22.01.2018 Aufrufe

Wannsee Journal Nr. 1/2018

Journal für Wannsee und Umgebung - Februar / März 2018

Journal für Wannsee und Umgebung - Februar / März 2018

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

18<br />

<strong>Wannsee</strong> <strong>Journal</strong><br />

kleine Kita-Gruppe vor Kurzem<br />

in zwei Räume mit Garten der<br />

Martin-Luther-Gemeinde nach<br />

Steglitz-Lichterfelde um. Leicht<br />

war es nicht, ebenbürtigen Ersatz<br />

zu finden. Die Tatsache, dass Kinder<br />

auch einmal Lärm machen,<br />

schmälerte in Steglitz-Zehlendorf<br />

als einem der „ältesten“ Bezirke<br />

deutlich das Angebot geeigneter<br />

Räumlichkeiten. Doch jetzt sind<br />

Betreuer und Kinder froh und dabei,<br />

sich einzurichten. „Noch fehlt<br />

etwas Farbe an den Wänden, fehlen<br />

Aufbewahrungsbehältnisse,<br />

und das ein oder andere geeignete<br />

Spiel muss angeschafft<br />

werden“, erklärt Betreuerin Celine<br />

Feuerstein, die seit Projektbeginn<br />

dabei ist. „Erste Hilfe“ leistete<br />

auch hier wieder einmal die Gerhard<br />

Jaeck Stiftung, indem sie<br />

eine überdimensionale Kinder-<br />

Weltkarte mit passendem Atlas<br />

und Spielebuch vorbeibrachte.<br />

Der Kita-Garten ersetzt den Spielplatz,<br />

der in der Nähe fehlt. Doch<br />

mit täglichen Spaziergängen erkunden<br />

alle das neue Umfeld und<br />

sind bereits gut Freund mit dem<br />

benachbarten Gemüsehändler<br />

und dem Kiosk geworden.<br />

Aus Afghanistan, Syrien und<br />

dem Irak kommen die kleinen<br />

Kita-Gäste, die sich untereinander<br />

erstaunlich gut verständigen<br />

können. „Es ist klar, dass natürlich<br />

dabei auch mal Missverständnisse<br />

auftreten“, erklärt Celine, die<br />

als zweite Betreuerin an ihrer Seite<br />

Marleen Stepper weiß sowie<br />

eine ehrenamtliche Mitarbeiterin.<br />

Sie unterstützt das Team an<br />

drei Tagen in der Woche und ist<br />

– so Celine – „unser großes Glück“.<br />

Die Fluktuation ist groß, da Kita-<br />

Kinder häufig mit ihren Eltern<br />

in andere Bezirke oder Gemeinschaftsunterkünfte<br />

ziehen, die<br />

weit entfernt von der Tagesstätte<br />

liegen. „So leisten wir immer wieder<br />

neu Eingewöhnungsarbeit“,<br />

betont die Betreuerin.<br />

Auch wenn die meisten dieser<br />

Kinder die Flucht nicht bewusst<br />

miterlebt haben, so leiden sie<br />

doch unter den Folgen und unter<br />

den engen Verhältnissen der<br />

Gemeinschaftsunterkünfte, die<br />

nur wenig Privatsphäre zulassen.<br />

Sie bekommen sehr wohl die Sorgen<br />

und Ängste ihrer älteren Familienmitglieder<br />

mit und finden<br />

kaum die Möglichkeit, sich bei<br />

Bedarf zurückzuziehen. Die Folge<br />

sind Konzentrationsschwierigkeiten,<br />

die viele dieser Kita-Kinder<br />

begleiten.<br />

„Im Augenblick sind in der Gruppe<br />

Superhelden aus Comics, die<br />

fliegen und sich verwandeln können,<br />

das Thema, sowohl bei den<br />

Jungen als auch bei den Mädchen“,<br />

erzählt Celine Feuerstein.<br />

Geschickt nutzt sie diese Phase,<br />

um den Kindern über Experimente<br />

Phänomene wie das Fliegen<br />

näherzubringen. So erreicht sie<br />

für kurze Zeit Konzentration innerhalb<br />

der Gruppe.<br />

Im Sommer verlassen vier Kinder<br />

die Kita, weil sie in die Schule<br />

kommen. Dann rücken wohl deren<br />

Geschwister nach und eine<br />

neue Eingewöhnungsphase beginnt.<br />

Helfen vor der<br />

eigenen Haustür<br />

Kritikern, die sich eine derartige<br />

Kita-Einrichtung auch für Kinder<br />

sozial schwacher deutschstämmiger<br />

Familien wünschen, sagt<br />

Waltraud Söhnel-Jaeck: „Auch<br />

das ist eines der Ziele, weshalb<br />

ich mit meiner Stiftung dieses<br />

Projekt unterstütze und es mit<br />

meinen Vorstandskollegen als<br />

Pilotprojekt bezeichne: Aus den<br />

Erfahrungen abgeleitet, könnte<br />

sich daraus ein weiteres Projekt<br />

entwickeln, das auf die Problematik<br />

sozial schwach gestellter<br />

Kinder zugeschnitten ist.“<br />

Königstraße 6 · 14109 Berlin<br />

Telefon: 030/803 56 88<br />

berlin10@tui-reisebuero.de<br />

Wieder im altbewährten Team<br />

begrüßen wir Sie im Jahr <strong>2018</strong>.<br />

Auch in diesem Jahr mixen wir wieder<br />

Ihren individuellen Urlaubscocktail.<br />

Wir freuen uns auf Sie.<br />

Kommen Sie vorbei und lernen uns kennen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!