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LA_5_net

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Das Magazin für die niederbayerische Wirtschaft. Ausgabe Region Landshut Nr. 5<br />

WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Region Landshut Nr. 5 l Verbreitungsgebiet: Stadt und Landkreis Landshut l August 2017<br />

Automotive-Branche<br />

Rückgrat unserer Wirtschaft<br />

Dräxlmaier: Wie man<br />

ein Unternehmen<br />

ganz groß macht. S. 16<br />

PÖSCHL TOBACCO GROUP:<br />

Global Player mit<br />

Tradion und Dynamik S. 26<br />

„Läuft bei dir?<br />

Geisenhausen – ein Markt<br />

zeigt Ehrgeiz S. 22<br />

WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 1


Einstieg Landshuter Hochzeit<br />

Vorläufige Bilanz: „Gut gelaufen.“<br />

Landshuter Hochzeit l Das Wetter war gut. Besucherzahlen sehr zufriedenstellend. Stimmung ausgelassen. Keine größeren Zwischenfälle.<br />

Aber was bringt die LaHo eigentlich unter wirtschaftlichen Aspekten. Am letzten LaHo-Wochenende hat WirtschaftsLEBEN zwei<br />

Männer befragt, die es wissen müssen: Förderer-Chef Dr. Ernst Pöschl und Kurt Weinzierl, Geschäftsführer des Verkehrsvereins.<br />

Herr Pöschl, bis jetzt ist alles wieder sehr gut gelaufen<br />

– kann man schon eine wirtschaftliche Bilanz ziehen?<br />

So ziemlich 100 Prozent aller Karten sind verkauft.<br />

Wir sind sehr zufrieden, das Gros der Veranstaltungen<br />

war sehr schnell ausverkauft. Der<br />

Besucherandrang ist großartig wie<br />

immer. Mein Eindruck ist auch, dass<br />

immer mehr Leute von weiter her<br />

und auch aus dem Ausland kommen.<br />

Und konkret: Saldo Einnahmen/Ausgaben?<br />

Ein abschließender Saldo liegt noch<br />

Dr. Ernst Pöschl nicht vor. Aber es ist alles vorsichtig<br />

kalkuliert. Nachdem ich ein vorsichtiger<br />

Kaufmann bin und unseren Kostenansatz sehr<br />

vorsichtig geplant habe, gehe ich davon aus, dass wir<br />

einigermaßen hinkommen. Auch wenn vieles teurer geworden<br />

ist als budgetiert.<br />

Ich hoffe sogar, dass was übrigbleibt, damit wir wieder<br />

mal investiere können, sei es in Kleider, sei es in Musikinstrumente<br />

usw., das wird man Ende des Jahres<br />

sehen.<br />

Wie würden Sie die Bedeutung der LaHo für die Stadt<br />

und die Region als Wirtschaftsstandort allgemein einschätzen?<br />

Ich bin der Meinung, dass es ein nicht unwesentlicher<br />

Faktor ist. Fangen wir mal an mit dem Aufbau. Wir<br />

versuchen ja die Landshuter Handwerker und Unternehmen<br />

voll mit einzubinden. Drucksachen, Prospekte<br />

usw., wird ja alles in der Region gemacht. Von den ca.<br />

4,8 Mio. Kosten fließt wieder ein Großteil in die Region<br />

zurück; auch in Gastronomie, Hotellerie und Handel.<br />

Wie kann man das beziffern?<br />

Wir reden von 120 bis 130 tausend Besuchern pro Woche,<br />

rechnen Sie dann bloß einmal zehn Euro, die jeder<br />

ausgibt ... Dann ist das eine Größenordnung von 1,3<br />

Mio. Euro. In den 21 Tagen also etwa 5-6 Mio., und<br />

zehn Euro sind eher niedrig angesetzt. Weil Besucher<br />

von auswärts natürlich viel mehr ausgeben, die gehen<br />

mehrmals essen usw. Und das Übernachten ist da noch<br />

gar nicht dabei.<br />

Manche jammern über zu hohe Preise ...<br />

Einige kriegen halt den Hals nicht voll. Wobei wir schon<br />

auch ein Auge darauf haben, dass es keine Oktoberfestpreise<br />

gibt. Wir wollen, dass eine Familie auch noch<br />

leben kann, wenn sie da ist.<br />

Sehen Sie auch unmittelbar einen Nutzen hinsichtlich<br />

Unternehmensansiedlungen oder Mitarbeitergewinnung?<br />

Ich weiß, von vielen Unternehmen, die während der<br />

LaHo ihre Zentralversammlungen usw. in der Region<br />

machen, weil sie dann gleich ein gutes Beiprogramm<br />

für die Anreisenden haben. Und ich glaube auch, dass<br />

bei so einem festlichen Beisammensein manche Unterschrift<br />

leichter fällt. Eine gute Kultur ist immer auch ein<br />

wirtschaftlicher Wert.<br />

Herr Weinzierl, was genau bedeutet die LaHo für Landshut<br />

und die Region in wirtschaftlicher Hinsicht?<br />

Wir reden von ca. 550.000 Besuchern in 21 Tagen bzw.<br />

an vier Wochenenden. Das ist schon eine Hausnummer.<br />

Aber wenn wir richtig informiert sind, geht die Rechnung<br />

bei den Förderern gerade mal so auf, mit einem<br />

kleinen Überschuss vielleicht.<br />

Schon. Der Vorteil für die Stadt – und übrigens auch für<br />

die Region – ist trotzdem erheblich. Es profitiert z. B.<br />

die Hotellerie. Bei den ca. 1.600 Betten in der Stadt ergibt<br />

sich ein Übernachtungsmehrwert von mindestens<br />

10.000 Übernachtungen. Wenn man die Tagesbesucher<br />

mit ihren Ausgaben dazu nimmt, kann man alles in<br />

allem von einem touristischen Mehrwert zwischen 15<br />

und 20 Mio. Euro ausgehen. Verteilt auf Gastronomie,<br />

Hotellerie, teilweise auch Handel.<br />

Das strahlt im Übrigen auch in die ganze Region aus,<br />

alle angrenzenden Landkreise partizipieren, auch Straubing<br />

noch. Gäste übernachten in Flughafenhotels, in<br />

Freising usw.<br />

Bringt die LaHo auch Image und Bekanntheitsgrad?<br />

Das kommt natürlich dazu. Die LaHo erzeugt eine Unsumme<br />

von Landshut-Botschaftern, die auf der ganzen<br />

Welt erzählen, „wie toll das war.“<br />

Auf der ganzen Welt?<br />

Wir haben zwischen 15 und 20 % Auslandsbesucher.<br />

Unsere Werbung ist seit Jahrzehnten internationalisiert.<br />

In Kooperation mit touristischen Partnern wie dem TVO,<br />

der Bayern Tourismus Marketing GmbH und der Deutschen<br />

Zentrale für Tourismus. Auf dieser Vertriebsschiene<br />

können wir die LaHo weltweit darstellen. Sogar in<br />

Südostasien und Australien.<br />

Wer in diesem Sommer von woher auch immer nach<br />

Deutschland kommt, schaut mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

auch in Landshut vorbei.<br />

Sehen sie auch eine Bedeutung für Landshut allgemein<br />

als Wirtschaftsstandort?<br />

Das ist alles komplex miteinander<br />

verwoben. Besucher registrieren<br />

natürlich die Schlüsselindustrie;<br />

BMW, Schott, ebmpapst,<br />

usw., das wird ja alles<br />

wahrgenommen. Man merkt<br />

das, wenn man sich mit ausländischen<br />

Gästen unterhält.<br />

Welche Kosten hat die Stadt<br />

selbst eigentlich?<br />

Kurt Weinzierl<br />

Das kann man nicht genau beziffern. Aber die Stadt ist<br />

insgesamt schon stark engagiert. Da läppern sich schon<br />

einige 100.000 Euro zusammen. Wenn man alles einbezieht,<br />

Straßenreinigung, Tribünenaufbau, verkehrliche<br />

Dinge usw. <br />

n<br />

Dingolfing<br />

2 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 3


Inhalt<br />

WirtschaftsLEBEN l Region Landshut Nr. 5<br />

WirtschaftsLEBEN l Region Landshut Nr. 5<br />

Inhalt<br />

Rückgrat<br />

Rampenlicht Automotive l Vor 50 Jahren setzte die niederbayerische Wirtschaft mit der Übernahme der Dingolfinger Glas-Werke durch BMW<br />

zum großen Sprung an. „Automotive“ ist heute das Rückgrat der niederbayerischen Wirtschaft und viel mehr als BMW, aber ohne BMW wäre<br />

dieser ganze Wirtschaftszweig in der heutigen Stärke gar nicht denkbar. Gegenwärtig ist der Regierungsbezirk Boom-Land. Sorglos in die<br />

Zukunft blicken kann die Branche allerdings nicht. ab Seite 10<br />

Geisenhausen: Klasse vor Masse<br />

Man könnte sagen, Geisenhausen ist ein Hidden<br />

Champion. Zwischen Landshut und Vilsbiburg gedeiht<br />

der Markt ganz beachtlich. Es lebt es sich gut in<br />

Geisenhausen, und damit das so bleibt, will der Marktgemeinderat<br />

„kein Wachstum auf Teufel komm raus“,<br />

gleichwohl arbeitet man konsequent an der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung und an der Optimierung der Lebensund<br />

Aufenthaltsqualität. Von oben im Uhrzeigersinn:<br />

Ortskern aus der Luft, die beiden Kirchtürme, Rathaus,<br />

1. Bürgermeister Josef Reff, Gewerbegebiet, Pöschl-<br />

Belegschaft mit Geschäftsführern Dipl.-Wirtsch.-Ing. FH<br />

Katharina Pöschl und Dipl.-Kfm. Patrick Engels.<br />

Die Serie „Läuft bei dir?“ stellt in jeder Ausgabe eine Kommune aus dem Landkreis als<br />

Wirtschaftsstandort und Heimatort vor. In dieser Ausgabe: Geisenhausen, der „Hidden Champion“ mit solidem Wachstum. ab Seite 22<br />

Einstieg<br />

Landshuter Hochzeit –<br />

Vorläufige Bilanz: „Gut gelaufen“ 1<br />

Mitbekommen?<br />

Landratsamt: Standortfrage wird<br />

noch heuer entschieden l Jugend forscht:<br />

Von Vilsbiburg ins Bundeskanzleramt<br />

zu Angela Merkel l Bund der Selbständigen<br />

(BDS) formiert sich neu 4<br />

„Weder eine Immobilienblase noch<br />

ein Rückgang der Preise in Sicht“ 5<br />

bfz Landshut: Hauptstandort der beruflichen<br />

Fortbildungszentren der<br />

Bayerischen Wirtschaft wird 25 Jahre l<br />

Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz<br />

ord<strong>net</strong> Geschäftsführung neu 6<br />

Fünfzig Jahre Wittmann Recycling l<br />

B15neu – für eine leistungsfähige<br />

Verkehrsinfrastruktur<br />

in der Region 7<br />

IHK-Standort-Umfrage: Landshut schneidet<br />

überdurchschnittlich ab l<br />

Messeveranstalter Kinold<br />

(Niederbayernschau) und Schnur<br />

(Umweltmesse) wollen künftig zusammenarbeiten<br />

l „STERN“ ord<strong>net</strong> Landshut unter<br />

Traumziele ein 8<br />

Sonderausstellung „50 Jahre BMW in<br />

Niederbayern“ im Industriemuseum Dingolfing 9<br />

Rampenlicht<br />

„Automotive“ ist heute das Rückgrat der niederbayerischen<br />

Wirtschaft und viel mehr als BMW,<br />

aber ohne BMW wäre dieser ganze Wirtschaftszweig<br />

in der heutigen Stärke gar nicht denkbar.<br />

ab S. 10<br />

DRÄXLMAIER Technologien in<br />

über hundert Fahrzeugmodellen 16<br />

Für ein sicheres Autoleben: Sicherheitsrelevante<br />

Komponenten aus Glas, Keramik und<br />

Metall von SCHOTT Electronic machen<br />

Fahrzeuge sicherer 18<br />

Als Spezialist für intelligente Leistungselektroniksysteme<br />

beliefert Deutronic die Industrie weltweit<br />

mit technologisch führenden Lösungen 19<br />

Läuft bei dir?<br />

Geisenhausen: Klasse statt Masse 22-31<br />

Mit den Unternehmen PÖSCHL,<br />

DELTA, ADITO und anderen<br />

Ausstieg<br />

Landshut wird Gigabit-Pilotregion 32<br />

Impressum33<br />

Förderer-Chef Dr. Ernst Pöschl<br />

mit einer ersten Bilanz der<br />

diesjährigen Landshuter Hochzeit:<br />

„Gut gelaufen“.<br />

S. 1<br />

Landrat Peter Dreier: Standortentscheidung<br />

für das neue<br />

Landratsamt soll noch in diesem<br />

Jahr fallen. S. 4<br />

bfz-Leiterin Ingrid Schmid<br />

begrüßte anlässlich des<br />

25-jährigen Bestehens zahlreiche<br />

Partner und Ehrengäste, hier<br />

Landshuts OB Aleander Putz.<br />

S. 6<br />

<br />

25 Jahre Wittmann Reccling:<br />

Andreas Wittmann bei seiner<br />

Festrede. S. 7<br />

Anlässlich der 50-Jahr-Feier bei<br />

BMW zeigte Ministerpräsident<br />

Horst Seehofer, dass er in einen<br />

Goggo passt. S. 10<br />

Kurt Weinzierl, Geschäftsführer<br />

des Verkehrsvereins, ord<strong>net</strong> die<br />

Landshuter Hochzeit aus<br />

wirtschaftlicher Sicht ein<br />

S. 1<br />

Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel empfängt die<br />

DRÄXLMAIER-Sieger bei<br />

Jugend forscht.<br />

S. 4<br />

Alexander Stahl:<br />

ab Januar 2018 neuer Geschäftsführer<br />

der Handwerkskammer<br />

Niederbayern-Oberpfalz.<br />

S. 6<br />

Jutta Widmann: Engagement für<br />

die überfällige Westtangente.<br />

„Nur eine ganzheitliche und<br />

sinnvolle Verkehrsplanung in West<br />

und Ost kann die Verkehrsprobleme<br />

Landshuts lösen.“ S. 7<br />

BMW-Vorstandvorsitzender<br />

Harald Krüger. Unser „Rampenlicht“<br />

zeigt, dass BMW seit<br />

50 Jahren für Niederbayern<br />

die entscheidende Konjunkturlokomotive<br />

ist. Ab S. 10<br />

Sonderausstellung „50 Jahre BMW in Niederbayern“ im Industriemuseum Dingolfing: Bis 6. Januar kommenden Jahres<br />

können Besucher die Entwicklung der beiden BMW Group Werke Dingolfing und Landshut sowie deren Einfluss auf die<br />

Infrastruktur einer ganzen Region und auf die Lebensqualität der Bevölkerung hautnah erleben.<br />

Im Bild: Goggo-Produktion in den 1960-er Jahren. Simulation „autonomes Fahren“ in der Dingolfinger Ausstellung.S. 9<br />

4 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 5


Mitbekommen? WirtschaftsLEBEN in Kürze.<br />

Mitbekommen? WirtschaftsLEBEN in Kürze.<br />

Landratsamt: Standortfrage<br />

wird noch heuer entschieden<br />

Nach dem Grundsatzbeschluss des Kreistags<br />

zum Bau eines neuen Landratsamtes will Landrat<br />

Peter Dreier (FW) keine Zeit verlieren und das<br />

Mammutprojekt zügig in Angriff nehmen. Trotz<br />

Sommerferien und Urlaubszeit hat die Landkreisverwaltung<br />

bereits die ersten Schritte zur Realisierung<br />

des Neubauvorhabens eingeleitet. Das<br />

erklärte Ziel des Landrats: noch in diesem Jahr<br />

die Standortfrage klären. Zwei Wochen nach der<br />

denkwürdigen Kreistagssitzung ist der Landrat<br />

noch immer „dankbar und stolz“, aber auch sichtlich<br />

erleichtert, dass die Kreisräte mit überwältigender<br />

Mehrheit die „historische Entscheidung<br />

für den Neubau des Landratsamts“ gefällt haben,<br />

die gleichsam „weitreichend und weitsichtig“ gewesen<br />

sei. „Und zwar auch in Bezug auf unseren<br />

Medizin-Standort Achdorf“, wie Dreier ergänzte.<br />

Eine Vertagung der Abstimmung auf die erste<br />

Kreistagssitzung nach der Sommerpause hätte bis<br />

dahin „mit Sicherheit keine neuen Erkenntnisse“<br />

erbracht, sondern nur unnötig den Druck erhöht,<br />

„und der steigt von Woche zu Woche“, betonte<br />

Dreier mit Blick auf den anhaltend wachsenden<br />

Personalbedarf, der aufgrund der beengten räumlichen<br />

Verhältnisse nicht mehr im Ämtergebäude<br />

an der Veldener Straße im Landshuter Stadtteil<br />

Achdorf zu bewältigen sei.<br />

Auch erste Gespräche mit der Regierung von<br />

Niederbayern haben bereits stattgefunden, um<br />

einerseits die Notwendigkeit eines neuen Domizils<br />

zu erläutern und andererseits Möglichkeiten<br />

zur Finanzierung des auf etwa 50 Mio. Euro geschätzten<br />

Bauprojekts aufzuzeigen, ohne dadurch<br />

gleichzeitig die laufenden und geplanten Investitionen<br />

in Frage zu stellen oder gar die finanzielle<br />

Leistungsfähigkeit des Landkreises dauerhaft aufs<br />

Spiel zu setzen. In den nächsten Wochen und Monaten<br />

werde es nun darum gehen, die ebenso zentrale<br />

wie spannende Frage zu klären, wo das neue<br />

„Hauptquartier“ des Landkreises Landshut errichtet<br />

wird. Die Entscheidung für den neuen Standort<br />

soll auf jeden Fall noch heuer getroffen werden,<br />

spätestens bei der letzten Kreistagssitzung des<br />

Jahres am 18. Dezember, bekräftigte Dreier.<br />

Von Vilsbiburg zu Angela Merkel ins Bundeskanzleramt<br />

Die beiden Schüler des Simpert-Kraemer-<br />

Gymnasiums in Krumbach hatten mit ihrer Arbeit<br />

im Fach Chemie nicht nur den ersten Preis im Landesfinale<br />

bei der DRÄXLMAIER Group in Vilsbiburg<br />

gewonnen, sondern waren darüber hinaus im Bundesfinale<br />

mit dem „Preis der Bundeskanzlerin für<br />

die originellste Arbeit“ ausgezeich<strong>net</strong> worden.<br />

Zahlreiche weitere Nachwuchswissenschaftler<br />

aus Bayern waren im Juni zu Besuch im Berliner<br />

Bundeskanzleramt. Kanzlerin Angela Merkel und<br />

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka empfingen<br />

alle Preisträger des Bundeswettbewerbs<br />

von Jugend forscht 2017. Darunter befanden sich<br />

mehrere bayerische Landessieger – allen voran<br />

Johannes Greiner (16) und Stephan Wagner<br />

(15). Im Bundeskanzleramt durften die beiden<br />

Jungforscher ihre Arbeit Angela Merkel persönlich<br />

präsentieren. Die Schüler hatten in Ihrem Projekt<br />

Bund der Selbständigen (BDS) formiert sich neu<br />

OB Putz beim diesjährigen<br />

BDS-Sommerempfang:<br />

Bedeutung<br />

der Unternehmenn für<br />

die Kommunen betont.<br />

untersucht, wie die sogenannten Liesegangschen<br />

Ringe – beeindruckende ringförmige Strukturen<br />

aus stabilen Kristallen – in Gelatinegel entstehen.<br />

Es gelang ihnen, die ästhetischen Muster der Ringbildung<br />

zu verstehen und weitere komplexe Strukturen<br />

gezielt zu erzeugen. Merkel, selbst promovierte<br />

Physikerin, fragte während der Präsentation<br />

immer wieder interessiert nach und lobte die Arbeit<br />

als „ein schönes Beispiel für Jugend forscht“.<br />

Mehr als 12.000 Nachwuchswissenschaftler<br />

hatten sich bei Jugend forscht beworben – jeder<br />

sechste kam aus Bayern. In diesem Jahr hatten<br />

zudem so viele Mädchen und junge Frauen wie<br />

noch nie zuvor teilgenommen. „Bildung und Forschung<br />

haben für uns höchste Priorität. Dies soll<br />

auch so bleiben“, betonte die Bundeskanzlerin.<br />

Dass die Anstrengung sich lohne, zeige sich gerade<br />

bei „Jugend forscht“.<br />

n<br />

Johannes Greiner (rechts) und Stephan Wagner durften Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen des Empfangs im<br />

Kanzleramt persönlich ihr Forschungsprojekt präsentieren. <br />

(Foto: Bundesregierung/Plambeck)<br />

Nach dem Abgang von Marco Altinger hat<br />

sich der Bund der Selbständigen Landshut<br />

neu formiert. Vorsitzender ist jetzt Christian<br />

Pöhner, im Hauptberuf Geschäftsführer<br />

der PZ Systeme GmbH & Co. KG.<br />

Und er hat sich die Latte hoch gelegt.<br />

So will er unter anderem neue Formate<br />

etablieren: BDSvorORT (Betriebsbesichtigungen),<br />

BDSTalk (Diskussionsrunden zu<br />

verschiedenen Themen mit Unternehmen,<br />

aber auch mit Politikern), BDSMarketing-<br />

Stammtisch,<br />

BDSonTour<br />

(Freizeitaktivitäten<br />

wie Floßfahrten, Volksfestbesuch).<br />

Beibehalten werden Sommer- und<br />

Jahresempfang. Networking soll wieder<br />

großgeschrieben werden. „Sich kennenlernen,<br />

sich austauschen, das kam in den<br />

letzten Monaten viel zu kurz“, so Pöhner.<br />

Forciert werden soll auch die BDS<br />

AZUBIAKADEMIE, die kleinen und mittelständischen<br />

Betrieben einen professionellen<br />

Betriebsunterricht ermöglicht. (www.<br />

bds-landshut.de)<br />

Neuer 1. Vorsitzender<br />

beim BDS Landshut:<br />

PZ-Systeme-<br />

Geschäftsführer<br />

Christian Pöhner.<br />

„Weder eine Immobilienblase noch ein<br />

Rückgang der Preise in Sicht“<br />

Es ist nicht damit zu rechnen, dass sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt entschärft. So das<br />

Fazit eines kürzlich von der Sparkasse Landshut und ihrer Partnergesellschaft LBS durchgeführten<br />

Pressegesprächs zur Entwicklung des Immobilienmarktes in der Region Landshut.<br />

NEU!<br />

Standort<br />

mit Zukunft!<br />

2-Zi.-Whg., 1. OG, 51,16 m² Wfl., f 274.800,–<br />

3-Zi.-Whg., 2. OG, 76,76 m² Wfl., f 424.800,–<br />

4-Zi.-Whg., EG, 100,93 m² Wfl., f 518.800,–<br />

Tel 08761/7636-0<br />

www.scheidl-bau.de<br />

Von links: LBS-Vorstand Erwin Bumberger, Sparkassen-<br />

Vorstandsmitglied Josef Wirkert, Thomas Stallwanger<br />

(Leiter Immobiliencenter) und Karina Habereder (Leiterin<br />

Immobilienberatung) beim Pressegespräch.<br />

Die Nachfrage ist ungemindert groß, das<br />

Angebot zu klein: Daher hat das große Interesse<br />

an Wohnungen im vergangenen Jahr im Raum<br />

Landshut zu gravierenden Preissteigerungen geführt.<br />

Wie Sparkassen-Vorstandsmitglied Josef<br />

Wirkert sagte, sei es dabei wiederum „eine Treppenstufe<br />

höher“ gegangen und immer noch habe<br />

die Marktentwicklung eine „ungeheure Dynamik“.<br />

Neue Doppel- und Reihenhäuser in Stadt und<br />

Landkreis Landshut kosten zwischen 170.000 und<br />

550.000 Euro, gebrauchte sind zwischen 70.000<br />

und 480.000 Euro zu haben, für neue Eigentumswohnungen<br />

werden zwischen 3.700 und 4.700<br />

Euro pro Quadratmeter, für gebrauchte zwischen<br />

1.200 und 4.000 Euro pro Quadratmeter verlangt,<br />

wobei in besonders gefragten Lagen auch die<br />

5.000er-Marke „locker geknackt werde“, wie die<br />

Teamleiterin der Immobilienberatung, Karina Habereder,<br />

sagte. Das Angebot an Häusern und Wohnungen<br />

werde der anhaltenden Nachfrage nicht<br />

gerecht. „Bayern ist ein Zuzugsland“, sagte Erwin<br />

Bumberger, Vorstand der LBS Bayern. Ein Grund<br />

für die ständig steigende Nachfrage sei das anhaltende<br />

Bevölkerungswachstum in Bayern. Zwischen<br />

1995 und 2015 sei die Bevölkerung im Freistaat<br />

AM<br />

BA<br />

CH<br />

GRÜNER WOHNEN<br />

IN <strong>LA</strong>NDSHUT-WEST<br />

KfW 55<br />

„EnEV 2016“<br />

EIGENTUMSWOHNUNGEN<br />

REIHENHÄUSER<br />

STADTHÄUSER<br />

Im Westen die Flutmulde (Naherholung), im Süden der Klötzmühlbach, im Osten die Altstadt – besser<br />

und grüner geht‘s nicht!<br />

Wohnung, Reihenhaus oder Stadthaus – Sie haben die Wahl! In jedem Fall gibt‘s Grundrißqualität,<br />

ausdrucksvolle Architektur und hochwertige Ausstattung.<br />

Dazu die guten Verbindungen: 5 Gehmin. zur Bushaltestelle, 10 Min. zur Grundschule, 6 Fahrradmin. zum<br />

Gymnasium, 150 m zum Kindergarten, 10 Fahrradmin. in die Altstadt, 8 Min. zum nächsten Einkaufszentrum.<br />

Reihenmittelhaus, 5 Zi., Wfl. 161,10 m²,<br />

Wohn-/Nutzfläche 215,87 m² f 730.000,–<br />

Stadthaus, 5.Zi., Wfl. 190,76 m²,<br />

Wohn-/Nutzfläche 257,74 m² f 915.000,–<br />

um 850.000 gestiegen, in den folgenden Jahren<br />

werden noch einmal rund 70.000 Menschen erwartet.<br />

Zwar werde auch viel neu gebaut, doch<br />

stünden derzeit 64.000 Neubauwohnungen jährlich<br />

einem Bedarf von rund 70.000 gegenüber. Darüber<br />

hinaus ist eine Tendenz zu größeren Wohnungen<br />

erkennbar: Mit durchschnittlich 48 Quadratmetern<br />

pro Person habe der Bedarf in den vergangenen<br />

Jahren um neun Quadratmeter zugenommen. In<br />

ihren eigenen vier Wänden wohnen in der Stadt<br />

Landshut nur 38,5 Prozent der Einwohner, dagegen<br />

sind im Landkreis 65,5 Prozent Nutzer ihrer<br />

eigenen Wohnung. „Wir sind überzeugt, dass mehr<br />

Wohneigentum auch unserer Region guttun würde“,<br />

sagte Wirkert.<br />

Trotz des knappen Immobilienangebots lag der<br />

Wert der im vergangenen Jahr über die Sparkasse<br />

vermittelten Objekte bei 37,4 Millionen Euro und<br />

hat sich damit gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.<br />

Gleichzeitig hat die Sparkasse Wohnbaukredite in<br />

Höhe von 212 Millionen Euro ausgezahlt. Was die<br />

nahe Zukunft angeht, ist für Sparkasse und LBS<br />

jedenfalls weder eine Immobilienblase in Sicht<br />

noch ein Rückgang der Preise. Dafür gibt es immer<br />

mehr finanzstarke Kapitalanleger, die die Landshuter<br />

Innenstadt als sicheres und attraktives Pflaster<br />

für Investitionen entdecken.<br />

n<br />

Landshut-West<br />

INFO-CENTER<br />

am Baugrundstück<br />

Brauneckweg,<br />

Landshut<br />

Fr / Sa / So 14 – 17 Uhr<br />

Mi / Do 16 – 19 Uhr<br />

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6 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 7


Mitbekommen? WirtschaftsLEBEN in Kürze.<br />

Mitbekommen? WirtschaftsLEBEN in Kürze.<br />

bfz Landshut: Hauptstandort der beruflichen Fortbildungszentren<br />

der Bayerischen Wirtschaft wird 25 Jahre<br />

Das bfz Landshut hat im Juli mit Partnern und Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft,<br />

Arbeitsagenturen und Schulwesen seine 25-jährige Erfolgsgeschichte gefeiert.<br />

Der Hauptstandort Landshut der Beruflichen<br />

Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft<br />

(bfz) engagiert sich mit seinen Außenstellen seit<br />

25 Jahren in Niederbayern dafür, dass die Menschen<br />

in der Region passende berufliche Perspektiven<br />

und die Unternehmen gut ausgebildete<br />

Fachkräfte bekommen. Zum Jubiläumsfest kamen<br />

unter anderem Stefan Müller, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung<br />

Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz ord<strong>net</strong> Geschäftsführung neu<br />

Die Vollversammlung der Handwerkskammer<br />

Niederbayern-Oberpfalz hat<br />

im Juli einstimmig über die Neuaufstellung<br />

der Geschäftsführung entschieden.<br />

Der bisherige Leiter der Bereiche<br />

Organbetreuung, Handwerkspolitik,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Volkswirtschaft,<br />

Statistik, Alexander Stahl,<br />

wird ab Januar 2018 Geschäftsführer.<br />

Damit ist die Geschäftsführung der<br />

Handwerkskammer ab kommendem Jahr<br />

neu aufgestellt: Jürgen Kilger, der bereits<br />

im November 2016 gewählt wurde und<br />

aktuell das Amt des stellvertretenden<br />

Hauptgeschäftsführer innehat, wird neuer<br />

Hauptgeschäftsführer.<br />

Hans Schmidt<br />

bleibt stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

und<br />

Alexander Stahl: ab Januar<br />

2018 neuer Geschäftsführer<br />

der Handwerkskammer<br />

Niederbayern-<br />

Oberpfalz.<br />

und Forschung, Prof. Günther G. Goth, Vorstandsvorsitzender<br />

des Bildungswerks der Bayerischen<br />

Wirtschaft, Oberbürgermeister Alexander Putz und<br />

Landrat Peter Dreier.<br />

Staatssekretär Müller lobte das bfz vor allem<br />

für seine Angebote zur Berufsorientierung für<br />

Schüler. Prof. Goth hob die Arbeit des bfz Landshut<br />

zur Unterstützung von Auslandsaktivitäten<br />

Die Gäste in der Werkstatt, wo sonst<br />

Seminarteilnehmer fit für den Job<br />

gemacht werden (v. li.): bfz-Leiterin<br />

Ingrid Schmidt, Prof. Günther G. Goth,<br />

Vorstandsvorsitzender des Bildungswerks<br />

der Bayerischen Wirtschaft,<br />

Parlamentarischer Staatssekretär Stefan<br />

Müller, Bundestagsabgeord<strong>net</strong>er Florian<br />

Oßner und Thomas Lösch von der<br />

bfz-Zentrale in München.<br />

Alexander Stahl wird Geschäftsführer. Die<br />

frühere Regelung mit zwei stellvertretenden<br />

Hauptgeschäftsführern wurde damit<br />

geändert. Der aktuelle Hauptgeschäftsführer<br />

Toni Hinterdobler verabschiedet<br />

sich Ende des Jahres in den Ruhestand.<br />

„Das Handwerk in Niederbayern und der<br />

Oberpfalz ist eine der tragenden Säulen<br />

der ostbayerischen Wirtschaft. Mir liegt<br />

es besonders am Herzen, dass dies auch<br />

so von der Öffentlichkeit und der Politik<br />

wahrgenommen wird und das Handwerk<br />

auch in Zukunft von mittelstandsfreundlichen<br />

Rahmenbedingungen profitieren<br />

kann“, sagte Stahl. „Auch für zukunftsweisende<br />

Themen, wie<br />

zum Beispiel dem<br />

Breitbandausbau<br />

in Ostbayern oder<br />

der Digitalisierung<br />

Stv. Hauptgeschäftsführer<br />

Jürgen Kilger: 2018<br />

Hauptgeschäftsführer.<br />

heimischer Unternehmen hervor. „Wir helfen unseren<br />

Firmen, auf internationalen Märkten Fuß zu<br />

fassen.“<br />

Für Ingrid Schmidt, Leiterin des bfz Landshut,<br />

gehört die Arbeit mit Flüchtlingen und Zuwanderern<br />

zu den großen Herausforderungen und wichtigsten<br />

Aufgaben für die nahe Zukunft.<br />

Als Beispiel für die erfolgreiche Kooperation<br />

des bfz mit den Unternehmen gaben Wilfried Andres,<br />

Geschäftsführer von WINGA Spezialmaschinen<br />

in Landshut, und seine Mitarbeiterin Rabije Bejta<br />

auf der Bühne einen Einblick in die Zusammenarbeit.<br />

Bejta stammt aus Albanien und hat über<br />

das bfz ein Praktikum gemacht. Im Rahmen einer<br />

Umschulung ist die 46-Jährige nun wieder in der<br />

Firma im Einsatz – und hat sehr gute Aussichten,<br />

dauerhaft im Betrieb zu bleiben.<br />

Bei einer Hausmesse gab das bfz den Gästen<br />

einen Einblick, wie in der Praxis dafür gearbeitet<br />

wird, dass die richtigen Menschen und Unternehmen<br />

zusammenkommen. „Tausende von Lehrgangs-<br />

und Seminarteilnehmern haben bisher von<br />

unseren Schulungen und unserer Ver<strong>net</strong>zung mit<br />

der Wirtschaft profitiert“, sagte Schmidt. Die enge<br />

Verbindung des bfz zu den Unternehmen ist einer<br />

der entscheidenden Erfolgsfaktoren. Denn das bfz<br />

ist Teil des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft,<br />

das von bayerischen Wirtschaftsverbänden<br />

und Unternehmen getragen wird. n<br />

im Handwerk, müssen wir uns für unsere<br />

Mitgliedsbetriebe einsetzen und dafür sorgen,<br />

dass die Belange unserer Handwerker<br />

ausreichend berücksichtigt werden.“<br />

Der in Weiden geborene Oberpfälzer<br />

absolvierte sein Studium der Rechtswissenschaften<br />

in Regensburg. Im Mai 2005<br />

trat Stahl als Rechtsberater am Standort<br />

Passau in die Handwerkskammer ein.<br />

Mitte 2007 wechselte er als Assistent der<br />

Geschäftsführung nach Regensburg. Im<br />

Jahr 2012 wurde Stahl mit der Leitung der<br />

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Presse und<br />

Marketing beauftragt und Anfang 2016<br />

zum Bereichsleiter ernannt. Am 1. Januar<br />

2018 tritt er in die<br />

Geschäftsführung<br />

ein. Der 39-jährige<br />

Alexander Stahl ist<br />

verheiratet, hat einen<br />

Sohn und wohnt in<br />

Neutraubling. n<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Toni Hinterdobler: zum<br />

Jahresende in Ruhestand.<br />

Andreas Wittmann bei seiner Festrede.<br />

Fünfzig Jahre<br />

Wittmann Recycling<br />

Die Firma Wittmann Recycling mit Hauptsitz<br />

in Geisenhausen feierte ihr 5O-jähriges Bestehen<br />

zusammen mit der Fertigstellung des neuen<br />

Verwaltungsgebäudes in der Vilsbiburger Straße.<br />

Der Festakt mit etwa 150 geladenen Besuchern<br />

war geprägt von gehaltvollen Reden hochkarätiger<br />

Gäste, darunter auch Landrat Peter Dreier. Beim<br />

Tag der offenen Tür informierten sich viele Bürger<br />

von Geisenhausen und Umgebung über die Tätigkeitsbereiche<br />

des Unternehmens.<br />

In seiner Ansprache beim Festakt bekannte<br />

sich Andreas Wittmann zum Bau der B 15 neu:<br />

,,Wenn unsere Lastwagen eine ganze Stunde bis<br />

nach Altdorf brauchen und in Landshut im Stau<br />

stehen, ist das auch nicht umweltgerecht.“ Sein<br />

Rückblick schlug den Bogen vom kleinen Familienbetrieb<br />

mit Siebentage-Woche zum heutigen<br />

deutschlandweit agierenden Unternehmen mit 160<br />

Mitarbeitern und mehreren Niederlassungen. Weil<br />

der Platz in den Büros knapp geworden war, hat<br />

die Unternehmensleitung mit örtlichen Firmen das<br />

neue Verwaltungsgebäude in Geisenhausen erstellen<br />

lassen. Ausdrücklich bedankte sich Wittmann<br />

beim Architekturbüro Birnkammer für „das gelungene<br />

Bauwerk“. Auch wenn er und sein Bruder<br />

Karl den „Stab an die nächste Generation weitergeben“<br />

wollen, werde die zentrale Verwaltung in<br />

Geisenhausen verbleiben. Wittmann betonte die<br />

Leistung seines Unternehmens für den Umweltschutz<br />

und zeigte sich sicher, dass es auch „in<br />

Zukunft nicht langweilig wird bei Wittmann Recycling“<br />

(siehe auch S. 24). <br />

n<br />

Für eine leistungsfähige<br />

Verkehrsinfrastruktur in der Region<br />

Befürworter der äußeren Westumfahrung Landshuts haben auf Initiative des Aktionsbündnisses<br />

Pro Westtangente rund 3.000 Unterschriften an Landrat Dreier übergeben. Parallel<br />

zur Bundestagswahl am 24. September 2017 sind die Bürgerinnen und Bürger der Stadt<br />

Landshut aufgerufen, sich an dem Bürgerentscheid über die Westtangente zu beteiligen.<br />

Eine mögliche Landshuter Westumfahrung<br />

hätte auch große Vorteile für die<br />

Umlandgemeinden – deshalb haben sich<br />

Landkreisbürger ebenfalls der Unterschriftensammlung<br />

des Aktionsbündnisses für<br />

eine äußere Westumfahrung angeschlossen,<br />

die einen Bürgerentscheid zu diesem<br />

Thema in Landshut zum Ziel hatte.<br />

Im Juli überreichte Initiatorin Stadträtin<br />

Jutta Widmann, MdL, gemeinsam<br />

mit weiteren Befürwortern die Unterschriftsliste<br />

an Landrat Peter Dreier.<br />

Widmann sprach von einem „Geschenk“,<br />

das für den Landrat aber auch mit einem<br />

Handlungsauftrag verbunden sei. Denn<br />

Verkehrsgutachten zeigten laut Widmann,<br />

dass die Westumfahrung für eine spürbare<br />

Verkehrsentlastung im Stadtgebiet<br />

sorgen würde. Langfristiges<br />

Ziel müsse aber ein vollständiger<br />

Ringschluss sein.<br />

Dafür müssen aber auch<br />

die Landkreis-Gemeinden<br />

mit ins Boot geholt werden:<br />

„Natürlich gibt es bei jedem<br />

großen Bauprojekt Betroffene<br />

und Einwendungen – doch<br />

auch diese werden wie die<br />

gesamte Region von einer<br />

leistungsfähigen Infrastruktur<br />

und einer spürbaren Verkehrsentlastung<br />

der Stadt-<br />

Jutta Widmann<br />

und Ortsdurchfahrten profitieren. Die<br />

Bürgerinnen und Bürger erwarten von der<br />

Kommunalpolitik, dass sie solche Projekte<br />

voranbringt – das hat die Unterschriftensammlung<br />

des Aktionsbündnisses mit rund<br />

3.000 Unterschriften aus dem Landkreis<br />

klar gezeigt“, machte Dreier deutlich.<br />

Dabei waren sich die Anwesenden einig,<br />

dass nur eine ganzheitliche und sinnvolle<br />

Verkehrsplanung in West und Ost die<br />

Verkehrsprobleme Landshuts lösen wird<br />

und bestehende Verkehrsadern miteinander<br />

verbunden werden müssen, um die<br />

leistungsstarke Region weiter zu fördern.<br />

Insbesondere mit den Gemeinden Kumhausen<br />

und Tiefenbach müsse frühzeitig<br />

das Gespräch gesucht werden, da diese<br />

zwar von der Trasse am meisten betroffen<br />

wären, davon aber auch in städtebaulicher<br />

Hinsicht stark profitieren könnten.<br />

Selbst wenn die Westumfahrung an<br />

der B11 endet, werde, so<br />

Widmann, die Luitpoldstraße<br />

beispielsweise um 3.900<br />

Fahrzeuge pro Tag entlastet.<br />

In der Sylvensteinstraße<br />

sind es 1.300 Fahrzeuge<br />

weniger, in der Klötzmüllerstraße<br />

3.500 und in der<br />

Veldener Straße 1.500.<br />

Widmann: „Die optimale Entlastungswirkung<br />

erzielen wir<br />

jedoch mit einer Weiterführung<br />

der Westumfahrung<br />

auf dem Gebiet des Landkreises<br />

Richtung Kumhausen/Hachelstuhl.<br />

Dann würde die Veldener Straße pro Tag<br />

um knapp 7.000 Fahrzeuge entlastet.“ n<br />

Das Aktionsbündnis gegen Stau für eine äußere Westumfahrung Landshuts mit Initiatorin MdL Jutta Widmann<br />

übergaben die gesammelten Unterschriften der Landkreisbürger an Landrat Peter Dreier.<br />

8 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 9


Mitbekommen? WirtschaftsLEBEN in Kürze.<br />

IHK-Standort-Umfrage: Landshut schneidet überdurchschnittlich ab<br />

Wie Unternehmen ihren eigenen Wirtschaftsstandort einschätzen, ermittelt regelmäßig eine umfassende Standortumfrage der IHK unter Betrieben<br />

aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Tourismus. Hier eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus diesem Sommer.<br />

Wie schätzen die Unternehmen ihren eigenen<br />

Standort ein, wo sehen sie Verbesserungsbedarf<br />

und womit punkten Stadt und Landkreis Landshut<br />

in den Augen der Wirtschaft? Antworten darauf<br />

gibt eine umfassende Standortumfrage der IHK<br />

unter Betrieben aus Industrie, Handel, Dienstleistungen<br />

und Tourismus. „Die Unternehmen sind mit<br />

ihrem Standort durchaus zufrieden. In vielen Kriterien<br />

erreicht die Region eine Bewertung über dem<br />

Niederbayernschnitt. 83 Prozent der Betriebe würden<br />

sich daher wieder für einen Firmensitz hier<br />

entscheiden“, sagt IHK-Vizepräsident Hans Graf zu<br />

den Ergebnissen.<br />

„Knapp jeder fünfte Befragte beurteilt seinen<br />

Standort mit sehr gut und keiner mit sehr<br />

schlecht“, berichtet Graf. Zu den Stärken des<br />

Standorts zählen die Energieversorgung und die<br />

Anbindung an die A 92. Darüber hinaus werden die<br />

Bereiche Schule, Freizeit, Sport, das Hochschulangebot<br />

und die Kaufkraft positiv bewertet.<br />

„STERN“ ord<strong>net</strong> Landshut<br />

unter Traumziele ein<br />

„Landshut, ein Ort zum Schwärmen. Ein Ort,<br />

der zum Verweilen einlädt. Ein Traumziel vor der<br />

Haustür Deutschlands“ – das wurde der Stadt<br />

Landshut jetzt schwarz auf weiß attestiert. Eine<br />

„Stern“-Ausgabe hat im Juni nach den Traumzielen<br />

in Deutschland gefragt; nach Orten, die<br />

einen berühren und die man Freunden empfehlen<br />

würde. Aus den zahlreichen Vorschlägen haben<br />

die Redakteure 50 Orte ausgewählt: Darunter die<br />

Stadt Landshut, die mit der Landshuter Hochzeit<br />

als „schönstes Ausflugsziel“ auf Platz 5 thront.<br />

Nummer eins ist Darß, eine Halbinsel in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

auf Platz 2 der Alatsee bei<br />

Füssen, gefolgt vom Spreewald und Flensburg.<br />

Hans Graf,<br />

IHK-Vizepräsident<br />

und Geschäftsführer<br />

bei efa & käufl<br />

GmbH, Landshut<br />

Die Nähe zum Ballungsraum München wirkt<br />

sich hingegen in einem Punkt negativ aus: Nirgendwo<br />

im IHK-Bezirk wird das Wohnraumangebot<br />

so schlecht bewertet wie in Stadt und<br />

Landkreis Landshut, und auch die Grundstückspreise<br />

für Gewerbeflächen oder die Büromieten<br />

empfinden die Unternehmen als Belastung. Außerdem<br />

werden Engpässe bei den Fachkräften und<br />

mangelnde Breitbandverfügbarkeit kritisiert. Jeder<br />

Vierte gibt in der Umfrage an, dass Standortfaktoren<br />

das Firmenwachstum bereits verzögert haben.<br />

„Für eine weiter positive Wirtschaftsentwicklung<br />

müssen wir genau hier ansetzen. Unabdingbar ist<br />

auch die zügige Realisierung der B 15 neu“, betont<br />

der IHK-Vizepräsident.<br />

Landshut als Messestandort weiter stärken:<br />

Das ist das Ziel von Oberbürgermeister Alexander<br />

Putz, Stadtdirektor Andreas Bohmeyer und den<br />

Messeveranstaltern Peter Kinold und Rudi Schnur.<br />

Kinold organisiert mit der Niederbayernschau, die<br />

alle zwei Jahre über die Bühne geht, bekanntlich<br />

die größte regelmäßig in Landshut stattfindende<br />

Messe; Schnur zeich<strong>net</strong> seit mehr als zehn Jahren<br />

als einer der Geschäftsführer der <strong>LA</strong> Umwelt<br />

Insgesamt fällt die Standortbewertung für<br />

die Stadt Landshut etwas besser aus als für den<br />

Landkreis. Grund dafür ist unter anderem das<br />

bessere Angebot in den Bereichen öffentlicher<br />

Personennahverkehr, bei Hochschule und den<br />

beruflichen Ausbildungseinrichtungen sowie die<br />

höhere Zufriedenheit mit Schienenanbindung, medizinischer<br />

Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten<br />

in der Stadt Landshut. „Allerdings herrscht in der<br />

Stadt eine deutlich geringere Zufriedenheit mit<br />

dem regionalen Straßen<strong>net</strong>z, was die dringende<br />

Notwendigkeit einer Entlastung unterstreicht“,<br />

fordert Graf.<br />

Für die Standortumfrage haben die Befragten<br />

44 Faktoren nach Zufriedenheit und Wichtigkeit<br />

bewertet. Abgefragt wurden dabei die Bereiche<br />

Infrastruktur, Fachkräfte, Kosten, Marktumfeld,<br />

Attraktivität und Wirtschaftsfreundlichkeit der<br />

Verwaltung. Die Ergebnisse zeigen die Stärken und<br />

Schwächen des Standorts aus Unternehmersicht<br />

und liefern Ansatzpunkte für Verbesserungen. Detaillierte<br />

Ergebnisse stehen auf der Inter<strong>net</strong>seite<br />

der IHK unter der Adresse: www.ihk-niederbayern.<br />

de/standortumfrage <br />

n<br />

Gemeinsam den Messestandort Landshut stärken (v. li.): Stadtdirektor Andreas Bohmeyer, Peter Kinold, Oberbürgermeister<br />

Alexander Putz und Rudi Schnur.<br />

Messeveranstalter Kinold (Niederbayernschau) und Schnur<br />

(Umweltmesse) wollen künftig zusammenarbeiten<br />

gGmbH für die Ausrichtung der konstant erfolgreichen<br />

Landshuter Umweltmesse verantwortlich.<br />

Letztere wollen die beiden Messeorganisatoren<br />

nun gemeinsam vorantreiben, wie sie dem Oberbürgermeister<br />

bei einem Termin im Rathaus verrieten.<br />

Demnach wollen die beiden Veranstalter<br />

künftig nicht nur bei der Umweltmesse zusammenarbeiten,<br />

sondern auch eine Sicherheitsmesse<br />

in Landshut etablieren. <br />

n<br />

Sonderausstellung „50 Jahre BMW in<br />

Niederbayern“ im Industriemuseum Dingolfing<br />

Industriegeschichte l Bis 6. Januar kommenden Jahres können Besucher die Entwicklung der beiden<br />

BMW Group Werke Dingolfing und Landshut sowie deren Einfluss auf die Infrastruktur einer ganzen Region<br />

und auf die Lebensqualität der Bevölkerung hautnah erleben.<br />

Bereits von weitem sichtbar künden weißblaue<br />

Fahnen und ein stilisierter Zunftbaum mit<br />

BMW-„Nieren“ aus fünf Jahrzehnten vor dem<br />

Haupteingang des Dingolfinger Industriemuseums:<br />

„Gratuliere, BMW“ – Bayerns legendärster Autobauer<br />

feiert den 50. Jahrestag seiner Ansiedlung<br />

in Niederbayern.<br />

Mit der Übernahme der Hans Glas GmbH am<br />

2. Januar 1967 läutete die BMW AG den viel zitierten<br />

Aufschwung Niederbayerns vom „Armenhaus<br />

Deutschlands“ zur Aufsteigerregion im Herzen Europas<br />

ein. In der Sonderausstellung wird die weißblaue<br />

Erfolgsgeschichte nun Kapitel für Kapitel<br />

nacherzählt und an interaktiven Stationen erlebbar<br />

gemacht.<br />

Gleich zum Einstieg entführt eine Multimedia-<br />

Installation die Besucher in die 1960er Jahre – und<br />

wieder zurück in die Gegenwart des Dingolfinger<br />

BMW Group Werks, wo kürzlich der zehnmillionste<br />

am Standort gefertigte BMW vom Band rollte. Mit<br />

einer Kombination aus Bildern, Texten, Filmen und<br />

Exponaten gewährt eine zwölf Meter lange „Wand<br />

der Innovationen“ Einblick in das Leistungsspektrum<br />

des BMW Group Standorts Landshut, wo im<br />

Leichtbauzentrum seit Herbst vergangenen Jahres<br />

160 Ingenieure an den neuesten Werkstoffen,<br />

Mischbaukonzepten und Produktionsverfahren für<br />

künftige Fahrzeuggenerationen forschen.<br />

Spannende Inszenierungen<br />

automobiler Zukunftsthemen<br />

Während die Besucher das Thema „Leichtbau“<br />

beim Fingerhakeln sprichwörtlich über den<br />

Tisch ziehen, vermitteln zwei futuristisch konstruierte,<br />

begehbare Quader auf dem Freigelände<br />

des Museums die Mobilität und Arbeitswelt von<br />

morgen: In spannenden Inszenierungen werden<br />

automobile Zukunftsthemen wie Autonomes Fahren,<br />

Digitale Ver<strong>net</strong>zung und Elektromobilität den<br />

Automatisierungen und Assistenzsystemen in der<br />

Produktion der Zukunft gegenübergestellt, die die<br />

Arbeitsplätze kommender Generationen noch ergonomischer<br />

und effektiver gestalten.<br />

Drei Säulen informieren über die Entwicklung<br />

Zum Einstieg in die Ausstellung entführt eine Multimedia-<br />

Installation die Besucher in die 1960er Jahre und wieder<br />

zurück in die Gegenwart des Dingolfinger BMW Group<br />

Werks. Dort rollte kürzlich der zehnmillionste am Standort<br />

gefertigte BMW vom Band.<br />

Mobilität von morgen ist ver<strong>net</strong>zt, der BMW wird zum<br />

Smart Device: Wie die automobile Zukunft aussieht, zeigt<br />

die Dingolfinger Sonderausstellung bereits heute – auf<br />

einem Bildschirm, den der Besucher mittels Gestensteuerung<br />

bedient.<br />

Mit hochmodernen Assistenzsystemen gestaltet BMW<br />

die Arbeitsplätze der Zukunft noch ergonomischer und<br />

effektiver. Dabei steht die Gesundheit der Mitarbeiter<br />

hoch im Kurs. Bei körperlich belastenden Tätigkeiten etwa<br />

kommt das Exoskelett zum Einsatz.<br />

Mitbekommen? WirtschaftsLEBEN in Kürze.<br />

der Stadt Dingolfing im Zuge der BMW Ansiedlung<br />

vor 50 Jahren. So sind nicht nur die Einwohnerzahlen,<br />

Bau- und Gewerbegebiete gewachsen,<br />

sondern auch die Steuereinnahmen der Gemeinde,<br />

die Kaufkraft und Freizeitmöglichkeiten der Bevölkerung<br />

– und damit deren Lebensqualität. „BMW<br />

und seine 50-jährige Geschichte in Niederbayern<br />

bewegt viele Menschen in der Region“, weiß Dingolfings<br />

1. Bürgermeister Josef Pellkofer, dessen<br />

Initiative die Sonderausstellung ermöglichte: „Uns<br />

war es wichtig, die Schau einer breiten Bevölkerungsgruppe<br />

zugänglich zu machen.“<br />

Erfolgsgeschichte von BMW und<br />

der Region gehen Hand in Hand<br />

Dr. Andreas Wendt, Leiter des BMW Group<br />

Werks Dingolfing, pflichtet bei: „Wir unterstützen<br />

die Ausstellung, schließlich ging und geht die Erfolgsgeschichte<br />

von BMW und der Region Hand<br />

in Hand.“ Zentrales Anliegen sei nicht nur die Retrospektive<br />

auf eine bewegte Geschichte, sondern<br />

vielmehr der Blick auf gegenwärtige Themen der<br />

Branche, die über den Erfolg der BMW Group auch<br />

in den kommenden 50 Jahren entscheiden.<br />

Die Sonderausstellung präsentiert Fakten und<br />

Zukunftsaussichten auf einen der derzeit wohl<br />

spannendsten und dynamischsten Industriesektoren.<br />

Ideengeber der Schau ist die Grafenauer<br />

Kreativagentur Atelier & Friends, die bereits viele<br />

Kommunikationsmaßnahmen für das BMW Jubiläumsjahr<br />

konzipiert und realisiert hat. Die aktuelle<br />

Sonderausstellung ebenfalls.<br />

„Die Schau wurde eingebettet in die vorhandene<br />

Dauerausstellung und zieht sich durchs<br />

gesamte Museum“, erklärt Atelier-Geschäftsführer<br />

Markus Pühringer: „Sie zeigt ebenso spannende<br />

wie überraschende Installationen in Außenbereichen,<br />

auf Innenhöfen und Fluren.“ n<br />

(Der Eintritt ist frei. Museum Dingolfing,<br />

Obere Stadt 19, 84130 Dingolfing;<br />

Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag: 10 - 18 Uhr;<br />

geschlossen: 1. November, 24. + 31. Dezember;<br />

weitere Infos:<br />

www.museum-dingolfing.de/startseite-museum)<br />

10 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 11


Rampenlicht: Automotive<br />

Rampenlicht: Automotive<br />

Rückgrat<br />

Automotive l Vor 50 Jahren setzte die niederbayerische Wirtschaft mit der Übernahme der Dingolfinger Glas-Werke durch BMW zum<br />

großen Sprung an. „Automotive“ ist heute das Rückgrat der niederbayerischen Wirtschaft und viel mehr als BMW, aber ohne BMW wäre<br />

dieser ganze Wirtschaftszweig in der heutigen Stärke gar nicht denkbar. Gegenwärtig ist der Regierungsbezirk Boom-Land. Sorglos in<br />

die Zukunft blicken kann die Branche allerdings nicht.<br />

Schon das Vorspiel war eine heiße Nummer:<br />

Goggo, auch zärtlich „Goggerl“ genannt. Goggerl<br />

hatte aber nichts mit Gogo-Tanz zu tun und auch<br />

nichts mit Wienerwald. Goggo war eine niederbayerische<br />

Automarke, geboren in Dingolfing im Hause<br />

Glas. Goggo ist nach kurzem, sehr intensiven<br />

Leben im zarten Teenager-Alter verschieden und<br />

wird heute beinahe als Mythos verehrt.<br />

„Da Goggo“, gebaut von dem einstigen mittelständischen<br />

Autobauer Hans Glas GmbH, war einmal<br />

Dingolfings industrielles Aushängeschild und fehlt<br />

bis heute – liebevoll gepflegt – auf keiner Oldtimer-<br />

Ausstellung. Der „G<strong>LA</strong>S Automobilclub international<br />

e. V.“ betreut die Besitzer noch existierender<br />

Fahrzeuge weltweit mit Informationen, Ersatzteilen,<br />

einer Club-Zeitschrift und einem Inter<strong>net</strong>portal. In<br />

der Nähe von Dingolfing gibt es noch einige Glas-<br />

Museen mit vielen ausgestellten Goggomobilen.<br />

Ursprünglich als Landmaschinenfabrik seit<br />

1883 in Pilsting ansässig, setzte in der Nachkriegszeit<br />

der damalige Juniorchef Andreas Glas<br />

alles auf Roller und siedelte das Unternehmen<br />

nach Dingolfing um. Der Markt für Landmaschinen<br />

schrumpfte, in Italien sah man den großen Erfolg<br />

von Vespa, und auch Deutschland war offenbar<br />

bereit für ein solches Zweirad.<br />

Mit einem Nachkriegsroller<br />

begann die Wachstumsspirale.<br />

Unternehmerisch war der Goggo in der damaligen<br />

Zeit ein veritabler Geniestreich: In Technik<br />

und Gesamtkonzept seinen deutschen Konkurrenten<br />

überlegen – dem Messerschmitt Kabinenroller,<br />

der BMW Isetta, dem Lloyd und der Heinkel<br />

Kabine – eroberte sich der Goggo einen hohen<br />

Marktanteil. Ein Jahr nach dem Beginn der Produktion<br />

exportierte Glas in 36 Länder. Täglich wurden<br />

170 Fahrzeuge hergestellt. 1957 entwickelte<br />

Glas eine Coupé-Version sowie einen Transporter<br />

und einen Pick-Up.<br />

Nach und nach wurden die Motoren stärker,<br />

die Karosserien eleganter, das Programm Schritt<br />

um Schritt erweitert. Die Marke Glas stieß mit<br />

einer Limousine und einem Cabrio in das Mittelklassesegment<br />

vor. 1963 stellte Glas auf der IAA in<br />

Frankfurt das Sportcoupé Glas 1300 GT und die Limousine<br />

1500 vor, die später als Glas 1700 in Serie<br />

ging. Beide Modelle wurden von dem italienischen<br />

Designer Pietro Frua entworfen. Glas war damit in<br />

die oberen Preisregionen vorgestoßen.<br />

Auf der IAA 1965 stellten die Dingolfinger<br />

den Glas V8 vor. Seine schnittige Form, ebenfalls<br />

von Frua entworfen, brachte ihm den Spitznamen<br />

„Glaserati“ ein. Es wurde allerdings nur eine Kleinserie<br />

produziert. Der Produktionsaufwand war zu<br />

hoch und die gesamte Kostenstruktur des Unternehmens<br />

hatte sich ungünstig entwickelt.<br />

„Glaserati“ Höhepunkt und<br />

zugleich Anfang vom Ende.<br />

In der Region war aber im Gefolge der Glas-<br />

Fabrikation eine breit gefächerte Zulieferbranche<br />

und eine starke Industriebasis entstanden – aus<br />

einer Reparaturwerkstätte für Landmaschinen war<br />

Dingolfings größter Arbeitgeber geworden. 1967<br />

waren bei Glas rund 4.500 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

bei damals knapp 11.600 Einwohnern. Dingolfing<br />

hatte sich zu einem industriellen Zentrum Ostbayerns<br />

entwickelt<br />

Doch Glas hatte nach sensationellen Erfolgen<br />

überdreht und kam wirtschaftlich ins Trudeln. Da<br />

kam BMW als der weiße Ritter. Was ein ziemlicher<br />

Krimi war. Denn BMW war selbst noch weit<br />

entfernt vom großen Erfolg. Nicht lange zuvor war<br />

noch die Übernahme von BMW durch Glas in den<br />

Wirtschaftsredaktionen diskutiert worden. Außerdem<br />

war auch Landshut damals als großer niederbayerischer<br />

BMW-Standort im Gespräch; auch<br />

Glas hatte dort bereits eine Dependance.<br />

Glas stimmte für 9,1 Millionen DM einer<br />

Übernahme durch BMW zu. Am 10. November<br />

1966 wurde in Dingolfing eine Versammlung der<br />

gesamten Glas-Belegschaft einberufen. Anlass:<br />

die Verkündung der Übernahme der Glas GmbH<br />

durch die BMW AG München, die am 2. Januar<br />

1967 erfolgen sollte. Was das für Dingolfings – und<br />

Niederbayerns – Zukunft bedeuten sollte, hat sich<br />

wohl niemand träumen lassen, und nach einer solchen<br />

Erfolgsgeschichte sah es zunächst auch gar<br />

nicht aus.<br />

Die Glas-Automobilwerke in Dingolfing wurden<br />

als BMW-Werk Dingolfing Bestandteil der Bayerischen<br />

Motorenwerke. Die Glas-Modelle wurden<br />

mit der Zeit aus der Produktion genommen. Als<br />

letztes Modell lief 1969 ein Goggomobil vom Band.<br />

Genau 50 Jahre nach der geschichtsträchtigen<br />

Betriebsversammlung fanden am 10. November<br />

2016 in den Werken Dingolfing und Landshut<br />

erneut Sonderbetriebsversammlungen der gesamten<br />

Belegschaft statt. Sie bildete den Auftakt zum<br />

Jubiläumsjahr „50 Jahre BMW in Niederbayern“.<br />

Das Werk Dingolfing ist heute der größte europäische<br />

Produktionsstandort der BMW Group.<br />

Rund 1.600 Automobile der BMW 3er, 4er, 5er, 6er<br />

und 7er Reihe laufen hier täglich von den Bändern.<br />

In Summe wurden 2015 über 360.000 Fahrzeuge<br />

im Werk gebaut. Damit stammte fast jeder fünfte<br />

weltweit verkaufte BMW aus niederbayerischer<br />

Produktion.<br />

Glas wird BMW und Niederbayern<br />

setzt zum großen Sprung an.<br />

Dingolfing ist bekannt als Produktionsstätte<br />

für die „großen“ BMW Baureihen. So wurden und<br />

werden hier seit Anfang der 1970er Jahre sämtliche<br />

Generationen der BMW 5er, 6er und 7er Reihe<br />

gefertigt – inklusive M- und Individual-Varianten.<br />

Auch der 2015 auf den Markt gekommene jüngste<br />

BMW 7er, Flaggschiff und Innovationsträger der<br />

Marke, ist wieder „made in Dingolfing“. In den<br />

letzten Jahren wurde die Modellpalette auch um<br />

Varianten der BMW 3er und 4er Reihe erweitert,<br />

so dass derzeit fünf Baureihen und über ein Dutzend<br />

verschiedener Modelle am Standort gefertigt<br />

werden. Das Werk Dingolfing erweist sich so als<br />

eines der flexibelsten Automobilwerke weltweit.<br />

Mit über 17.500 Mitarbeitern<br />

größter Arbeitgeber der Region.<br />

Aktuell sind am Standort Dingolfing über<br />

17.500 Mitarbeiter und über 800 Auszubildende<br />

in 14 Lehrberufen beschäftigt. Der BMW Group<br />

Standort Dingolfing ist damit nicht nur mit Abstand<br />

größter Arbeitgeber der Region, sondern<br />

einer der größten Industriebetriebe des Landes.<br />

Die Mitarbeiter werden mittels eines ausgeklügelten<br />

Pendelbussystems aus ganz Niederbayern an<br />

ihren Arbeitsplatz in Dingolfing und zurück an den<br />

Wohnort gefahren.<br />

Insgesamt arbeiten in den beiden niederbayerischen<br />

BMW Group Werken Dingolfing und<br />

Landshut rund 22.000 BMW Mitarbeiter – also<br />

rund jeder Dritte in Deutschland.<br />

Im Sommer 1951 startete Glas mit seinem<br />

ersten Roller; benannt nach einem Enkel des Firmengründers:<br />

der Goggo-Roller. Ausgestattet mit<br />

einem 123-Kubik-Zweitakter und solidem, robustem<br />

Fahrgestell, wurde dieser mit rund 60.000<br />

Stück zum meisterverkauften Roller der damaligen<br />

Bundesrepublik. Es folgten verschiedene Modelle<br />

und dann – ab 1955, als das deutsche Wirtschaftswunder<br />

auch die breiten Bevölkerungsschichten<br />

langsam erreichte – das erste Auto aus Dingolfing:<br />

das Goggomobil, der kleine Viersitzer zum Preis<br />

von 3.000 DM. In den folgenden Jahren entstanden<br />

verschiedene Versionen mit maximal 20 PS<br />

und 400 Kubik.<br />

Anlässlich der 50-Jahr-Feier zeigte Ministerpräsident<br />

Cockpit-Fertigung im Werk Landshut:<br />

BMW Vision NEXT beim Jubilumsfest.<br />

Neben der automobilen Kernfertigung ist auch<br />

die Fertigung von Automobilkomponenten wie<br />

Pressteilen oder Fahrwerks- und Antriebskomponenten<br />

am Standort Dingolfing angesiedelt. Ebenso<br />

werden hier die Rohkarosserien für sämtliche<br />

Rolls-Royce Modelle gebaut. Aufgrund der hohen<br />

Aluminium-Kompetenz und der langjährigen Erfahrung<br />

im Bereich alternative Antriebe hat sich<br />

das Werk Dingolfing auch als konzerninternes<br />

Kompetenzzentrum für die Produktion von E-Antriebskomponenten<br />

etabliert. So liefert das Werk<br />

Dingolfing maßgebliche Elektrifizierungsumfänge<br />

für die BMW i Modelle und Plug-in-Hybride der<br />

BMW Group. Gefertigt werden diese Umfänge im<br />

Horst Seehofer, dass er in einen Goggo passt.<br />

hohe Kompetenz im Leichtbau.<br />

12 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017<br />

WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 13<br />

ö


Rampenlicht: Automotive<br />

Rampenlicht: Automotive<br />

Werk 02.20 und im Dingolfinger Werk 02.10, in<br />

dem auch Achsen für das Dingolfinger Fahrzeugwerk<br />

und Achsgetriebe für BMW Werke weltweit<br />

entstehen.<br />

Standort Landshut: von 140<br />

auf über 4.100 Mitarbeiter.<br />

Zum Zeitpunkt der Übernahme hatte der Glas-<br />

Standort Landshut rund 140 Mitarbeiter. Dann<br />

kam die Wende: „Ein Pfingstgeschenk: BMW wird<br />

in Landshut bauen“ titelte die Landshuter Zeitung<br />

am 24. Mai 1969. Geplant war ein Werk für 2.000<br />

bis 3.000 Beschäftigte.<br />

Von da an geht es auch in Landshut Schlag auf<br />

Schlag: Nach einem Tausch mit der Firma Emslander<br />

und der Übernahme der vorhandenen Emslander<br />

Hallen bzw. Kauf einiger Hallen, zieht BMW<br />

von der Siemensstraße/Ottostraße in das neue<br />

Werksgelände westlich der B 299. Die Austauschmotorenfertigung<br />

wird von Dingolfing nach Landshut<br />

verlegt. Die Kunststofffertigung zieht ebenfalls<br />

von München nach Landshut um und die ersten<br />

Instru-mententafeln werden produziert. Eine Halle<br />

für die Gelenkwellenfertigung wird gebaut. Im April<br />

1979 stellt das BMW Group Werk Landshut den<br />

tausendsten Mitarbeiter ein.<br />

Insgesamt „investiert BMW weitere 30 Millionen<br />

DM in Landshut“, schreibt die Landshuter<br />

Zeitung am 26. April 1980. Im BMW Group<br />

Werk Landshut wird das erste Werkstoffprüflabor<br />

aufgebaut. Im Bereich Exterieur wird eine neue<br />

Lackierspritzanlage für bis zu 100.000 Spritzgussteile<br />

täglich in Betrieb genommen. Im Juni<br />

1985 ergeht der Beschluss, eine neue Gießerei in<br />

Ergolding zu bauen.<br />

Die Investitionskosten betragen etwa 200<br />

Mio. DM und es werden rund 800 neue Mitarbeiter<br />

eingestellt. Im September 1998 beginnt<br />

der Bau des ersten Leichtbau-Technikums. Im<br />

Dezember wird das Landshuter Innovations- und<br />

Technologiezentrum (LITZ) in Betrieb genommen<br />

und dem BMW Group Werk Landshut wird der<br />

Bayerische Qualitätspreis für die Sparte Karosserieausstattung<br />

verliehen. Der Bau für die Erweiterung<br />

der Leichtmetallgießerei folgt bald, dann<br />

die neue Austauschmotorenfertigung und diese<br />

wird bald wieder aufgestockt bzw. neu gebaut.<br />

Die jüngsten Meilensteine im Werk Landshut:<br />

Produktion der weltweit ersten geruchsfreien Gießerei<br />

sowie eine Investition von 40 Mio. Euro in<br />

die Fertigung kohlenstofffaserverstärkter Kunststoffe;<br />

Erweiterung Leichtmetallgießerei; Neubau<br />

Schmelzerei. Im März 2012 wird die Carbonfertigung<br />

für die BMW i Modelle in Betrieb genommen.<br />

Luftaufahme BMW Dingolfing<br />

Der Produktionsbereich Kunststoff Exterieur wird<br />

zur „Besten Fabrik 2012“ gekürt. Im Jahr darauf<br />

investiert BMW weitere 100 Millionen Euro in die<br />

Erweiterung der Leichtmetallgießerei. 2016 folgt<br />

das BMW Group Leichtbauzentrum und der Standort<br />

wächst in Richtung Nordosten: Platz für das<br />

neue Versorgungszentrum.<br />

Landshuter Innovationskraft<br />

steckt in jedem BMW<br />

Rund 4.100 Mitarbeiter produzieren heute in<br />

Landshut Motor- und Fahrwerkskomponenten<br />

aus Leichtmetallguss, Kunststoffkomponenten für<br />

das Fahrzeugexterieur, Karosseriekomponenten<br />

aus Carbon, Cockpit- und Ausstattungsumfänge,<br />

elektrische Antriebssysteme, Sondermotoren sowie<br />

Gelenkwellen. Diese Komponenten werden<br />

weltweit an alle Fahrzeug- und Motorenwerke der<br />

BMW Group geliefert. In jedem BMW, MINI und<br />

Rolls-Royce steckt damit ein Stück Landshuter<br />

Innovationskraft.<br />

Als Kompetenzzentrum für innovativen Leichtbau<br />

ist das BMW Group Werk Landshut nicht nur<br />

frühzeitig in die Entwicklungsprozesse neuer Fahrzeuge<br />

eingebunden. Am größten Komponentenstandort<br />

des Unternehmens entstehen auch wesentliche<br />

Umfänge für die wegweisenden BMW i<br />

Modelle oder das Flaggschiff der Marke BMW, den<br />

BMW 7er.<br />

So hat beispielsweise die Erfolgsgeschichte<br />

von CFK (Carbon) im Automobilbau hier ihren<br />

Ursprung. Bereits seit 2003 werden in Landshut<br />

Dächer aus dem ultraleichten Material für die<br />

besonders sportlichen BMW M Modelle gefertigt.<br />

Basierend auf diesem Know-how ist es den<br />

Landshuter Leichtbau-Spezialisten in der Folge<br />

BMW – Wirtschaftsmotor<br />

Die beiden BMW Group Standorte<br />

Dingolfing und Landshut beeinflussen<br />

auf vielfältige Weise die<br />

wirtschaftliche Entwicklung Niederbayerns.<br />

Hier einige Aspekte.<br />

Investitionen:<br />

l Die Gesamtsumme der Investitionen<br />

in die beiden BMW Group Standorte Dingolfing<br />

und Landshut in den vergangenen<br />

50 Jahren liegt bei weit über<br />

10 Milliarden Euro.<br />

l Allein in den vergangenen Jahren wurden<br />

in Dingolfing im Zuge des größten Werksausbaus<br />

in der Geschichte jeweils mehrere<br />

hundert Millionen Euro jährlich investiert.<br />

l Diese Investitionen wurden teilweise auch<br />

als Auftragsvolumen bei der heimischen<br />

Wirtschaft wirksam – vor allem im Bau-,<br />

Maschinen- und Anlagenbereich.<br />

Sekundäreffekte bei Lieferanten<br />

l Rund um die BMW Group Werke kam es in<br />

den vergangenen Jahrzehnten auch zur<br />

Ansiedlung weiterer Betriebe aus der Kraftfahrzeugbranche.<br />

So sind in Niederbayern<br />

aktuell etwa rund 30 Zulieferer von Serien-<br />

Fahrzeugteilen für das BMW Group Werk<br />

Dingolfing angesiedelt. Dazu kommen<br />

neben den klassischen Automobilzulieferern<br />

auch zahlreiche Anlagenlieferanten<br />

und Dienstleister.<br />

l Insgesamt ist in der Lieferantendatenbank<br />

der BMW Group eine vierstellige Zahl an<br />

Betrieben aus Niederbayern hinterlegt –<br />

von der Baufirma über das Busunternehmen<br />

bis zum Bäcker.<br />

Steuerzahlungen<br />

l Die BMW Group hat im Jahr 2015 in<br />

Deutschland über 2 Milliarden Euro an<br />

für ganz Niederbayern<br />

Steuern bezahlt. Dabei lagen alleine<br />

die Gewerbesteuerzahlungen an<br />

den Standorten Dingolfing und<br />

Landshut im Jahr 2015 im dreistelligen<br />

Millionen-Euro-Bereich.<br />

Lohn- und Gehaltssumme der Mitarbeiter<br />

l Löhne und Gehälter der über 22.000<br />

BMW Group Mitarbeiter in Niederbayern<br />

bringen Kaufkraft in die gesamte Region.<br />

Die jährlich ausgeschüttete Lohn- und<br />

Gehaltssumme der beiden niederbayerischen<br />

BMW Group Werke beträgt<br />

weit über eine Milliarde Euro.<br />

l Alleine durch die Erfolgsbeteiligung<br />

der BMW Mitarbeiter wurde Ende Juli<br />

2016 ein dreistelliger Millionen-Euro-<br />

Betrag zusätzlich ausgeschüttet.<br />

Einzugsgebiet und Pendelbussystem<br />

l Das Einzugsgebiet der beiden BMW<br />

Group Standorte Dingolfing und Landshut<br />

erstreckt sich praktisch über ganz Niederbayern.<br />

Über ein einzigartiges Pendelbussystem<br />

werden die Mitarbeiter aus der<br />

Region nach Dingolfing und Landshut zur<br />

Arbeit gebracht. So wird auch die Kaufkraft<br />

der BMW Mitarbeiter in der Fläche<br />

wirksam. Mitarbeiter bleiben vor Ort in<br />

ihren Heimatgemeinden, die Region und<br />

auch die Kleinstadt Dingolfing bewahrt so<br />

trotz allen Wandels ihren ursprünglichen<br />

Charakter. Dank des Bussystems wird<br />

auch Individualverkehr spürbar reduziert.<br />

l 14.000 angemeldete BMW Buspendler<br />

und ca. 10.000 Fahrgäste am Tag, mehr<br />

als 250 Busse sind täglich im Einsatz – mit<br />

einer Tageskilometerleistung von über<br />

43.000 Kilometer („einmal um die<br />

Welt“). Über Niederbayern verteilt<br />

gibt es rund 2.500 Haltestellen.<br />

Luftaufahme BMW Landshut<br />

gelungen, den Fertigungsprozess für CFK-Bauteile<br />

so weiterzuentwickeln, dass für die BMW i Modelle<br />

und den BMW 7er eine wirtschaftliche Großserienfertigung<br />

möglich ist.<br />

Um den Standort fit für die Zukunft zu machen,<br />

wurde in den vergangenen Jahren umfassend investiert.<br />

Im Rahmen eines nachhaltig angelegten Kompetenzumbaus<br />

wurden Ausbildungsberufe an veränderte<br />

technologische Anforderungen angepasst, die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Umgang<br />

mit neuen Werkstoffen und Antriebsformen qualifiziert.<br />

Das hat nicht nur bestehende Arbeitsplätze<br />

gesichert, sondern auch zahlreiche neue geschaffen.<br />

So beschäftigt der Standort Landshut heute rund<br />

1.000 Mitarbeiter mehr als vor fünf Jahren.<br />

Das BMW Group<br />

Leichtbauzentrum – Denkfabrik<br />

für eine neue Zeit.<br />

Rund 160 Ingenieure verschiedenster Fachrichtungen<br />

forschen im Leichtbauzentrum der<br />

BMW Group am Standort Landshut gemeinsam an<br />

innovativen High-Tech-Werkstoffen, Mischbaukonzepten<br />

und Fertigungsverfahren für die Fahrzeuge<br />

der Zukunft. Die Denkfabrik in unmittelbarer Nähe<br />

zur Produktion soll Synergien schaffen und die<br />

Technologieführerschaft der BMW Group im Bereich<br />

Leichtbau weiter festigen. Das Werk Landshut<br />

erhielt dadurch sowohl inhaltlich wie optisch<br />

eine ‚neue Mitte‘.“<br />

Seit jeher decken die BMW Group Werke in<br />

Niederbayern ihren Fachkräftebedarf auch durch<br />

eigene Ausbildung des Nachwuchses. Das BMW<br />

Group Werk Dingolfing zählt ca. 800 Auszubildende<br />

(in 14 Ausbildungsberufen), das Werk Landshut ca.<br />

120 (in sieben Ausbildungsberufen). Damit lernt<br />

rund jeder sechste Azubi in Niederbayern in einem<br />

gewerblich-technischen Beruf bei BMW. Insgesamt<br />

haben durch die Berufsausbildung bei BMW<br />

in Dingolfing und Landshut in den vergangenen 50<br />

Jahren über 10.000 junge Menschen eine berufliche<br />

Erstausbildung erhalten.<br />

Durch den wirtschaftlichen Motor BMW – und<br />

Sekundäreffekte bei Lieferanten, Infrastrukturentwicklung<br />

usw. – gelang Niederbayern der<br />

Wandel vom „Armenhaus“ Deutschlands zu einer<br />

der Aufsteiger-Regionen im Herzen Europas. Entlang<br />

der A 92 ist eine Kette wirtschaftlich starker<br />

Kommunen in Niederbayern gewachsen. Überall<br />

spielt die Automotive-Branche eine wichtige Rolle:<br />

Von Bruckberg, wo auch ein modernes Teile-Lager<br />

von BMW steht, bis Wallersdorf, wo BMW erst vor<br />

wenigen Monaten das neue, weltweit bedeutende<br />

BMW-Verteilzentrum und Ersatzteillager eröff<strong>net</strong><br />

hat.<br />

Wirtschaftsmotor für<br />

ganz Niederbayern<br />

Gerade in Wallersdorf kann man sehen, wie<br />

tiefgreifend die Entwicklung bis in die Gemeinden<br />

hinein ist. Kunden in aller Welt werden künftig<br />

von Wallersdorf aus mit Original BMW- und<br />

MINI-Ersatzteilen sowie Zubehör beliefert. Die<br />

neue Ansiedlung bedeutet mittel- und langfristig<br />

bis zu 2.000 neue Arbeitsplätze. Wenn man sich<br />

vergegenwärtigt, dass Wallersdorf bis dato gerade<br />

mal 1.130 Arbeitsplätze am Ort hatte, kann man<br />

ermessen, was 2.000 zusätzliche an Entwicklungspotenzial<br />

bedeuten.<br />

Der 1. Bürgermeister Ottmar Hirschbichler<br />

sprach nach dem Zuschlag denn auch von einem<br />

Quantensprung für die Gemeinde. Derzeit hat<br />

die Marktgemeinde knapp 7.000 Einwohner; fast<br />

2.300 pendeln zum Arbeiten aus, ein Großteil nach<br />

Dingolfing, nur 660 Einpendler wurden bis Ende<br />

2016 gezählt. Das wird sich jetzt verdreifachen.<br />

Hirschbichler und sein Gemeinderat gehen verständlicherweise<br />

davon aus, dass diese Arbeitsplätze<br />

mittelfristig der ganzen Marktgemeinde<br />

einen Aufschwung bescheren werden, auch wenn<br />

der Löwenanteil der Beschäftigten Einpendler sind<br />

und das auch so bleiben wird. Kaufkraft kommt<br />

allemal in den Ort.<br />

Zusammen mit dem Werk BMW Group Werk<br />

Regensburg und den ungezählten Zulieferern ist<br />

das Ganze ein riesiges Konjunkturprogramm für<br />

Niederbayern. Inzwischen sind rund zehn Mio.<br />

BMW Automobile in Dingolfing vom Band gelaufen<br />

und vor allem die durch die BMW-Ansiedlung<br />

geprägten Landkreise belegen Spitzenplätze in ö<br />

14 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017<br />

WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 15


Rampenlicht: Automotive<br />

Rampenlicht: Automotive<br />

einschlägigen Rankings zur Standort- und Lebensqualität<br />

sowie bei wirtschaftlichen Kennzahlen.<br />

Zulieferer wie die Spanner<br />

Gruppe wurden Wirtschaftskraft<br />

So ziemlich von Anfang an dabei in diesem<br />

Prozess ist die Otto SPANNER GmbH in Bayerbach,<br />

dessen Gründer frühzeitig den enormen Bedarf des<br />

boomenden Industriezweiges erkannte. Mit Stanz-<br />

Biege-Teilen auf Automotive-Niveau begann Ende<br />

der 1960er Jahre eine Unternehmensgeschichte,<br />

die in die heutige Unternehmensgruppe mündete,<br />

einem Verbund innovativer Unternehmen mit über<br />

70 Mio. Euro Umsatz und an die 400 Mitarbeiter.<br />

Die Spanner Gruppe besteht aus zwei Werken in<br />

Bayerbach, einem weiteren in der Slowakei sowie<br />

der Spanner Re² GmbH und der ursatronics<br />

GmbH. Die Werke im Heimatort Bayerbach sowie<br />

das in der Slowakei sind in erster Linie klassische<br />

Automobil-Zulieferer. Die Spanner Re² GmbH dagegen<br />

hat eine neue Technologie entwickelt, die<br />

Strom und Wärme aus Holz erzeugt. „Wir machen<br />

Regenerative Energie wettbewerbsfähig“ heißt der<br />

Anspruch. Die ursatronics GmbH versteht sich als<br />

„Partner für die Produktion von Elektronik, Baugruppen<br />

und Geräten“. Das Unternehmen hat eine<br />

lange Geschichte, gehörte ursprünglich zur AEG<br />

und ist seit 2007 Teil der Spanner Gruppe.<br />

Werk II der Otto Spanner GmbH in Bayerbach: Einer der ältesten Automotive-Zulieferer Niederbayerns.<br />

Teccad engineering in Landshut: In kurzer Zeit vom kleinen Konstruktionsbüro zum<br />

Systemlieferanten aufgestiegen.<br />

genau und kapazitätsgerecht planen“, sagt Junior-<br />

Chefin Andrea Brandl-Luckner.<br />

TECCAD engineering GmbH<br />

Unternehmen wie die TECCAD engineering<br />

GmbH gehören sozusagen schon zur Generation<br />

21 in dieser fulminanten Entwicklung: Vom kleinen<br />

Konstruktionsbüro hat sich das Unternehmen seit<br />

der Gründung im Jahr 2006 zu einem gefragten<br />

Systemanbieter mit heute 50 Mitarbeitern entwickelt.<br />

Das Leistungsspektrum reicht von der<br />

Bauteilentwicklung bis zur Projektierung und Lieferung<br />

von Komplettsystemen mit Schwerpunkt<br />

in den Bereichen der Automatisierung und dem<br />

Sondermaschinenbau. Der Firmenname setzt sich<br />

aus zwei Komponenten zusammen, „Tec“ steht für<br />

„Technical“ und „cad“ für Computer Aided Design.<br />

„Damals begannen wir rein virtuell, das heißt, wir<br />

planten die Bauteile im Bereich der Kunststofftechnik<br />

am Computer“, erklärt Firmenchef Thomas<br />

Aunkofer. Mit der ersten Serien-entwicklung,<br />

die klappbare Autositz-Lehne aus Kunststoff statt<br />

der bis dahin üblichen Stahlversteifung, gelang der<br />

Firma der große Durchbruch.<br />

Aufgrund der rapide ansteigenden Auftragslage<br />

und immer weiterwachsenden Aufgabengebieten<br />

wurde aus dem Konstruktionsbüro schnell<br />

ein Systemlieferant für die Automobilindustrie. Die<br />

Mitarbeiter sind bestens geschulte Spezialisten mit<br />

umfangreichem Know-how und langjähriger Erfahrung<br />

aus dem Maschinenbau und der EDV. Im Jahr<br />

2012 entschloss man sich wegen des rasantem<br />

Wachstums, von Ergolding in ein neues Gebäude<br />

in der Waldkirchener Straße in Landshut umzuziehen.<br />

Seither kann TECCAD engineering auch auf<br />

eine eigene Fertigung und ein Robotertechnikum<br />

zurückgreifen. Seit 2012 ist die SAR Elektronic<br />

GmbH maßgeblich an TECCAD engineering beteiligt.<br />

Dadurch kann der Spezialist seinen Kunden<br />

die kompletten Leistungen vom Produktdesign<br />

bis zur fertigen, automatisierten Produktionslinie<br />

aus einer Hand bieten und das Unternehmen den<br />

immer komplexer werdenden Anforderungen innovativer<br />

Automatisierungslösungen gerecht werden.<br />

WMU Bavaria – ein Beispiel<br />

für die globale Verflechtung<br />

Welche Kreise das zieht, zeigt die noch relativ<br />

junge Niederlassung der WMU Bavaria GmbH in<br />

Niederaichbach. Der Automobilzulieferer ist eine<br />

Tochterfirma des südkoreanischen Konzerns Sungwoo<br />

Hitech mit Sitz in Busan. Weltweit beschäftigt<br />

Sungwoo Hitech 14.000 Mitarbeiter. Mit dem<br />

Standort im Gewerbe- und Industriegebiet in Niederaichbach<br />

bauen die Südkoreaner ihre Präsenz<br />

in Westeuropa aus.<br />

Die Standort-Entscheidung für Niederaichbach<br />

genau zwischen Dingolfing und Landshut zeigen<br />

die Ausrichtung auf die Automobilindustrie. Im<br />

Herbst 2014 hatten die Bauarbeiten begonnen.<br />

Insgesamt umfasst das Betriebsgelände eine<br />

Fläche von fast 60.000 qm, die Gebäudeflächen<br />

über 30.000 qm. In dem modernen Presswerk und<br />

den Schweißroboter-Beereichen entstehen Bodengruppen,<br />

Heckverkleidungen, Gepäckraumböden<br />

sowie Teile für Fahrzeugsäulen für verschiedene<br />

Modellreihen von BMW.<br />

Das Unternehmen setzt dabei auf eine enge<br />

Zusammenarbeit mit dem Automobilhersteller und<br />

profitiert mit dem Werk in Niederaichbach von<br />

einer optimalen Verkehrsanbindung und den kurzen<br />

Wegen zu den BMW-Produktionsstätten in<br />

Dingolfing, Neutraubling und München. Aber auch<br />

ins Leipziger Werk der BMW Group werden vorgefertigte<br />

Karosseriebauteile von WMU geliefert.<br />

WMU Bavaria beschäftigt derzeit in Niederaichbach<br />

rund 230 Mitarbeiter. <br />

n<br />

Brandl Maschinenbau:<br />

International aufgestellt.<br />

Auch die rasante Entwicklung eines Unternehmen<br />

wie Brandl Maschinenbau in Pfeffenhausen<br />

wäre ohne den Höhenflug der Automotive-<br />

Branche nicht möglich gewesen. Senior-Chef Herbert<br />

Brandl wurde als Maschinenbaustudent mit<br />

den ersten Aufträgen im Bereich Konstruktion und<br />

Metallbearbeitung in der Garage des Elternhauses<br />

im Jahr 1970 zum Gründer.<br />

Schon 1978 erfolgte der Umzug in eine neu<br />

gebaute Halle in der Rottenburger Straße, wo bis<br />

heute, nach mehreren Erweiterungsbauten der<br />

Unternehmenssitz ist. Möglich wurde das schnelle<br />

Wachstum durch umfangreiche Aufträge von<br />

BMW. Heute ist das Unternehmen mit insgesamt<br />

über 1.400 Mitarbeitern auch Zulieferer für Audi<br />

und hat sich mit Niederlassungen in Tschechien<br />

(seit 1993), Brasilien (seit 1998) und Rumänien<br />

(seit 2000) global aufgestellt. Der Anspruch ist, für<br />

jede geforderte Anwendung zu jeder Zeit und zu<br />

jedem Standort des Kunden das richtige Produkt<br />

bereitzustellen – ob als Standardelement, Sonderanfertigung<br />

oder Komplettlösung. „Durch unsere<br />

innerbetriebliche Logistik und Lieferung ‚Just in<br />

time‘ können unsere Kunden ihre Montage zeit-<br />

Brandl Maschinenbau: International aufgestellt. Hier Niederlassung in Rumänien.<br />

WMU-Bavaria in Niederaichbach: Globale Verflechtung der niederbayerischen Industrie.<br />

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WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 17


Rampenlicht: Automotive<br />

Rampenlicht: Automotive<br />

DRÄXLMAIER Technologien in<br />

über hundert Fahrzeugmodellen<br />

DRÄXLMAIER l Mit einer beeindruckenden Dynamik hat die DRÄXLMAIER Group die<br />

atemberaubende Entwicklung der Automotive Branche in der Region und der ganzen<br />

Welt mitgestaltet. Heute prägt das Familienunternehmen die Zukunft der Mobilität. Zu<br />

den Kunden zählen Audi, BMW, Jaguar, Land Rover, Maserati, Mercedes-Benz, MINI,<br />

Porsche und VW. Das Familienunternehmen entwickelt und fertigt Produkte für über<br />

hundert Fahrzeugmodelle – und liefert diese just in time an die Montagelinien der<br />

Automobilhersteller.<br />

Autonomes Fahren, Connectivity, Elektromobilität<br />

– kaum eine Branche entwickelt sich so<br />

rasant wie die Automobilindustrie. Der technologische<br />

Umbruch der nächsten Jahre wird vielleicht<br />

größer sein als der Schritt von der Kutsche zum<br />

Automobil. Die DRÄXLMAIER Group gestaltet<br />

diesen Wandel als Systempartner namhafter Premiumhersteller<br />

mit ihren Innovationen. Das Familienunternehmen<br />

aus Vilsbiburg meldete alleine im<br />

vergangenen Jahr 191 Patente an. So analysieren<br />

die Entwickler von DRÄXLMAIER beispielsweise,<br />

welche Anforderungen das autonome Fahren an<br />

die Strom- und Datenversorgung stellt, und konzipieren<br />

auf Grundlage ihrer Ergebnisse die Bord<strong>net</strong>ze<br />

künftiger Fahrzeugmodelle.<br />

Innovationen für das<br />

Auto von morgen<br />

Wenn sich der Fahrer nicht mehr alleine dem<br />

Verkehrsgeschehen widmen muss, gewinnt auch<br />

das Ambiente des Fahrzeuginnenraums an Bedeutung.<br />

Mit Instrumententafeln, Konsolen und<br />

Türverkleidungen aus hochwertigen Materialien<br />

verleiht DRÄXLMAIER dem Interieur exklusiver<br />

Vom Goggo zum Premium-Segment<br />

Das erste Auto mit einem Produkt von<br />

DRÄXLMAIER war das in Dingolfing<br />

produzierte Goggomobil. Ab 1958 fertigte<br />

DRÄXLMAIER 50.000 Kabelsätze für den<br />

Kleinwagen der Hans Glas GmbH. Schon<br />

wenig später baute das junge<br />

Unternehmen aus Vilsbiburg seine<br />

zweite Produktsparte aus und fertigte<br />

auch Interieur für das Goggomobil.<br />

Ein Meilenstein war das Jahr 1966:<br />

DRÄXLMAIER gewann den Premium-<br />

Automobilhersteller BMW als Kunden, der<br />

zuvor die Hans Glas GmbH übernommen<br />

Fahrzeuge seinen unverwechselbaren Charakter.<br />

Bei der Verarbeitung von Leder im Innenraum ist<br />

das Familienunternehmen Marktführer. Leistungsstarke<br />

Hochvoltspeichersysteme ergänzen die Produktpalette<br />

von DRÄXLMAIER und ermöglichen<br />

Elektroautos mit hoher Reichweite.<br />

Die Kombination von Elektrik, Elektronik, Interieur<br />

und Speichersystemen macht das Unternehmen<br />

einzigartig in der Branche. In der Ambientebeleuchtung<br />

vereint DRÄXLMAIER Elektronik und<br />

Ästhetik in einem Produkt. Moderne LEDs, gesteuert<br />

von einem intelligenten Mikrocontroller, stellen<br />

unendlich viele Farben mit höchster Präzision dar.<br />

Dies schafft nicht nur eine stimmungsvolle Beleuchtung,<br />

sondern ermöglicht auch die optische<br />

Anzeige von Funktionen und Warnhinweisen im<br />

Fahrzeug – ein wichtiger Baustein für die Kommunikation<br />

zwischen Auto und Insassen.<br />

Logistische Meisterleistungen<br />

Zu den Kunden von DRÄXLMAIER zählen Audi,<br />

BMW, Jaguar, Land Rover, Maserati, Mercedes-<br />

Benz, MINI, Porsche und VW. Das Familienunter-<br />

Der Hauptsitz von DRÄXLMAIER in Vilsbiburg:<br />

Alleine in Niederbayern beschäftigt das Unternehmen<br />

mehr als 3.500 Menschen. Die Pro-<br />

Innovationen von DRÄXLMAIER verleihen<br />

Premiumfahrzeugen ihren individuellen<br />

Charakter<br />

nehmen entwickelt und fertigt Produkte für über<br />

100 Fahrzeugmodelle – und liefert diese just in<br />

time an die Montagelinien der Automobilhersteller.<br />

Eine wichtige Säule ist dabei der Standort Landau.<br />

Dort produziert DRÄXLMAIER seit über 30 Jahren<br />

Interieur. 2016 hat das Unternehmen in Landau zudem<br />

ein neues Logistikzentrum eröff<strong>net</strong>. Dort werden<br />

alle Lieferungen mit modernsten Prozessen<br />

gesteuert, sodass die Auslastung der Lkws optimal<br />

hatte. Damit legte DRÄXLMAIER das<br />

Fundament für die spätere Ausrichtung<br />

auf das automobile Premiumsegment.<br />

Heute zählt die DRÄXLMAIER Group<br />

zu den Global Playern der Automobilindustrie.<br />

Das Unternehmen beschäftigt<br />

an mehr als 60 Standorten in über 20<br />

Ländern mehr als 60.000 Mitarbeiter, davon<br />

rund 5.000 in Deutschland und wiederum<br />

mehr als 3.500 in Niederbayern.<br />

2016 erzielte der Zulieferer einen<br />

Umsatz in Höhe von 3,7 Milliarden Euro.<br />

duktbereiche des Zulieferers sind Elektrik,<br />

Elektronik, Interieur und Speichersysteme –<br />

von der ersten Idee bis zur Serienfertigung.<br />

Dank intelligenter LEDs stellen Ambiente-<br />

Beleuchtungen von DRÄXLMAIER theoretisch<br />

unendlich viele Farben präzise dar.<br />

und die Transportwege möglichst kurz sind. Damit<br />

leistet das Logistikzentrum auch einen wichtigen<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit.<br />

DRÄXLMAIER bildet die Fachkräfte von<br />

morgen selbst aus – alleine in Vilsbiburg in sieben<br />

verschiedenen Berufen. Seit Jahren liegt die<br />

Übernahmequote bei DRÄXLMAIER weit über<br />

dem Durchschnitt. Zudem ermöglicht das Unterrnehmen<br />

seinen Mitarbeitern eine individuelle<br />

Weiterbildung, mit der sie sich gezielt entwickeln<br />

können. So schafft man langfristige berufliche<br />

Perspektiven in der Region.<br />

Ehrung für die Zusammenarbeit<br />

mit Porsche<br />

Im laufenden Jahr wurde die DRÄXLMAIER<br />

Group mit dem Volkswagen Group Award 2017 in<br />

der Kategorie „New Mobility Solutions“ ausgezeich<strong>net</strong>,<br />

und das ist nur ein Preis von vielen, die<br />

DRÄXLMAIER in den letzten Jahren bekam.<br />

Die duale Berufsausbildung bei DRÄXLMAIER bietet jungen Menschen<br />

einen idealen Start ins Berufsleben.<br />

Die Mitarbeiter von DRÄXLMAIER arbeiten<br />

an Konzepten für das Bord<strong>net</strong>z der Zukunft<br />

und prägen so die Mobilität von morgen.<br />

Dieser ist eine Würdigung der erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit des Zulieferers mit der Premiummarke<br />

Porsche. „Für Ihr Engagement und<br />

Ihre Leistung im vergangenen Jahr bedanke ich<br />

mich im Namen des Volkswagen Konzerns bei<br />

Ihnen und besonders Ihren Mitarbeitern“, so VW-<br />

Einkaufsvorstand Dr. Francisco Javier Garcia Sanz<br />

bei der feierlichen Preisverleihung im „Motorwerk“<br />

in Berlin. „Wir sind stolz auf das Vertrauen, das<br />

uns Porsche entgegenbringt“, antwortete Robert<br />

Suvak, verantwortlich für den Vertrieb Volkswagen<br />

Konzern bei DRÄXLMAIER.<br />

Porsche entwickelt in Kooperation mit der<br />

DRÄXLMAIER Group erstmalig ein Batteriesystem,<br />

das auf einer 800-Volt-Technologie basiert.<br />

Diese Innovation ermöglicht bisher unerreichte<br />

Leistungswerte in Bezug auf Fahrperformance<br />

und Ladegeschwindigkeit und setzt Maßstäbe in<br />

der sportlichen Elektromobilität. VW-Konzernchef<br />

Robert Suvak (Mitte), verantwortlich<br />

für den Vertrieb Volkswagen Konzern<br />

bei DRÄXLMAIER, mit VW-Konzernchef<br />

Matthias Müller (links) und VW-Einkaufsvorstand<br />

Dr. Francisco Javier Garcia Sanz<br />

bei der Preisübergabe.<br />

<br />

(Foto: Volkswagen AG)<br />

Matthias Müller betonte in seiner Ansprache die<br />

Bedeutung von Elektromobilität und innovativer<br />

Batterietechnologie: „Das ist die Zukunft unserer<br />

Industrie – unsere gemeinsame Zukunft. Danke für<br />

Ihre Bereitschaft, mit uns neue Wege zu gehen.“<br />

Die DRÄXLMAIER Group wird das leistungsstarke<br />

800-Volt-Gesamtbatteriesystem für Porsche<br />

in Sachsenheim bei Stuttgart fertigen. Dort baut<br />

DRÄXLMAIER derzeit eine hochautomatisierte<br />

Produktion auf und schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze<br />

für hochqualifizierte Mitarbeiter.<br />

Innovative Technologien, eine fundierte Ausbildung<br />

für die Fachkräfte von morgen und eine<br />

moderne Logistik – mit diesen Bausteinen schafft<br />

DRÄXLMAIER das Fundament für die Zukunft. So<br />

prägen Produkte des Familienunternehmens aus<br />

Vilsbiburg auch künftig den Charakter von Premiumfahrzeugen<br />

weltweit. <br />

n<br />

18 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 19


Rampenlicht: Automotive<br />

Für ein sicheres Autoleben<br />

SCHOTT AG l High-Tech in Landshut: SCHOTT Electronic Packaging entwickelt und fertigt seit über 75 Jahren hochsensible<br />

und sicherheitsrelevante Komponenten aus Glas, Keramik und Metall, die unter anderem Fahrzeuge sicherer machen.<br />

Rampenlicht: Automotive<br />

High End Testsysteme für die Elektromobilität<br />

Elektronik l Als Spezialist für intelligente Leistungselektroniksysteme beliefert Deutronic die Industrie weltweit mit technologisch<br />

führenden Lösungen wie z. B. kundenindividuell konzipierten Test- und Prüfsystemen zur Qualitätssicherung in der Produktion. Zudem<br />

ist Deutronic Technologie- und Weltmarktführer für Batterieladetechnik im Automotive Fertigungsumfeld.<br />

100 Prozent Qualität und Zuverlässigkeit – dieser<br />

Höchstanspruch beherrscht die Automobilwelt<br />

heute und morgen. Das gilt vor allem für den<br />

wachsenden Anteil an empfindlicher Elektronik<br />

im Fahrzeug. In diesem Hightech-Segment hat<br />

sich SCHOTT Electronic Packaging einen Namen<br />

gemacht. Der Technologiespezialist ist in der<br />

branchenstarken Region Niederbayern, wo viele<br />

Zulieferer Geschäfte mit nah und fern gelegenen<br />

Fahrzeugherstellern führen, ein echter „Hidden<br />

Champion“ auf seinem Gebiet.<br />

Rund 500 Mitarbeiter entwickeln und produzieren<br />

in zwei Landshuter Werken hermetische<br />

Gehäuse und andere Komponenten für den zuverlässigen<br />

und langfristigen Schutz elektronischer<br />

Bauteile. Dahinter steht eine einzigartige, in<br />

mehreren Jahrzehnten optimierte Technologie zu<br />

hermetisch dichten Verbindungen von Metall mit<br />

Glas oder Keramik.<br />

Innovativ, global, erfolgreich<br />

Die Basis dafür schuf der Mutterkonzern<br />

SCHOTT, seit über 130 Jahren erfolgreich als<br />

Glasspezialist und weltbekannt mit Produkten<br />

wie der CERAN ® Glaskeramik-Kochfläche. Der<br />

Technologiekonzern setzt auf seine Innovationskraft<br />

in zahlreichen Produktfeldern und Märkten.<br />

Gehäuse und Durchführungen für Automobilsensoren.<br />

Mit seiner Präsenz in vielen Ländern auf nahezu<br />

allen Kontinenten wurde er zu einem führenden<br />

Hersteller von Glas-Metall-Verbindungen für die<br />

globale Automobilindustrie. „Unser Erfolg hat<br />

zwei wesentliche Ursachen: Zum einen können<br />

wir dank unserer langjährigen Erfahrung und<br />

dem weltweiten Konzern-Netzwerk hochgesteckte<br />

Kunden- und Lieferwünsche erfüllen. Zum anderen<br />

widerstehen unsere Qualitätsprodukte sehr rauen<br />

Umgebungsbedingungen und bieten ein Autoleben<br />

lang Schutz für Fahrzeug-Insassen und -Elektronik“,<br />

bringt es Christian Geiger, Standortleiter von<br />

SCHOTT in Landshut, auf den Punkt.<br />

Technik, die Leben retten kann<br />

Dass dieser Schutz im Ernstfall Leben retten<br />

kann, zeigen zwei Produktbeispiele. So senden<br />

Sensoren etwa beim Aufprall eines Fahrzeugs<br />

elektrische Impulse aus, die wiederum Zündladungen<br />

zur Aktivierung von Gurtstraffern wie<br />

auch Airbags auslösen. Die Zündung dieser Initialladungen<br />

muss jederzeit funktionieren, auch wenn<br />

das Fahrzeug schon viele Jahre durch Wind und<br />

Wetter gesteuert wurde. Dafür sorgen vakuumdichte<br />

Glas-Metall-Durchführungen von SCHOTT.<br />

Sie leiten elektrische Impulse zuverlässig zur sicher<br />

verkapselten, trocken gehaltenen Initialladung weiter<br />

und bieten langfristigen Schutz über viele Jahre.<br />

Durchführungen für Gurtstraffer und<br />

Airbagzünder.<br />

Auch Sensoren müssen Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen,<br />

Vibrationen oder anderen<br />

Einflüssen im Auto standhalten. Sonst können sie<br />

die immer breitere Palette an Aufgaben im Motoren-<br />

und Klima-Management, in der Reifendruckmessung<br />

oder Stabilitätskontrolle im Fahrzeug<br />

nicht erfüllen. Vakuumdichte Gehäuse und Durchführungen<br />

in vielerlei Ausführungen sichern die<br />

Funktion auch dieser hochsensiblen Komponenten<br />

problemlos und tragen zu geringerem Spritverbrauch<br />

sowie höherem Fahrkomfort bei. Mit speziellen<br />

Glas-Aluminium-Versiegelungen ist SCHOTT<br />

zudem aktiv in hoch innovativen Zukunftsmärkten<br />

wie etwa Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge.<br />

Attraktiver Arbeitgeber –<br />

auch für Top-Talente<br />

Es sind aber nicht nur technische Innovationen,<br />

mit denen man Erfolg sucht. Als erstes<br />

Wirtschaftsunternehmen in Niederbayern ließ<br />

sich SCHOTT in Landshut als familienfreundlicher<br />

Betrieb nach dem bundesweiten Programm<br />

„berufundfamilie“ auditieren und zertifizieren. Zur<br />

Unternehmenskultur zählen flexible Arbeitszeiten<br />

mit Teilzeitmodellen und Vertrauensarbeitszeit, reservierte<br />

Kinderbetreuungsplätze, familienbewusste<br />

Mitarbeiterführung oder auch ein breit gefächertes<br />

Gesundheitsprogramm. „Unser Anspruch<br />

liegt auch hier bei 100 Prozent. Wir wollen soziale<br />

Verantwortung zeigen und in jeder Lebenslage ein<br />

attraktiver Arbeitgeber sein – auch für hoch talentierte<br />

Fachkräfte“, betont Christian Geiger. n<br />

Das in zweiter Generation inhabergeführte Familienunternehmen<br />

Deutronic in Adlkofen hat vier<br />

Produktbereiche im Portfolio und verfügt über ein<br />

eigenes Forschungszentrum Energiespeichertechnik.<br />

Die Produktbereiche: Test- und Prüfsysteme<br />

für die Elektromobilität, Batterieladetechnik für<br />

die Automobilbranche und den professionellen<br />

Werkstatteinsatz ferner Fahrzeugwandler sowie<br />

Stromversorgungen.<br />

Getreu dem Unternehmensmotto „Power and<br />

More“ bietet Deutronic seinen Kunden umfassende<br />

Komplettlösungen an. Hierzu verfügt das Unternehmen<br />

neben seinen Auslandsstandorten in den<br />

USA, China und Tschechien über ein weltweites<br />

Service- und Distributions<strong>net</strong>z.<br />

Aufgrund der starken Unternehmensentwicklung<br />

wird derzeit Betriebsgebäude 3 am Hauptsitz<br />

in Adlkofen errichtet. Das Bauvorhaben soll voraussichtlich<br />

Ende 2017 abgeschlossen sein.<br />

Test- und Prüfsysteme für die Elektromobilität:<br />

Deutronic konzipiert, entwickelt und produziert<br />

kundenindividuelle Test- und Prüfsysteme<br />

für Elektronikprodukte und Komponenten. Die zu<br />

prüfenden Produkte werden z. B. am Ende der<br />

Produktionslinie vollautomatisch in ein Deutronic<br />

Testsystem gefahren und dort auf Herz und Nieren<br />

geprüft.<br />

Besonders im Automotive Umfeld gelten<br />

höchste Qualitätsanforderungen. Große Stückzahlen,<br />

kurze Durchlaufzeiten und eine hohe Komplexität<br />

stellen enorme Ansprüche an Mensch und<br />

Technik. Im Bereich Elektromobilität rech<strong>net</strong> Deutronic<br />

mit hohen Investitionsvolumina der Hersteller<br />

in zusätzliche Fertigungskapazitäten für Elek-<br />

Ladewagen und Ladegerät: In diesem Bereich<br />

vertrauen führende Hersteller weltweit<br />

auf das Know-how von Deutronic.<br />

trofahrzeuge. Durch die jahrzehntelange Erfahrung<br />

im Bau von Test- und Prüfsystemen insbesondere<br />

für den Elektrotechnik-Bereich sieht sich das Traditionsunternehmen<br />

hierfür gut gerüstet. Ende<br />

2017 liefert Deutronic z. B. eine Reihe von Elektromobilitäts<br />

Testsystemen für einen deutschen Kunden<br />

in dessen Werk nach China. Diese testen den<br />

Fahrzeug-Elektromotor anhand aller spezifizierten<br />

Vorgaben des Herstellers. In dieser Branche gilt<br />

Deutronic als High End Lösung mit einem größtmöglichen<br />

Maß an Flexibilität und Qualität.<br />

Batterieladetechnik für die Automobilproduktion<br />

und den professionellen Werkstatteinsatz:<br />

Defekte Autobatterien waren mit einem Anteil<br />

von 39 % die Hauptursache für liegengebliebene<br />

Fahrzeuge im Jahr 2016. Grund dafür ist unter anderem<br />

die hohe Anzahl an Elektronikkomponenten<br />

in modernen Fahrzeugen. Batterieladetechnik von<br />

Deutronic sorgt vom ersten Schritt in der Fahrzeugproduktion<br />

über den Fahrzeug-Showroom bis<br />

zum Werkstattaufenthalt für vollgeladene und intakte<br />

Batterien. In diesem Bereich vertrauen führende<br />

Fahrzeughersteller weltweit auf das Knowhow<br />

aus Adlkofen.<br />

Lichtmaschinenersatz für E-Fahrzeuge:<br />

In den nächsten Jahren hohe Investitionsvolumina<br />

in der E-Mobilität.<br />

Deutronic-Firmensitz in<br />

Adlkofen mit Baustelle<br />

des zusätzlichen Betriebsgebäudes:<br />

Das in zweiter<br />

Generation inhabergeführte<br />

Familienunternehmen<br />

hat hohe Wertvorstellungen<br />

im Umgang und<br />

Verhalten miteinander.<br />

Forschungszentrum Energiespeichertechnik:<br />

Um diese Führungsposition zu halten und weiter<br />

auszubauen verfügt Deutronic über ein hauseigenes<br />

Forschungszentrum für Energiespeichertechnik.<br />

Unter Leitung von Prof. Dr. rer. nat. Jonny<br />

Dambrowski werden hier unter anderem neue<br />

Speichertechnologien erforscht und Ladestrategien<br />

für blei- und lithiumbasierte Akkutypen entwickelt.<br />

Fahrzeugwandler und Stromversorgungen:<br />

Neben den bisher beschriebenen Produktbereichen<br />

hat Deutronic zudem Stromversorgungen für<br />

den Industrieeinsatz im Portfolio. Auch Fahrzeugwandler,<br />

die beispielsweise in Elektrostaplern<br />

verbaut werden, gehören zum Repertoire. Kundenspezifische<br />

Lösungen runden das Leistungsportfolio<br />

ab.<br />

„Wir blicken optimistisch nach vorne“, hört<br />

man aus der Geschäftsführung, „und wollen auch<br />

zukünftig als attraktiver Arbeitgeber qualifizierte<br />

Arbeitsplätze in der Region schaffen und sichern.“ n<br />

Innenleben Testsystem: Deutronic konzipiert,<br />

entwickelt und produziert kundenindividuelle<br />

Test- und Prüfsysteme.<br />

20 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 21


Rampenlicht: Automotive<br />

Rampenlicht: Automotive<br />

22 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 23


Läuft, die Gemeinde-Serie<br />

Geisenhausen<br />

Läuft, die Gemeinde-Serie<br />

Oben: Blick auf Geisenhausen, li. unten Rathaus und daneben Luftaufnahmen:. Der Marktgemeinderat drückt beim Wachstum eher auf<br />

die Bremse. „Ein Prozent Bevölkerungswachstum genügt und Firmenneuansiedlungen schauen wir uns genau an.“<br />

Gewerbegebiet Geisenhausen: „Noch 20.000 qm zu haben, dann wird es schwierig.“<br />

Klasse vor Masse<br />

Man könnte sagen, Geisenhausen ist ein Hidden Champion unter den Kommunen im Landkreis. Zwischen Landshut und Vilsbiburg<br />

gedeiht der Markt ganz beachtlich, macht aber nicht viel Aufhebens davon. Ein gewachsener Mittelstand und sehr erfolgreiche<br />

Ansiedlungen im stattlichen Gewerbegebiet bilden das wirtschaftliche Rückgrat. Es lebt es sich ganz gut in Geisenhausen, und damit<br />

das so bleibt, will der Marktgemeinderat „kein Wachstum auf Teufel komm raus“, gleichwohl arbeitet man konsequent an der wirtschafltichen<br />

Entwicklung und an der Optimierung der Lebens- und Aufenthaltsqualität.<br />

„Wir wollen wachsen, aber mit Bedacht“, gibt<br />

der 1. Bürgermeister Josef Reff die mehrheitliche<br />

Meinung des Marktgemeindesrates wieder. Dass<br />

dieser derzeit parteiübergreifend konstruktiv und<br />

effektiv arbeitet, ist einer der Erfolge seiner seit<br />

2014 währenden Amtszeit. Reff gehört den Freien<br />

Wählern an, deren Fraktion sechs Köpfe stark im<br />

Marktgemeinderat sitzt. (CSU 8, SPD 5, Junge<br />

Liste 2). Reff muss sich seine Mehrheiten suchen.<br />

Er kommt aus der Wirtschaft, war 27 Jahre lang<br />

bei der Dräxlmaier Group, zuletzt als Bereichsleiter<br />

Vertrieb. Er sieht kompetente Moderation als eine<br />

seiner Hauptaufgaben und legt Wert darauf, immer<br />

alle mitzunehmen. Entsprechend ernst nimmt<br />

er auch die Bürgersprechstunden. und -versammlungen.<br />

Ein großes, mittelfristiges Anliegen der Geisenhausener<br />

ist die städtebauliche Entwicklung.<br />

„Unternehmen sind willkommen,<br />

aber wir suchen schon aus,<br />

wer zu uns passt und auch etwas<br />

mitbringt für<br />

den Markt<br />

Geisenhausen.“<br />

Josef Reff,<br />

1. Bürgermeister<br />

Geisenhausen<br />

Vor zwei Jahren hat man von einschlägig renommierten<br />

Fachleuten dazu ein Gesamtkonzept<br />

entwickeln lassen, ein sogenanntes integriertes<br />

Städtebauliches EntwicklungsKonzept (ISEK).<br />

Das wurde vom Marktgemeinderat in der<br />

Sitzung am 23. Februar 2016 einstimmig als Entwicklungsrahmen<br />

sowie als Entscheidungs- und<br />

Handlungsgrundlage für die Weiterentwicklung<br />

des Marktes Geisenhausen gebilligt und seine Anwendung<br />

beschlossen.<br />

Das Papier umfasst stolze 90 Seiten und sieht<br />

eine Vielzahl von Maßnahmen vor, die natürlich<br />

nicht alle auf kurzfristige Umsetzung angelegt<br />

sind. Vielmehr betrachtet das ISEK vorausschauend<br />

bis visionär die Entwicklung des Marktes im<br />

Zeitraum der nächsten 15 bis 20 Jahre und gibt<br />

Zielsetzungen vor. Es ist als Handlungsprogramm<br />

zu verstehen, aus dem im Laufe der Jahre nach<br />

und nach Maßnahmen umgesetzt werden sollen.<br />

Welche der vorgeschlagenen Maßnahmen konkret<br />

zu welchem Zeitpunkt angepackt werden, ist von<br />

Fall zu Fall durch den Gemeinderat zu entscheiden<br />

und hängt jeweils von Dringlichkeit und Bedarf sowie<br />

natürlich von der Haushaltslage ab.<br />

Das Fachbüro IDENTITÄT & IMAGE Coaching<br />

AG aus Eggenfelden ist als Projektmanager zur<br />

„Zu den Schwerpunkten gehören<br />

die Aufwertung des gestalterischen<br />

Erscheinungsbildes und das<br />

Herausarbeiten eines Markenkerns<br />

für das Standortmarketing.“<br />

Umsetzung beauftragt. Die Aufgabenschwerpunkte<br />

des Projektmanagements werden sein bzw.<br />

sind: Aufbau und Betreuung von Handlungsstrukturen<br />

in der Prozesssteuerung, ein Flächen- und<br />

Leerstandsmanagements sowie die Aufwertung<br />

des gestalterischen Erscheinungsbildes und das<br />

Herausarbeiten eines Markenkerns für das Standortmarketing.<br />

Das Ganze läuft im Rahmen der Städtebauförderung.<br />

Ein Auszug aus den Handlungsfeldern:<br />

Sanierung des ehemaligen Knabenschulhauses<br />

(„Feslhaus“), die bereits läuft; Kostenpunkt ca.<br />

1,5 Mio. Euro, Neugestaltung des Kirchplatzes inklusive.<br />

Ein anderes dickes Brett ist die Neubebauung<br />

des 2.500 qm großen Areals an der Frontenhausener<br />

Straße 2 – im Ortskern nahe dem Rathaus gelegen:<br />

das alte Angstlanwesen, das die Gemeinde 2015<br />

gekauft hat. Dort denkt man an ein „Jugendzentrum,<br />

einen Hort, eine kleine Mehrzweckhalle und<br />

natürlich auch ein bisschen Platzgestaltung“, sagt<br />

Reff. Die Kosten, so wie es derzeit geplant ist, bewegen<br />

sich in der Größenordnung 2,5 Mio. Euro. Beim<br />

Schulhaus wird es Zuschüsse geben, weil es so alt<br />

ist, bei der Mehrzweckhalle wird es auf Neubau hinauslaufen,<br />

da wird es keine Zuschüsse geben.<br />

Dann die Sanierung des Schwimmbads: „Wir<br />

werden heuer beginnen“, sagt Reff. Am 9. September<br />

gibt es noch ein Abschiedskonzert und<br />

schon im Frühjahr 2018 soll neu eröff<strong>net</strong> werden.<br />

All das sind zunächst Maßnahmen, die die<br />

Aufenthalts- und Wohnqualität in Geisenhausen<br />

verbessern sollen. Die Einwohnerzahl – aktuell<br />

etwas über 7.300 – steigt stark, vor allem durch<br />

Zuwanderung, die wiederum von der schnell<br />

wachsenden Zahl der Arbeitsplätze herrührt. Die<br />

durchschnittliche Wachstumsrate der Jahre 2008<br />

bis 2013 betrug hier zwischen 5 und 10 % jährlich<br />

und ist die höchste im südlichen Landkreis. Die<br />

nächsten zehn Jahre wird es weiter steigen, da<br />

ist sich Reff sicher. Und: „Wir wollen langsam und<br />

moderat wachsen, 1 % Wachstum würde reichen,<br />

das sind ja immerhin 70 pro Jahr.“<br />

Wie man hört, wollen Geisenhausener Bauträger<br />

gerade 80 neue Wohnungen bauen; das allein<br />

überschreitet schon das eine Prozent. So hat man<br />

Angstlanwesen: „Dort denkt man<br />

an ein Jugendzentrum, einen<br />

Hort, eine kleine Mehrzweckhalle<br />

und natürlich auch an ein<br />

bisschen Platzgestaltung.“<br />

es mit Baugebieten gar nicht eilig. Letztes Jahr<br />

hat die Gemeinde ein neues Areal mit knapp 100<br />

Parzellen erschlossen; das war innerhalb von fünf<br />

Monaten weg. Reff: „Wir haben derzeit nichts.“<br />

Und: „Es müssen auch die Versorgungsbereiche<br />

nachgerüstet werden, wir planen gerade einen<br />

dritten Kindergarten. Er soll im Herbst 2019 fertig<br />

sein.“<br />

24 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 25


Geisenhausen<br />

Reff verweist auf eine Bürgerbefragung, „die<br />

übrigens eine sehr gute Rücklaufquote von über<br />

43 % hatte“. Im Ergebnis sei hier große Zufriedenheit<br />

mit dem Wohnumfeld festzustellen, während<br />

z. B. Handlungsbedarf bei Verkehrsbelastung, Verkehrssicherheit,<br />

Spielmöglichkeiten für Kinder und<br />

Treffpunkten im Freien gesehen wurde.<br />

Während die Teilnehmer der Befragung das<br />

Sport- und Freizeitangebot der Vereine positiv<br />

beurteilten, sehen sie im Freizeitbereich außerhalb<br />

der Vereine Defizite. Genauso fehlt vielen ein<br />

ausreichendes und attraktives Angebot im Bereich<br />

Gastronomie und vor allem Außengastronomie.<br />

Weitere Auswertungen beschäftigten sich mit der<br />

Lebensqualität, und dem Einkaufsverhalten der<br />

Bürgerinnen und Bürger.<br />

Großes Augenmerk auf die<br />

wirtschaftliche Entwicklung.<br />

Der Geisenhausener Haushalt bewegt sich seit<br />

Jahren bei beachtlichen 30 Mio. und auch darüber.<br />

Die Gewerbesteuer liegt bei gut 7 Mio., der<br />

Einkommensteueranteil bei über 3 Mio. Die Hebesätze<br />

betragen einheitlich 350 v. H. Die Steuerkraft<br />

liegt bei stolzen 1.292 Euro pro Einwohner, das ist<br />

Platz 3 im Landkreis, in Niederbayern Platz 10, in<br />

Bayern Rang 139.<br />

Alte Darlehen in Höhe von rund 1,5 Mio. werden<br />

bedient, dem stehen Rücklagen von rund 10<br />

Mi. gegenüber. Seit mehreren Jahren gibt es keine<br />

Neuverschuldung, eine Schlüsselzuweisung entsprechend<br />

auch schon seit vier Jahren nicht mehr;<br />

dagegen schlägt die Kreisumlage in diesem Jahr<br />

mit rund 4,4 Mio. Euro zu Buche.<br />

Es herrscht Vollbeschäftigung bei einem leichten<br />

Auspendlerüberhang und natürlich bremst<br />

auch in Geisenhausen der Fachkräftemangel das<br />

Freibad Geisenhausen in diesem Sommer, vor Beginn<br />

der Bauarbeiten: Nächstes Jahr soll der Betrieb schon im<br />

„neuen“ Bad weitergehen.<br />

Rund 140 Asylbewerber musste Geisenhausen verkraften,<br />

untergebracht vor allem im ehemaligen Seniorenheim<br />

(weißes Gebäude Bildmitte). Mehr als 30 sind inzwischen<br />

sogenannte Fehlbeleger: Anerkannte mit Bleiberecht, die<br />

eine Wohnung brauchen.<br />

Wachstum vieler Betriebe, von denen viele händeringend<br />

Auszubildende suchen.<br />

Größter Arbeitgeber vor Ort ist die Pöschl<br />

Tobacco Group mit knapp 400 Beschäftigten am<br />

Standort und rund 800 insgesamt, bei einem Gesamtumsatz<br />

der Unternehmensgruppe in 2016 von<br />

über 500 Mio. Euro. (siehe S. 26)<br />

Die Delta Group, bekannt durch regionale,<br />

aber auch internationale Immobilienprojekte, liegt<br />

bei etwa 220 Mitarbeitern. (siehe S. 29)<br />

Die meisten Unternehmen<br />

auf Wachstumskurs<br />

Zu den wichtigsten Arbeitgebern zählt auch<br />

Adito, Hersteller hochflexibler Business-, CRMund<br />

xRM-Software, mit aktuell 90 Mitarbeitern.<br />

Das soll sich aber bald ändern: Das Unternehmen<br />

baut gerade ein neues Gebäude mit fast 1.000<br />

Quadratmetern Nutzfläche und steuert dann auf<br />

150 Beschäftigte zu. (siehe S. 30)<br />

Gewichtig ist auch die Raiffeisenbank mit ca.<br />

80 Beschäftigten, zusammen mit der Raiffeisenbank<br />

Vilsbiburg – soeben wurde die Fusion beschlossen<br />

– sind es dann rund 180.<br />

Auch Wittmann Recycling gehört mittlerweile<br />

zu den wirtschaftlichen Schwergewichten in Geisenhausen,<br />

mit insgesamt rund 160 Mitarbeitern<br />

in mehreren Niederlassungen. Dieses Jahr feierte<br />

der inzwischen deutschlandweit agierende Mittelständler<br />

nicht nur 50-jähriges Bestehen, sondern<br />

auch die Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes<br />

in der Vilsbiburger Straße.<br />

Einer der Gastredner bei der Festlichkeit war<br />

Bürgermeister Josef Reff: „Wir sind stolz, solche<br />

Unternehmen vor Ort zu haben.“ Die Erfahrung der<br />

Seniorchefs, gepaart mit der Energie der beiden<br />

jungen Geschäftsführer habe zu einer beeindruckenden<br />

Entwicklung von Wittmann Recycling<br />

geführt.<br />

Auch Landrat Peter Dreier gab sich die Ehre:<br />

„Ihre Eltern müssen sehr mutig gewesen sein“, erklärte<br />

er der Nachwuchsgeneration, „als sie vor 50<br />

Jahren auf ein noch nicht zukunftsträchtiges Ge-<br />

schäftsmodell gesetzt haben.“ Dreier betonte auch<br />

die konstruktive Zusammenarbeit von Wittmann<br />

Recycling mit dem Landkreis<br />

Bei Neuansiedllungen „sind wir anders unterwegs<br />

als die meisten Gemeinden“, so Reff,<br />

„wir akquirieren nicht, wir suchen uns aus, wer<br />

nach Geisenhausen darf.“ Denn Gewerbegrund<br />

ist Mangelware. Geisenhausen hat in den letzten<br />

drei Jahren rund 50.000 qm ausgewiesen, davon<br />

sind noch gute 20 .000 übrig. Reff: „Wenn die weg<br />

sind, dann wird es schwierig; neuen Grund von<br />

Landwirten für neue Gewerbegebiete zu kaufen,<br />

ist fast unmöglich, außer du hast reizvolle Tauschgrundstücke;<br />

Geld will keiner, wegen der hohen<br />

Steuern. Daher verschleudern wir den Grund nicht.<br />

„Suchen Sie mal in Geisenhausen<br />

bei dem angespannten<br />

Markt im niedrigen Preissegment<br />

eine Wohnung, die ein Flüchtling<br />

mit Bleiberecht bezahlen<br />

kann – so gut wie unmöglich.“<br />

Bauern müssen ja jetzt 42 Prozent Steuern abführen,<br />

wenn es da eine Änderung gäbe, sähe es<br />

wahrscheinlich wieder anders aus.“<br />

Natürlich treibt auch das Thema Flüchtlinge in<br />

diesem Sommer den Rathauschef um: „Wir stehen<br />

mit dem Rücken zur Wand“, sagte er kürzlich der<br />

Bayerischen Staatszeitung, die ihn zu dem Thema<br />

interviewt hatte. Er meint die faktische Rechtslage,<br />

dass ein anerkannter Asylbewerber mit Blei-<br />

Rosenmontag in Geisenhausen: Die Landessprache heißt<br />

„Tollemogei“ und jeder versteht sie.<br />

bestatus, eigentlich aus der Gemeinschaftsunterkunft<br />

ausziehen, sich also neben der Arbeit auch<br />

eine Wohnung suchen muss.<br />

In der Gemeinschaftsunterkunft – dem früheren<br />

Seniorenheim – lebten zum Zeitpunkt des Interviews<br />

etwa 140 Flüchtlinge. Rund 30 von ihnen<br />

waren bereits als Asylbewerber anerkannt – und<br />

damit sogenannte „Fehlbeleger“, weil sie jetzt<br />

eigentlich die Unterkunft verlassen und sich eine<br />

Wohnung suchen müssten.<br />

Reff: „Suchen Sie mal in Geisenhausen bei<br />

dem angespannten Markt im niedrigen Preissegment<br />

eine Wohnung – so gut wie unmöglich.“ Also<br />

bleiben viele Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft<br />

wohnen, müssen dann allerdings für die<br />

Unterkunft bezahlen. Sobald die Flüchtlingszahlen<br />

wieder steigen, so Reff, werde das Problem akut.<br />

Wenn die Fehlbeleger rausmüssen, muss die Gemeinde<br />

Wohnungen zur Verfügung stellen. Beim<br />

jetzigen Stand der Dinge blieben dann, so Reff,<br />

nur Container.<br />

Ausnahmezustand in<br />

Geisenhausen: Tollemogei!<br />

Der Rosenmontagszug und die<br />

dazugehörige Faschingsparty<br />

ziehen jedes Jahr Tausende<br />

Menschen aus der Region an.<br />

Jedes Jahr herrscht in der Marktgemeinde<br />

einen Tag lang völliger Ausnahmezustand: Der<br />

Rosenmontag ist Geisenhausens närrischer Nationalfeiertag<br />

und natürlich ließen es die Faschingsgesellschaft<br />

Tollemogei und ihre Gäste auch heuer<br />

krachen. Höhepunkt war der große Faschingsumzug<br />

mit mehr als 50 Fußgruppen und Wagen. Viele<br />

der Mitwirkenden hatten sich eine Verkleidung<br />

ausgesucht, die mit dem diesjährigen Faschingsmotto<br />

„Spanien“ zu tun hatte. Die Vorbereitungen<br />

für den Rosenmontag 2018 laufen bereits an.<br />

Und auch im Rathaus wird geplant: „Mittelfristig<br />

haben wir noch einiges vor. Wir wollen z. B. ein<br />

Naherholungsgebiet machen, Richtung Bahndamm<br />

raus.“ Es bleibt spannend in Geisenhausen. n<br />

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26 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 27


Läuft? Die Gemeinde-Serie<br />

Geisenhausen<br />

„Qualität ist, wenn der<br />

Kunde zurückkommt und<br />

nicht das Produkt.“<br />

Ein Besuch beim größten Schnupftabakhersteller der Welt, der längst auch als Hersteller<br />

und Distributeur von Rauchtabakprodukten zu einem der führenden Marktteilnehmer in<br />

Europa und zum Global Player geworden ist: die PÖSCHL TOBACCO GROUP. Pöschl, das<br />

heißt Tabakprodukte seit vier Generationen in einem gewachsenen Familienbetrieb, ein<br />

immer wieder neues Reagieren auf die Herausforderungen des Marktes und Verantwortung<br />

in der Region als größter Arbeitgeber vor Ort.<br />

Wir befinden uns im Jahre 2017 in der Gemeinde<br />

Geisenhausen, Landkreis Landshut. Die<br />

ganze Welt des Tabaks ist von wenigen Konzernen<br />

besetzt. Die ganze? Nein! Ein unbeugsamer Familienbetrieb<br />

in Geisenhausen hört nicht auf, seine<br />

einzigartige Position zu verteidigen und sogar auszubauen.<br />

Dieser Familienbetrieb ist heute weltweit<br />

bekannt als PÖSCHL TOBACCO GROUP und vor<br />

Ort mit knapp 400 Beschäftigten der größte Arbeitgeber,<br />

weltweit sind es um die 800 Mitarbeiter.<br />

Pöschl ist der weltweit größte Produzent von<br />

Schnupftabak und führender deutscher Hersteller<br />

von Tabakprodukten.<br />

Zehn Tochterunternehmen und fünf Beteiligungsgesellschaften<br />

gibt es heute weltweit, exportiert<br />

wird in ca. 100 Länder. Die Auslandsgesellschaften<br />

vermarkten neben Pöschl-Produkten<br />

diverse internationale Marken aus dem Tabak- und<br />

Tabakwarenbereich als Alleinimporteur bzw. Distributeur.<br />

Der c<br />

Man kann die Geschichte der PÖSCHL<br />

TOBACCO GROUP als klassisches Beispiel sehen,<br />

mit welchem Mut, Einsatz und „Riecher“ Unternehmerpersönlichkeiten<br />

ihre Firmen immer wieder<br />

in die richtige Richtung lenken. Ohne Gewähr<br />

für Erfolg, „nur“ mit Mut, Unternehmergeist und<br />

manchmal auch mit dem Glück des Tüchtigen.<br />

Oder, indem sie einfach die Gelegenheit beim<br />

Schopf packen.<br />

Oben: Pöschl-Firmensitz in Geisenhausen, darunter Belegschaft<br />

mit Geschäftsführern Dipl.-Wirtsch.-Ing. FH Katharina Pöschl und<br />

Die verschiedenen Tabaksorten werden als getrock<strong>net</strong>e<br />

Blätter auf Paletten angeliefert.<br />

Dipl.-Kfm. Patrick Engels. Daneben eine Übersicht der erfolgreichen<br />

Pueblo-Markenprodukte (Feinschnitt und Zigaretten).<br />

Tabak im Anlieferungszustand und dann nach dem<br />

Schnitt, der je nach Verwendung variiert.<br />

chen erkennbar wurde, sodass die Nachfrage nach<br />

Pfeifentabak neben klassischem Feinschnitt-Tabak<br />

stieg. Pöschl reagierte zum richtigen Zeitpunkt auf<br />

diese Tendenz und führte die Pfeifentabakserie „Exklusiv“<br />

mit dem englischen Guardsman-Kopf auf<br />

dem deutschen Markt ein.<br />

Diese gezielte und schnelle Reaktion auf den<br />

Trend zur Pfeife festigte den Absatz der Rauchtabak-Produkte<br />

aus dem Hause Pöschl Tabak, während<br />

die Umsätze vieler Mitbewerber schrumpften.<br />

Vom „deutschen Rauchtabak-Wunder“ war die<br />

Rede. Heute ist Pöschl die Nr. 3 auf dem deutschen<br />

Pfeifentabakmarkt und bietet ein breites<br />

Sortiment an Pfeifentabaken.<br />

In den 1970er Jahren entwickelten Wilhelm<br />

und Alois Pöschl Junior mit dem GLETSCHER-<br />

PRISE-Snuff ein weiteres erfolgreiches Produkt,<br />

das neben die klassischen bayerischen Schmalzler<br />

trat. Die Kombination aus erfrischendem Menthol<br />

und weichem Columbia-Öl traf vor allem den Geschmack<br />

der jungen Generation.<br />

Bis heute zählt GLETSCHERPRISE mit einem<br />

deutschlandweiten Markanteil bei Schnupftabaken<br />

von rund 41 % und einem jährlichen Absatz von<br />

ca. 4 Mio. Verpackungseinheiten zu den erfolgreichsten<br />

Schnupftabak-Produkten aus dem Hause<br />

Pöschl.<br />

Ab 1980 übernahmen Dr. Ernst Pöschl, Sohn<br />

von Wilhelm Pöschl, und Dr. Robert Engels,<br />

Schwiegersohn von Alois Pöschl jun., die Geschicke<br />

und lenkten das Augenmerk auf Internatonalisierung.<br />

1995 dann der Umzug nach Geisenhausen.<br />

2006 trat Dipl.-Kfm. Patrick Engels in die<br />

Geschäftsführung ein, 2013 dann Dipl.-Wirtsch.-<br />

Ing. FH Katharina Pöschl. Damit ist die vierte Generation<br />

am Ruder.<br />

Die Herstellung von Schnupftabak ist im<br />

Deutschen Tabakgesetz streng geregelt. Darüber<br />

hinaus stellt Pöschl in eigenen strengen Qualitätskontrollen<br />

hohe Standards sicher, die beim Einkauf<br />

beginnen und bei der Verpackung enden.<br />

Zur Unternehmensphilosophie gehört auch die<br />

Selbstverpflichtung zur ausschließlichen Verwendung<br />

hochwertiger Rohstoffe und Zutaten sowie<br />

modernster Verarbeitungsverfahren auf Basis von<br />

DIN ISO 9001:2015, integriertem Managementsystem<br />

(IMS) und der Version 6 des International<br />

Food Standard (IFS) (Höheres Niveau). Letzteres<br />

ist, Stichwort Hygiene, auch für den nichtfachmännischen<br />

Besucher sofort „erlebbar“: Ohne gründliche<br />

Säuberung der Hände kommt man nicht in die<br />

Produktionsräume, und bei der Gelegenheit kriegt<br />

man auch einen weißen Kittel verpasst.<br />

Erst dann bekommt man den Produktionsbereich<br />

des Unternehmens zu sehen, beginnend<br />

mit der Schnupftabakproduktion. Es gibt noch die<br />

alten Reibstühle für den Schmalzler, früher mit<br />

Wasserkraft betrieben, heute mit Elektromotoren.<br />

Und man sieht die geheimnisvollen Ballen, die den<br />

Rohstoff beinhalten: teilweise jahrelang kalt fermentierte<br />

Tabake nach altem Hausrezept.<br />

Bei den meisten Snuff-Sorten geht es heute<br />

aber schneller. Zehn bis zwanzig Rohtabaksorten<br />

werden für eine gute Mischung benötigt. In einer<br />

speziell für Pöschl Tabak angefertigten Mahlanlage<br />

wird zunächst jede einzelne Rohtabaksorte zu<br />

einem feinen gleichmäßig gekörnten Tabakmehl<br />

gemahlen und anschließend zu speziellen Mehlmischungen<br />

vermengt und mit Fermenturlösungen<br />

versetzt. Die Sortenwahl und das Mischungsverhältnis<br />

sind ausschlaggebend für den späteren<br />

Geschmack, den Geruch und die Farbe.<br />

Das „deutsche Rauchtabakwunder“<br />

in den 1960-er Jahren<br />

Qualitätsmanagement<br />

auf höchstem Niveau<br />

„In den streng geheimen<br />

Rezepturen der rund 80<br />

verschiedenen Tabakmarken aus<br />

dem Sortiment von Pöschl spiegeln<br />

sich Tradition,<br />

Erfahrung, Fortschrittswille<br />

und höchste Sorgfalt wider.“<br />

Das war schon so, als Alois Pöschl im Jahr<br />

1902 seine Geschäftsidee vom eigenen Schnupftabak-Vertrieb<br />

in die Tat umsetzte, als Verkäufer in<br />

ganz Bayern mit dem Radl unterwegs war und mit<br />

einigem Wagemut die „Brasiltabakfabrik A. Pöschl<br />

& Cie.“ gründete, damals in Landshut.<br />

So eine Gelegenheit erkannten z. B. auch die<br />

beiden Söhne Wilhelm und Alois Pöschl in der<br />

Nachkriegszeit, als Selberdrehen bzw. Feinschnittrauchen<br />

am besten zu den finanziellen Möglichkeiten<br />

der Bevölkerung passten. 1949 erweiterte<br />

Pöschl folgerichtig das Angebot um Feinschnitte<br />

und Pfeiffentabak. Eine weitere solche Situation<br />

ergab sich für die Pöschl-Brüder Mitte der 1960er<br />

Jahren, als ein weitgreifender Trend zum Pfeiferau-<br />

Muster der einzelnen Produktionsschritte einer Zigarette.<br />

Pueblo-Tabak, maschinell portioniert und verpackt: Fertig<br />

für die Reise in die Welt.<br />

Die Herzkammer der Zigarettenproduktion.<br />

Am Ende dann wieder Handarbeit: Versandeinheiten für<br />

den Handel werden bestückt.<br />

Seit 2008 hat sich das Unternehmen mit dem<br />

Aufbau einer eigenen Zigarettenfertigung ein weiteres<br />

Standbein geschaffen.<br />

Zu den bekanntesten Pöschl-Produkten zählen<br />

neben der GLETSCHERPRISE die Markenfamilien<br />

RED BULL und PUEBLO; letzterer ist Deutschlands<br />

meist verkaufter Drehtabak und Europas Marktführer<br />

im Segment Feinschnitt ohne Zusatzstoffe.<br />

Das Segment „additivfreie Zigaretten“ hat<br />

sich im letzten Jahrzehnt eine treue und stetig<br />

wachsende Anhängerschaft erobert, auch hier<br />

hatte Pöschl wieder mal den richtigen Riecher.<br />

„Die heutige Marktposition ist für<br />

die Verantwortlichen bei Pöschl<br />

kein Grund, sich zurückzulehnen.<br />

Als Traditionsunternehmen<br />

wollen wir dem Markt weiterhin<br />

neue Impulse geben.“<br />

28 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 29


Läuft? Die Gemeinde-Serie<br />

Geisenhausen<br />

Läuft? Die Gemeinde-Serie<br />

Drei bis vier Wochen Lagerzeit sind nötig,<br />

bis der Fermentierprozess für den typischen Geschmack<br />

und das gewünschte Aroma sorgt sowie<br />

den Nikotingehalt verringert. Für die Endmischung<br />

werden nochmals einzelne Tabakmehlmischungen<br />

zusammengestellt und – je nach Sorte – mit<br />

Inhaltsstoffen wie Wasser, Menthol, Ölen und<br />

Fruchtauszügen angereichert. Rund eine Million<br />

Deutsche gönnen sich übrigens regelmäßig eine<br />

Prise.<br />

Pfeifentabak als Kreation<br />

aus bis zu 20 Sorten<br />

Die Tabake werden von ausgewählten Lieferanten<br />

auf Paletten angeliefert und nach sorgfältiger<br />

Prüfung gemahlen. Die Zusammensetzung<br />

ist so geheim, dass der Besucher nicht einmal die<br />

Sortenschilder fotografieren darf.<br />

„Gerade in unabhängigen<br />

Familienunternehmen ist eine<br />

Kombination aus Tradition und<br />

modernem Entwicklungsgeist<br />

eine wesentliche Voraussetzung<br />

für die erfolgreiche Produktion<br />

von Genuss-Produkten. Pöschl<br />

wird sich diese Unabhängigkeit<br />

auch trotz der Konzentrationstendenzen<br />

auf dem globalen<br />

Tabakmarkt bewahren.“<br />

Etappen einer fast 115 Jahre alten Unternehmensgeschichte:<br />

Tabakmühlen aus der<br />

Anfangszeit (oben), die noch heute für den<br />

Schmalzler zum Einsatz kommen; Blick in<br />

eine Ausstellungs-Vitrine, Verkaufskiosk<br />

von anno dazumal, Muster aus dem aktuellen<br />

Sortiment.<br />

Erfolgreichste Marke im Pfeiffentabak-<br />

Sortiment ist die Serie BROOKFIELD, die in verschiedenen<br />

Geschmacksrichtungen angeboten<br />

wird. BROOKFIELD ist zugleich die erfolgreichste<br />

deutsche Pfeifentabakserie überhaupt. Für weitere<br />

Umsatzzuwächse sorgen u. a. die GOLDEN<br />

BLEND´S Markenserie sowie die EXCLUSIV Pfeifentabakserie<br />

mit einem vielfältigen Angebot für<br />

jeden Geschmack. Auch Pfeifentabake sind sorgfältig<br />

zusammengestellte Mixturen aus mehreren<br />

Tabaksorten. Bis zu 20 verschiedene Rohtabaksorten<br />

unterschiedlicher Herkunft werden je nach Mischungszusammensetzung<br />

sorgfältig gemischt –<br />

das sogenannte Blending. Nachdem im nächsten<br />

Schritt die Tabakblätter geschmeidig gemacht und<br />

die dicken Blattrippen entfernt werden, folgt die<br />

geschmackliche Veredelung der Tabake nach geheimen<br />

Rezepten mit natürlichen und naturidentischen<br />

Aromen.<br />

Danach werden die Tabakmischungen auf die<br />

gewünschte Breite von zumeist 1,5 bis 1,8 Millimeter<br />

gebracht. Eine besondere Schnittform ist der<br />

Wild Cut, bei dem Schnittbreite und Schnittform<br />

genau auf die unterschiedliche Beschaffenheit der<br />

Tabakblätter abgestimmt werden, um einen gleichmäßigen<br />

Abbrand in der Pfeife zu erzielen. Nach<br />

dem Schnitt und der anschließenden Röstung<br />

erfolgt die Endaromatisierung des Pfeifentabaks,<br />

das eigentliche Geheimnis jedes Tabakherstellers.<br />

„Auf der weiteren Internationalisierung<br />

des Unternehmens wird auch<br />

zukünftig ein Hauptaugenmerk<br />

liegen. Im Fokus stehen dabei neben<br />

den (ost-)europäischen Ländern<br />

vor allem die Märkte<br />

Zentral- und Süd-Ost-Asien<br />

sowie Afrika und Lateinamerika,<br />

also Regionen, in denen<br />

der Tabakgenuss eine jahrhundertealte<br />

Tradition besitzt.“<br />

Zusätzliche Aromen wie Fruchtnoten oder feine<br />

Spirituosen und dergleichen geben hierbei dem<br />

Tabak seinen besonderen Duft und Geschmack.<br />

Die Zigarettentabakherstellung verläuft weitgehend<br />

wie die Herstellung von Pfeifentabaken,<br />

die Unterschiede liegen hauptsächlich in der Auswahl<br />

der Rohtabake und in der Schnittbreite. Diese<br />

wiederum richtet sich nach der späteren Verwendung.<br />

Feinschnitt zum Selbstdrehen wird zwischen<br />

0,3 und 0,5 Millimeter breit geschnitten, die Breite<br />

für Tabak zum Stopfen liegt bei bis zu 0,8 Millimetern.<br />

Generell werden bei der Produktion von<br />

Zigarettentabak zwei Geschmacksrichtungen unterschieden:<br />

Helle Feinschnitte mit eher weicher<br />

Mischung und dunkle Feinschnitte von meist würzigem<br />

Charakter.<br />

Auf der weiteren Internationalisierung des<br />

Unternehmens wird auch zukünftig ein Hauptaugenmerk<br />

liegen. Der Familienbetrieb aus Geisenhausen<br />

goes global. <br />

n<br />

Weltweit agieren, familiär denken<br />

Geisenhausen l Die DELTA Gruppe verwirklicht regionale, aber auch internationale Immobilienprojekte. Von der Beratung über<br />

die Planung bis hin zur Ausführung bietet das Unternehmen ein breites Leistungsspektrum rund um Neubauten, Sanierungen,<br />

sowie An- und Umbauten.<br />

DELTA Gruppe, das ist ein Team von Experten<br />

der Architektur, des Bauingenieurwesens, der<br />

Elektro- und Versorgungstechnik, der Gebäudetechnik<br />

sowie dem Gebäudemanagement. Hand<br />

in Hand verwirklichen sie regionale, aber auch internationale<br />

Immobilienprojekte. Von der Beratung<br />

über die Planung bis hin zur Ausführung bietet<br />

die DELTA Gruppe ein breites Leistungsspektrum<br />

rund um Neubauten, Sanierungen sowie An- und<br />

Umbauten. Rund 220 Mitarbeiter sind dabei der<br />

Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung. Ein nachhaltiger<br />

Umgang mit vorhandenen Ressourcen<br />

sowie energiebewusstes Bauen stehen im Fokus.<br />

Weltweit agieren, familiär denken<br />

Ob im In- oder Ausland – mit fachübergreifendem<br />

Wissen und jahrzehntelanger Erfahrung<br />

entwickelt DELTA für jedes Projekt ganzheitliche<br />

Lösungen, die so individuell sind wie die Kunden<br />

selbst. Eingebunden in nationale und internationale<br />

Netzwerke pflegt das Unternehmen langjährige,<br />

vertrauensvolle Kooperationen mit Kunden, Partnern<br />

und Lieferanten. Im bayerischen Raum hat<br />

die DELTA Gruppe ihren größten Kundenstamm.<br />

Hier betreut man Projekte von öffentlichen Auftraggebern,<br />

mittelständischen Firmen und Konzernen.<br />

DELTA-Firmensitz in Geisenhausen: „Der<br />

Begriff DELTA steht für den Anspruch unseres<br />

inhabergeführten Unternehmens. Das<br />

mathematisches Symbol für Differenz ist<br />

unser Ansporn, stets besser zu sein als der<br />

Wettbewerb und die Erwartungen unserer<br />

Kunden an Qualität und Zuverlässigkeit zu<br />

übertreffen.“<br />

Der Bereich Gebäudetechnik ist ausschließlich<br />

in Bayern tätig. Die Mitarbeiter dieses Geschäftsbereiches<br />

planen und realisieren Heizungssysteme,<br />

Lüftungs- und Sanitäranlagen, Systeme zur Klimatisierung<br />

und Gebäudekühlung sowie Industrie-<br />

Sonderanlagen. Ingesamt hat die DELTA Gruppe<br />

Kunden auf vier Kontinenten und in mehr als 20<br />

Ländern – vom Mittelständler bis hin zum international<br />

agierenden Konzern. Ein großer Teil der Projekte<br />

wird in Deutschland geplant und realisiert,<br />

über 85 Prozent der Mitarbeiter sind in Bayern<br />

tätig. <br />

n<br />

DELTA-Geschäftsführer Franz Wurm,<br />

Michael Maul-Mock, Christian Hunger<br />

(v. li.): „Wir realisieren und betreiben<br />

Gebäude mit dem erklärten Ziel der<br />

optimalen Nutzung und langfristigen<br />

Wertsteigerung für den Kunden.“<br />

Referenzobjekt Betriebsgebäude der<br />

STE<strong>LA</strong> Laxhuber GmbH in Massing, eröff<strong>net</strong><br />

2016: STE<strong>LA</strong> Laxhuber führt dort<br />

die Entwicklung, Fertigung, Kommissionierung<br />

und Auslieferung von Trocknungsanlagen<br />

durch. DELTA oblagen die<br />

Architektur, die Generalplanung<br />

sowie Elektrotechnik, Versorgungstechnik<br />

Bauprojektmanagement<br />

und Brandschutz.<br />

30 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 31


Läuft? Die Gemeinde-Serie<br />

Geisenhausen<br />

Läuft? Die Gemeinde-Serie<br />

Computer-Grafik: Derzeit laufen die Bauarbeiten für die neue ADITO Firmenzentrale .<br />

Innovative Software, spannende Projekte<br />

und bald viel Platz für neue Mitarbeiter<br />

ADITO Software GmbH l Als Hersteller hochflexibler Business-, CRM- und xRM-Software bietet die ADITO Software GmbH seit bald 30<br />

Jahren individuelle Lösungen für das Kundenbeziehungs-Management von Unternehmen.<br />

Mittelständische und große Unternehmen aller<br />

Branchen, Verbände und Behörden setzen auf<br />

ADITO: darunter der Ravensburger Verlag, Schönreiter<br />

Bauelemente, Erlus, große Organisationen<br />

wie die WWK Versicherungsgruppe, die IG Metall,<br />

Kassenärztliche Vereinigungen und die Bundesagentur<br />

für Arbeit. Sie bilden mit der Customer<br />

Relationship Management-Lösung von ADITO individuelle<br />

Geschäftsprozesse in Vertrieb, Marketing<br />

und Service auf einer zentralen Plattform ab.<br />

Die Gesichter hinter ADITO: Die Geschäftsführer Heinz Boesl (li.), Johannes Boesl (2.v.l.)<br />

und Tobias Mirwald (re.) zusammen mit Margot Boesl, Mitglied der Geschäftsleitung, und<br />

Peter Kobler, Berater und Gesellschafter.<br />

Rund 95 Mitarbeiter entwickeln und vertreiben<br />

aktuell die Software und passen sie an individuelle<br />

Anforderungen an. Neben dem Hauptsitz in Geisenhausen<br />

hat der Software-Hersteller mittlerweile fünf<br />

weitere Niederlassungen in ganz Deutschland.<br />

Neue Firmenzentrale dank<br />

stetigen Wachstums<br />

Wegen des kontinuierlichen Wachstums baut<br />

der Geisenhausener Software-Hersteller derzeit<br />

eine neue Firmenzentrale im Gewerbegebiet<br />

Rampoldsdorfer Feld. Auf 3.000 Quadratmetern<br />

Nutzfläche soll bis zum Frühjahr 2018 ein architektonisch<br />

ansprechendes Gebäude für rund 150<br />

Mitarbeiter entstehen. „Der Bau eines neuen Firmensitzes<br />

ist für uns eine wichtige und notwendige<br />

Investition, denn damit stellen wir die Weichen<br />

für die Zukunft von ADITO. So können wir das<br />

steigende Wachstum der letzten Jahre sichern<br />

und neue Arbeitsplätze schaffen“, erklärt ADITO<br />

Gründer Heinz Boesl. Pünktlich zum 30-jährigen<br />

Firmenjubiläum will ADITO im nächsten Frühjahr<br />

in die neuen Räumlichkeiten umziehen.<br />

Das Team der ADITO Software GmbH beim jährlichen ADITO Sommerfest: ADITO bietet vielfältige IT-Jobs in der Region<br />

„Wir haben bald Platz für viele neue Mitarbeiter<br />

und wir wollen weiter wachsen“, so Boesl.<br />

1988 gründete er sein Unternehmen als Ein-Mann-<br />

Betrieb. Schon damals zählte er zu den deutschen<br />

Pionieren in der Programmierung modernster<br />

CRM-Systeme.<br />

Seine Software war aufgrund ihrer Flexibilität<br />

für viele Unternehmen hochinteressant: Sie<br />

konnten mit der Lösung vielfältige Informationen<br />

und Adressen verwalten, Touren planen und vieles<br />

mehr.<br />

Seit 2015 führt Gründer Heinz Boesl nun die<br />

Geschäfte von ADITO gemeinsam mit Sohn Johan-<br />

„Viele pendeln zum Arbeiten aus<br />

dem Raum Landshut in die<br />

IT-Metropole München und<br />

wissen oft nichts von den Jobmöglichkeiten<br />

vor ihrer Haustür.“<br />

ADITO Baustelle in der Konrad-Zuse-Straße: Kommendes Frühjahr will ADITO in das<br />

neue Firmengebäude umziehen.<br />

nes Boesl und Tobias Mirwald. Mit den Geschäftsführern<br />

der zweiten Generation ist so auch die<br />

Zukunft des Familienunternehmens gesichert.<br />

Ob künftige Azubis, Studierende, Fach- oder<br />

Führungskräfte: Als wachstumsstarkes Software-<br />

Unternehmen ist ADITO immer auf der Suche nach<br />

motivierten Mitarbeitern und Berufseinsteigern.<br />

Für IT-interessierte Schülerinnen und Schüler gibt<br />

es jährlich in den Pfingstferien ein Schnupperpraktikum.<br />

Im Schnitt schafft der mittelständische<br />

CRM-Hersteller pro Jahr zehn neue Arbeitsplätze.<br />

Vom Ein-Mann-Betrieb<br />

zum Software-Hersteller<br />

mit 95 Mitarbeitern<br />

„Qualifizierte Fachkräfte wie Entwickler, Fachinformatiker<br />

und Wirtschaftsinformatiker in der<br />

Region zu finden, ist dabei nicht immer einfach“,<br />

erklärt Margot Boesl, Personalverantwortliche und<br />

Mitglied der Geschäftsleitung von ADITO. „Viele<br />

pendeln zum Arbeiten aus dem Raum Landshut in<br />

die IT-Metropole München und wissen oft nichts<br />

von den Jobmöglichkeiten vor ihrer Haustür.“<br />

Als einer der größten IT-Ausbilder im Landkreis<br />

Landshut will der Software-Mittelständler<br />

deshalb seine Bekanntheit in der Region ausbauen.<br />

Schließlich kommt hochmoderne Software<br />

nicht nur aus der Metropole München, sondern<br />

auch aus der niederbayerischen Region, ist man<br />

sich bei ADITO sicher. (Weitere Infos und aktuelle<br />

Stellenangebote unter www.adito.de/karriere.) n<br />

32 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 5 l Herbst 2017 33


Ausstieg Digitalisierung<br />

Landshut wird<br />

Gigabit-Pilotregion<br />

Vodafone geht in seinem Kabel<strong>net</strong>z bei der Volldigitaliserung voran. AB januar 2018 heißt<br />

das: Ende des analogen Empfangs. Das schafft Übertragungkapazitäten für Gigabit-<br />

Geschwindigkeit im Inter<strong>net</strong> und zukünftige TV-Angebote.<br />

Mit seiner Gigabit-Offensive will Vodafone in den<br />

nächsten Jahren ein Drittel aller Deutschen mit Gigabit-<br />

Geschwindigkeiten versorgen. Dafür wird auch kräftig ins<br />

Vodafone-Kabelglasfaser<strong>net</strong>z investiert. Das Ziel: Gigabit<br />

für 12,6 Millionen Haushalte in die 13 Kabel-<br />

Bundesländer bringen. In der Pilotregion Landshut<br />

und Dingolfing werden die Bürger als erste vom<br />

Ausbauprogramm im Kabel<strong>net</strong>z profitieren. Um die<br />

technischen Voraussetzungen zu schaffen, schaltet<br />

Vodafone dort am 9. Januar 2018 um auf Volldigitalisierung.<br />

Analoge Programme beanspruchen<br />

zu viel Kabel-Kapazitäten<br />

Die Kabel-Ressourcen können viel besser für<br />

neue Angebote im Kabel<strong>net</strong>z genutzt werden.<br />

Höchste Zeit also, die analogen Sender abzuschalten<br />

und Platz für Gigabitanschlüsse und zukünftige<br />

TV-Angebote zu schaffen. Die Länder Bayern und<br />

Sachsen haben dazu festgelegt, dass im Kabel ab<br />

dem 1. Januar 2019 keine analogen Sender mehr<br />

verbreitet werden dürfen, und somit die gesetzliche<br />

Grundlage geschaffen, um die Volldigitalisierung<br />

zu realisieren. Los geht es am 9. Januar 2018<br />

in der Pilotregion Landshut und Dingolfing mit den<br />

Orten Altdorf, Dingolfing, Eching, Ergolding, Ergoldsbach,<br />

Essenbach, Geisenhausen, Hohenthann,<br />

Kumhausen, Landshut, Langenpreising, Mainburg,<br />

Vodafone-Deutschland-CEO<br />

Hannes Ametsreiter:<br />

„Unser Ziel ist es,<br />

unseren Kabelkunden in<br />

der Region Landshut und<br />

Dingolfing bereits wenige<br />

Monate nach Umschalten<br />

auf digitale Sender<br />

Gigabit-Geschwindigkeiten<br />

anzubieten.“<br />

Moosburg, Neufahrn, Niederaichbach, Reisbach,<br />

Rohr, Rottenburg, Tiefenbach, Velden, Vilsbiburg<br />

und Wartenberg. „Attraktive Standorte brauchen<br />

leistungsstarke Kommunikations-Infrastrukturen.<br />

Ein voll digitalisiertes Kabel<strong>net</strong>z mit Gigabitanschlüssen<br />

setzt neue Maßstäbe im Wettbewerb<br />

Landrat Peter Dreier und Landshuts OB Alexander Putz<br />

begrüßen ausdrücklich, dass Vodafone in unserer Region<br />

mit der Volldigitalisierung startet.<br />

der Infrastrukturen. Davon profitieren unsere Bürgerinnen<br />

und Bürger. “, so Landrat Peter Dreier<br />

und Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz,<br />

die die Vodafone-Initiative ausdrücklich begrüßen.<br />

„Die Nachfrage nach immer höheren Geschwindigkeiten<br />

im Vodafone-Kabelglasfaser<strong>net</strong>z<br />

ist ungebrochen. Vodafone treibt die Volldigitalisierung<br />

und damit den Sprung in die Gigabit-Gesellschaft<br />

aktiv voran“, sagt Vodafone-Deutschland-<br />

CEO Hannes Ametsreiter.<br />

Digitales Kabelfernsehen bietet eine erheblich<br />

größere Programmauswahl und eine viel bessere<br />

Bild- und Tonqualität. Der Umstieg lohnt sich.<br />

Kabelkunden, die aktuell um die 30 TV-Sender<br />

und keine HD-Sender empfangen, schauen noch<br />

immer analog fern. Das ist in der Regel der Fall,<br />

wenn noch ein Röhrenfernseher ohne Digital-Receiver<br />

im Wohnzimmer steht. Kunden, die analog<br />

fernsehen, müssen bis spätestens 9. Januar 2018<br />

auf digitales Kabelfernsehen umstellen, um weiterhin<br />

wie gewohnt fernsehen zu können.<br />

Umstieg auf digitales Kabelfernsehen<br />

ist einfach und bequem.<br />

Benötigt wird nur ein Digital-Receiver (DVB-C),<br />

der zwischen Kabelanschluss-Dose und Fernseher<br />

angeschlossen wird. Kabelgeeig<strong>net</strong>e Digital-Receiver<br />

sind direkt bei Vodafone oder im Fachhandel<br />

erhältlich. In vielen neueren Flachbildfernsehern<br />

ist bereits ein solcher DVB-C-Empfänger eingebaut,<br />

so dass kein separater Digital-Receiver<br />

benötigt wird. Für das unverschlüsselt gesendete<br />

digitale TV-und Radioangebot von Vodafone entstehen<br />

„Umsteigern“ mit einem vollversorgten<br />

Kabelanschluss keine monatlichen Zusatzkosten.<br />

Kunden, die bereits digitales Fernsehen empfangen,<br />

können ihre digitalen Empfangsgeräte wie<br />

gewohnt weiter nutzen, sie brauchen keine neuen<br />

Geräte. Kabelkunden, die aktuell Radiogeräte<br />

oder Stereoanlagen direkt an die Kabelanschluss-<br />

Dose angeschlossen haben, benötigen nach dem<br />

9. Januar 2018 ebenfalls einen Digital-Receiver, da<br />

auch die analogen Radiosender auf digital umgestellt<br />

werden.<br />

Vodafone sortiert die Sender in der Nacht<br />

zum 9. Januar 2018 neu. Auch die für das Inter<strong>net</strong><br />

genutzten Frequenzen sind von der Umbelegung<br />

betroffen. Umfassende Informationen zur analogen<br />

Abschaltung und Umbelegung der Sender im<br />

Kabel<strong>net</strong>z in der Region Landshut und Dingolfing<br />

stellt Vodafone unter www.vodafone.de/digitalezukunft<br />

zur Verfügung. Fragen beantwortet auch<br />

das Kundenservice-Center unter der kostenfreien<br />

Rufnummer 0800-6648787.<br />

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Herausgeber und v.i.S.d.P:<br />

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Freischaffender Kommunikationsfachmann, Publizist<br />

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84036 Landshut<br />

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asenhuber@wirtschaftsleben.com<br />

Erscheinungsweise 2 mal jährlich, Pressesendung<br />

Verbreitungsgebiet: siehe Mediadaten<br />

Druckauflage dieser Ausgabe: 6.000,<br />

Satz und Layout: WL-Team, Landshut<br />

Anzeigenberatung: Wolfgang Asenhuber<br />

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