Höxter-Kurier 498
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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>498</strong> 17. Feruar 2018 Seite 5<br />
Sayed Mohammad Mosavi heißt<br />
der neue Feuerwehrkamerad der<br />
Freiwilligen Feuerwehr <strong>Höxter</strong>,<br />
Löschgruppe Ottbergen. Der<br />
23-jährige Geflüchtete aus Herat<br />
in Afghanistan ist seit Ende des<br />
vergangenen Jahres als neues<br />
Mitglied in die Löschgruppe Ottbergen<br />
aufgenommen worden. Im<br />
Kreis <strong>Höxter</strong> ist Sayed damit der<br />
erste Asylbewerber, der Mitglied<br />
einer Feuerwehr geworden ist.<br />
Mit einem „Hallo, Männer“ begrüßte<br />
Sayed seine neuen Kameraden<br />
beim ersten Übungsdienst<br />
der Löschgruppe in diesem Jahr,<br />
wo es um das Thema Gefahren<br />
bei Elektroautos ging. Sayed<br />
Mohammad Mosavi kann sich<br />
schon einigermaßen auf Deutsch<br />
verständigen und es wird von<br />
Monat zu Monat besser, erklärt<br />
er selbst. Die Chemie zwischen<br />
ihm und den Kameraden der<br />
Löschgruppe scheint zu stimmen.<br />
„Wir haben keine Sekunde gezögert,<br />
ihn bei uns aufzunehmen“,<br />
sagt Löschgruppenführer Martin<br />
Weskamp.<br />
Im September 2015 kam Sayed<br />
aus der Stadt Herat in Afghanistan<br />
nach Deutschland. 40 Jahre<br />
Krieg, davon hat er nach eigenen<br />
Worten die „Schnauze voll“.<br />
„Ich denke anders, ich will frei<br />
sein“, sagt der junge Asylbewerber.<br />
Sayeds Weg auf der Flucht<br />
führte ihn über den Iran und die<br />
Türkei bis nach Griechenland.<br />
Die lange Reise war gefährlich:<br />
Die Überschreitung der Gebirge<br />
im Iran waren anstrengend und<br />
gefährlich zugleich. Dort herrschte<br />
große Absturzgefahr, sagte der<br />
Asylbewerber aus Ottbergen. Von<br />
Istanbul in der Türkei setzte er mit<br />
einem klapprigen Schiff über nach<br />
Griechenland. „Erst hatten wir ein<br />
Loch im Boot, dann war der Motor<br />
kaputt“, berichtet der 23-Jährige.<br />
Löschgruppe Ottbergen hat neues Feuerwehrmitglied<br />
„Das ist gelebte Integration“<br />
Sayed Mohammad Mosavi (mitte) mit seinen neuen Kameraden der Löschgruppe Ottbergen sowie dem Leiter<br />
der Feuerwehr Jürgen Schmits (ganz links) und Fachbereichsleiter Stefan Fellmann (ganz rechts).<br />
Fotos: Thomas Kube<br />
Aus diesem Grund musste das<br />
Schiff auch einmal umdrehen,<br />
berichtet Sayed.<br />
Einen Monat dauerte sein Weg<br />
bis nach Deutschland, den er zum<br />
Großteil zu Fuß bewältigte. Über<br />
die Balkanroute ging es vor deren<br />
Schließung weiter über Österreich<br />
bis nach Deutschland, sein großes<br />
Ziel. Sayed landete schließlich in<br />
Bruchhausen im hiesigen Asylbewerberheim.<br />
Im November 2017<br />
fand eine Ausbildungsstelle bei<br />
der Firma FSB in Brakel. FSB<br />
(Franz Schneider Brakel GmbH +<br />
Co KG) ist ein deutscher Hersteller<br />
von Tür- und Fensterbeschlägen,<br />
Lösungen für elektronisches<br />
Zutrittsmanagement und barrierefreie<br />
Griffsysteme mit Sitz in<br />
Brakel.<br />
In die Feuerwehr kam Sayed<br />
Mohammad Mosavi über seinen<br />
Arbeitskollegen Sebastian Rothkegel,<br />
der Löschgruppenführer<br />
bei der Freiwilligen Feuerwehr<br />
in Brenkhausen ist. Nach einem<br />
Umzug von Bruchhausen nach<br />
Ottbergen nahm Sayed Kontakt zu<br />
Ottbergens Löschgruppenführer<br />
Martin Weskamp auf und stieß<br />
bei ihm sofort auf offene Ohren.<br />
„Die Löschgruppe Ottbergen ist<br />
für alle Bewerber offen, dazu<br />
zählen auch Asylbewerber“,<br />
sagte Hauptbrandmeister Martin<br />
Spielmannszug Lüchtringen: Rückblick und Ehrungen<br />
Weiter mit bewährter Führung<br />
Die passiven Mitglieder (v.l.) Eckhard Missing, Antje Schafer, Marcel Arens, Konstance Seidelmann, Karl<br />
Heinz Heine, Dieter Linnenberg, Josef Korte, Erika Queren, Bernd Grüne, Horst Busche und Jörg Jaenich.<br />
Die geehrten aktiven Mitglieder: (v.l.) Helmut Marx, Marcel Arens, Konstance Seidelmann, Robert Busche,<br />
Sabine Knoche, Mario Ritzenhoff, Kevin Labrenz, Isabell Stich und Lara Schuster.<br />
Weskamp. Von den Kameraden<br />
der Ottberger Wehr wurde Sayed<br />
sofort herzlich aufgenommen.<br />
Zur Begrüßung des neuen Kameraden<br />
beim ersten Übungsdienst<br />
der Löschgruppe Ottbergen in<br />
diesem Jahr waren auch Fachbereichsleiter<br />
Stefan Fellmann und<br />
der Leiter der Feuerwehr, Jürgen<br />
Schmits, erschienen. Fellmann ist<br />
froh darüber, dass die Feuerwehr<br />
für den neuen Kameraden offen<br />
ist. „Das ist gelebte Integration“,<br />
sagte Fachbereichsleiter Stefan<br />
Fellmann. Stadtbrandmeister<br />
Jürgen Schmits sieht das ebenso.<br />
Jeder Neuzugang sei wichtig für<br />
den Fortbestand der Freiwilligen<br />
Zahlreiche Mitglieder konnte die<br />
erste Vorsitzende Konstance Seidelmann<br />
in den Westfalenstuben<br />
in Lüchtringen zur Jahreshauptversammlung<br />
des Spielmannszuges Lüchtringen<br />
begrüßen. Zunächst wurde<br />
auf das vergangene Jahr geblickt,<br />
denn 2017 konnte der Spielmannszug<br />
sein 70-jähriges Bestehen feiern.<br />
Dies wurde zusammen mit dem<br />
Spielmannszug <strong>Höxter</strong> gefeiert, da<br />
seit nunmehr 20 Jahren die Spielgemeinschaft<br />
besteht.<br />
Bei den Neuwahlen wurde die 1.<br />
Vorsitzende Konstance Seidelmann<br />
bestätigt, wie auch die 2. Vorsitzende<br />
Antje Beverungen. Schriftführer ist<br />
weiterhin Helmut Marx, Kassierer<br />
Gerhard Schwiete wurde auch im<br />
Amt bestätigt. Neu gewählt wurden<br />
Kevin Labrenz als Instrumentenwart<br />
und Rainer Beverungen als aktiver<br />
Beisitzer. Der passive Beisitzer ist<br />
weiterhin Andreas Knoche. Und<br />
Katharina Arens bleibt weiterhin<br />
Pressewartin.<br />
Die Jugendlichen wählen ihre<br />
Vertreter erst bei einer der nächsten<br />
Proben. Tambourmajor ist weiterhin<br />
Marcel Arens. Zahlreiche Mitglieder<br />
wurden geehrt Ehrungen, passive<br />
Mitglieder für 5 Jahre Sebastian<br />
Fahrenholz, Alexander Fahrenholz,<br />
Björn List, Matthias Plettenberg,<br />
Franz-Josef Risse, Antje Schafer,<br />
Henrik Schafer, Christoph Schafer,<br />
Jonas Heine, für 10 Jahre Ulf Brenner,<br />
Theodor Hillebrecht, Christian<br />
Krause, für 15 Jahre Sabine Dominguez,<br />
Manfred Pfeiffer, Josef<br />
Queren, Erika Queren, für 20 Jahre<br />
Rolf Brockmann, Bernd Grüne, Jörg<br />
Jaenich, Rudolf Reede, Marion Rutkowski,<br />
Bruno Arens, Horst Busche,<br />
Heiko Reichel, Ingolf Risse. Seit 25<br />
Jahren dabei sind Eckhard Missing<br />
und Dieter Linnenberg, 30 Jahre<br />
Josef Korte, 35 Jahre Karl-Heinz<br />
Heine und sogar 40 Jahre Karl-Josef<br />
Beverungen.<br />
Aktive Mitglieder seit fünf Jahren<br />
sind Mario Ritzenhoff, Luca-Jan<br />
Neumann, Laura Neumann, seit 10<br />
Jahren Sabine Knoche, Hannah Lotta<br />
Kruckenberg, Kevin Labrenz, Lara<br />
Schuster, Isabell Stich und sogar<br />
seit 20 Jahre Robert Busche und<br />
Helmut Marx.<br />
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Mo. - Fr. 9 - 15 Uhr<br />
Sayed Mohammad Mosavi kuppelt zwei Saugschläuche mit Löschgruppenführer<br />
Martin Weskamp zusammen, dahinter stehen der Leiter der<br />
Feuerwehr Jürgen Schmits und Fachbereichsleiter Stefan Fellmann.<br />
Feuerwehr. Woher das neue Mitglied<br />
stamme, spiele daher keine<br />
Rolle.<br />
Mit der Absolvierung von Lehrgängen<br />
dauere es aber noch etwas.<br />
„Dazu muss er die Sprache noch<br />
etwas besser beherrschen“, erklärt<br />
Löschgruppenführer Martin<br />
Weskamp. Die Verständigung<br />
sei gerade im Einsatz von großer<br />
Bedeutung, erklärt Weskamp.<br />
Sayed Mohammad Mosavi solle<br />
aber nicht hinten anstehen,<br />
sondern langsam an seine neue<br />
Aufgaben herangeführt werden.<br />
Die Lehrgänge werden dann in<br />
naher Zukunft folgen, ergänzt<br />
Weskamp. Eine Unsicherheit gibt<br />
es allerdings: Das Asylverfahren<br />
von Sayed Mohammad Mosavi<br />
läuft noch. Ob er tatsächlich dauerhaft<br />
in Deutschland bleiben darf,<br />
ist unklar. „Das soll aber für uns<br />
keine Rolle spielen“, stellt Löschgruppenführer<br />
Weskamp klar. Er<br />
ergänzt: „Wir wollen Integrationsarbeit<br />
leisten. Das wird nicht nur<br />
für Mosavi, sondern auch für uns<br />
ein spannender Prozess, der sich<br />
lohnen wird. Wir können viel voneinander<br />
lernen. Bestenfalls haben<br />
wir mit unseren Bemühungen dann<br />
einem Menschen den Weg in unsere<br />
Gesellschaft ermöglicht.“ Beim<br />
nächsten Übungsdienst möchte<br />
Sayed seinen Kameraden etwas<br />
wiedergeben: Nach dem Dienst<br />
möchte er für sie kochen nach<br />
einem Rezept aus seiner Heimat.<br />
TKu<br />
Reisebüro Wolter · Halbmondstr. 11 · 37603 Holzminden<br />
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