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KREIHA INFO 1/2018

Magazin der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach - Februar | März 2018

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Fotos: Julia Vogel<br />

Orientalische Kult-Klampfe<br />

Sie sieht ähnlich aus wie eine Gitarre und ist als Instrument der Volksmusik im Vorderen Orient fast<br />

genau so populär: die Oud. Tischler-Azubi Jaoutat aus Damaskus zeigte seinen Kollegen im ÜBL-Kurs<br />

Anfang des Jahres ein Werkstück, das sein Vater gebaut hat.<br />

Aus Holz lässt sich viel machen – vom praktischen Möbelstück für<br />

den Hausgebrauch bis hin zum Kunstwerk. Die meisten Azubis im<br />

Tischler-Handwerk geben als Grund für ihre Berufswahl an, dass<br />

sie einfach gern mit diesem Werkstoff arbeiten. Er fasst sich gut<br />

an, hat eine interessante Optik und klingt auch irgendwie gut.<br />

In der überbetrieblichen Lehrwerkstatt der Tischler-Innung Mönchengladbach/Rheydt<br />

ist Ausbildungsmeister Lars Bürschgens immer<br />

auf der Suche nach Werkstücken, mit denen er die Lehrlinge<br />

neugierig machen kann. Zum Beispiel lässt er im Oberflächenkurs<br />

Kistentrommeln bauen und vermittelt dadurch erste Erfahrungen<br />

mit Holz als Klangkörper.<br />

Der Zufall half ihm, Anfang des Jahres ein Meisterstück aus der<br />

Königsdisziplin des Instrumentenbaus vorstellen zu können. Kursteilnehmer<br />

Jaoutat stammt aus einer Familie, die bereits seit drei<br />

Generationen Kurzhalslauten fertigt, die Oud oder Ud genannt<br />

werden. Sein Vater hat es damit in Damaskus zu einiger Bekanntheit<br />

gebracht und ihm kürzlich eins seiner wertvollen Stücke nach<br />

Deutschland geschickt.<br />

Sein Deutsch ist noch nicht so gut, aber mit dem Google Translator<br />

gelang es Jaoutat, seinem Ausbilder die Herstellungstechniken<br />

zu erklären. Lars Bürschgens übersetzte es dann für die Gruppe<br />

und wies auf viele Details hin, die dem Fachmann sofort ins Auge<br />

fallen, zum Beispiel die aufwendig gefertigte umlaufende Furnier-<br />

Borte. Die Intarsien am Hals der Oud sind handgeschnitzt, während<br />

die Rosetten über den Schalllöchern auf der CNC-Maschine<br />

geschnitten wurden. Die arabischen Schriftzeichen auf der Front<br />

und am Fuß des Instruments stehen für den Namen des Instrumentenbauers,<br />

also Jaoutats Vater.<br />

Wie die Oud professionell gespielt wird, zeigt der 21-Jährige<br />

lieber auf YouTube als dass er sich selbst daran versucht. Die Clips<br />

dokumentieren, dass dieses Instrument nicht der Vergangenheit<br />

angehört; junge Interpreten in ganz Europa und Nordamerika<br />

spielen es quer durch alle Musikrichtungen. Analog zur Gitarre<br />

gibt es natürlich auch E-Ouds.<br />

So vielfältig die Musik, so vielfältig ist auch die Gestaltung der<br />

Instrumente. Jaoutats Bruder hat sich in Kanada einen eigenen<br />

Betrieb aufgebaut und kennzeichnet seine Ouds auch gern mal<br />

mit einer leuchtenden Farbe oder einem modernen Graffiti. Er ist<br />

für den Tischler-Azubi ein ebenso großes Vorbild wie sein Vater<br />

und sein Großvater. Jaoutat hat sich zum Ziel gesetzt, selbst auch<br />

Instrumentenbauer zu werden – ein richtig guter, auf den vielleicht<br />

eines Tages sogar mal ein berühmter Künstler aufmerksam wird.<br />

Bevor es an die Königsdisziplin geht, steht aber zunächst die fundierte<br />

Ausbildung in den Grundlagen des Handwerks an. Jaoutat<br />

arbeitet für Schreinermeister Matthias Schmitz in Neuwerk, der<br />

sein Können ebenfalls von seinem Großvater und Vater gelernt<br />

hat, sich mit Familientraditionen also bestens auskennt.<br />

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