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<strong>Kurier</strong> zum Sonntag KREIS Samstag, 10. Februar 2018 Nummer 6 RE4| Seite 04<br />

Ist eswirklich schon so spät? Für viele Beschäftigte wie inder Ernährungsindustrie sind ungewöhnliche Arbeitszeiten keine<br />

Ausnahme.<br />

—FOTO:NGG<br />

KREIS/REGION<br />

186 Mio. Überstunden–<br />

58 Prozentunbezahlt<br />

EINBÜRGERUNG. Im<br />

Dorfschultenhof in Datteln<br />

haben jetzt 23 Frauen, Männer<br />

und Kinder mit der Einbürgerungsurkunde<br />

ihre<br />

deutsche Staatsbürgerschaft<br />

erhalten. Gemeinsam mit<br />

dem Dattelner Bürgermeister<br />

André Dora sowie den stellvertretenden<br />

Bürgermeistern<br />

Hiltrud Schlierkamp ausHaltern<br />

am Seeund Herbert Hamann<br />

aus Oer-Erkenschwick<br />

begrüßte Landrat Cay Süberkrüb<br />

die neuen Staatsbürgerinnenund<br />

Staatsbürger.<br />

„Die Einbürgerung zu beantragen,<br />

ist ein wichtiger<br />

Schritt.Das zeigt den Willen,<br />

die eigene Zukunft in dem<br />

Land zu gestalten, in dem<br />

KREIS<br />

23 neue Staatsbürger<br />

im Kreis<br />

LandratüberreichtUrkundeninDatteln<br />

man zukünftig leben will“,<br />

sagte Süberkrüb. Fünf der<br />

Eingebürgerten kommen aus<br />

Datteln, sechs jeweils aus<br />

Haltern am See, Oer-Erkenschwick<br />

und Waltrop. Die<br />

neuen Staatsbürger sind zwischen<br />

14 und 58Jahren alt,<br />

16 von ihnen sind jünger als<br />

30. Sie stammen aus insgesamt<br />

zehn verschiedenen Nationen,<br />

darunter Rumänien,<br />

Polen, Thailand, Iran, Mazedonien<br />

und Serbien. Zwölf<br />

der neuen Staatsbürger sind<br />

im Kreis geboren. Die Ausländerbehörde<br />

des Kreises ist<br />

für ausländische Bürger in<br />

den Städten Datteln, Haltern<br />

am See, Oer-Erkenschwick<br />

undWaltrop zuständig.<br />

Montag,5.3.2018<br />

20.00 Uhr, Ruhrfestspielhaus<br />

DieGlasmenagerie<br />

Schauspiel vonTennessee Williams<br />

TheateramKurfürstendamm, Berlin<br />

Preise:<br />

12 €, 15 €, 18 €, 21 €, 25 €<br />

©BarbaraBraun<br />

BreiteStr.4,Recklinghausen<br />

oderunter derTickethotline<br />

02 09/147 79 99 erhältlich!<br />

NGGwarnt vorextremenArbeitszeiten im Kreis<br />

GEWERKSCHAFT. Überstunden,<br />

Arbeiten am Wochenende<br />

und inder Nacht:<br />

Im Kreis Recklinghausen sei<br />

das für die rund 4.000 Beschäftigtendes<br />

Gastgewerbes<br />

laut Gewerkschaft Nahrung-<br />

Genuss-Gaststätten (NGG)<br />

alles andere als ungewöhnlich.<br />

Ebenso wenig für die<br />

3.600 Mitarbeiter in der Ernährungsindustrie.<br />

Damit die<br />

Belastung jedoch erträglich<br />

bleibt, schreibt das Arbeitszeitgesetz<br />

maximale Arbeitsstunden<br />

und Ruhepausen<br />

vor.<br />

Genau darum fürchtet nun<br />

ie NGG Ruhrgebiet und<br />

warnt davor, dass eszueiner<br />

Aufweichungdes Arbeitszeitgesetzes<br />

„durch die Hintertür“<br />

kommen könnte – mit<br />

erheblichen Folgen für TausendeBeschäftigteimRevier.<br />

„Flexibilität im Job kann<br />

nichteinseitigauf Kosten der<br />

Beschäftigten gehen“, macht<br />

NGG-Geschäftsführerin<br />

Yvonne Sachtje deutlich. Auf<br />

dem heimischen Arbeitsmarkt<br />

sei hier längst etwas<br />

aus der Balance geraten: So<br />

leisteten Arbeitnehmer in<br />

Nordrhein-Westfalen imvorletzten<br />

Jahr 186 Millionen<br />

Überstunden – 58 Prozent<br />

davon unbezahlt. Dies geht<br />

aus einer aktuellen Antwort<br />

der Bundesregierung aufeine<br />

Anfrage der Linken-BundestagsabgeordnetenJutta<br />

Krellmann<br />

hervor (Bundestags-<br />

Drucksache 19/70). Rechnet<br />

man die Überstunden in<br />

Vollzeit-Jobs um, entspricht<br />

das in NRW demnach<br />

114.000 Arbeitsplätzen.<br />

„AuchimKreis subventionieren<br />

Beschäftigte jeden Tag<br />

Unternehmensgewinne<br />

durch Gratis-Stunden. Statt<br />

immer wieder zu fordern, die<br />

Arbeitszeiten zu lockern,<br />

sollten die Arbeitgeber die<br />

vorhandene Mehrarbeit lieber<br />

auf mehr Schultern verteilen<br />

und neues Personal<br />

einstellen“, fordertSachtje.<br />

Für Sachtje steht fest:„Das<br />

Arbeitszeitgesetz legt Mindeststandards<br />

für den Schutz<br />

vonGesundheit undPrivatleben<br />

fest. Hier brauchen wir<br />

keine neuen Experimentierräume.“<br />

Flexible Lösungen<br />

im Betrieb ließen sich per<br />

Tarifvertrag vereinbaren. In<br />

der Gastronomie hätten sich<br />

etwa Arbeitszeitkonten bewährt,<br />

so Sachtje. „Damit<br />

kann eine Hochzeitsfeier im<br />

Lokal auch mal länger gehen<br />

–ohne dass Köche und Kellner<br />

vorArbeitumfallen.“<br />

NGG<br />

Willkommen: Landrat CaySüberkrüb(l.)und Vertreterder<br />

Kommunen mit den neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern.<br />

—FOTO: KREISRE<br />

KURIER-RÄTSEL-ECKE<br />

Spendenkonto 10 10 10<br />

PaxBank ·BLZ 370 601 93<br />

KREIS/REGION<br />

Prädikat Hochkonjunktur<br />

IHK-Umfrage: Wirtschaft setzt Aufschwung fort<br />

WIRTSCHAFT. Die Unterehmen<br />

inder Emscher-Lipe-Region<br />

und imMünsterand<br />

sind „zur Bestform aufelaufen“.<br />

Das zeigen die Erebnisse<br />

der aktuellen Konjunkturumfrage<br />

der Industrie-<br />

und Handelskammer<br />

(IHK) Nord Westfalen.<br />

Mehr noch: „Die Wirtschaft<br />

setzt ihren starken Aufschwung<br />

fort“, sagte IHK-<br />

Hauptgeschäftsführer Karl-<br />

Friedrich Schulte-Uebbing,<br />

der die Ergebnisse jetzt präsentierte.<br />

Er skizzierte eine<br />

Wirtschaftslage, „die wenig<br />

zu wünschen übrig lässt“ und<br />

vergab deshalb das Prädikat<br />

Hochkonjunktur: Eine robuste<br />

Inlandsnachfrage, gute<br />

Aussichten auf den Exportmärkten<br />

und weiter steigende<br />

Investitionen der Unternehmen<br />

nannte der IHK-<br />

Hauptgeschäftsführer als<br />

Eckpfeiler.<br />

Entsprechend hat der<br />

IHK-Konjunkturklimaindikator,<br />

derineinem Wert dieaktuelle<br />

Geschäftslage und die<br />

Erwartung der Unternehmen<br />

für die nächsten Monate ausdrückt,<br />

einen kräftigen<br />

Sprung um acht Punkte gemacht.<br />

Er liegt jetzt bei 135<br />

Punkten. „Der höchste Wert<br />

seit 1990“, betonte Schulte-<br />

Uebbing.<br />

58 Prozent der Betriebe<br />

beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage<br />

mit gut. Das ist<br />

ein Plus von sieben Prozentpunkten<br />

gegenüber der vorherigen<br />

Umfrage. Gleichzeitig<br />

sank der Anteil der Unter-nehmen,<br />

die mit der derzeitigen<br />

Situation nicht zufrieden<br />

sind, auf einen der<br />

niedrigsten Werte, den die<br />

IHK Nord Westfalen jemals<br />

verzeichnethat: 2,5 Prozent.<br />

Die besten Urteile zur<br />

Konjunktur finden sich im<br />

Baugewerbe und in der Industrie,<br />

„die von einem starkenIn-<br />

undAuslandsgeschäft<br />

profitieren“, erläuterte der<br />

IHK-Hauptgeschäftsführer.<br />

Er freut sich, dass die gute<br />

Konjunktur sowohl das<br />

Münsterland wie auch die<br />

Emscher-Lippe-Region erfasst<br />

hat. „Das bestätigt die<br />

schon früher gemachteBeobachtung,<br />

dass die Wirtschaft<br />

im nördlichen Ruhrgebiet<br />

vergleichsweise starke Konjunkturimpulse<br />

benötigt, um<br />

an einer allgemeinen Aufwärtsentwicklung<br />

teilhaben<br />

zu können“, so Schulte-Uebbing.<br />

Noch einmal gestiegen ist<br />

auch der Anteil der Konjunkturoptimisten.<br />

Mittlerweile<br />

jede vierte Firma schätzt,<br />

dass die Geschäfte in den<br />

„Die Wirtschaft setzt ihren<br />

starken Aufschwung fort“:<br />

IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Karl-Friedrich Schulte-Uebbing.<br />

—FOTO:IHK NORD<br />

WESTFALEN<br />

nächsten sechs Monaten<br />

noch besser laufen. Über<br />

zwei Drittel der Unternehmenrechnen<br />

damit, dass sich<br />

die wirtschaftliche Entwicklung<br />

auch in naher Zukunft<br />

zumindest auf dem aktuellen<br />

Wachstumsniveaubewegt.<br />

Eine Verbesserung ihrer<br />

Geschäfte erwarten Unternehmen<br />

aller Wirtschaftszweige.<br />

Positiv hervor sticht<br />

aber auch hier die Industrie<br />

(31 Prozent), während für<br />

Schulte-Uebbing „auffällig<br />

ist, dass die Bauwirtschaft einen<br />

vergleichsweise schwachen<br />

Anstieg erwartet“ (13<br />

Prozent). EinGrund dafür ist<br />

aus Sicht der IHK der Fachkräftemangel:<br />

81 Prozent der<br />

Baubetriebe nennen ihn als<br />

größte Gefahr für eine weiterhin<br />

positive Geschäftsentwicklung.<br />

Auch über alle Wirtschaftszweige<br />

hinweg geht mittlerweile<br />

für fast zwei von drei<br />

Unternehmen das größte Risiko<br />

für die Konjunktur vom<br />

Mangel anFachkräften aus.<br />

„Das ist das absolute Top-<br />

Thema für die Unternehmen“,<br />

unterstrich Schulte-<br />

Uebbing. Er geht von einer<br />

weiteren Verschärfung der<br />

Situation aus. Denn obwohl<br />

der Arbeitsmarkt mittlerweile<br />

weitgehend leer gefegt sei,<br />

planen noch mehr Unternehmen<br />

als vor einem halben<br />

Jahr, zusätzliches Personal<br />

einzustellen(34 Prozent).<br />

EbenfallsimAufwärtstrend<br />

bleibt die Investitionsbereitschaft.<br />

37Prozent der Unternehmenwollenihre<br />

Investitionen<br />

im Inland erhöhen.<br />

„Das sind fünf Punkte mehr<br />

als in der letzten Umfrage“,<br />

betont Schulte-Uebbing. Angesichts<br />

von voll ausgelasteten<br />

Produktionskapazitäten<br />

und fehlenden Fachkräften<br />

werde jedoch immer schwieriger<br />

für die Unternehmen,<br />

das bisherige Expansionstempo<br />

fortzusetzen. IHK<br />

SUDOKU-REGELN<br />

Lösungen<br />

auf der<br />

Seite13<br />

ERKLÄRUNG. Die Felder<br />

des Sudoku-Spielfeldes müssen<br />

mit den Zahlen 1bis 9<br />

gefüllt werden. Allerdings<br />

darfjedeZahlpro Spalte, pro<br />

Zeile und in jedem der kleinen,<br />

drei mal drei Felder großen<br />

Quadrate nur einmal<br />

vorkommen. Sie finden die<br />

Lösungen der beiden Rätsel<br />

auf dieser Seite immer in der<br />

gleichen <strong>Ausgabe</strong> des <strong>Kurier</strong><br />

zum Sonntag. Die Lösungen<br />

der aktuellen Rätsel gibt’sauf<br />

der Seite13.

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