Kolpingmagazin 1-2018
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EHRENAMT<br />
Weitermachen trotz Gegenwind<br />
Minden versus Berlin: 342 Kilometer entfernt, ehrenamtlich betrachtet<br />
jedoch nah beieinander. Wie zwei Kolpingmitglieder sich in<br />
Regionen der Diaspora stark machen.<br />
TEXT: Alexandra Hillenbrand<br />
René Skladnikiewicz aus<br />
der Kolpingsfamilie Berlin-Spandau<br />
leitet einen<br />
Technik-Kurs für Senioren.<br />
Im Bild gibt er gerade<br />
Dieter Elas ein paar Tipps<br />
am PC.<br />
Die Laien sind die Feinde des Klerus.“ Eine radikale<br />
Aussage von Papst Bonifatius VIII.,<br />
Ende des 13. Jahrhunderts. Diese Formulierung<br />
trifft alle ehrenamtlich Engagierten hart. Zwar<br />
ist viel Zeit seitdem vergangen, viele kirchliche<br />
Amtsträger schätzen die Arbeit der Laien. Aber zum<br />
Beispiel René Skladnikiewicz (33) aus der Kolpingsfamilie<br />
Berlin-Spandau kann ein vermeintliches Echo<br />
dieser Aussage noch immer hören.<br />
„Ich bin gerne ehrenamtlich aktiv. Ob es in der Kolpingsfamilie<br />
oder in Pfarrgemeinde insgesamt ist.<br />
Aber es frustriert, wenn gerade Hauptamtliche uns<br />
Steine in den Weg legen.“ Für den Industriekaufmann<br />
sind seine Gemeinde und die Kolpingsfamilie ein Zuhause.<br />
Zurzeit organisiert René mit der Kolpingjugend<br />
ein Treffen für Senioren, denen die jungen Leute<br />
aktuelle Technik, z. B. Smartphones und Social Media,<br />
näher bringen. Ansonsten kümmert er sich noch um<br />
Organisatorisches und Technisches für die Gemeindegruppen<br />
sowie gemeinsames Auszählen der Kollekte.<br />
„Natürlich, wenn es um das Geld geht, verstehe ich,<br />
dass Hauptamtliche misstrauisch sein müssen. Aber<br />
wenn langjährig Aktive, die viel für die Gemeinde tun,<br />
plötzlich ihren Schlüssel fürs Gemeindehaus abgeben<br />
sollen – das kapiere ich nicht“, nennt er ein Beispiel<br />
für echte Ehrenamtsbehinderungen in seinen Augen.<br />
Fotos: Barbara Bechtloff, Svea Pietschmann<br />
54 KOLPINGMAGAZIN 1–<strong>2018</strong>