Das Magazin für die niederbayerische Wirtschaft. Ausgabe Region Landshut Nr. 7
WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Region Landshut Nr. 7 l Verbreitungsgebiet: Stadt und Landkreis Landshut l Oktober 2018
Geplant. Gebaut. Gewohnt.
Die Akteure in der Immobilienbranche ab S. 8
Interview mit Familie Oberhauser:
Es gibt genügend
bebaubare Flächen S. 30
Unternehmen
in der Region: Es boomt
so schön S. 22 bis S. 37
Serie „Läuft?“:
Rottenburg ROLLT.
S. 38 bis S. 47
ebm-papst bewegt:
Alle, die Heimat leben.
Einstieg Habe die Ehre
Unsere Region hat viel zu bieten. Vor allem: einzigartige Menschen – geradlinig,
voller Tatkraft und Ideen. Eigenschaften, die uns zum Weltmarktführer für Luft- und
Antriebstechnik machen. Vielleicht spüren wir deshalb eine besondere Verbindung
zu unserer Heimat. Und unterstützen mit Leidenschaft, was sie noch schöner macht.
Mehr über unser Engagement: www.ebmpapst.com/csr
Habe die Ehre,
In Stadt und Landkreis vollzieht sich gerade
eine Wende in der Beurteilung des starken Zuzugs
aus anderen Landesteilen. Freute man sich
eben noch darüber, fragt man sich heute, wo das
noch hinführen soll. Landshut und die Randgemeinden
über 100.000 Einwohner? Rasant steigende
Preise für Grundstücke, Wohneigentum
und Mieten sowie harte Herausforderungen beim
Nachrüsten der Infrastruktur in den Bereichen
Bildung, Verkehr und Kultur machen mindestens
nachdenklich, und zwar auch in den größeren
Landkreiskommunen.
Dazu ein offenkundiger Mangel an Wohnraum
für einkommensschwache Bürger, der den
Ruf nach „bezahlbaren“ Wohnungen zur populistischen
Versuchung anschwellen lässt. SPD und
Grüne haben in Landshut erfolgreich einen Volksentscheid
durchgesetzt, der die Stadt nun zwingt,
eine Wohnbaugesellschaft zu gründen, deren Nutzen
bei so ziemlich allen Akteuren stark bezweifelt
wird, die in der Materie über Erfahrung verfügen.
Unabhängig davon ist schlicht und einfach kein
Geld dafür da – bzw. müsste es durch drastische
Einsparungen aus anderen Töpfen generiert werden.
Beim Eisstadion? Beim Stadttheater? Bei
Schulen und Kindergärten?
Wohnungsbaugesellschaft als
populistischer Pappkamerad
So entpuppt sich die Wohnungsbaugesellschaft
als populistischer Pappkamerad. Auch wenn
sie kommt, wird sich die Lage nicht schneller entspannen,
als käme sie nicht.
Denn Bauen wird durch so eine Gesellschaft
nicht billiger. Erst recht nicht wird der Flächenfraß
geringer, den ja bezeichnender Weise gerade die
beklagen, die jetzt mehr billigen Wohnungsbau
fordern und „bauen, bauen“ rufen.
Die hauptsächlichen Kostentreiber beim Wohnungsbau
sind: Umweltauflagen der unterschiedlichsten
Art, bis hin zum exakt vorgeschriebenen
Grünflächenanteil; Parkplatzbindung, die zu Tiefgaragen
zwingt, welche in Landshut wegen der
Grundwassersituation empfindliche Zusatzkosten
verursachen; nicht zu vergessen der Denkmalschutz
und „das Stadtbild“, das häufig dem
raum- und kostensparenden Geschosswohnungsbau
einen Riegel vorschiebt; vor allem aber sind
es die gestiegenen Ansprüche an Ausstattung und
Wohnfläche pro Person. Letztere, die Wohnfläche
pro Person, hat sich in den letzten 50 Jahren mehr
als verdreifacht. Woraus man nur schließen kann,
dass Wohnraum damals nicht billiger war, sondern
bescheidener.
Bestes Beispiel für den Zusammenhang von
ökologischen Belangen und Wohnraumerschließung
ist das nachgerade absurde Tauziehen um
das große Wohnbaugebiet Ochsenau im Landshuter
Westen. Zunächst schien alles auf eine schnelle
Realisierung hinauszulaufen; das Areal ist in Besitz
der Stadt, Ausgleichsflächen vorhanden, es konnte
losgehen.
Dann aber entdeckten ökologisch engagierte
Kreise die Schutzwürdigkeit teilweise (angeblich)
einmaliger Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in der
Ochsenau und forderten für ein zweijähriges Moratorium,
um Zeit für weitergehende Erhebungen
zu gewinnen. Das wurde zwar mit großer Mehrheit
im Stadtrat abgelehnt und die Ausschreibung
eines städtebaulichen Wettbewerbs beschlossen.
Mehrkosten und Verzögerungen wird es trotzdem
geben, weil die Bedenken des Naturwissenschaftlichen
Vereins berücksichtigt werden sollen.
Ferner soll es, soweit rechtlich möglich, ein
Einheimischen-Modell geben, was den Weg für
einen wenigstens teilweise flächensparenden Geschosswohnungsbau
versperrt.
Wolfgang Asenhuber
Herausgeber
Was im Moment keiner zu sehen scheint:
Bauen kann nicht billiger werden, schon allein
aus ökologischen Gründen: Man wird anders bauen
müssen – Architektur, die sich symbiotisch in
die Natur einfügt, aber eben entschieden mehr in
die Höhe als in die Fläche. Das heißt: Geschosswohnungsbau,
der Biotope unterschiedlichster Art
integriert, ist das Bauen der Zukunft. Mit einem
Flachdach und Handtuchrasen vor der Tür ist es
nicht getan. Und das kostet
„Bezahlbarer“ Wohnraum bleibt ein ominöser
Begriff. Wohnraum, „den ich mir leisten kann“
wäre treffender. Manche aber verstehen darunter
„Wohnraum, wie ich ihn gerne hätte“. Realistisch
ist das nicht. Nachhaltig auch nicht. n
2 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 1
Inhalt WirtschaftsLEBEN l Region Landshut Nr. 7
WirtschaftsLEBEN l Region Landshut Nr. 7 Inhalt
Editorial – Habe die Ehre
Warum zukünftig anders gebaut werden muss 1
Mitbekommen?
„Bebaubare Grundstücke
sind vorhanden“ – Interview mit
Bauunternehmer-Familie Oberhauser 18
BayWa-Umbau biegt in die Zielgerade ein 21
Der Ergoldinger Christian
Kliche freut sich über
den gelungenen Neubau
für sein Unternehmen
Aristotherm.
S. 7
Vor 15 Jahren hat das CCL in Landshut eröffnet 4
Digitales Gründerzentrum kommt zügig voran 4
DS elekrotherm genießt das neue Firmendomizil
und startet zweiten Bauabschnitt 22
Umbau und Erweiterung am Ergoldinger
Gymnasium4
Flottweg verdoppelt seine Herstellungskapazitäten
in Vilsbiburg 24
ERGOMAR unter Deutschlands besten
Saunabädern5
BMW Group: eCarsharing
in der Region Landshut 5
Brauerei C. Wittmann: Ökologisch
weiter in die Zukunft 5
DRÄXLMAIER feiert
60 Jahre Automobilgeschichte 6
Lisa Dräxlmeier im Alter von 100 Jahren
verstorben6
SPIE SAG: Ausbildungsinitiative und
gelebte Integration 26
MEDIA|tek investiert am
Standort Litzelkirchen 27
Aus den Unternehmen der Region
ebm-papst: „Technologisch immer eine Nasenlänge
voraus bleiben“ – Interview mit Stefanie
Spanagel und Stefan Brandl 28
Der Landshuter OB Alexander Putz und Landrat
Peter Dreier haben nach langem Tauziehen den
Kaufvertrag für das Grundstück GRÜNES
ZENTRUM unterschrieben. S. 7
Dekanterhersteller Hiller gehört jetzt
zur Ferrum-Gruppe 6
PÖSCHL TOBACCO GROUP: Tabakprodukte
seit vier Generationen 31
Rampenlicht l Rasantes Bevölkerungswachstum, steigende Preise und trotz knapper Flächen eine rege Bautätigkeit. Das sind die für den Immobilienmarkt
relevanten Fakten im Raum Landshut. Ein offenkundiger Mangel an Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen, Konfliktpotenzial mit dem Naturschutz,
aus den Nähten platzende Schulen und Kindergärten. Das sind die Parameter, mit denen Lokalpolitiker in Landshut – aber mehr und mehr auch in den Landkreiskommunen
– zu tun haben. Eine für alle zufriedenstellende Lösung gliche der sprichwörtlichen Quadratur des Kreises. ab Seite 8
Rottenburg: Es ROLLT
Die Serie „Läuft bei dir?“ stellt in jeder Ausgabe eine Kommune aus
dem Landkreis als Wirtschaftsstandort und Heimatort vor.
In dieser Ausgabe: Die Stadt Rottenburg, flächengrößte Landkreiskommune
mit derzeit gut 8.300 Einwohnern. ab Seite 38
In Rottenburg sagt man natürlich nicht
„es läuft“, sondern: Es rollt. Nicht nur,
weil das traditionelle Autokennzeichen
ROL wieder im Einsatz ist, sondern, weil
es eben wirklich gut läuft, äh rollt.
Da sind sich so ziemlich alle einig. Um Gewerbeansiedlungen
muss man sich schon
lange nicht mehr bemühen. Die Einwohnerzahl
wächst so dynamisch, dass man
schon regulieren und sich auf das Schritthalten
der Infrastruktur konzentrieren muss.
An Flächen für Gewerbe- und Wohnbau
fehlt es der Stadt auf Sicht nicht, da hat
man im Rathaus rechtzeitig vorgesorgt.
Grundstückskauf für
GRÜNES ZENTRUM perfekt 7
ebm-papst: Stefanie Spanagel verstärkt die
Geschäftsführung7
ebm-papst auf Platz 146 unter
den 1.000 besten Arbeitgebern 7
Aristotherm feierte die Eröffnung des neuen
Firmensitzes im Industriegebiet Ergolding 7
Rampenlicht
Geplant. Gebaut. Gewohnt:
Die Immobilienbranche boomt und
macht Probleme 8-17
Wichtige Immobilien-Projekte im Stadtgebiet
Landshut14
ERLUS AG: Der Spezialist für
flach geneigte Dächer 17
Das neue Firmengebäude von DS elektrotherm –
die Einzelheiten S. 22
BRITISH CARS LANDSHUT:
Am liebsten nach Landshut 32
Creative Software Team GmbH:
Das IT-Komplett Haus in Landshut 34
Conceptas verleiht Kräfte –
und das seit 25 Jahren 35
Auto-Familie Ostermaier: Alles rund um
die KFZ-Mobilität an sieben Standorten 36
Pullman City – Das Ausflugsziel für Firmen 37
Läuft bei dir?
Rottenburg: Es ROLLT 38-47
Impressum48
Flottweg gibt Gas und verdoppelt die Produktionskapazitäten
S. 24
Stefanie Spanagel und Stefan Brandl sind seit dem
Sommer die Doppelspitze bei ebm-papst Landshut.
Kurzporträt S. 7
und Interview S. 28
Hans und Elisabeth Oberhauser mit Sohn
Johanne im Interview zur Lage des Immobilienmarktes
in der Region und zur Zukunft des
Unternehmens S. 18
Stefan Hartauer, Creative Software Team GmbH
(CST), erklärt, was ein IT-Komplett Haus ist: S. 34
2 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 3
Mitbekommen? WirtschaftsLEBEN in Kürze.
Mitbekommen? WirtschaftsLEBEN in Kürze.
Vor 15 Jahren hat das CCL in Landshut eröffnet
Große Party zur Jubiläumsfeier
Zum Nachmittagsprogramm bei der 15-Jahr-Feier im CCL gehörten mehrere Modenschauen. Abends, ab
21 Uhr, dann die große Party. Foto: CCL
Im Oktober feierte das City Center Landshut
(CCL) seinen 15. Geburtstag. Im ganzen Haus
waren Aktionen geboten, Höhepunkt eine große
Geburtstagsparty. Im ganzen Haus waren Aktionen
geboten. Bereits am Nachmittag verwandelte
sich die Freitreppe in der Mall zu einem Laufsteg
– jeweils um 13, 15 und 17 Uhr präsentierten Models
die Herbst- und Winter-Mode in exklusiven
Modenschauen. Für die Damen gab es in der Ladenstraße
einen Gratis-Sektausschank an der Bar
vom „35mm“. Eine weitere Besonderheit war der
„Secret Shopper“: Er war den ganzen Tag über
inkognito im CCL unterwegs und beglich Rechnungen
von diversen Kunden ganz oder anteilig,
insgesamt in Höhe von 1.000 Euro. Als Finale und
absoluter Höhepunkt der Feierlichkeit dann ab 21
Uhr die große Jubiläumsfeier im Erdgeschoss mit
der Coverband „Headless“.
n
Digitales Gründerzentrum kommt zügig voran
Fertigstellung für Ende 2019 geplant
Im neuen digitalen Gründerzentrum sollen junge
Start-ups mit etablierten Firmen die regionale
Wirtschaft fit für die Digitalisierung machen.
Ab Ende 2019 soll das neue digitale Gründerzentrum
Link fertig sein – neben dem Messegelände,
in guter Nachbarschaft zu anderen Firmen
und der Hochschule. Über 5,5 Millionen Euro sind
für das barrierefreie Gebäude veranschlagt. Der
Freistaat übernimmt 3,9 Millionen Euro – den Bescheid
brachte Staatsminister Franz Josef Pschierer
zur Grundsteinlegung im Oktober gleich mit.
In dem Neubau werden unter anderem Besprechungs-
und Konferenzräume sowie 17 Büros
entstehen. Gründercafé und Co-Workingzone
bilden im Erdgeschoss das Herz des Gebäudes:
Dort können die jungen Firmen untereinander in
Kontakt kommen oder sich mit
Kunden treffen. Im 2. Stock wird
ein Gründerlabor eingerichtet, in
dem sich die jungen Firmen ausprobieren
können. Das Flachdach
wird begrünt sein und Platz für
eine Photovoltaikanlage bieten.
Die zukünftige Adresse des digitalen
Gründerzentrums Link an der
Kiem-Pauli-Straße 8 in Landshut.
Das Ergodinger Gymnasium: Vom vierzügigen G8
zum fünfzügigen G9 – der Kreistag hat Umbau
und Erweiterung beschlossen.
„Wir müssen eine
halbe Schule bauen“
Nahezu einstimmig haben sich die Kreisräte
im Oktober dafür ausgesprochen,
dass das erst vor fünf Jahren eingeweihte
Ergoldinger Gymnasium auf G9 umgebaut
und in Zukunft fünfzügig geführt werden
soll. Damit folgte der Kreistag einer Empfehlung
des Bauausschusses und beauftragte
die Verwaltung mit der Suche nach
einem geeigneten Planungsbüro für den
notwendigen Um- und Erweiterungsbau.
„Das müssen wir machen, das können
wir im Bestand nicht realisieren“,
sagte Landrat Peter Dreier (FW),
wobei die Kosten hierfür der Freistaat
Bayern tragen muss, der den schulpolitischen
Kurswechsel verfügte.
Außerdem wurden aufgrund steigender
Schülerzahlen bereits im zweiten Jahr
hintereinander jeweils fünf statt nur vier
5. Klassen eingeschult. „Wenn das so
weitergeht, werden an dem ursprünglich
für 800 bis 850 Schüler geplanten
Gymnasium im Schuljahr 2026/27 rund
1.150 Kinder und Jugendliche unterrichtet“,
veranschaulichte Dreier die Lage.
„Dringender Handlungsbedarf“ sowohl
für eine Erweiterung als auch für die
de facto schon bestehende Fünfzügigkeit
ist deshalb auch nach Meinung
des zuständigen Ministerialbeauftragten
Anselm Raede gegeben, so Dreier.
„Wir freuen uns, dass unser Gymnasium
wächst, das Wachstum bringt aber
auch einige räumliche Probleme mit
sich“, beschrieb Oberstudiendirektor Dr.
Klaus Wegmann die Situation an seiner
Schule, die über 24 Klassenzimmer
verfügt. Dass derzeit 26 Klassen mit 747
Schülern unterrichtet werden, sei nur
möglich, weil man auf kleinere Kursräume
für die Oberstufe ausweichen könne.
Im nächsten Schuljahr würden jedoch
schon drei Klassenzimmer und ein Kursraum
fehlen, was aber mit Interimslösungen
und Improvisationstalent gerade noch
in den Griff zu bekommen sei. Spätestens
im Schuljahr 2020/ 21 sei aber „keine
Abfederung der Raumsituation an der
Schule mehr möglich“, sagte Wegmann. n
Saunalandschaft im ERGOMAR: Stetig steigende
Besucherzahlen.
ERGOMAR unter Deutschlands
besten Saunabädern
Die Saunalandschaft im ERGOMAR
Ergolding ist vom Deutschen Sauna-Bund
für weitere drei Jahre als Fünf-Sterne-
Premium-Sauna zertifiziert worden. Damit
gehört das ERGOMAR zum zweiten Mal
in Folge zum Kreis der ausgezeichneten
Saunabäder mit dem höchsten Qualitätssiegel
des Branchenverbands.
Im Dezember 2017 war die ERGOMAR-
Sauna unangekündigt und anonym
von einem unabhängigen Prüfer des
Deutschen Sauna-Bundes unter die
Lupe genommen worden. Bei diesem
sogenannten Mystery-Check wurden die
Betriebsführung und Qualitätskriterien
wie Angebot, Ausstattung, Hygiene und
Personal bewertet. Um das Zertifikat als
5-Sterne-Premium-Sauna zu bekommen,
müssen konkret mehrere Sauna- und
Warmlufträume sowie mindestens eine
Sauna im Außenbereich, verschiedene
Abkühlmöglichkeiten und ein Badebecken
zur Verfügung stehen. Die Aufgüsse
müssen gesundheitsorientiert und mit
guter Wedeltechnik von geschultem
Fachpersonal durchgeführt werden.
Weitere Vorgaben sind Wasserqualität,
Sauberkeit, ein breites gastronomisches
Angebot und Wellnessleistungen wie
Massage oder Bewegungskurse.
„Diese Auszeichnung hat neben uns in
Niederbayern nur noch Bad Füssing.
Und in ganz Deutschland können sich
nur 85 Sauna-Anlagen mit diesem Titel
schmücken“, sagte Christian Wuschek,
Betriebsleiter des ERGOMAR. n
Präsentieren stolz die erneute Zertifizierung als
Premium-Sauna (von links): Ludwig Baumann,
Vorstandsvorsitzender des ERGOMAR, Zweiter
Bürgermeister Bernhard Pritscher, Betriebsleiter
Christian Wuschek und Dritte Bürgermeisterin
Annette Kiermaier.
BMW Group: eCarSharing in der Region Landshut
Die BMW Group und die Landshuter Ecobi
GmbH beabsichtigen, ein gemeinsames eCarSharing-Pilotprojekt
in der Region Landshut aufzusetzen,
von dem die Öffentlichkeit und das BMW
Group Werk Landshut gleichermaßen profitieren.
Während interessierten Bürgern damit ein Zugang
zu Elektromobilität eröffnet wird, können die
BMW-Mitarbeiter künftig ihre Dienstreisen noch
häufiger emissionsfrei und nachhaltig absolvieren.
Ökologisch weiter in die Zukunft
Als 2016 die 400-jährige
Brautradition der Brauerei
C. Wittmann gefeiert wurde,
stand auch die vorbildliche
Umweltpolitik im Mittelpunkt;
denn auch wenn die maschinelle
Ausrüstung nach neuestem
technischem Standard für das
Unternehmen eine Selbstverständlichkeit
ist, so fordern immer
wieder neue Umweltziele
das Um- und Weiterdenken.
Den Braumeistern obliegt
die verantwortungsvolle
Balancierung aller Faktoren
der direkten und indirekten
Umwelteinwirkung sowie der
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.
Dipl. Braumeister
Florian Drißl ist federführend
Ecobi wird das Carsharing-Pilotprojekt mit
fünf voll- und teilelektrischen BMW und MI-
NI Fahrzeugen betreiben. Ecobi least dabei die
Fahrzeuge und stellt sie zur Verfügung. Das
BMW Group Werk Landshut nutzt die Fahrzeuge
an Werktagen tagsüber. Außerhalb dieser Zeiten
stehen die Fahrzeuge Bürgern in der Region zur
Buchung zur Verfügung. Der Startschuss soll im
ersten Quartal 2019 erfolgen.
Umwelterklärung 2017
verantwortlich für diese
komplexe Aufgabe.
Braukunst auf höchstem
Niveau heißt bei
Wittmann eben auch Umweltschutz
auf höchstem
Niveau!
Die Dokumentation
der in jüngster Zeit durchgeführten
und der geplanten
Umweltmaßnahmen
können Interessierte als
Broschüre „Umwelterklärung
2017“ mit frankiertem
Rückumschlag bei der
Brauerei anfordern. n
www.brauerei-wittmann.de
Genussverstärker
aus LA
4 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 5
Mitbekommen? WirtschaftsLEBEN in Kürze.
Mitbekommen? WirtschaftsLEBEN in Kürze.
DRÄXLMAIER feiert 60 Jahre Automobilgeschichte
Der Automobilzulieferer aus Vilsbiburg ist bis heute ein Familienunternehmen.
Die DRÄXLMAIER Group feiert in diesem Jahr
ihren 60. Geburtstag. Am 8. Mai 1958 gründeten
Lisa und Fritz Dräxlmaier sen. die Firma „Elisabeth
Dräxlmaier“. Es war die Zeit des deutschen
Wirtschaftswunders und der Beginn der Erfolgsgeschichte
des Automobils. Das Unternehmen DRÄX-
LMAIER entstand aus einer Freundschaft zwischen
Lisa und Fritz Dräxlmaier mit Hans und Anderl Glas.
Sie verband der Glaube an den Traum der individuellen
Mobilität, den sich die Menschen mit einem
Auto erfüllen könnten. In den Dingolfinger Hans Glas
Lisa und Fritz Dräxlmaier sen. beim Spatenstich in
Vilsbiburg (Foto: DRÄXLMAIER Group
Werken, ursprünglich eine Landmaschinenfabrik,
entstand das Goggomobil. Die Leitungssätze für den
Kleinwagen wurden vom neu gegründeten Unternehmen
DRÄXLMAIER gefertigt.
Wenig später wurde die zweite Produktsparte
aufgebaut. DRÄXLMAIER lieferte nun auch
die Türverkleidungen für den bis 1969 gebauten
Kleinwagen. „Ich bewundere den in die Zukunft
gerichteten Pioniergeist meiner Eltern, die fest daran
glaubten, dass ihre Firma erfolgreich sein wird.
60 Jahre Automobilgeschichte – Bordnetzfertigung
damals und heute (Foto: DRÄXLMAIER Group)
Lisa Dräxlmaier senior ist im März im Alter von 100 Jahren verstorben.
Firmen-Mitgründerin Lisa Dräxlmaier senior
ist im März im Alter von 100 Jahren
verstorben. Geboren am 8. Dezember
1917 in Buchbach bei Velden wuchs
Lisa Dräxlmaier sen. als viertes der fünf
Kinder von Franz-Xaver und Elisabeth
Wallner in Vilsbiburg auf. Hier verbrachte
sie ihre Kindheit und Jugend, bis sie ihre
Arbeit in der Leder- und Schuhfabrik der
Seb. Dräxlmaier OHG in Geisenhausen
begann. Im Februar 1940 heirateten
Fritz und Lisa Dräxlmaier. 1942 wurde
Tochter Gerda geboren,
1952 folgte Sohn Fritz.
Am 8. Mai 1958 gründeten
Fritz Dräxlmaier sen.,
geschäftsführender Gesellschafter
der Seb. Dräxlmaier
OHG, und Lisa Dräxlmaier
sen. die Firma Lisa Dräxlmaier.
Die Firma Glas übertrug
der Firma DRÄXLMAIER die
gesamte Bedarfsdeckung an
Kabelsätzen für das legendäre
Kleinauto Nachkriegsdeutschlands,
dem Goggomobil. Damit
war der erste, mutige Schritt getan und
der Grundstein für eine bis heute 60 Jahre
währende Erfolgsgeschichte gelegt.
Die Produktion wurde in den Mieträumen
des sogenannten Schöxkellers aufgenommen.
Kurz darauf folgte die zweite
Gründung. Die ‚Eldra-Kraftfahrzeug-Ausstattungen‘
übernahm die Fertigung von
Interieur-Teilen für das Goggomobil. Beide
Firmen wuchsen im Gleichschritt mit der
Firma Glas. Die folgenden Jahrzehnte
waren geprägt von Arbeit, Einsatz und
Hingabe – eine Zeit, in der das Unternehmen
kontinuierlich gewachsen ist. Mitte
der 70er Jahre zog sich Lisa Dräxlmaier
sen. aus gesundheitlichen
Gründen aus dem aktiven
Tagesgeschäft des Unternehmens
zurück und widmete
ihre volle Aufmerksamkeit der
Familie. Bei offiziellen Terminen
und repräsentativen Pflichten
war sie jedoch auch weiterhin
präsent, und stand ihrem
Mann tatkräftig zur Seite.
„Ich blicke mit Stolz und Dankbarkeit
auf das Lebenswerk
meiner Mutter zurück – den
außergewöhnlichen Mut und Pioniergeist,
ihren ganz besonderen Charakter“, sagte
Fritz Dräxlmaier jun., heute einer der Geschäftsführer
des Unternehmens. n
Sie erkannten die kommende individuelle Mobilität
frühzeitig als Geschäftsfeld“, so Unternehmenschef
Fritz Dräxlmaier.
Das Familienunternehmen hat seit seiner
Gründung sein Profil stark verändert. Zu Beginn
waren es 90 Mitarbeiter in der Produktion. Mit
dem DRÄXLMAIER Technologiezentrum führte
Fritz Dräxlmaier Ende der 1990er-Jahre alle vormals
verteilten Abteilungen in Vilsbiburg zusammen.
Um die kundenspezifische Lieferung von
Produkten zu ermöglichen, wurden hochkomplexe
Strukturen im gesamten Unternehmen aufgebaut.
Die Fertigung von 50.000 Leitungssätzen für
das Goggomobil war der erste Auftrag von DRÄX-
LMAIER. Heute entwickelt und fertigt das Unternehmen
komplexe Bordnetzsysteme, Elektrik- und
Elektronikkomponenten, exklusives Interieur sowie
Speichersysteme für über 100 Premium-Fahrzeugmodelle
in einem internationalen Entwicklungs-,
Produktions- und Logistiknetzwerk.
Am Standort Vilsbiburg sind die Zentralfunktionen
und Teile der weltweiten Forschungs- und
Entwicklungsabteilung angesiedelt. Dort werden
Innovationen für die Zukunft der Automobilindustrie
von hoch spezialisierten Experten und in
Hightech-Labors entwickelt.
n
Dekanterhersteller Hiller gehört
jetzt zur Ferrum-Gruppe
Der Vilsbiburger Dekanterhersteller Hiller gehört
seit dem Sommer zur Schweizer Ferrum-Gruppe.
Das Unternehmen war auf der Suche nach einem
starken Partner, da die Branche in den vergangenen
Jahren stark schwankenden Märkten ausgesetzt
war, und Hiller sich dadurch zwischen 2013 und
2016 einer schwierigen wirtschaftlichen Lage gegenübersah,
wie das Unternehmen mitteilte.
Der Standort in Niederbayern, die Belegschaft
mit 160 Mitarbeitern und auch der Markenname
Hiller werden beibehalten. Georg Hiller bleibt dem
Unternehmen als Technikvorstand erhalten. Firmenchef
und Aufsichtsratsvorsitzender wird Ernst
Werthmüller, Vizepräsident des Ferrum-Verwaltungsrates.
Er bezeichnete die Akquisition von Hiller
als wichtigen Meilenstein. Das Vilsbiburger Unternehmen
habe insbesondere in Deutschland und im
übrigen Europa eine sehr gute Marktposition aufgebaut.
Innerhalb der weltweit tätigen Ferrum-Gruppe
werde es nun gelingen, mit den Hiller-Produkten in
Asien und Nordamerika Fuß zu fassen. Ferrum ist
nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer im
Dosenverschließgeschäft und Nischenanbieter von
Separationstechnologien. Die Firmengruppe beschäftigt
weltweit über 800 Mitarbeiter. n
Grundstückskauf für GRÜNES ZENTRUM perfekt
Das GRÜNE ZENTRUM in Schönbrunn
ist im Oktober wieder einen Schritt näher
gerückt. Oberbürgermeister Alexander
Putz und Landrat Peter Dreier unterzeichneten
den Kaufvertrag, mit dem
der Landkreis ein rund 4.900 Quadratmeter
großes Grundstück von der Stadt
erwirbt. Auf diesem Gelände soll die
vom Landkreis betriebene neue Landwirtschaftsschule
entstehen – eine
der wichtigsten
Einrichtungen des
Grünen Zentrums.
„Ein Quantensprung“
Aristotherm feierte die Eröffnung des neuen Firmensitzes im Industriegebiet Ergolding
Aristotherm-Firmensitz
Nach einem großen Dankeschön an alle, die
beim Bau mitgewirkt hatten, erklärte Firmeninhaber
Christian Kliche
den eigentlichen Grund
für den neuen Firmensitz.
Er sei vor allem für
die Mitarbeiter errichtet
worden. „Sie sollen sich“,
so Kliche, „in einer angenehmen
Atmosphäre
wohlfühlen.“ Kliche gab
einen kurzen Überblick
Christian Kliche
über die Stationen, die Aristotherm in seiner Unternehmensgeschichte
bereits erlebt hat: Von der
Gründung in einer Garage hin zum ersten Standort
Dieses soll,
einem Konzept
des Freistaats
folgend, künftig
verschiedene
Organisationen
und Ämter aus
dem Bereich der
Land- und Forstwirtschaft
unter einem Dach bündeln,
beispielsweise das Amt für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten. Die dafür
erforderlichen Flächen wird der Freistaat
Bayern von der Stadt Landshut erwerben.
Nach längeren Verhandlungen hatten
Stadt und Freistaat bekanntlich vor Monaten
Einigung insbesondere über einen
angemessenen Kaufpreis erzielt. Oberbürgermeister
Alexander
Putz ist daher
sehr zuversichtlich,
dass das Grüne
Zentrum zeitnah
kommt: „Ich freue
mich sehr, dass wir
dieses Großprojekt
gemeinsam mit allen
beteiligten Partnern
nun auf den
Weg bringen und
OB Alexander Putz und Landrat Peter Dreier bei der
Vertragsunterzeichnung. Foto: Stadt Landshut
zum Erfolg führen
werden.“ n
in der Heimgartenstraße, der immer wieder umgebaut
und den Erfordernissen der Firma angepasst
wurde. Jedes neue Gebäude, jeder Umbau sei ein
Quantensprung gewesen. Der neue Standort sei
nun ein weiterer, mit dem man hervorragend für
die Zukunft aufgestellt sei „Unsere Anlagen sind
für sich gesehen immer wieder Prototypen. Dafür
werden Menschen, nicht Roboter gebraucht.“
Anschließend gratulierten die Ehrengäste des
Abends: Alfred Gaffal, Präsident der Vereinigung
der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und Vorsitzender
des Aufsichtsrates der Wolf GmbH, der Ergoldinger
Bürgermeister Andreas Strauß und Landrat
Peter Dreier.
n
ebm-Papst jetzt mit Doppelspitze
Stefanie Spanagel verstärkt die
Geschäftsführung
Stefan Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung
der ebm-papst Gruppe und Geschäftsführer in
Landshut, hat seit Jahresmitte eine neue Kollegin:
Die 39-jährige Stefanie Spanagel verstärkt die Geschäftsführung.
Geplant ist, dass der Landshuter
Standort von einer zweiköpfigen Geschäftsleitung
geführt wird. Bis zur Komplettierung dieser Doppelspitze
bleibt Stefan Brandl, Chef der Unternehmensgruppe,
auch Teil der Geschäftsführung in
Landshut.
Spanagel ist in der Nähe von Ulm geboren und
kommt vom Automobil- und Maschinenbauzulieferer
AMK mit Sitz in Kirchheim unter Teck (Baden-
Württemberg). Dort war sie
zuletzt als Betriebsleiterin
für die weltweiten Produktionsstätten
des Unternehmens
verantwortlich. Zuvor
war die Diplom-Betriebswirtin
mit Studium in Reutlingen
und Paris von 2005 an Stefanie Spanagel
beim Ludwigsburger Filterspezialisten
Mann und Hummel in verschiedenen
Führungspositionen, unter anderem als Werkleiterin,
tätig. (Siehe auch Interview S. 28) n
ebm-papst auf Platz 146 unter
den 1.000 besten Arbeitgebern
Auch 2018 gehört ebm-papst wieder zu den
besten Arbeitgebern Deutschlands. Dies bestätigte
eine Umfrage, die das Nachrichtenmagazin FOCUS
in Kooperation mit kununu.de, dem Arbeitgeberbewertungsportal
für Angestellte, Auszubildende und
Bewerber, durchführte. Die Umfrage gehört zu den
größten dieser Art. Von 1.000 bewerteten Unternehmen
erreichte ebm-papst im Gesamtranking
Platz 146 (Vorjahr: Platz 147). In der Branche Maschinen-
und Anlagenbau konnte ein stabiler Platz
12 (Vorjahr: 11) erreicht werden, in der Branche
Elektronik und Elektrotechnik sprang ebm-papst
auf Platz 14.
Stefan Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung
der ebm-papst Gruppe, betont: „Wir freuen
uns sehr über dieses gute Ergebnis. Es zeigt, dass
wir ein gutes Unternehmensklima haben und sich
die Menschen bei ebm-papst wohlfühlen.“ Bereits
zum sechsten Mal kürte das Magazin Focus in Kooperation
mit kununu die 1.000 besten Arbeitgeber
Deutschlands. Das Marktforschungsinstitut Statista
wertete dafür mehr als 127.000 Arbeitgeber-Beurteilungen
aus.
n
6 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 7
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
„Ruhe bewahren und
den Ball flach halten“
Geplant. Gebaut. Gewohnt. l Rasantes Bevölkerungswachstum, steigende Preise und
trotz knapper Flächen eine rege Bautätigkeit – das sind die für den Immobilienmarkt
relevanten Fakten im Raum Landshut. Ein offenkundiger Mangel an Wohnraum für
Menschen mit geringem Einkommen Konfliktpotenzial mit dem Naturschutz, aus den
Nähten platzende Schulen und Kindergärten – das sind die Parameter, mit denen
Lokalpolitiker in Landshut, aber mehr und mehr auch in den Landkreiskommunen,
zu tun haben. Eine für alle zufriedenstellende Lösung gliche der sprichwörtlichen
Quadratur des Kreises.
Die Stadt Landshut ist, was Immobilien und
Wohnungsbau angeht in einer klassischen Zwickmühle.
Und mit ihr große Teile des Landkreises. Die
einen schreien nach „bezahlbaren“ Wohnungen –
wobei keiner so genau weiß, was das eigentlich
in Euro pro Quadratmeter heißen soll –, andere
klagen über Flächenfraß und fordern Wachstumsbremsen.
Diejenigen, die darüber entscheiden
müssen, können eigentlich gar nichts richtig machen.
Das haben Zwickmühlen, so an sich.
Die Rathausoberen freuten sich jahrelang über
Zuwächse. Dass die Stadt Jahr für Jahr um rund
1.000 Einwohner zulegt, war bis dato in der Regel
als großartiger Beweis ihrer Attraktivität gefeiert
worden. Einzelne mahnende Stimmen änderten
wenig an diesem Befund. Schließlich kann man
das als Beleg dafür sehen, dass Landshut und
seine Umgebung attraktive Wohn- und Arbeitsorte
sind.
Als dann vor 2-3 Jahren der starke Zuzug
einen rasanten und anhaltenden Anstieg der Immobilienpreise
zur Folge hatte, wurden mehr und
mehr Bürger und Entscheider nachdenklich. Binnen
weniger Jahre stieg beispielsweise der Quadratmeterpreis
für den Kauf von Wohneigentum in
einigermaßen guter Lage und moderner Qualität
auf 6.000 Euro in Landshut. Dabei gibt es in 1a-
Lage momentan weder bei Grundstücken, noch im
Wohnungs- oder Häusermarkt eine Obergrenze
In Rottenburg, um nur ein Beispiel aus dem
Landkreis zu nennen nähert sich der Kaufpreis pro
Quadratmeter Wohnfläche der 3.000-er-Marke,
sagt der dortige Rathauschef Alfred Holzner. 3.000
Euro, das ist der Preis, der in Landshut noch vor
nicht allzu vielen Jahren auf dem Zettel stand,
und eine Marke, die in Rottenburg noch vor wenigen
Jahren niemand darauf hatte. Holzner –
Bürgermeister der flächengrößten Kommune des
Landkreises – sieht sich zunehmend im Spagat
zwischen der Notwendigkeit eines gewissen
Wachstums an Einwohnern und dem damit verbundenen
Bauflächen-Management. ((Vgl. „Läuft,
Rottenburg“, ab S. 40)
Auch beim Landshuter OB Alexander Putz
klangen nachdenkliche Töne an, als er jüngst Einwohner
Nummer 72.000 offiziell begrüßen konnte.
Er hieß den „runden“ Neubürger mit warmen Worten
herzlich willkommen, hatte allerdings auch ein
deutliches „Aber ...“ in seiner Rede. Das Wachstum
sei im Grunde positiv, so Putz, aber eben auch
OB Alexander Putz: „Das Wachstum
ist im Grunde positiv,
aber eben auch eine
riesige Herausforderung“.
(oben v. li. im Uhrzeigersinn: Das fertig gestellte Projekt
„Siebenbrücken“ der Firma Oberhauser, Projekt
„Landshut-West Am Bach“ der Moosburger Firma
eine „riesige Herausforderung“. So mancher fühle
sich beim Blick auf die permanent ansteigende
Einwohnerzahl nicht mehr ganz wohl.
Auch aus dem Stadtrat gebe es partiell kritische
Kommentare. Klar sei, dass die Stadt in
Sachen Infrastruktur vor enormen Anstrengungen
stehe – die bekannten Themenfelder heißen unter
anderem: Verkehr, Wohnraum sowie Schulen und
Kinderbetreuung.
Allein der dringend notwendige Bau der beiden
neuen Grundschulen und der Realschule in
Landshut schlagen mit mindestens 100 Millionen
Euro zu Buche, so Putz. Und dem Vernehmen nach
wird die Realschule in der Münchnerau schon
wieder aus den Nähten platzen, wenn sie im Jahr
Scheidl Bau, gelungener Gewerbebau „businesstower“ in Piflas, geplante Baugebiete Ochsenau/Auloh, Spatenstich zur Erweiterung des Gewerbeparks Münchnerau,
hier entsteht derzeit das größte Gewerbegebiet, das die Stadt Landshut jemals konzipiert hat, und die Nachfrage ist erfreulich. Namhafte Firmen haben
bereits reserviert bzw. unterschrieben. U. a. die alteingesessene Landshuter Firma Killermann und der Baustoffhändler Auer aus Erding.
2021 gerade mal fertig ist: Zunächst sechszügig
geplant, mit Erweiterungsmöglichkeiten auf sieben
Züge, wird sie jetzt schon von Anfang an siebenzügig
gebaut.
Landkreis liegt bei 160.000 Einwohnern
und wächst weiter.
Im Landkreis nicht anders: Man denkt nicht
nur über eine erhebliche Erweiterung des gerade
mal fünf Jahre alten Ergoldinger Gymnasiums
nach, sondern über den Neubau eines zusätzlichen.
In Vilsbiburg investiert der Landkreis gerade
knapp 20 Mio. Euro in die Generalsanierung und
Erweiterung des Maximilian-von-Montgelas-Gymnasiums,
um den Schulstandort in Vilsbiburg zu
einem leistungsfähigen Bildungszentrum mit modernsten
Standards auszubauen. Auch hier hört
man schon jetzt: nach dem Bau ist vor dem Bau.
Überall im Landkreis rechnen die Gemeinden, wie
sie die Anpassung von Schulen und Kindergärten
finanzieren können. Bald 160.000 Menschen nennen
den Landkreis Landshut ihr Zuhause. Waren
es 2002 noch gut 146.000, könnten nach Berechnungen
des Statistischen Landesamtes 2035 gut
170.000 Personen im Landkreis Landshut leben
– größtenteils bedingt durch Zuzüge aus anderen
Landesteilen. Seit einigen Jahren zeigt aber
zudem die Geburtenrate im Landkreis Landshut
wieder stetig nach oben.
Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr:
Allein die Infrastruktur und Lage sprechen für diese
Region: Ländlich geprägt, mit einer kreisfreien
Stadt vor der Haustüre und die Landeshauptstadt
München mitsamt Flughafen in Schlagdistanz. Eine
solide Wirtschaft, hervorragende Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten
und der realistische Traum
vom Eigenheim – dies sind nur einige der vielen
Aspekte, die den Landkreis Landshut lebens- und
liebenswert machen.
Für Landrat Peter Dreier zeigt die stetig ansteigende
Einwohnerzahl im Landkreis, dass sich
die Menschen hier wohl fühlen, aber auch, wie
stark die weiterhin mittelständisch geprägte Wirtschaft
ist. Rund 7.300 Unternehmen haben ihren
Firmensitz im Landkreis Landshut, knapp die Hälfte
davon gehören dem Handwerk an. Es herrscht
u
8 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 9
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
quasi Vollbeschäftigung – niederbayernweit belegt
der Landkreis bei den Arbeitslosenquoten gemeinsam
mit den angrenzenden Regionen Straubing-
Bogen und Dingolfing-Landau regelmäßig die
Spitzenplätze. Diese gute Lage spiegelt sich auch
in den Finanzen der kreisangehörigen Gemeinden
wider: Elf der 35 Gemeinden sind schuldenfrei, die
Rücklagen aller Kommunen betragen zusammen
rund 235 Mio. Euro.
Landrat Dreier: „Eine Entwicklung,
für die Weichen gestellt
werden müssen“
Eine Ausgangslage, die bei Rankings im
Landes- und Bundesvergleich stets Spitzenplätze
erzielt. Doch gibt auch Dreier zu Bedenken:
„Eine steigende Einwohnerzahl bedeutet für uns
mitunter auch, finanzielle Kraftakte zu leisten: Die
Anforderungen an Infrastruktur und Einrichtungen
werden immer höher, denkt man beispielsweise
an Bildung, Straßenbau und medizinische Versorgung.“
So investiert der Landkreis Landshut
Millionenbeträge in die Generalsanierung und
Erweiterung seiner beiden Gymnasien und vier
Realschulen, in Turnhallen-Neubauten und behinderten-
wie barrierefreie Ausstattung. Um die
Verwaltung auch räumlich auf einen zeitgemäßen
Stand bringen zu können, wird ein neues Landratsamt
in der Marktgemeinde Essenbach gebaut. Da
das bisherige Haus in Landshut-Achdorf zu klein
geworden ist, musste im Frühjahr 2017 das Kreisjugendamt
nach Altdorf ausgelagert werden.
Landrat Peter Dreier: „Eine steigende
Einwohnerzahl bedeutet
für uns mitunter, auch finanzielle
Kraftakte zu leisten
Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist ungebrochen,
ein Resultat der anhaltend günstigen
Zinssituation, verlockend für Investitionen auch
im privaten Bereich. Das zeigen auch die aktuellen
Bodenrichtwerte des Jahres 2015/2016 im
Landkreis Landshut, die jährlich vom Gutachterausschuss
veröffentlicht werden.
Bodenrichtwerte: Anstieg der
Preise für Wohnbauland
Die Preise für Wohnbauland sind demnach im
Landkreis Landshut flächendeckend angestiegen.
Die Steigerungen fallen je nach Gemeinde unterschiedlich
aus, die Bandbreite reicht von gleichbleibenden
Werten bis zu einem Plus von mehr
Das Interesse an Wohnimmobilien ist im Raum Landshut weiterhin groß. Das betonten Vertreter der
Sparkasse Landshut und der LBS Bayern bei einem Pressegespräch im Sommer. Auch in den kommenden
Jahren ist ein hohes Neubauniveau in der Region erforderlich. Die Preisanstiege der vergangenen Jahre
werden durch historisch günstige Zinsen abgemildert.
als 35 Prozent. So ergibt sich eine Spanne bei den
Richtwerten für Wohnbauland in den Hauptorten
der Landkreisgemeinden von knapp über 400 Euro
bis zu knapp unter 100 Euro pro Quadratmeter
Grundstücksfläche. Vor allem die Stadtrandgemeinden
Altdorf, Kumhausen und Ergolding verzeichnen
starke Anstiege, wobei der Markt Ergolding
hier klar eine Spitzenposition einnimmt. Eine
ähnliche Entwicklung zeigt sich in den Gemeinden
entlang der Bundesstraßen und der Autobahn A 92
Deggendorf-München. In den ländlicher geprägten
Gemeinden des Landkreises ist das Preisniveau
relativ stabil bis leicht anziehend.
Weniger Vorgänge, aber höherer
Geld- und Flächenumsatz
Dieser Trend ist bei den Bodenrichtwerten für
Ackerland ebenfalls zu beobachten. Im Vergleich
zu den vorhergehenden Richtwerten aus dem Jahr
2013/2014 ist auch hier ein Anstieg um bis zu 30
Prozent zu verzeichnen. Diese Preisentwicklung
für Ackerland ist seit 2010 immens. So stieg der
Bodenrichtwert landkreisweit im Durchschnitt von
knapp über vier Euro im Jahre 2010 auf knapp
unter elf Euro pro Quadratmeter im Jahre 2016.
Doch nicht nur im Bauland, auch bei Bestandsgebäuden
hält die Hochphase des Immobilienmarktes
in der Region Landshut weiter an, seit
2010 sind die Preise extrem hochgeschnellt. Dabei
ist die Entwicklung in den Stadtrandgemeinden
Ergolding, Altdorf und Kumhausen gegenüber den
restlichen Landkreis-Gemeinden besonders deutlich,
wobei grundsätzlich im gesamten Landkreis
die Kurve deutlich nach oben zeigt.
Auch wenn 2017 etwas weniger Urkunden
als noch im Vorjahr ausgestellt wurden, gingen
Geld- und Flächenumsatz deutlich nach oben – ein
Zeichen für weiter ansteigende Grundstückspreise.
Von den rund 1.800 abgeschlossenen Verträgen
entfielen die meisten auf bebaute Flächen, gefolgt
von Wohnbauflächen und Wohneigentum. Der
Bedarf an bereits fertig gestellten Wohnhäusern
und Wohnbauland ist also weiter ungebrochen –
doch es konnten in den Gemeinden nicht so viele
Bauplätze ausgewiesen werden, wie nachgefragt
wurden. Auch die Zahl an verkauften Eigentumswohnungen
ist weiter hoch.
Interessant ist auch der Markt für Acker-,
Grünland- und Forstflächen: Gegenüber 2016 sind
die Verkäufe erneut deutlich gestiegen, wobei vor
allem bei Acker- und Forstflächen eine markante
Preissteigerung zu verzeichnen ist.
Neben Grundstücks- und Immobilienpreisen
ist auch eine Pendlerstatistik, die vom Regionalmanagement
von Stadt und Landkreis Landshut
erarbeitet wurde, ein aussagekräftiges Instrument.
Die Stadt Landshut, aber auch die Umlandgemeinden
Ergolding, Altdorf und Essenbach verzeichnen
die größten Pendlerströme in der Region.
Im Anschluss folgen die Stadt Vilsbiburg und die
Gemeinden Kumhausen und Geisenhausen als
weitere Ziele.
Pendlerstatistik: Stadtrandgemeinden
häufigstes Ziel
Die Studie unterstreicht noch einmal die wichtige
Verbindung von Stadt und Landkreis Landshut
in der Region: Nicht nur als Arbeitsplatzstandort,
sondern auch als Verkehrsknotenpunkt kommt der
Stadt eine tragende Rolle zu. Besonders interessant
bei der kleinteiligen Analyse sind die Bewegungen
zwischen den einzelnen Gemeinden. Zwar
liegt auch hier die Stadt Landshut bei der Anzahl
der Einpendler vorne, doch daneben lassen die
Bewegungen innerhalb der Landkreisgemeinden
Rückschlüsse auf die Wirtschaftskraft zu. Außerdem
wird aufgezeigt, wo der Öffentliche Personennahverkehr,
vor allem im ländlichen Raum, noch
Ausbaupotenzial besitzt, bessere Taktungen oder
gar neue Linien Erfolg versprechen könnten.
Ebenfalls werden regionsübergreifende Erkenntnisse
durch die Analyse deutlich: Durch die
zentrale Lage, gute Anbindung und Lebensqualität
des Landkreises pendeln viele der Bewohner täglich
zu ihrer Arbeitsstelle auch in andere Nachbarlandkreise
oder in die Landeshauptstadt München.
Entscheidend für die künftige Entwicklung
der Stadt, so Putz, sei, dass das Wachstum „verträglich“
stattfinde. „Das ist eine Frage der Geschwindigkeit“,
eine „schnellere Dynamik“ könne
Landshut „nicht verkraften“. Die meisten Kollegen
aus dem Landkreis sagen Ähnliches. Doch auch
hier die Zwickmühle: Ein Bremsen der Dynamik
könnte nur heißen, weitere Gewerbeansiedlungen
zu stoppen oder wenigstens zu vermindern und
damit auf neue Arbeitsplätze, die dann woanders
hinwandern.
„Eine schnellere Dynamik ist
nicht mehr verkraftbar.“
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Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
Denn die Wirtschaft brummt, und ein Ende
ist vorerst nicht in Sicht. Niederbayern ist mit der
Autoindustrie zur Boom-Region geworden. Der
andere Hebel: Verknappung des Wohnangebots ist
erst recht keine Option; das hätte nicht nur weitere
Preissteigerungen zur Folge, sondern noch mehr
Einpendler, die die Straßen verstopfen und die Luft
belasten. Nicht zuletzt wäre es ein Standortnachteil
für dynamisch wachsende Unternehmen, die
schon jetzt große Schwierigkeiten haben, Fachkräfte
zu finden, wie z. B. DS elektrotherm. (Siehe
Beitrag S. 22)
Trotz Preisanstieg hohe
Nachfrage nach Wohneigentum
im Raum Landshut
Neben der Infrastruktur drückt die Stadtoberen
und die Verantwortlichen in der Verwaltung
daher natürlich der Immobilienmarkt. Denn das
Interesse an Wohnimmobilien ist im Raum Landshut
weiterhin sehr groß. Das betonten Vertreter
der Sparkasse Landshut und der LBS Bayern im
Sommer bei einem Pressegespräch. Auch in den
kommenden Jahren sei ein hohes Neubauniveau in
der Region erforderlich. Die Preisanstiege der vergangenen
Jahre würden durch historisch günstige
Zinsen abgemildert.
Der Zuzug in den Freistaat hält demnach an,
und der Landkreis Landshut gehört zu den wachstumsstärksten.
Dazu kommt: Weil pro Haushalt
u
Die Lösung für
flach geneigte Dächer!
10 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 11
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
immer weniger Menschen zusammenleben, steigt
die Zahl der Haushalte in Bayern noch stärker als
die Bevölkerungszahl. Und, was gerne übersehen
wird: Die Wohnfläche pro Person ist in den letzten
Jahren enorm gestiegen. 1960 lag sie laut statistischem
Bundesamt noch bei etwa 18 qm, im Jahr
2017 belegte jeder Bundesbürger im Durchschnitt
45 qm. Das fast das Dreifache. Diese Zahlen gelten
pro Kopf, also vom Säugling bis zum Senior. Bei
der rasch wachsenden Zahl von Single-Haushalten
liegt die Zahl um die 70 qm. Mit anderen Worten:
Vor 50 Jahren war „bezahlbarer“ Wohnraum
nicht unbedingt billiger, sondern vor allem kleiner.
Wir haben es hier mit erheblich gestiegenen Ansprüchen
zu tun. Selbst in Regionen, in denen die
Bevölkerungszahl nicht steigt, ist deshalb Neubau
erforderlich.
Vor 50 Jahren war „bezahlbarer“
Wohnraum kleiner, nicht billiger
Die Nachfrage richtet sich besonders auf
Wohneigentum. Etwa zwei Drittel der Menschen
halten ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung
für die beste Geldanlage und die beste Altersvorsorge.
Das hat eine Studie des Marktforschungsinstituts
Kantar TNS unter anderem im Auftrag der
Landesbausparkassen ergeben. Bei der Sparkasse
Landshut waren im Sommer 2018 über 2.000 Interessenten
mit einem konkreten Immobiliengesuch
registriert. Noch mehr aber sind Immobilien als
Geldanlage gefragt – vor allem bei Leuten, die davon
mehr als genug haben.
Bauunternehmer Johann
Oberhauser: „Eine städtische
Wohnbaugesellschaft macht
Bauen nicht billiger.“
Diese legen es, was verständlich ist, weniger
im sozialen Wohnungsbau an, sondern im mittleren
und höherwertigen Segment, weil das eine
bessere Rendite verspricht. In diesem Bereich sind
auch ausreichend Wohnungen auf dem Markt,
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und auch relativ leicht zu verkaufen, hört man
von den Bauträgern. Entsprechend sind in diesem
Segment auch für Mieter Wohnungen ohne
Probleme zu finden. Einer, der den Landshuter
Markt seit Jahrzehnten kennt, Hans Oberhauser,
plaudert im Gespräch mit WirtschaftsLEBEN aus
dem Nähkästchen (ab S. 18): Bei einem gerade
erst sanierten Objekt (Luitpoldstraße 8 in Landshut),
„alles vom feinsten“, Miete bei 9 Euro/qm,
also mittlere Preislage, sei es gar nicht so leicht
gewesen die Wohnungen zu vermieten. Und seine
Frau Elisabeth pflichtet ihm bei: „Wir haben immer
Wohnungen zu vermieten.“
Im mittleren und oberen
Preissegment gibt es genügend
Wohnungen zu mieten
Selbst bei den subventionierten Wohnungen
der Stadt gibt es Angebote, die schwer zu vermieten
sind, so Johann Winklmaier, der Leiter des Landshuter
Amts für Liegenschaften und Wirtschaft. Als
Beispiel nennt er frisch sanierte Wohnungen in der
Porsche-Straße, wo die Stadt bewusst versucht, an
Klientel, ohne Migrationshintergrund zu vermitteln,
um eine Ghettobildung zu vermeiden. Doch „das
ist schwierig“, so Winklmaier.
Auch was bebaubare Flächen angeht, sieht
Oberhauser keine Knappheit. Es gebe genügend
Flächen, sagte er, und er muss es wissen. Der alte
Hase im Immobiliengeschäft lässt durchblicken,
dass viele Grundbesitzer nicht verkaufen oder bau-
Landshuter SPD-Fraktionsvorsitzende
Anja König:
„Das ist durchgerechnet.
Die Finanzierung kann über
Kredite erfolgen.“
Bauunternehmer Hans Eller:
„Es gibt keine Blase.“
en, weil sie schlicht kein Geld brauchen und darauf
vertrauen, dass der Wert schneller steigt, als jede
andere Anlage Profit abwerfen würde.
Die Preise werden sich auf
hohem Niveau stabilisieren
An eine Blase glaubt Oberhauser daher nicht,
und da ist er der gleichen Meinung wie „Mister
Immobilien“ Hans Eller, der in einem Gespräch
mit WirtschaftsLEBEN überzeugt zeigte: „Es gibt
keine Blase.“ Nach Oberhausers Einschätzung wird
sich der Markt auf hohem Niveau stabilisieren.
Dass sich mancher das dann nicht mehr leisten
können wird, sieht er allerdings auch. Aber an
dieser Schraube können die Marktteilnehmer nicht
drehen, „da muss die Politik etwas verändern“.
Recht hat Oberhauser jedenfalls insofern, als
die Wohnungsknappheit nicht nur ein Landshuter
Problem ist. Eine Million Wohnungen fehlen
in Deutschland, schätzte jüngst der Deutsche Gewerkschaftsbund.
Und staatlich geförderte, günstige
Wohnungen gibt es immer weniger: Zählte man
vor 30 Jahren noch vier Millionen, gibt es davon
heute nur noch ein Viertel.
So fordert denn eine Allianz von Verbänden
tiefgreifende Maßnahmen zur Förderung „bezahlbaren“
Wohnraums: Deutscher Mieterbund
(DMB), Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB),
Sozialverband VdK Deutschland, der Paritätische
Gesamtverband, die BAG Wohnungslosenhilfe
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und das Bündnis #Mietenwahnsinn sind sich
gemeinsam sicher, dass die Politik derzeit „keine
Antworten auf die drängenden wohnungs- und
mietenpolitischen Probleme unserer Zeit“ gibt.
Baukindergeld und Sonder-AfA (Absetzung für
Abnutzung) für den Mietwohnungsneubau würden
nämlich genauso wenig helfen wie die neuen
Änderungen am Mietrecht. Der Staat müsse ganz
einfach mehr Finanz- und Fördermittel locker machen,
da die derzeit angebotenen Fördermöglichkeiten,
hauptsächlich in Form günstiger Kredite bei
der gegebenen Zinssituation nicht greifen.
Wohnungsbaugesellschaft als
populistischer Pappkamerad
Die Landshuter SPD ist dagegen der Meinung,
die Probleme ließen sich mit einer städtischen
Wohnungsbaugesellschaft zumindest lindern und
hat – unterstützt von den Grünen – erfolgreich ein
Bürgerbegehren durchgeführt.
Aus Oberhausers Sicht wird so eine Wohnungsbaugesellschaft
der Situation nichts ändern, denn,
so seine plausible Erklärung: Bauen wird dadurch
nicht billiger. Billig bauen, so Oberhauser, würde vor
allem heißen: runter mit den Ansprüchen, weniger
Vorschriften in Sachen Dämmung, Immissions- und
Emissionsschutz, flexiblerer Umgang mit der Parkplatzbindung.
Unter dem Strich aber auf jeden Fall:
Inanspruchnahme öffentlicher Gelder, sei es von der
Stadt in Form von Verlustübernahme oder vom Staat
in Form entsprechender Förderungen bzw. Steuererleichterungen.
Trotzdem sagt er schmunzelnd:
„Sollen sie es machen, da bin ich gespannt.“
Satte 66,17 Prozent der Wähler stimmten am
Wahlsonntag der diesjährigen Landtagswahl beim
Bürgerentscheid für eine Wohnbaugesellschaft,
33,83 dagegen. Dass es dadurch in naher Zukunft
mehr günstige Wohnungen in Landshut geben
wird, ist aber sehr unwahrscheinlich. Nicht etwa,
weil Putz darauf keine große Lust erkennen lässt
und auch eine Stadtratsmehrheit sie bislang hartnäckig
abgelehnt hat.
Der Hauptgrund ist vielmehr: Es fehlt schlicht
und ergreifend das Geld, um so eine Gesellschaft
u
12 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 13
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
mit den nötigen Mitteln auszustatten. Oder anders
ausgedrückt: Die Finanzierung müsste aus anderen
Töpfen genommen werden, mit entsprechend
en Einsparungen dort. Man darf gespannt sein,
auf welche Einsparungen sich der Stadtrat – mit
Zustimmung von SPD und Grünen – einigen wird.
Jedenfalls dürften hitzige und langwierige Diskussionen
bevorstehen, bevor es zu konkreten Maßnahmen
kommt.
Putz: „Würden wir alle oder zu viele finanziellen
Ressourcen alleine in den eigenen Wohnungsbau
stecken, wäre kein Geld mehr übrig für die
dringend benötigten Schulbaumaßnahmen, für die
Errichtung von Kindergärten und Kindertagesstätten
und den ebenfalls erforderlichen Ausbau der
Verkehrsinfrastruktur.“ Darüber hinaus ist in Putzs
Augen so eine Gesellschaft schon allein deshalb
überflüssig, weil die Stadt im letzten Jahr im Baureferat
bereits ein eigenes Sachgebiet „Wohnungswesen“
eingerichtet hat und die Wohnbaurichtlinie
der Stadt Landshut dahingehend geändert wurde,
dass Investoren bei größeren Bauvorhaben einen
Mindestanteil an 20 Prozent geförderten Wohnraum
errichten müssen. Also Wohnraum für Menschen
mit geringem Einkommen, die eine entsprechende
Berechtigung nachweisen müssen.
„Dann werden wir jetzt eben eine
Gesellschaft gründen“
Zudem würden in naher Zukunft über 107
geförderte Wohnungen an der Breslauer Straße
entstehen, dazu eine erkleckliche Anzahl im neuen
Baugebiet Hauptbahnhof West, und die genos-
senschaftlichen Wohnbaugesellschaften bauen ja
auch.
So ist es nachvollziehbar, dass Putz sich zu
der Bemerkung hinreißen ließ, die Befürworter
des Entscheids hätten nach dem Schema „Freibier
für alle“ abgestimmt, weil es ja im Kern stimmt –
allerdings für einen Oberbürgermeister eine
Ungeschicklichkeit ist, die dem Publikum nicht
schmecken kann. „Dann werden wir jetzt eben
eine Gesellschaft gründen“, sagte Putz dann am
Wahlabend, jetzt ganz Pragmatiker; und die SPD-
Fraktionsvorsitzende Anja König fordert nach dem
eindeutigen Ergebnis eine schnelle Umsetzung.
Die Gesellschaft solle schon im nächsten Jahr gegründet
werden. „Wir müssen sie schnellstens mit
Leben erfüllen, die nötigen Stellen schaffen und
den Sperrvermerk im Haushalt für die 50.000 Euro
zur Gründung der Gesellschaft aufheben“, sagt sie.
Das Problem einer schwierigen Finanzierung sieht
sie nicht. Die könne über Kredite erfolgen oder
dadurch, dass das geplante Baugebiet Ochsenau
im Osten der Stadt – das 20 Hektar große Areal
gehört der Stadt –, halbiert werde. Auf einer Hälfte
könne die neue Gesellschaft dann Wohnungen
errichten und dafür das Geld aus dem Verkauf der
anderen Hälfte hernehmen. Dabei scheint sie nicht
zu berücksichtigen, dass dort ein Baubeginn – u. a.
wegen einigermaßen aberwitziger Einwände seitens
des Naturschutzes – ein baldiger Baubeginn
vorerst noch nicht in Sicht ist.
„Das ist alles durchgerechnet“, entgegnete
Anja König beim Start des Bürgerbegehrens allen
Einwänden, die eine vertretbare Finanzierung in
Frage stellten. Und das sind so ziemlich alle, die
Kraft Erfahrung etwas von der Materie verstehen.
Wichtige Immobilien-Projekte im Stadtgebiet Landshut
Neubaugebiet westlich
des Hauptbahnhofs
Bereits letztes Jahr wurden die Ergebnisse
des Wettbewerbs für das Gebiet
präsentiert, das Oberbürgermeister
Alexander Putz als „von zentraler Bedeutung
für die Schaffung von zukünftig
benötigtem Wohnraum“ bezeichnete.
Das Areal umfasst knapp vier Hektar
und reicht von den bestehenden Wohnblöcken
am Bahnhof bis zur Bahnlinie
Landshut-Mühldorf. Dort sollen einmal
– in etwa sieben Jahren– rund
23.500 Quadratmeter Wohnfläche für
bis zu 1.000 Menschen entstehen.
Baudirektor Johannes Doll bestätigt
auf Nachfrage, dass die Stadt
die Gesamtfläche „mittelfristig dem
Zweck Wohnbau zuführen“ wolle. Das
Bebauungsplanverfahren läuft, einen
rechtskräftigen Bebauungsplan gibt es
aber noch nicht. Jedenfalls liege die
Planungshoheit bei der Stadt, so Doll.
Nach den Planungen soll abschnittsweise
vorgegangen werden. Man wolle
„zügig damit anfangen“, die im städtischen
Besitz befindlichen Grundstücke
zu bebauen und dem Wohnungsmarkt
zuzuführen. 30 Prozent der Fläche sind
für sozialen Wohnungsbau vorgesehen
Bis man bauen kann, wird es demnach
noch bis zu drei Jahre dauern. Allenfalls
im ersten Bauabschnitt, wo die
Stadt selbst baut, könnte es aufgrund
der Lage etwas schneller gehen. Doll:
„Den ersten Block müssten wir bis 2020
hinkriegen. Die Stadt selbst baut dort
20 Wohnungen und einen Kindergarten
Das aktuell größte Wohnungsbauprojekt in Landshut westlich des Hauptbahnhofs. Im Norden und
Westen ist das Gebiet begrenzt durch Bahntrassen, im Süden von der Flutmulde. Im Osten schließen sich
eine bestehende Wohnbebauung und der Hauptbahnhof an.
Baugebiet Ochsenau
Es ist das größte Bauprojekt, das die
Stadt in den kommenden Jahren auf
den Weg bringen möchte: die Bebauung
der Ochsenau im Stadtosten. Auf dem
Gelände, das im Besitz der Stadt ist,
soll Wohnraum für bis zu 1.500 Menschen
entstehen. Der wird aufgrund des
stetigen Zuzugs dringend benötigt. Doch
hat der Naturwissenschaftliche Verein
in einer Stadtratssitzung darauf hingewiesen,
dass in der Ochsenau seltene
Pilz- und Insektenarten vorkommen.
Von einer „bisher nicht berücksichtigten
Einmaligkeit der Ochsenau“ ist die Rede.
Die Vorbereitungen ruhen derzeit.
Auloh: Baugebiet hinter
dem Neckarplatz
Am sogenannten Stachus in Auloh,
auf der anderen Seite der LA 14,
ist ein Wohngebiet für ca. 300 Einwohner
ist in Ausweisung.
Das Gelände des alten
Jugendwohnheims.
Es liegt direkt an der Kleinen Isar an der
Marienburger Straße und ist knapp einen
Hektar groß. Das Areal soll laut Stadtratsbeschluss
künftig für Wohnbebauung
genutzt werden. Dort könnten bis zu 100
Wohnungen entstehen. Die Liegenschaft
ist im Besitz der Heilig-Geist-
Spitalstiftung und steht zum Verkauf.
An der Breslauer Straße
An der Breslauer Straße und am Isarweg
werden mehrere Gebäude, die im
Besitz der Stadt sind, abgerissen und das
Areal neu mit insgesamt 107 geförderten
Wohnungen bebaut. Oberbürgermeister
Alexander Putz spricht von einem
„Musterbeispiel für Nachverdichtung“.
Das Milchindustrie-Gelände.
Hier gibt zwei Areale. Das eine, südlich
vom Bach, das alte Betriebsgelände, ist
wegen Altlasten noch nicht freigegeben.
Das andere, ein Projekt der Firma Scheidl
Bau, wird bereits bebaut und die eher
hochpreisigen Objekte sind schon in der
Vermarktung: 49 Eigentumswohnungen,
12 Reihenhäuser, 8 Stadthäuser
Diverse kleinere Projekte
Ferner betreibt die Stadt mehrere kleinere
Gebiete; etwa an der Wernstorfer
Straße, am Steinlech und etwas weiter
stadtauswärts die Pfarrfeldstraße.
Fix sind 85 Wohnungen Ecke Altdorfer
Straße/Goethestraße.
Auch am Moniberg ist noch Potenzial
Gemeinsam mit der Gemeinde Altdorf
sind Rahmenpläne für weitere Bebauung
zwischen Wolfgangssiedlung
und Altdorf in Arbeit.
Weitere große Neubaugebiete
sind aus stadtplanerischen Gründen
derzeit nicht vorgesehen.
Gewerbegebiet Münchnerau
Es ist die größte Baustelle, die Landshut
derzeit zu bieten hat: In der Münchnerau
wird das bisherige Gewerbegebiet
erweitert. Dafür muss auch die Flutmulde
ausgedehnt werden. Seit über
einem Jahr bereits wird am insgesamt
20 Hektar großen ersten Bauabschnitt
für ein neues Gewerbegebiet gearbeitet.
Bis zur Fertigstellung des ersten Bauabschnitts
werden Gesamtkosten von
rund 4,5 Millionen Euro veranschlagt.
Die Entwicklung des gesamten Areals
ist auf vier Jahre angelegt.
Gegenüber dem ehemaligen Hitachi-
Gelände, das mittlerweile von mehreren
Firmen genutzt wird, gibt es
in Sichtweite zu Altdorf eine weitere
Gewerbefläche, die für eine spätere
Bebauung vorgesehen ist. Daneben
verläuft eine Grünfläche, die unbebaut
bleiben soll, weil darunter die Leitungen
des Unterwerks in Altdorf verlaufen.
Nach Aussage von Doll ist die Nachfrage
von Unternehmen sehr rege. n
Johann Winklmaier, Leiter des
Landshuter Amts für Liegenschaften
und Wirtschaft: „Es mangelt
nicht an bebaubaren Flächen,
sondern an ihrer Verfügbarkeit.“
BERATUNG rund um
Arbeitssicherheit
Post Merger Integration
Qualitätsmanagement
Datenschutz
Persönliche Beratung
Man brauche nur, so König, die Wohnbaugesellschaft
als 100-prozentige Tochter der Stadt
etablieren, dann könne man unabhängig vom städtischen
Haushalt agieren. Dieser ist bekanntlich in
den kommenden Jahren stark belastet durch Investitionen
wie den Bau dreier Schulen, den Neubau
eines Theaters, die Sanierung des Eisstadions
und – vermutlich – den Baubeginn einer Westtangente;
vom bereits bestehenden, erheblichen
Schuldenberg einmal ganz abgesehen.
Zusätzlich sollten, so König, städtische Grundstücke
und Wohnungen in den Bestand einer
neuen Gesellschaft überführt werden. Durch die
Mieteinnahmen könne dann dauerhaft Eigenkapital
aufgebaut und Rücklagen gebildet werden.
Alles in allem sei man so viel flexibler als man das
im städtischen Haushalt sein könne. Nicht bekannt
scheint ihr zu sein, was ihr SPD-Kollege im Stadtrat,
Robert Gewies, einwirft: „Bei den Wohnungen,
die der Stadt derzeit gehören, gibt es einen Sanierungsstau,
aber keine Rücklagen.“ Gewies will
u
Qualität denkt blau
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Irene Schönreiter
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14 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 15
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
damit der Stadt Versäumnisse hinreiben, schießt
aber ein Eigentor. Denn wie man aus Mietwohnungen,
in denen es einen Investitionsstau gibt,
Eigenkapital aufbauen könnte, hat die SPD bisher
nicht verraten.
Die Stadt bekommt mehr staatliche
Zuschüsse als eine
Wohnbau-Tochtergesellschaft
ADVENTSKALENDER
DES LIONS CLUB LANDSHUT
TUN SIE GUTES!
Die Erlöse gehen an:
1. Mobiler Sozialer Hilfsdienst
2. Angehörigenhilfe-Demenz
3. Vortragsreihe und
Ausstellung Demenz
4. Generationenmentoren
5. Projekt „Schönheit im Alter“
6. Lions Hilfsfonds für ältere
Menschen in der Region
Zumindest unklar ist, ob die Stadt mit einer
Tochtergesellschaft nicht sogar in erheblichem
Umfang Geld verschenken würde. Putz jedenfalls
rechnet vor: „Wenn wir als Kommune selbst Wohnungen
bauen, erhalten wir derzeit wesentlich
mehr Fördermittel, als wenn das eine städtische
Wohnbaugesellschaft täte. Beispiel Breslauer Straße:
Die Maßnahme kostet etwa 18 Millionen Euro,
sechs Millionen Euro werden dabei vom Freistaat
Bayern übernommen – eine städtische Wohnbaugesellschaft
würde nur zwei Millionen Euro erhalten,
wir hätten also alleine bei dieser Maßnahme
vier Millionen Euro verloren!“
Zu dem von der SPD empfohlenen Finanzierungskonzept
– Kredite einer städtischen Gesellschaft,
die nicht im eigentlichen Haushalt auftauchen,
hat Putz bereits ein klares Wort gesprochen:
„Es wird keinen Schattenhaushalt geben. Das ist
klar.“ Die Regierung habe der stark verschuldeten
Es erwarten Sie Gewinne im Wert von über
17.000 €
Täglich ein hochwertiger Sachpreis, sowie 100 € und 50 € in bar
Unsere Verkaufsstellen: Bäckerei Mareis, Buchhandlung Dietl, Bücher Pustet, Fitplus, Landshuter
Wochenblatt, Landshuter Zeitung, Hugendubel, Modehaus Oberpaur, Verkehrsverein Landshut
Stadt strikte Vorgaben für den Haushalt gemacht
und einen strengen Sparkurs verordnet, der auch
die städtischen Gesellschaften miteinbeziehe.
Neuverschuldungen müssen unbedingt vermieden
werden.
Nicht zuletzt müsste eine städtische Wohnbaugesellschaft
nicht anderes tun, als die genossenschaftlichen
Wohnungsbaugesellschaften, von
denen die meisten klagen, dass sie von der Stadt
nicht genügend Grund bekommen, um mehr bauen
zu können.
Was sie nicht sagen: Die Stadt müsste ihnen
den Grund deutlich unter Marktpreis überlassen,
damit sie „bezahlbaren“ Wohnraum schaffen können.
„Naturgemäß könne – oder besser: wolle –
eine Genossenschaft nicht dieselben hohen Preise
wie andere Bauträger bezahlen, denn sonst wären
die günstigen Mietpreise nicht mehr zu halten“,
sagt z. B. Dr. Stefan Strasser, Rechtsanwalt und
Aufsichtsrat bei der Landshuter Wohnungsbau,
der mit mehr als 1.100 Wohnungen zweitgrößten
Landshuter Genossenschaft in Landshut. Sie arbeitet
übrigens mit Gewinn, und sie zu bevorzugen,
wäre ein massiver, rechtlich bedenklicher Eingriff
in den Markt.
Dass es auch marktwirtschaftlich geht, macht
im Übrigen die GeWoGe vor, mit etwa 4.000 Bewohnern
in mehr als 1.500 Wohnungen in 206
Häusern die größte Wohnungsbaugenossenschaft
am Platz, die ebenfalls in der Gewinnzone wirtschaftet.
Man sei in der glücklichen Lage, über
ausreichend Leergrundstücke zu verfügen. Diese
würden nach und nach bebaut, sagt Geschäftsleiter
Peter Wimmer. Zudem gebe es in den bestehenden
Wohnsiedlungen noch ausreichend Nachverdichtungspotenzial.
„Nach und nach“ muss
man wohl so verstehen, dass man nicht mehr baut
und fremdfinanziert, als man ohne hohes Risiko für
marktverträglich hält.
Im Klartext: Eine 2019 neu gegründete städtische
Wohnungsbaugesellschaft wird so schnell
keine Wohnungen bauen können, jedenfalls nicht
mehr, als ohnehin schon geplant.
Stadt kommt nicht ohne weiteres
in Besitz von Privatgrundstücken
aus dem Flächennutzungsplan.
Unabhängig davon muss man sich vergegenwärtigen,
darauf verweist Winklmaier, „dass, nicht
alle laut Flächennutzungsplan bebaubaren Grundstücke
der Stadt Landshut gehören, sondern eben
auch in Privatbesitz sind, und wir selber dann nur
einen ‚übersichtlichen Teil‘ bekommen.“ Und das
Aufkaufen ist ja nur der erste Schritt; dann folgt
die Überplanung, mit einem Berg von Vorgaben, da
gehen bei einem größeren Gebiet ein paar Jahre
ins Land; und dann muss noch die Umlegung gemacht
werden …
In Auloh etwa, wo die Stadt gerade ein größeres
Gebiet erschließt (siehe Kasten), wird die
tatsächliche Bebauung noch rund zwei Jahre
dauern, weil einfach die Umlegung durchgeführt
werden muss. Die Grundstücksverfügbarkeit, so
Winklmaier, sei insgesamt das Problem, nicht die
vorhandenen Flächen, und er bestätigt damit den
Unternehmer Johann Oberhauser.
Das Gleiche bei dem großen Projekt am Bahnhof,
das in etwa Wohnungen für rund 1.000 Menschen
bieten wird (siehe Kasten).
Winklmaier: „Wenn Sie ein großes Gebiet
aufmachen wollen, und versuchen, möglichst viele
Flächen in den Besitz der Stadt zu bekommen, nur
dann ist ja Entwicklung sinnvoll, dann reden wir
von einem Zeitraum von mindestens fünf Jahren,
realistisch 7 bis 8 oder auch 10 Jahre.“ Projekte
wie das Gebiet am Bahnhof geraten so dicken
Brettern, die man über zehn oder mehr Jahre bohren
muss, ein Zeitraum, im sich der Markt – wie
gehabt – in die eine oder andere Richtung stark
Der Spezialist für flach geneigte Dächer
ERLUS AG l Flach geneigte Dächer liegen im Trend und kommen insbesondere bei Mehrfamilienhäusern und kommunalen
Gebäuden verstärkt zum Einsatz. Die ERLUS AG hat eine ideale Lösung für die damit verbundenen besonderen Anforderungen.
Flach geneigte Dächer liegen im Trend und
kommen insbesondere bei Mehrfamilienhäusern
und kommunalen Gebäuden verstärkt zum Einsatz.
Der Grund: Sie sorgen für mehr Wohnraum, ermöglichen
einen unverbauten Blick in die Landschaft
und entsprechen einer modernen, puristischen
Gebäudeästhetik. Gleichzeitig bringt ein flach geneigtes
Dach aber auch eine Reihe technischer Herausforderungen
mit sich. Mit dem E 58 RS ®, der
seit 2017 auf dem Markt ist, bietet die ERLUS AG
eine ideale Lösung für diese Anforderungen.
Dank seiner besonderen technischen Formgebung
funktioniert der E 58 RS ® als erster Dachziegel
in klassischer Flachdachpfannen-Optik auch
bei sehr geringen Dachneigungen (Regeldachneigung
16°, Mindestdachneigung 10°). Durch die
ausgeprägte Profilhöhe der Ringverfalzung, mit
dreifachem Kopf- und Seitenfalz und einer direkten
Wasserführung auf dem Ziegel schützt er vor
Schlagregen, während die Unterkonstruktion trocken
bleibt. Aufwändige regensichernde Zusatz-
verändern kann. Unabhängig von all dem, muss
man derzeit ja auch sehen, dass die Baufirmen
allesamt auf Monate und Jahre ausgebucht sind
und für weitere Kapazitäten schlicht und einfach
das Personal fehlt.
„1.000 Wohnungen werden
voll, und wenn wir 2.000 bauen,
werden auch 2.000 voll.“
Letztlich kann man daher gar nicht „bedarfsgemäß“
erschließen und bauen, denn Landshut
ist keine Insel und der Markt ist nicht beschränkt
auf Landshut, sondern beeinflusst vom gesamten
Großraum München, der mindestens die für Landshut
relevanten Eckpunkte Augsburg, Regensburg,
Rosenheim, Rottal-Inn umfasst und derzeit erkennbar
bis nach Passau ausstrahlt. Winklmaier:
„Wenn wir 1000 Wohnungen bauen, dann werden
halt l.000 voll und wenn wir 2.000 bauen, werden
2.000 voll.“
Womit wir wieder bei der Zwickmühle wären.
Mehr „bezahlbare“ Wohnungen bedeuten noch
mehr Zuzug, noch mehr Bedarf an Schulen, Kindergärten,
Infrastruktur und natürlich auch mehr
Mit dem E 58 RS ® von ERLUS
lässt sich moderne
Architektur mit den Vorzügen
des Steildaches verbinden
Flächenfraß, somit mittelfristig auch wieder einen
höheren Bedarf an Wohnfläche.
Es geht alles in allem nicht einfach um billiges
Bauen, sondern um ein komplexes Austarieren unterschiedlicher,
nur zum Teil steuerbarer Einflüsse
und Entwicklungen. Vor 8-10 Jahren beispielsweise
hatte die Stadt durchaus Schwierigkeiten, die
Einfamilienhausgrundstücke im Bereich Nördlich
Wolfgangssiedlung zu verkaufen. Der Markt hat
sich binnen weniger Jahre um 180 Grad gedreht,
und das kann auch wieder anders herum gehen.
Diejenigen, die jetzt laut nach stärkerer Bau-
Tätigkeit der Stadt schreien, wären dann vielleicht
die ersten, die bei einem Überangebot wiederum
der Stadt Versagen vorwerfen.
Herrscht also Alarmstufe rot? „Das wäre
verkehrt“, sagt Winklmaier, eher sei Besonnenheit
gefragt als Schnellschüsse. Anders ausgedrückt:
Ruhe bewahren und den Ball flach
halten. „Aber wenn wir Grund zu vertretbaren
Bedingungen erwerben können, dann kaufen
wir“, fügt Winkelmaier an, „das ist die Politik
der Stadt schon seit Jahren, und wir versuchen
natürlich auch weiterhin kontinuierlich auf dem
Stadtgebiet gestreut Wohnbauflächen auf den
Markt zu bringen.“
n
maßnahmen können dadurch entfallen. Mit dem
E 58 RS® kann somit eine moderne, kubische
Bauweise realisiert werden, die bisher dem Flachdach
vorbehalten war. Gleichzeitig verbindet er sie
mit der Sicherheit und den Vorzügen des traditionellen
Steildaches.
Gut gewappnet für
stürmische Zeiten
Dass der neue E 58 RS® ein typischer E 58
von ERLUS ist, zeigt auch seine Form: harmonische
Proportionen, klare Kanten in der Verfalzung und
die elegante Wölbung der Sichtfläche. Wie alle Tondachziegel
der E 58 Reihe schützt er das Dach optimal
und dauerhaft gegen Wetterextreme, wie große
Niederschlagsmengen, starken Windsog oder Hagel.
Der E 58 RS® hat die Hagelwiderstandsklasse 4 –
ein Qualitätsmerkmal, das angesichts klimatischer
Veränderungen mit immer häufigeren und schwereren
Unwettern an Bedeutung gewinnt. n
16 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 17
Foto: © Charles Kenwright
www.landshuter-adventskalender.de
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
„Bebaubare Grundstücke
sind vorhanden“
Bauträger/Handwerk l Die Oberhauser Wohnbau GmbH gehört seit Jahrzehnten zu den
wichtigsten Unternehmen in der Landshuter Immobilienbranche. Die Inhaber-Familie
Elisabeth und Hans Oberhauser sowie der designierte Nachfolger Johannes hier im
WirtschaftsLEBEN-Interview zu dem vermeintlichen Mangel an Baugrund, zu notwendigen
politischen Weichenstellungen für bezahlbaren Wohnraum und den
Chancen einer städtischen Wohnbaugesellschaft.
Frau Oberhauser, Herr Oberhauser, stimmt es, dass in
Landshut zu wenig Flächen für den Wohnungsbau ausgewiesen
werden? *
Ich bin der Meinung, dass genügend Bauflächen da
sind. Nur wollen viele Eigentümer nicht verkaufen, da
keine Notwendigkeit besteht.
Wie meinen Sie das?
Ich sag Ihnen ein Beispiel. Draußen in der Parkstraße,
in der Nähe der Wirtschaftsschule, da sind 50.000 qm,
die einer Münchener Baugesellschaft gehören, (Firmengruppe
Dr. Hanns Mayer, Anm. der Red.). Der Bebauungsplan
steht seit Mitte der 1970er Jahre. Da könnte
man, je nachdem, 300 bis 400 Wohnungen bauen. Die
Fläche kommt aber nicht auf den Markt, da seitens des
Eigentümers kein Handlungsbedarf besteht.
Ist das nicht ein Einzelfall?
Wenn Sie in den Landshuter Westen schauen. Was da
freie Grundstücke sind ... Diese Landwirte, die sagen
natürlich: Wieso sollen wir verkaufen? Es ist unsere
Existenz.
Gut, Landwirte, ist klar, die können mit Geld nichts anfangen.
Aber Grundstücke als Geldanlage, Sie meinen,
die Knappheit liegt gar nicht daran, dass zu wenig ausgewiesen
wird?
Absolut nicht. Ich schätze, wenn ich jetzt durch Landshut
fahre, ich wüsste für bestimmt 5.000 Wohnungen
Grundstücke.
Aber die gibt keiner her?
Das sind oft verschiedene Komponenten, die hier zusammenspielen.
Und wie schaut es in der Umgebung aus?
Die Randgemeinden weisen ja auch alle aus, Ergolding,
Essenbach ..., aber dann kommt ja das Thema Flächenfraß
ins Spiel. Um diesem entgegenzuwirken, müsste
erst das Baugesetz grundlegend geändert werden. Erst
dann könnte verdichtet gebaut werden.
Wie meinen sie das?
Die Gerichte sind überhäuft mit Klagen. Wenn z. B. eine
Kommune eine Ausnahmegenehmigung erteilt, sei es
* Soweit nicht anders vermerkt, gab die Antworten
Hans Oberhauser; Sohn Johannes Oberhauser stieß
erst im Verlauf des Gesprächs dazu.
Abstandsflächen oder – hier in der Stadt – Gauben etc.,
dann klagt einfach der Nachbar. Solange das Baugesetz
nicht geändert wird, tut sich mit konsequent verdichtetem
Bauen gar nichts.
Zugespitzt gesagt, meinen Sie, die nachbarschaftlichen
Klagerechte müssten eingeschränkt werden, damit flächensparend
gebaut werden kann?
Die Behörden müssten einfach mehr Ermessensspielraum
bekommen, bzw. die Gesetze baufreundlicher.
Das Problem ist also eher, dass auf vorhanden Flächen
nicht gebaut wird?
Nehmen Sie unser Projekt Siebenbrückenweg: Dieser
Bebauungsplan ist von 1972. Bloß, es hat halt keiner
verkauft, bis die letzte der Besitzer verstorben ist. Dann
hat die Erbengemeinschaft verkauft. Das waren über
40 Jahre. Wenn Bauträger leichter an diese ausgewiesenen
oder beplanten Flächen herankämen, würde viel
mehr gebaut.
Muss man nicht langsam mal überlegen, ganz anders
zu bauen? Höher, Natur integrieren, Terrassenbepflanzung,
Flachdächer. ...
Naja höher, da sind wir wieder bei dem Thema Baurecht.
Und Bepflanzung: Flachdächer mit Begrünung,
„Der Staat ist gefordert. Wenn
Bauträger an die ausgewiesenen
oder beplanten Flächen
herankämen, würde auch gebaut.“
Wohnpark Siebenbrückenweg in Landshut, eines der
größeren Projekte der jüngeren Vergangenheit. Der
Sanierte Kirche in Oberglaim.
Hans und Elisabeth Oberhauser mit Sohn
Johannes. Dieser wird als Nachfolger den Handwerks-
mer. Auch da ist wieder die Politik gefordert. Wir sind
35 Jahre im Bauträgergeschäft. Wir haben mit 15 %
Nebenkosten angefangen – Statik, Planungskosten,
usw. –, heute sind wir bei 27 %. Es gibt eine Schallschutzverordnung,
eine Feuerschutzverordnung, Emissionsschutz,
Immissionsschutz, Freiflächengestaltungsplan ...
Es wird also alles teurer. Zwangsläufig.
Die Industrie drängt ja immer, dass das alles noch
Bebauungsplan stammt aus dem Jahr 1972. Der Grund
war allerdings über 40 Jahre lang nicht auf dem Markt.
Sanierungsarbeiten am Postgebäude, Landshut.
zweig „sicherlich nicht mehr so forcieren, wie ich –
was ja auch dann zeitgemäß ist“, so Hans Oberhauser.
strenger wird, noch mehr Wärmedämmung, noch mehr
Schallschutz, das generiert denen ja immer einen Zusatzmarkt.
Da ist viel Unsinn dabei?
Ich sehe z. B. keinen Sinn in einer kontrollierten Wohnraumbelüftung,
die man nur braucht, weil man alles
so dicht macht, dass man dann zwangsentlüften muss.
Oft müssen überdimensionierte Feuerwehrzufahrten
das wird schon jetzt sehr vorangetrieben. Damit nicht
mehr soviel Flächen versiegelt sind. Dahin muss der
Trend gehen.
Steht das im Widerspruch zum Bedarf an billigem
Wohnraum?
Ich möchte mal gerne eine verbindliche Definition
von billigem Wohnraum hören. Beispielsweise vier
oder sechs Euro pro Quadratmeter, wie auch imund
Wendemöglichkeiten vorgesehen werden. Und
dann sagt der Naturschutz: da müssen aber Grünflächen
hin.... Das macht eine sinnvolle, kostengünstige
Bebauung, gerade im Sinne von Nachverdichtung, unmöglich.
Wenn die Leute von bezahlbaren Wohnungen reden,
stehen da nicht auch erheblich gestiegene Ansprüche
dahinter, gerade was die Wohnfläche pro Person angeht?
Sicher. Früher waren das 20 Quadratmeter, heute sind
es 60. Da sind wir wieder bei der Definition: Was ist
bezahlbarer Wohnraum? Quadratmeterpreis/Miete, wie
hoch genau, mit welcher Ausstattung ...
Fakt ist jedenfalls, die Preise steigen immer noch, rasant
sogar ...
„Ich möchte mal gerne eine verbindliche
Definition von billigem
Wohnraum hören. Wieviel Euro
pro Quadratmeter?“
In den 1990er Jahren waren die Preise ungefähr in
Mark so hoch wie heute in Euro.1994 haben wir in Ergolding
gebaut. Damals haben wir den Quadratmeter
Eigentumswohnung für 4.900 DM verkauft. Heute sind
wir im Schnitt bei 4.800 Euro. Damals war die gängige
Miete 16 DM pro Quadratmeter. Heute liegt der Mietpreis
für solche Wohnungen zwischen 9 und 12 Euro.
Die Preise sind vor allem die letzten zwei Jahren nach
oben gegangen. Aber das wird nicht so weitergehen.
Sie glauben, das stagniert?
Ja. Wer soll es denn noch zahlen?
Zuwanderungsdruck aus München z. B.?
Elisabeth Oberhauser: Wir haben ganz wenig Kunden
aus München. Ein Münchener erlässt nur ungern die
Landeshauptstadt.
Das würde ich so nicht sagen. Viele Familien können
sich in München die Miete nicht mehr leisten und pendeln
lieber.
Elisabeth Oberhauser: Das mag sein, aber auch das
stößt doch an Grenzen.
Glauben sie an die Immobilien-Blase?
Ich kann mir eine Blase nicht vorstellen. Wenn ich von
meinen Erfahrungen ausgehe – bei 90 Prozent der Verbriefungen
braucht der Käufer keine Finanzierung. Das
ist vielfach die Generation der Erben. Die müssen nicht
notverkaufen, wenn die Preise tatsächlich fallen sollten.
Sie glauben also, das wird sich auf hohem Niveau stabilisieren?
Ja. Das Problem ist dann tatsächlich, dass sich manche
Leute das nicht mehr leisten können.
Womit wir wieder beim Problem bezahlbare Wohnungen
wären.
Nehmen wir mal das Objekt in der Luitpoldstraße 11,
das wir gerade saniert haben. Alles vom Feinsten, schöne
Bäder, alles neu. Es sind acht große Wohnungen,
100 bis 130 qm. Miete bei 9 Euro, also nicht überzogen.
Sieben sind weg, es war aber gar nicht so einfach.
Aber da ist es laut ...
Es sind moderne Schallschutzfenster drin, da hören Sie
gar nichts. (In diesem Moment kommt der Sohn
Johannes Oberhauser dazu, um am Gespräch
teilzunehmen.)
Elisabeth Oberhauser: Jedenfalls: Wir haben immer
Wohnungen zu vermieten. 365 Tage im Jahr.
Das heißt, wer jammert, es gäbe keine Wohnung, der
will es einfach billig haben?
Man muss ganz ehrlich sagen, wenn so eine Wohnung
bei 10-11 Euro pro qm liegt, das ist angemessen; aber
manche Leute könnten auch nicht 5 Euro bezahlen. Da
klafft die Lücke zwischen Wunsch und Möglichkeiten
so weit auseinander, dass auch eine Preissenkung zu
unseren Lasten nicht hilft.
Was kostet eine Sozialwohnung?
Miete: 6-8 Euro pro Quadratmeter, je nach Alter und
Ausstattung. Die für 6 Euro sind natürlich 40 Jahre alt,
kein Aufzug und eine veraltete Ausstattung.
Die SPD will ja unbedingt eine städtische Wohnungsbaugesellschaft,
die es richten soll. Könnte man überhaupt
neue Wohnungen zu dem Preis um die 7 Euro
bauen?
Ich würde diese Gesellschaft begrüßen, denn ich möchte
sehen, wie die das machen (schmunzelt). Da kann
man nur lernen.
Das läuft doch darauf hinaus, dass die Stadt zuschießen
muss, oder?
Sollen sie es probieren. Wir sind 35 Jahre im Geschäft,
da haben wir vielleicht 700 bis 800 Wohnungen gebaut,.
Wir sind alle erfahrene Leute auf dem Bau, Meister,
Techniker, Ingenieure ... Und ich habe mich sehr gewundert,
wie die von tausend Wohnungen gesprochen
haben, die man kurzfristig bauen könne.
„Ich kann mir eine Blase nicht
vorstellen. Ungefähr 90 % der
Käufer brauchen keine
Finanzierung. Die müssen nicht
notverkaufen, wenn die Preise
tatsächlich fallen sollten.“
Unter rein marktwirtschaftlichen Bedingungen kann es
diesen „bezahlbaren“ Wohnraum, sagen wir für sieben
Euro pro Quadratmeter, gar nicht geben?
Nur mit Zuschüssen der öffentlichen Hand, sprich vom
Staat; die Kommunen können das gar nicht stemmen.
Aber auch dann muss man natürlich alles ziemlich
gleich bauen, eine Wohnung wie die andere. Und es
u
18 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 19
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.
gibt halt z. B. keinen hochwertigen Belag, sondern nur
noch Gummimatten auf die Treppe usw.
Man hat das früher ja praktiziert mit der Sozialbindung.
20 Jahre Sozialbindung, dafür gibt es dann entsprechend
Zuschuss. Und danach kommt die Wohnung auf
den freien Markt. Auf diesem Weg haben viele Wohnungsbaugesellschaften
ihr Vermögen aufgebaut. Die
Landshuter Wohnungsbau eG z. B. – 1.300 Wohnungen!
Und die arbeiten heute gewinnbringend.
Sie meinen, das wäre wieder ein gangbares Modell?
Das muss die Politik aushecken. Wir sind nur die Ausführenden.
Wir müssen gewinnbringend arbeiten, sonst
sind wir weg.
„Das muss die Politik aushecken.
Wir sind nur die Ausführenden.“
Können Sie sagen, mit welcher Rendite ein Investor
zurzeit kalkulieren kann, wenn er in Landshut zugreift?
Zwischen zwei und drei Prozent bei Wohnungen. Bei
gewerblichen Immobilien ist es anders. Das kommt es
darauf an, was das Projekt für eine Laufzeit hat. Ich
würde sagen 4 % aufwärts, und es kann bis zu 10 Prozent
gehen.
Gewerbe ist immer ein heißes Eisen. Wenn Ihnen der
Zahnarzt auszieht, dann brauchen Sie vielleicht ein Jahr
oder zwei, bis Sie wieder einen drin haben. Eine Wohnung
dagegen ist gleich wieder weg.
Auf jeden Fall sind aber doch Immobilien derzeit eine
sichere Geldanlage.
Der Wert einer Wohnung steigt in der Regel. Wenn
jemand sich vor 25 Jahren – nur ein Beispiel – eine
Wohnung gekauft hat, für 4.000 Mark pro Quadratmeter,
und verkauft sie heute für 3.800 Euro, dann hat er
steuerfreies Geld, weil er nach zehn Jahren nichts mehr
versteuern muss.
Wie ist Ihre Branche eigentlich von der umfassenden
Digitalisierung betroffen? Mal abgesehen vom Bürocomputer.
(Sohn Johannes:) Wie der Begriff Handwerk schon
sagt. Man kann einen Maurer nicht „digitalisieren“. Es
gibt aber schon Fertigteilwände und Fertigteiltreppen,
wo man nicht mehr schalen muss usw. Auch vieles im
Bereich Vermessung ist insofern digitalisiert, dass man
es gleich im PC hat, also nicht mehr von Hand eingeben
muss.
Aber der Trend?
(Sohn Johannes:) Geht klar in Richtung Automatisierung.
Also immer mehr Fertigteile?
Ja, da drängt halt auch die Industrie immer mehr herein.
Fertigtreppen, Fertigdecken, Fertigwände, Fertigkamin
usw. Dann kommt noch das Klebeverfahren, das
kann auch ein Angelernter.
(Sohn Johannes:) Aber das hat jetzt nichts mit Digitalisierung
zu tun.
Ich könnte mir vorstellen im Bereich Zimmerei, Stichwort
CAD ...
Das machen wir schon lange. Bei unserer Abbundanlage
läuft alles mit CAD.
Das heißt im Moment gibt es da keinen großen Umbruch?
Und mittelfristig?
Es wird noch mehr dahin gehen, dass man in der Firma
die Teile vormontiert und auf der Baustelle zusammenbaut.
Beim Dachstuhl z. B., da wird man nicht mehr einzelne
Balken montieren usw., sondern fertige Elemente,
Tieflader, Kran, fertig. Das ist dann ganz im Sinne der
Industrie. Die haben dann die Vorgaben unter Kontrolle.
Da höre ich gewisse Ressentiments heraus.
Logisch. Nehmen wir als Beispiel die Sägewerke. Es
gibt nur noch ein paar große. Glauben sie, dass die
Preise dann fallen oder steigen? (Schmunzelt) Oder
Oben: Abgeschlossene Oberhauser-Projekte. Die
Oberhauser Wohnbau GmbH realisiert mit rund
25 Mitarbeitern in der Region Einfamilienhausneubauten,
Sanierungen, Doppelhaushälften,
aber auch Geschosswohnungsbau und große
Projekte. Der vorerst letzte große Komplex war
der „Wohnpark Siebenbrückenweg. Unten die
Architekten-Darstellung (Süd-West-Ansicht) des
aktuellen Oberhauser-Projektes am Rennweg 111.
Stahl. Stahlhandwerk am Bau ist bald vorbei. Und das
ist eigentlich das, was die Industrie will: ein paar große
Monopole, und sagen: so Jungs, jetzt haben wir euch
in der Hand
Wie ist dann Ihre Strategie für die nächsten zehn,
zwanzig Jahre? Wie kann man da als handwerklich
orientierter Bauträger überleben?
Wir werden uns der ganzen Situation anpassen, das
heißt, wir werden nach wie vor Wohnungen bauen. Wir
versuchen, auch mehr im gewerblichen Bereich zu bauen;
werden den Betrieb sehr schlank halten, nicht zu
große Investitionen, damit die Abhängigkeit von Banken
sich in Grenzen hält. Ansonsten: Immer schauen, dass
man gute Fachleute, gute Ingenieure und Techniker hat
und Meister selber aufbaut.
Den Handwerkszweig wird der Junior sicherlich nicht
mehr so forcieren, wie ich – was ja auch dann zeitgemäß
ist.
Alle reden von Fachkräftemangel. Oberhauser auch?
Es trifft uns noch nicht wirklich. Wir haben sehr gute
Leute. Man muss halt zwei Sachen beachten:
Erstens, der gute Facharbeiter möchte heute im Hand-
„Immer schauen, dass man gute
Fachleute, gute Ingenieure und
Techniker hat – und Meister selber
aufbauen.“
werk dieselben Sozialleistungen und Vorteile haben wie
in der Industrie.
Nachvollziehbar.
Das Zweite ist: Es studieren ja heute die meisten jungen
Leute. Die wollen sich dann nicht die Hände dreckig
machen. Und oft wollen sie dann auch nicht in die
Nachfolge treten.
Also Fachkräftemangel ist sicher ein Problem, aber
nicht das Hauptproblem am Bau.
Was ist denn das Hauptproblem?
Das ist die Unterwanderung durch die osteuropäischen
Firmen.
Preiskämpfe?
Das auch. Und dann Qualität.
Unterwanderung heißt, die treten als Subunternehmer
auf und drücken die Preise mit schlechter Qualität?
Das kann man beobachten, ja.
n
BayWa-Umbau biegt in die Zielgerade ein
BayWa Baustoffe Landshut l Das bisherige Sortiment wird erweitert. Ab 2019 gibt es eine Erlebniswelt für stilvolles Bauen
und Modernisieren in einer attraktiven und großzügigen Ausstellung aus den Bereichen Fenster, Türen, Tore, Böden sowie
Garten- und Landschaftsbau.
Bereits seit Jahren ist BayWa Baustoffe in
Landshut mit seiner professionellen Ausrichtung
und dem ausgeprägten Fachwissen seiner großen
Spezialisten-Teams der ideale Partner in Sachen
Neubau und Sanierung. Die BayWa-Experten vor
Ort stehen Bauträgern und privaten Bauherren
gleichermaßen im kompletten Bauprozess mit ehrlicher
Fachberatung zur Seite – ob im Fachhandel,
am Telefon, über das BayWa Baustoffe Online-
Portal oder direkt auf der Baustelle.
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Premiumservices, natürlich von BayWa
Neue
Ausstellungswelt
in Landshut
ab 2019
„Eine neue Anlaufstelle für
private Bauherren und Bauprofis,
die Wert auf stilvolles und
hochwertiges Bauen
und Modernisieren legen.“
Um den Kunden 2019 eine noch umfangreichere
Produktpalette und Services zu bieten, wird
im Betrieb derzeit fleißig umgebaut. Die Sortimente
aus den Bereichen Fenster, Türen, Tore, Böden
sowie Garten- und Landschaftsbau werden künftig
in einer attraktiven und großzügigen Ausstellung
präsentiert. Mit dieser Erlebniswelt schafft BayWa
Baustoffe in Landshut eine neue Anlaufstelle für
private Bauherren und Bauprofis, die Wert auf stilvolles
und hochwertiges Bauen und Modernisieren
mit BayWa Baustoffe legen.
Ein besonderer Schwerpunkt wird auf den Bereich
des gesunden Bauens gelegt. Neben Fachberatung
gibt es bei BayWa Baustoffe tausende
hochwertige und ausschließlich emissionsarme
Bauprodukte. Sie wurden durch strenge und objektive
Kontrollfaktoren nachweislich als emissionsarm
gekennzeichnet, die über die Kriterien des
AgBB-Schemas (Ausschuss für die gesundheitliche
Bewertung von Bauprodukten) für Schadstoffe
und Verbindungen hinausgehen.
Ab Anfang 2019 können Kunden in der neuen
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ihr Traumhaus planen und sich zu spannenden
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DS elekrotherm genießt das neue Firmendomizil
und startet zweiten Bauabschnitt
DS elektrotherm l Relativ „geräuschlos“ ist der DS elektrotherm GmbH ein imposanter Neubau in der Inneren Münchener Straße
gelungen – zur Freude der Mitarbeiter, die angenehmes Raumklima, viel Tageslicht und kurze Anfahrtswege genießen können. Platz
für weiteres Wachstum gibt es auch, und ein zweiter Bauabschnitt läuft gerade an.
Der renommierte Landshuter Spezialist für
Gebäude- und Klimatechnik, DS elektrotherm, hat
am traditionellen Standort in der Inneren Münchener
Straße aus einem in die Jahre gekommenen
Altbau ein modernes Verwaltungsgebäude mit viel
Platz und viel Licht für die Mitarbeiter gemacht.
Was man heute sieht, ist aber nur der erste Bauabschnitt,
der zweite läuft gerade an: Zur Wittstraße
hin, wo früher eine Tankstelle war, erfolgt
der zweite. Dort entstehen das Kundendienstbüro,
Sozialräume und Lagerflächen sowie eine Parkgarage.
Insgesamt hat das neue Firmengelände
zukünftig eine Fläche von 5.600 qm. „Dann haben
wir auch Reserven für weiteres Wachstum“, sagt
Geschäftsführer Christian Stürzer.
Dieses Wachstum, über Jahrzehnte hinweg
kontinuierlich und solide, wird seit mehreren
Jahren durch den Fachkräftemangel gebremst.
„Du findest keine guten Leute mehr, vor allem im
Handwerk“, stellt Stürzer nüchtern fest. Zwar sind
Umsatz und Manpower auch in der jüngeren Vergangenheit
kontinuierlich gewachsen, aber Stürzer
beklagt, dass sein Unternehmen deutlich schneller
wachsen würde, fände er die geeigneten Mitarbeiter.
Der Zuwachs kommt vor allem durch Ausländer
und natürlich durch eigene Ausbildung. Dabei
ist DS elektrotherm ja ein attraktiver Arbeitgeber
und genießt überregionales Renommee.
„Gute nachbarschaftliche
Beziehungen haben den
Umbau bei laufendem Betrieb
möglich gemacht und die Kunden
haben nichts davon zu spüren
bekommen.“
In Versuchung, bei dieser Gemengelage still
und heimlich die Preise hochzuschrauben, kommt
er übrigens trotzdem nicht. „In unserer Liga spielen
nicht so viele Unternehmen, und in dem überschaubaren
Kreis herrscht trotz allem ein harter
Preiskampf“, so Stürzer. Er redet dabei von Aufträgen
in der Größenordnung 5 Mio. Euro und mehr.
Am meisten profitieren vom Neubau die Mitarbeiter.
Die neuen Räumlichkeiten bieten viel Platz
und kurze Wege, haben viel Tageslicht, und es
mangelt auch nicht an komfortablen Details. So
wurden z. B. sämtliche Büros mit modernen, hö-
henverstellbaren Schreibtischen ausgestattet und
es steht den Mitarbeitern Trinkwasser, angereichert
mit Kohlensäure, zur Verfügung.
Der Blick auf die Mitarbeiter gab letztlich auch
den Ausschlag für die Beibehaltung des Standortes
in der Stadt. Denn natürlich wurde zunächst auch
ein Neubau außerhalb in Erwägung gezogen, was
in mancherlei Hinsicht einfacher gewesen wäre:
Ein wesentlich einfacheres Genehmigungsverfahren,
und man hätte nach Fertigstellung umziehen
können, bis dahin aber in gewohnter Umgebung
weiterarbeiten. So aber musste man aufwändig die
Nutzung benachbarter Räumlichkeiten während
der Bauphase organisieren. Was, so Stürzer, nur
möglich war, weil mit Nachbarn einvernehmliche
Vereinbarungen getroffen werden konnten und so
in unmittelbarer Nähe vorübergehend Flächen zur
Verfügung standen.
„Viele Mitarbeiter kommen mit den Radl oder
zu Fuß oder Bus und gerade die Azubis brauchen
eine günstige Verkehrsanbindung“, erläutert Stürzer
den Hauptgrund für den beibehaltenen Standort.
Geschäftsführer Dipl. Ing. (FH) Christian Stürzer.
„Wir sind in unserem alten
Firmengebäude räumlich und
logistisch an Grenzen gekommen.
Deshalb war der Neubau ein
notwendiger und logischer Schritt,
um unsere Aufträge auch künftig
auf dem gewohnt hohen Niveau
abwickeln zu können.“
Aber auch ökonomisch macht der Umbau
Sinn: Es wurde auf eine hohe Funktionalität geachtet,
effektivere Abläufe, kürzere Wege und
bessere Kommunikation rechnen sich auf Dauer.
Als Experte für Gebäudetechnik hat das Unternehmen
natürlich gerade auf diesem Gebiet
Ehrgeiz walten lassen. Der Einsatz eines Blockheizkraftwerkes
(BHKW) ermöglicht eine ressourcenschonende
Energiegewinnung, der erwirtschaftete
Strom wird selbst genutzt, der Rest eingespeist.
Wärme oder Kälte – je nach Jahreszeit – wird über
die Betonkernaktivierung verteilt und sorgt für ein
angenehmes Raumklima. Der besondere Clou dabei
ist eine sogenannte Absorptionskältemaschine, die
aus Wärme Kälte gewinnt. Die Wärme hierzu wird
ebenfalls vom BHKW produziert und somit auch im
Sommer Strom für den Eigenbedarf erwirtschaftet.
Die Kältemaschine wird in der bei DS elektrotherm
realisierten Konstruktion mit treibhausneutralem
Kältemittel betrieben. Eine Anlage, die es in dieser
Ausgestaltung für ein Bürogebäude weit und breit
nicht gibt.
Über die selbst geplante und programmierte
Gebäudeleittechnik wird das Gebäude energieoptimiert
betrieben. In den Räumen werden über
die Einzelraumregelung Licht, Temperatur und Jalousien
optimiert gesteuert. Bei den Leuchten wurde
ausschließlich LED-Technik installiert, um den
Stromverbrauch dauerhaft zu senken. n
DS Elektrotherm und der
Neubau im Stenogramm
• 14. November 1980
Eintragung ins Handelsregister,
• am 1. Mai 1993 wir der 101.
Mitarbeiter eingestellt,
• Mitarbeiterzahl heute: knapp 200,
davon 30 Auszubildende,
• Leistungen:
Heizung
Sanitär
Lüftung
Kälte-/Klimatechnik
Anlagenbau
Gebäudeleittechnik
Industrielle Anlagen
Nutzerspezifische Anlagen,
• jeweils Planung, Ausführung.
Kundendienst, Wartung.
Der Neubau
• 1. Bauphase: Modernes Verwaltungsgebäude,
Innere Münchener Straße,
Einzug Februar 2018,
• 2. Bauphase Baubeginn Ende 2018,
geplante Fertigstellung: Ende 2019;
hier entstehen ein großes Lager, das
Kundendienstbüro und Sozialräume,
• Fläche insgesamt 5.600 qm, verteilt
auf 7 (Wittstraße) bzw. 5 Stockwerke
(Innere Münchener Straße),
www.elektrotherm.com
So kommt es, dass das Unternehmen nicht
nur attraktive Aufträge mangels Manpower ablehnen
muss, sondern auch noch diplomatisches
Geschick braucht, um solche Kunden nicht für die
Zukunft zu verprellen. Stürzer erklärt ihnen meist
im persönlichen Gespräch die Umstände und stößt
dann meist auf Verständnis.
Der Neubau hat zur Inneren Münchener Straße hin
5 Stockwerke. Das Erdgeschoss ist an den
Biomarkt Frisch und Fein vermietet, ganz oben
befindet sich eine Wohnung; wegen der Hanglage
werden es dann auf der Seite
zur Wittstraße hin 7 Stockwerke sein.
22 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 23
Industrie Flottweg SE
Industrie Flottweg SE
Links das derzeitige Produktionsgelände. Nur gut einen Kilometer davon entfernt entsteht derzeit Werk 2. Die Montage der Anlagen wird komplett ins neue
Werk 2 verlegt. Von dort gehen die Maschinen schließlich auch in den Versand. Außerdem wird unter anderem der Service auf 3.600 Quadratmeter Bürofläche
hier eine neue Heimat finden. Oben: Anlagen wie diese gehen von Vilsbiburg aus in die ganze Welt.
Flottweg verdoppelt seine Herstellungskapazitäten
in Vilsbiburg
Flottweg SE l Beim Vilsbiburger Trenntechnikspezialisten Flottweg ist man auch für die kommenden Jahre fest vom Standort
Deutschland und im Speziellen vom Standort in der Region Landshut überzeugt. Derzeit entsteht ein Werk 2 als Basis für nachhaltiges
und effektives Arbeiten in der Region.
bisher erforderliche logistische Aufwand minimiert
werden. Im Stammwerk, dem künftigen Werk
1, das in 1,1 Kilometer Entfernung zum neuen
Standort liegt, sollen künftig die Bauteile für die
verschiedenen Maschinen gefertigt werden. Die
Montage der Anlagen wird komplett ins neue Werk
2 verlegt. Von dort gehen die Maschinen schließlich
auch in den Versand. Außerdem wird unter anderem
der Service dort eine neue Heimat finden,
weshalb auch ein Gebäude mit 3.600 Quadratmeter
Bürofläche vorgesehen ist.
Im Mai 2018 begann die Flottweg SE mit den
Erdarbeiten für ihr neues Werk 2 an der Baumgartenstraße
in Vilsbiburg. Wenn das 42-Millionen-
Euro-Bauvorhaben mit seinen 18.000 Quadratmeter
Produktionsfläche Anfang 2020 in Betrieb geht,
wird Flottweg damit seine Herstellungskapazitäten
verdoppeln. Der Sprecher des Vorstands der Flottweg
SE, Fritz Colesan betont: „Es wurde immer
deutlicher, dass wir eine grundlegende Lösung
brauchen, die auch mal zehn Jahre hält.“ Aktuell
produziert Flottweg auf 15 Fertigungsmaschinen
im Dreischichtbetrieb, um alle Aufträge bewältigen
zu können.
Der Grundstein des Erfolgs:
die Ausbildung
Um die Qualität der Produkte langfristig auf
dem höchstmöglichen Level zu halten fiut2lässt
Flottweg nur ausgebildete Fachkräfte an die Fertigungsmaschinen.
Aus diesem Grund bietet das
Unternehmen seit über 70 Jahren technische
Ausbildungsberufe an. Aktuell lernen über 50
Mädchen und Burschen die Ausbildungsberufe des
Industriemechanikers (m/w) und des Mechatronikers
(m/w).
Der Industriemechaniker hat eine Lehrzeit von
regulär 3,5 Jahren, wobei eine Verkürzung möglich
ist. Hier werden grundlegende Kenntnisse über
das Fertigen von Bauteilen und Baugruppen vermittelt
sowie das Instandsetzen und Warten von
Maschinenanlagen. Ebenfalls 3,5 Jahre dauert die
Ausbildung zum Mechatroniker. Die Azubis werden
ausgebildet im Fertigen und Instandhalten von
elektrischen Baugruppen und Anlagen.
Auch eine kaufmännische Ausbildung gehört
alle zwei Jahre zum Angebot des Unternehmens
dazu. Als Fremdsprachen-Industriekaufmann
(m/w) durchlaufen die Auszubildenden alle fachrelevanten
Abteilungen. Der starke Fokus auf die
Fremdsprachen unterstützt sie dabei, die Herausforderungen
in einem internationalen Umfeld zu
meistern.
Ob Unternehmen an einem Standort investieren
oder nicht, hängt im Wesentlichen von dessen
Attraktivität ab. Durch die Globalisierung und die
harte internationale Konkurrenz ist ein wettbewerbsfähiger
Standort für Firmen noch wichtiger
geworden als früher. Beim Vilsbiburger Trenntechnikspezialisten
Flottweg ist man auch für die kommenden
Jahre fest vom Standort Deutschland und
im Speziellen vom Standort in der Region Landshut
überzeugt.
Das Jahr 2006 – Deutschland feiert seine
Fußballhelden im eigenen Land, in Österreich wird
das Mozartjahr eingeläutet und die neue Rechtschreibreform
tritt offiziell in Kraft. Auch Flottweg
sah in jenem Jahr noch etwas anders aus. Das
Unternehmen beschäftigte halb so viele Mitar-
„Es wurde immer deutlicher, dass
wir eine grundlegende Lösung
brauchen,
die auch mal
zehn Jahre
hält.“
Fritz Colesan,
Vorstandssprecher
Flottweg SE
beiter und erzielte ungefähr die Hälfte des Umsatzes,
wie im Jahr 2017. Aufgrund des starken
Wachstums des Unternehmens in den vergangen
Jahren,kommt Flottweg nun baubedingt an die
Grenzen. Eine Untersuchung des Kompetenzzentrums
„Fabrikplanung“ hat unter der Mitwirkung
der Hochschule Landshut schnell herausgefunden,
dass die Abläufe bei Flottweg deutlich effizienter
werden sollten, weil sich viele Produktionswege
kreuzen und eine grafische Darstellung des Materialflusses
mehr einem bunten Gekritzel glich als
einer logischen Struktur.
Hinzu kommt, dass Flottweg mittlerweile drei
Außenlager betreibt, die zusätzlichen Verkehr und
Zeitverlust erzeugen. Mit dem Werk 2 sollen die
Abläufe bei Flottweg deutlich vereinfacht und der
Auszeichnung für Flottweg-Ausbildng: Aktuell lernen über 50 Mädchen und Burschen die Ausbildungsberufe
des Industriemechanikers (m/w) bzw. des Mechatronikers (m/w).
Durch die Integration der Ausbildung in die
betrieblichen Abläufe und die stetige Vermittlung
von theoretischen Kenntnissen sind die Auszubildenden
nach der Ausbildung hochqualifizierte
Fachkräfte. Flottweg bildet vor allem für den eigenen
Bedarf aus. In den letzten Jahren wurde allen
ausgelernten Auszubildenden ein fester Arbeitsvertrag
angeboten.
Der Anmeldeschluss für die Ausbildung zum
Industriemechaniker (m/w) und zum Mechatroniker
(m/w) ist der 30. September 2018. Der Anmeldeschluss
für die Ausbildung zum Fremdsprachen-
Industriekaufmann (m/w) ist der 30. September
2019. n
Weitere Informationen: www.flottweg.com
24 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 25
Energietechnik: SPIE SAG
Ausbildungsinitiative und
gelebte Integration
Systemlieferanten I Die SPIE SAG ist deutscher Marktführer im Bereich wachstumsstarker
Energieinfrastrukturdienstleistungen und positioniert sich als führender Serviceund
Systemlieferant für die energietechnische Infrastruktur von Versorgungs- und
Industrieunternehmen. Dieses Jahr startete SPIE SAG eine Ausbildungsinitiative und
engagierte sich in gelebter Integration.
Die Ergoldinger SPIE SAG, größter deutscher
Standort der Gruppe, stemmt sich gegen den
Fachkräftemangel mit einer Ausbildungsinitiative
und investierte verstärkt in die elektrotechnische
und mechanische Ausbildung. Hochqualifizierte
Ausbilder sowie neueste Ausrüstungen und Werkzeuge
sorgen in Kombination mit Baustellen- und
Montageeinsätzen dafür, dass die Jugendlichen
für die zukunftsträchtigen Berufe der Energiewirtschaft
gewappnet sind. Angeboten wird eine Vielzahl
von Ausbildungswegen (siehe Kasten unten).
Gelebte Integration bei
SPIE SAG am Standort Ergolding
Auch in Sachen Integration wurde SPIE SAG
aktiv und hat auf diesem Weg sogar Arbeitskräfte
rekrutiert. Bereits mehrfach hat SPIE SAG in
Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit am
Standort Ergolding Bewerbertage mit Flüchtlingen
durchgeführt. Anhand von Schaubildern wurden
dabei die verschiedenen Tätigkeiten des jeweiligen
Berufsfeldes erläutert. Schnell zeigte sich,
wer Vorkenntnisse und Erfahrungen darin hatte
und somit für ein Praktikum auf den Baustellen
geeignet war.
„Nach einer intern getroffenen Auswahl unter
Einbeziehung der Kolonnenführer konnten nach
Ausbildungsberufe bei SPIE SAG
• Elektroniker für Energieu.
Gebäudetechnik
• Industrieelektroniker
• Elektroanlagenmonteur
• IT-Systemelektroniker
• Bauzeichner
• Konstruktionsmechaniker
• KFZ-Mechatroniker
• Tiefbaufacharbeiter
• Rohrleitungsbauer
• Industriemechaniker
• Industriekaufleute
Infos auf: www.spie-sag.de/de/karriere.php
Das Hauptgebäude der SPIE SAG GmbH in Ergolding.
Vorletztes Jahr wurde hier das 100-jährige
Bestehen der SAG gefeiert und 2017 der Übergang
von „SAG“ zu SPIE SAG vollzogen.
Auszubildende bei SPIE SAG..
Im Rahmen von Bewerbertagen integrierte
SPIE SAG auch schon Flüchtlinge als Arbeitskräfte.
Die SPIE SAG im Stenogramm
SPIE SAG gehört in Deutschland zu den
führenden Service- und Systemlieferanten
für die energietechnische Infrastruktur
von Versorgungs- und Industrieunternehmen.
SPIE SAG bietet herstellerunabhängige
Services und Systeme für die
Energieerzeugung sowie die Übertragung
und Verteilung in Strom-, Gas- und
Wassernetzen. Etwa 8.000 Beschäftigte
erwirtschaften einen Umsatz von über
einer Milliarde Euro. Über 100 Standorte
gewährleisten in Deutschland flächendeckenden
Service für regionale und
kommunale Energieversorger, Industrieunternehmen,
Kraftwerksbetreiber und
Verkehrsbetriebe. Darüber hinaus ist die
SPIE SAG in Frankreich, Polen, Ungarn,
Tschechien und der Slowakei mit Tochtergesellschaften
präsent.
Die Tatigkeitsschwerpunkte
• Service
• Schaltanlagenbau
• Leitungsbau
• Netzbau
• Rohrleitungsbau
• Kommunikationsnetze
erfolgreichem Praktikum schon mehrere Kandidaten
in feste Anstellungsverhältnisse übernommen
werden. „Wir sind begeistert“, freut sich der technische
Regionsleiter Markus Kopp.
Das Unternehmen, vormals unter dem Namen
SAG bekannt, feierte 2016 sein 100-jähriges Firmenjubiläum
und hat eine wichtige Rolle bei der
Gestaltung der deutschen Energieinfrastruktur
gespielt. Es ist heute Marktführer in Deutschland,
wo es knapp 75 Prozent seines Umsatzes
erwirtschaftet, aber auch in der Slowakei, Tschechien,
Polen, Ungarn und Frankreich fest etabliert.
Die SAG beschäftigt rund 8.000 hochqualifizierte
Mitarbeiter an mehr als 170 Standorten,
davon 120 in Deutschland. Der Umsatz betrug
2016 rund 1,3 Milliarden Euro.
Letztes Jahr präsentierte sich der Standort
Ergolding mit gleich zwei Ständen in bester Lage
auf der Niederbayernschau in Landshut. Im Fokus
des Messeauftritts stand die Darstellung der neuen
Marke sowie der neuen Dienstleistungen der
SPIE SAG in Ergolding. Dies sind Leistungen im
Planungsbereich für Telekommunikationsnetze sowie
im Sektor der erneuerbaren Energien. Dazu
wurde auf der Niederbayernschau das Portfolio der
Allfamily vorgestellt. Sie umfasst alle energetisch
relevanten Leistungen wie Energieberatung (All-
Check), Batteriespeichertechnologie (StorageAll),
Photovoltaik (PVAll) und vor allem Ladesysteme
für Elektromobilität (emobiAll).
n
MEDIA|tek investiert am Standort Litzelkirchen
Erlebnis Medientechnik: Neuer MEDIA|tek Showroom in Litzelkirchen bei Binabiburg
Das Systemhaus MEDIA-tek GmbH aus dem
südlichen Landkreis Landshut plant und installiert
seit mehr als 20 Jahren Medientechnik für höchste
Ansprüche. Zu den Kunden zählen u.a. das Bayerische
Ministerium des Innern, der Roboterhersteller
KUKA in Augsburg und das neue Planetarium „Supernova“
in Garching (ESO).
MEDIA|tek
In der Medientechnik spielen viele Komponenten
(sprich Geräte, Produkte) zusammen.
MEDIA|tek plant und installiert diese Geräte,
so dass die Technik für Ihre individuelle Besprechungssituation
einwandfrei arbeitet.
In unserem neuen SHOWROOM erleben Sie
modernste Medientechnik live und in unterschiedlichen
Besprechungsszenarien: vom
HuddleSpace bis zum großen Konferenzraum.
Weitere Infos: www.showroom.land
T 08741 925800 | info@media-tek.com
Links: Im denkmalgeschützten „Droadkasten“ ist der SHOWROOM untergebracht. Der sogenannte
„Darkroom“ ist speziell für die Präsentation von Peripheriegeräten und Medientechnik für Ausstellungen
und Museen konzipiert.
Zehn Mitarbeiter und einen Auszubildenden beschäftigt
das Unternehmen aktuell. 2017 investierte
das Unternehmen am Ortseingang von Binabiburg
in einen Neubau – ein großes Lager mit Fertigung.
Mit dem preisgekrönten Architekturbüro studiolot
aus Altötting entstand dann im ersten Halbjahr 2018
am Hauptsitz in Litzelkirchen ein SHOWROOM mit
modernster Medientechnik für unterschiedliche Anwendungsbereiche.
Dazu zählen kleine, mittelgroße
oder große Besprechungsräume, Hörsäle, sowie Lösungen
für den mobilen Einsatz. Verschiedene Meetingsituationen,
z. B. Collaboration in Huddle-Rooms,
Anbindung & Integration von Skype for Business,
Deckenlautsprecher mit Richtungsbezug sowie neueste
interaktive Displays können hier live erlebt und
ausprobiert werden. Auch ein Videokonferenzsystem
und Tischeinbaufelder, Decken- und Wurfmikrofone
etc. können getestet werden.
Medientechnik live erleben.
Im sogenannten „Darkroom“ sind Peripheriegeräte
und Medientechnik für Ausstellungen und
Museen verbaut: Eine Präsentations-Software mit
RFID-Tag, ein 4K-Display, ein – in den Tisch eingebautes
– Touch-Display u.v.m. Der Showroom bietet
bestuhlt Platz für ca. 20 Personen, ein Catering
kann auf Wunsch gerne organisiert werden. n
Weitere Informationen: MEDIA|tek® GmbH
Litzelkirchen 3 l 84155 Bodenkirchen
Tel. +49 8741 92580-0
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26 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 27
Industrie: ebm-papst
Industrie: ebm-papst
Technologisch immer eine
Nasenlänge voraus bleiben
ebm-papst l Die ebm-papst Unternehmensgruppe legte über Jahre ein rasantes
Wachstum hin. Im letzten Geschäftsjahr, das am 31. März 2018 zu Ende ging, wurde
ein Umsatzplus von 7,5 % bekanntgegeben und damit erstmals die 2 Milliarden Euro
überschritten. Hier im WirtschaftsLEBEN-Interview sprachen der Vorsitzende der
Geschäftsführung, Stefan Brandl, und seine neue (seit 1. Juli) Mitgeschäftsführerin am
Standort Landshut, Stefanie Spanagel, über die Gründe des Erfolgs, die Strategie für
die Zukunft und ihre persönliche Motivation.
Die beiden Landshuter Werke: „Die Stellenbeschreibungen werden sich durch die Digitalisierung ändern, aber die Mitarbeiterzahl in etwa gleich bleiben.“
Frau Spanagel, Herr Brandl, was macht die Dynamik der
Unternehmensentwicklung möglich?
Brandl: Das ist unsere sogenannte EC-Technologie, beruhend
auf dem Leitsatz, den unser Unternehmensgründer
Gerhard Sturm schon ganz früh gepflegt hat: Jedes Produkt
muss ökologisch und ökonomisch besser sein als
sein Vorgänger. Als die Nachhaltigkeitsdiskussion aufkam
und Energieeffizienz ein entscheidendes Thema wurde,
hatten wir ein Produktportfolio, das bis heute sehr stark
nachgefragt wird. Wir haben uns einfach zum richtigen
Zeitpunkt auf nachhaltige Produkte konzentriert.
Weitsicht, Zufall oder Glück?
Spanagel: Da muss man schon sagen, dass er die richtige
Nase hatte und visionär gedacht hat, weil er auch
Ressourcenschonung sehr frühzeitig einbezogen hat.
Zum einen konnten wir bei unseren Produkten über
die Motortechnologie und den Wirkungsgrad einiges
herausholen. Zum anderen gibt es bei der Aerodynamik
– also den Laufrädern – noch viel Potenzial. So
verwenden wir zum Beispiel auch hier nachhaltige Materialien.
Das Dritte ist dann die Elektronik. Über diesen
Weg steuern wir die Motoren an und können dann beim
Gesamtwirkungsgrad sehr viel erreichen. Und was speziell
den Landshuter Standort anbelangt, hat natürlich
die Energieeinsparverordnung eine Rolle gespielt. Dadurch
hat es de facto ein Verbot gegeben, Heiztechnik
mit schlechten Wirkungsgraden und damit nachteiliger
Schadstoffemission einzusetzen.
Was sind die Haupteinsatzgebiete für ebm-papst-
Produkte?
Brandl: Wir haben sieben strategische Märkte: Luftund
Klimatechnik, industrielle Kältetechnik, industrielle
Lufttechnik, Automotive-Bereich, Antriebstechnik und
schließlich hier in Landshut die Heiztechnik sowie die
Hausgerätetechnik.
Man findet unsere Produkte also so ziemlich in allen
Bereichen, sei es im Haushalt, in der Industrie, im Handel,
im Straßen- und Schienenverkehr, in Gebäuden
aller Art, in der Energietechnik und natürlich im Bereich
der Elektronik und Digitalisierung.
Stefanie Spanagel, seit 1. Juli Geschäftsführerin am Standort Landshut, kommt vom Automobil- und Maschinenbauzulieferer
AMK mit Sitz in Kirchheim unter Teck. Dort war sie zuletzt als Head of Operations für
die weltweiten Produktionsstätten des Unternehmens verantwortlich. Zuvor war die Diplom-Betriebswirtin
mit Studium in Reutlingen und Paris von 2005 an beim Ludwigsburger Filterspezialisten MANN+HUMMEL
GmbH in verschiedenen Führungspositionen u.a. als Werkleiterin tätig. Der langjährige Geschäftsführer in
Landshut, Stefan Brandl, ist seit Januar 2017 CEO der ebm-papst Unternehmensgruppe und noch Teil der
Geschäftsführung in Landshut.
Was bedeutet die beschlossene Hinwendung zum Elektro-Auto
für Ihr Unternehmen?
Brandl: Wir überlegen natürlich, wie wir auch in der
Elektromobilität zukünftig eine Rolle spielen können.
Ein spannender Ansatz, den wir gerade stark forcieren,
sind die Ladestationen. Die müssen belüftet werden,
weil ja Elektronik drinsteckt, die nicht zu heiß werden
darf. Für die Kühlung sorgen Ventilatoren von uns.
Ist das produktbezogen derzeit die interessanteste
Wachstumsperspektive oder gibt es noch andere?
Spanagel: Cloud-Computing z. B. ist ein schnell wachsendes
Feld. In den riesigen Datencentern müssen die
großen Serverstationen runtergekühlt werden. Aber wir
wachsen in all den aufgeführten Märkten, in manchen
stärker, in anderen weniger stark, das schwankt konjunkturell.
Momentan wachsen wir am stärksten in der
automobilen Welt sowie bei Luft und Klima.
Und weltmarktbezogen, wo spielt die Musik? China?
USA?
Brandl: Wir setzen momentan tatsächlich den stärks-
„Wir wachsen in allen sieben
Geschäftsfeldern, wenn auch
konjunkturbedingt mit
wechselnder Geschwindigkeit.“
ten Focus auf diese zwei Märkte, Nordamerika und
insbesondere China/Asien. In Europa sind wir ja über
die Jahre hinweg sehr stark gewachsen. Wir machen
nach wie vor in Europa fast 70 % unseres Geschäftes.
Um weiter Wachstum zu generieren, wollen wir unsere
Märkte in Übersee ausbauen. Wir setzen daher ein
Regionalisierungskonzept um, indem wir in der Region
für die Region entwickeln, produzieren und vermarkten.
Daher sind starke Investitionen in Asien und auch in
Nordamerika vorgesehen, – und zwar in Personal, aber
natürlich gleichzeitig auch in Standorte.
Natürlich haben wir über die Jahre
hinweg sehr viel in die Automatisierung
investiert, aber wir
brauchen auch eine hohe Flexibilität
und die kriegen wir nur durch
unsere Mitarbeiter.“
Macht Ihnen Trump Sorgen?
Brandl: Was das ganze Thema Strafzölle anbelangt,
das kann uns natürlich schon erheblich die Konjunktur
vermiesen. Steigende Zölle sorgen für Preissteigerungen,
das mindert den Absatz und das wiederum schlägt
irgendwann auf unsere Bedarfsmengen zurück. Auch
gehen die Investitionen in Maschinen und Einrichtungen
zurück und fast überall hängen wir in der Schleife mit
drin. Also, wir sind nicht direkt mit unserem Produktprogramm
betroffen, das wir in den USA haben, aber es
ist einfach konjunkturell ein Risiko.
Was bedeutet Digitalisierung, Stichwort Industrie 4.0,
konkret für die zukünftige Konkurrenzfähigkeit Ihres
Unternehmens?
Brandl: Da sind wir ja die aktiv Betreibenden, einer der
Vorreiter-Betriebe. Wir haben mit SAP schon sehr früh
eine Kooperation vereinbart, die uns im Grunde „von
der Wiege bis zur Bahre“ unser Produkt verfolgen lässt.
Das heißt, von der gesamten Supply-Chain, beginnend
mit der Materialanlieferung über die Logistik in die Produktion
bis hin zum Kunden können wir unsere Produkte
auf Sachnummernebene und auf Komponentenebene
nachverfolgen. Das ist die eine Facette.
Die zweite ist die Integration unserer Produkte in
Digitalisierungslösungen. Wir kommen bei unseren
Standard-Produkten ja von der Mechatronik her in eine
Elektrifizierung, die eine Digitalisierung zur Folge hat.
Und im nächsten Schritt werden dann die Daten, die wir
aus dem Ganzen gewinnen können, auch genutzt. Etwa,
um bei dem Produkt Früherkennungen von Wartungseinsätzen
oder Fehlermeldungen zu ermöglichen. Oder
dem Kunden Informationen über das Profil des Lüfters
zu geben. Wir können auch z. B. über Handy-App einen
Ventilator, egal wo auf der Welt, parametrisieren, also
analysieren oder steuern, etwa die Drehzahl verändern
usw.
Vom Handy aus?
Vom Handy, vom Rechner, egal.
Das können Produkte seit wann?
Das haben wir in den letzten 1-2 Jahren entwickelt,
weil die Kunden das stark nachfragen. Noch nicht flächendeckend,
aber wir haben die Technologie dazu.
Es ist in diesem Zusammenhang viel von Arbeitsplatzverlusten
an Roboter usw. die Rede. Wagen Sie eine
Prognose, ob das auf ebm-papst zutrifft?
Spanagel: Grundsätzlich wird sich natürlich die Anforderung
ans Personal verändern. Es wird allgemein eine
Veränderung innerhalb der Arbeitsplatzbeschreibungen
geben und mehr und mehr eine andere Mitarbeiterkompetenz
gefragt sein. Ich glaube, das ist nicht nur bei
ebm-papst so.
Beispielsweise sehen wir jetzt auch schon im Ausbildungsplan
der Azubis, dass das Thema Digitalisierung
mit aufgenommen ist.
Wir gehen davon aus, dass es am Standort Landshut
kein großes Wachstum an Arbeitsplätzen geben wird.
Aber auch kein Rückgang in den nächsten 10 oder 20
Jahren?
Spanagel: So weitreichende Prognose kann man nicht
seriös machen, weil sich die Welt viel zu schnell verändert.
In der Digitalisierung liegen jedenfalls auch
Chancen. Und deswegen würde ich sagen, es wird am
Standort Deutschland weiterhin ausreichend Arbeitsplätze
geben, denn Roboter sind vor allem für hohe
Stückzahlen geeignet. Natürlich haben wir über die
Jahre hinweg sehr viel in die Automatisierung investiert,
aber wir brauchen auch eine hohe Flexibilität und
die erreichen wir nur durch unsere Mitarbeiter. Allerdings:
Die Mitarbeiter müssen sich genauso verändern,
wie wir uns anpassen müssen. Und sie sollten mit komplexeren
Strukturen zurechtkommen. Man muss alle
Facetten durchdenken, damit der deutsche Standort
wettbewerbsfähig bleibt. Wenn wir uns nicht bewegen
würden, hätten wir irgendwann Schwierigkeiten.
Und das wird noch eine Weile so bleiben?
Spanagel: So sehe ich das, ja. Und solange wir hier am
Standort entwickeln, werden wir auch am Standort produzieren,
weil einfach der Produktentstehungsprozess
eine Nähe von Entwicklung und Produktion braucht.
Also Sie glauben beide, dass zwar neue, andere Arbeitsplätze
entstehen, aber zahlenmäßig wird es auf
gleichem Niveau bleiben?
Spanagel: Ja, wir haben jetzt rund 1.200 Leute hier
am Standort. Und ich gehe schon davon aus, dass wir
die großen Chancen, die wir hier im Rahmen unserer
Märkte haben, auch weiterhin wahrnehmen können,
und dann werden wir zumindest das gleiche Mitarbeiterpotenzial
brauchen.
Was sind aktuell die größten Herausforderungen über
die Digitalisierung hinaus?
Brandl: Das sind für uns die Weltmärkte, die sich immer
mehr auftun, dass wir da schnell und innovativ
genug sind und immer diese Nasenlänge vor unseren
Wettbewerbern sind wie derzeit. Das geht nur über
die typischen deutschen Tugenden: Fleiß, Disziplin und
auch durch das, was wir eigentlich in Deutschland über
die Jahre als Vorteil hatten: Die Facharbeiter, die unser
duales Ausbildungssystem hervorbringt. Wir brauchen
also ausreichend Auszubildende, die auch zukünftig ihre
Verbesserungsvorschläge, ihre Ideen, und ihre Leistung
mit einbringen.
Ansonsten liegt es, glaube ich, an uns selbst, dass wir
innovationsgetrieben unser Produktprogramm weiterentwickeln
und da einfach genug Ideen haben – in
Richtung Elektrifizierung und Digitalisierung.
Da gibt es ja auch für Landshut so eine Art ThinkTank
in Osnabrück, wo wir mit zehn Leuten auch eine ganz
klare Aufgabenstellung haben: elektronische Lösungen
u
28 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 29
Industrie: ebm-papst
Genussmittel: PÖSCHL TOBACCO GROUP
für einen speziellen Markt finden. Wir hoffen, dass wir
diese Investitionen dann auch in zukünftigen Umsätzen
und Erträgen zurückkriegen.
Und wir haben auch ein Start-up von fünf Leuten am
Campus in Dortmund, die an Zukunftsideen im Bereich
der Digitalisierung „spinnen“.
Wahrscheinlich gibt es in China Unternehmen, die Ihnen
technologisch auf den Fersen sind.
Brandl: Ich war vor ein paar Monaten in China auf einer
Messe, und ich habe die Wettbewerber gar nicht mehr
zählen können. Die bauen zwar sklavisch nach, aber sie
verbessern auch und natürlich lernen sie dazu. China
hat ein riesiges Potenzial, da müssen wir schon verdammt
gut sein und auf der Hut.
Daher sehen wir für uns zwei wesentliche Felder, die
wir strategisch besetzen. Die Technologie- und Innovationsführerschaft
ist das eine, die konsequente Kundenorientierung
das andere. Wenn wir die nicht besetzen,
werden wir Schwierigkeiten haben.
Ist Fachkräftemange für Ihr Unternehmen ein akutes
Problem?
Spanagel: Das sehen wir momentan noch nicht. Offene
Stellen können wir immer gut besetzen. Auch unsere
Ausbildungsplätze sind für das laufende Jahr besetzt.
Aber wir sorgen schon aktiv dafür, dass wir ein attraktiver
Arbeitgeber bleiben. Wir zahlen nach Tarif oder
darüber hinaus, und wir haben eine 35-Stunden-Woche.
Aber auch was das gesamte Arbeitsklima angeht, tun
wir viel: Kantine, betriebliches Gesundheitsmanagement,
Veranstaltungen, Mitarbeiterevents ...
Investitionen in Qualität und Attraktivität der Arbeitsplätze
rechnen sich auf diesem Weg?
Spanagel: Ja, man hat eine geringe Fluktuation und
keinen Fachkräftemangel. Man sieht es auch an den
„Unsere Bemühungen, die
Arbeitsplätze attraktiv zu gestalten,
zahlen sich aus in geringer
Fluktuation, maßvollen Fehlzeiten
und ausreichend Fachkräften.“
Abwesenheitsquoten, dass einfach die Leute sowohl
motiviert als auch gesund sind.
Was treibt einen an, diesen rasanten Expansionskurs
zu gehen und wie hält man das durch? Ist Work-Life-
Balance für Sie persönlich und im Unternehmen ein
Thema, auf das bewusst Augenmerk gelegt wird?
Brandl: Also Work-Life Balance kenne ich nicht. Bei mir
gibt es Work-Balance (lacht). Aber wenn Sie nicht Spaß
daran hätten, gestalterisch tätig zu sein und keinen
Führungsanspruch hätten, dann würden Sie es nicht
machen. Ich habe mir mit 20 nicht vorgenommen CEO
CEO Stefan Brandl mit EVL-Geschäftsführer Ralf
Hantschke: „Wenn wir etwas machen, dann nachhaltig.
So gibt es für den EVL Planungssicherheit.“
Berufsinfotag bei ebm-papst.
Produktion im Landshuter Werk 2.
einer Firma mit 2 Mrd. Euro Umsatz zu werden. Aber
wenn Sie solche Optionen bekommen und wissen, dass
Sie fürs Unternehmen auch etwas tun können, dann
macht es natürlich auch Spaß.
Spanagel: Ich kann das nur bestätigen, man muss einfach
Spaß daran haben, Dinge zu bewegen, nach vorne
zu bringen. Sie können dann ja auch zurückblicken, was
man mit dem Team geschafft hat. Das ist es, was einen
antreibt.
Brandl: Es ist der Erfolg und auch ein bisschen die
Verpflichtung den Menschen gegenüber. Dass die Menschen
einen sicheren Arbeitsplatz haben, ist einer meiner
Motivationsträger. Wir haben über 15.000 Menschen
weltweit beschäftigt bei ebm-papst. Das sind ebenso
viele Familien und dafür trägt man Verantwortung –
z. B., keine Fehler zu machen, die etwa zu Entlassungswellen
führen könnten.
Auch in der Saison 2018/19 unterstützt ebm-papst den
EVL wieder als Hauptsponsor. Seit mittlerweile bald 15
Jahren, obwohl bei den sportlichen Erfolgen durchaus
Über ebm-papst
ebm-papst Landshut ist Spezialist und
Marktführer bei der Entwicklung und
Herstellung von Ventilatoren, Kleinmotoren
und Pumpen für energieeffiziente
Heiz- und Hausgerätetechnik.
Gemeinsam mit Kunden werden optimale
Lösungen realisiert, wobei Qualität, Wirtschaftlichkeit,
Sicherheit und Umweltschutz
gleichermaßen berücksichtigt werden.
Produkte von ebm-papst Landshut stehen
für wegweisende und höchst zuverlässige
Problemlösungen zum Beispiel als Gebläse
in Brennwertheizungen, Heißluftventilatoren
für Herde oder Kondensatpumpen
für Wäschetrockner. Im Geschäftsjahr
2017/18 erzielte das Unternehmen einen
Umsatz von 333 Mio. Euro. Zum Ende des
Geschäftsjahres (31.03.2018) beschäftigte
ebm-papst Landshut 1.217 Mitarbeiter.
Die ebm-papst Landshut GmbH ist Teil
der ebm-papst Unternehmensgruppe mit
Hauptsitz im baden-württembergischen
Mulfingen. In der Unternehmenszentrale
konzentriert man sich mit dem Kompetenzzentrum
Luft auf Ventilatoren für die
Bereiche Lufttechnik, Klimatechnik sowie
Kältetechnik. Im Geschäftsjahr 2017/18
erzielte der Branchenprimus einen Umsatz
von über 2 Mrd. €Euro. ebm-papst beschäftigt
über 15.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter an 27 Produktionsstätten (u. a.
in Deutschland, China und den USA) sowie
48 Vertriebsstandorten weltweit. n
„Ein Unternehmen hat auch
eine Verpflichtung, etwas in die
Region zurückzugeben.“
Luft nach oben ist. Worin besteht eigentlich der Benefit
für ebm-papst?
Spanagel: Einen messbaren Benefit hat man da nicht.
Aber ein Unternehmen hat auch eine Verpflichtung, etwas
in die Region zurückzugeben und zu reinvestieren.
Dazu haben wir uns zwei wesentliche Themen vorgenommen:
Sport und Soziales. Im sozialen Bereich sind
das Kinderkrankenhaus, Feuerwehr, THW.
Und was Sport angeht: Wenn man in Landshut Sport
großschreibt, dann kommt man am EVL nicht vorbei,
mit allem Auf und Ab, das so ein Verein jetzt hinter
sich hat; er ist trotzdem in all den Jahren ein Aushängeschild
in der Region gewesen. Und egal, wo man auf
Reisen ist, zumindest in Deutschland, kennt man Landshut
und den EVL.
Wenn wir etwas machen, dann machen wir es nachhaltig,
Wir sagen: Auf uns könnt ihr euch verlassen und
habt eine nachhaltige Planungssicherheit. Solange wir
es uns leisten können, werden wir das auch in der Form
beibehalten.
n
Die Pöschl-Unternehmenszentrale in Geisenhausen.
Tabakprodukte seit vier Generationen
PÖSCHL TOBACCO GROUP I Mit dem bewährten Unternehmensslogan „Qualität - Tradition – Zukunft“ behauptet sich der
Geisenhausener Schnupttabak- und Rauchwarenspezialist als Familienbetrieb erfolgreich auf dem Weltmarkt.
Die PÖSCHL TOBACCO GROUP ist der weltweit
größte Produzent von Schnupftabak und
einer der führenden Hersteller und Distributeure
von Tabakprodukten in Europa. Zu den bekanntesten
Produkten aus dem Hause PÖSCHL zählen
mit Sicherheit die weltweit meistverkaufte
Schnupftabakmarke GLETSCHERPRISE sowie
im Feinschnittbereich (Tabak zum Selbstdrehen
& -stopfen von Zigaretten) die Markenfamilien
RED BULL und PUEBLO (Deutschlands meist
15 internationale Tochter- und
Beteiligungsgesellschaften sorgen
für Präsenz auf dem Weltmarkt.
verkaufter Drehtabak und Europas Marktführer im
Segment Feinschnitt ohne Zusatzstoffe). Darüber
hinaus ist Pöschl die Nr. 3 auf dem deutschen Pfeifentabakmarkt
und bietet ein breites Sortiment an
Pfeifentabaken. Seit 2008 hat Pöschl sich mit dem
Aufbau einer eigenen Zigarettenfertigung ein weiteres
Standbein geschaffen. Die bekannteste Marke
ist hier ebenfalls die zusatzstofffreie PUEBLO.
Tradition, Qualität und Zukunftsvisionen sind
für uns als Familienunternehmen seit über 115
Jahren gelebte Praxis. Die PÖSCHL-Gruppe, zu
der neben dem Stammhaus PÖSCHL Tabak auch
15 internationale Tochter- und Beteiligungsgesellschaften
gehören, generierte 2017 einen konsoli-
dierten Umsatz von über 520 Millionen Euro. Rund
820 Mitarbeiter weltweit, davon alleine 420 am
Hauptfirmensitz in Geisenhausen, sowie Exportaktivitäten
in ca. 100 Länder, machen Pöschl zu
einer global denkenden und handelnden Unternehmensgruppe
mit festen Wurzeln in der Landshuter
Region.
Informationen über das umfangreiche Ausbildungsangebot
oder mögliche offene Stellen für
alle Bereiche – von der Verwaltung über den
Vertrieb bis hin zur Produktion – gibt es auf
www.poeschl-tobacco.com/karriere. Auch Initiativbewerbungen
sind willkommen. n
PÖSCHL TOBACCO GROUP
Dieselstr. 1,
84144 Geisenhausen, Tel. 08743-971-0
poeschl@poeschl-tobacco.de
www.poeschl-tobacco.com
Ein breit gefächertes Sortiment und leidenschaftlicher
Umgang mit Tabak sind Grundsteine des
Erfolgs bei Pöschl.
30 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 31
Autohäuser: British Cars Landshut
Am liebsten
nach Landshut
BRITISH CARS LANDSHUT l Jaguar und Land Rover lieben die
Strecke. Wo sollte es ihnen besser gehen als bei British Cars?
Jaguar E-PACE, Kraftstoffverbrauch im kombinierten Testzyklus: 8,0-4,7 l/100 km,
C0 2
-Emissionen im kombinierten Testzyklus: 181-124 g/km.
Porträts Fotostudio Hackl
Seit einigen Jahren hat sich
British Cars Landshut zu einem
Anziehungspunkt für die Liebhaber
der beiden unvergleichlichen
Automobile entwickelt. Das Dienstleistungspaket
ist komplett, inklusive
Markenfachwerkstatt und einer
attraktiven Performance junger Gebrauchter.
Der springende Punkt ist die
Leidenschaft. Die Equipe von British
Cars glüht für ihre Marken.
Thomas Egresits ist mit Benzin
im Blut aufgewachsen, nie gab es
etwas anderes für ihn als Automobil.
Seit 15 Jahren lebt er für
Jaguar und Land Rover: „Ich habe
die beneidenswerte Aufgabe, zwei
der schönsten Marken zu vertreten,
die es gibt.“
Eva-Maria Aschenbrenner ist
sozusagen First Lady, die Stimme
von British Cars am Telefon, das
Lächeln am Empfang. Sie ist seit
der Premiere von Jaguar und Land
Rover in Landshut dabei am Stellwerk
aller Informationen und Termine.
„Serviceberater“ ist die offizielle
Bezeichnung für Thomas Lohr
(rechts) und Peter Wotschel (unten).
Das trifft die Sache, genügt
aber längst nicht der Qualität. Die
beiden Marken-Enthusiasten machen
einen Wagen zu ihrem Ein
& Alles, sobald er bei British Cars
vorfährt.
Der Titel „Wellness-Coach“
würde uns für die Arbeit der Serviceexperten
besser gefallen, weil
sie ihr Augenmerk tatsächlich bis
ins Detail auf alles legen, was dem
Wohlbefinden des Wagens dient. Insgesamt sind es 22 Mitarbeiter, die
British Cars in Landshut zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben. Darauf
lässt sich gut aufbauen.
Der weitere Horizont
ist schon gespannt:
British Cars Landshut
goes Freising. Auch das
neueste Mitglied der Jaguar-Familie,
der erste
vollelektrischen Jaguar
I-PACE, ist mit dabei.
In Landshut kann er
schon jetzt bestaunt und
natürlich auch Probe gefahren
werden. n
BRITISH CARS LANDSHUT Liebigstr. 8 Tel. 0871-709-700 www.british-cars-landshut.com
Jaguar I-PACE, Stromverbrauch (kombiniert): ab 24,2-21,2 kWh/100km,
CO2-Emissionen (kombiniert): 0 g/km
32 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 33
Dienstleister: LWS Group
Das IT-Komplett Haus in Landshut
Kunden der Creative Software Team GmbH können sich auf eine Rundum-Versorgung im gesamten EDV-Bereich verlassen.
Was unter einem „IT-Komplett Haus“ zu verstehen
ist? Eigentlich ganz einfach, sagt Stefan
Hartauer, Geschäftsführer der Landshuter Creative
Software Team GmbH (CST): „Konkret unterstützen
wir im IT-Alltag, verbunden mit einer tiefer
gehenden Systembetreuung.“
Mit IT-Alltag meint Hartauer die individuelle
Betreuung in den Bereichen Netzwerk, Server,
Firewall, Sicherheit und Virenschutz. Heißt: Schulungen,
erste Hilfe bei Problemen, Updates usw.;
Systembetreuung meint zunächst die Ausrüstung
mit Hard- und Software, und dann der maßgeschneiderte
Service. Bei den Wartungsverträgen
kann der Kunde zwischen verschiedene „Tiefen“
wählen: „Reaktiv“, „Aktiv“ und „Proaktiv“.
Individuelle Software-Adaptionen bzw. -Entwicklungen
für speziellen Bedarf gehören zu
den besonderen Stärken von CST. Damit können
Abläufe optimiert werden und müssen nicht an
eine Standardsoftware angepasst werden. Den
Teambesprechung: „Eine Zusammenarbeit mit uns
kann für einen Dreimann-Betrieb ebenso interessant
sein wie für ein mittelständisches Unternehmen
mit 50 Arbeitsplätzen und mehr.“
Mitarbeitern bleibt mehr Zeit für ihre eigentlichen
Aufgaben. „Software ist für die Menschen da, nicht
umgekehrt“, ist Hartauers Credo. Als erfolgreiches
Beispiel nennt er die CST Warenwirtschaft. Mittlerweile
ist sie branchenübergreifend universell
einsetzbar und deckt – auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse
zugeschnitten – alle Bereiche ab.
Attraktiv kann eine Partnerschaft mit CST
für Unternehmen jeder Größe sein. „Für ein Unternehmen
mit drei Arbeitsplätzen, die bei einem
Ausfall Umsatzeinbußen erleiden, kann das ebenso
interessant sein wie für ein mittelständisches
Unternehmen mit 50 Arbeitsplätzen“, so Hartauer.
Eine unabhängige Kundenbefragung hat
ergeben, dass diese folgende Attribute an CST
schätzen: zuverlässig, ideenreich, verständlich,
durchdenkend und wertschätzend. „Das entspricht
ziemlich genau unserer Philosophie“, freut sich
Hartauer. Die hohe Kundenzufriedenheit bringt es
mit sich, dass neue Kunden vor allem über Referenzen
und Empfehlungen zu CST kommen. Ausgangspunkt
einer Zusammenarbeit ist dann immer
ein IT-Check. Der beginnt mit einem kostenfreien
Erstgespräch, in dem vor allem der IT-Status des
Interessenten ermittelt wird.
n
Conceptas verleiht Kräfte –
und das seit 25 Jahren
Als branchenübergreifender Dienstleister in Personalfragen vermittelt conceptas
qualifiziertes Fachpersonal mit Erfahrung und Know-how.
Seit 25-jähriger Erfahrung in der Zeitarbeitsbranche
ist conceptas erster Ansprechpartner vor
Ort, der Unternehmen neue Kräfte verleiht. Als
branchenübergreifender Dienstleister in Personalfragen
vermittelt das alteingesessene Unternehmen
qualifiziertes Fachpersonal mit Erfahrung
und Know-how – ob bei kurzfristigen Engpässen
oder für langfristige Anstellungsverhältnisse. Die
Leistungen konkret: Arbeitnehmerüberlassung,
Leasing Takeover, On-Site-Management, Direct
Recruiting.
Als inhabergeführtes Unternehmen weiß conceptas
aus eigener Erfahrung, dass jeder Betrieb
und jede Branche individuelle Anforderungen hat.
Oft sind es Kleinigkeiten, die über Erfolg oder Misserfolg
entscheiden. conceptas ist optimal vernetzt
und pflegt Kontakte seit vielen Jahren. Dadurch
steht ein großer Pool qualifizierter Bewerber zur
Verfügung, und es können die geeignetsten Kandidaten
ausgewählt werden – denn conceptas will
nur zusammenbringen, was wirklich zusammen-
Dienstleister: conceptas
passt! Der Name steht denn auch für erstklassige
Arbeit, die durch die Zuverlässigkeit und Sorgfalt
der Mitarbeiter gewährleistet wird. Die wichtigsten
Vorteile einer Zusammenarbei mit conceptas sind:
• Flexible Gestaltung der Personalstrukturen
• Erhöhung der Personaleffizienz durch konjunkturabhängigen
Einsatz von Arbeitskräften
• Ersparnis hoher Folgekosten beim Personalabbau
• Geringere Stundensätze gegenüber Stammpersonal
bei gleicher Qualifikation
• Wegfall von Unkosten durch Fehlzeiten, z. B. bei
Krankheit
• Vermeidung von Leerkapazitäten durch bedarfsgerechten
Personaleinsatz
• Langfristige Senkung der Personalkosten durch
effiziente Kombination aus Stamm- und Zeitarbeitspersonal
Auch bei laufender Zusammenarbeit haben die
Mitarbeiter von conceptas stets ein offenes Ohr für
Kunden und deren Mitarbeiter. Weil zufriedene Partner
auf die Dienstleistung von conceptas vertrauen,
steht ein respektvolles Verhältnis zwischen allen Beteiligten
an oberster Stelle. conceptas ist sich dieser
Verantwortung bewusst und setzt alles daran allen
Ansprüchen gerecht zu werden.
n
WETTEN, DASS ...
Das IT-Komplett Haus
Creative Software Team GmbH,
Freyung 632b, 84028 Landshut,
Fon: 0871 14368 0
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ZU DEM WIR KEINE ANTWORT HABEN?
25
Ein sehr guter Grund zum feiern!
Motivation genug für uns, um auch
in Zukunft Sie als Kunde und Sie
als Mitarbeiter/in erfolgreich zu
begleiten und zu vermitteln!
Fordern Sie uns und rufen Sie an.
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34 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 Hauptgeschäftsstelle Landshut: conceptas GmbH I Siemensstraße 21 I 84030 Landshut I Telefon WirtschaftsLEBEN 0871 / 962 l Ausgabe 20 Landshut 20 7 l Herbst 2018 35
AUTOMOTIVE: AUTOHAUS OSTERMAIER
LebensART: Pullman City
Alles rund um die KFZ-Mobilität
an sieben Standorten
Autohaus Ostermaier GmbH l Die Auto-Familie Ostermaier wurde wieder mehrfach ausgezeichnet. An den Standorten Vilsbiburg (2x),
Eggenfelden, Landshut, Straubing, Mühldorf und Waldkraiburg bietet die Auto-Familie ein umfangreiches Service- und Leistungs
programm rund um das Thema Kfz-Mobilität.
Die Auto-Familie Ostermaier ist ein echtes Familienunternehmen,
das mittlerweile in der dritten
Generation von Veronika und Michael Ostermaier
geleitet wird. An den Standorten Vilsbiburg (2x),
Eggenfelden, Landshut, Straubing, Mühldorf und
Waldkraiburg bietet die Auto-Familie ein umfangreiches
Service- und Leistungsprogramm rund um
das Thema Kfz-Mobilität.
„Audi Top Service Partner 2018“ in Eggenfelden
und Vilsbiburg, Mühldorf als Audi Top Verkaufs
Partner 2017 und auch mit dabei beim Forum der
Besten 2017, wo die 50 erfolgreichsten VW Autohäuser
2017 geehrt werden. Diese Preise sprechen
für sich und kommen natürlich nicht von ungefähr.
Sie sind das Ergebnis einer gelebten Kundenausrichtung.
Das Landshuter Ostermaier-Team: Betriebsleiter Florian Rickler (rechts) mit Werkstattleiter Karl Thomas
(links) und Auszubildenden des Standorts Landshut
Pullman City – Das Ausflugsziel für Firmen
Die Westernstadt Pullman City in Eging am See bietet alles, was Firmenausflug oder Tagung zum einem besonderen Event macht.
Die lebende Westernstadt in Eging am See
ist mit ihrem breiten und abwechslungsreichen
Angebot die perfekte Location für Firmenevents
– egal ob mit 15 oder 500 Mitarbeitern. Mit viel
Erfahrung und Leidenschaft kümmert sich die
Gruppenabteilung um Ihren Ausflug und erfüllt mit
maßgeschneiderten Angeboten alle individuellen
Wünsche.
Erleben Sie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm
mit unterschiedlichen Shows,
teambildenden Aktivitäten, Erlebnis-Gastronomie
mit großer Buffet-Auswahl und außergewöhnlichen
Übernachtungsmöglichkeiten.
Teambuilding, Aktivitäten und
Shows die begeistern
Pullman City bietet alles, um den Teamgeist
Ihrer Mitarbeiter zu stärken. Durch zahlreiche
Aktivitäten wie Hufeisenwerfen, Bogenschießen,
einem Wild West Parcours oder auch durch die
Verhaftung einer gewünschten Person steigt die
Stimmung in jeder Gruppe. American History und
Wild West Action – tauchen Sie ein in den Wilden
Westen und lassen Sie sich vom vielfältigen Showprogramm
mit Cowboys, Indianern, freilaufenden
Bisons und Lassowerfern begeistern.
Die Westernstadt als
Tagungslocation
Nutzen Sie geräumige Konferenz- und Tagungsräume,
die mit moderner Präsentations- und
Audiotechnik ausgestattet sind. In der zweigeschossigen
Music Hall können Sie in authentischer
Wild West-Atmosphäre tagen. Das 2018 neu
renovierte und klimatisierte Südstaatenhaus
„Scarlett’s“ bietet eine beeindruckende Südstaaten-Atmosphäre
für bis zu 120 Personen mit Blick
auf die Mainstreet.
Übernachten beim Firmenausflug
Das Hotel La Hacienda im mexikanischen Stil
ist mit 28 Zimmern und seiner rustikal-modernen
Einrichtung die ideale Unterkunft für Firmen. Eine
Alternative für große Gruppen bieten geräumige
Ferienhäuser am Rande der Westernstadt, in denen
bis zu 120 Personen Platz finden.
Erleben Sie Wild-West Atmosphäre hautnah
im nostalgischen Palace Hotel mitten in der
Mainstreet, in zahlreichen Blockhütten oder in authentischen
Tipis mit Lagerfeuerromantik und Sie
werden lange eine schöne Erinnerung haben. n
Kundenzufriedenheit kann aber nur entstehen,
wenn der Leitgedanke auch im eigenen Unternehmen
getragen wird. Für die Auto-Familie kein
Problem, gehören doch Stärke, Mut und Verantwortungsbewusstsein
unter den mittlerweile 520
Mitarbeitern zum täglichen Rüstzeug. „Die Tradition
im Herzen und die Zukunft im Blick“, lautet eine
Maxime des Autohauses Ostermaier.
messung sowie in eine Nutzfahrzeughebebühne
investiert, um den strengen Anforderungen der
Marken gerecht zu werden. Die Zukunft erfordert
aber auch Veränderungen, von denen die Auto-
Familie im vergangenen Jahr geprägt war. „Um
unseren Service und unsere Effizienz weiter zu
verbessern, haben wir einige Abteilungen der alten
und neuen Standorte zentralisiert“. Neben Michael
und Veronika Ostermaier wurde außerdem als ein
weiterer Geschäftsführer Dirk Lohmann in die Führungsebene
der Auto-Familie mit aufgenommen.
„So sind wir gerüstet für die nächsten 10 Jahre!“
bestätigt Betriebsleiter Florian Rickler, der sich vor
Ort um die Anliegen der Landshuter kümmert. n
firmenevents
Die Automobilbranche unterliegt einem stetigen
Wandel und die Technik entwickelt sich
in rasanter Geschwindigkeit. Aus diesem Grund
legt das Unternehmen großen Wert auf die Ausund
Fortbildung der Mitarbeiter. Eine besondere
Bedeutung für zukunftsorientiertes Denken hat
dabei die Ausbildung junger Menschen zu hochqualifizierten
Mitgliedern der Auto-Familie, wofür
der Betrieb auch mit dem „Bundesbildungspreis“
ausgezeichnet wurde.
Jährlich wird im kaufmännischen als auch
im technischen Bereich ausgebildet. Die jungen
Leute durchlaufen während der Lehrzeit alle Abteilungen,
um das Gesamtspektrum des Betriebes
kennenzulernen. Um für die Zukunft gerüstet zu
sein, baut die Auto-Familie nicht nur das Knowhow
der Mitarbeiter weiter aus, sondern sichert auch
im Bereich der PKW und Nutzfahrzeuge wichtige
Kompetenzen. So wurde in den letzten Jahren an
vielen Standorten in eine moderne Fahrzeugver-
MIT DEM BETRIEB in DIE Westernstadt
Wir bieten maßgeschneiderte Angebote für Betriebsausflüge,
Tagungen, Seminare und Teambuilding-Events –
von 15 bis zu mehr als 500 Personen.
Inmitten der authentischen Wild-West-Kulisse stehen verschiedene
Tagungsräume, eine Erlebnisgastronomie mit hauseigenem
Catering, ein unterhaltsames Showprogramm und jede
Menge Aktivitäten für Ihre Gruppe zur Verfügung.
Ein besonderes Highlight sind Weihnachtsfeiern während
des deutsch-amerikanischen Weihnachtsmarkts.
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36 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 37
Rottenburg
Oben: Rottenburger Rathaus, darunter die Mehrzweckturnhalle, daneben ein Blick in die Marktstraße.
(Im Uhrzeigersinn): Oberroning, Schlossklinik Rottenburg in Niederhatzkofen, die zentrale Max-von-Müllerstraße mit Blick auf den Turm der Pfarrkirche St. Georg,
Luftbild Oberotterbach und der Zwiebelturm von Högldorf.
„Ich würde sagen: Es ROLLT.“
Es läuft, in Rottenburg, da sind sich so ziemlich alle einig. Um Gewerbeansiedlungen muss man sich schon lange nicht mehr
bemühen, denn es fragen genug Unternehmen an. Die Einwohnerzahl wächst so dynamisch, dass man schon regulieren und sich auf
das Schritthalten der Infrastruktur konzentrieren muss. An Flächen für Gewerbe- und Wohnbau fehlt es der Stadt auf Sicht nicht, da
hat man im Rathaus rechtzeitig vorgesorgt – mittels Neuakquise und auch im Bereich Nachverdichtung.
In Rottenburg sagt man natürlich nicht „es
läuft“, sondern: Es rollt. Und jetzt sogar wieder
verstärkt – nicht nur, weil das traditionelle Autokennzeichen
ROL wieder im Einsatz ist, sondern,
weil es eben wirklich gut läuft, äh rollt. Das sagt
jedenfalls der Vorsitzende des Gewerbevereins,
Ludwig Zieglmayer, im Hauptberuf Metzgermeister
und Inhaber der gleichnamigen Metzgerei. Er
äußert im Gespräch mit WirtschaftsLEBEN großes
Vertrauen, dass „die im Rathaus da immer dahinter“
sind, wenn es um Firmenansiedlungen, Bauland
und Gewerbeflächen geht.
Im Gespräch mit dem 1. Bürgermeister Alfred
Holzner kann man jedenfalls schon mal den
Eindruck bekommen, man habe einen Unternehmer
vor sich, der die Geschicke einer Kleinstadt
managt, und das ebenso vorausschauend wie
nachhaltig.
Doch der Reihe nach: Das Bayerische Innenministerium
erhob den Markt Rottenburg 1971 zur
Stadt. Ein Jahr später verlor sie ihren Status als
Kreisstadt und wurde in den vergrößerten Landkreis
Landshut eingegliedert. Im Jahr 2007 feierte
Rottenburg ihr 750-jähriges Bestehen. Die Stadt
„Eine der größten Herausforderungen
ist aus meiner Sicht in
Zukunft die ärztliche Versorgung.
Das Ärztehaus ist dazu ein
wichtiger Baustein.“
Rottenburgs 1. Bürgermeister Alfred Holzner bei
der Einweihung des Ärztehauses.
gehört mit derzeit gut 8.300 Einwohnern zu den
kleineren Städten Niederbayerns, ist nach Einwohnern
die (nach Ergolding, Essenbach, Vilsbiburg
und Altdorf) fünftgrößte Kommune im Landkreis
Landshut und flächenmäßig die größte. Ferner ist
Rottenburg laut Regionalplan das Mittelzentrum
im nördlichen Landkreis, Vilsbiburg dasjenige im
Süden. Ergolding, Essenbach und Altdorf sind sogenannte
Unterzentren.
Unwichtig ist diese Einstufung als Mittelzentrum
nicht, denn sie garantiert der Stadt obersten
Rückenwind bei der weiteren Entwicklung:
Mittelzentrum bezeichnet einen zentralen Ort
der mittleren Stufe nach dem System der zentralen
Orte, das der Geograph Walter Christaller
1933 entwickelt hat. Die Bedeutung eines Ortes
bestimmt sich weniger nach seiner Größe als
nach seiner Infrastruktur im Vergleich zur näheren
Umgebung. Sie wird in die dreistufige Skala
Oberzentrum – Mittelzentrum – Unterzentrum
eingeordnet. Als Mindestgröße für die Ausweisung
eines Mittelzentrums wird eine Einwohnerzahl von
35.000 im Ort und seinem direkten Umkreis („Verflechtungsbereich“)
angesetzt. Zu dieser Kennzahl
kommen allerdings noch weitere Kriterien wie
Erreichbarkeit, Ausstattung, Tragfähigkeit des
zentralen Orts und ein eindeutig zuzurechnender
Einzugsbereich.
Rottenburg soll demnach für den nordwestlichen
Teilraum des Mittelbereichs Landshut wichtige
Aufgaben auch des gehobenen Bedarfs für
seinen Einzugsbereich wahrnehmen. Mittelzentren
dienen als Anlaufpunkt für die Versorgung an Waren,
Dienstleistungen und Infrastrukturangeboten,
die durch die umgebenden Unterzentren nicht
geleistet werden kann. Neben der Grundversorgung,
wie sie auch in Unterzentren zur Verfügung
steht, umfasst das Angebot der Mittelzentren den
periodischen Bedarf, insbesondere: Fachärzte,
Kaufhaus, Kino, kulturelle Angebote, Krankenhaus,
„Die Nachnutzung des Kasernengeländes
steht wieder weiter oben
auf der Agenda, seit klar ist, dass
wegen des Landratsamt-Neubaus
in Essenbach das Tiefbauamt
dorthin umziehen wird.“
Ein elfköpfiges Team mit dem Vorsitzenden Ludwig Zieglmayer (4.v.r.) und seiner Stellvertreterin Claudia
Vilser (4.v.l.) kümmert sich um die Geschicke des Gewerbevereins.
Stadt Rottenburg Koordinaten
Bevölkerungsstand: 8.300
(September 2018)
Sozialversicherungspflichtige
Arbeitsplätze (Juni 2016): 2.570
Einpendler*: 1.510
Auspendler*: 2.170
Arbeitsosigkeit: ca. 2%
Gewerbesteuer
Ansatz 2018: ca. 3,4 Mio. €Euro
Einkommensteueranteil
Ansatz 2018: ca. 4,4 Mio. Euro
Kreisumlage:
ca. 4. Mio. Euro
Schlüsselzuweisung ca. 1,17 Mio.Euro
Steuerkraft (gerundet) 7.184.000 Euro
Hebesätze
Gewerbesteuer: 380 v. H.
Grundst. A und B: 360 v. H.
* Einpendler sind sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte, die nicht am Arbeitsort wohnen,
Auspendler sind sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte, die nicht am Wohnort arbeiten.
Notare, Rechtsanwälte, Steuerberate, Schwimmbäder
weiterführende Schule und Berufsschule.
Praktische Bedeutung für die Kommunalpolitik
hat die Klassifizierung als Mittelzentrum oftmals
dann, wenn es um Zuschüsse der öffentlichen
Hand bei Maßnahmen zum Erhalt oder zur Verbesserung
solchen Bedarfs geht.
38 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 39
Läuft: Stadt Rottenburg
Rottenburg
Läuft: Stadt Rottenburg
Landshut erworben, die hier einen eigenen Standort
gründete. Aktuell gibt es Planungen, ein bisher
nicht genutztes Gebäude noch in ein Wohnheim
für Menschen mit Behinderung umzubauen. Die
zweite große Nutzung erfolgt bisher noch durch
den Landkreis Landshut, der dort einen Bauhof,
die Tiefbauverwaltung und eine Zulassungsstelle
eingerichtet hat. Allerdings muss hier jetzt eine
neue Lösung gesucht werden, denn der Landkreis
hat trotz heftiger Gegenargumente Holzners
endgültig beschlossen, im Zuge des Landratsamt-
Neubaus in Essenbach auch die Tiefbauverwaltung
dort unterzubringen.
Das Autohaus Zacheus holte das Double!
Der begehrte Dealer Excellence Award geht wiederholt an das Team Zacheus
Mit dem Umbau der „Wechslerkreuzung“ soll eine Unfallzone entschärft werden.
Bürgermeister Holzner (re.) bei der Baustellenbesichtigung.
Zu den Herausforderungen in diesem Zusammenhang
gehörte in jüngerer Vergangenheit die
Nachnutzung sogenannter Konversionsflächen. Der
größte Brocken: das aufgelassene Kasernengelände,
das die Stadt im Jahr 2004 erworben hat und
in den Folgejahren erfolgreich einer Nachnutzung
für die gesamte Fläche zuführte.
Die Stadt hat für ihre Vereine ein ehemaliges
Mannschaftsgebäude umgenutzt, wo viele Vereine
eine Heimat gefunden haben, auch der TSV Rottenburg
als größter Verein der Stadt, hat hier seine
Geschäftsstelle, ebenso das Familienforum, das
dort an einzelnen Tagen der Woche Mutter-Kind-
Gruppen anbietet. Die Volkshochschule bietet viele
Kurse an, und die Stadtkapelle probt hier.
Einen Großteil der Fläche hat die Lebenshilfe
Blick auf Pattendorf.
Der Frankreichspezialist mit Messe-Knowhow
Spedition Abeltshauser l Ein engagiertes Team als Frankreich-Experte und Dienstleister rund um das Speditionsgeschäft.
Ebenfalls in den letzten Jahren wurde das
ehemalige Schlachthofareal in ein Baugebiet umgewandelt
und aktuell wird das ehemalige Ziegeleigelände
entwickelt. Das hat die Stadt 2012
erworben. Bisher sind dort ein Ärztehaus – bei
dem die Stadt mit über 2 Mio. Euro zunächst in
Vorleistung gegangen ist – und der erste Bauabschnitt
für seniorengerechtes Wohnen entstanden.
Der zweite Bauabschnitt für das seniorengerechte
Wohnen ist noch in der Entwicklung. Insgesamt
entstehen hier 74 Wohnungen, die auch von der
örtlichen ambulanten Alten- und Krankenpflege
mit begleitet werden.
Ganz aktuell steht die Sanierung des Freibads
auf der Agenda, das inzwischen über 40 Jahre alt
ist. Vor allem im technischen Bereich ist Handlungsbedarf.
Rottenburg investiert hier in diesen
Monaten über 4 Mio. Euro netto in eine Gesamtsanierung,
Bei all diesen Großmaßnahmen, stellt sich natürlich
die Frage nach der finanziellen Lage? „Im
Für besonders hohe Kundenzufriedenheit ist
das Mazda Autohaus Zacheus nach 2016 dieses
Jahr zum wiederholten Male mit dem Dealer Excellence
Award 2017 ausgezeichnet worden. Damit
gehört es zu den besten Vertriebspartnern bundesweit.
Mit dem Excellence Award zeichnet Mazda
seit 2014 Handelspartner aus, die über zwölf Monate
hinweg Top-Leistungen in Service und Verkauf
erbracht haben. Bewertet werden neben der
Kundenzufriedenheit auch die Marktperformance
im Bundesvergleich sowie die Serviceloyalität.
Erfasst wird die Zufriedenheit der Kunden mit
dem so genannten CEMI Programm. Die Abkürzung
steht für „Customer Experience Measurement
& Improvement“. „Dieses System hat sich
bewährt“, sagt Geschäftsführer Karlheinz Zacheus.
„Wir sind ganz nah dran am Kunden und können
Verbesserungen direkt
umsetzen. Der Gewinn
des Dealer Excellence
Awards zeigt, dass
wir auf dem richtigen
Weg sind. Wir freuen
uns sehr über die Auszeichnung
und danken
Mazda für die Unterstützung.“
n
Verantwortung für Mensch, Tier und Natur
Inhaber Markus
Zacheus (li.) mit Team.
Aiwanger-Hof l Die Landwirtsfamilie Aiwanger („Aiwanger-Eier“) hat ihren Platz in einer zeitgemäßen Hofbewirtschaftung gefunden.
„Konzentration der Kräfte und intime Marktkenntnisse
sind auch im Speditionsgewerbe der
Schlüssel zum Erfolg“, ist Josef Abeltshauser
überzeugt. Seine Spedition bietet den vollen Service
rund um das Transportwesen mit dem Hauptgebiet
des Frankreichtransportes, und das sieben
Tage die Woche, rund um die Uhr.
Schon bei der Firmengründung 1989 wollte
Abeltshauser Kunden etwas Besonderes bieten:
Ein fundiertes, spezialisiertes, serviceorientiertes
Angebot für EIN Fahrtgebiet, das er kennt wie
seine Westentasche. „Mit unserem Einsatz und
unserem Dienstleistungsverständnis begleiten wir
die Produkte unserer Kunden bis ins Zielgebiet und
verstehen uns als der logistische Agent unserer
Kunden in Frankreich“, beschreibt Abeltshauser
die Kernkompetenz der Spedition, die inzwischen
zu einem Marktführer für Frankreich-Transporte im
süddeutschen Raum geworden ist.
Darüber hinaus bietet die Spedition Abeltshauser
in einer 1.000 qm großen Umschlags- und
Lagerfläche mit Rampen optimale Voraussetzungen
für die Zwischenlagerung sowie Umladung
von Gütern. Das Lager ist für die Aufnahme von
ADR-Gütern bestens geeignet und natürlich auch
zugelassen.
Ein weiteres Standbein der Spedition Abeltshauser
ist der Messeservice als kompetenter
Logistikpartner: Transport der Ware zur Messe
und zurück, auf Wunsch auch Auf- und Abbau
des Messestandes, inklusive Einlagerung des
Messegutes während der Messe. Auch Staplerund
Kranverleih mit geschulten Fahrern für eine
kompetente und sichere Verladung gehören zum
Dienstleistungsspektrum.
n
www.spedition-abeltshauser.com
Tel.: 08781 9485-0
E-Mail: info@spedition-abeltshauser.com
Der Aiwanger-Hof ist ein traditioneller Familienbetrieb
und wird von Erhard, Angelika und Markus
Aiwanger bewirtschaftet. Man könnte sagen,
Familie Aiwanger zeigt, wie man Landwirtschaft in
der heutigen Zeit erfolgreich und verantwortungsbewusst
betreibt: „Als landwirtschaftlicher Betrieb
tragen wir eine große Verantwortung, – für die
Nahrungsmittel, für eine artgerechte Haltung der
Tiere und die Qualität unseres Futters sowie für
einen achtsamen Umgang mit der Natur, in der wir
leben“, umschreibt Erhard Aiwanger
die Hof-Philosophie. „Und zudem sorgen
wir für größtmögliche Transparenz,
was die Herstellung unserer Produkte
angeht – wie wichtig das ist, zeigen die
immer neuen Lebensmittelskandale“,
ergänzt Angelika.
Der Aiwanger-Hof ist ein EU-zertifizierter
Betrieb. Ein Hauptstandbein
ist die Legehennenhaltung, die schon
seit 1961 Tradition auf dem Aiwanger-
Hof hat. Heute werden die Hühner
in Bodenhaltung mit angrenzendem
Kaltscharrraum/Wintergarten gehalten. Der wird
regelmäßig mit frischem Stroh eingestreut, wodurch
die Hühner neben mehr Bewegungsfreiheit,
Frischluft und Sonnenlicht auch eine Möglichkeit
zum Scharren und Picken haben. „So bleiben
unsere Hennen gesund und widerstandsfähig.
Denn nur gesunde Hennen legen hochwertige
Eier!“ weiß Markus Aiwanger. Des Weiteren sei aktuell
eine Umstellung auf Freilandhaltung mit einer
Herde in Planung.
Das verwendete Futter besteht je zu einem
Drittel aus Mais, Weizen und Ergänzern (Soja, Kalk,
Vitamine, Aminosäuren und Spurenelementen). Das
verfütterte Getreide stammt aus eigenem Anbau.
Ein weiteres Standbein ist der schmucke
Hofladen. Neben frischen Eiern und Frisch-
Ei-Nudeln sind verschiedene Eierliköre, Marmeladen,
Mehl, Dinkelprodukte, Mehl sowie Suppen
und Kartoffeln im Sortiment. Außer im Hofladen
werden die Produkte auch auf Märkten
angeboten, etwa auf dem Rottenburger
Wochenmarkt, jeden Samstag von
8.00 - 11.30 Uhr auf dem Bahnhofsplatz
in Rottenburg, oder auf dem Bauernmarkt
beim Biller, 14-tägig von 13:00 -
17:00 Uhr. Ferner beliefert der Aiwanger-
Hof auch Gastronomie, Handel und – bei
größeren Abnahmemengen – auch Endverbraucher.
n
www.aiwanger-eier.de
Eingang zum Hofladen.
40 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 41
Läuft: Stadt Rottenburg
Rottenburg
Läuft: Stadt Rottenburg
Moment eigentlich recht gut“,erläutert Holzner zurückhaltend.
„Wir haben relativ stabile Einnahmen,
was Steuern anbelangt. Wir haben in den letzten
Jahren konsequent unsere Schulden abgebaut und
sind aktuell bei einem Rücklagenstand von etwa
6 Mio. Euro, denen rund 800 Tausend Euro Verschuldung
gegenüberstehen. Von daher stehen wir
nicht schlecht da, weil wir auch noch viele Grundstücke,
Bauland im Eigentum der Stadt haben,
Entwicklungsflächen etc.“
Auf Nachfrage, warum er bei diesem soliden
Sachstand die Situation so bescheiden darstelle,
verweist Holzner auf die anstehenden großen Investionen
– eben beim Freibad, auch anderweitig.
„Wir gehören sicherlich zu den finanzstärkeren
Gemeinden im Landkreis“, so Holzner, „sind aber
nicht so gut ausgestattet wie Essenbach und Ergolding.“
Rottenburg hat im laufenden Jahren einen
Vermögenshaushalt von 6 Mio. Euro, der quasi
Clever werben von A bis Z
Das Familienunternehmen A-Z Beschriftungen
wurde im Jahre 1994 von der Geschäftsführerin
Petra Gruber gegründet. Im Verlauf von über 24
Firmenjahren wurde der Maschinen- und Druckerpark
stetig erweitert und die Kompetenzen in den
Bereichen Grafikdesign, Druck/Plot, Folientechnik,
Beschilderung und Beschriftung auf hohem
Niveau ausgebaut.
Kreativität und kundenorientierte Beratung
stehen seither für A-Z Beschriftungen im Fokus.
Das Unternehmen setzt sich zum Ziel, Firmen
jeglicher Art einen individuell angepassten Fir-
Max-von-Müller-Str. 58
84056 Rottenburg
Tel. 08781 - 8350
www.a-z-beschriftungen.de
„Viel Geld der Stadt steckt in
Zukunftsinvestitionen, die sich
erst nach Jahren amortisieren und
dann Gewinn abwerfen werden.“
ein Investitionshaushalt ist. Da sind die 4 Mio.
fürs Freibad natürlich ein großer Brocken. Vorausschauend
hat die Stadt in den letzten drei Jahren
Eigenmittel von rund 2,4 Mio. netto angespart, um
das abwickeln zu können.
Dabei hilft, dass es gelungen ist, in ein Bundesförderprogramm
hineinzukommen, das 1,8 Mio.
A-Z Beschriftungen l Die erste Adresse für Beschriftung, Drucksachen, Beschilderung
und Werbung in weitem Umkreis.
menauftritt zu verschaffen. Ob Außenwerbung,
Banner, Fahrzeugbeschriftung, Arbeitsbekleidung,
Visitenkarten, Flyer und vieles mehr. „Der Kreativität
sind dabei keine Grenzen gesetzt“, verspricht
Petra Gruber.
Im Bereich der Industrie bietet A-Z Beschriftungen
professionelle Lösungen für Beschilderung,
Kennzeichnung und Folientechnik, auch in großer
Stückzahl. Das motivierte Team von A-Z Beschriftungen
steht für persönliche Firmenbetreuung mit
langjähriger Erfahrung und berät Sie gerne n
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Textilveredelung
KFZ-Beschriftungen
Drucksachen-Plotts
Layout-Grafik
Beschilderung-Außenwerbung
Messebedarf-Präsentation
für die Sanierung zuschießt. Ein Förderprogramm
für die Bereiche Jugend, Kultur und Sport; das im
Jahr 2015 nur für wenige Wochen aufgelegt worden
war, und in dessen Genuss zu kommen, ohne
den Status als Mittelzentrum schwierig gewesen
wäre. Das Freibad ist seit Mitte August geschlossen
und soll schon Ende Mai nächsten Jahres wieder
in Betrieb genommen werden.
Bevölkerungswachstum erfordert
Investitionen in Schule und Kita
Aber wie steht es nun konkret mit den Finanzen,
wie geht es mit der Verschuldung weiter?
„Wir haben Herausforderungen vor uns, die uns
wohl dazu zwingen werden, wieder auf Fremdmittel
zurückzugreifen.“ Holzner verweist auf die
notwendig gewordene Erweiterung der Schule.
„Da möchten wir im nächsten Jahr zunächst mit
Investitionen in Freibad, Schule
und Kita weit im zweistelligen
Millionenbereich stehen an.
den Neubaumaßnahmen beginnen. Dann folgt die
Sanierung des Altbaus, so dass wir dort in den
folgenden Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag
in den Bereich Bildung stecken.“ Also einen
Betrag zwischen 10 und 20 Mio. – genaueres zu
den Gesamtkosten der Maßnahme lässt sich noch
nicht seriös prognostizieren.
Man sieht jedenfalls, dass das Bevölkerungswachstum
auf der Seite der Soft-Skills erst einmal
... modern sign and print factory
bewältigt werden muss. Denn zeitgleich stoßen
die Rottenburger Kinderbetreuungseinrichtungen
an die Kapazitätsgrenzen. Holzner: „Wir müssen
uns aktuell auch damit auseinandersetzen,
zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder unter 6
Jahren zu schaffen. Auch da gibt es derzeit noch
ein Förderprogramm, das wir nutzen wollen. Daher
werden wir parallel zur großen Maßnahme Schule
auch hier investieren. Das sind dann Ausgaben, die
lassen sich trotz Förderung nicht mehr aus dem
Haushalt stemmen. Auf der anderen Seite schaffen
wir damit auch wieder dauerhafte Werte.“
Wie ein Bürgermeister zum Quasi-Unternehmer
wird, zeigt die Situation in Rottenburg
ziemlich gut. Es gibt ja nicht nur den kameralen
Haushalt in der Stadt, sondern nachgeordnet ein
Kommunalunternehmen, das aber zu 100 % der
Stadt gehört. Und diesem Kommunalunternehmen
nachgeordnet ist noch mal eine GmbH.
In diese Gesellschaften sind auch sehr hohe
Investitionen ausgelagert. Das gesamte Thema
Freibad z. B., mitsamt der Energiegewinnung
mittels vieler Photovoltaikanlagen auf verschiede-
Einnahmen aus Gewebesteuer
und noch mehr der Einkommensteuranteil
steigen rasant.
nen kommunalen Dächern, die schon vor einigen
Jahren errichtet wurden, darunter am Freibad ein
Carport, aber auch eine Freiflächenphotovoltaikanlage.
Ebenso die gesamte Abwasserbeseitigung,
die gesamte Baulandgewinnung oder auch der
Bau des Ärztehauses letztes Jahr.
Kostenstellen und Werte, die man eher unter
dem Blickwinkel unternehmerischer Bilanzen
sehen muss. „Drum halte ich von so Zahlen wie
Prokopfverschuldung gar nichts“ sagt Holzner.
„Wenn ich heute eine Gemeinde mit null Euro Prokopfverschuldung
habe, aber kaputte Straßen, sanierungsbedürftige
Kindergärten, Freibäder usw.,
dann ist das keine aussagekräftige Zahl.“ Was er
meint, wird am Beispiel der Photovoltaikanlagen
deutlich: „Die amortisieren sich in 10 bis 15 Jahren
und dann werfen sie Gewinn ab.“
Mehr Aussagekraft, wie robust Rottenburg
dasteht, zeigt die ordentlich steigende Gewerbesteuer;
vorsichtiger Haushaltsansatz 2018: 3,4 Mio.
(zum Vergleich 2012: 2,68 Mio.); vorsichtig insofern,
als es in den letzten beiden Jahren jeweils
um die 3,8 Mio. waren.
Noch deutlicher die Entwicklung der Einkommensteuer,
die inzwischen der größte Posten auf
„Wir finden eine Lösung“
Die Firma Zieglmeier Filtersysteme besetzt erfolgreich eine technisch anspruchsvolle
Marktnische rund um Filter und Aggregate.
Die Firma Zieglmeier Filtersysteme bietet
eine schier unglaubliche Vielzahl an Produkten
und vor allem Dienstleistungen für so ziemlich alle
Branchen der Wirtschaft und auch für Privat.
Die Produkte reichen von Brennstoffen wie Holzbriketts
und Holzpellets über Hyraulikaggregate
und -ventile bis hin zu Hightech-Filtern für unterschiedlichste
Zwecke, etwa für Filtration von Ölen,
zur Aufbereitung von Kühlschmiermitteln, Schneidölemulsionen
oder für Wasser in Kühlkreisläufen,
um nur einen kleinen Auszug der hochspezialisierten
Marktnische zu nennen, die Zieglmeier besetzt.
Hochspezialisiert nicht nur, was die Produkte
der Einnahmenseite ist. Der Kämmerer rechnet mit
einer Einkommensteuerbeteiligung von rund 4,4
Mio. Euro (zum Vergleich 2012: 2,95 Mio.)
Hinter der Trendwende stecken neben der
niedrigen Arbeitslosenzahl in der ganzen Region,
betrifft, sondern auch den umfassenden Service
drum herum. Der reicht von der Produktberatung
über Montage und Installation bis hin zu Wartung
und Kundendienst. Zum Kundenkreis gehören
Papierfabriken, Stahlwerke, Kraftwerke, Maschinenbaubetriebe
und Automobilwerke sowie deren
Zulieferer.
Wenn es schwierig wird, findet es das vierköpfige
Zieglmeier-Team erst richtig interessant:
„Fordern Sie uns heraus“, sagt Firmenchef Martin
Zieglmeier, „wir finden eine Lösung für Ihr Problem
rund um das Thema Öl und Medienpflege
sowie im Hydraulikanlagenbau.“
Aufgrund der schlanken Unternehmensstruktur
ist Zieglmeier flexibel und kann ganz auf die
Wünsche der Kunden eingehen. „Die beste Werbung
für uns sind die vielen zufriedenen Kunden“,
so Zieglmeier selbstsicher. Die Referenzliste kann
sich jedenfalls sehen lassen: fast ein Who is Who
namhafter Unternehmen bundesweit. n
Martin Zieglmaier (rechts) mit Gattin
Eva Zieglmeier und Bernhard Haselbeck.
Martin Zieglmeier
Filtersysteme
Daimlerstr. 2
84056 Rottenburg
Tel.: 08781 - 3751
Mobil: 0151 - 12520186
www.zieglmeier-filtersysteme.de
42 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 43
Läuft: Stadt Rottenburg
Rottenburg
Läuft: Stadt Rottenburg
und den allgemein gestiegenen Löhnen in den
letzten Jahren die steigende Einwohnerzahl und
die ebenso steigende Zahl der Arbeitsplätze in
Rottenburg.
In den Vermögenshaushalt dürften jedenfalls
dieses Jahr rund 1,9 Mio gehen. Die Schulden im
Kernhaushalt der Stadt, die im Jahr 2010 noch bei
3,3 Mio. lagen, sind auf jetzt noch gut 800.000
Euro abgebaut. Gleichzeitig haben sich aber die
Schulden im Unternehmensbereich auf etwa 6
Mio. Euro insgesamt erhöht. Wobei dort eben die
genannten Investitionen in den Bereich Energie,
auch in den Bereich Baulandentwicklung und Ärztehaus
zu Buche schlagen.
Das heißt, die Stadt hat in erheblichem Umfang
Bauland erworben, das noch nicht in der
Vermarktung ist, und erst noch erschlossen
werden muss. Auch ein Phänomen, das man in
Niederbayern allerorten beobachten kann: Die
Bürgermeister sind im Zweitberuf Immobilienmakler.
Allerdings haben wenige so ein komfortables
Polster wie Rottenburg, dessen Stadtrat das Luxusproblem
lösen muss, eine Gratwanderung zu
gehen: zwischen billigen Baulandangeboten und
einer gleichzeitig notwendigen Zurückhaltung, damit
die Bevölkerung nicht zu schnell wächst, aber
gleichzeitig die Preissteigerung wegen Knappheit
nicht zu rasant wird.
Das letzte Baugebiet, das die Stadt abverkauft
hat, gab es inklusive Erschließung für 110
Euro pro Quadratmeter. Beim nächsten wird das
deutlich höher sein, obwohl man sich im Stadtrat
einig ist, dass der Grundstücksverkauf keine Einnahmequelle
sein muss und „nur“ die Kosten gedeckt
sein müssen. Genau bei diesen Kosten liegt
allerdings der Unsicherheitsfaktor. Holzner: „Wir
Passende Lösungen aus einer Hand für Ihr Bauvorhaben und Ihr Dach
Die Pöschl Zimmerei & Holzbau GmbH serviert innovative sowie maßgeschneiderte Ideen und Lösungen für Holzbau und Dach
wissen wegen des allgemeinen Bau-Booms nicht,
was uns nächstes Jahr Straßen-, Kanal- und Wasserleitungsbau
kosten.“ Weil das aber maßgebliche
Größen sind, geht Holzner davon aus, dass „wir
unter 130 Euro nicht mehr hinkommen, könnte
aber auch höher sein“.
Die Preise beim Erwerb von Wohneigentum
ziehen natürlich auch in Rottenburg an. Bei den
aktuell fertig gestellen Eigentumswohnungen liegt
der Preis um die 2.700/2.800 Euro – in guter Qualität,
mit Aufzug und moderner Ausstattung, „es
geht aber Richtung 3.000“, sagt Holzner.
Einigkeit herrscht im Stadtrat auch beim
Thema Wachsen: Ja, aber langsam. Motto: Wir
müssen nicht um jeden Preis wachsen; auch im
Hinblick auf die Infrastruktur.
„Wir haben aktuell noch sehr viele Flächen,
wo wir Bauland entwickeln können“, so Holzner,
„aber wir entwickeln im Grunde genommen nur
alle paar Jahre ein Baugebiet.“ Ist dann die Nachfrage
größer als das Angebot, wird die Vergabe
über die entsprechende Kriterien reguliert.
Verwaltung, Kindergarten. Und Handwerk sowieso:
„Die wissen nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht,
weil wir eine starke Hochphase haben, sowohl im
Hoch- wie im Tiefbau. Die Preis steigen, weil die
Nachfrage nach Unternehmen sehr hoch ist.“ Was
der Bürgermeister mit einem lachenden und einem
besorgten Auge sieht: „Da wird es hier und
dort schwierig werden, die Maßnahmen innerhalb
der Kostenvorausberechnungen zu realisieren.“
Die Stadt plant aktuell eine Erweiterung der
Gewerbeflächen und hat jetzt auch einen neuen
Bebauungsplan mit rund 70.000 qm für künftige
Gewerbeansiedlungen ausgewiesen. Und die
kommen, ohne dass die Stadt aktiv darum wirbt.
Der letzte größere Zuwanderer war 2013 der
Automotive-Zulieferer FINOBA Automotive Bavaria
GmbH, ein Unternehmen der FINOBA AUTOMOTI-
VE GmbH, die seit Anfang 2017 zur SINOMACH-
Gruppe gehört.
SINOMACH ist das wichtigste chinesische
Maschinenbauunternehmen und belegt Platz 14
im chinesischen Außenhandel. SINOMACH wurde
1997 gegründet, zählt zu den 300 größten Unternehmen
der Welt und ist auf Wachstumskurs.
Auch in Rottenburg wird gerade wieder eine Erweiterung
in Angriff genommen.
Holzner: „Vor zehn Jahren waren wir noch
froh, wenn ein Gewerbebetrieb überhaupt nachgefragt
hat, heute können wir durchaus auswäh-
Warum hat Rottenburg eigentlich noch so viele
Flächen in der Hinterhand? „Ich bin jetzt seit 10
Jahren im Amt und habe einfach in der Vergangenheit
immer wieder versucht, Möglichkeiten zu
nutzen. Die gibt es immer wieder, aber da muss
man früh genug dran sein, mit den Leuten im
Gespräch bleiben und gemeinsam mit den Eigentümern
Lösungen entwickeln. Dann kommt man
auch an Flächen; aber es wird nicht einfacher.
„Unser Traditionsbetrieb hat innovative und
maßgeschneiderte Ideen und Lösungen im Holzbau
und für Ihr Dach für Sie parat – außerdem
erhalten Sie von uns alle Leistungen aus einer
Hand“ umreißt Zimmerer- und Schreinermeister
Gottfried Pöschl kurz und prägnant das Angebot
seines Unternehmens in Schmatzhausen. Man
muss sich also um nichts mehr kümmern, sobald
alle „Eckdaten“ für das Bauvorhaben geklärt sind.
Aber auch bei kleineren Arbeiten oder Reparaturen
gehört es bei Pöschl zum Service, dass das engagierte
Team sich um alles von A bis Z kümmert.
Darüber hinaus erwartet den Kunden bei der
Zimmerei Pöschl ein engagiertes und fachlich versiertes,
gut eingespieltes Team von Fachleuten, die
alle Arbeiten rund um den Holzbau aus einer Hand
liefern.
Die Pöschl-Mannschaft ist im gesamten Landkreis
Landshut, ebenso in Moosburg, Freising und
München-Nord, sowie in Schierling und Regensburg
zügig vor Ort.
Natürlich spielt bei all dem auch das Thema
Flächenfraß eine Rolle, weshalb man in Rottenburg
auch die Nachverdichtung im Auge behält.
Auf dem alten Volksfestplatz wurden vier 10-Familienhäuser
errichtet – das Volksfest konnte ja auf
das Kasernengelände umziehen.
Ein gewisses Wachstum braucht die Stadt
nun mal, weil ja nicht nur die Einnahmen, sondern
auch die Ausgaben steigen. Und bevor man wieder
ein neues Baugebiet auf der grünen Wiese draußen
ausweist, wo erstens der Erwerb schwierig ist
und zweitens der Landwirtschaft weitere Flächen
entzogen werden, versucht man lieber, nachzuverdichten,
wo es verträglich ist.
Beim Neubau gibt es bei Pöschl das „Komplettpaket
Dach“: inklusive passender Dämmung,
auch Spenglerarbeiten und Eindeckung. Gebaut
und renoviert werden Dachstühle aller Art: Vom
einfachen Pult- über Sattel- bis hin zum Walmdachstuhl.
n
www.zimmerei-poeschl.de
Arbeitslosigkeit bei 2 %, also
praktisch Vollbeschäftigung.
Und natürlich floriert die Wirtschaft vor Ort.
Wie fast überall in Niederbayern ist Fachkräftemangel
ein Thema. Und zwar in allen Bereichen,
weiß Holzner; er nennt explizit Pflege, Automotive,
44 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 45
Läuft: Stadt Rottenburg
Rottenburg
Läuft: Stadt Rottenburg
len. Man schaut natürlich, wie viele Arbeitsplätze
bringt der mit, wie ist die wirtschaftliche Situation
von dem Unternehmen. An dem reinen Bau einer
unproduktiven Lagerhalle, da ist das Interesse zwischenzeitlich
relativ schwach.“
Es lebt sich gut in Rottenburg
Eine der größten Herausforderungen ist aus
Holzners Sicht in Zukunft die ärztliche Versorgung.
Auch im Bezirkstag, wo er für die Freien Wähler
sitzt, macht Holzner sich dafür stark, das Thema
proaktiv anzugehen. Rund 80 % der heutigen Ärzte
ist über 50, da ist ein Engpass abzusehen; vor
allem auch, weil wegen der demographischen Entwicklung
der Ärztebedarf zunehmen wird. In Rottenburg
war das Ärztehaus diesbezüglich ein dringender
Schachzug, der auch erste Erfolge zeigt.
In den kommenden drei Jahren
werden auch die Außenbereiche
mit mindestens 30 Mbit schnellem
Internet versorgt.
Im Zentrum sind es überwiegend
bereits bis zu 100 Mbit.
Über 100 Vereine aller denkbaren Richtungen
sorgen in Rottenburg für gesellschaftliches Miteinander
und bunte Freizeitmöglichkeiten, zu denen
ein sehr gut ausgebautes Radewegenetz gehört,
das auch zum Skaten ausgiebig genutzt wird. Dazu
das Freibad, eine sehr aktive Musikschule mit sage
und schreibe fast 800 Schülern – „in einer Stadt
unserer Größenordnung schon eine Bereicherung,
gerade für Kinder und Jugendliche“ sagt Holzner
nicht ohne Stolz.
Als Einkaufsstadt kann sich Rottenburg, gemessen
an seiner Einwohnerzahl, sehen lassen.
Der Einzelhandel, darauf ist der Vorsitzende des
Gewerbevereins, Ludwig Zieglmayer, durchaus
stolz, ist in Rottenburg stark vertreten: „Wir haben
viele familiengeführte Betriebe, aber auch
die wichtigsten Großen vor Ort, Aldi, Liedl, Netto,
Edeka ...“ Lehrstände kommen, so Zieglmayer, immer
wieder mal vor, aber liegen im Bereich des
normalen Wechsels. Eine Handvoll immerhin ist es
derzeit im Zentrum.
gegen null. Derzeit leben ca. 65 Bewerber und
Anerkannte im Stadtgebiet, die dezentral untergebracht
sind, überwiegend in städtischen
Liegenschaften. Einzelne haben sich bilderbuchmäßig
integriert, inklusive abgeschlossene Lehre,
Arbeitsplatz, Führerschein, Autokauf und eigener
Wohnung. Insgesamt aber ist vielen das Leistungsniveau
in Deutschland einfach zu hoch im
Vergleich zu den Herkunftsländern. Und man darf
nicht vergessen, so Holzner, „für viele von ihnen
ist Hartz IV vergleichsweise Wohlstand“. Nennenswerte
Schwierigkeiten gab es aber bisher nie.
Und wie wird es weitergehen? Rottenburg, so
Holzner, wird weiter wachsen, aber eben gemäßigt.
„Jedenfalls werden wir alles daran setzen,
dass wir auch in Zukunft eine attraktive Wohnund
Einkaufstadt bleiben; ich denke, dass die
Weichen dafür gestellt sind.“
n
Bei den weichen Faktoren
Freizeit und Einkaufen alles
im grünen Bereich.
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C
Überfremdung ist in der Stadt kein Thema
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€ 0,0 ieb – hcabdalgnehcnöM 16014 ,1 dnu ztalP-rednatnaS tiezfuaL oder jedenfalls netanoM ,HbmG kein 63 gnisaeL Problem, ,gnulhazrednoS-gnisaeL
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ellA .gnisaeL-ecivreS-lluF sed nemhaR mi negnutsieL uz negnulegeR ned ßämeg "nerutaraperßielhcsreV dnu gnutraW„ ecivreS
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rüf netleg etobegnA
.rabreinibmok nenoitkA/nessälhcaN neredna tim thcin dnis
.gnuttatssuA regitrewrehöh tim guezrhaF tgiez gnudli bA
Was die Internetversorgung angeht, hat die
Stadt in der Vergangenheit alle Möglichkeiten
genutzt, und auch aktuell läuft wieder ein Förderverfahren,
in dessen Rahmen die noch unterversorgten
Bereiche in einem Zeitraum von ungefähr
den nächsten drei Jahren. mit z. T. Glasfaser bis
ins Haus erschlossen werden – mit mindestens 30
Mbit überall. Der Hauptort ist bereits über Kabel
Deutschland bzw. Vodafone mit bis zu 100 Mbit
versorgt.
Starke Zuwanderung, auch
aus dem Ausland.
derung sogar aus der weiteren Umgebung. Auch
aus EU- und nicht EU-Ländern beobachtet Holzner
haben.“ Und man müsse auch ganz klar sagen,
dass „unsere Betriebe mittlerweile auf diese Leute
angewiesen sind, egal ob auf dem Bau oder in der
Industrie; ohne die könnten die Firmen ihre Aufträge
gar nicht mehr stemmen.“
Auch Asylbewerber stellen derzeit keine Belastung
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Impressum
WirtschaftsLEBEN
Das Magazin für die niederbayerische Wirtschaft.
Herausgeber und v.i.S.d.P.:
Wolfgang Asenhuber
Freischaffender Kommunikationsfachmann, Publizist
Florastraße 13
84036 Landshut
0871 14277222
asenhuber@wirtschaftsleben.net
Erscheinungsweise je zweimal jährlich in allen
niederbayerischen Landkreisen.
Termine der einzelnen Regionalausgaben: siehe
Mediadaten
Verbreitungsgebiet:
Landkreis der jeweiligen Ausgabe
Druckauflage dieser Ausgabe: 6.000,
Druck: Bugl Druck, Essenbach
Satz und Layout: WL-Team, Landshut
Anzeigenberatung:
Ausgabe Landshut:
Heinrich Aumer
aumer@wirtschaftsleben.net
Ausgabe Passau,
Christine Schenkenbach
schenkenbach@wirtschaftsleben.net
Weitere Ausgaben:
Wolfgang Asenhuber
asenhuber@wirtschafsleben.net
www.wirtschaftsleben.net
48 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018
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50 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018