Handwerk-MG 6/2021
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HANDWERK MG
Magazin der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach Dezember 2021 | Januar 2022
Wir können
nachhaltig!
Am Beispiel von Solarenergie und Geothermie
zeigen zwei Gladbacher Jungmeister,
wie ein verantwortungsvoller Umgang mit
Klima, Umwelt und Ressourcen vom Handwerk
in die Tat umgesetzt wird.
Jetzt der
Konkurrenz
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Editorial
Politischer und wirtschaftlicher
Re-Start in der Pandemie
Ihrem eigenen Anspruch folgend haben die neuen
Ampel-Koalitionäre glücklicherweise nach weitestgehend
geräuschlosen Verhandlungen unseren
Betrieben und uns allen eine andauernde Hängepartie
und lange Wochen der Ungewissheit erspart. Der
Koalitionsvertrag ist im Ergebnis ein ausgewogener
Kompromiss von drei Parteien, die in ihren gedruckten
Politikprogrammen nicht immer synchron denken. Die
„Ampel“ zeigt nun jedoch sowohl klare Konturen als
auch inhaltliche Substanz.
Schon früh haben wir mit der Handwerksorganisation
in unserem Positionspapier „Wissen was zu tun ist“
der neuen Bundesregierung Aufgaben in das Pflichtenheft
geschrieben. Im Sinne einer prosperierenden Wirtschaft finden sich im Koalitionsvertrag
nun auch Aussagen zu unseren vier Kernforderungen: „Betriebe stärken“, „Fachkräfte
qualifizieren“, „Digitalisierung vorantreiben“ und „Nachhaltigkeit gestalten“. Fragen
zur Finanzierbarkeit drängen sich auf, sind aber noch ungelöst. Als Zukunftsprojekt ist die
starke Fokussierung auf die berufliche Bildung erkennbar. Denn die Ampel hat erkannt:
Nur mit einem Mehr an ideeller und finanzieller Wertschätzung für die handwerkliche
Bildung werden sich Klimaschutz, Energie- und Mobilitätswende sowie Digitalisierung
umsetzen lassen.
Das Virus kennt kein Weihnachtsfest
Aber beim Re-Start während und nach der Pandemie gilt es, sich nicht allein auf die Politik
zu verlassen. Gefordert ist jeder Einzelne. Gemeinsam müssen wir mit einem „Ruck“
wieder den Alltag unseres Lebens erreichen. Wir müssen uns daran erinnern, dass es
neben den zahlreichen gesellschaftlichen Rechten auch soziale Pflichten gibt, die in einer
gelebten Symbiose schon immer die Basis unseres Erfolgs gewesen sind.
Dazu gehört selbstverständlich ein hohes Maß an Solidarität bei der Bekämpfung des
Virus‘. Im Klartext darf Solidarität daher nicht nur erwartet, sondern muss zur Not auch
verordnet werden. Ein erneuter Lockdown schädigt die Wirtschaft, unsere Betriebe und
zahlreiche Existenzen dauerhaft und verhindert die zügige Umsetzung unserer vier zuvor
genannten Zukunftsforderungen. Daher muss die Solidarität mit den pandemischen
Notwendigkeiten zur Not auch über Einverständnis und Einsicht hinweg politisch umgesetzt
werden.
Das Mönchengladbacher Handwerk wird die Region auf dem Weg aus der Pandemie
heraus und in eine Politik der Zukunft hinein unterstützen. Dabei sind die tragenden
Säulen unsere gut ausgebildeten Mitarbeiter und die nachhaltigen Lösungen aus handwerklicher
Schaffenskraft.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen im Kreise Ihrer Lieben ein geruhsames Weihnachtsfest
und viel Kraft für alle Ihre Ideen im kommenden Jahr.
Ihr
Frank Mund
Unseren
Innungskollegen,
ihren Familien
und allen
Mitarbeitern
wünschen wir eine
schöne Weihnachtszeit
und ein glückliches
neues Jahr.
Frank Mund, Kreishandwerksmeister
Reinhard Esser, stellvertretender
Kreishandwerksmeister und
Obermeister der Dachdecker-Innung
Stefan Bresser, Geschäftsführer
Claudia Berg,
stellvertretende Geschäftsführerin
Josef Baumanns,
Obermeister der Fleischer-Innung
Marco Bönnen, Obermeister der
Maler- und Lackierer-Innung
Reiner Brenner, Obermeister der
Karosserie- und Fahrzeugbauer-Innung
Frank Bühler,
Obermeister der Bau-Innung
Sabine Capan,
Obermeisterin der Friseur-Innung
Thorsten Caspers , Obermeister der
Innung Sanitär-Heizung-Klima
Peter Fischer, Obermeister der
Innung des Kfz-Gewerbes
Manfred Groth,
Obermeister der Konditoren-Innung
Hans-Wilhelm Klomp,
Obermeister der Tischler-Innung
Heinz-Willi Ober,
Obermeister der Elektro-Innung
Gertie Riethmacher,
Obermeisterin der Bäcker-Innung
Peter Röders,
Obermeister der Zimmerer-Innung
Joachim Rütten, Obermeister der
Raumausstatter- und Sattler-Innung
Adam Sautner,
Obermeister der Metall-Innung
Günther Schellenberger,
Obermeister der Schuhmacher-Innung
Dirk Weduwen, Obermeister der
Informationstechniker-Innung
Weil’s um mehr als Geld geht.
2 3
Wir sind für Sie und Ihre Interessen da
Aus dem Inhalt
Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen,
die Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach
ist die Geschäftsstelle von
17 engagierten Innungen in Ihrer Region.
Es gibt viele gute Gründe, die eine
Innungsmitgliedschaft interessant und
empfehlenswert machen.
Als neue Mitglieder
begrüßen wir herzlich
in der Elektro-Innung
Mönchengladbach
Elektro EN-LE GmbH
Stoltenhoffstr. 40
41199 Mönchengladbach
Kreishandwerksmeister
Frank Mund
Tel.: 02161 4915-0
info@kh-mg.de
Geschäftsführung
Allgemeine
Rechtsberatung
Stefan Bresser
Tel.: 02161 4915-25
info@kh-mg.de
Stellvertretender
Kreishandwerksmeister
Reinhard Esser
Tel.: 02161 4915-0
info@kh-mg.de
Stellvertretende
Geschäftsführung
Rechtsberatung
und Schiedsstellen
Claudia Berg
Tel.: 02161 4915-26
berg@kh-mg.de
Wer macht das eigentlich mit dem
Umwelt- und Klimaschutz? –
Das Handwerk natürlich!
Frederic Kloeters und Frederic
Schalm stellen spannende
Perspektiven in der Heizungsund
Klimatechnik vor.
Titelfoto: Julia Vogel
Fest- und Feiertage Seite 30
Handwerk MG Kosmos
Das Handwerk gedenkt der Verstorbenen Seite 32
Erste Absolventin des Trialen Studiums Seite 34
Eurogarant-Ausschuss des ZKF zu Besuch Seite 35
Betriebsübergang bei Johnen Elektro Seite 36
Neuer Präsident beim WHKT Seite 38
Geschäftsbericht der Handwerkskammer Seite 39
in der Innung Sanitär-Heizung-Klima
Mönchengladbach
Kreilac GmbH
Bozener Str. 67
41063 Mönchengladbach
in der Tischler-Innung
Mönchengladbach/Rheydt
Schreinerei Leydorf
GmbH & Co KG
Erftstr. 25a
41238 Mönchengladbach
Impressum
Kassenleiter
René Jansen
Tel.: 02161 4915-27
jansen@kh-mg.de
Handwerksrolle
AU-Beauftragte
Cornelia Lemkens
Tel.: 02161 4915-25
lemkens@kh-mg.de
Kassen- und
Rechnungswesen
Michaela
Vanflorep
Tel.: 02161 4915-21
m.vanflorep@kh-mg.de
Inkasso und
Jubiläen
Saalmiete
Catrin Hammer
Tel.: 02161 4915-55
hammer@kh-mg.de
Titelthema
Wir können nachhaltig!
Heizen mit Solarenergie und Geothermie ab Seite 6
Handwerk MG Kosmos
Wahlen und Ehrungen bei der Bau-Innung Seite 12
Firma Haaß als „Problemlöser“ ausgezeichnet Seite 14
Wahlen und Ehrungen bei der SHK-Innung Seite 15
Business-Tag Handwerk wieder in Präsenz Seite 16
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt Seite 18
Neuwahlen der Raumausstatter und Sattler Seite 19
Ehrung für Friedhelm Liffers Seite 20
Gisbert Janssen ist 70 geworden Seite 21
Ehrungen der Metall-Innung Seite 22
Ehrungen der Dachdecker-Innung Seite 23
Kita-Wettbewerb wieder gestartet Seite 24
Betriebsjubiläum Malerwerkstatt Heinrichs Seite 25
Erfolg beim Landesentscheid „Die Gute Form“ Seite 26
Eiserner Meisterbrief für Hubert Zimmermanns Seite 27
Peter Fischer im Obermeister-Porträt Seite 28
Bbz: Sterneküche machte Schule Seite 40
Ein Besuch bei Effertz Tore Seite 43
Events & Service
Neues Lern-Tool für SHK-Azubis Seite 44
Azubi aus Guinea zurück bei Steup Seite 45
Fortbildung: Kfz-Schulungstermine 2022 Seite 46
Save the Date: Handwerker-Golfcup 2022 Seite 47
Neuartiger Seilroboter für Maurerarbeiten Seite 48
Rechtstipp zur Stundenlohnvereinbarung Seite 49
Spende für den Kinderschutzbund Seite 50
Vorschusszahlung im Bauvertrag Seite 51
Steuertipp zu Photovoltaik und BHKW Seite 52
Bilanz der Naturgefahren-Schäden 2021 Seite 54
Positive Resonanz auf den Grippe-Impftag Seite 56
Neue Gesundheitscoaches im Handwerk Seite 57
Weihnachtsgrüße aus dem Tiergarten Seite 58
Das Magazin HANDWERK MG ist das
Mitteilungsmagazin der Kreishandwerkerschaft
Mönchengladbach (Herausgeber).
Verantwortlich für den Inhalt
zeichnet Kreishandwerksmeister Frank
Mund. Das Magazin erscheint alle zwei
Monate in einer Auflage von 3.500
Stück, das nächste Mal am 15. Februar
2022. Für Mitglieder ist der Bezugspreis
im Beitrag enthalten.
Kreishandwerkerschaft
Mönchengladbach
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Platz des Handwerks 1
41065 Mönchengladbach
Tel.: 02161 4915-0
Fax: 02161 4915-50
info@kh-mg.de . handwerk-mg.de
Lehrlingsrolle
Organisation
überbetrieblicher
Unterweisungsmaßnahmen
Claudia Bihn
Tel.: 02161 4915-42
bihn@kh-mg.de
Auszubildende im
Büromanagement
Lara Safarik
Tel.: 02161 4915-22
safarik@kh-mg.de
Lehrlings- und
Prüfungswesen
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gesagt daran, dass aus Sonnenstrahlen leichter Wärme als Strom
erzeugt werden kann.
Vom Dach aus wird die erzeugte Wärme von der Solarflüssigkeit
dann an einen Speicher weitergeleitet. Der im Keller von Günter
Kloeters umfasst zwei Kammern, eine mit Heizungswasser und
die andere mit 50 Litern Trinkwasser. Deshalb wird dieser Speicher
auch als „Hygiene-Pufferspeicher“ bezeichnet. Im Inneren
wirkt ein Wärmetauscher aus Edelstahl im Durchflussprinzip. Er
erwärmt im Gegensatz zur Funktionsweise eines Boilers nur die
Wassermenge, die tatsächlich abgerufen wird.
Eine Solaranlage reicht in unseren Breitengraden aus Mangel an
solarer Deckung nicht aus, um die komplette Heizleistung für ein
Gebäude zu übernehmen. Sie kann nur unterstützen und funktioniert
in einem Hybridsystem mit Zuschaltung eines Heizgeräts.
Bei Kloeters ist das eine verbrauchsoptimierte Gasbrennwertheizung.
Anders als bei älteren Heizungen, die ausschließlich mit der
Energie aus der Verbrennung des Brennstoffs arbeiten, setzt eine
Brennwertheizung auf die Wiederverwertung der Abgase. Dabei
wird die Temperatur der Abgase so weit gesenkt, dass der heiße
Dampf kondensiert. Es entsteht Wärme, die wiederum vom Heizsystem
genutzt werden kann. Die Abgase können durch bereits
abgekühltes Heizwasser im Rücklauf zum Heizkessel abgekühlt
werden. Je moderner also die Anlage, desto geringer ist der
Brennstoffbedarf und desto niedriger folglich auch der Ausstoß
an Kohlendioxid.
Die Kombination mit der Solaranlage ist natürlich auch für Brennwertheizungen
möglich, die mit dem nachwachsenden Rohstoff
Holz gespeist werden. Anders als Wärmepumpen, die eigentlich
nur für Neubauten in Frage kommen, ist die Solarthermie auch
bei Gebäuden älteren Baujahrs als zusätzliche Unterstützung
zum Heizen gut geeignet. Für die Anschaffung von Solaranlagen
können öffentliche Fördergelder in Anspruch genommen werden.
Nicht zuletzt amortisieren sich die Investitionskosten durch die
hohe Energieeinsparung meist bereits nach wenigen Jahren.
Foto: Adobe Stock
CO 2
und der Treibhauseffekt
Wir können nachhaltig!
Wie kein anderer Wirtschaftszweig steht das Handwerk für ökologische Nachhaltigkeit und einen
verantwortungsvollen Umgang mit Klima, Umwelt und Ressourcen. Jetzt im Winter rückt wieder
das Heizen mit erneuerbaren Energien in den Fokus. Die Jungmeister Frederic Kloeters und Frederic
Schalm aus dem Gladbacher Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk erklären, wie sich Sonne und
Erdwärme dafür nutzen lassen und wie das technisch funktioniert.
Foto: Julia Vogel
Treibhausgase sind prinzipiell keine schlechte Sache, sondern eine Grundvoraussetzung für Leben auf der Erde. Sie bilden in der
Atmosphäre eine Schicht, die dafür sorgt, dass die von der Erde in Form von Infrarotstrahlung abgestrahlte Sonnenenergie nicht
wieder in den Weltraum entweicht, sondern innerhalb der Atmosphäre verbleibt. Treibhausgase sorgen damit dafür, dass es auf
der Erde konstant warm bleibt. Durch das Verbrennen von fossilen Energieträgern werden allerdings immer mehr Treibhausgase
produziert. Dadurch wird der Anteil der Treibhausgase in der Atmosphäre immer größer. Das hat zur Folge, dass immer mehr
Infrarotstrahlung, die von der Erde abgestrahlt wird, innerhalb der Atmosphäre verbleibt und nicht in den Weltraum entweichen
kann. Durch diesen sogenannten Treibhauseffekt heizt sich die Erde immer mehr auf. Die Folge ist der Klimawandel.
Das Prinzip Nachhaltigkeit ist erst einmal abstrakt. Es bedeutet,
den nachfolgenden Generationen eine Welt zu hinterlassen, in
der sie wie die jetzigen Generationen geeignete Bedingungen vorfinden,
um sich zu entfalten. Einfacher und auf den Klimaschutz
bezogen ausgedrückt: Wenn wir umweltbewusst heizen, ermöglichen
wir unseren Kindern und Enkeln, die Welt so zu erleben, wie
wir sie kennen. Rund ein Drittel des gesamten Energiebedarfs in
Deutschland wird für die Beheizung von Gebäuden aufgewendet.
Energiesparende Bauweisen und sparsame Heizsysteme wie zum
Beispiel Brennwerttechnik können diesen Verbrauch deutlich verringern
und damit zur Schonung von Ressourcen und zum Schutz
der Erdatmosphäre beitragen.
Frederic Kloeters ist gerade Vater geworden und wird in diesem
Winter deutlich mehr heizen als in den vergangenen Jahren,
damit seine Frau und sein Sohn es immer warm haben. Als SHK-
Handwerksmeister in zweiter Generation weiß er aber auch, wie
sich dafür regenerative Energien nutzen und Schadstoffemissionen
wirksam reduzieren lassen. Am Firmensitz im Ortsteil Schelsen,
gleichzeitig Wohnhaus des Senior-Chefs Günter Kloeters,
unterstützt zum Beispiel eine Solaranlage das Heizungssystem.
Mit der Kraft der Sonne:
Solarthermie
Das Prinzip der Solarthermie beginnt auf dem Dach. Anstelle
von Solarzellen wie bei der Photovoltaik nutzt die Solarthermie
Sonnenkollektoren. Diese funktionieren einfach ausgedrückt wie
ein Gartenschlauch, der in der Sonne liegt. In den Kollektoren
befindet sich eine sogenannte Solarflüssigkeit, ein Gemisch aus
Wasser und Frostschutzmittel, das durch die Sonne erwärmt wird.
Die Oberflächenstruktur der Kollektoren sorgt für eine optimale
Bündelung der Sonnenstrahlen. Die Solarthermie erreicht einen
Wirkungsgrad von etwa 50 Prozent. Im Vergleich dazu schaffen
Photovoltaikanlagen meist nur etwa 20 Prozent. Das liegt grob
6
7
Mit der Kraft des Planeten: Geothermie
Was alles an Energie in der Erde steckt und
was man damit anfangen kann, zeigen
Jungmeister Frederic Schalm und sein Vater,
Diplom-Ingenieur Norbert Schalm, am
Beispiel des Heizungsraums der PK Office
GmbH in Mönchengladbach. Das Gebäude
mit rund 3.000 Quadratmetern Fläche
wurde 2014 mit dem Anspruch errichtet,
modernste Technik in einem nachhaltigen
Konzept zu verbauen.
Die ersten Pläne für die Klimatisierung
sahen im Kern ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk
zur Stromerzeugung mit
Diffusionsanlage zur Kühlung vor. Die
Idee war im Hinblick auf Modernität und
Klimaschutz schon gut, aber Schalm hatte
noch eine bessere und vor allem einfachere:
mittels Geothermie die Wärme
aus dem Boden zu holen, wenn man sie
braucht, und in den Boden zurückzuleiten,
wenn man sie nicht braucht.
Oberflächennahe Geothermie kommt in
unterschiedlichen Anlagetypen und geschlossenen
oder offenen Systemen zum
Einsatz. Wird Wärme aus dem Grundwasser
bezogen, handelt es sich meist um ein
offenes System: Durch einen Förderbrunnen
wird das Grundwasser aus etwa 20
Metern Tiefe an die Oberfläche gepumpt.
Dort wird die Wärme übertragen und das
Wasser dann wieder ins Erdreich zurückgeführt.
Erdwärmekollektoren oder -sonden
arbeiten im Vergleich dazu in geschlossenen
Systemen. Erdwärmekollektoren
funktionieren ähnlich wie Sonnenkollektoren
und sind ebenfalls in Schlangenlinien
verlegt – nur eben nicht auf dem Dach,
sondern in etwa einem Meter Tiefe im
Erdboden. Erdwärmekollektoren sollten
aber nicht überbaut werden, weil sie
bei effizientem Betrieb auch das Regenwasser
nutzen. Dafür braucht man also
einen großen Garten.
Garten hat PK Office keinen, weshalb die
Geothermie-Anlage dort mit Erdwärmesonden
arbeitet. 14 davon sind es insgesamt,
jede von ihnen wurde senkrecht
über 80 Meter tief in die Erde gebohrt.
Die Tiefe der Bohrungen und der Abstand
der Sonden zueinander ist von geophysikalischen
Werten wie zum Beispiel der
Wärmeleitfähigkeit des Erdreichs abhängig.
Die Sonden sind in den Bohrlöchern
durch eine Art Zement fest eingebaut
und wie bei der Solarthermie mit einem
Gemisch aus Wasser und einem speziellen
Frostschutzmittel gefüllt. Beide Systeme
Mit der Kraft der
Sonne:
Solarthermie
arbeiten in einem geschlossenen Kreislauf.
Eins unterscheidet sie aber: Die Erdsonde
gibt nicht nur Wärme ab, sondern nimmt
sie auch wieder auf Vorrat zurück.
Dieses Prinzip der Wärmerückgewinnung
spielt bei der Energieeffizienz eine große
Rolle und ist Norbert Schalm wichtig.
Deshalb lassen wir es auch am besten von
ihm in seinen Worten erklären: „Dieses
riesige, komplexe Gebäude wird über
Geothermie geheizt, gelüftet und gekühlt.
Wenn wir im Sommer die Rohre kühlen,
nehmen wir Wärme aus den Büroräumen
raus und schicken sie über die Geothermie
in die Erdsonden. Dann wird sie dort um
wir planen
und realisieren
zum Beispiel
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Als Teilnehmer an der Diskussionsrunde nahm auch Daniel Penders aus Mönchengladbach in seiner Funktion als Vorsitzender des Landesverbands der Handwerksjunioren
teil. – Foto: HWK Dortmund/Andreas Buck
Nachhaltigkeitsagenda des NRW-Handwerks
Fotots: Julia Vogel
Die Handwerkskammer Dortmund und der Westdeutsche Handwerkskammertag haben am
15. November gemeinsam zur Veranstaltung „Nachhaltigkeit ist unsere Sache“ eingeladen.
Die Veranstaltung markierte einen wichtigen Startpunkt.
die Sonden herum im Erdreich gespeichert.
Wenn wir im Winter anfangen zu
heizen, dann nehmen wir diese Wärme,
die wir im Sommer ins Erdreich geschickt
haben, wieder heraus und können mit
einem schon höheren Temperaturniveau
die Wärmepumpe betreiben. So heizt PK
Office noch effizienter.“
Die Transportwege und -ziele sind damit
klar. Aber was treibt das Kreislaufsystem
eigentlich an? Dafür ist eine kleine, 500
Watt starke Wärmepumpe zuständig.
Die braucht Strom. Den hat sie ganz
zu Anfang noch aus einem Gasbrenner
bezogen, weil bei Inbetriebnahme Winter
war und das System erst einmal ans
Laufen kommen musste. Seither ruht der
Zähler jedoch, denn PK Office lässt den
benötigten Strom für die Wärmepumpe
längst über eine Photovoltaik-Anlage auf
dem Dach produzieren. Da dieser Energielieferant
zur gleichen Zeit arbeitet wie der
Energieverbraucher, also tagsüber, ist alles
in Balance, im sprichwörtlich „grünen Bereich“.
Die Photovoltaik-Anlage produziert
sogar einen Überschuss, der auch noch für
die Versorgung der vier firmeneigenen E-
Mobil-Ladesäulen ausreicht. „Das Konzept
mit der Geothermie ist völlig aufgegangen“,
sagt Andreas Roth, Geschäftsführer
bei der PK Office GmbH. „Ich würde heute
nicht mehr anders bauen.“
Geothermie im privaten Bereich für sich
zu nutzen, lässt sich wegen der hohen
Investitionskosten aktuell noch vergleichsweise
selten beobachten. Im Altbau wäre
dafür wie bei der Solarthermie zuvor eine
Kernsanierung nötig, mindestens mit
Austausch der alten Heizkörper gegen
Fußbodenheizung und gegebenenfalls
nötiger zusätzlicher Dämmung. Nur so ließen
sich aus Solarthermie und Geothermie
Energieeffizienz erzielen und eine staatliche
Fördermöglichkeit darstellen. Auch
im Neubau hängen die Kosten nicht nur
von der Wärmepumpe, sondern ebenfalls
von den individuellen baulichen Voraussetzungen
sowie von der Erschließbarkeit
des zur Verfügung stehenden Geländes
ab. Zumindest aber ist sind diese Konzepte
schon mal in der öffentlichen Nachhaltigkeitskommunikation
angelangt.
Der Wirtschaftszweig mit seinen über
190.000 Betrieben und rund 1,2 Millionen
Beschäftigten will eine nachhaltige Entwicklung
unterstützen und die politische
und gesellschaftliche Diskussion über eine
nachhaltige Transformation aktiv mitgestalten.
Das Handwerk sieht sich dabei als
wichtiger Teil der „Lösung“, wenn es um
die großen Zukunftsherausforderungen
wie den Klimaschutz geht.
Anlässlich der Auftaktveranstaltung am
15. November in Dortmund betonte Ursula
Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt,
Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
des Landes Nordrhein-Westfalen:
„Das Handwerk sorgt vor Ort für die Umsetzung
von nachhaltigen Lösungen und
Technologien, die Umwelt, Ressourcen
und Klima schonen. Von der Ausbildung
über die Beratung bis zur Umsetzung der
Gewerke: Das Handwerk ist von zentraler
Bedeutung für eine nachhaltige Transformation
unserer Gesellschaft. Es freut mich,
dass das NRW-Handwerk die nachhaltige
Entwicklung nun mit einer eigenen Agenda
noch intensiver unterstützen wird.“
Kammertags- und Kammer-Präsident
Berthold Schröder sagte: „Das Handwerk
ist ein wichtiger Treiber für nachhaltiges
Wirtschaften und sollte daher in die
politische Diskussion um Nachhaltigkeit
unbedingt einbezogen werden. Die Handwerksorganisation
strebt danach, den
gesellschaftlichen Wandel, der sich derzeit
vollzieht, aktiv mitzugestalten und seine
Expertise auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit
einzubringen. Dabei geht es auch
darum, Herausforderungen und Chancen
für unsere Betriebe zu identifizieren, alte
Strukturen zu überdenken und Entwicklungen
anzustoßen.“
HWK-Hauptgeschäftsführer und Federführer
des WHKT-Arbeitskreises Nachhaltigkeit
Carsten Harder erläuterte zum Ziel der
Agenda: „Mit dem Auftakt der Nachhaltigkeitsagenda
für das Handwerk in
NRW machen wir uns auf den Weg einer
strukturierten Bearbeitung des Themenkomplexes
Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit
unseren Betrieben und weiteren Stakeholdern
aus Politik und Gesellschaft möchten
wir aufzeigen, wie nachhaltig das Handwerk
bereits arbeitet und gleichzeitig die
nachhaltige Weiterentwicklung unserer
Betriebe und der Handwerksorganisation
vorantreiben.“
u Ein Video der
Podiumsdiskussion
ist bei Youtube
verfügbar:
Bis hin zum Lager perfekt klimatisiert
Geschäftsführer Andreas Roth von PK Office ist von der Wärmesteuerung mit Geothermie
nicht nur überzeugt, weil sie topmodern und nachhaltig ausgerichtet ist. Ihn
begeistert auch ihre Leistungsfähigkeit. Der Gebäudekomplex an der Krefelder Straße
umfasst rund 3.000 Quadratmeter Fläche und ist inklusive der Halle komplett klimatisiert.
Die Ware im Lager des Bürotechnik-Fachhändlers ist sensibel und benötigt eine
konstante Raumtemperatur um die 19 Grad Celsius. Diese wird von einer Fußbodenheizung
im Hallenboden geliefert. Kommt die Wärme von unten, steigt sie gleichmäßig
auf und lässt sich besser steuern als über die früher in Lägern weitverbreiteten
Deckenstrahler, die sie kegelförmig abgegeben haben. Außerdem ist die Fußbodenheizung
weniger anfällig, verursacht durch den Verzicht auf fossile Brennstoffe kaum
laufende Kosten und spart außerdem Platz.
TISCHL EREI
K L O M P
Die Zukunft kann man am besten voraussagen,
wenn man sie selbst gestaltet.
(Alan Kay)
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten
und ein gesundes neues Jahr.
Altmülfort 7-15 | 41238 Mönchengladbach | Tel. 02166 91799-0 | www.tischlerei-klomp.de
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Nachfolge im Vorstand der Bau-Innung
Auf seiner Innungsversammlung Anfang Oktober wählte das Mönchengladbacher Bau-Handwerk
den Vorstand für die nächsten drei Jahre. Nach 34 Jahren im Amt des stellvertretenden Obermeisters
nahm Hermann Klose seinen Abschied. Neu in den Vorstand gewählt wurde Tim Froitzheim.
Im Vergleich zu anderen Branchen habe das Bau-Handwerk die
vielen aus der Pandemie entstandenen Probleme bisher hervorragend
gemeistert. Das hob Obermeister Frank Bühler auf der Innungsversammlung
am 6. Oktober im Haus des Handwerks Mönchengladbach
direkt zu Beginn seines Berichts hervor. Sowohl die
Auftragslage als auch die Baukonjunktur könne er als sehr gut
bezeichnen. Der Blick in die Zukunft sei jedoch nicht ungetrübt:
Die zunehmende Materialknappheit in Verbindung mit steigenden
Preisen und langen Lieferfristen führe dazu, das Bauabläufe
kaum noch verbindlich planbar seien. Das stelle für die Bau- und
Ausbau-Gewerke ein ernstzunehmendes Risiko dar.
Um so wichtiger ist es da, im Vorstand der Innung gefestigt und
kompetent aufgestellt zu sein. Die Mitglieder wählten ihn auf der
Innungsversammlung neu für die Amtszeit vom 11. Dezember
2021 bis zum 10. Dezember 2024. Die Wahl fiel für alle Vorstände
einstimmig aus. Obermeister Frank Bühler wurde im Amt bestätigt.
Da sich Hermann Klose nicht mehr zur Wahl stellte, wechselte
Meinhard Joereßen vom Amt des Lehrlingswarts in das des
Stellvertretenden Obermeisters. Neuer Lehrlingswart wurde Tim
Froitzheim, zuvor Kassenprüfer der Innung. Alle drei Genannten
sind auch Prüfer im Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer
Düsseldorf. In ihren Ämtern als Beisitzer im Innungsvorstand
wurden Ralf-Robert Schmitz, Sebastian Schotes und Roland
Willems bestätigt. Dem Ehrenobermeister der Bau-Innung Dr.
Karl Bühler war es bei seiner Wahl deutlich anzusehen: Es ist ihm
eine Freude, über die nächsten drei Jahre hinweg zusammen mit
Jürgen Quack als Kassenprüfer zu wirken.
Ehrenmitgliedschaft für Hermann Klose
Nach 34 Jahren im Vorstand hat sich Hermann Klose zum Abschied
aus dem aktiven Ehrenamt entschieden. Für sein Engagement
ist ihm die Bau-Innung außerordentlich dankbar. Er wurde
zum Jahresbeginn 1988 ins Amt des Stellvertretenden Obermeisters
gewählt und zum Mitglied im Ausschuss für Berufsausbildung
ernannt. Er amtierte 13 Jahre lang als Delegierter zum Jugendförderungswerk
(heute: Berufsbildungszentrum) und gehörte
über zehn Jahre hinweg, bis Dezember 2020, dem Vorstand der
Kreishandwerkerschaft an.
Hermann Klose wurde für seine Verdienste 1998 das Bronzene,
2003 das Silberne und 2015 das Goldene Ehrenzeichen der Handwerkskammer
Düsseldorf verliehen. Bei seiner offiziellen Verabschiedung
am 6. Oktober gab es daher nur eins, womit er noch
ausgezeichnet werden konnte: die Ehrenmitgliedschaft in der
Bau-Innung Mönchengladbach, die ihm unter großem Applaus
von Obermeister Frank Bühler, Ehrenobermeister Dr. Karl Bühler
und Geschäftsführer Stefan Bresser angetragen wurde.
25-jähriges Betriebsjubiläum bei Arno Cancian
Im vergangenen Sommer konnte der Betonstein- und Terrazzoherstellerbetrieb
von Arno Cancian auf 25 Jahre meisterliches
Schaffen, Wahrung der Standesehre und berufsständische Treue
zurückblicken. Dazu überreichten Obermeister Frank Bühler und
Geschäftsführer Stefan Bresser eine Ehrenurkunde der Handwerkskammer
Düsseldorf. Arno Cancian gehört noch zu den wenigen
„echten“ Terrazzieri und hat das feine italienische Traditionshandwerk,
das sein Großvater zu Beginn des 20. Jahrhunderts
nach Deutschland brachte, im elterlichen Betrieb gelernt. Durch
eine Weiterbildung zum Gestalter im Handwerk hat er sich seither
weitere Werkstoffe und neue Gestaltungsspielräume erschlossen.
Historische Terrazzoböden zu restaurieren, gehört aber weiter zu
seinen großen Leidenschaften.
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12 13
Auszeichnung als „Problemlöser“
Beim Tag des Mittelstands 2021 der Verlagsgruppe Markt intern stand die unternehmerische
digitale Kompetenz im Fokus. Diese hat das Mönchengladbacher Familienunternehmen Haaß
GmbH & Co. KG unter anderem mit der Einführung einer eigenen Mitarbeiter-App bewiesen.
intern als Initiator des Mittelstandstages die Einführung einer
eigenen Mitarbeiter-App für den datenschutzkonformen Austausch
zwischen den mehr als 55 Mitarbeitern des Handwerksbetriebs
sowie die offensive digitale Kompetenz des Unternehmens bei der
Einstellung von Auszubildenden.
Der Tag des Mittelstands 2021 fand am 20. Oktober im digitalen
Format statt und wurde aus dem Studio der Verlagsgruppe in
Düsseldorf ausgestrahlt. Kathrin de Blois war live vor Ort und
wurde vom Chefredakteur des Magazins „Installation Sanitär/Heizung“
Hans Georg Pauli interviewt. Sie erklärte: „Die Mitarbeiter-
App gewährleistet die schnelle und sichere interne Kommunikation
unserer Fachkräfte.“ Gerade der Datenschutz sei dem Handwerksunternehmen
dabei sehr wichtig.
Fachkräfte und Auszubildende erreicht Haaß genau dort, wo
sie häufig anzutreffen sind: in den Sozialen Medien. Dem Nachwuchsmangel
kann so entgegengewirkt werden. In diesem Jahr
bereitet der Handwerksbetrieb 16 Azubis auf das Berufsleben vor,
davon drei mit Abitur. Kathrin de Blois: „Hinzu kommt, dass die
Jugend sich intensiv für das Klima einsetzt und unsere Branche
letztendlich die entsprechenden Produkte, zum Beispiel Solar- und
Photovoltaik-Anlagen, installiert. Hier können junge Menschen
aktiv etwas gegen den Klimawandel tun.“
Zukunftssicher aufgestellt
Auf ihrer Innungsversammlung am 9. November im Ausbildungszentrum am Platz des Handwerks
wählte das Sanitär-, Heizungs- und Klima-Handwerk seinen Vorstand für die nächsten drei Jahre.
Norbert Schalm verabschiedete sich aus dem aktiven Ehrenamt. Neu in den Vorstand gewählt
wurde Christian Roemer.
Der Vorstand der Innung Sanitär-Heizung-
Klima Mönchengladbach besteht aus dem
Obermeister, seinem Stellvertreter, dem
Lehrlingswart und sechs weiteren Mitgliedern.
Gewählt wurde für die Wahlperiode
vom 10. November 2021 bis zum 9. November
2024. Mit einer Ausnahme wurden
alle Vorstandsmitglieder einstimmig
in ihren Ämtern bestätigt. Die Ausnahme
ist Norbert Schalm. Er stellte sich am 9.
November nicht mehr zur Wahl. Für ihn
rückte Christian Roemer nach.
Das Wahlergebnis im Überblick
Obermeister: Thorsten Caspers
Stv. Obermeister: Georg Haaß
Lehrlingswart: Stefan Eckers
Beisitzer: Markus Jansen, Jörg Oertel,
Christian Roemer, Frank Roßbach,
Reiner Schatten, Torsten Trost
Im Produktionsstudio des Verlags: (v. l.) Firmengründer Georg Haaß , Geschäftsführerin
Kathrin de Blois und Chefredakteur Hans Georg Pauli – Foto: Haaß
Kreativ, zukunftsorientiert, digital: Kathrin de Blois, die gemeinsam
mit ihrem Bruder Bernd Haaß das Mönchengladbacher
Familienunternehmen Haaß GmbH & Co. KG leitet, nahm beim
6. Tag des Mittelstandes in Düsseldorf die Auszeichnung „Problemlöser“
entgegen. Damit würdigte die Verlagsgruppe Markt
Kathrin de Blois und ihr Bruder Bernd Haaß sehen die Ehrung als
Bestätigung ihres innovativen Konzepts, in dem die meisten Arbeitsabläufe
digitalisiert sind: Monteure drucken vor Ort die Rechnung
aus, Interessierte können im Netz die Kosten für eine neue
Heizungsanlage ermitteln. Und wer ein neues Bad plant, reist bei
Haaß mittels 3D-Brille durch seinen zukünftigen Wellness-Tempel.
Die Einführung der Mitarbeiter-App ist nun ein weiterer Schritt in
Richtung erfolgreiche, digitale Zukunft.
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Ehrenurkunden der Handwerkskammer
Vorstandsmitglied Jörg Oertel legte im April 1994 seine Prüfung als Gas- und Wasserinstallateurmeister
ab. Das 25-jährige Jubiläum der Meisterprüfung wird im Handwerk
mit dem Silbernen Meisterbrief gewürdigt. Dieser wurde ihm nun nachträglich
von Obermeister Thorsten Caspers überreicht. Eine weitere Ehrenurkunde konnte
Peter Manderfeld entgegennehmen. Er hat gleich zwei Meistertitel, im Maler- und
Lackier-Handwerk sowie als Installateur und Heizungsbauer. Außerdem ist er zertifizierter
SHK-Kraftwerker und geprüfter Energieberater. Anlass für die Urkunde war
jedoch das 50-jährige Gründungsjubiläum des Installation- und Heizungsbaubetriebs,
dessen Geschäftsführung der 61-Jährige im Jahr 2005 übernommen hat.
Abschied aus dem aktiven Ehrenamt
Norbert Schalm begann seine ehrenamtliche Tätigkeit für die Innung im Jahr 1991
mit der Übernahme der Verantwortung als Fachwart Heizung. 1994 wurde er ins Vorstandsamt
gewählt. Von 1994 bis 2000 war er zudem Beauftragter für Umweltschutz
und Abfallentsorgung. Sein Engagement wurde 2005 mit der Bronzenen Medaille
und 2018 mit einer Ehrenurkunde der Handwerkskammer Düsseldorf gewürdigt. Auf
der Innungsversammlung am 9. November bedankten sich seine langjährigen Weggefährten
im Ehrenamt zunächst mit großem Applaus bei ihm. Eine Auszeichnung ist
in Vorbereitung.
Goldene Ehrennadel
des Fachverbands
Bereits Ende September auf der Mitgliederversammlung
des Fachverbands SHK
NRW wurde das ehrenamtliche Engagement
von Dieter Jansen gewürdigt.
Er gehörte dem Innungsvorstand Mönchengladbach
bis 2018 an und wurde
bereits mit der Silbernen Ehrennadel
des Fachverbands ausgezeichnet. Für
zehn Jahre als Landesfachgruppenleiter
Sanitär und Heizung/Klima sowie
gleichzeitig Mitglied des Fachverbandsvorstands
erhielt Dieter Jansen in Essen
nun auch die Goldene Ehrennadel. Sie
wurde ihm zusammen mit einer Urkunde
von Landesinnungsmeister Bernd
Schöllgen (links im Bild) überreicht.
14 15
Haaß_Kreishandwerkerschaft_90x91.indd 1 03.11.21 13:54
Fotos: Isabella Raupold
in einem Zertifikat bestätigt, das sie späteren Bewerbungen um
einen Ausbildungsplatz beilegen können.
Jubiläum des Programms „MGconnect BO-Fit“
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Vor zehn Jahren riefen in Mönchengladbach die MGconnect
Stiftung, die Stadt, die Agentur für Arbeit und die städtische Wirtschaftsförderung
das Programm „MGconnect BO-Fit“ ins Leben,
noch bevor das landesweite Programm „Kein Abschluss ohne
Anschluss“ griff. „Ich bin stolz, dass wir damals ein bisschen vor
der Zeit waren“, sagte Schuldezernent Dr. Gert Fischer dazu bei
einem Pressegespräch Ende Oktober.
Einblicke in Hightech-Berufe:
der Business-Tag Handwerk 2021
Elektroniker, Metallbauer, Kfz-Mechatroniker, Tischler, Maler und Lackierer sowie Anlagenmechaniker
für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik haben eines gemeinsam: Neueste Technik ist in ihrem
Beruf unerlässlich. Wie das im Detail aussieht, konnten 70 Schülerinnen und Schüler der neunten
und zehnten Klassen aus Mönchengladbach beim Business-Tag Handwerk live erleben.
Was ist ein Controller Area Network, wie funktioniert ein Achsvermessungsprüfer,
wie wird eine Solaranlage in Betrieb genommen
und welche Leitungen müssen miteinander verbunden werden,
dass Strom durch sie hindurchfließt? Diesen und weiteren Fragen
gingen 70 Neunt- und Zehntklässler beim Business-Tag Handwerk
2021 auf den Grund. Dazu öffnete die Kreishandwerkerschaft
Mönchengladbach in Kooperation mit MGconnect und der
Agentur für Arbeit am 18. November ihre Türen zu Deutschlands
modernsten Lehrwerkstätten am Platz des Handwerks.
Für die Workshops hatten sich einige der Ausbildungsmeister
wieder Unterstützung von ihren Auszubildenden gesichert, was
den Austausch mit den Jugendlichen immer deutlich belebt.
Besonders motiviert zeigen sie sich außerdem da, wo sie selbst etwas
ausprobieren können – zum Beispiel bei Messübungen unter
der Motorhaube in der Kfz-Werkstatt oder beim Herstellen von
Smartphone-Ständern im Metallhandwerk und bei den Tischlern.
„Wir sind sehr froh, dass wir nach annähernd zwei Jahren
‚Zwangspause‘ wieder Schüler in unseren Werkstätten begrüßen
können“, freute sich Stefan Bresser. „Ich habe dieses Jahr zwar
schon viele Schulklassen durch unser Ausbildungszentrum geführt,
aber richtig erreichen können wir die Jugendlichen eigentlich erst,
wenn sie selbst mit Hand anlegen dürfen.“
Im Mittelpunkt von MGconnect BO-Fit stehen Jugendliche, die
nach Verlassen der Schule ins Berufsleben einsteigen sollen – und
wollen. Oftmals fehlt es an Kenntnissen und dementsprechend
an Interesse, welche Angebote und Möglichkeiten sich auf dem
Arbeitsmarkt überhaupt eröffnen. „Es gibt nur wenige Berufe,
die richtig nachgefragt werden“, weiß Oberbürgermeister Felix
Heinrichs. Deshalb hatten sich die Projektpartner vor zehn Jahren
die Ziele gesetzt, das Berufsberatungssystem an den Schulen zu
verbessern, die Möglichkeiten vor Ort stärker einzubeziehen und
die Zusammenarbeit mit den potenziellen Arbeitgebern aus Handwerk,
Industrie, Handel und Dienstleistung zu intensivieren.
Seither suchen sie nach immer neuen, modernen und attraktiven
Formaten, um mehr und mehr Jugendliche anzusprechen. Ein
Beispiel sind die Business-Tage nach Branche, bei denen die Schüler
in praxisorientierten Workshops verschiedenste Berufsbilder
kennenlernen können. Zu den Highlights aus den vergangenen
zehn Jahren gehört der Karriere-Kick, der bei seiner Premiere im
Nordpark als Deutschlands größtes Kicker-Turnier für Jugendliche
und Vertreter von ausbildenden Betrieben brillierte und mittlerweile
auch von anderen Städten übernommen wurde. Um die
Reichweite zu erhöhen, setzt das Programm zusätzlich auf digitale
Angebote, beispielsweise mit der Plattform Beruf-konkret.de.
Deren Ursprung bildete eine Präsenzmesse, die pandemiebedingt
pausieren musste, im September 2022 aber wieder stattfinden
soll und bei der sich bis zu 150 Arbeitgeber aus Mönchengladbach
und der Region vorstellen können. Auch die Auftritte in den
sozialen Medien sollen weiter vorangetrieben werden.
Die Bilanz, die MGconnect BO-Fit anlässlich des Jubiläums zieht,
ist beachtlich: Bei rund 175.000 Euro jährlicher Fördersumme, die
von der Stadt, der WFMG und der Arbeitsagentur aufgebracht
werden, konnten seit 2011 24.476 Schülerinnen und Schüler
erreicht werden. 278 Unternehmen haben bislang kooperiert.
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Nach der Begrüßung durch Geschäftsführer Stefan Bresser, den
Teamleiter von MGconnect Axel Tillmanns und Berufsberater
Guido Lindges von der Arbeitsagentur wartete in den Lehrwerkstätten
sechs verschiedener Innungen ein abwechslungsreiches
und praxisorientiertes Programm auf die jungen Besucher. Am
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Vormittag und am Nachmittag wurde ihnen ein jeweils zweistündiger
Do-it-yourself-Workshop in zwei unterschiedlichen dreiteiligen Ausbildung von Betrieb, Berufskolleg und überbetrieb-
Nach dem Praxisteil hörten die Schüler noch einen Vortrag zur
SEIT 1888
Gewerken geboten. Zur Auswahl standen Elektronik, Metallbau, licher Unterweisung im Handwerk und lernten die beruflichen
Kfz-Mechatronik, Tischlerei, das Maler- und Lackierer-Handwerk Perspektiven sowie die Karrieremöglichkeiten kennen. Die Teilnahme
am Business-Tag Handwerk wurde ihnen abschließend
sonnenherzog
sowie die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
16 17
Jahresendspurt auf dem Ausbildungsmarkt 2021
Die Lehrstellen-Vermittlung am Mittleren Niederrhein hat aufgeholt, ist aber noch nicht wieder auf
Vor-Corona-Niveau. Das stellten die Vertreter von IHK, Kreishandwerkerschaften und Arbeitsagenturen
am 17. November in Krefeld fest. Ein Ausbildungsbeginn ist noch bis Jahresende möglich.
Die Entwicklung in den einzelnen Handwerkszweigen
lief dabei jedoch sehr unterschiedlich.
Die technisch anspruchsvollen
Ausbildungsberufe, der Kfz-Mechatroniker
(82 Ausbildungsverträge), der Elektroniker
(46 Ausbildungsverträge), sowie der
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung,
Klimatechnik (66 Ausbildungsverträge)
stellen die zahlenmäßig stärksten Ausbildungsberufe
dar. Zulegen konnten auch
die Friseure mit 27 Ausbildungsverträgen,
die Dachdecker mit 46 Ausbildungsverträgen
und die Tischler mit 32 Ausbildungsverträgen.
Kritisch bleibt die Entwicklung
indes in den Lebensmittelhandwerken;
hier gestaltet es sich sehr schwierig,
Bewerber für die Ausbildungsplätze zu
finden.
Ausbildungsstart bis zum
Jahresende möglich
Kleiner, dafür mit mehr Frauenpower
Bei der Innungsversammlung der Raumausstatter und Sattler am
23. November im Haus des Handwerks Mönchengladbach standen
zwei Satzungsänderungen und die Neuwahl des Vorstands an.
Kleiner: Per einstimmigem Beschluss wurde die Zahl der Mitglieder
im Vorstand von sechs auf fünf verringert. Neben Obermeister,
Stellvertreter und Lehrlingswart umfasst er künftig nur noch zwei
Beisitzer statt drei. Dafür länger: Ziel der Kreishandwerkerschaft
ist es, die Wahlperioden für die 17 Gladbacher Innungsvorstände
auf fünf Jahre zu vereinheitlichen. Bei verschiedenen Innungen
wie auch der der Raumausstatter und Sattler wurde bisher nur für
drei Jahre gewählt. Jeder Vereinfachung der Regularien wird in
der Regel aber gern zugestimmt, so auch hier.
Sie zogen gemeinsam Bilanz zum Ausbildungsmarkt 2021 (v. l.): Marc Peters (Hauptgeschäftsführer der
Kreishandwerkerschaft Niederrhein Krefeld-Viersen-Neuss), Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer der
IHK Mittlerer Niederrhein), Dr. Bettina Rademacher-Bensing (Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur
für Arbeit Krefeld), Susanne Käser (Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Mönchengladbach),
Stefan Bresser (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach) und Daniela Perner
(Geschäftsführerin des IHK-Bereichs Innovation, Bildung, Fachkräftesicherung).
Foto: IHK Mittlerer Niederrhein/Andreas Bischof
Die Zahl der bei der Kreishandwerkerschaft
Mönchengladbach neu eingetragenen
Ausbildungsverträge lag zum Stichtag
15.11.2021 mit insgesamt 432 Verträgen
deutlich oberhalb des Vorjahresniveaus
(377 Ausbildungsverträge), bleibt aber
noch hinter dem „Vor-Corona-Jahr“ 2019
zurück (450 Ausbildungsverträge). „Die
Situation des regionalen Ausbildungsmarktes
ähnelt daher dem bundesweiten
Trend“, sagte Stefan Bresser, Geschäftsführer
der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach,
beim Pressetermin am 17.
November in Krefeld.
Nachwuchsförderung hat
höchste Priorität
Trotz geschlossener Schulen im Lockdown
und damit erneut erschwerten Orientierungs-
und Vermittlungsumständen konnten
gegenüber dem Vorjahr 14,6 Prozent
mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen
werden. Das zweite Corona-Jahr hat
eindeutig gezeigt, dass trotz schwieriger
Bedingungen die Unternehmen im Handwerk
weiter ausbilden wollen. Angesichts
der demografischen Entwicklung in
Deutschland hat die Nachwuchsförderung
für die Unternehmen höchste Priorität.
Gemeinsam mit der Handwerkskammer
Düsseldorf hat die Kreishandwerkerschaft
Mönchengladbach die Betriebe bei der
Suche nach passenden Auszubildenden
vollumfänglich unterstützt: Verstärkt
wurden digitale Angebote in Beratung
und Kommunikation bereitgestellt, um
Ausbildungsplatzsuchende und Ausbilder
zusammenzubringen.
Technische Berufe legen
weiter zu
„Derzeit gehen wir für Mönchengladbach
von zirka 30 unbesetzten Ausbildungsstellen
aus“, bilanzierte Bresser die Lage Mitte
November. „Wir bemühen uns weiter,
Betriebe und Auszubildende zusammenzubringen,
so dass sich die Lage verbessert.
Für den Jahresendspurt gilt daher: Am
Ausbildungsmarkt ist noch alles möglich!“
Es gibt weiterhin die Möglichkeit, auf
interessierte und motivierte Jugendliche
zu warten. Ausbildungsverträge können
noch bis zum Ende des Jahres abgeschlossen
werden. Im Ergebnis ist es das Ziel
des Handwerks, wieder an die positive
Entwicklung in den „Vor-Corona-Jahren“
anzuknüpfen und die Ausbildungszahlen
wieder kontinuierlich anzuheben, um
die anstehenden Zukunftsaufgaben, wie
Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz
und Mobilität bewältigen zu können.
Die Lage bei der Industrie- und
Handelskammer
In Mönchengladbach kann die IHK im
Vergleich zum Vorjahr 2,1 Prozent mehr
neu eingetragene Ausbildungsverträge
verzeichnen. In allen anderen Teilregionen
des IHK-Bezirks Mittlerer Niederrhein liegt
die Zahl unter dem Vorjahresniveau. In
NRW beträgt das Minus 9,1 Prozent, erläuterte
IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen
Steinmetz. Da einige Verträge noch nicht
eingerechnet werden konnten, werde sich
das Minus bis zum Ende des Jahres aber
noch mal verringern. „Das gute Zusammenspiel
aller Akteure hat dazu geführt,
dass der Ausbildungsmarkt auch in diesem
Jahr durch die Corona-Pandemie nicht
komplett eingebrochen ist, sondern für
viele Schulabgängerinnen und -abgänger
und für Betriebe Perspektiven geboten
hat“, so Steinmetz‘ Fazit. „Nun gilt es, im
neuen Jahr nicht nachzulassen und weiterhin
gemeinsam für den hohen Stellenwert
der dualen Berufsausbildung zu werben.“
Zu Neuwahlen hätte es eigentlich schon vor dem 13. Januar 2021
kommen sollen, dem stand jedoch die Pandemie im Weg. Die neue
Amtszeit des Vorstands hat demnach mit dem 23. November 2021
begonnen und endet am 22. November 2026. Zwei langjährige
Vorstandsmitglieder, Stefan Schmitz und Klaus-Peter Heer, stellten
sich nicht mehr zur Wahl. Sie möchten ihrer Innung aber gern
weiterhin verbunden bleiben und haben sich daher bereit erklärt,
beide das Amt des Kassenprüfers zu übernehmen.
Neu im Vorstand ist Raumausstatterin Regina Lange. Sie verfügt
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Ausbildung einen guten Start ins Berufsleben oder mit einem
Praktikum Einblicke in den Beruf ermöglicht zu haben. Jüngst
hat ihre Junggesellin Nina Saßerath die Jahresbestleistung bei der
Gesellenprüfung im Sommer 2020 erreicht. Regina Lange wurde
zur Stellvertreterin des Obermeisters gewählt.
Die Ergebnisse im Überblick:
Obermeister: Joachim Rütten
Stv. Obermeisterin: Regina Lange
Lehrlingswartin: Stefani Wolf
1. Beisitzer: Dieter Adam Meyer
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Ausbildungstagung des Elektro-Fachverbands
Im Rahmen der Verbandstagung am 26. Oktober in Moers wurde Georg Ober in den Prüfungsaufgaben-Ausschuss
gewählt und erhielt Friedhelm Liffers für sein langjähriges Engagement eine
Ehrenmedaille.
Gratulation an Elektromeister Gisbert Janssen
Der stellvertretende Obermeister der Elektro-Innung Mönchengladbach wurde am 20. Oktober
70 Jahre alt. Zu den Gratulanten zählten unter anderem sein langjähriger Weggefährte Friedhelm
Liffers sowie der Leiter der ÜBL-Elektro-Werkstatt Hartmut Berns.
Im Mittelpunkt der Ausbildungstagung am
26. Oktober stand der Beruf „Elektroniker
Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik“.
120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
mit engem Bezug zu ausbildungsrelevanten
Themen waren zur Veranstaltung des
Fachverbands der elektrotechnischen
Handwerke nach Moers gekommen, um
sich dort aktuell zu informieren und auch
die Gelegenheit zu nutzen, sich endlich
wieder persönlich auszutauschen.
Aus Mönchengladbach nahmen Berufsschullehrer
Christian Bien und als Vertreter
der Elektro-Innung Uwe Quack, Vorsitzender
des Gesellenprüfungsausschusses,
Lehrlingswart Georg Ober und der frühere
Lehrlingswart Friedhelm Liffers teil. Im
Fachvortragsprogramm wurden sie unter
anderem über die Neuordnung der Ausbildungsberufe
im E-Handwerk, die neuen
Anforderungen im Prüfungswesen, die
Einführung der Prüferdelegation sowie
die neuen elektronischen Berichtshefte für
Azubis informiert.
Im Anschluss an das fachliche Programm
fanden Neuwahlen des Prüfungsaufgaben-Ausschusses
statt, der paritätisch aus
dem Kreis der Arbeitnehmer, Arbeitgeber
und Lehrer besetzt ist. Er bereitet alle
Aufgaben der Zwischen- und Gesellenprüfungen
für die Auszubildenden in ganz
Nordrhein-Westfalen vor und tagt dazu an
vier Tagen im Jahr in Dortmund. Friedhelm
Liffers gehörte dem Ausschuss in den Jahren
von 2004 bis 2021 an und stellte sich
nicht mehr zur Wahl. Verbandspräsident
t Die Delegation aus Mönchengladbach
bei der Ausbildertagung: (v. l.) Christian
Bien (Gewerbelehrer), Uwe Quack (Vorsitzender
des Gesellenprüfungsausschusses),
Friedhelm Liffers (Lehrlingswart a. D.)
und Georg Ober (Lehrlingswart).
Hartmut Berns ist Mitglied im Prüfungsaufgaben-Ausschuss
für Elektroniker der
Fachrichtung Automatisierung. Friedhelm
Liffers engagierte sich annähernd 18 Jahre
lang im Ausschuss für die Fachrichtung
Gebäudetechnik. Dafür erhielt er nun eine
Ehrenurkunde nebst Ehrenmedaille des
Fachverbands NRW. q
Martin Böhm dankte ihm herzlich
für seinen Einsatz und verlieh ihm
eine Urkunde nebst Ehrenmedaille der
Elektro- und Informationstechnischen
Handwerke NRW. Für die nächsten fünf
Jahre neu in den Ausschuss gewählt
wurde Georg Ober.
Gisbert Janssen spielte schon in der Kindheit
mit Klemmen und Kabeln. Sein Vater
hatte einen Elektroinstallationsbetrieb mit
Geschäft im Stadtteil Neuwerk. Seine Lehre
machte er bei Schiefer und Erckelentz
und bestand die Gesellenprüfung 1971.
Kurz darauf besuchte er die Meisterschule
in Düsseldorf, um 1975 die Meisterprüfung
abzulegen.
Bereits 1979 übernahm Gisbert Janssen
den elterlichen Betrieb und vergrößerte in
den kommenden Jahren seinen Kundenkreis
und sein Mitarbeiterteam. Jedes Jahr
nahm er an Schulungen in Gebäude-,
Geräte- und Satellitentechnik sowie speicherprogrammierbaren
Steuerungen teil
und blieb so mit seinem Wissen immer auf
dem neuesten Stand. Sein Engagement
galt von Beginn der Betriebsübernahme
an dem Nachwuchs im Elektrohandwerk.
So bildete er immer junge Menschen zum
Elektroinstallateur, später zum Elektroniker
der Gebäudetechnik aus. 24 Gesellen und
mehrere Meister sind in den 40 Jahren aus
seinem Betrieb hervorgegangen.
Für Gisbert Janssen war es selbstverständlich,
dass er schon ab 1982 als stellvertretender
Meisterbeisitzer Zwischen- und
Gesellenprüfungen mit abnahm. Seit 1989
gehört er zum Vorstand der Elektro-Innung
Mönchengladbach und ist seit 2004 stellvertretender
Obermeister. Bei den Kollegen
und Auszubildenden genießt er hohe
Anerkennung. Bei Prüfungen half Gisbert
Janssen stets mit meisterlichem Können
und ruhiger Menschenkenntnis und ist so
bei den Azubis beliebt. Als Vorstandsmitglied
ist es Gisbert Janssen wichtig, neben
dem beruflichen auch das Miteinander in
gemütlicher Runde zu fördern. So organisierte
er mit seinen Kollegen Ausflüge
zu Werksbesichtigungen, kulinarischen
Höhepunkten und Kulturstätten.
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20 21
Ehrungen der Metall-Innung
Weil auch die Metall-Innung lange Zeit nicht tagen konnte, gab es am 9. November beim Wiedersehen
zum einen ein großes Hallo und zum anderen viel zu tun für Obermeister Adam Sautner. Unter
anderem stand die Gratulation mit zwei Ehrenurkunden der Handwerkskammer auf dem Programm.
Die beiden Geehrten, Ernst Stapper und
Ralf Gerhards, haben viel gemeinsam.
Beide sind aus Winkeln und ihre Betriebe
liegen nur ein paar hundert Meter
voneinander entfernt. Winkeln 58a und
Winkeln 98a – die Adressen werden auch
schon mal miteinander verwechselt. Aber
das macht nichts, die beiden kennen sich
seit gut 30 Jahren und sind das gewöhnt.
Denn, und hier liegt die nächste Gemeinsamkeit,
sie haben beide beim gleichen
Kunstschmied gelernt: Meister Alfons Gerhards,
der Vater von Ralf Gerhards. Nach
der Gesellenprüfung trennten sich ihre
Wege vorübergehend, und beide haben
seither ganz unterschiedliche Schwerpunkte
in ihrem Handwerk entwickelt.
Gratulation zum Betriebsjubiläum
Ernst Stapper arbeitete nach der Gesellenprüfung
als Betriebsschlosser, im Anschluss
daran als Bauschlosser. Er baute währenddessen
seine Qualifikation immer weiter
aus, führte bei seinen Arbeitgebern neue
Prozesse wie das MAG-Schweißen ein und
steuerte damit zügig auf die Selbstständigkeit
zu. Im September 1994 legte er
die Meisterprüfung vor der Handwerkskammer
Düsseldorf ab und meldete im
Dezember desselben Jahres sein eigenes
Gewerbe an. 2003 schloss er die Ausbildung
zum Schweißfachmann ab. Sein
Fachgebiet sind tragfähige Konstruktionen.
Zum Beispiel hat der heute 54-Jährige
im Verlauf seiner Selbstständigkeit schon
über 20 Feuertreppen gebaut, die höchste
über acht Geschosse. Zum 25-jährigen
Betriebsjubiläum am 19. Dezember 2019
überreichte ihm Obermeister Adam Sautner
nachträglich die Ehrenurkunde der
Unsere
Lagersysteme
Gratulation zum Meisterjubiläum
Ralf Gerhards ist schon in dritter Generation
Kunstschmied und nennt eher
die Metallgestaltung als den Metallbau
sein Fachgebiet. Er wurde dazu schon als
kleiner Junge von seinem Großvater Adolf
Gerhards inspiriert. Beruflich zog es ihn
jedoch zunächst in die kaufmännische
Richtung. Aber schon beim Abschluss der
Höheren Handelsschule wurde ihm klar,
dass ihm das allein für ein erfülltes Berufsleben
nicht ausreichen würde. So ging er
bei seinem Vater in die Lehre und folgte
auch bei der Wahl der Meisterschule dessen
Vorbild: Es besuchte die Landesfachschule
Metall in Lüneburg und legte dort
im Januar 1995 die Meisterprüfung ab.
Mittlerweile hat er den Kunstschmiedebetrieb
seines Vaters übernommen und setzt
in dritter Generation die Familientradition
fort. Zu seinen Aufträgen gehören zum
Beispiel Metallprojekte, Geschäftsausleger,
Brunnenanlagen, Skulpturen oder auch die
individuelle Verwirklichung von Kunstideen.
Der Silberne Meisterbrief wurde ihm
ersatzweise von der Handwerkskammer
Düsseldorf ausgestellt und von Obermeister
Adam Sautner zusammen mit der Stellvertretenden
Geschäftsführerin Claudia
Berg überreicht.
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Ehrungen der Dachdecker-Innung
Günter Schroers und Stephan Zimmermann haben am gleichen
Tag ihre Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Düsseldorf
abgelegt. Das war am 25. Mai 1996. Zum 25-jährigen Jubiläum
dieses erfolgreichen Tages überreichten ihnen Obermeister Reinhard
Esser und Geschäftsführer Stefan Bresser auf der Innungsversammlung
des Dachdecker-Handwerks am 17. November ihre
Silbernen Meisterbriefe.
Stephan Zimmermann ist heute als externer Dachdeckermeister
im Team von Stefan Bern tätig. Günter Schroers hatte sich schon
vier Jahre vor der Meisterprüfung selbstständig gemacht und ist
heute Geschäftsführer der Fels & Schroers GmbH sowie Mit-
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Handwerkskammer.
22 23
Publication name: Dynamische Anzeige 2-spaltig generated: 2021-10-21T15:15:04+02:00
Geschäftsführer der KMS Objektdächer GmbH. Er sei ein „Selbstgründer“,
sagt er. Er hat den Dachdeckerberuf nicht aus familiärer
Verpflichtung, sondern aus freien Stücken aufgenommen und
nach der Ausbildung zunächst als Angestellter ausgeübt. Seine
Leistung brachte ihn zügig in die Verantwortung des jüngsten
Vorarbeiters der Firmengeschichte. 1992 war die Zeit reif für den
Schritt in die Selbstständigkeit. „Als guter Geselle macht man sich
schnell einen Namen“, blickt Günter Schroers auf seine Gründerzeit
zurück. „Es war ein gut geplanter, ordentlicher Startpunkt.“
Um noch unabhängiger in der Selbstständigkeit zu sein und auch
selbst ausbilden zu können, sattelte er dann noch die Qualifikation
zum Meister auf.
Nachwuchs fördern
leicht gemacht
Der bundesweite Kita-Wettbewerb unter dem Motto
„Kleine Hände, große Zukunft“ geht in die nächste Runde.
Handwerksbetriebe haben somit wieder die Chance,
Kinder spielerisch an ihre Gewerke heranzuführen.
Einmal selbst einen Nagel mit einem
Hammer in einen massiven Balken
schlagen? Einmal gemeinsam mit dem
Bäckermeister einen Brotlaib in den Ofen
schieben? Beim Kita-Wettbewerb ist das
möglich. „Der Wettbewerb bietet die
einzigartige Chance, schon den Jüngsten
einen Einblick in die faszinierende und
vielseitige Welt handwerklicher Berufe zu
geben. So wird Begeisterung geweckt,
die mit etwas Glück aus den Kita-Kindern
von heute einmal die großen Handwerker
von morgen macht. Und wir empfehlen,
keine Zeit zu verlieren: Betriebe können
schon jetzt aktiv auf Kitas in ihrer Region
zugehen und sie einladen, ihr Handwerk
kennenzulernen – und dadurch aktiv den
MEG Maler Einkauf Gruppe eG
Nachwuchs fördern, den sie in Zukunft
dringend brauchen werden“, erklärt
Joachim Wohlfeil, Vorsitzender der Aktion
Modernes Handwerk e. V. (AMH).
Der Ablauf des Wettbewerbs ist kinderleicht:
Kita-Kinder zwischen drei und
sechs Jahren besuchen, zusammen mit
ihrer Erzieherin oder ihrem Erzieher, einen
Handwerksbetrieb in ihrer Region.
Dabei schauen die Kinder nicht nur über
die Schulter, sondern dürfen selbst mit
anpacken: ein gemeinsames Erlebnis, das
sich einprägt - sowohl bei den kleinen
Wettbewerbern als auch bei den Handwerkerinnen
und Handwerkern, die den
Kindern möglicherweise eine Erfahrung
fürs Leben mitgeben.
Im Anschluss halten die Kinder ihre
Eindrücke auf einem Riesenposter fest,
welches sie dann bis zum 4. Februar 2022
zusammen mit einer kurzen Beschreibung
einreichen können. Eine Expertenjury aus
Handwerkern und Frühpädagogen bewertet
die Poster und kürt im kommenden
Frühjahr die Landessieger. Als Belohnung
winken jeweils 500 Euro, zum Beispiel für
die Organisation eines weiteren Projekttags
rund um das Thema Handwerk.
u Interessierte Handwerksbetriebe
können die Initiative ergreifen und Kitas
vor Ort auf den Wettbewerb ansprechen.
Das Wettbewerbspaket ist online unter
amh-online.de/kita-wettbewerb kostenlos
bestellbar.
> Farben
> Tapeten
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Farbe ist zu schön, um grau zu sein
Am 24. August 1921 gründete Mathias Heinrichs seine eigene Firma. 1988 wurde sie von Malermeister
Harald Engländer übernommen. Dieses Jahr feiert das Unternehmen an der Konzenstraße 1
in Mönchengladbach-Eicken sein 100-jähriges Bestehen.
Autor: Volker Mevissen; Fotos: Malerwerkstatt Heinrichs
Harald Engländer, Malermeister und Inhaber der
Malerwerkstatt Heinrichs
Harald Engländer, Inhaber der Malerwerkstatt
Heinrichs, sieht sein Handwerk aus
einem ganz besonderen Blickwinkel, denn
für ihn und sein Team gilt der Leitsatz:
Farbe ist zu schön, um grau zu sein.
„Selbstverständlich streichen wir auch
Wände weiß, richtig in Fahrt kommen wir
aber, wenn wir unsere Kompetenzen im
Spiel von Farben, Oberflächen und edlen
Materialien ausleben können“, betont der
Malermeister. „Individualität, Exklusivität
und die Verarbeitung edler Werkstoffe
sind unsere Stärken.“
Gutes Gefühl
Engländers Kunden suchen das Besondere
und können sich mit einem guten Gefühl
auf eine stilsichere Beratung verlassen, die
im Ergebnis einzigartige Lebensqualität in
den eigenen Räumlichkeiten über Jahrzehnte
garantiert: „Wir gehen gerne einen
Raumgestaltung mit handgefertigter Aluminium-Tapete in kassettenförmiger Goldoptik
oder zwei Schritt weiter, eröffnen unseren
Kunden Möglichkeiten, an die sie ohne
unsere Hilfe nie gedacht hätten. Wir sind
halt mutig, nehmen unseren Kunden die
Angst vor kräftigen Farben aus einmaligen
Farb- und Pigmentrezepturen und empfehlen
handgefertigte Tapeten aus aller Welt.
Immer dann, wenn es gilt hohen Qualitätsansprüchen
gerecht zu werden, sind
wir mit reichlich Erfahrung in unserem
Element.“ Das traditionelle Handwerk
eines Malers verbindet die Malerwerkstatt
Heinrichs mit neuzeitlichen Einflüssen
der 1970er- und 1980er-Jahre bis hin zu
moderner Ästhetik – von klassisch, elegant
bis schlicht und reduziert.
Viel mehr als Tapete
Beim Thema Farbe geht es in der Malerwerkstatt
Heinrichs nicht nur um Wände,
Decken und Fassaden. Es geht auch um
Möbel, Treppen oder altes Holzwerk, die
durch seidenmatte oder glänzende Pinsellackierungen
zu neuem Leben erweckt
werden, die nächsten Generationen überdauern
und jeden Tag aufs Neue Freude
bringen.
Verlässlichkeit
Auf seine Expertise verlassen sich Engländers
Kunden bis in vierte Familien-
Generationen. „Es ist wirklich ein gutes
Gefühl, hervorragende Arbeit zu liefern,
die über Jahrzehnte Eindruck hinterlässt,
und ich immer dann gerufen werde,
wenn es besonders gut und eindrucksvoll
werden soll.“
Historie
Malermeister Mathias Heinrichs gründete
das Unternehmen am 24. August 1921 in
Mönchengladbach-Hardterbroich. Seine
Söhne Heinz, Alfred und Hans traten
während der Kriegsjahre in die Firma ein,
spezialisierten sich auf den Wiederaufbau
von Fabrikgebäuden der heimischen Textilindustrie
und konzentrierten sich später im
Wandel der Zeit auf private Aufträge. Im
Juni 1988 übernahm Malermeister Harald
Engländer das Familienunternehmen mit
voller Belegschaft. Die Malerwerkstatt
Heinrichs ist heute im Schwerpunkt auf
hochwertige Renovierungen und exklusive
Ausstattungen von Neubauten privater
Bauherren ausgerichtet.
Komplettsanierung einer denkmalgeschützten
Stadtvilla – innen und außen
25
Die Gute Form 2021
Beim Landeswettbewerb NRW für die Gesellenstücke der Tischler
haben zwei Jugendfreunde aus Mönchengladbach so richtig
abgeräumt. Alexander Jungbluth und Paul Bolzen drückten
bereits die Schulbank miteinander. Der eine wurde nun Erster,
der andere bekam eine Belobigung.
Auf der Verbrauchermesse „Mode Heim
Handwerk“ in Essen fand am 14. November
der Landesentscheid im Gestaltungswettbewerb
„Die Gute Form 2021“ statt.
42 Junggesellinnen und Junggesellen des
Tischler-Handwerks präsentierten ihre
praktischen Abschlussarbeiten, mit denen
sie zuvor auf Innungsebene den ersten
Platz belegt hatten. Die Auszeichnung
wurde vom Fachverband Tischler NRW
vorgenommen.
Den Wettbewerb entschied Alexander
Jungbluth aus Mönchengladbach von
der Tischlerei Reichenberg-Weiss in
211109_MANTZ_KREIHA_Anzeige_210x99mm.pdf 1 09.11.21 11:40
Neukirchen-Vluyn für sich. Überbetrieblich
ausgebildet wurde der Junggeselle, der für
die Tischler-Innung des Kreises Wesel zum
Wettbewerb antrat, am Berufskolleg für
Technik und Medien am Platz der Republik
in der Vitusstadt. Sein Gesellenstück, eine
Buchsäule, besteht aus dünnem, mit Nussbaum
furnierten Sperrholz, das sich durch
zwei geknöpfte Ledergurte unter Spannung
gegen einige Böden aus Kernleder
zu einem Regal verbindet.
Für drei Gesellenstücke wurde im Rahmen
des Landeswettbewerbs außerdem eine
Belobigung ausgesprochen. Dazu zählte
das Flurmöbel „Stack“ von Paul Bolzen,
ausgebildet bei der Mantz GmbH & Co.
KG in Mönchengladbach. Er hatte sich
als Vorbild einen Holzstapel genommen,
der von Gurten zusammengespannt wird.
Daraus habe er „ein feingliedriges Möbel
mit eleganten Proportionen“ geschaffen,
lobte die Jury.
Paul Bolzen und Alexander Jungbluth
sind von Kindesbeinen an befreundet und
haben nicht nur die Grundschul-, sondern
später auch die Berufsschulbank miteinander
geteilt. Beim Landesentscheid in Essen
gratulierten den beiden auch ihre früheren
Berufsschullehrerinnen Daniela Steinhauser
(links) und Judith Lieth.
Alle Gesellenstücke, die beim Landeswettbewerb
NRW eine Auszeichnung erhalten
haben, sind auch noch einmal in der
Online-Galerie des
Fachverbands NRW
zu sehen:
Eiserner Meisterbrief für Hubert Zimmermanns
Sein Meisterstück begleitet ihn nun schon seit 65 Jahren durchs Leben: Der aufwendig gearbeitete
Wohnzimmerschrank mit Glastüren und Schubladen lässt erahnen, welche Schaffenskraft in Tischlermeister
Hubert Zimmermanns steckte, als er noch aktiv an der Werkbank stand.
Aus selbstgefertigten Tischlerplatten mit
Nussbaum-Furnier, großformatig und
geräumig, gleichzeitig mit vielen filigranen
Details geschmückt: Mitte der 1950er-Jahre
war solch ein Wohnzimmerschrank das
absolute Glanzstück in der guten Stube.
Heute findet man Schränke wie diesen nur
noch selten, in einem Pflegezimmer sogar
noch seltener. Aber er ist Hubert Zimmermanns
so sehr ans Herz gewachsen, dass
er sich nicht mehr von ihm trennen will.
Mit ihm legte der damals 23-Jährige am
19. Juni 1956 seine Meisterprüfung ab.
Das 65-jährige Jubiläum einer Meisterprüfung
wird im Handwerk mit dem Eisernen
Meisterbrief gewürdigt. Er wurde dem
mittlerweile 89-jährigen Hubert Zimmermanns
von der Handwerkskammer Düsseldorf
ausgestellt und Mitte November
von seinem Sohn Jürgen Zimmermanns in
dessen Funktion als stellvertretender Obermeister
der Tischler-Innung Mönchengladbach/Rheydt
überreicht. Zusammen mit
dem Sohn gratulierten der Geschäftsführer
der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach
Stefan Bresser (links im Bild) sowie
der Enkel Jörn Zimmermanns.
Den ersten Schritt auf seinem Karriereweg
unternahm Hubert Zimmermanns mit
einer Lehre bei den Gebrüdern Bommes
im Stadtteil Giesenkirchen. Seine Ausbilder
motivierten ihn, nach der Gesellenprüfung
mit der Meisterschule weiterzumachen.
Nachdem er sie mit Erfolg abgeschlossen
hatte, vergingen dann bis zum Schritt in
die Selbstständigkeit noch ein paar Jahre.
Anfang 1968 suchte ein Schreinermeister
in Hardt nach einem Nachfolger für seinen
Betrieb. Hubert Zimmermanns übernahm
ihn mit Säge und Hobel. An jenem Standort,
der Alexander-Scharff-Straße, ist die
Schreinerei Zimmermanns bis heute zu
finden.
In einem Handwerksbetrieb sind es die
Meister, die diesen Betrieb prägen und ihn
tragen. Der Erfolg eines Unternehmens
ist aber auch vom Rückhalt in der Familie
abhängig. Bei Zimmermanns waren die
Prägung und der Rückhalt so groß, dass
nicht nur Sohn Jürgen in die Fußstapfen
seines Vaters getreten ist. Auch dessen
zwei Söhne Jörn und Jesse Zimmermanns
sind dem Vorbild gefolgt. So spiegelt
dieser Eiserne Meisterbrief nicht nur ein
einzelnes Lebenswerk wider; er steht vielmehr
für die gemeinsame Geschichte von
drei Generationen und dem bereits seit 53
Jahren andauernden Erfolg eines inhabergeführten
Meisterbetriebs.
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26 27
Peter Fischer, Obermeister der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Mönchengladbach
Fürs Handwerk begeistern!
Gladbachs Handwerker lieben ihren Beruf. Ihre Begeisterung drückt sich bei vielen über ihre Arbeit hinaus in der Übernahme ehrenamtlicher
Aufgaben aus, sei es in Kultur, Sport oder im sozialen Bereich, sei es in der wirtschaftlichen Selbstverwaltung der Handwerksorganisation.
Sie beweisen damit ihre Sympathie für eine Sache durch aktives Tun. Und sie geben damit ihre Begeisterung weiter.
In unserer Serie bitten wir Obermeister der Mönchengladbacher Innungen, ihre Motivation für ihr Engagement im Ehrenamt
und ihre Begeisterung für ihr Handwerk in Worte zu fassen.
K wie Kraftfahrzeuggewerbe
Peter Fischer engagiert sich seit 23 Jahren mit Leidenschaft und Nachdruck für die Belange der
Kfz-Innung und übernahm im November 2003 das Obermeisteramt von Dieter Waldhausen, der
es zuvor 21 Jahre lang innehatte. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist passionierter Segler.
Warum engagieren Sie sich als Obermeister Ihrer Innung?
Als ich die Wahl damals angenommen habe, kannte ich über
meinen Beruf als Kühlerbauer die meisten Innungsmitglieder als
Kunden. Sie hatten mir durch ihre Einkäufe und ihre Unterstützung
so viel Gutes getan, dass ich mir dachte: Denen musst du
etwas zurückgeben. Es war ein Zeichen der Ehre für mich, dass
ich das machen durfte und machen konnte. Und so ist es eigentlich
bis heute. Das Obermeisteramt ist eine tolle Sache, aber man
muss sehr ausgleichend wirken. Ehrlich sein, geradeaus sein,
seinen Standpunkt vertreten, und das immer unter der Prämisse
der Wertschätzung dem anderen gegenüber.
Was hat sich in Ihrem Handwerk am meisten verändert?
Als ich die Lehre gemacht habe, waren in einem Auto ein Motor
drin, ein paar Kabel und paar Kurbeln für die Fenster. Heute
hingegen reden wir fast nur noch über Komfort: Klima, Multimedia,
Steuerungselektronik und so weiter. Wir Alten hatten
über 30 Jahre lang Zeit, die Entwicklung mit zu verfolgen und
das alles zu lernen. Von den heutigen Azubis wird nun erwartet,
dass sie es sich innerhalb von dreieinhalb Jahren aneignen. Das ist
schon eine Herausforderung. Früher gab es noch eine kompakte
Grundausbildung von zwei Jahren, nach der man dann zumindest
einen einfachen Abschluss in der Tasche hatte und sich bei Bedarf
weiter spezialisieren konnte. Das wird heute nicht mehr angeboten,
was ich persönlich schade finde.
Anz MG KreiHa 2020 NEU_184 x 91 mm 09.11.2020 08:39 Seite 1
Wenn Sie Werbung für Ihr Handwerk machen, dann sagen Sie ...
... dass Kfz-Mechatroniker den geilsten Beruf der Welt haben!
Trotz allem, was ich gerade über die Herausforderungen gesagt
habe: Nach der Ausbildung hat man so viele technische Fähigkeiten
entwickelt, dass man in jedem Industriezweig weitermachen
könnte. Wir möchten sie natürlich bei uns im Kfz-Gewerbe behalten,
fördern aber auch die Weiterentwicklung. Unter unseren
Azubis sind zum Beispiel immer mal wieder welche, die das Zeug
zum Ingenieur haben. Das sind die Leute, die uns dann die Innovationen
bringen, zum Beispiel wie wir Energie gewinnen können,
ohne an die Ressourcen, die Bodenschätze und fossilen Brennstoffe,
gehen zu müssen. Wenn sich schließlich zeigt, dass diese
Talente ihre Ausbildung früher mal bei uns gemacht haben – ja
dann können wir doch einfach nur stolz sein.
Wie lautet Ihr Wunsch für die Zukunft?
Ich habe zwei. Der eine ist, dass wir hier unsere Jugendlichen so
ausbilden, dass sie am technischen Fortschritt teilhaben können.
Wie ich gerade schon sagte: am Fortschritt vielleicht sogar aktiv
mitwirken. Mein zweiter Wunsch ist der, mit dem ich schon 2003
als Obermeister angetreten bin: dass wir uns im Kollegenkreis
trotz Wettbewerb weiter Wertschätzung entgegenbringen, füreinander
da sind und zusammenhalten.
Niederlassung Mönchengladbach
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Foto: Julia Vogel
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Waldbröl
GEBURTSTAGE . JUBILÄ EN . GLÜCKWÜNSCHE
Geburtstage
Vorstandsmitglieder
und Obermeister
27.01.2022: Adam Sautner
Schlossermeister
Obermeister Metall-Innung
Mönchengladbach/Rheydt
29.01.2022: Manfred Groth
Konditormeister
Obermeister der Konditoren-
Innung Mönchengladbach
31.01.2022: Reiner Brenner
Karosseriebauermeister
Obermeister der Karosserieund
Fahrzeugbauer-Innung
Mönchengladbach
02.02.2022: Peter Röders
Zimmerermeister
Obermeister der Zimmerer-Innung
Mönchengladbach
16.02.2022: Joachim Rütten
Sattlermeister
Obermeister der Raumausstatterund
Sattler-Innung
Mönchengladbach
Geburtstage
Ehrenobermeister
12.01.2022: Jochen Maaßen
Maler- und Lackierermeister
Ehrenobermeister der
Maler- und Lackierer-Innung
Mönchengladbach
12.01.2022: Rolf Sprenger
Karosserie- und
Fahrzeugbauermeister
Ehrenobermeister der Karosserieund
Fahrzeugbauer-Innung
Mönchengladbach
10.02.2022: Max Tetz
Bäckermeister
Ehrenobermeister der Bäcker-
Innung Mönchengladbach
Geburtstage
Innungsmitglieder
80 JAHRE
07.02.2022:
Hans Günter Scheufeld
Elektroinstallateurmeister
Stähn 85
41238 Mönchengladbach
Geburtstage
Innungsmitglieder
75 JAHRE
14.02.2022:
Heinz-Jürgen Schürgers
Konditormeister
Zweitorstr. 103
41748 Viersen
65 JAHRE
04.01.2022:
Heinz-Peter Mertens
Schlossermeister
Schelsenweg 12
41238 Mönchengladbach
15.01.2022: Manfred Wollny
Maler- und Lackierermeister
Heiligenpesch 48
41069 Mönchengladbach
25.01.2022: Michael Prosch
Elektroinstallateurmeister
Stapper Weg 69
41199 Mönchengladbach
Geburtstage
Innungsmitglieder
60 JAHRE
29.12.2021:
Heinz-Günther Clemens
Maler- und Lackierermeister
Jahnstr. 40
41189 Mönchengladbach
01.01.2022: Mustafa Es
Geschäftsführer der
Es-Lackierungen GmbH
Karstr. 39b
41068 Mönchengladbach
06.02.2022: Helmut Klauke
Installateur- und
Heizungsbauermeister
Am Hövel 4
41236 Mönchengladbach
09.02.2022: Hans Kramer
Dachdeckermeister und
Geschäftsführer der Paul Kramer
Bedachungs GmbH
Prinzenstr. 8
41065 Mönchengladbach
Geburtstage
Innungsmitglieder
60 JAHRE
19.02.2022: Peter Vohn
Geschäftsführer der Peter Vohn
GmbH – Bauunternehmung
Gartenkamp 31
41169 Mönchengladbach
Betriebsjubiläen
50-JÄHRIGES
01.02.2022: Achim Becker
Fleischerei
Stationsweg 166
41068 Mönchengladbach
40-JÄHRIGES
01.01.2022:
Roemer u. Raßmanns GmbH
Installateur- und
Heizungsbauerbetrieb
Vorster Str. 325
41169 Mönchengladbach
Betriebsjubiläen
25-JÄHRIGES
01.01.2022:
Dieter Fränzen GmbH
Maler- und Lackiererbetrieb
Volksgartenstr. 120
41065 Mönchengladbach
06.01.2022: Heinrich Olland
Bedachungen GmbH
Dachdeckerbetrieb
Mennrather Str. 69
41179 Mönchengladbach
30.01.2022:
Hans-Werner Döhmen
Installateur- und
Heizungsbauerbetrieb
Gerkerath 26
41179 Mönchengladbach
01.02.2022: Volker Kehlen
Metallbauerbetrieb
Loosenweg 205
41066 Mönchengladbach
03.02.2022:
Stephan Zimmermann
Dachdeckerbetrieb
Sperberstr. 75
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FAHRZEUGBAUER
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Wir erhalten lediglich Informationen
über die vor der Handwerkskammer
Düsseldorf abgelegten Meisterprüfungen.
Wenn aus Ihrem Betrieb jemand
seine Meisterprüfung vor einer anderen
Handwerkskammer abgelegt und
bestanden hat, bitten wir um einen
entsprechenden Hinweis. Auch diesen
Jungmeistern möchten wir auf diesem
Wege gern herzlich gratulieren.
Archiv 2019
SIE SIND VOM FACH.
WIR SIND ES AUCH.
WIR BERATEN SIE AUF AUGENHÖHE.
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31
Die Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach trauert um ihre verstorbenen Mitglieder Maximilian Tetz,
Heribert Claßen, Hans Jennessen, Helmut Zitzen und Eduard Krebs. Wir vermissen diese besonderen Menschen
und werden sie nicht vergessen. Ihren Familien und Freunden gilt unser aufrichtiges Mitgefühl.
27. September 2021
Maximilian Tetz
Bäckermeister
im Alter von 62 Jahren
Kondolenzanschrift:
Maximilian Tetz c/o
Bestattungshaus Jansen
Venloer Str. 50
41751 Viersen
4. November 2021
Heribert Claßen
Tischlermeister
im Alter von 83 Jahren
Kondolenzanschrift:
Karl Purrio KG/Claßen
Andreas-Bornes-Str. 53
41179 Mönchengladbach
Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt
die Erinnerung in eine stille Freude.
Dietrich Bonhoeffer
9. November 2021
Hans Jennessen
Tischlermeister
im Alter von 79 Jahren
Kondolenzanschrift:
Taubengasse 23
41189 Mönchengladbach
19. November 2021
Helmut Zitzen
Dachdeckermeister
im Alter von 81 Jahren
21. November 2021
Eduard Krebs
Elektroinstallateurmeister
im Alter von 79 Jahren
Kondolenzanschrift:
Erzbergerstr. 149
41061 Mönchengladbach
Heribert Claßen prägte durch sein aktives Engagement bis Ende 2000 die
Arbeit der Tischler-Innung Mönchengladbach/Rheydt, der er ab Herbst 1974
insgesamt 25 Jahre als Vorstandsmitglied angehörte, zunächst als Kassenführer
und Schriftführer. Nach dem Tod seines Vaters Franz Claßen 1978 folgte
er ihm in der Geschäftsführung des Familienunternehmens nach und wurde
im Jahr darauf von der Innung ins Amt des stellvertretenden Obermeisters
gewählt, das er über 13 Jahre hinweg innehaben sollte.
Seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit wurde 1983 mit der Bronzenen
und 2001 mit der Silbernen Ehrenmedaille der Handwerkskammer Düsseldorf
ausgezeichnet. Nur wenige Wochen vor seinem Tod überbrachte ihm
Obermeister Hans-Wilhelm Klomp noch den Diamantenen Meisterbrief zum
60-jährigen Jubiläum seiner Meisterprüfung.
Die Tischler-Innung hat die Nachricht über den Tod von Heribert Claßen mit
großer Betroffenheit aufgenommen. Sie verliert einen verdienten Senior-
Kollegen, vom dem sie in Hochachtung und Dankbarkeit Abschied nimmt.
Richtigstellung:
Schuhmachermeister Paul Holste verstarb am 24. August dieses Jahres.
Wir bitten seine Familie herzlich um Entschuldigung, in unserer
Oktober-/November-Ausgabe ein falsches Datum genannt zu haben.
Foto: Julia Vogel
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Dipl.-Kfm. Fred Hendricks
Dipl.-BW (FH) Markus Platzer
Tel.: 0 21 61 / 927971 • Fax: 0 21 61 / 9279 770
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32 33
Erste Absolventin des
Trialen Studiums
Im Dezember 2016 stellten wir Lina Höttges als
Erstsemester im Mönchengladbacher Modell des
Trialen Studiums vor. Im November 2021 hat sie
alle drei Abschlüsse geschafft – als erste Absolventin
im Kammerbezirk.
Zu Besuch: der Eurogarant-Ausschuss des ZKF
Auf Einladung seines Vorsitzenden Reiner Brenner, Obermeister der Karosserie- und Fahrzeugbauer-Innung
Mönchengladbach, tagte der für das Qualitätssiegel „Eurogarant“ zuständige
Ausschuss des Zentralverbands Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) am 12. und 13. Oktober
in Mönchengladbach.
Quelle: HWK Düsseldorf
TRIALES
STUDIUM
Foto: HWK Düsseldorf/Ingo Lammert
34
Handwerksmanagement
Ein Studium, drei Abschlüsse
Gesellenbrief, Meisterbrief
und Bachelorgrad (B.A.)
Studiendauer: 10 Semester
www.hsnr.de/triales-studium
Der 4. November 2021 markiert ein besonderes Datum in der
rheinischen Qualifizierungslandschaft: Lina Höttges hat an diesem
Tag mit einem erfolgreich gestalteten Kolloquium als Erste im
Regierungsbezirk Düsseldorf das Triale Studium erfolgreich abgeschlossen.
Die 26-Jährige hat an der Hochschule Niederrhein
in der Regelstudienzeit von fünf Jahren curricular integriert
- eine handwerkliche Berufsausbildung zur Karosserie- und
Fahrzeugmechanikerin,
- eine Meisterfortbildung und
- ein betriebswirtschaftliches Studium in Handwerks-Management
absolviert, mit allen zugehörigen Prüfungen.
Mehr noch: Höttges hat in ihrer noch jungen Biografie bereits
zwei Gesellenbriefe erworben; sie ist auch gelernte Fahrzeuglackiererin,
der Beruf, in dem sie 2021 auch den Meistertitel
erwarb. „Lina Höttges hat das ohnehin sportliche Pensum des
Trialen Studiums noch einmal getoppt“, freuten sich Kreishandwerksmeister
Frank Mund und Handwerkskammerpräsident
Andreas Ehlert über die Nachricht, das ungewöhnliche Leistungsvermögen
und den bahnbrechenden Erfolg der Mönchengladbacherin.
Die stolze Jungmeisterin und Jungakademikerin wird am 27. Januar
2022 an der Hochschule Niederrhein, Campus Mönchengladbach,
im Rahmen einer Feierstunde ihre Bachelorurkunde aus
den Händen von Hochschulpräsident Dr. Thomas Grünewald und
Kanzlerin Bibiana Kemner entgegennehmen.
Die Kreishandwerkerschaft der Vitusstadt und die Handwerkskammer
Düsseldorf hatten vor sechs Jahren das Triale Studium
gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein aus der Taufe gehoben
und begleiten den Studiengang in enger Abstimmung über
die gesamte Einführungsphase hinweg.
Die Einladung zur jährlich stattfindenden Ausschusssitzung in
Mönchengladbach war für die aus allen Teilen Deutschlands
angereisten Teilnehmer eine Premiere. Seit seiner Gründung im
Jahr 2014 hatte der Ausschuss ausschließlich am Sitz des Zentralverbands
Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) im hessischen
Friedberg getagt.
Ausschuss-Vorsitzender im Ehrenamt ist der Mönchengladbacher
Obermeister der Karosserie- und Fahrzeugbauer-Innung Reiner
Brenner. Er regte den Auswärtstermin bereits für das Vorjahr 2020
an, jedoch musste die Sitzung da pandemiebedingt ausgesetzt werden.
Dieses Jahr war die Veranstaltung wieder in Präsenz möglich,
und so trafen sich 12 der 20 ständigen Mitglieder Mitte Oktober in
der Vitusstadt zu einem abwechslungsreichen Tagungsprogramm.
Anschauliche Betriebspraxis
Am 12. Oktober stand zunächst eine Einladung zur Betriebsbesichtigung
bei Reiner Brenner an. Das Unternehmen hatte im
vergangenen Jahr 1,1 Millionen Euro in eine neue Lackiererei
investiert und lässt diese sowohl nachhaltig als auch umweltschonend
von einem ebenfalls neuen Blockheizkraftwerk versorgen.
Nach dem Ausflug in diese innovative Betriebspraxis fanden
die Ausschussmitglieder am 13. Oktober dann im Sitzungssaal
der Kreishandwerkerschaft zur eigentlichen Tagung zusammen.
Mittags pausierten sie bei einem ausgewählten Drei-Gänge-Menü
von Chefkoch Dirk Diemke im Kreiha-Bistro. Im Anschluss führte
sie Kreishandwerksmeister Frank Mund durch die Lehrwerkstätten
am Platz des Handwerks Mönchengladbach, die seit ihrer Errichtung
2014 – dem gleichen Jahr, in dem der Eurogarant-Ausschuss
gegründet wurde – zu den bundesweit modernsten Ausbildungseinrichtungen
des Handwerks gehören. Die Tagung beschloss ein
gemeinsamer Ausflug ins Borussen-Stadion im Nordpark.
Das Qualitätssiegel „Eurogarant“
Karosserie-Fachbetriebe, die höchste Reparaturqualität, umfangreiche
Werkstattausstattung und intensive Schulung sowie
Weiterbildung der Mitarbeiter nachweisen, erhalten das vom
Zentralverband ZKF vergebene Qualitätssiegel „Eurogarant-
Karosserie-Fachbetrieb“. Die Überprüfung wird durch den ZKF in
Kooperation mit DEKRA/TÜV durchgeführt. Derzeit sind deutschlandweit
rund 600 ZKF-Mitgliedsbetriebe als Eurogarant-Karosserie-Fachbetriebe
anerkannt. Die Auszeichnung Eurogarant wird in
der Branche und hier vor allem von zahlreichen Schadenlenkern
und Versicherungen als erstklassiges Qualitätsmerkmal angesehen.
u Tiefergreifende Informationen über die Qualitätszertifizierung
des ZKF finden sich auf der Internetseite Eurogarant.de Darüber
hinaus gibt es noch eine vom Zentralverband betriebene Webseite,
die sich an alle Autofahrer richtet und zahlreiche wissenswerte
Informationen zum Thema Karosserie und Lack aufbietet:
Autounfall.info
35
Neu am Steuer
Zum Jahresbeginn 2021 haben Frank und Sabrina Titze die Johnen Elektroanlagen GmbH
an der Borsigstraße in Mönchengladbach-Neuwerk übernommen. Das Unternehmen wurde
1975 gegründet und bleibt bis heute schon allein durch seine anspruchsvollen Aufträge
immer am Puls der Zeit.
Der Beruf der Redakteurin führt einen
zuweilen an recht reizarme Orte. Das gilt
jedoch nicht für Termine mit Frank Titze.
Weil sich besser vor Ort zeigen als mit
Worten erklären lässt, worin die Expertise
seines Unternehmens besteht, ermöglichte
uns der Elektro-Technikermeister Anfang
November kurzerhand den Blick hinter die
Kulissen von Mönchengladbachs neuester
Attraktion: einer Indoor-Kartbahn mit
ausschließlich elektrobetriebenen Mini-
Rennwagen.
„Für mehr Power. Für bessere Luft“, wirbt
Betreiber Teamsports für seine Innovation.
„Und hervorragend abgesichert“, könnte
Frank Titze ergänzen, denn er hat mit
seinem Team hier die Brandmeldeanlage
konzipiert und installiert. Ein anderes
sehenswertes Projekt aus der jüngsten
Vergangenheit ist das neue Soulkitchen-
Konzept der Gastronomiemarke Purino,
das im Oktober mitten auf dem Gelände
des Mies van der Rohe Business-Parks in
Krefeld Premiere feierte. Die Firma Johnen
führte dort die komplette Elektroinstallation
aus, was in einer offenen Gebäudestruktur
ohne tragende Wände, wie sie
für den Bauhaus-Architekten typisch ist,
ein hohes Maß an planerischer Leistung
voraussetzt.
Das Leistungsspektrum der Johnen Elektroanlagen
GmbH Inh. Frank Titze ist breit
gefächert und reicht von Sicherheitstechnik
und Installation über Netzwerk- und
Antennentechnik bis hin zu Support und
Wartung. Nicht jeder Auftragsort ist so
spektakulär wie die E-Kartbahn oder die
Event-Gastronomie, aber alle liegen sie im
gehobenen Segment. Die Aufträge aus
dem gewerblichen Bereich halten sich die
Waage mit solchen aus dem privaten, beispielsweise
für luxuriöse Einfamilienhäuser.
Nichts wird in Serie installiert; es handelt
sich immer um individuelle, maßgeschneiderte
Konzepte. Das ist aus Sicht des
heutigen Geschäftsinhabers die USP – und
macht das Unternehmen nicht zuletzt
auch als Arbeitgeber attraktiv.
Den Grundstein und das Fundament zur
erfolgreichen Firmengeschichte legte der
damals 24-jährige Elektroinstallateurmeister
Karl-Heinz Johnen am 1. Januar 1975.
Unter seiner Leitung erfolgte 1990 auch
die Umfirmierung des Betriebs zur Johnen
Elektroanlagen GmbH. 2007 dann holte
er seinen heutigen Nachfolger Frank Titze
an Bord – was dieser seinerzeit allerdings
noch nicht ahnte. Er sah in der Stellenausschreibung
erst einmal die Möglichkeit
zur kreativen Weiterentwicklung seiner
Fähigkeiten. Johnen hingegen erkannte
sein Potenzial offenbar von Anfang an
und baute ihn über die Jahre sukzessive
von einer universell einsetzbaren Fachkraft
über den Betriebsleiter mit Prokura zum
Geschäftsführer auf.
„Konkret über die Nachfolge miteinander
gesprochen haben wir erst vor zwei oder
drei Jahren“, erinnert sich Titze. „Karl-
Heinz Johnen ist Baujahr 1950, ich hätte
mir das eigentlich schon denken können“,
ergänzt er mit einem Augenzwinkern.
„Aber er war für mich immer durch und
durch der Chef, Geschäftsführer mit Leib
und Seele, immer mitten im Geschehen.“
Der Senior hatte zwischenzeitlich aber
wohl den Punkt erreicht, nicht mehr
ständig unter Druck stehen zu wollen.
So berief Titze seinen Familienrat ein,
bestehend aus seiner Frau Sabrina sowie
den Kindern Lily (heute 18) und Adrian
(heute 13). Das einstimmige Votum:
Den Betrieb zu übernehmen, wird ein
Zugewinn für die Familie sein. Am Rande
bemerkt: Adrian hat im Rahmen der
schulischen Berufsorientierung gerade die
Potenzialanalyse absolviert, deren Ergebnis
klar Richtung Handwerk weist. Als Berufswunsch
hat er Elektriker angegeben.
Frank Titze stammt ursprünglich aus Ost-
Berlin, ist gelernter Elektromonteur und
hat 1998 seine Prüfung als Elektrotechnikermeister
vor der Handwerkskammer
Düsseldorf abgelegt. Seine Frau Sabrina
lernte er im Freundeskreis bei der Meisterfeier
kennen. Sie war zuvor als Sekretärin
bei Rechtsanwälten und Steuerberatern
tätig und arbeitet sich nun in die komplette
Administration inklusive Finanzbuchhaltung
der GmbH ein. Das Unternehmen
ist multikulturell aufgestellt und
zählt aktuell 14 Mitarbeitende inklusive
fünf Azubis. Weil sie in gutem Kontakt
zu einer Lehrerin aus Neuwerk stehen,
konnten sie direkt im ersten Jahr unter
neuer Leitung auch zwei neue Nachwuchskräfte
rekrutieren.
36
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37
Berthold Schröder neuer WHKT-Präsident
Was macht Handwerk aus?
Die Vollversammlung des Westdeutschen Handwerkskammertages hat am 29. Oktober Berthold
Schröder zum neuen Präsidenten gewählt. Er folgt auf Hans Hund. NRW-Ministerin Ina Scharrenbach
gehörte zu den ersten Gratulanten.
Der neue WHKT-Präsident Berthold Schröder (2. v. l.) gemeinsam mit Ministerin Ina Scharrenbach, dem
neuen WHKT-Vizepräsidenten Jochen Renfordt (r.) und WHKT-Hauptgeschäftsführer Matthias Heidmeier (l.)
– Foto: WHKT/RG
Zum neuen Präsidenten des Westdeutschen
Handwerkskammertages (WHKT),
dem Zusammenschluss der sieben Handwerkskammern
auf Landesebene in Nordrhein-Westfalen,
wählten die Mitglieder
der Vollversammlung den Präsidenten der
Handwerkskammer Dortmund, Berthold
Schröder. Sie sprachen sich einstimmig
für den 61-jährigen Handwerksmeister
aus Hamm aus, der zuvor das Amt des
Vizepräsidenten innehatte.
Berthold Schröder ist selbstständiger Zimmerermeister
und verfügt über langjährige
Erfahrungen im Ehrenamt. In der Funktion
des WHKT-Präsidenten folgt er auf Hans
Hund, der 2016 ins Amt gewählt wurde.
Mit großer Herzlichkeit gratulierte dieser
seinem Nachfolger zur Wahl und bedankte
sich bei ihm für die Unterstützung in der
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bisherigen Funktion als Vizepräsident.
Zum neuen Vizepräsidenten auf Arbeitgeberseite
wurde Jochen Renfordt, Präsident
der Handwerkskammer Südwestfalen und
selbstständiger Malermeister aus Iserlohn,
gewählt. Hans Hund wurde von den Mitgliedern
der Vollversammlung einstimmig
zum Ehrenpräsidenten des WHKT ernannt.
Berthold Schröder äußerte sich über die
anstehenden Vorhaben: „Das nordrheinwestfälische
Handwerk steht vor großen
Herausforderungen. Eine unserer dringlichsten
Aufgaben wird es sein, für ausreichend
Fachkräftenachwuchs zu sorgen.
Dazu müssen wir die sicheren Beschäftigungsperspektiven
und die hervorragenden
Karrieremöglichkeiten im Handwerk
transparenter machen.
Öffnungszeiten für den
Verkauf und Verwaltung:
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Öffnungszeiten für die
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Kleber und Dichtstoffe
Eine weitere Aufgabe wird es sein, im
Schulterschluss mit der Landespolitik für
mehr Entlastungen und einen stärkeren
Bürokratieabbau zu sorgen. Ebenso gehören
Digitalisierung und Nachhaltigkeit
zu den großen Zukunftsthemen, die wir
gemeinsam anpacken müssen.“
Zu den ersten Gratulanten des neuen
Präsidenten gehörte Ina Scharrenbach, Ministerin
für Heimat, Kommunales, Bau und
Gleichstellung des Landes NRW, die zum
Tagesordnungspunkt „Politiker im Dialog“
als Gast an der WHKT-Vollversammlung
teilgenommen hatte. „Ich gratuliere Herrn
Schröder zu seiner Wahl und wünsche ihm
viel Erfolg für das neue Amt als Präsident
des Westdeutschen Handwerkskammertages.
Er verfügt über viel Erfahrung und das
nötige Know-how. Nach einer Wahlperiode
als Vizepräsident ist er zudem bestens
auf die verantwortungsvolle Aufgabe
vorbereitet. Ich freue mich auf die weitere
Zusammenarbeit.“
Im Gespräch mit den Spitzenvertreterinnen
und Spitzenvertretern des Handwerks in
NRW betonte Ministerin Scharrenbach:
„Das Handwerk ist Motor der nordrheinwestfälischen
Wirtschaft. Ausgestattet mit
einer hohen Innovationskraft, verfügt das
nordrhein-westfälische Handwerk über
mutige Unternehmerinnen und Unternehmer,
qualifizierte Beschäftigte und
engagierte Auszubildende. Mein Wunsch:
Lassen Sie uns gemeinsam für eine Stärkung
der dualen Ausbildung eintreten –
das ist unser Pfund!“
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Die Handwerkskammer hat anlässlich ihrer Herbst-Vollversammlung am 15. November ihren neuen
Geschäftsbericht „Werkstatt 2021“ veröffentlicht. Neben einem Zahlen- und Faktenteil, der über
wirtschaftliche Entwicklung, Organisation und Serviceangebot informiert, gibt es im Magazinteil
wieder Porträts von Mitgliedsbetrieben aus dem Kammerbezirk.
Die Mitgliedsbetriebe, die im Magazinteil des neuen Geschäftsberichts
der Handwerkskammer Düsseldorf vorgestellt werden, stehen
stellvertretend für viele Handwerksunternehmen, die gerade
in der zurückliegenden Zeit der Pandemie Großes geleistet haben.
Das Schwerpunktthema lautet diesmal „lebensnotwendig“. Auf
dem Titel: Bäckermeister Hendrik Herter aus Grevenbroich. Auch
er verkörpert einen ganz bestimmten Typ Handwerker: offen und
modern, ohne regionale Wurzeln und Tradition aufzugeben.
Das Titelbild – der Bäcker wurde nicht im Betrieb, sondern auf
freiem Feld fotografiert – wirft die Frage auf: Ist die „Werkstatt
2021“ noch die traditionelle Produktionsstätte? Ja und nein. „Ob
auf der Baustelle oder in der Backstube: Wir müssen künftig sicher
darüber hinausdenken, wenn der auch gesellschaftlich wichtige,
hohe Stellenwert des Handwerklichen erhalten, wiederbelebt und
weiterentwickelt werden soll“, so Kammer-Präsident Andreas Ehlert.
Nicht zuletzt bei den drängenden Problemen und Zukunftsaufgaben,
seien es Klimawandel, Energie und Mobilität, ökologisches
Wirtschaften oder Chancengerechtigkeit in der Bildung, sei
der Beitrag des Handwerks nicht hoch genug einzuschätzen.
Das Schwerpunktthema des Geschäftsberichts ist in diesem Jahr
auch eine Reaktion auf die vielen Fragen, die durch die Corona-
Krise aufgeworfen wurden. Aber nicht nur: „Auch grundsätzlich
wollten wir uns dem Kern dessen, was Handwerk ausmacht,
annähern“, erklärt Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Fuhrmann.
„Lebensnotwendig ist gewiss ein großes Wort, doch es passt
durchaus auf das, was wir unter Handwerk verstehen. Denn es
berührt wesentliche Bestandteile unseres Lebens: Gesundheit.
Bildung. Kultur. Würde. Genuss. Nachhaltigkeit.“
Konkrete Beispiele dafür zu finden, fiel der Handwerkskammer
auch in der siebten Auflage ihrer „Werkstattberichte“ nicht
schwer. Aus Mönchengladbach wurde stellvertretend für den
Kulturbetrieb Orgelbaumeister Martin Scholz porträtiert. Der
Orgelbau steht seit 2018 im Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes
in Deutschland; das Handwerk ist im Jahr 2020 wieder
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Genial einfach – einfach anders
Stefan Marquard ist der „Rocker“ unter Deutschlands Sterneköchen:
ausgebildeter Fleischer und Koch, freche Schnauze, wilder
Bart, die langen Haare stets von einem bunten Bandana gezähmt,
bekannt aus allerlei TV-Sendungen von den Öffentlich-Rechtlichen
bis hin zu den Privaten, „Kochprofis“, „Küchenschlacht“ – selbst
den Henssler hat er schon mal als Koch-Coach gegrillt. Vom
Gault-Millau wurde er zuletzt mit 18 Punkten ausgezeichnet und
vom Guide Michelin mit einem Stern prämiert. Er gehört unbestritten
zu Deutschlands Premium-Gastronomen.
Sterneküche macht Schule
Seit fünf Jahren setzt er sich zusammen mit der Knappschaft-
Versicherung außerdem leidenschaftlich für gesunde Ernährung
vor allem für Kinder und Jugendliche ein. „Sterneküche macht
Schule“ lautet der Name des Präventionskonzepts, mit dem
Stefan Marquard am 3. November schließlich in die Lehrküche des
Berufsbildungszentrums Mönchengladbach kam. Es sollte schon
2020 sein; Corona machte daraus 2021.
Wunschberuf Gastronomie
Beim Bildungsträger des Handwerks bereitet ein Azubi-Team
unter der Leitung von Ausbilder Marco Knorr werktäglich leckere
Speisen für die Kurs-Teilnehmenden und die Angestellten vor.
Außerdem finden dort Jugendliche mit erschwertem Einstieg in
den Arbeitsmarkt durch Förderung der Bundesagentur für Arbeit
Gelegenheit, sich neben dem Handwerk unter anderem in den
gastgewerblichen Berufen zu erproben und schließlich auf ihren
Wunschberuf festzulegen.
wurden dabei sogar durch zwei Sterne-Köche begleitet, weil sich
neben Stephan Marquard spontan auch noch Alexander Wulf, 17
Punkte vom Gault-Millau und ebenfalls ein Stern vom Guide Michelin,
aus dem benachbarten Restaurant Troyka in Erkelenz-Neu-
Immerath anschloss. Er trat in der Vergangenheit unter anderem
in „Kitchen Impossible“ gegen Tim Mälzer an.
Genussmoment für den Ausbilder
„Für mich war es ein Fest“, sagte Ausbilder Marco Knorr nach
dem Event. „Ich bin noch vor dem Trend zu vegetarischer und
veganer Küche durch die Lehre gegangen und konnte nun viele
neue Erkenntnisse mitnehmen. Ich hoffe, dass wir heute besonders
mit unserem Nachbarn Alexander Wulf eine erfolgreiche
Ausbildungsallianz starten konnten. Die Jugendlichen waren
von diesem Premium-Training völlig begeistert.“ Ausbilder und
Lernköche werden zudem über den Event-Tag hinaus von der
Marquard-Akademie mit Online-Tutorials weiter begleitet.
Das wurde gekocht
100-mal Hauptgang mit Nachtisch stand auf dem Programm.
Frikadellen mit Bratensoße sollte es geben, dazu Spitzkohl und ein
Kartoffel-Kürbis-Gulasch. Zum Nachtisch wurden Grieß-Flammerli
mit Birnenkompott zubereitet. Die praktischen Vorbereitungen
dazu begannen um 9:00 Uhr. Serviert wurde ab 12:30 Uhr. Die
Warteschlange für dieses außerordentliche Menü war lang. Auch
Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft
reihten sich ein. Ihr Urteil: „Extrem lecker!“
Das Besondere am Menü
Mit Stefan Marquard und Alexander Wulf kochten am 3. November gleich zwei Sterneköche
Premium-Event-Schulung
Bis auf die Frikadellen war alles vegan, selbst die dunkle Soße bestand
nur aus Gemüse. Und auch die Fleischklopse hatten einen
exklusiv am Platz des Handwerks in Mönchengladbach auf. Ihre Zielgruppe waren nicht die
Daraus rekrutierte sich Stefan Marquards Crew am 3. November:
Zehn Teilnehmende aus der Berufsorientierungsmaßnahme haben Wirsinganteil von 50 Prozent. Gemerkt hat es erst einmal keiner,
Reichen und Schönen, sondern Menschen wie Du und ich, die einfach „Bock“ auf leckeres,
sich die Gastronomie als Ausbildungsziel erwählt und kamen in alles fluffig und rund im Geschmack.
frisches, gesundes und nachhaltiges Essen haben.
den Genuss eines außerordentlichen Premium-Coachings. Sie
Fortsetzung Seite 42 >
40 41
Innovation im Großformat
Geschichte und Erfindergeist des Familienunternehmens Effertz gehen auf das Gründungsjahr
1880 zurück und reichen bis zum heutigen Geschäftsführer Dr. Claus Schwenzer über fünf
Generationen. Es begann einmal mit Holzrollladen.
Genau das ist Stefan Marquards Mission: „Wir müssen wieder
zurück zur Ernährung, wie sie unsere Großeltern noch kannten –
weniger Fleisch, mehr Gemüse, alles frisch und nährstoffschonend
zubereitet, mit vollem Geschmack.“ Deshalb hat er den Spitzkohl
auch nur „aktivieren“ statt kochen lassen: Dabei ruht das Gemüse
in einer Mischung aus Salz und Zucker, bevor es mit etwas Öl in
der Pfanne geschwenkt wird. „So gehen die meisten Nährstoffe
in den Körper statt ins Kochwasser“, erklärt der Sternekoch.
Fotos: Julia Vogel
Die Botschaft und wie sie ankam
„Ihr seid jetzt meine Agenten da draußen“, appellierte Stefan
Marquard nach dem aufregenden Koch-Event an seine jungen
Teilnehmer. „Ihr müsst jetzt eure Eltern infizieren, eure Geschwister,
eure Freunde, und allen erzählen, wie toll die Kocherei ist.“
Die Jugendlichen waren durch die Bank begeistert. Die Action hat
ihnen Spaß gemacht und sie haben viel gelernt, auch für das Kochen
zu Hause. Für sie geht es nun mit Marco Knorr in der Berufsvorbereitung
weiter, bis sie sich dann gut gerüstet für ein Praktikum
und zum nächsten Sommer für eine Ausbildung bewerben.
Förderung durch die Knappschaft
Bettina am Orde, Geschäftsführerin der Knappschaft Krankenkasse
in Bochum, fasst ihre Motivation für das Projekt „Sterneküche
macht Schule“ so zusammen: „Eine gesunde und ausgewogene
Ernährung ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für Leistungsfähigkeit,
Wohlbefinden und gesundes Wachstum. Mit
Stefan Marquard und unserem Projekt bieten wir engagierten
Schulen und Kitas ein praktikables und nachhaltiges Konzept zur
Verbesserung ihres Verpflegungsangebots direkt vor Ort.“
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Das Firmenareal der Effertz Tore GmbH Am Gerstacker in
Mönchengladbach-Rheydt erstreckt sich über 21.000 Quadratmeter.
Die Werkhalle misst von der Entwicklungsabteilung am
einen Ende bis zur Logistikeinheit am anderen 220 Meter. Hier
entstehen großformatige Unikate im Feuer-, Rauch-, Schall- und
Hochwasserschutz. Unikate deshalb, weil kein Auftrag dem anderen
gleicht; die Anforderungen und baulichen Vorgaben sind
immer verschieden. Die Standardisierung liegt im Detail, zum
Beispiel im Aufbau der Rolltor-Lamellen oder in der Beschaffenheit
der textilen Schutzvorhänge. Vieles davon wurde im Unternehmen
selbst entwickelt und patentiert.
Der Erfindergeist hat bei Effertz eine lange Tradition. Gegründet
als Jalousienfabrik im Jahr 1880 erhielt das Unternehmen bereits
1903 ein Patent für eine neue Holzrollladenkonstruktion. Mit
Europas größtem Eisernen Vorhang, womit im Theaterbau der
Feuerschutz zwischen Bühne und Zuschauerraum bezeichnet
wird, schaffte es 1981 sogar einen Eintrag im Guinness-Buch
der Rekorde. 1989 bis 1990 entwickelte es neue sowohl feuerbeständige
als auch rauchdichte Rolltore mit Personenschleuse
für die Waggons der Eurotunnel-Shuttle-Züge, die so bis heute
unverändert in Betrieb sind. Und auch ein textiles Schutzrollo,
dessen Isoliermaterial sich im Brandfall fugendicht ausdehnt,
gehört zu den Innovationen aus dem Hause Effertz. Auf dieses
ist Dr. Claus Schwenzer besonders stolz, weil es für ihn beweist,
dass Mönchengladbach zurecht auch heute noch den Beinamen
„Textilstadt“ trägt.
Verbundenheit ist dem Geschäftsführer in fünfter Familiengeneration
sehr wichtig. Den Großteil der zur Herstellung benötigten
Werkstoffe zum Beispiel bezieht er aus der Region, die Zusammenarbeit
hat an vielen Stellen bereits jahrzehntelange Tradition.
Innovativ bis hin zum Teilelager: Der automatisierte Lagerlift ist vertikal nach
oben gebaut, spart Platz, Körperkraft und viel Zeit, auch bei der Inventur.
Schwenzer viele Verbindungen in der heimischen Wirtschaft
geknüpft, engagiert sich im Präsidium der Industrie- und Handelskammer
und ist Mitglied in der Metall-Innung des Mönchengladbacher
Handwerks.
Verbundenheit zählt nicht zuletzt bei seiner Betriebsfamilie. Von
den 80 Mitarbeitenden sind zehn Auszubildende, darunter auch
angehende Elektroniker und Metallbauer. Ein Ausbildungsabbruch
passiert nur sehr selten; wer einmal bei Effertz ist, bleibt, wie es
scheint. Die Arbeit ist so flexibel wie möglich organisiert, zum
Beispiel mit Gleitzeit von 7 bis 18 Uhr, was im Einschichtbetrieb
zu den großen Ausnahmen gehört, oder mit Arbeitszeitkonten,
über die während der Lockdowns Kurzarbeit erfolgreich vermieden
werden konnte. Und natürlich sind da die vielen spannenden,
immer anspruchsvollen Projekte, die das Unternehmen umsetzt.
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Fotos: Isabella Rauppold
Fördern und fordern: Lern-Tool für SHK-Azubis
Ein neues Lizenz-Programm des Fachverbands Sanitär-Heizung-Klima NRW bietet einen auf
Ausbildungsjahre und Themenfelder bezogenen Pool an Aufgabenstellungen für den kontinuierlichen
Lernprozess.
Willkommen zurück für den Azubi aus Guinea
Rechtzeitig zum Weihnachtsfest hat seine schicksalhafte Geschichte einen glücklichen Ausgang
gefunden: Ende November konnte Daouda Guilavogui aus Guinea zu seinem Ausbildungsbetrieb
Steup Sanitär- und Heizungstechnik in Mönchengladbach zurückkehren.
Trotz Masken ist die Erleichterung erkennbar, die allen Beteiligten
beim Wiedersehen am 26. November ins Gesicht geschrieben
stand. Nach fünf kräftezehrenden Monaten in Guinea konnte
Daouda Guilavogui mit einem Fachkräfte-Visum wieder in Deutschland
einreisen. Seine Ausbilder, die Geschäftsführer Holger Steup
und Jochen Schmitz, holten ihn zusammen mit Marion Steup und
Betreuerin Angelika Hanke-Schramm am Flughafen Düsseldorf ab
und brachten ihm auch direkt seine Arbeitsjacke mit, die er Ende
Juni in Mönchengladbach zurückgelassen hatte.
Foto: Fachverband SHK NRW
Von den Grundlagen bis hin zum Stoff der Gesellenprüfung:
Einmal angemeldet, testen Azubis mit dem neuen Lern-Tool des
Fachverbands SHK ihre Kenntnisse eigenständig, online und von
überall aus. Die mehr als 5.000 hinterlegten Aufgabenstellungen
orientieren sich an den Lernfeldern der Berufsschule.
Ende September im Rahmen der Mitgliederversammlung in
Essen wurde das Tool den Delegierten zum ersten Mal detailliert
vorgestellt. Hauptgeschäftsführer Hans-Peter Sproten fasste die
bisherigen Rückmeldungen zur Demo-Version wie folgt zusammen:
„Der Fachkräftemangel und die Sicherstellung eines hohen
fachlichen Know-hows sind wichtige Themen unserer Branche.
Wir haben ein überwältigend positives Feedback der Delegierten
erhalten und freuen uns nun über zahlreiche Anfragen einzelner
Unternehmer, aber auch ganzer Innungen, die das Azubi-Lern-
Tool für alle gemeldeten Nachwuchs-SHK‘ler im Innungsgebiet
ordern wollen.“
Lizenzen ihren Azubis den eigenständigen Zugang zu solidem
Rundum-SHK-Wissen ermöglichen wollen. Darüber hinaus haben
sie die Möglichkeit, mit der kostenfreien Ausbilderlizenz den Lernstand
ihrer Schützlinge stets im Blick zu behalten.
Mitgliedsbetriebe einer SHK-Innung in NRW zahlen pro Einzellizenz
(personengebundener Login) 35 Euro zuzüglich Umsatzsteuer
pro Jahr. Der Nachweis der Innungsmitgliedschaft ist erforderlich.
Alle anderen Einzellizenzen (personengebundener Login)
kosten 55 Euro zuzüglich Umsatzsteuer pro Jahr. Pro Betrieb ist
eine Lizenz für einen Ausbilder kostenfrei.
Demoversion zum Ausprobieren ist online
Ab sofort können sich Interessierte unter der Internetadresse
Lernwerk.digital kostenlos einen Zugang zur Demoversion selbst
einrichten. Damit sehen sie das gesamte Leistungsspektrum des
Azubi-Lern-Tools. Sie haben Zugriff auf einen Test mit 20 Fragen
aus einem Querschnitt aller Themengebiete.
Damals kehrte Guilavogui auf freiwilliger Basis in sein Heimatland
zurück, um einer endgültigen Abschiebung zuvorzukommen.
Seine Geschichte fand breite öffentliche Aufmerksamkeit. Sie
begann 2014 mit der Ablehnung seines Asylantrags, da sich seine
Identität nicht eindeutig bestimmen ließ. Er lernte trotzdem fleißig
Deutsch und fand im Sommer 2020 einen Ausbildungsplatz
bei der Ludwig Steup GmbH in Mönchengladbach. Die für ihn
zuständige Ausländerbehörde legte jedoch Beschwerde gegen
eine Ausbildungsduldung ein. So musste er nach – und trotz – der
erfolgreich bestandenen Zwischenprüfung in der Ausbildung zum
Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klima ausreisen.
In den fünf Monaten seither haben er, seine Ausbilder und viele
freiwillige Helfer sowohl in Guinea als auch in Deutschland alle
Hebel in Bewegung gesetzt, um die Voraussetzungen für die
Erteilung eines Fachkräfte-Visums zu erfüllen. Guilavogui war zeitweise
schwer krank. Doch im November wendete sich schließlich
alles zum Guten. Das Visum wurde erteilt. Es gilt zunächst für die
Dauer der Ausbildung. Im Anschluss kann er eine Aufenthaltserlaubnis
beantragen.
Paketpreise für Innungen
Ab 50 Lizenzen freut sich der Fachverband, den SHK-Innungen
in NRW Staffelpreise anbieten zu können. Denn das Azubi-Lern-
Tool ist nicht nur eine Hilfe für Unternehmer. Auch Innungen und
Berufsschullehrer haben bereits Interesse am übergreifenden Einsatz
des digitalen Lern-Tools gezeigt. So ist derzeit eine vernetzte
Variante in Planung: ein „Azubi-Prüf-Tool“, das sich speziell an
Lehrende im SHK-Handwerk richtet.
T 0800 376 0800
Ganz neu: Ausbilderlizenzen
Den Lernstand seiner Schützlinge im Blick behalten, das können
Ausbilder in SHK-Betrieben nun mit der kostenlosen Ausbilderlizenz
des Azubi-Lern-Tools. Voraussetzung für die Erteilung dieses
freien Logins ist die Order mindestens einer-Azubi-Lizenz pro
Betrieb. Ausbilder können die Testergebnisse der vorhandenen
Azubi-Accounts übersichtlich einsehen. Neben der reinen Lernkontrolle
ist es ebenfalls denkbar, proaktiv Projekte im Betrieb mit
theoretischem Wissen im Azubi-Lern-Tool zu verbinden.
Für alle Meister
und Malocher*
* Haben wir passende Container, Abfallbehälter
und Serviceeinrichtungen. Maßgeschneidert für
Ihre Ansprüche und Ihr nächstes Projekt.
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Primär richtet sich das Azubi-Lern-Tool an Chefs beziehungsweise
Ausbildungsverantwortliche, die mit einer oder mehreren
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Die Schulungstermine
für das 1. und 2. Halbjahr 2022 der Innung
des Kraftfahrzeug-Gewerbes Mönchengladbach
TEILNAHMEGEBÜHREN *
AU-SCHULUNG
Mittwoch und Donnerstag,
19. und 20. Januar 2022
Mittwoch und Donnerstag,
9. und 10. Februar 2022
Montag und Dienstag,
28. und 29. März 2022
Dienstag und Mittwoch,
31. Mai und 1. Juni 2022
Dienstag und Mittwoch,
5. und 6. Juli 2022
Dienstag und Mittwoch,
2. und 3. August 2022
Donnerstag und Freitag,
1. und 2. September 2022
Wiederholungsschulung
Einzellehrgänge (Otto-Motor oder Diesel) 145,00 €
Kombi (Otto-Motor/Diesel-Pkw) 290,00 €
Komplett (Otto-Motor/Diesel-Pkw/-Lkw) 330,00 €
Diesel Komplett (Diesel-Pkw/Diesel-Lkw) 205,00 €
Erstschulung
Einzellehrgänge (Otto-Motor oder Diesel) 193,00 €
Kombi (Otto-Motor/Diesel-Pkw) 314,00 €
Komplett (Otto-Motor/Diesel-Pkw/-Lkw) 387,00 €
Diesel Komplett (Diesel-Pkw/Diesel-Lkw) 242,00 €
Donnerstag und Freitag,
29. und 30. September 2022
Donnerstag und Freitag,
3. und 4. November 2022
Mittwoch und Donnerstag,
21. und 22. Dezember 2022
AUK-SCHULUNG
Dienstag, 4. Januar 2022
Freitag, 30. Dezember 2022
AIRBAG-SCHULUNG
Donnerstag, 31. März 2022
Freitag, 3. Juni 2022
Freitag, 8. Juli 2022
KLIMA-SCHULUNG
Mittwoch, 30. März 2022
Donnerstag, 2. Juni 2022
Donnerstag, 7. Juli 2022
Dienstag, 20. September 2022
SP-SCHULUNG
(Wiederholung)
Mittwoch und Donnerstag,
2. und 3. März 2022
Airbag-Schulung 150,00 €
Klima-Schulung 150,00 €
SP-Wiederholungsschulung 410,00 €
SP-Erstschulung 868,00 €
Weitere Informationen zu den Kursen erhalten Sie von:
Claudia Bihn, Tel. 02161 4915-42, bihn@kh-mg.de
*Die Preise verstehen sich zuzüglich der gesetzlichen Umsatzsteuer.
Weiterbildung
Foto: © beysim - Fotolia.com
Führerschein-Umtausch
Laut EU-Recht müssen vor dem 19. Januar
2013 ausgestellte Führerscheine bis zum
Jahr 2033 in neue fälschungssichere EU-
Führerscheine umgetauscht werden.
Welche Fristen gelten, richtet sich nach dem Geburtsjahr
beziehungsweise dem Zeitpunkt des Führerscheinerwerbs.
Bereits am 19. Januar 2022 endet die erste Frist: Bis dahin
müssen alle Führerscheine für Personen mit Geburtsjahr
zwischen 1953 und 1958, die bis Ende 1998 ausgestellt
wurden, umgetauscht werden.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
weist auf eine Besonderheit beim Umtausch der alten Führerscheine
der Klasse 3 hin: „Automatisch“ werde nur die Eintragung
der seit 1999 geltenden EU-Führerscheinklassen B,
BE, C1 und C1E sowie die Eintragung der Berechtigungen
für Krafträder und landwirtschaftliche Zugmaschinen
vorgenommen. Wer in Klasse 3 zusätzlich das Lenken von
Fahrzeugkombinationen bis insgesamt 18,5 Tonnen zulässigen
Gesamtgewichts im Führerschein stehen hat, müsse
diese extra beantragen. Eine spätere Beantragung sei nach
der Umschreibung nicht mehr möglich. Diese Option sei für
Handwerker wichtig, die ihre alte Klasse 3 frühzeitig umtauschen
und „noch eine längere aktive Arbeitszeit vor sich
haben“. „Zur Besitzstandswahrung der Berechtigung CE 79
ist eine Umschreibung bis zum 50. Lebensjahr notwendig“,
betont der ZDH.
Einladung
zum Handwerker-Golfcup
Mönchengladbach 2022
Nachdem das beliebte Turnier, das 2019 sein 10. Jubiläum
feierte, durch die Pandemie gleich zweimal abgesagt werden
musste, setzen Reiner Brenner (Obermeister der Karosserieund
Fahrzeugbauer-Innung) und Marco Bönnen (Obermeister
der Maler- und Lackierer-Innung) nun fest auf das kommende
Frühjahr. Ihr Motto: „Was lange dauert, wird endlich gut!“
Turnierbegeisterte Golfer aus dem Handwerk und dessen
Partnerunternehmen werden gebeten, sich den Termin schon
einmal in den Kalender einzutragen:
Der 11. Handwerker-Golfcup Mönchengladbach wird
ausgetragen am Montag, 30. Mai 2022, ab 12 Uhr auf
dem 18-Loch-Meisterschaftsplatz des Golf- und Landclubs
Schmitzhof e. V., Arsbecker Str. 160, 41844 Wegberg.
Zum Ausklang des Turniertages laden die Organisatoren zum
gemeinschaftlichen Abendessen mit Siegerehrung im Club-
Restaurant ein.
Die Anmeldung wird ab Januar 2022 wieder über die Internet-
Adresse handwerker-golf-cup.de möglich sein.
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Stundenlohnvereinbarung – aber richtig!
Häufig kommt es im Verlaufe eines Bauvorhabens zu zusätzlichen
Anordnungen oder Aufträgen. Diesbezüglich wird häufig und gerne
eine nachträgliche Stundenlohnvereinbarung getroffen. Hierbei
gibt es in der Praxis immer wieder Probleme.
Neuartiger Seilroboter vorgestellt
Eine technische Revolution könnte schon bald die Baustellen erobern: Ein sogenannter Seilroboter,
der künftig über mehrere Stockwerke umfangreiche Maurerarbeiten erledigen soll, ist Ende Oktober
in Duisburg vorgestellt worden.
Die völlig neue Lösung für die Bauwirtschaft
hat ein Team entwickelt, das aus
Forschenden der Universität Duisburg-
Essen (UDE), des Instituts für Angewandte
Bauforschung Weimar und der Forschungsvereinigung
Kalk-Sand besteht. Finanziell
unterstützt und gefördert wird das Projekt
vom nordrhein-westfälischen Bau-Ministerium.
„Digitalisierung und Automatisierung
bilden eine Einheit, die die Baubranche
voranbringt. Mit dem Seilroboter wird ein
weiterer Baustein gesetzt, um die Herausforderungen
in der Bauwirtschaft zu
meistern. Technische Lösungen erleichtern
die Arbeit, sorgen für schnelles und hochwertiges
Bauen und sind ein Beitrag, dem
Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft
entgegenzuwirken“, kommentierte Bauministerin
Ina Scharrenbach.
Etwa zwei Jahre haben die Fachleute aus
Robotik und Bauwesen an diesem Prototyp
getüftelt. Der Seilroboter erinnert in
seiner Funktionsweise und Beweglichkeit
an Kameras, die an Seilen gespannt, in
Fußballstadien das Spielgeschehen mit
Abstand und aus unterschiedlichen Perspektiven
aufzeigen.
Mauern, schleppen, mörteln
Die Vorteile des Seilroboters: Er erleichtert
die Arbeit und erhöht die Qualität. Auch
könnte er beim Fachkräftebedarf helfen,
ohne dass er den Menschen auf dem Bau
überflüssig macht. Der Seilroboter schafft
es, aus handelsüblichen Kalksandsteinen
eine ganze Etage zu mauern - und das
innerhalb einiger Stunden. Er kann noch
viel mehr: Steine in unterschiedlichen Formaten
versetzen, Stürze einziehen und die
automatische Bemörtelung übernehmen.
Grundlage ist ein digitaler Plan, das sogenannte
BIM-Modell. Dessen digitale Daten
werden an den Roboter geschickt.
Foto: UDE/Birte Vierjahn
Bei zusätzlichen Anordnungen oder Aufträgen
besteht bei späterer Abrechnung
dieser Arbeiten oftmals Uneinigkeit über
die getroffene Stundenlohnvereinbarung
und deren Vergütung. Um hier am Ende
nicht auf seiner Vergütung „sitzen zu
bleiben“, müssen die Voraussetzungen
einer rechtswirksamen Stundenlohnvereinbarung
gekannt und eingehalten werden.
Autor: Andreas Hammelstein, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht,
Fachanwalt für Verkehrsrecht, Korn Vitus Rechtsanwälte – die Fachanwaltskanzlei,
Tel. 02161 9203-13, ha@KornVitus.de
Mit dieser in der Praxis immer wiederkehrenden
Problematik hat sich auch das
Oberlandesgericht Köln zu Beginn dieses
Jahres auseinandergesetzt: Der Auftragnehmer
verlangte vom Auftraggeber
Restwerklohn für Putzarbeiten nach Stundensatz.
Der Auftragnehmer behauptete,
er habe dem Auftraggeber mit den Vertragsunterlagen
eine Auftragsbestätigung
übersandt, welche Stundenlohnarbeiten
zu einem Preis in Höhe von 38,50 Euro
pro Stunde vorsehe. Der Auftraggeber
bestritt, die Auftragsbestätigung erhalten
zu haben, und machte geltend, entsprechende
im Stundenlohn abgerechnete
Leistungen seien bereits mit den anderweitig
vertraglich vereinbarten Einheitspreisen
abgegolten.
Wer hat Recht? –
Der Auftraggeber!
Das OLG Köln lehnte eine Vergütung für
die Stundenlohnarbeiten ab. Den Zugang
der Auftragsbestätigung konnte der
Auftragnehmer nicht beweisen. Entsprechend
ging das Gericht davon aus, dass
der Nachweis hinsichtlich einer wirksamen
Stundenlohnvereinbarung nicht geführt
werden konnte. Denn Stundenlohnarbeiten
sind nach ständiger Rechtsprechung
nur dann zu vergüten, wenn eine konkrete
Beauftragung diesbezüglich vorliegt und
nachgewiesen werden kann.
Interessant und beachtlich ist, dass selbst
die Abzeichnung von Stundenzetteln
grundsätzlich nicht für die Annahme einer
nachträglich stillschweigenden Vereinbarung
einer Stundenlohnzahlung genügt.
Dies gilt erst recht nicht, wenn Stundenlohnzettel
überhaupt nicht abgezeichnet
werden.
Fazit
Stundenlohnarbeiten führen in der Praxis
häufig zu Streit. Dies gilt nicht nur für
die Stundenlohnabrede, sondern auch
für den Umfang der konkreten Beauftragung
von Arbeiten zur Abrechnung per
Stundenlohn, für deren Abgrenzung von
anderen bereits vertraglich geschuldeten
Arbeiten, für die Nachvollziehbarkeit der
Stundenzettel und der Abrechnung und
schließlich auch für die Angemessenheit
des Aufwands. Stundenlohn erfordert
deshalb eine besonders sorgfältige Dokumentation,
an der es leider oft fehlt. Es
muss daher darauf geachtet werden, dass
eine schriftliche Stundenlohnvereinbarung
nachgewiesen werden kann. Sodann
müssen zwingend Stundenlohnzettel ausgefüllt
werden. Diese müssen möglichst
detailliert und konkret die geleisteten
Arbeiten bezeichnen und dokumentieren.
Allein die Angabe der geleisteten Stunden
genügt in der Regel nicht. Sodann sollte
darauf geachtet werden, sich die Stundenlohnzettel
stets vom Auftraggeber gegenzeichnen
zu lassen.
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48 49
Gemeinsam für den guten Zweck
Im Herbst waren zahlreiche Handwerker bei den Powertagen von Würth zu Gast. Beim bunten
Rahmenprogramm ging es auch um den guten Zweck: eine Spende für den Kinderschutzbund
Mönchengladbach. Nun wurde der Erlös an den Verein übergeben.
Zeitpunkt der Werklohnforderung
Kann die Weiterarbeit in einem Bauvertrag von einer Vorschusszahlung abhängig gemacht werden?
erprobte Projekte: Zum einen gibt er
Spielgruppen für Kinder ab 2 Jahren Platz,
die hier von einer Erzieherin und einer
Zweitkraft intensiv betreut werden. Zum
anderen ist er Übungsraum für Eltern und
Schwangere mit hohem Unterstützungsbedarf
im Bereich Erziehung, Gesundheit,
Ernährung, Kinderversorgung und
Kindeswohl. Die Erwachsenen hospitieren
hier in den Spielgruppen und werden für
einen besseren Umgang mit ihren Kindern
sensibilisiert und angeleitet.
Autor: Dirk Nießner, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht
BWS legal – Dr. Backes + Partner Rechtsanwälte mbB, niessner@bws-legal.de
Hintergrundbild: Adobe Stock
Foto: Isabella Raupold
Heidrun Eßer ist seit annähernd 30 Jahren
für den Kinderschutzbund tätig. Lange
war sie selbst Geschäftsführerin des Ortsverbands
Mönchengladbach und weiß
daher sehr genau um die Bedeutung von
Spenden. „Mit einer Ausnahme gibt es
für unsere professionell durchgeführten
Beratungen und Projekte keine dauerhafte
finanzielle Absicherung“, erklärt sie. „Darum
sind wir fortwährend auf Spenden
und Unterstützung angewiesen, die ausschließlich
für die Arbeit und die Projekte
für Kinder und Familien mit besonderem
Unterstützungsbedarf in Mönchengladbach
verwendet werden.“
Der Gruppenraum, in dem der Spendenscheck
von Würth Ende November übergeben
wurde, dient beispielsweise dem
Fachbereich Erziehung für gleich zwei
Christian Brandenburger, angehende
Führungskraft bei Würth und selbst Vater,
reagierte bestürzt auf die Schilderungen
von Heidrun Eßer, mit welchen Herausforderungen
sie und ihre Teamkolleginnen es
in der Praxis häufig zu tun bekommen.
Umso mehr freute er sich, mit dem
Spendenscheck über 1.500 Euro, den er
stellvertretend für Würth und alle beteiligten
Handwerker übergeben durfte, die
bemerkenswerte Leistung des Kinderschutzbunds
zumindest finanziell unterstützen
zu können.
Die Spenden stammen von Fachbesuchern
der Hausmessen in Mönchengladbach, Jüchen
und Krefeld. Würth hatte die Summe
vor der Übergabe großzügig aufgerundet.
Der Bundesgerichtshof hat mit Beschluss
vom 05.05.2021 eine Nichtzulassungsbeschwerde
zurückgewiesen, die auf einen
Beschluss des Oberlandesgerichts Koblenz
vom 21.09.2020 zurückgeht. Das Gericht
hatte sich mit der Frage zu befassen, ob
ein Werkunternehmer die Weiterarbeit
davon abhängig machen kann, dass durch
den Auftraggeber eine Vorschusszahlung
geleistet wird. Im konkreten Fall hatten
die Parteien eine Pauschalpreisvergütung
in Höhe von 110.000 Euro vereinbart.
Unter Hinweis auf einen vermeintlichen
Mehraufwand, der zwischen den Parteien
streitig war, hatte der Auftragnehmer
weitere Vergütung in Höhe von 20.000
Euro geltend gemacht. Seine Weiterarbeit
machte er davon abhängig, dass zunächst
als Vorschusszahlung ein Betrag in Höhe
von 10.000 Euro durch den Auftraggeber
gezahlt wird. Dieser forderte den
Auftragnehmer zur unverzüglichen Aufnahme
der Arbeiten und zur Fertigstellung
auf und kündigte nach Ablauf der
insoweit gesetzten Frist den Vertrag aus
wichtigem Grund.
Das Oberlandesgericht in Koblenz hat dem
Vorgehen des Auftraggebers zugestimmt
und klargestellt, dass die Werklohnforderung
des Auftragnehmers erst mit Abnahme
fällig wird. Bis zur Abnahme ist der
Auftragnehmer vorleistungspflichtig und
kann grundsätzlich eine Weiterarbeit
nicht davon abhängig machen, dass der
Auftraggeber in Vorleistung geht. Auf eine
Vorauszahlung des Auftraggebers kann
sich der Auftragnehmer nur dann berufen,
wenn diese zwischen den Parteien vertraglich
verabredet worden ist, wobei bei
einer solchen Klausel im Vertragswerk des
Auftragsnehmers Vorsicht geboten ist. Die
Klausel verstößt gegen die grundsätzliche
Vorleistungspflicht des Auftragnehmers
und ist vor diesem Hintergrund nur in besonderen
Fällen wirksam. Die eigentliche
Gefahr besteht darin, dass die Weiterarbeit
von einer Vorauszahlung abhängig
gemacht wird, die unwirksam vertraglich
verabredet worden ist. Auch in diesem Falle
wäre das Verhalten des Auftragnehmers
grob vertragswidrig und der Auftraggeber
könnte eine außerordentliche Kündigung
hierauf stützen. Gerade bei Klauseln, die
den Auftraggeber zur „Vorkasse“ bitten,
ist eine vorherige Prüfung des Vertragswerks
durch einen Experten ratsam.
Casino-Powertage in Neuwerk
Anlässlich der Powertage wurde in
Mönchengladbach an der Borsigstraße
am 4. November auch noch einmal
kräftig das 30-jährige Standortjubiläum
gefeiert.
Würth hatte die Produkte, Services
und Zugaben in ein abwechslungsreiches
Rahmenprogramm rund um
die Themen Casino und Roulette
eingebunden. Eine Cocktail-Bar und
ein Pizza-Truck sorgten für die leiblichen
Genüsse. Das Angebot gefiel
den Handwerkern sichtlich gut. Hier
wurden rund 300 Euro der Spende
für den Kinderschutzbund eingespielt.
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Vereinfachungsregelungen für kleine
Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke
Durch den Betrieb einer Photovoltaikanlage oder eines Blockheizkraftwerks werden Einkünfte aus
Gewerbebetrieb erzielt, die jährlich im Rahmen einer Steuererklärung zu ermitteln sind. Häufig sind
die zu versteuernden Beträge gering, der Aufwand für die korrekte Besteuerung ist jedoch groß.
Die Finanzverwaltung hat hierzu pragmatische Vereinfachungsregelungen veröffentlicht, die zuletzt
mit BMF-Schreiben vom 29.10.2021 konkretisiert wurden.
Gewinnerzielungsabsicht
Oftmals kommt es zum Streit mit dem
Finanzamt über die Frage, ob beim Betrieb
einer Photovoltaikanlage oder eines Blockheizkraftwerks
(BHKW) eine Gewinnerzielungsabsicht
vorliegt. Die Beantwortung
dieser Frage bedarf einer aufwendigen
Berechnung über die gesamte Lebenszeit
der Anlage, um zu ermitteln, ob insgesamt
ein Gewinn oder Verlust erwirtschaftet
wird. Steuerbescheide können über einen
sehr langen Zeitraum rückwirkend geändert
werden, wenn sich später eine abweichende
Beurteilung herausstellt. Wird eine
Gewinnerzielungsabsicht verneint, liegt
eine steuerlich unbeachtliche „Liebhaberei“
vor. Die Anlage ist dann bei der Einkommensteuer
nicht mehr zu erfassen.
Autor: Markus Coletti, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater,
Partner bei Kniebaum Bocks und Partner, m.coletti@kb-mg.de
Vereinfachung durch die Finanzverwaltung
Die Finanzverwaltung hat nun eine
Verzichtsmöglichkeit geschaffen, um den
Bürokratieaufwand für alle Beteiligten zu
reduzieren. Die Anlagenbetreiber können
einen schriftlichen Antrag stellen, wonach
die Anlage ohne Gewinnerzielungsabsicht
betrieben wird und nicht mehr in der
Einkommensteuererklärung berücksichtigt
werden muss. Eine Prüfung durch das
Finanzamt entfällt.
Dies gilt jedoch nicht nur für das aktuelle
Jahr, sondern auch für alle nachfolgenden
Jahre und auch für alle noch offenen
(änderbaren) vergangenen Jahre. In der
Praxis gilt es deswegen zu prüfen, ob die
Dipl.-Kfm. Dirk Kniebaum 1
Steuerberater
Wirtschaftsprüfer
Bescheide für frühere Jahre, die eventuell
noch Verluste aus dem Betrieb der Anlage
umfassten, auch allesamt bestandskräftig
und nicht mehr änderbar sind. Besteht
zum Beispiel noch ein Vorbehalt der
Nachprüfung, eine Vorläufigkeit oder ist
ein Einspruch anhängig, wird das Finanzamt
auch diese Jahre noch ändern und
einen Verlust – beispielsweise aus der
Geltendmachung eines Investitionsabzugsbetrags
– nicht mehr berücksichtigen. Der
vermeintlich vorteilhafte Antrag kann in
diesen Fällen sehr teuer werden. Wichtig
zudem: Die umsatzsteuerlichen Pflichten
für eine Photovoltaikanlage beziehungsweise
ein BHKW und die Umsatzsteuerpflicht
der Umsätze bleiben trotz einer
Antragsstellung unverändert bestehen.
Hintergrundfoto: Adobe Stock
Der Antrag ist als Wahlrecht ausgestaltet,
es ist also unverändert möglich,
das Streben nach einem Totalgewinn
nachzuweisen und keinen Antrag zu
stellen, beispielsweise um Anlaufverluste
steuerlich mindernd geltend zu machen.
Die Antragsstellung ist für alle Anlagen
möglich, die nach dem 31.12.2003 in
Betrieb genommen wurden. Erfolgte die
Inbetriebnahme früher („ausgeförderte
Anlagen“), muss eine Antragsmöglichkeit
im Detail geprüft werden.
Kleine Photovoltaikanlagen
und Blockheizkraftwerke
Die Vereinfachungsregelung kann in Anspruch
genommen werden für Photovoltaikanlagen
mit einer installierten Leistung
bis zu 10 kW/kWp beziehungsweise für
BHKW bis zu 2,5 kW/kWp. Dabei sind alle
Anlagen, die von einer antragstellenden
Person betrieben werden, zu berücksichtigen,
unabhängig davon, ob sich die
Anlagen auf demselben oder verschiedenen
Grundstücken befinden und ob
sie technisch voneinander getrennt oder
verbunden sind. Sie gelten als ein einheitlicher
Betrieb und dürfen in Summe die
Leistungsgrenzen nicht überschreiten.
Der von der Anlage erzeugte Strom darf
neben der Einspeisung ins öffentliche
Stromnetz ausschließlich im privaten, den
eigenen Wohnzwecken dienenden Bereich
verbraucht werden. Die Vereinfachung
scheidet aus, sobald der Strom (teilweise)
durch einen Mieter verbraucht wird oder
zu anderweitigen betrieblichen Zwecken
genutzt wird. Der Stromverbrauch
in einem häuslichen Arbeitszimmer ist
unschädlich, ebenso eine geringfügige
Vermietung, sofern die Mieteinnahmen
520 Euro pro Jahr nicht überschreiten.
Die schädliche Nutzung muss technisch
ausgeschlossen sein.
Ausblick
Der Bundesrat hat zuletzt im November
2021 eine weitergehende gesetzliche
Regelung zum vereinfachten Betrieb von
kleinen Photovoltaikanlagen und BHKW
gefordert. Strom aus Solaranlagen solle
bereits ab dem Jahr 2021 von der Ertragssteuer
befreit werden. Diese Steuerbefreiung
solle für Photovoltaikanlagen mit
einer Gesamtleistung von bis zu 30 kW
gelten. Auch für BHKW mit einer installierten
elektrischen Leistung von bis zu 7,5
kW soll eine Befreiung geschaffen werden.
Die Umsetzung dieser Vorschläge bleibt
abzuwarten.
Kniebaum
Bocks
und Partner
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Steuerberater
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Termine nach Vereinbarung
Betrieblich genutzte Anlagen
Für betriebliche Anlagen, beispielsweise
auf dem Dach eines Handwerksbetriebs,
kann die Vereinfachungsregelung nicht in
Anspruch genommen werden. Hier gelten
die allgemeinen, steuerlichen Anforderungen:
Aktivierung der Anlage im Betriebsvermögen
als eigenständiger Vermögensgegenstand
und Abschreibung über die
betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von
30 Jahren. Verbräuche und Einnahmen aus
Einspeisungen in das Stromnetz sind in der
Buchhaltung aufzuzeichnen.
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Die Versicherungsschäden für die Juli-Flut kalkulieren die Versicherer bislang mit rund sieben Milliarden
Euro. Davon entfallen etwa 6,5 Milliarden Euro auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe sowie
rund 450 Millionen Euro auf Kraftfahrzeuge. Auch bei der SIGNAL IDUNA sind bisher Schäden in
dreistelliger Millionenhöhe aufgelaufen.
Die Unwetterfront „Bernd“ war vom 13. bis 18. Juli über weite
Teile Deutschlands hinweggezogen. Durch Starkregen, Sturzfluten
und Hochwasser hatte das Tiefdruckgebiet vor allem in Rheinland-Pfalz
und Nordrhein-Westfalen, aber auch in Bayern und
Sachsen schwere Schäden angerichtet.
„Bernd“ und der verheerende Hagel im Frühsommer machen
2021 für die deutschen Versicherer voraussichtlich zum Jahr mit
den höchsten Naturgefahren-Schäden seit mindestens 50 Jahren.
Die versicherten Unwetterschäden an Häusern, Hausrat, Betrieben
und Kraftfahrzeugen dürften etwa 11,5 Milliarden Euro
ausmachen. In einem durchschnittlichen Schadenjahr beträgt die
Schadensumme rund 3,8 Milliarden Euro.
Die volkswirtschaftlichen Unwetterschäden gehen noch weit über
die Versicherungsschäden hinaus. Denn viele Gebäude sind nur
lückenhaft versichert.
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Ihr Geschäftsgebäude stellt für Unternehmen häufig das wichtigste
Betriebskapital dar. Damit sollte dessen Versicherungsschutz
ganz oben auf der Prioritätenliste für das betriebliche Risikomanagement
stehen. Zwar sind die meisten Betriebsgebäude gegen
Feuer versichert. Doch zu einem tragenden Absicherungsfundament
gehört wesentlich mehr, denn die Kosten beispielsweise
nach Hagelschlag, Elementarschäden, in erster Linie Überschwemmungen,
werden schnell sechsstellig. Das umfasst nicht nur den
direkten Gebäudeschaden, sondern auch begleitende Kosten zum
Beispiel für Aufräumarbeiten, Entsorgung oder auch Entseuchung.
Und solche Ausgaben sind für die meisten Unternehmen
nicht aus eigener Kraft zu stemmen.
Die Geschäftsgebäudeversicherung der SIGNAL IDUNA ist modular
aufgebaut und somit maximal flexibel. Neben der Feuerversicherung
lassen sich verschiedene weitere Risiken und Nebenkosten
entsprechend dem individuellen Absicherungsbedarf
einschließen. SIGNAL IDUNA bietet bei diesen Deckungserweiterungen
marktüberdurchschnittliche Leistungen.
Ein entscheidender Aspekt des betrieblichen Gebäudeschutzes ist
die Versicherungssumme. Um hier nicht zu kurz zu springen, ist es
wichtig, den möglichen Wiederaufbau aller Betriebsgebäude mit
zu berücksichtigen. Daher empfiehlt die SIGNAL IDUNA Betriebsinhabern
dringend, sich von Fachleuten beraten zu lassen. Dazu
gehört es unter anderem, die Immobilie gemeinsam zu bewerten
und auf dieser Basis Absicherungsbedarf und risikogerechte
Versicherungssumme zu bestimmen. SIGNAL IDUNA unterstützt
die Kunden nicht nur bei der Wertermittlung, sondern auch mit
einem Unterversicherungsschutz. Mit der gleitenden Neuwertversicherung
wird der Versicherungsschutz automatisch angepasst
und so dauerhaft erhalten.
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Positive Resonanz auf den Impftag im Haus
des Handwerks
Über 40 Erwachsene aus dem Mönchengladbacher Handwerk ließen sich am 12. November zum
Schutz vor einem grippalen Infekt impfen. Die Aktion wurde von der IKK classic organisiert. Der Grippeschutzimpfung
kommt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie eine besondere Bedeutung zu.
Die Influenza-Prävention ist ein wichtiges
Element der betrieblichen Gesundheitsvorsorge.
Denn ähnlich wie bei Covid-19
können Menschen, die sich mit dem Grippevirus
infiziert haben, selbst symptomfrei
bleiben, gleichzeitig aber andere anstecken.
Gerade am Arbeitsplatz kann dies
zu einer Ausbreitung der Infektion führen.
In diesem Jahr wurde nicht nur den Risikopatienten,
sondern auch den Berufsgruppen,
die viel Kontakt zu anderen Menschen
haben, zu einer Grippeschutzimpfung
geraten. Die Bundesregierung hatte dafür
wie im Vorjahr auch zusätzlichen Impfstoff
besorgt. Für die Saison 2021/2022 wurden
in Deutschland über 26 Millionen Dosen
Influenza-Impfstoff verfügbar gemacht.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
erklärte schon Anfang Oktober dazu:
„Fast genauso wichtig wie die Corona-
Impfung ist für diesen Herbst und Winter
die Grippeschutzimpfung. Eine zu große
Grippewelle in diesem Winter hat das Risiko,
die Folgen und Belastungen der vierten
Corona-Welle noch zu verstärken. Eine
zusätzliche Belastung der Intensivstationen
sollten wir auf jeden Fall vermeiden.“
Dipl. Betriebswirt
Barbara Moll-Simons
Wirtschaftprüfer
Steuerberater
Fachberater für Unternehmensnachfolge (DStV)
Zertifizierte Testamentsvollstreckerin (AGT)
Verantwortung auch für den
Schutz anderer
Kreishandwerksmeister Frank Mund
versteht die Impfung nicht nur als Selbstverständlichkeit,
sondern auch als Pflicht:
„Mit diesem kleinen Pikser übernimmt
jeder von uns Verantwortung für den
Schutz infektionsgefährdeter Menschen
aller Altersgruppen.“ Er war der erste von
über 40 Erwachsenen, die sich am 12.
November im Haus des Handwerks von
DRK-Ärztin Dr. Ingeborg Erichsen impfen
ließ. Organisiert hatte den Impftag für
das Mönchengladbacher Handwerk zum
zweiten Mal in Folge die IKK classic. Sie
kümmerte sich ebenfalls um die Einhaltung
aller Hygienevorschriften sowie die
Abrechnung der Impfkosten mit der jeweiligen
Krankenkasse.
Das Angebot wurde sehr gut angenommen.
Da die Teilnahme zuvor angemeldet
werden musste, konnten die Organisatoren
ausreichend große Zeitfenster für die
einzelnen Impfungen ansetzen. So wurden
Wartezeiten vermieden, Kontakte gering
gehalten und blieb außerdem für jeden
Versicherten genug Zeit, um in Ruhe über
eventuell auftretende Nebenwirkungen
aufzuklären sowie individuelle Gesundheitsfragen
zu besprechen.
„Kurz nach Veröffentlichung unserer
Einladung waren die zunächst geplanten
20 Termine bereits ausgebucht“, berichtete
Andrea Peters, Regionalgeschäftsführerin
der IKK classic, am Impftag in
Mönchengladbach. „Wir haben uns daher
entschlossen, kurzfristig unser Angebot zu
verdoppeln. In diesen für alle belastenden
Zeiten ist es uns ein besonderes Anliegen,
im Kontakt zu den Handwerkern zu bleiben
und einen Beitrag zur betrieblichen
Gesundheitsvorsorge zu leisten.“
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zertifiziert
Anfang Oktober konnte die
IKK classic in Mönchengladbach
zehn Mitarbeitenden aus
dem Handwerk die erfolgreiche
Weiterbildung zum Gesundheitscoach
beurkunden.
Sabine Hackemüller hat es geschafft:
Sie hat sich über zwölf Monate hinweg
zum „Gesundheitscoach im Handwerk“
qualifizieren lassen. Dieser Erfolg wurde
ihr am 6. Oktober im Haus des Handwerks
Mönchengladbach von der IKK classic
mit zwei Urkunden attestiert: einer für
sie selbst und einer für ihren Betrieb, der
damit seine positive Außendarstellung als
innovativer Arbeitgeber unterstreichen
kann. Es gratulierten (von links) Regionalgeschäftsführerin
Andrea Peters sowie die
beiden Gesundheitsmanager Isabel Schneider
und Carsten Heldt.
So wie die Hackemüller Bedachungs
GmbH aus Geilenkirchen haben sich auch
sechs Unternehmen aus Mönchengladbach,
vom Bau- über das Maler- bis hin
zum Zimmererhandwerk, am Pilotprojekt
beteiligt. Es wurde 2020 vom Unternehmerverband
Handwerk NRW gemeinsam
mit der IKK classic auf den Weg gebracht.
Im Rahmen des Projekts wird ein Mitarbeiter
zum Gesundheitscoach ausgebildet
und richtet dann sein Augenmerk auf die
gesundheitsorientierte Gestaltung des
Betriebs – von der Vermittlung von
Gesundheitsthemen, der Sensibilisierung
der Mitarbeiter und des Arbeitgebers für
eine gesunde Lebensführung bis hin zur
Ausgestaltung von gesundheitsgerechten
Arbeitsplätzen.
„Die Resonanz auf das Pilotprojekt war
mehr als positiv“, bilanzierte Regionalgeschäftsführerin
Andrea Peters bei der
Urkundenübergabe. „Wir haben den
Eindruck gewonnen, dass das Interesse am
betrieblichen Gesundheitsmanagement
vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie
deutlich steigt. Wir werden unsere
Schulungsangebote in diesem Bereich
daher sehr bald fortsetzen.“
u Interessierte Handwerksunternehmen
können sich mit einer E-Mail an die Adresse
gesundheitscoach@ikk-classic.de oder
einem Anruf unter der Telefonnummer
02204 912-475020 melden.
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wünscht Ihnen und Ihrer Familie
ein frohes Fest und einen guten Start
ins neue Jahr.
Bei unseren Geschäftspartnern
bedanken wir uns herzlich für die
erfolgreiche Zusammenarbeit
in den vergangenen zwölf Monaten.
Offenbar alle Fans von Rentier Rudolf. Fotografiert hat sie Isabella Raupold.
Zebramangusten zeichnen sich durch einen ausgeprägten
Gemeinschaftssinn und ein perfektes Zusammenspiel in ihren
jeweiligen Aufgaben aus. Sie nehmen wir uns immer wieder gern
als Vorbild. Dieses Team lebt im Tiergarten Mönchengladbach.
Zugunsten einer Spende möchten wir auch in diesem Jahr auf
Weihnachtspräsente verzichten.
Mit besten Grüßen
Julia Kreuteler, Redaktion
Jochen Schumm, Anzeigen
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