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Lehrstellenkurier

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Seite 4 Lehrstellen Kurier<br />

Freitag, 26. Januar 2018<br />

Manchmal ist der Weg<br />

in die Lehre steinig<br />

Gastronomen, Baubetriebe, Handwerker – viele Unternehmen suchen<br />

händeringend Nachwuchs. Und trotzdem gibt es jedes Jahr<br />

tausende Jugendliche, die einfach keinen Ausbildungsplatz finden.<br />

Woran liegt das? Und was können Betroffene tun, um doch noch<br />

unterzukommen? Tobias Hanraths erläutert die Hintergründe.<br />

Wenn der Schritt in die Ausbildung nicht gelingt<br />

FOTO: © BLUEDESIGN - FOTOLIA.COM<br />

Analyse<br />

BERLIN/NÜRNBERG. Es sieht aus<br />

wie die einfachste Matheaufgabe<br />

der Welt. 48 900 Ausbildungsplätze<br />

sind unbesetzt.<br />

Und 23 700 Jugendliche haben<br />

keinen Ausbildungsplatz,<br />

hätten aber gerne einen. Leer<br />

ausgehen sollte also niemand,<br />

rein rechnerisch. In<br />

der Praxis bleiben aber viele<br />

Plätze unbesetzt – und viele<br />

Jugendliche unversorgt.<br />

Darunter sind nicht nur<br />

Hauptschüler und Jugendliche<br />

ganz ohne Abschluss. Für<br />

diese Gruppe hat es aber besonders<br />

fatale Folgen, wenn<br />

sie bei der Ausbildungssuche<br />

leer ausgehen: So sind unter<br />

den Hauptschul-Abgängern<br />

zwischen 20 und 34 Jahren<br />

31 Prozent, die dauerhaft<br />

ohne Berufsabschluss bleiben.<br />

Das geht aus dem Datenreport<br />

zum Berufsbildungsbericht<br />

des Bundesinstituts<br />

für Berufsbildung hervor.<br />

Betrachtet man alle 20- bis<br />

34-Jährigen, liegt die Quote<br />

nur bei 13 Prozent.<br />

Und doch finden viele<br />

Unternehmen keine Azubis<br />

– in Branchen, die seit Jahren<br />

über Nachwuchsmangel<br />

stöhnen. Woran liegt das? Ein<br />

simpler Grund: Oft sind die<br />

Bewerber nicht da, wo der Bedarf<br />

ist. Es gibt „erhebliche<br />

regionale Anpassungsprobleme“,<br />

sagt Ulrike Friedrich,<br />

Ausbildungsexpertin beim<br />

Deutschen Industrie- und<br />

Handelskammertag. Andere<br />

Experten sagen jedoch: Die<br />

regionalen Unterschiede allein<br />

erklären den Mangel<br />

noch nicht. „Ich denke schon,<br />

dass das größte Problem bei<br />

der Ausbildungsplatzvergabe<br />

der Abschluss ist“, sagt Matthias<br />

Anbuhl, Leiter der Abteilung<br />

Bildungspolitik und<br />

Bildungsarbeit beim Bundesvorstand<br />

des Deutschen<br />

Gewerkschaftsbunds (DGB).<br />

Vor allem der Hauptschulabschluss<br />

sei in Deutschland<br />

stigmatisiert.<br />

Hauptschulabschluss<br />

reicht oft nicht aus<br />

Formale Zugangshürden<br />

kennt der Ausbildungsmarkt<br />

zwar nicht. In der Praxis gibt<br />

es aber doch viele Berufe,<br />

in denen Realschüler oder<br />

Abiturienten mindestens<br />

bevorzugt werden. „Fast die<br />

Hälfte der bei der Arbeitsagentur<br />

angebotenen Ausbildungsplätze<br />

steht Menschen<br />

mit Hauptschulabschluss<br />

nicht offen“, sagt Anbuhl.<br />

Andererseits gibt es unbesetzte<br />

Lehrstellen oft genau<br />

in den Branchen, die auch<br />

Hauptschüler annehmen –<br />

sei es in der Gastronomie, im<br />

Handwerk oder am Bau. „Da<br />

geht es dann oft gar nicht<br />

mehr nur um die Schulbildung“,<br />

sagt Friedrich. Natürlich<br />

brauchten die Jugendlichen<br />

Grundlagen in Form<br />

von Schulbildung – je nach<br />

Job mal mehr, mal weniger.<br />

„Aber grundsätzlich sagen<br />

viele Betriebe, dass sich Lücken<br />

in der Schulbildung<br />

leichter füllen lassen, als<br />

wenn jemand nicht in ein<br />

Team passt oder kaum Interesse<br />

zeigt.“<br />

Das klingt simpel, dahinter<br />

verbirgt sich aber ein<br />

weiterer Streitpunkt: Die<br />

berühmte Ausbildungsreife,<br />

die nicht nur Schulbildung<br />

umfasst. „Soziale Kompetenz<br />

fällt darunter, Motivation,<br />

Biss, Leistungsbereitschaft<br />

und eine gewisse Zuverlässigkeit“,<br />

sagt Friedrich. „Wenn<br />

ich all das mitbringe, habe<br />

ich auch als Hauptschüler<br />

heute gute Chancen.“ Doch<br />

genau da hapert es, klagen<br />

viele Unternehmen.<br />

Viele Fördermaßnahmen<br />

im Angebot<br />

Gewerkschafter Anbuhl sagt<br />

jedoch: Ausbildungsreife ist<br />

nicht statisch, sondern muss<br />

sich oft erst entwickeln. „Wir<br />

wissen, dass viele Jugendliche,<br />

die in der Schule Probleme<br />

hatten, in der Ausbildung<br />

aufblühen“, erzählt er.<br />

Inzwischen gibt es auch<br />

Fördermaßnahmen, die Jugendliche<br />

und Betriebe noch<br />

während der Ausbildung<br />

unterstützen: Die Ausbildungsbegleitenden<br />

Hilfen<br />

(ABH) zum Beispiel, eine Art<br />

Nachhilfe für Azubis, die mit<br />

dem Schulstoff nicht zurechtkommen.<br />

Noch weiter geht<br />

die Assistierte Ausbildung,<br />

die sich neben schulischen<br />

auch um private Probleme<br />

kümmert – mit einer engen<br />

Betreuung durch Sozialpädagogen,<br />

vor allem im ersten<br />

Ausbildungsjahr.<br />

Hinzu kommen diverse<br />

Maßnahmen, mit denen unversorgte<br />

Jugendliche noch<br />

einen Platz finden sollen.<br />

Für Jugendliche mit schlechten<br />

Abschlüssen oder Noten<br />

können solche Programme<br />

eine gute Chance sein, doch<br />

noch an einen Ausbildungsplatz<br />

zu kommen.<br />

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