WirtschaftsLEBEN_LA7_net
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Das Magazin für die niederbayerische Wirtschaft. Ausgabe Region Landshut Nr. 7<br />
<strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Region Landshut Nr. 7 l Verbreitungsgebiet: Stadt und Landkreis Landshut l Oktober 2018<br />
Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
Die Akteure in der Immobilienbranche ab S. 8<br />
Interview mit Familie Oberhauser:<br />
Es gibt genügend<br />
bebaubare Flächen S. 30<br />
Unternehmen<br />
in der Region: Es boomt<br />
so schön S. 22 bis S. 37<br />
Serie „Läuft?“:<br />
Rottenburg ROLLT. <br />
S. 38 bis S. 47
ebm-papst bewegt:<br />
Alle, die Heimat leben.<br />
Einstieg Habe die Ehre<br />
Unsere Region hat viel zu bieten. Vor allem: einzigartige Menschen – geradlinig,<br />
voller Tatkraft und Ideen. Eigenschaften, die uns zum Weltmarktführer für Luft- und<br />
Antriebstechnik machen. Vielleicht spüren wir deshalb eine besondere Verbindung<br />
zu unserer Heimat. Und unterstützen mit Leidenschaft, was sie noch schöner macht.<br />
Mehr über unser Engagement: www.ebmpapst.com/csr<br />
Habe die Ehre,<br />
In Stadt und Landkreis vollzieht sich gerade<br />
eine Wende in der Beurteilung des starken Zuzugs<br />
aus anderen Landesteilen. Freute man sich<br />
eben noch darüber, fragt man sich heute, wo das<br />
noch hinführen soll. Landshut und die Randgemeinden<br />
über 100.000 Einwohner? Rasant steigende<br />
Preise für Grundstücke, Wohneigentum<br />
und Mieten sowie harte Herausforderungen beim<br />
Nachrüsten der Infrastruktur in den Bereichen<br />
Bildung, Verkehr und Kultur machen mindestens<br />
nachdenklich, und zwar auch in den größeren<br />
Landkreiskommunen.<br />
Dazu ein offenkundiger Mangel an Wohnraum<br />
für einkommensschwache Bürger, der den<br />
Ruf nach „bezahlbaren“ Wohnungen zur populistischen<br />
Versuchung anschwellen lässt. SPD und<br />
Grüne haben in Landshut erfolgreich einen Volksentscheid<br />
durchgesetzt, der die Stadt nun zwingt,<br />
eine Wohnbaugesellschaft zu gründen, deren Nutzen<br />
bei so ziemlich allen Akteuren stark bezweifelt<br />
wird, die in der Materie über Erfahrung verfügen.<br />
Unabhängig davon ist schlicht und einfach kein<br />
Geld dafür da – bzw. müsste es durch drastische<br />
Einsparungen aus anderen Töpfen generiert werden.<br />
Beim Eisstadion? Beim Stadttheater? Bei<br />
Schulen und Kindergärten?<br />
Wohnungsbaugesellschaft als<br />
populistischer Pappkamerad<br />
So entpuppt sich die Wohnungsbaugesellschaft<br />
als populistischer Pappkamerad. Auch wenn<br />
sie kommt, wird sich die Lage nicht schneller entspannen,<br />
als käme sie nicht.<br />
Denn Bauen wird durch so eine Gesellschaft<br />
nicht billiger. Erst recht nicht wird der Flächenfraß<br />
geringer, den ja bezeichnender Weise gerade die<br />
beklagen, die jetzt mehr billigen Wohnungsbau<br />
fordern und „bauen, bauen“ rufen.<br />
Die hauptsächlichen Kostentreiber beim Wohnungsbau<br />
sind: Umweltauflagen der unterschiedlichsten<br />
Art, bis hin zum exakt vorgeschriebenen<br />
Grünflächenanteil; Parkplatzbindung, die zu Tiefgaragen<br />
zwingt, welche in Landshut wegen der<br />
Grundwassersituation empfindliche Zusatzkosten<br />
verursachen; nicht zu vergessen der Denkmalschutz<br />
und „das Stadtbild“, das häufig dem<br />
raum- und kostensparenden Geschosswohnungsbau<br />
einen Riegel vorschiebt; vor allem aber sind<br />
es die gestiegenen Ansprüche an Ausstattung und<br />
Wohnfläche pro Person. Letztere, die Wohnfläche<br />
pro Person, hat sich in den letzten 50 Jahren mehr<br />
als verdreifacht. Woraus man nur schließen kann,<br />
dass Wohnraum damals nicht billiger war, sondern<br />
bescheidener.<br />
Bestes Beispiel für den Zusammenhang von<br />
ökologischen Belangen und Wohnraumerschließung<br />
ist das nachgerade absurde Tauziehen um<br />
das große Wohnbaugebiet Ochsenau im Landshuter<br />
Westen. Zunächst schien alles auf eine schnelle<br />
Realisierung hinauszulaufen; das Areal ist in Besitz<br />
der Stadt, Ausgleichsflächen vorhanden, es konnte<br />
losgehen.<br />
Dann aber entdeckten ökologisch engagierte<br />
Kreise die Schutzwürdigkeit teilweise (angeblich)<br />
einmaliger Tier-, Pflanzen- und Pilzarten in der<br />
Ochsenau und forderten für ein zweijähriges Moratorium,<br />
um Zeit für weitergehende Erhebungen<br />
zu gewinnen. Das wurde zwar mit großer Mehrheit<br />
im Stadtrat abgelehnt und die Ausschreibung<br />
eines städtebaulichen Wettbewerbs beschlossen.<br />
Mehrkosten und Verzögerungen wird es trotzdem<br />
geben, weil die Bedenken des Naturwissenschaftlichen<br />
Vereins berücksichtigt werden sollen.<br />
Ferner soll es, soweit rechtlich möglich, ein<br />
Einheimischen-Modell geben, was den Weg für<br />
einen wenigstens teilweise flächensparenden Geschosswohnungsbau<br />
versperrt.<br />
Wolfgang Asenhuber<br />
Herausgeber<br />
Was im Moment keiner zu sehen scheint:<br />
Bauen kann nicht billiger werden, schon allein<br />
aus ökologischen Gründen: Man wird anders bauen<br />
müssen – Architektur, die sich symbiotisch in<br />
die Natur einfügt, aber eben entschieden mehr in<br />
die Höhe als in die Fläche. Das heißt: Geschosswohnungsbau,<br />
der Biotope unterschiedlichster Art<br />
integriert, ist das Bauen der Zukunft. Mit einem<br />
Flachdach und Handtuchrasen vor der Tür ist es<br />
nicht getan. Und das kostet<br />
„Bezahlbarer“ Wohnraum bleibt ein ominöser<br />
Begriff. Wohnraum, „den ich mir leisten kann“<br />
wäre treffender. Manche aber verstehen darunter<br />
„Wohnraum, wie ich ihn gerne hätte“. Realistisch<br />
ist das nicht. Nachhaltig auch nicht. n<br />
<br />
2 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 1
Inhalt <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Region Landshut Nr. 7<br />
<strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Region Landshut Nr. 7 Inhalt<br />
Editorial – Habe die Ehre<br />
Warum zukünftig anders gebaut werden muss 1<br />
Mitbekommen?<br />
„Bebaubare Grundstücke<br />
sind vorhanden“ – Interview mit<br />
Bauunternehmer-Familie Oberhauser 18<br />
BayWa-Umbau biegt in die Zielgerade ein 21<br />
Der Ergoldinger Christian<br />
Kliche freut sich über<br />
den gelungenen Neubau<br />
für sein Unternehmen<br />
Aristotherm.<br />
S. 7<br />
Vor 15 Jahren hat das CCL in Landshut eröff<strong>net</strong> 4<br />
Digitales Gründerzentrum kommt zügig voran 4<br />
DS elekrotherm genießt das neue Firmendomizil<br />
und startet zweiten Bauabschnitt 22<br />
Umbau und Erweiterung am Ergoldinger<br />
Gymnasium4<br />
Flottweg verdoppelt seine Herstellungskapazitäten<br />
in Vilsbiburg 24<br />
ERGOMAR unter Deutschlands besten<br />
Saunabädern5<br />
BMW Group: eCarsharing<br />
in der Region Landshut 5<br />
Brauerei C. Wittmann: Ökologisch<br />
weiter in die Zukunft 5<br />
DRÄXLMAIER feiert<br />
60 Jahre Automobilgeschichte 6<br />
Lisa Dräxlmeier im Alter von 100 Jahren<br />
verstorben6<br />
SPIE SAG: Ausbildungsinitiative und<br />
gelebte Integration 26<br />
MEDIA|tek investiert am<br />
Standort Litzelkirchen 27<br />
Aus den Unternehmen der Region<br />
ebm-papst: „Technologisch immer eine Nasenlänge<br />
voraus bleiben“ – Interview mit Stefanie<br />
Spanagel und Stefan Brandl 28<br />
Der Landshuter OB Alexander Putz und Landrat<br />
Peter Dreier haben nach langem Tauziehen den<br />
Kaufvertrag für das Grundstück GRÜNES<br />
ZENTRUM unterschrieben. S. 7<br />
Dekanterhersteller Hiller gehört jetzt<br />
zur Ferrum-Gruppe 6<br />
PÖSCHL TOBACCO GROUP: Tabakprodukte<br />
seit vier Generationen 31<br />
Rampenlicht l Rasantes Bevölkerungswachstum, steigende Preise und trotz knapper Flächen eine rege Bautätigkeit. Das sind die für den Immobilienmarkt<br />
relevanten Fakten im Raum Landshut. Ein offenkundiger Mangel an Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen, Konfliktpotenzial mit dem Naturschutz,<br />
aus den Nähten platzende Schulen und Kindergärten. Das sind die Parameter, mit denen Lokalpolitiker in Landshut – aber mehr und mehr auch in den Landkreiskommunen<br />
– zu tun haben. Eine für alle zufriedenstellende Lösung gliche der sprichwörtlichen Quadratur des Kreises. ab Seite 8<br />
Rottenburg: Es ROLLT<br />
Die Serie „Läuft bei dir?“ stellt in jeder Ausgabe eine Kommune aus<br />
dem Landkreis als Wirtschaftsstandort und Heimatort vor.<br />
In dieser Ausgabe: Die Stadt Rottenburg, flächengrößte Landkreiskommune<br />
mit derzeit gut 8.300 Einwohnern. ab Seite 38<br />
In Rottenburg sagt man natürlich nicht<br />
„es läuft“, sondern: Es rollt. Nicht nur,<br />
weil das traditionelle Autokennzeichen<br />
ROL wieder im Einsatz ist, sondern, weil<br />
es eben wirklich gut läuft, äh rollt.<br />
Da sind sich so ziemlich alle einig. Um Gewerbeansiedlungen<br />
muss man sich schon<br />
lange nicht mehr bemühen. Die Einwohnerzahl<br />
wächst so dynamisch, dass man<br />
schon regulieren und sich auf das Schritthalten<br />
der Infrastruktur konzentrieren muss.<br />
An Flächen für Gewerbe- und Wohnbau<br />
fehlt es der Stadt auf Sicht nicht, da hat<br />
man im Rathaus rechtzeitig vorgesorgt.<br />
Grundstückskauf für<br />
GRÜNES ZENTRUM perfekt 7<br />
ebm-papst: Stefanie Spanagel verstärkt die<br />
Geschäftsführung7<br />
ebm-papst auf Platz 146 unter<br />
den 1.000 besten Arbeitgebern 7<br />
Aristotherm feierte die Eröffnung des neuen<br />
Firmensitzes im Industriegebiet Ergolding 7<br />
Rampenlicht<br />
Geplant. Gebaut. Gewohnt:<br />
Die Immobilienbranche boomt und<br />
macht Probleme 8-17<br />
Wichtige Immobilien-Projekte im Stadtgebiet<br />
Landshut14<br />
ERLUS AG: Der Spezialist für<br />
flach geneigte Dächer 17<br />
Das neue Firmengebäude von DS elektrotherm –<br />
die Einzelheiten S. 22<br />
BRITISH CARS LANDSHUT:<br />
Am liebsten nach Landshut 32<br />
Creative Software Team GmbH:<br />
Das IT-Komplett Haus in Landshut 34<br />
Conceptas verleiht Kräfte –<br />
und das seit 25 Jahren 35<br />
Auto-Familie Ostermaier: Alles rund um<br />
die KFZ-Mobilität an sieben Standorten 36<br />
Pullman City – Das Ausflugsziel für Firmen 37<br />
Läuft bei dir?<br />
Rottenburg: Es ROLLT 38-47<br />
Impressum48<br />
Flottweg gibt Gas und verdoppelt die Produktionskapazitäten<br />
S. 24<br />
Stefanie Spanagel und Stefan Brandl sind seit dem<br />
Sommer die Doppelspitze bei ebm-papst Landshut.<br />
Kurzporträt S. 7<br />
und Interview S. 28<br />
<br />
Hans und Elisabeth Oberhauser mit Sohn<br />
Johanne im Interview zur Lage des Immobilienmarktes<br />
in der Region und zur Zukunft des<br />
Unternehmens S. 18<br />
Stefan Hartauer, Creative Software Team GmbH<br />
(CST), erklärt, was ein IT-Komplett Haus ist: S. 34<br />
2 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 3
Mitbekommen? <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> in Kürze.<br />
Mitbekommen? <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> in Kürze.<br />
Vor 15 Jahren hat das CCL in Landshut eröff<strong>net</strong><br />
Große Party zur Jubiläumsfeier<br />
Zum Nachmittagsprogramm bei der 15-Jahr-Feier im CCL gehörten mehrere Modenschauen. Abends, ab<br />
21 Uhr, dann die große Party. Foto: CCL<br />
Im Oktober feierte das City Center Landshut<br />
(CCL) seinen 15. Geburtstag. Im ganzen Haus<br />
waren Aktionen geboten, Höhepunkt eine große<br />
Geburtstagsparty. Im ganzen Haus waren Aktionen<br />
geboten. Bereits am Nachmittag verwandelte<br />
sich die Freitreppe in der Mall zu einem Laufsteg<br />
– jeweils um 13, 15 und 17 Uhr präsentierten Models<br />
die Herbst- und Winter-Mode in exklusiven<br />
Modenschauen. Für die Damen gab es in der Ladenstraße<br />
einen Gratis-Sektausschank an der Bar<br />
vom „35mm“. Eine weitere Besonderheit war der<br />
„Secret Shopper“: Er war den ganzen Tag über<br />
inkognito im CCL unterwegs und beglich Rechnungen<br />
von diversen Kunden ganz oder anteilig,<br />
insgesamt in Höhe von 1.000 Euro. Als Finale und<br />
absoluter Höhepunkt der Feierlichkeit dann ab 21<br />
Uhr die große Jubiläumsfeier im Erdgeschoss mit<br />
der Coverband „Headless“.<br />
n<br />
Digitales Gründerzentrum kommt zügig voran<br />
Fertigstellung für Ende 2019 geplant<br />
Im neuen digitalen Gründerzentrum sollen junge<br />
Start-ups mit etablierten Firmen die regionale<br />
Wirtschaft fit für die Digitalisierung machen.<br />
Ab Ende 2019 soll das neue digitale Gründerzentrum<br />
Link fertig sein – neben dem Messegelände,<br />
in guter Nachbarschaft zu anderen Firmen<br />
und der Hochschule. Über 5,5 Millionen Euro sind<br />
für das barrierefreie Gebäude veranschlagt. Der<br />
Freistaat übernimmt 3,9 Millionen Euro – den Bescheid<br />
brachte Staatsminister Franz Josef Pschierer<br />
zur Grundsteinlegung im Oktober gleich mit.<br />
In dem Neubau werden unter anderem Besprechungs-<br />
und Konferenzräume sowie 17 Büros<br />
entstehen. Gründercafé und Co-Workingzone<br />
bilden im Erdgeschoss das Herz des Gebäudes:<br />
Dort können die jungen Firmen untereinander in<br />
Kontakt kommen oder sich mit<br />
Kunden treffen. Im 2. Stock wird<br />
ein Gründerlabor eingerichtet, in<br />
dem sich die jungen Firmen ausprobieren<br />
können. Das Flachdach<br />
wird begrünt sein und Platz für<br />
eine Photovoltaikanlage bieten.<br />
Die zukünftige Adresse des digitalen<br />
Gründerzentrums Link an der<br />
Kiem-Pauli-Straße 8 in Landshut.<br />
Das Ergodinger Gymnasium: Vom vierzügigen G8<br />
zum fünfzügigen G9 – der Kreistag hat Umbau<br />
und Erweiterung beschlossen.<br />
„Wir müssen eine<br />
halbe Schule bauen“<br />
Nahezu einstimmig haben sich die Kreisräte<br />
im Oktober dafür ausgesprochen,<br />
dass das erst vor fünf Jahren eingeweihte<br />
Ergoldinger Gymnasium auf G9 umgebaut<br />
und in Zukunft fünfzügig geführt werden<br />
soll. Damit folgte der Kreistag einer Empfehlung<br />
des Bauausschusses und beauftragte<br />
die Verwaltung mit der Suche nach<br />
einem geeig<strong>net</strong>en Planungsbüro für den<br />
notwendigen Um- und Erweiterungsbau.<br />
„Das müssen wir machen, das können<br />
wir im Bestand nicht realisieren“,<br />
sagte Landrat Peter Dreier (FW),<br />
wobei die Kosten hierfür der Freistaat<br />
Bayern tragen muss, der den schulpolitischen<br />
Kurswechsel verfügte.<br />
Außerdem wurden aufgrund steigender<br />
Schülerzahlen bereits im zweiten Jahr<br />
hintereinander jeweils fünf statt nur vier<br />
5. Klassen eingeschult. „Wenn das so<br />
weitergeht, werden an dem ursprünglich<br />
für 800 bis 850 Schüler geplanten<br />
Gymnasium im Schuljahr 2026/27 rund<br />
1.150 Kinder und Jugendliche unterrichtet“,<br />
veranschaulichte Dreier die Lage.<br />
„Dringender Handlungsbedarf“ sowohl<br />
für eine Erweiterung als auch für die<br />
de facto schon bestehende Fünfzügigkeit<br />
ist deshalb auch nach Meinung<br />
des zuständigen Ministerialbeauftragten<br />
Anselm Raede gegeben, so Dreier.<br />
„Wir freuen uns, dass unser Gymnasium<br />
wächst, das Wachstum bringt aber<br />
auch einige räumliche Probleme mit<br />
sich“, beschrieb Oberstudiendirektor Dr.<br />
Klaus Wegmann die Situation an seiner<br />
Schule, die über 24 Klassenzimmer<br />
verfügt. Dass derzeit 26 Klassen mit 747<br />
Schülern unterrichtet werden, sei nur<br />
möglich, weil man auf kleinere Kursräume<br />
für die Oberstufe ausweichen könne.<br />
Im nächsten Schuljahr würden jedoch<br />
schon drei Klassenzimmer und ein Kursraum<br />
fehlen, was aber mit Interimslösungen<br />
und Improvisationstalent gerade noch<br />
in den Griff zu bekommen sei. Spätestens<br />
im Schuljahr 2020/ 21 sei aber „keine<br />
Abfederung der Raumsituation an der<br />
Schule mehr möglich“, sagte Wegmann. n<br />
Saunalandschaft im ERGOMAR: Stetig steigende<br />
Besucherzahlen.<br />
ERGOMAR unter Deutschlands<br />
besten Saunabädern<br />
Die Saunalandschaft im ERGOMAR<br />
Ergolding ist vom Deutschen Sauna-Bund<br />
für weitere drei Jahre als Fünf-Sterne-<br />
Premium-Sauna zertifiziert worden. Damit<br />
gehört das ERGOMAR zum zweiten Mal<br />
in Folge zum Kreis der ausgezeich<strong>net</strong>en<br />
Saunabäder mit dem höchsten Qualitätssiegel<br />
des Branchenverbands.<br />
Im Dezember 2017 war die ERGOMAR-<br />
Sauna unangekündigt und anonym<br />
von einem unabhängigen Prüfer des<br />
Deutschen Sauna-Bundes unter die<br />
Lupe genommen worden. Bei diesem<br />
sogenannten Mystery-Check wurden die<br />
Betriebsführung und Qualitätskriterien<br />
wie Angebot, Ausstattung, Hygiene und<br />
Personal bewertet. Um das Zertifikat als<br />
5-Sterne-Premium-Sauna zu bekommen,<br />
müssen konkret mehrere Sauna- und<br />
Warmlufträume sowie mindestens eine<br />
Sauna im Außenbereich, verschiedene<br />
Abkühlmöglichkeiten und ein Badebecken<br />
zur Verfügung stehen. Die Aufgüsse<br />
müssen gesundheitsorientiert und mit<br />
guter Wedeltechnik von geschultem<br />
Fachpersonal durchgeführt werden.<br />
Weitere Vorgaben sind Wasserqualität,<br />
Sauberkeit, ein breites gastronomisches<br />
Angebot und Wellnessleistungen wie<br />
Massage oder Bewegungskurse.<br />
„Diese Auszeichnung hat neben uns in<br />
Niederbayern nur noch Bad Füssing.<br />
Und in ganz Deutschland können sich<br />
nur 85 Sauna-Anlagen mit diesem Titel<br />
schmücken“, sagte Christian Wuschek,<br />
Betriebsleiter des ERGOMAR. n<br />
Präsentieren stolz die erneute Zertifizierung als<br />
Premium-Sauna (von links): Ludwig Baumann,<br />
Vorstandsvorsitzender des ERGOMAR, Zweiter<br />
Bürgermeister Bernhard Pritscher, Betriebsleiter<br />
Christian Wuschek und Dritte Bürgermeisterin<br />
An<strong>net</strong>te Kiermaier.<br />
BMW Group: eCarSharing in der Region Landshut<br />
Die BMW Group und die Landshuter Ecobi<br />
GmbH beabsichtigen, ein gemeinsames eCarSharing-Pilotprojekt<br />
in der Region Landshut aufzusetzen,<br />
von dem die Öffentlichkeit und das BMW<br />
Group Werk Landshut gleichermaßen profitieren.<br />
Während interessierten Bürgern damit ein Zugang<br />
zu Elektromobilität eröff<strong>net</strong> wird, können die<br />
BMW-Mitarbeiter künftig ihre Dienstreisen noch<br />
häufiger emissionsfrei und nachhaltig absolvieren.<br />
Ökologisch weiter in die Zukunft<br />
Als 2016 die 400-jährige<br />
Brautradition der Brauerei<br />
C. Wittmann gefeiert wurde,<br />
stand auch die vorbildliche<br />
Umweltpolitik im Mittelpunkt;<br />
denn auch wenn die maschinelle<br />
Ausrüstung nach neuestem<br />
technischem Standard für das<br />
Unternehmen eine Selbstverständlichkeit<br />
ist, so fordern immer<br />
wieder neue Umweltziele<br />
das Um- und Weiterdenken.<br />
Den Braumeistern obliegt<br />
die verantwortungsvolle<br />
Balancierung aller Faktoren<br />
der direkten und indirekten<br />
Umwelteinwirkung sowie der<br />
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.<br />
Dipl. Braumeister<br />
Florian Drißl ist federführend<br />
Ecobi wird das Carsharing-Pilotprojekt mit<br />
fünf voll- und teilelektrischen BMW und MI-<br />
NI Fahrzeugen betreiben. Ecobi least dabei die<br />
Fahrzeuge und stellt sie zur Verfügung. Das<br />
BMW Group Werk Landshut nutzt die Fahrzeuge<br />
an Werktagen tagsüber. Außerhalb dieser Zeiten<br />
stehen die Fahrzeuge Bürgern in der Region zur<br />
Buchung zur Verfügung. Der Startschuss soll im<br />
ersten Quartal 2019 erfolgen.<br />
Umwelterklärung 2017<br />
verantwortlich für diese<br />
komplexe Aufgabe.<br />
Braukunst auf höchstem<br />
Niveau heißt bei<br />
Wittmann eben auch Umweltschutz<br />
auf höchstem<br />
Niveau!<br />
Die Dokumentation<br />
der in jüngster Zeit durchgeführten<br />
und der geplanten<br />
Umweltmaßnahmen<br />
können Interessierte als<br />
Broschüre „Umwelterklärung<br />
2017“ mit frankiertem<br />
Rückumschlag bei der<br />
Brauerei anfordern. n<br />
www.brauerei-wittmann.de<br />
Genussverstärker<br />
aus LA<br />
4 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 5
Mitbekommen? <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> in Kürze.<br />
Mitbekommen? <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> in Kürze.<br />
DRÄXLMAIER feiert 60 Jahre Automobilgeschichte<br />
Der Automobilzulieferer aus Vilsbiburg ist bis heute ein Familienunternehmen.<br />
Die DRÄXLMAIER Group feiert in diesem Jahr<br />
ihren 60. Geburtstag. Am 8. Mai 1958 gründeten<br />
Lisa und Fritz Dräxlmaier sen. die Firma „Elisabeth<br />
Dräxlmaier“. Es war die Zeit des deutschen<br />
Wirtschaftswunders und der Beginn der Erfolgsgeschichte<br />
des Automobils. Das Unternehmen DRÄX-<br />
LMAIER entstand aus einer Freundschaft zwischen<br />
Lisa und Fritz Dräxlmaier mit Hans und Anderl Glas.<br />
Sie verband der Glaube an den Traum der individuellen<br />
Mobilität, den sich die Menschen mit einem<br />
Auto erfüllen könnten. In den Dingolfinger Hans Glas<br />
Lisa und Fritz Dräxlmaier sen. beim Spatenstich in<br />
Vilsbiburg (Foto: DRÄXLMAIER Group<br />
Werken, ursprünglich eine Landmaschinenfabrik,<br />
entstand das Goggomobil. Die Leitungssätze für den<br />
Kleinwagen wurden vom neu gegründeten Unternehmen<br />
DRÄXLMAIER gefertigt.<br />
Wenig später wurde die zweite Produktsparte<br />
aufgebaut. DRÄXLMAIER lieferte nun auch<br />
die Türverkleidungen für den bis 1969 gebauten<br />
Kleinwagen. „Ich bewundere den in die Zukunft<br />
gerichteten Pioniergeist meiner Eltern, die fest daran<br />
glaubten, dass ihre Firma erfolgreich sein wird.<br />
60 Jahre Automobilgeschichte – Bord<strong>net</strong>zfertigung<br />
damals und heute (Foto: DRÄXLMAIER Group)<br />
Lisa Dräxlmaier senior ist im März im Alter von 100 Jahren verstorben.<br />
Firmen-Mitgründerin Lisa Dräxlmaier senior<br />
ist im März im Alter von 100 Jahren<br />
verstorben. Geboren am 8. Dezember<br />
1917 in Buchbach bei Velden wuchs<br />
Lisa Dräxlmaier sen. als viertes der fünf<br />
Kinder von Franz-Xaver und Elisabeth<br />
Wallner in Vilsbiburg auf. Hier verbrachte<br />
sie ihre Kindheit und Jugend, bis sie ihre<br />
Arbeit in der Leder- und Schuhfabrik der<br />
Seb. Dräxlmaier OHG in Geisenhausen<br />
begann. Im Februar 1940 heirateten<br />
Fritz und Lisa Dräxlmaier. 1942 wurde<br />
Tochter Gerda geboren,<br />
1952 folgte Sohn Fritz.<br />
Am 8. Mai 1958 gründeten<br />
Fritz Dräxlmaier sen.,<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Seb. Dräxlmaier<br />
OHG, und Lisa Dräxlmaier<br />
sen. die Firma Lisa Dräxlmaier.<br />
Die Firma Glas übertrug<br />
der Firma DRÄXLMAIER die<br />
gesamte Bedarfsdeckung an<br />
Kabelsätzen für das legendäre<br />
Kleinauto Nachkriegsdeutschlands,<br />
dem Goggomobil. Damit<br />
war der erste, mutige Schritt getan und<br />
der Grundstein für eine bis heute 60 Jahre<br />
währende Erfolgsgeschichte gelegt.<br />
Die Produktion wurde in den Mieträumen<br />
des sogenannten Schöxkellers aufgenommen.<br />
Kurz darauf folgte die zweite<br />
Gründung. Die ‚Eldra-Kraftfahrzeug-Ausstattungen‘<br />
übernahm die Fertigung von<br />
Interieur-Teilen für das Goggomobil. Beide<br />
Firmen wuchsen im Gleichschritt mit der<br />
Firma Glas. Die folgenden Jahrzehnte<br />
waren geprägt von Arbeit, Einsatz und<br />
Hingabe – eine Zeit, in der das Unternehmen<br />
kontinuierlich gewachsen ist. Mitte<br />
der 70er Jahre zog sich Lisa Dräxlmaier<br />
sen. aus gesundheitlichen<br />
Gründen aus dem aktiven<br />
Tagesgeschäft des Unternehmens<br />
zurück und widmete<br />
ihre volle Aufmerksamkeit der<br />
Familie. Bei offiziellen Terminen<br />
und repräsentativen Pflichten<br />
war sie jedoch auch weiterhin<br />
präsent, und stand ihrem<br />
Mann tatkräftig zur Seite.<br />
„Ich blicke mit Stolz und Dankbarkeit<br />
auf das Lebenswerk<br />
meiner Mutter zurück – den<br />
außergewöhnlichen Mut und Pioniergeist,<br />
ihren ganz besonderen Charakter“, sagte<br />
Fritz Dräxlmaier jun., heute einer der Geschäftsführer<br />
des Unternehmens. n<br />
Sie erkannten die kommende individuelle Mobilität<br />
frühzeitig als Geschäftsfeld“, so Unternehmenschef<br />
Fritz Dräxlmaier.<br />
Das Familienunternehmen hat seit seiner<br />
Gründung sein Profil stark verändert. Zu Beginn<br />
waren es 90 Mitarbeiter in der Produktion. Mit<br />
dem DRÄXLMAIER Technologiezentrum führte<br />
Fritz Dräxlmaier Ende der 1990er-Jahre alle vormals<br />
verteilten Abteilungen in Vilsbiburg zusammen.<br />
Um die kundenspezifische Lieferung von<br />
Produkten zu ermöglichen, wurden hochkomplexe<br />
Strukturen im gesamten Unternehmen aufgebaut.<br />
Die Fertigung von 50.000 Leitungssätzen für<br />
das Goggomobil war der erste Auftrag von DRÄX-<br />
LMAIER. Heute entwickelt und fertigt das Unternehmen<br />
komplexe Bord<strong>net</strong>zsysteme, Elektrik- und<br />
Elektronikkomponenten, exklusives Interieur sowie<br />
Speichersysteme für über 100 Premium-Fahrzeugmodelle<br />
in einem internationalen Entwicklungs-,<br />
Produktions- und Logistik<strong>net</strong>zwerk.<br />
Am Standort Vilsbiburg sind die Zentralfunktionen<br />
und Teile der weltweiten Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung angesiedelt. Dort werden<br />
Innovationen für die Zukunft der Automobilindustrie<br />
von hoch spezialisierten Experten und in<br />
Hightech-Labors entwickelt. <br />
n<br />
Dekanterhersteller Hiller gehört<br />
jetzt zur Ferrum-Gruppe<br />
Der Vilsbiburger Dekanterhersteller Hiller gehört<br />
seit dem Sommer zur Schweizer Ferrum-Gruppe.<br />
Das Unternehmen war auf der Suche nach einem<br />
starken Partner, da die Branche in den vergangenen<br />
Jahren stark schwankenden Märkten ausgesetzt<br />
war, und Hiller sich dadurch zwischen 2013 und<br />
2016 einer schwierigen wirtschaftlichen Lage gegenübersah,<br />
wie das Unternehmen mitteilte.<br />
Der Standort in Niederbayern, die Belegschaft<br />
mit 160 Mitarbeitern und auch der Markenname<br />
Hiller werden beibehalten. Georg Hiller bleibt dem<br />
Unternehmen als Technikvorstand erhalten. Firmenchef<br />
und Aufsichtsratsvorsitzender wird Ernst<br />
Werthmüller, Vizepräsident des Ferrum-Verwaltungsrates.<br />
Er bezeich<strong>net</strong>e die Akquisition von Hiller<br />
als wichtigen Meilenstein. Das Vilsbiburger Unternehmen<br />
habe insbesondere in Deutschland und im<br />
übrigen Europa eine sehr gute Marktposition aufgebaut.<br />
Innerhalb der weltweit tätigen Ferrum-Gruppe<br />
werde es nun gelingen, mit den Hiller-Produkten in<br />
Asien und Nordamerika Fuß zu fassen. Ferrum ist<br />
nach eigenen Angaben weltweiter Marktführer im<br />
Dosenverschließgeschäft und Nischenanbieter von<br />
Separationstechnologien. Die Firmengruppe beschäftigt<br />
weltweit über 800 Mitarbeiter. n<br />
Grundstückskauf für GRÜNES ZENTRUM perfekt<br />
Das GRÜNE ZENTRUM in Schönbrunn<br />
ist im Oktober wieder einen Schritt näher<br />
gerückt. Oberbürgermeister Alexander<br />
Putz und Landrat Peter Dreier unterzeich<strong>net</strong>en<br />
den Kaufvertrag, mit dem<br />
der Landkreis ein rund 4.900 Quadratmeter<br />
großes Grundstück von der Stadt<br />
erwirbt. Auf diesem Gelände soll die<br />
vom Landkreis betriebene neue Landwirtschaftsschule<br />
entstehen – eine<br />
der wichtigsten<br />
Einrichtungen des<br />
Grünen Zentrums.<br />
„Ein Quantensprung“<br />
Aristotherm feierte die Eröffnung des neuen Firmensitzes im Industriegebiet Ergolding<br />
Aristotherm-Firmensitz<br />
Nach einem großen Dankeschön an alle, die<br />
beim Bau mitgewirkt hatten, erklärte Firmeninhaber<br />
Christian Kliche<br />
den eigentlichen Grund<br />
für den neuen Firmensitz.<br />
Er sei vor allem für<br />
die Mitarbeiter errichtet<br />
worden. „Sie sollen sich“,<br />
so Kliche, „in einer angenehmen<br />
Atmosphäre<br />
wohlfühlen.“ Kliche gab<br />
einen kurzen Überblick<br />
Christian Kliche<br />
über die Stationen, die Aristotherm in seiner Unternehmensgeschichte<br />
bereits erlebt hat: Von der<br />
Gründung in einer Garage hin zum ersten Standort<br />
Dieses soll,<br />
einem Konzept<br />
des Freistaats<br />
folgend, künftig<br />
verschiedene<br />
Organisationen<br />
und Ämter aus<br />
dem Bereich der<br />
Land- und Forstwirtschaft<br />
unter einem Dach bündeln,<br />
beispielsweise das Amt für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten. Die dafür<br />
erforderlichen Flächen wird der Freistaat<br />
Bayern von der Stadt Landshut erwerben.<br />
Nach längeren Verhandlungen hatten<br />
Stadt und Freistaat bekanntlich vor Monaten<br />
Einigung insbesondere über einen<br />
angemessenen Kaufpreis erzielt. Oberbürgermeister<br />
Alexander<br />
Putz ist daher<br />
sehr zuversichtlich,<br />
dass das Grüne<br />
Zentrum zeitnah<br />
kommt: „Ich freue<br />
mich sehr, dass wir<br />
dieses Großprojekt<br />
gemeinsam mit allen<br />
beteiligten Partnern<br />
nun auf den<br />
Weg bringen und<br />
OB Alexander Putz und Landrat Peter Dreier bei der<br />
Vertragsunterzeichnung. Foto: Stadt Landshut<br />
zum Erfolg führen<br />
werden.“ n<br />
in der Heimgartenstraße, der immer wieder umgebaut<br />
und den Erfordernissen der Firma angepasst<br />
wurde. Jedes neue Gebäude, jeder Umbau sei ein<br />
Quantensprung gewesen. Der neue Standort sei<br />
nun ein weiterer, mit dem man hervorragend für<br />
die Zukunft aufgestellt sei „Unsere Anlagen sind<br />
für sich gesehen immer wieder Prototypen. Dafür<br />
werden Menschen, nicht Roboter gebraucht.“<br />
Anschließend gratulierten die Ehrengäste des<br />
Abends: Alfred Gaffal, Präsident der Vereinigung<br />
der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrates der Wolf GmbH, der Ergoldinger<br />
Bürgermeister Andreas Strauß und Landrat<br />
Peter Dreier. <br />
n<br />
ebm-Papst jetzt mit Doppelspitze<br />
Stefanie Spanagel verstärkt die<br />
Geschäftsführung<br />
Stefan Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der ebm-papst Gruppe und Geschäftsführer in<br />
Landshut, hat seit Jahresmitte eine neue Kollegin:<br />
Die 39-jährige Stefanie Spanagel verstärkt die Geschäftsführung.<br />
Geplant ist, dass der Landshuter<br />
Standort von einer zweiköpfigen Geschäftsleitung<br />
geführt wird. Bis zur Komplettierung dieser Doppelspitze<br />
bleibt Stefan Brandl, Chef der Unternehmensgruppe,<br />
auch Teil der Geschäftsführung in<br />
Landshut.<br />
Spanagel ist in der Nähe von Ulm geboren und<br />
kommt vom Automobil- und Maschinenbauzulieferer<br />
AMK mit Sitz in Kirchheim unter Teck (Baden-<br />
Württemberg). Dort war sie<br />
zuletzt als Betriebsleiterin<br />
für die weltweiten Produktionsstätten<br />
des Unternehmens<br />
verantwortlich. Zuvor<br />
war die Diplom-Betriebswirtin<br />
mit Studium in Reutlingen<br />
und Paris von 2005 an Stefanie Spanagel<br />
beim Ludwigsburger Filterspezialisten<br />
Mann und Hummel in verschiedenen<br />
Führungspositionen, unter anderem als Werkleiterin,<br />
tätig. (Siehe auch Interview S. 28) n<br />
ebm-papst auf Platz 146 unter<br />
den 1.000 besten Arbeitgebern<br />
Auch 2018 gehört ebm-papst wieder zu den<br />
besten Arbeitgebern Deutschlands. Dies bestätigte<br />
eine Umfrage, die das Nachrichtenmagazin FOCUS<br />
in Kooperation mit kununu.de, dem Arbeitgeberbewertungsportal<br />
für Angestellte, Auszubildende und<br />
Bewerber, durchführte. Die Umfrage gehört zu den<br />
größten dieser Art. Von 1.000 bewerteten Unternehmen<br />
erreichte ebm-papst im Gesamtranking<br />
Platz 146 (Vorjahr: Platz 147). In der Branche Maschinen-<br />
und Anlagenbau konnte ein stabiler Platz<br />
12 (Vorjahr: 11) erreicht werden, in der Branche<br />
Elektronik und Elektrotechnik sprang ebm-papst<br />
auf Platz 14.<br />
Stefan Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der ebm-papst Gruppe, betont: „Wir freuen<br />
uns sehr über dieses gute Ergebnis. Es zeigt, dass<br />
wir ein gutes Unternehmensklima haben und sich<br />
die Menschen bei ebm-papst wohlfühlen.“ Bereits<br />
zum sechsten Mal kürte das Magazin Focus in Kooperation<br />
mit kununu die 1.000 besten Arbeitgeber<br />
Deutschlands. Das Marktforschungsinstitut Statista<br />
wertete dafür mehr als 127.000 Arbeitgeber-Beurteilungen<br />
aus.<br />
n<br />
6 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 7
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
„Ruhe bewahren und<br />
den Ball flach halten“<br />
Geplant. Gebaut. Gewohnt. l Rasantes Bevölkerungswachstum, steigende Preise und<br />
trotz knapper Flächen eine rege Bautätigkeit – das sind die für den Immobilienmarkt<br />
relevanten Fakten im Raum Landshut. Ein offenkundiger Mangel an Wohnraum für<br />
Menschen mit geringem Einkommen Konfliktpotenzial mit dem Naturschutz, aus den<br />
Nähten platzende Schulen und Kindergärten – das sind die Parameter, mit denen<br />
Lokalpolitiker in Landshut, aber mehr und mehr auch in den Landkreiskommunen,<br />
zu tun haben. Eine für alle zufriedenstellende Lösung gliche der sprichwörtlichen<br />
Quadratur des Kreises.<br />
Die Stadt Landshut ist, was Immobilien und<br />
Wohnungsbau angeht in einer klassischen Zwickmühle.<br />
Und mit ihr große Teile des Landkreises. Die<br />
einen schreien nach „bezahlbaren“ Wohnungen –<br />
wobei keiner so genau weiß, was das eigentlich<br />
in Euro pro Quadratmeter heißen soll –, andere<br />
klagen über Flächenfraß und fordern Wachstumsbremsen.<br />
Diejenigen, die darüber entscheiden<br />
müssen, können eigentlich gar nichts richtig machen.<br />
Das haben Zwickmühlen, so an sich.<br />
Die Rathausoberen freuten sich jahrelang über<br />
Zuwächse. Dass die Stadt Jahr für Jahr um rund<br />
1.000 Einwohner zulegt, war bis dato in der Regel<br />
als großartiger Beweis ihrer Attraktivität gefeiert<br />
worden. Einzelne mahnende Stimmen änderten<br />
wenig an diesem Befund. Schließlich kann man<br />
das als Beleg dafür sehen, dass Landshut und<br />
seine Umgebung attraktive Wohn- und Arbeitsorte<br />
sind.<br />
Als dann vor 2-3 Jahren der starke Zuzug<br />
einen rasanten und anhaltenden Anstieg der Immobilienpreise<br />
zur Folge hatte, wurden mehr und<br />
mehr Bürger und Entscheider nachdenklich. Binnen<br />
weniger Jahre stieg beispielsweise der Quadratmeterpreis<br />
für den Kauf von Wohneigentum in<br />
einigermaßen guter Lage und moderner Qualität<br />
auf 6.000 Euro in Landshut. Dabei gibt es in 1a-<br />
Lage momentan weder bei Grundstücken, noch im<br />
Wohnungs- oder Häusermarkt eine Obergrenze<br />
In Rottenburg, um nur ein Beispiel aus dem<br />
Landkreis zu nennen nähert sich der Kaufpreis pro<br />
Quadratmeter Wohnfläche der 3.000-er-Marke,<br />
sagt der dortige Rathauschef Alfred Holzner. 3.000<br />
Euro, das ist der Preis, der in Landshut noch vor<br />
nicht allzu vielen Jahren auf dem Zettel stand,<br />
und eine Marke, die in Rottenburg noch vor wenigen<br />
Jahren niemand darauf hatte. Holzner –<br />
Bürgermeister der flächengrößten Kommune des<br />
Landkreises – sieht sich zunehmend im Spagat<br />
zwischen der Notwendigkeit eines gewissen<br />
Wachstums an Einwohnern und dem damit verbundenen<br />
Bauflächen-Management. ((Vgl. „Läuft,<br />
Rottenburg“, ab S. 40)<br />
Auch beim Landshuter OB Alexander Putz<br />
klangen nachdenkliche Töne an, als er jüngst Einwohner<br />
Nummer 72.000 offiziell begrüßen konnte.<br />
Er hieß den „runden“ Neubürger mit warmen Worten<br />
herzlich willkommen, hatte allerdings auch ein<br />
deutliches „Aber ...“ in seiner Rede. Das Wachstum<br />
sei im Grunde positiv, so Putz, aber eben auch<br />
OB Alexander Putz: „Das Wachstum<br />
ist im Grunde positiv,<br />
aber eben auch eine<br />
riesige Herausforderung“.<br />
(oben v. li. im Uhrzeigersinn: Das fertig gestellte Projekt<br />
„Siebenbrücken“ der Firma Oberhauser, Projekt<br />
„Landshut-West Am Bach“ der Moosburger Firma<br />
eine „riesige Herausforderung“. So mancher fühle<br />
sich beim Blick auf die permanent ansteigende<br />
Einwohnerzahl nicht mehr ganz wohl.<br />
Auch aus dem Stadtrat gebe es partiell kritische<br />
Kommentare. Klar sei, dass die Stadt in<br />
Sachen Infrastruktur vor enormen Anstrengungen<br />
stehe – die bekannten Themenfelder heißen unter<br />
anderem: Verkehr, Wohnraum sowie Schulen und<br />
Kinderbetreuung.<br />
Allein der dringend notwendige Bau der beiden<br />
neuen Grundschulen und der Realschule in<br />
Landshut schlagen mit mindestens 100 Millionen<br />
Euro zu Buche, so Putz. Und dem Vernehmen nach<br />
wird die Realschule in der Münchnerau schon<br />
wieder aus den Nähten platzen, wenn sie im Jahr<br />
Scheidl Bau, gelungener Gewerbebau „businesstower“ in Piflas, geplante Baugebiete Ochsenau/Auloh, Spatenstich zur Erweiterung des Gewerbeparks Münchnerau,<br />
hier entsteht derzeit das größte Gewerbegebiet, das die Stadt Landshut jemals konzipiert hat, und die Nachfrage ist erfreulich. Namhafte Firmen haben<br />
bereits reserviert bzw. unterschrieben. U. a. die alteingesessene Landshuter Firma Killermann und der Baustoffhändler Auer aus Erding.<br />
2021 gerade mal fertig ist: Zunächst sechszügig<br />
geplant, mit Erweiterungsmöglichkeiten auf sieben<br />
Züge, wird sie jetzt schon von Anfang an siebenzügig<br />
gebaut.<br />
Landkreis liegt bei 160.000 Einwohnern<br />
und wächst weiter.<br />
Im Landkreis nicht anders: Man denkt nicht<br />
nur über eine erhebliche Erweiterung des gerade<br />
mal fünf Jahre alten Ergoldinger Gymnasiums<br />
nach, sondern über den Neubau eines zusätzlichen.<br />
In Vilsbiburg investiert der Landkreis gerade<br />
knapp 20 Mio. Euro in die Generalsanierung und<br />
Erweiterung des Maximilian-von-Montgelas-Gymnasiums,<br />
um den Schulstandort in Vilsbiburg zu<br />
einem leistungsfähigen Bildungszentrum mit modernsten<br />
Standards auszubauen. Auch hier hört<br />
man schon jetzt: nach dem Bau ist vor dem Bau.<br />
Überall im Landkreis rechnen die Gemeinden, wie<br />
sie die Anpassung von Schulen und Kindergärten<br />
finanzieren können. Bald 160.000 Menschen nennen<br />
den Landkreis Landshut ihr Zuhause. Waren<br />
es 2002 noch gut 146.000, könnten nach Berechnungen<br />
des Statistischen Landesamtes 2035 gut<br />
170.000 Personen im Landkreis Landshut leben<br />
– größtenteils bedingt durch Zuzüge aus anderen<br />
Landesteilen. Seit einigen Jahren zeigt aber<br />
zudem die Geburtenrate im Landkreis Landshut<br />
wieder stetig nach oben.<br />
Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr:<br />
Allein die Infrastruktur und Lage sprechen für diese<br />
Region: Ländlich geprägt, mit einer kreisfreien<br />
Stadt vor der Haustüre und die Landeshauptstadt<br />
München mitsamt Flughafen in Schlagdistanz. Eine<br />
solide Wirtschaft, hervorragende Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten<br />
und der realistische Traum<br />
vom Eigenheim – dies sind nur einige der vielen<br />
Aspekte, die den Landkreis Landshut lebens- und<br />
liebenswert machen.<br />
Für Landrat Peter Dreier zeigt die stetig ansteigende<br />
Einwohnerzahl im Landkreis, dass sich<br />
die Menschen hier wohl fühlen, aber auch, wie<br />
stark die weiterhin mittelständisch geprägte Wirtschaft<br />
ist. Rund 7.300 Unternehmen haben ihren<br />
Firmensitz im Landkreis Landshut, knapp die Hälfte<br />
davon gehören dem Handwerk an. Es herrscht<br />
u<br />
8 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 9
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
quasi Vollbeschäftigung – niederbayernweit belegt<br />
der Landkreis bei den Arbeitslosenquoten gemeinsam<br />
mit den angrenzenden Regionen Straubing-<br />
Bogen und Dingolfing-Landau regelmäßig die<br />
Spitzenplätze. Diese gute Lage spiegelt sich auch<br />
in den Finanzen der kreisangehörigen Gemeinden<br />
wider: Elf der 35 Gemeinden sind schuldenfrei, die<br />
Rücklagen aller Kommunen betragen zusammen<br />
rund 235 Mio. Euro.<br />
Landrat Dreier: „Eine Entwicklung,<br />
für die Weichen gestellt<br />
werden müssen“<br />
Eine Ausgangslage, die bei Rankings im<br />
Landes- und Bundesvergleich stets Spitzenplätze<br />
erzielt. Doch gibt auch Dreier zu Bedenken:<br />
„Eine steigende Einwohnerzahl bedeutet für uns<br />
mitunter auch, finanzielle Kraftakte zu leisten: Die<br />
Anforderungen an Infrastruktur und Einrichtungen<br />
werden immer höher, denkt man beispielsweise<br />
an Bildung, Straßenbau und medizinische Versorgung.“<br />
So investiert der Landkreis Landshut<br />
Millionenbeträge in die Generalsanierung und<br />
Erweiterung seiner beiden Gymnasien und vier<br />
Realschulen, in Turnhallen-Neubauten und behinderten-<br />
wie barrierefreie Ausstattung. Um die<br />
Verwaltung auch räumlich auf einen zeitgemäßen<br />
Stand bringen zu können, wird ein neues Landratsamt<br />
in der Marktgemeinde Essenbach gebaut. Da<br />
das bisherige Haus in Landshut-Achdorf zu klein<br />
geworden ist, musste im Frühjahr 2017 das Kreisjugendamt<br />
nach Altdorf ausgelagert werden.<br />
Landrat Peter Dreier: „Eine steigende<br />
Einwohnerzahl bedeutet<br />
für uns mitunter, auch finanzielle<br />
Kraftakte zu leisten<br />
Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist ungebrochen,<br />
ein Resultat der anhaltend günstigen<br />
Zinssituation, verlockend für Investitionen auch<br />
im privaten Bereich. Das zeigen auch die aktuellen<br />
Bodenrichtwerte des Jahres 2015/2016 im<br />
Landkreis Landshut, die jährlich vom Gutachterausschuss<br />
veröffentlicht werden.<br />
Bodenrichtwerte: Anstieg der<br />
Preise für Wohnbauland<br />
Die Preise für Wohnbauland sind demnach im<br />
Landkreis Landshut flächendeckend angestiegen.<br />
Die Steigerungen fallen je nach Gemeinde unterschiedlich<br />
aus, die Bandbreite reicht von gleichbleibenden<br />
Werten bis zu einem Plus von mehr<br />
Das Interesse an Wohnimmobilien ist im Raum Landshut weiterhin groß. Das betonten Vertreter der<br />
Sparkasse Landshut und der LBS Bayern bei einem Pressegespräch im Sommer. Auch in den kommenden<br />
Jahren ist ein hohes Neubauniveau in der Region erforderlich. Die Preisanstiege der vergangenen Jahre<br />
werden durch historisch günstige Zinsen abgemildert.<br />
als 35 Prozent. So ergibt sich eine Spanne bei den<br />
Richtwerten für Wohnbauland in den Hauptorten<br />
der Landkreisgemeinden von knapp über 400 Euro<br />
bis zu knapp unter 100 Euro pro Quadratmeter<br />
Grundstücksfläche. Vor allem die Stadtrandgemeinden<br />
Altdorf, Kumhausen und Ergolding verzeichnen<br />
starke Anstiege, wobei der Markt Ergolding<br />
hier klar eine Spitzenposition einnimmt. Eine<br />
ähnliche Entwicklung zeigt sich in den Gemeinden<br />
entlang der Bundesstraßen und der Autobahn A 92<br />
Deggendorf-München. In den ländlicher geprägten<br />
Gemeinden des Landkreises ist das Preisniveau<br />
relativ stabil bis leicht anziehend.<br />
Weniger Vorgänge, aber höherer<br />
Geld- und Flächenumsatz<br />
Dieser Trend ist bei den Bodenrichtwerten für<br />
Ackerland ebenfalls zu beobachten. Im Vergleich<br />
zu den vorhergehenden Richtwerten aus dem Jahr<br />
2013/2014 ist auch hier ein Anstieg um bis zu 30<br />
Prozent zu verzeichnen. Diese Preisentwicklung<br />
für Ackerland ist seit 2010 immens. So stieg der<br />
Bodenrichtwert landkreisweit im Durchschnitt von<br />
knapp über vier Euro im Jahre 2010 auf knapp<br />
unter elf Euro pro Quadratmeter im Jahre 2016.<br />
Doch nicht nur im Bauland, auch bei Bestandsgebäuden<br />
hält die Hochphase des Immobilienmarktes<br />
in der Region Landshut weiter an, seit<br />
2010 sind die Preise extrem hochgeschnellt. Dabei<br />
ist die Entwicklung in den Stadtrandgemeinden<br />
Ergolding, Altdorf und Kumhausen gegenüber den<br />
restlichen Landkreis-Gemeinden besonders deutlich,<br />
wobei grundsätzlich im gesamten Landkreis<br />
die Kurve deutlich nach oben zeigt.<br />
Auch wenn 2017 etwas weniger Urkunden<br />
als noch im Vorjahr ausgestellt wurden, gingen<br />
Geld- und Flächenumsatz deutlich nach oben – ein<br />
Zeichen für weiter ansteigende Grundstückspreise.<br />
Von den rund 1.800 abgeschlossenen Verträgen<br />
entfielen die meisten auf bebaute Flächen, gefolgt<br />
von Wohnbauflächen und Wohneigentum. Der<br />
Bedarf an bereits fertig gestellten Wohnhäusern<br />
und Wohnbauland ist also weiter ungebrochen –<br />
doch es konnten in den Gemeinden nicht so viele<br />
Bauplätze ausgewiesen werden, wie nachgefragt<br />
wurden. Auch die Zahl an verkauften Eigentumswohnungen<br />
ist weiter hoch.<br />
Interessant ist auch der Markt für Acker-,<br />
Grünland- und Forstflächen: Gegenüber 2016 sind<br />
die Verkäufe erneut deutlich gestiegen, wobei vor<br />
allem bei Acker- und Forstflächen eine markante<br />
Preissteigerung zu verzeichnen ist.<br />
Neben Grundstücks- und Immobilienpreisen<br />
ist auch eine Pendlerstatistik, die vom Regionalmanagement<br />
von Stadt und Landkreis Landshut<br />
erarbeitet wurde, ein aussagekräftiges Instrument.<br />
Die Stadt Landshut, aber auch die Umlandgemeinden<br />
Ergolding, Altdorf und Essenbach verzeichnen<br />
die größten Pendlerströme in der Region.<br />
Im Anschluss folgen die Stadt Vilsbiburg und die<br />
Gemeinden Kumhausen und Geisenhausen als<br />
weitere Ziele.<br />
Pendlerstatistik: Stadtrandgemeinden<br />
häufigstes Ziel<br />
Die Studie unterstreicht noch einmal die wichtige<br />
Verbindung von Stadt und Landkreis Landshut<br />
in der Region: Nicht nur als Arbeitsplatzstandort,<br />
sondern auch als Verkehrsknotenpunkt kommt der<br />
Stadt eine tragende Rolle zu. Besonders interessant<br />
bei der kleinteiligen Analyse sind die Bewegungen<br />
zwischen den einzelnen Gemeinden. Zwar<br />
liegt auch hier die Stadt Landshut bei der Anzahl<br />
der Einpendler vorne, doch daneben lassen die<br />
Bewegungen innerhalb der Landkreisgemeinden<br />
Rückschlüsse auf die Wirtschaftskraft zu. Außerdem<br />
wird aufgezeigt, wo der Öffentliche Personennahverkehr,<br />
vor allem im ländlichen Raum, noch<br />
Ausbaupotenzial besitzt, bessere Taktungen oder<br />
gar neue Linien Erfolg versprechen könnten.<br />
Ebenfalls werden regionsübergreifende Erkenntnisse<br />
durch die Analyse deutlich: Durch die<br />
zentrale Lage, gute Anbindung und Lebensqualität<br />
des Landkreises pendeln viele der Bewohner täglich<br />
zu ihrer Arbeitsstelle auch in andere Nachbarlandkreise<br />
oder in die Landeshauptstadt München.<br />
Entscheidend für die künftige Entwicklung<br />
der Stadt, so Putz, sei, dass das Wachstum „verträglich“<br />
stattfinde. „Das ist eine Frage der Geschwindigkeit“,<br />
eine „schnellere Dynamik“ könne<br />
Landshut „nicht verkraften“. Die meisten Kollegen<br />
aus dem Landkreis sagen Ähnliches. Doch auch<br />
hier die Zwickmühle: Ein Bremsen der Dynamik<br />
könnte nur heißen, weitere Gewerbeansiedlungen<br />
zu stoppen oder wenigstens zu vermindern und<br />
damit auf neue Arbeitsplätze, die dann woanders<br />
hinwandern.<br />
„Eine schnellere Dynamik ist<br />
nicht mehr verkraftbar.“<br />
ERL18032_Anz_E58RS_Haus_185x128mm.qxp_Layout 1 27.08.18 11:23 Seite 1<br />
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Viele Bauherren wünschen sich ein Haus mit einer zeitgemäßen,<br />
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trotzdem nicht verzichten. Aus gutem Grund: Ein Steildach mit Tondachziegeln<br />
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Wasser schnell ablaufen kann, ist das Dach regen sicher und muss<br />
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Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
Denn die Wirtschaft brummt, und ein Ende<br />
ist vorerst nicht in Sicht. Niederbayern ist mit der<br />
Autoindustrie zur Boom-Region geworden. Der<br />
andere Hebel: Verknappung des Wohnangebots ist<br />
erst recht keine Option; das hätte nicht nur weitere<br />
Preissteigerungen zur Folge, sondern noch mehr<br />
Einpendler, die die Straßen verstopfen und die Luft<br />
belasten. Nicht zuletzt wäre es ein Standortnachteil<br />
für dynamisch wachsende Unternehmen, die<br />
schon jetzt große Schwierigkeiten haben, Fachkräfte<br />
zu finden, wie z. B. DS elektrotherm. (Siehe<br />
Beitrag S. 22)<br />
Trotz Preisanstieg hohe<br />
Nachfrage nach Wohneigentum<br />
im Raum Landshut<br />
Neben der Infrastruktur drückt die Stadtoberen<br />
und die Verantwortlichen in der Verwaltung<br />
daher natürlich der Immobilienmarkt. Denn das<br />
Interesse an Wohnimmobilien ist im Raum Landshut<br />
weiterhin sehr groß. Das betonten Vertreter<br />
der Sparkasse Landshut und der LBS Bayern im<br />
Sommer bei einem Pressegespräch. Auch in den<br />
kommenden Jahren sei ein hohes Neubauniveau in<br />
der Region erforderlich. Die Preisanstiege der vergangenen<br />
Jahre würden durch historisch günstige<br />
Zinsen abgemildert.<br />
Der Zuzug in den Freistaat hält demnach an,<br />
und der Landkreis Landshut gehört zu den wachstumsstärksten.<br />
Dazu kommt: Weil pro Haushalt<br />
u<br />
Die Lösung für<br />
flach geneigte Dächer!<br />
10 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 11
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
immer weniger Menschen zusammenleben, steigt<br />
die Zahl der Haushalte in Bayern noch stärker als<br />
die Bevölkerungszahl. Und, was gerne übersehen<br />
wird: Die Wohnfläche pro Person ist in den letzten<br />
Jahren enorm gestiegen. 1960 lag sie laut statistischem<br />
Bundesamt noch bei etwa 18 qm, im Jahr<br />
2017 belegte jeder Bundesbürger im Durchschnitt<br />
45 qm. Das fast das Dreifache. Diese Zahlen gelten<br />
pro Kopf, also vom Säugling bis zum Senior. Bei<br />
der rasch wachsenden Zahl von Single-Haushalten<br />
liegt die Zahl um die 70 qm. Mit anderen Worten:<br />
Vor 50 Jahren war „bezahlbarer“ Wohnraum<br />
nicht unbedingt billiger, sondern vor allem kleiner.<br />
Wir haben es hier mit erheblich gestiegenen Ansprüchen<br />
zu tun. Selbst in Regionen, in denen die<br />
Bevölkerungszahl nicht steigt, ist deshalb Neubau<br />
erforderlich.<br />
Vor 50 Jahren war „bezahlbarer“<br />
Wohnraum kleiner, nicht billiger<br />
Die Nachfrage richtet sich besonders auf<br />
Wohneigentum. Etwa zwei Drittel der Menschen<br />
halten ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung<br />
für die beste Geldanlage und die beste Altersvorsorge.<br />
Das hat eine Studie des Marktforschungsinstituts<br />
Kantar TNS unter anderem im Auftrag der<br />
Landesbausparkassen ergeben. Bei der Sparkasse<br />
Landshut waren im Sommer 2018 über 2.000 Interessenten<br />
mit einem konkreten Immobiliengesuch<br />
registriert. Noch mehr aber sind Immobilien als<br />
Geldanlage gefragt – vor allem bei Leuten, die davon<br />
mehr als genug haben.<br />
Bauunternehmer Johann<br />
Oberhauser: „Eine städtische<br />
Wohnbaugesellschaft macht<br />
Bauen nicht billiger.“<br />
Diese legen es, was verständlich ist, weniger<br />
im sozialen Wohnungsbau an, sondern im mittleren<br />
und höherwertigen Segment, weil das eine<br />
bessere Rendite verspricht. In diesem Bereich sind<br />
auch ausreichend Wohnungen auf dem Markt,<br />
bauen + modernisieren<br />
schoenreiter.de<br />
Dach Ausbau Fenster Türen Fliesen Böden Garten<br />
und auch relativ leicht zu verkaufen, hört man<br />
von den Bauträgern. Entsprechend sind in diesem<br />
Segment auch für Mieter Wohnungen ohne<br />
Probleme zu finden. Einer, der den Landshuter<br />
Markt seit Jahrzehnten kennt, Hans Oberhauser,<br />
plaudert im Gespräch mit <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> aus<br />
dem Nähkästchen (ab S. 18): Bei einem gerade<br />
erst sanierten Objekt (Luitpoldstraße 8 in Landshut),<br />
„alles vom feinsten“, Miete bei 9 Euro/qm,<br />
also mittlere Preislage, sei es gar nicht so leicht<br />
gewesen die Wohnungen zu vermieten. Und seine<br />
Frau Elisabeth pflichtet ihm bei: „Wir haben immer<br />
Wohnungen zu vermieten.“<br />
Im mittleren und oberen<br />
Preissegment gibt es genügend<br />
Wohnungen zu mieten<br />
Selbst bei den subventionierten Wohnungen<br />
der Stadt gibt es Angebote, die schwer zu vermieten<br />
sind, so Johann Winklmaier, der Leiter des Landshuter<br />
Amts für Liegenschaften und Wirtschaft. Als<br />
Beispiel nennt er frisch sanierte Wohnungen in der<br />
Porsche-Straße, wo die Stadt bewusst versucht, an<br />
Klientel, ohne Migrationshintergrund zu vermitteln,<br />
um eine Ghettobildung zu vermeiden. Doch „das<br />
ist schwierig“, so Winklmaier.<br />
Auch was bebaubare Flächen angeht, sieht<br />
Oberhauser keine Knappheit. Es gebe genügend<br />
Flächen, sagte er, und er muss es wissen. Der alte<br />
Hase im Immobiliengeschäft lässt durchblicken,<br />
dass viele Grundbesitzer nicht verkaufen oder bau-<br />
Landshuter SPD-Fraktionsvorsitzende<br />
Anja König:<br />
„Das ist durchgerech<strong>net</strong>.<br />
Die Finanzierung kann über<br />
Kredite erfolgen.“<br />
Bauunternehmer Hans Eller:<br />
„Es gibt keine Blase.“<br />
en, weil sie schlicht kein Geld brauchen und darauf<br />
vertrauen, dass der Wert schneller steigt, als jede<br />
andere Anlage Profit abwerfen würde.<br />
Die Preise werden sich auf<br />
hohem Niveau stabilisieren<br />
An eine Blase glaubt Oberhauser daher nicht,<br />
und da ist er der gleichen Meinung wie „Mister<br />
Immobilien“ Hans Eller, der in einem Gespräch<br />
mit <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> überzeugt zeigte: „Es gibt<br />
keine Blase.“ Nach Oberhausers Einschätzung wird<br />
sich der Markt auf hohem Niveau stabilisieren.<br />
Dass sich mancher das dann nicht mehr leisten<br />
können wird, sieht er allerdings auch. Aber an<br />
dieser Schraube können die Marktteilnehmer nicht<br />
drehen, „da muss die Politik etwas verändern“.<br />
Recht hat Oberhauser jedenfalls insofern, als<br />
die Wohnungsknappheit nicht nur ein Landshuter<br />
Problem ist. Eine Million Wohnungen fehlen<br />
in Deutschland, schätzte jüngst der Deutsche Gewerkschaftsbund.<br />
Und staatlich geförderte, günstige<br />
Wohnungen gibt es immer weniger: Zählte man<br />
vor 30 Jahren noch vier Millionen, gibt es davon<br />
heute nur noch ein Viertel.<br />
So fordert denn eine Allianz von Verbänden<br />
tiefgreifende Maßnahmen zur Förderung „bezahlbaren“<br />
Wohnraums: Deutscher Mieterbund<br />
(DMB), Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB),<br />
Sozialverband VdK Deutschland, der Paritätische<br />
Gesamtverband, die BAG Wohnungslosenhilfe<br />
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und das Bündnis #Mietenwahnsinn sind sich<br />
gemeinsam sicher, dass die Politik derzeit „keine<br />
Antworten auf die drängenden wohnungs- und<br />
mietenpolitischen Probleme unserer Zeit“ gibt.<br />
Baukindergeld und Sonder-AfA (Absetzung für<br />
Abnutzung) für den Mietwohnungsneubau würden<br />
nämlich genauso wenig helfen wie die neuen<br />
Änderungen am Mietrecht. Der Staat müsse ganz<br />
einfach mehr Finanz- und Fördermittel locker machen,<br />
da die derzeit angebotenen Fördermöglichkeiten,<br />
hauptsächlich in Form günstiger Kredite bei<br />
der gegebenen Zinssituation nicht greifen.<br />
Wohnungsbaugesellschaft als<br />
populistischer Pappkamerad<br />
Die Landshuter SPD ist dagegen der Meinung,<br />
die Probleme ließen sich mit einer städtischen<br />
Wohnungsbaugesellschaft zumindest lindern und<br />
hat – unterstützt von den Grünen – erfolgreich ein<br />
Bürgerbegehren durchgeführt.<br />
Aus Oberhausers Sicht wird so eine Wohnungsbaugesellschaft<br />
der Situation nichts ändern, denn,<br />
so seine plausible Erklärung: Bauen wird dadurch<br />
nicht billiger. Billig bauen, so Oberhauser, würde vor<br />
allem heißen: runter mit den Ansprüchen, weniger<br />
Vorschriften in Sachen Dämmung, Immissions- und<br />
Emissionsschutz, flexiblerer Umgang mit der Parkplatzbindung.<br />
Unter dem Strich aber auf jeden Fall:<br />
Inanspruchnahme öffentlicher Gelder, sei es von der<br />
Stadt in Form von Verlustübernahme oder vom Staat<br />
in Form entsprechender Förderungen bzw. Steuererleichterungen.<br />
Trotzdem sagt er schmunzelnd:<br />
„Sollen sie es machen, da bin ich gespannt.“<br />
Satte 66,17 Prozent der Wähler stimmten am<br />
Wahlsonntag der diesjährigen Landtagswahl beim<br />
Bürgerentscheid für eine Wohnbaugesellschaft,<br />
33,83 dagegen. Dass es dadurch in naher Zukunft<br />
mehr günstige Wohnungen in Landshut geben<br />
wird, ist aber sehr unwahrscheinlich. Nicht etwa,<br />
weil Putz darauf keine große Lust erkennen lässt<br />
und auch eine Stadtratsmehrheit sie bislang hartnäckig<br />
abgelehnt hat.<br />
Der Hauptgrund ist vielmehr: Es fehlt schlicht<br />
und ergreifend das Geld, um so eine Gesellschaft<br />
u<br />
12 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 13
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
mit den nötigen Mitteln auszustatten. Oder anders<br />
ausgedrückt: Die Finanzierung müsste aus anderen<br />
Töpfen genommen werden, mit entsprechend<br />
en Einsparungen dort. Man darf gespannt sein,<br />
auf welche Einsparungen sich der Stadtrat – mit<br />
Zustimmung von SPD und Grünen – einigen wird.<br />
Jedenfalls dürften hitzige und langwierige Diskussionen<br />
bevorstehen, bevor es zu konkreten Maßnahmen<br />
kommt.<br />
Putz: „Würden wir alle oder zu viele finanziellen<br />
Ressourcen alleine in den eigenen Wohnungsbau<br />
stecken, wäre kein Geld mehr übrig für die<br />
dringend benötigten Schulbaumaßnahmen, für die<br />
Errichtung von Kindergärten und Kindertagesstätten<br />
und den ebenfalls erforderlichen Ausbau der<br />
Verkehrsinfrastruktur.“ Darüber hinaus ist in Putzs<br />
Augen so eine Gesellschaft schon allein deshalb<br />
überflüssig, weil die Stadt im letzten Jahr im Baureferat<br />
bereits ein eigenes Sachgebiet „Wohnungswesen“<br />
eingerichtet hat und die Wohnbaurichtlinie<br />
der Stadt Landshut dahingehend geändert wurde,<br />
dass Investoren bei größeren Bauvorhaben einen<br />
Mindestanteil an 20 Prozent geförderten Wohnraum<br />
errichten müssen. Also Wohnraum für Menschen<br />
mit geringem Einkommen, die eine entsprechende<br />
Berechtigung nachweisen müssen.<br />
„Dann werden wir jetzt eben eine<br />
Gesellschaft gründen“<br />
Zudem würden in naher Zukunft über 107<br />
geförderte Wohnungen an der Breslauer Straße<br />
entstehen, dazu eine erkleckliche Anzahl im neuen<br />
Baugebiet Hauptbahnhof West, und die genos-<br />
senschaftlichen Wohnbaugesellschaften bauen ja<br />
auch.<br />
So ist es nachvollziehbar, dass Putz sich zu<br />
der Bemerkung hinreißen ließ, die Befürworter<br />
des Entscheids hätten nach dem Schema „Freibier<br />
für alle“ abgestimmt, weil es ja im Kern stimmt –<br />
allerdings für einen Oberbürgermeister eine<br />
Ungeschicklichkeit ist, die dem Publikum nicht<br />
schmecken kann. „Dann werden wir jetzt eben<br />
eine Gesellschaft gründen“, sagte Putz dann am<br />
Wahlabend, jetzt ganz Pragmatiker; und die SPD-<br />
Fraktionsvorsitzende Anja König fordert nach dem<br />
eindeutigen Ergebnis eine schnelle Umsetzung.<br />
Die Gesellschaft solle schon im nächsten Jahr gegründet<br />
werden. „Wir müssen sie schnellstens mit<br />
Leben erfüllen, die nötigen Stellen schaffen und<br />
den Sperrvermerk im Haushalt für die 50.000 Euro<br />
zur Gründung der Gesellschaft aufheben“, sagt sie.<br />
Das Problem einer schwierigen Finanzierung sieht<br />
sie nicht. Die könne über Kredite erfolgen oder<br />
dadurch, dass das geplante Baugebiet Ochsenau<br />
im Osten der Stadt – das 20 Hektar große Areal<br />
gehört der Stadt –, halbiert werde. Auf einer Hälfte<br />
könne die neue Gesellschaft dann Wohnungen<br />
errichten und dafür das Geld aus dem Verkauf der<br />
anderen Hälfte hernehmen. Dabei scheint sie nicht<br />
zu berücksichtigen, dass dort ein Baubeginn – u. a.<br />
wegen einigermaßen aberwitziger Einwände seitens<br />
des Naturschutzes – ein baldiger Baubeginn<br />
vorerst noch nicht in Sicht ist.<br />
„Das ist alles durchgerech<strong>net</strong>“, entgeg<strong>net</strong>e<br />
Anja König beim Start des Bürgerbegehrens allen<br />
Einwänden, die eine vertretbare Finanzierung in<br />
Frage stellten. Und das sind so ziemlich alle, die<br />
Kraft Erfahrung etwas von der Materie verstehen.<br />
Wichtige Immobilien-Projekte im Stadtgebiet Landshut<br />
Neubaugebiet westlich<br />
des Hauptbahnhofs<br />
Bereits letztes Jahr wurden die Ergebnisse<br />
des Wettbewerbs für das Gebiet<br />
präsentiert, das Oberbürgermeister<br />
Alexander Putz als „von zentraler Bedeutung<br />
für die Schaffung von zukünftig<br />
benötigtem Wohnraum“ bezeich<strong>net</strong>e.<br />
Das Areal umfasst knapp vier Hektar<br />
und reicht von den bestehenden Wohnblöcken<br />
am Bahnhof bis zur Bahnlinie<br />
Landshut-Mühldorf. Dort sollen einmal<br />
– in etwa sieben Jahren– rund<br />
23.500 Quadratmeter Wohnfläche für<br />
bis zu 1.000 Menschen entstehen.<br />
Baudirektor Johannes Doll bestätigt<br />
auf Nachfrage, dass die Stadt<br />
die Gesamtfläche „mittelfristig dem<br />
Zweck Wohnbau zuführen“ wolle. Das<br />
Bebauungsplanverfahren läuft, einen<br />
rechtskräftigen Bebauungsplan gibt es<br />
aber noch nicht. Jedenfalls liege die<br />
Planungshoheit bei der Stadt, so Doll.<br />
Nach den Planungen soll abschnittsweise<br />
vorgegangen werden. Man wolle<br />
„zügig damit anfangen“, die im städtischen<br />
Besitz befindlichen Grundstücke<br />
zu bebauen und dem Wohnungsmarkt<br />
zuzuführen. 30 Prozent der Fläche sind<br />
für sozialen Wohnungsbau vorgesehen<br />
Bis man bauen kann, wird es demnach<br />
noch bis zu drei Jahre dauern. Allenfalls<br />
im ersten Bauabschnitt, wo die<br />
Stadt selbst baut, könnte es aufgrund<br />
der Lage etwas schneller gehen. Doll:<br />
„Den ersten Block müssten wir bis 2020<br />
hinkriegen. Die Stadt selbst baut dort<br />
20 Wohnungen und einen Kindergarten<br />
Das aktuell größte Wohnungsbauprojekt in Landshut westlich des Hauptbahnhofs. Im Norden und<br />
Westen ist das Gebiet begrenzt durch Bahntrassen, im Süden von der Flutmulde. Im Osten schließen sich<br />
eine bestehende Wohnbebauung und der Hauptbahnhof an.<br />
Baugebiet Ochsenau<br />
Es ist das größte Bauprojekt, das die<br />
Stadt in den kommenden Jahren auf<br />
den Weg bringen möchte: die Bebauung<br />
der Ochsenau im Stadtosten. Auf dem<br />
Gelände, das im Besitz der Stadt ist,<br />
soll Wohnraum für bis zu 1.500 Menschen<br />
entstehen. Der wird aufgrund des<br />
stetigen Zuzugs dringend benötigt. Doch<br />
hat der Naturwissenschaftliche Verein<br />
in einer Stadtratssitzung darauf hingewiesen,<br />
dass in der Ochsenau seltene<br />
Pilz- und Insektenarten vorkommen.<br />
Von einer „bisher nicht berücksichtigten<br />
Einmaligkeit der Ochsenau“ ist die Rede.<br />
Die Vorbereitungen ruhen derzeit.<br />
Auloh: Baugebiet hinter<br />
dem Neckarplatz<br />
Am sogenannten Stachus in Auloh,<br />
auf der anderen Seite der LA 14,<br />
ist ein Wohngebiet für ca. 300 Einwohner<br />
ist in Ausweisung.<br />
Das Gelände des alten<br />
Jugendwohnheims.<br />
Es liegt direkt an der Kleinen Isar an der<br />
Marienburger Straße und ist knapp einen<br />
Hektar groß. Das Areal soll laut Stadtratsbeschluss<br />
künftig für Wohnbebauung<br />
genutzt werden. Dort könnten bis zu 100<br />
Wohnungen entstehen. Die Liegenschaft<br />
ist im Besitz der Heilig-Geist-<br />
Spitalstiftung und steht zum Verkauf.<br />
An der Breslauer Straße<br />
An der Breslauer Straße und am Isarweg<br />
werden mehrere Gebäude, die im<br />
Besitz der Stadt sind, abgerissen und das<br />
Areal neu mit insgesamt 107 geförderten<br />
Wohnungen bebaut. Oberbürgermeister<br />
Alexander Putz spricht von einem<br />
„Musterbeispiel für Nachverdichtung“.<br />
Das Milchindustrie-Gelände.<br />
Hier gibt zwei Areale. Das eine, südlich<br />
vom Bach, das alte Betriebsgelände, ist<br />
wegen Altlasten noch nicht freigegeben.<br />
Das andere, ein Projekt der Firma Scheidl<br />
Bau, wird bereits bebaut und die eher<br />
hochpreisigen Objekte sind schon in der<br />
Vermarktung: 49 Eigentumswohnungen,<br />
12 Reihenhäuser, 8 Stadthäuser<br />
Diverse kleinere Projekte<br />
Ferner betreibt die Stadt mehrere kleinere<br />
Gebiete; etwa an der Wernstorfer<br />
Straße, am Steinlech und etwas weiter<br />
stadtauswärts die Pfarrfeldstraße.<br />
Fix sind 85 Wohnungen Ecke Altdorfer<br />
Straße/Goethestraße.<br />
Auch am Moniberg ist noch Potenzial<br />
Gemeinsam mit der Gemeinde Altdorf<br />
sind Rahmenpläne für weitere Bebauung<br />
zwischen Wolfgangssiedlung<br />
und Altdorf in Arbeit.<br />
Weitere große Neubaugebiete<br />
sind aus stadtplanerischen Gründen<br />
derzeit nicht vorgesehen.<br />
Gewerbegebiet Münchnerau<br />
Es ist die größte Baustelle, die Landshut<br />
derzeit zu bieten hat: In der Münchnerau<br />
wird das bisherige Gewerbegebiet<br />
erweitert. Dafür muss auch die Flutmulde<br />
ausgedehnt werden. Seit über<br />
einem Jahr bereits wird am insgesamt<br />
20 Hektar großen ersten Bauabschnitt<br />
für ein neues Gewerbegebiet gearbeitet.<br />
Bis zur Fertigstellung des ersten Bauabschnitts<br />
werden Gesamtkosten von<br />
rund 4,5 Millionen Euro veranschlagt.<br />
Die Entwicklung des gesamten Areals<br />
ist auf vier Jahre angelegt.<br />
Gegenüber dem ehemaligen Hitachi-<br />
Gelände, das mittlerweile von mehreren<br />
Firmen genutzt wird, gibt es<br />
in Sichtweite zu Altdorf eine weitere<br />
Gewerbefläche, die für eine spätere<br />
Bebauung vorgesehen ist. Daneben<br />
verläuft eine Grünfläche, die unbebaut<br />
bleiben soll, weil darunter die Leitungen<br />
des Unterwerks in Altdorf verlaufen.<br />
Nach Aussage von Doll ist die Nachfrage<br />
von Unternehmen sehr rege. n<br />
Johann Winklmaier, Leiter des<br />
Landshuter Amts für Liegenschaften<br />
und Wirtschaft: „Es mangelt<br />
nicht an bebaubaren Flächen,<br />
sondern an ihrer Verfügbarkeit.“<br />
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Man brauche nur, so König, die Wohnbaugesellschaft<br />
als 100-prozentige Tochter der Stadt<br />
etablieren, dann könne man unabhängig vom städtischen<br />
Haushalt agieren. Dieser ist bekanntlich in<br />
den kommenden Jahren stark belastet durch Investitionen<br />
wie den Bau dreier Schulen, den Neubau<br />
eines Theaters, die Sanierung des Eisstadions<br />
und – vermutlich – den Baubeginn einer Westtangente;<br />
vom bereits bestehenden, erheblichen<br />
Schuldenberg einmal ganz abgesehen.<br />
Zusätzlich sollten, so König, städtische Grundstücke<br />
und Wohnungen in den Bestand einer<br />
neuen Gesellschaft überführt werden. Durch die<br />
Mieteinnahmen könne dann dauerhaft Eigenkapital<br />
aufgebaut und Rücklagen gebildet werden.<br />
Alles in allem sei man so viel flexibler als man das<br />
im städtischen Haushalt sein könne. Nicht bekannt<br />
scheint ihr zu sein, was ihr SPD-Kollege im Stadtrat,<br />
Robert Gewies, einwirft: „Bei den Wohnungen,<br />
die der Stadt derzeit gehören, gibt es einen Sanierungsstau,<br />
aber keine Rücklagen.“ Gewies will<br />
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14 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 15
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
damit der Stadt Versäumnisse hinreiben, schießt<br />
aber ein Eigentor. Denn wie man aus Mietwohnungen,<br />
in denen es einen Investitionsstau gibt,<br />
Eigenkapital aufbauen könnte, hat die SPD bisher<br />
nicht verraten.<br />
Die Stadt bekommt mehr staatliche<br />
Zuschüsse als eine<br />
Wohnbau-Tochtergesellschaft<br />
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4. Generationenmentoren<br />
5. Projekt „Schönheit im Alter“<br />
6. Lions Hilfsfonds für ältere<br />
Menschen in der Region<br />
Zumindest unklar ist, ob die Stadt mit einer<br />
Tochtergesellschaft nicht sogar in erheblichem<br />
Umfang Geld verschenken würde. Putz jedenfalls<br />
rech<strong>net</strong> vor: „Wenn wir als Kommune selbst Wohnungen<br />
bauen, erhalten wir derzeit wesentlich<br />
mehr Fördermittel, als wenn das eine städtische<br />
Wohnbaugesellschaft täte. Beispiel Breslauer Straße:<br />
Die Maßnahme kostet etwa 18 Millionen Euro,<br />
sechs Millionen Euro werden dabei vom Freistaat<br />
Bayern übernommen – eine städtische Wohnbaugesellschaft<br />
würde nur zwei Millionen Euro erhalten,<br />
wir hätten also alleine bei dieser Maßnahme<br />
vier Millionen Euro verloren!“<br />
Zu dem von der SPD empfohlenen Finanzierungskonzept<br />
– Kredite einer städtischen Gesellschaft,<br />
die nicht im eigentlichen Haushalt auftauchen,<br />
hat Putz bereits ein klares Wort gesprochen:<br />
„Es wird keinen Schattenhaushalt geben. Das ist<br />
klar.“ Die Regierung habe der stark verschuldeten<br />
Es erwarten Sie Gewinne im Wert von über<br />
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Stadt strikte Vorgaben für den Haushalt gemacht<br />
und einen strengen Sparkurs verord<strong>net</strong>, der auch<br />
die städtischen Gesellschaften miteinbeziehe.<br />
Neuverschuldungen müssen unbedingt vermieden<br />
werden.<br />
Nicht zuletzt müsste eine städtische Wohnbaugesellschaft<br />
nicht anderes tun, als die genossenschaftlichen<br />
Wohnungsbaugesellschaften, von<br />
denen die meisten klagen, dass sie von der Stadt<br />
nicht genügend Grund bekommen, um mehr bauen<br />
zu können.<br />
Was sie nicht sagen: Die Stadt müsste ihnen<br />
den Grund deutlich unter Marktpreis überlassen,<br />
damit sie „bezahlbaren“ Wohnraum schaffen können.<br />
„Naturgemäß könne – oder besser: wolle –<br />
eine Genossenschaft nicht dieselben hohen Preise<br />
wie andere Bauträger bezahlen, denn sonst wären<br />
die günstigen Mietpreise nicht mehr zu halten“,<br />
sagt z. B. Dr. Stefan Strasser, Rechtsanwalt und<br />
Aufsichtsrat bei der Landshuter Wohnungsbau,<br />
der mit mehr als 1.100 Wohnungen zweitgrößten<br />
Landshuter Genossenschaft in Landshut. Sie arbeitet<br />
übrigens mit Gewinn, und sie zu bevorzugen,<br />
wäre ein massiver, rechtlich bedenklicher Eingriff<br />
in den Markt.<br />
Dass es auch marktwirtschaftlich geht, macht<br />
im Übrigen die GeWoGe vor, mit etwa 4.000 Bewohnern<br />
in mehr als 1.500 Wohnungen in 206<br />
Häusern die größte Wohnungsbaugenossenschaft<br />
am Platz, die ebenfalls in der Gewinnzone wirtschaftet.<br />
Man sei in der glücklichen Lage, über<br />
ausreichend Leergrundstücke zu verfügen. Diese<br />
würden nach und nach bebaut, sagt Geschäftsleiter<br />
Peter Wimmer. Zudem gebe es in den bestehenden<br />
Wohnsiedlungen noch ausreichend Nachverdichtungspotenzial.<br />
„Nach und nach“ muss<br />
man wohl so verstehen, dass man nicht mehr baut<br />
und fremdfinanziert, als man ohne hohes Risiko für<br />
marktverträglich hält.<br />
Im Klartext: Eine 2019 neu gegründete städtische<br />
Wohnungsbaugesellschaft wird so schnell<br />
keine Wohnungen bauen können, jedenfalls nicht<br />
mehr, als ohnehin schon geplant.<br />
Stadt kommt nicht ohne weiteres<br />
in Besitz von Privatgrundstücken<br />
aus dem Flächennutzungsplan.<br />
Unabhängig davon muss man sich vergegenwärtigen,<br />
darauf verweist Winklmaier, „dass, nicht<br />
alle laut Flächennutzungsplan bebaubaren Grundstücke<br />
der Stadt Landshut gehören, sondern eben<br />
auch in Privatbesitz sind, und wir selber dann nur<br />
einen ‚übersichtlichen Teil‘ bekommen.“ Und das<br />
Aufkaufen ist ja nur der erste Schritt; dann folgt<br />
die Überplanung, mit einem Berg von Vorgaben, da<br />
gehen bei einem größeren Gebiet ein paar Jahre<br />
ins Land; und dann muss noch die Umlegung gemacht<br />
werden …<br />
In Auloh etwa, wo die Stadt gerade ein größeres<br />
Gebiet erschließt (siehe Kasten), wird die<br />
tatsächliche Bebauung noch rund zwei Jahre<br />
dauern, weil einfach die Umlegung durchgeführt<br />
werden muss. Die Grundstücksverfügbarkeit, so<br />
Winklmaier, sei insgesamt das Problem, nicht die<br />
vorhandenen Flächen, und er bestätigt damit den<br />
Unternehmer Johann Oberhauser.<br />
Das Gleiche bei dem großen Projekt am Bahnhof,<br />
das in etwa Wohnungen für rund 1.000 Menschen<br />
bieten wird (siehe Kasten).<br />
Winklmaier: „Wenn Sie ein großes Gebiet<br />
aufmachen wollen, und versuchen, möglichst viele<br />
Flächen in den Besitz der Stadt zu bekommen, nur<br />
dann ist ja Entwicklung sinnvoll, dann reden wir<br />
von einem Zeitraum von mindestens fünf Jahren,<br />
realistisch 7 bis 8 oder auch 10 Jahre.“ Projekte<br />
wie das Gebiet am Bahnhof geraten so dicken<br />
Brettern, die man über zehn oder mehr Jahre bohren<br />
muss, ein Zeitraum, im sich der Markt – wie<br />
gehabt – in die eine oder andere Richtung stark<br />
Der Spezialist für flach geneigte Dächer<br />
ERLUS AG l Flach geneigte Dächer liegen im Trend und kommen insbesondere bei Mehrfamilienhäusern und kommunalen<br />
Gebäuden verstärkt zum Einsatz. Die ERLUS AG hat eine ideale Lösung für die damit verbundenen besonderen Anforderungen.<br />
Flach geneigte Dächer liegen im Trend und<br />
kommen insbesondere bei Mehrfamilienhäusern<br />
und kommunalen Gebäuden verstärkt zum Einsatz.<br />
Der Grund: Sie sorgen für mehr Wohnraum, ermöglichen<br />
einen unverbauten Blick in die Landschaft<br />
und entsprechen einer modernen, puristischen<br />
Gebäudeästhetik. Gleichzeitig bringt ein flach geneigtes<br />
Dach aber auch eine Reihe technischer Herausforderungen<br />
mit sich. Mit dem E 58 RS ®, der<br />
seit 2017 auf dem Markt ist, bietet die ERLUS AG<br />
eine ideale Lösung für diese Anforderungen.<br />
Dank seiner besonderen technischen Formgebung<br />
funktioniert der E 58 RS ® als erster Dachziegel<br />
in klassischer Flachdachpfannen-Optik auch<br />
bei sehr geringen Dachneigungen (Regeldachneigung<br />
16°, Mindestdachneigung 10°). Durch die<br />
ausgeprägte Profilhöhe der Ringverfalzung, mit<br />
dreifachem Kopf- und Seitenfalz und einer direkten<br />
Wasserführung auf dem Ziegel schützt er vor<br />
Schlagregen, während die Unterkonstruktion trocken<br />
bleibt. Aufwändige regensichernde Zusatz-<br />
verändern kann. Unabhängig von all dem, muss<br />
man derzeit ja auch sehen, dass die Baufirmen<br />
allesamt auf Monate und Jahre ausgebucht sind<br />
und für weitere Kapazitäten schlicht und einfach<br />
das Personal fehlt.<br />
„1.000 Wohnungen werden<br />
voll, und wenn wir 2.000 bauen,<br />
werden auch 2.000 voll.“<br />
Letztlich kann man daher gar nicht „bedarfsgemäß“<br />
erschließen und bauen, denn Landshut<br />
ist keine Insel und der Markt ist nicht beschränkt<br />
auf Landshut, sondern beeinflusst vom gesamten<br />
Großraum München, der mindestens die für Landshut<br />
relevanten Eckpunkte Augsburg, Regensburg,<br />
Rosenheim, Rottal-Inn umfasst und derzeit erkennbar<br />
bis nach Passau ausstrahlt. Winklmaier:<br />
„Wenn wir 1000 Wohnungen bauen, dann werden<br />
halt l.000 voll und wenn wir 2.000 bauen, werden<br />
2.000 voll.“<br />
Womit wir wieder bei der Zwickmühle wären.<br />
Mehr „bezahlbare“ Wohnungen bedeuten noch<br />
mehr Zuzug, noch mehr Bedarf an Schulen, Kindergärten,<br />
Infrastruktur und natürlich auch mehr<br />
Mit dem E 58 RS ® von ERLUS<br />
lässt sich moderne<br />
Architektur mit den Vorzügen<br />
des Steildaches verbinden<br />
Flächenfraß, somit mittelfristig auch wieder einen<br />
höheren Bedarf an Wohnfläche.<br />
Es geht alles in allem nicht einfach um billiges<br />
Bauen, sondern um ein komplexes Austarieren unterschiedlicher,<br />
nur zum Teil steuerbarer Einflüsse<br />
und Entwicklungen. Vor 8-10 Jahren beispielsweise<br />
hatte die Stadt durchaus Schwierigkeiten, die<br />
Einfamilienhausgrundstücke im Bereich Nördlich<br />
Wolfgangssiedlung zu verkaufen. Der Markt hat<br />
sich binnen weniger Jahre um 180 Grad gedreht,<br />
und das kann auch wieder anders herum gehen.<br />
Diejenigen, die jetzt laut nach stärkerer Bau-<br />
Tätigkeit der Stadt schreien, wären dann vielleicht<br />
die ersten, die bei einem Überangebot wiederum<br />
der Stadt Versagen vorwerfen.<br />
Herrscht also Alarmstufe rot? „Das wäre<br />
verkehrt“, sagt Winklmaier, eher sei Besonnenheit<br />
gefragt als Schnellschüsse. Anders ausgedrückt:<br />
Ruhe bewahren und den Ball flach<br />
halten. „Aber wenn wir Grund zu vertretbaren<br />
Bedingungen erwerben können, dann kaufen<br />
wir“, fügt Winkelmaier an, „das ist die Politik<br />
der Stadt schon seit Jahren, und wir versuchen<br />
natürlich auch weiterhin kontinuierlich auf dem<br />
Stadtgebiet gestreut Wohnbauflächen auf den<br />
Markt zu bringen.“<br />
n<br />
maßnahmen können dadurch entfallen. Mit dem<br />
E 58 RS® kann somit eine moderne, kubische<br />
Bauweise realisiert werden, die bisher dem Flachdach<br />
vorbehalten war. Gleichzeitig verbindet er sie<br />
mit der Sicherheit und den Vorzügen des traditionellen<br />
Steildaches.<br />
Gut gewapp<strong>net</strong> für<br />
stürmische Zeiten<br />
Dass der neue E 58 RS® ein typischer E 58<br />
von ERLUS ist, zeigt auch seine Form: harmonische<br />
Proportionen, klare Kanten in der Verfalzung und<br />
die elegante Wölbung der Sichtfläche. Wie alle Tondachziegel<br />
der E 58 Reihe schützt er das Dach optimal<br />
und dauerhaft gegen Wetterextreme, wie große<br />
Niederschlagsmengen, starken Windsog oder Hagel.<br />
Der E 58 RS® hat die Hagelwiderstandsklasse 4 –<br />
ein Qualitätsmerkmal, das angesichts klimatischer<br />
Veränderungen mit immer häufigeren und schwereren<br />
Unwettern an Bedeutung gewinnt. n<br />
16 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 17<br />
Foto: © Charles Kenwright<br />
www.landshuter-adventskalender.de
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
„Bebaubare Grundstücke<br />
sind vorhanden“<br />
Bauträger/Handwerk l Die Oberhauser Wohnbau GmbH gehört seit Jahrzehnten zu den<br />
wichtigsten Unternehmen in der Landshuter Immobilienbranche. Die Inhaber-Familie<br />
Elisabeth und Hans Oberhauser sowie der designierte Nachfolger Johannes hier im<br />
<strong>WirtschaftsLEBEN</strong>-Interview zu dem vermeintlichen Mangel an Baugrund, zu notwendigen<br />
politischen Weichenstellungen für bezahlbaren Wohnraum und den<br />
Chancen einer städtischen Wohnbaugesellschaft.<br />
Frau Oberhauser, Herr Oberhauser, stimmt es, dass in<br />
Landshut zu wenig Flächen für den Wohnungsbau ausgewiesen<br />
werden? *<br />
Ich bin der Meinung, dass genügend Bauflächen da<br />
sind. Nur wollen viele Eigentümer nicht verkaufen, da<br />
keine Notwendigkeit besteht.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Ich sag Ihnen ein Beispiel. Draußen in der Parkstraße,<br />
in der Nähe der Wirtschaftsschule, da sind 50.000 qm,<br />
die einer Münchener Baugesellschaft gehören, (Firmengruppe<br />
Dr. Hanns Mayer, Anm. der Red.). Der Bebauungsplan<br />
steht seit Mitte der 1970er Jahre. Da könnte<br />
man, je nachdem, 300 bis 400 Wohnungen bauen. Die<br />
Fläche kommt aber nicht auf den Markt, da seitens des<br />
Eigentümers kein Handlungsbedarf besteht.<br />
Ist das nicht ein Einzelfall?<br />
Wenn Sie in den Landshuter Westen schauen. Was da<br />
freie Grundstücke sind ... Diese Landwirte, die sagen<br />
natürlich: Wieso sollen wir verkaufen? Es ist unsere<br />
Existenz.<br />
Gut, Landwirte, ist klar, die können mit Geld nichts anfangen.<br />
Aber Grundstücke als Geldanlage, Sie meinen,<br />
die Knappheit liegt gar nicht daran, dass zu wenig ausgewiesen<br />
wird?<br />
Absolut nicht. Ich schätze, wenn ich jetzt durch Landshut<br />
fahre, ich wüsste für bestimmt 5.000 Wohnungen<br />
Grundstücke.<br />
Aber die gibt keiner her?<br />
Das sind oft verschiedene Komponenten, die hier zusammenspielen.<br />
Und wie schaut es in der Umgebung aus?<br />
Die Randgemeinden weisen ja auch alle aus, Ergolding,<br />
Essenbach ..., aber dann kommt ja das Thema Flächenfraß<br />
ins Spiel. Um diesem entgegenzuwirken, müsste<br />
erst das Baugesetz grundlegend geändert werden. Erst<br />
dann könnte verdichtet gebaut werden.<br />
Wie meinen sie das?<br />
Die Gerichte sind überhäuft mit Klagen. Wenn z. B. eine<br />
Kommune eine Ausnahmegenehmigung erteilt, sei es<br />
* Soweit nicht anders vermerkt, gab die Antworten<br />
Hans Oberhauser; Sohn Johannes Oberhauser stieß<br />
erst im Verlauf des Gesprächs dazu.<br />
Abstandsflächen oder – hier in der Stadt – Gauben etc.,<br />
dann klagt einfach der Nachbar. Solange das Baugesetz<br />
nicht geändert wird, tut sich mit konsequent verdichtetem<br />
Bauen gar nichts.<br />
Zugespitzt gesagt, meinen Sie, die nachbarschaftlichen<br />
Klagerechte müssten eingeschränkt werden, damit flächensparend<br />
gebaut werden kann?<br />
Die Behörden müssten einfach mehr Ermessensspielraum<br />
bekommen, bzw. die Gesetze baufreundlicher.<br />
Das Problem ist also eher, dass auf vorhanden Flächen<br />
nicht gebaut wird?<br />
Nehmen Sie unser Projekt Siebenbrückenweg: Dieser<br />
Bebauungsplan ist von 1972. Bloß, es hat halt keiner<br />
verkauft, bis die letzte der Besitzer verstorben ist. Dann<br />
hat die Erbengemeinschaft verkauft. Das waren über<br />
40 Jahre. Wenn Bauträger leichter an diese ausgewiesenen<br />
oder beplanten Flächen herankämen, würde viel<br />
mehr gebaut.<br />
Muss man nicht langsam mal überlegen, ganz anders<br />
zu bauen? Höher, Natur integrieren, Terrassenbepflanzung,<br />
Flachdächer. ...<br />
Naja höher, da sind wir wieder bei dem Thema Baurecht.<br />
Und Bepflanzung: Flachdächer mit Begrünung,<br />
„Der Staat ist gefordert. Wenn<br />
Bauträger an die ausgewiesenen<br />
oder beplanten Flächen<br />
herankämen, würde auch gebaut.“<br />
Wohnpark Siebenbrückenweg in Landshut, eines der<br />
größeren Projekte der jüngeren Vergangenheit. Der<br />
Sanierte Kirche in Oberglaim.<br />
Hans und Elisabeth Oberhauser mit Sohn<br />
Johannes. Dieser wird als Nachfolger den Handwerks-<br />
mer. Auch da ist wieder die Politik gefordert. Wir sind<br />
35 Jahre im Bauträgergeschäft. Wir haben mit 15 %<br />
Nebenkosten angefangen – Statik, Planungskosten,<br />
usw. –, heute sind wir bei 27 %. Es gibt eine Schallschutzverordnung,<br />
eine Feuerschutzverordnung, Emissionsschutz,<br />
Immissionsschutz, Freiflächengestaltungsplan ...<br />
Es wird also alles teurer. Zwangsläufig.<br />
Die Industrie drängt ja immer, dass das alles noch<br />
Bebauungsplan stammt aus dem Jahr 1972. Der Grund<br />
war allerdings über 40 Jahre lang nicht auf dem Markt.<br />
Sanierungsarbeiten am Postgebäude, Landshut.<br />
zweig „sicherlich nicht mehr so forcieren, wie ich –<br />
was ja auch dann zeitgemäß ist“, so Hans Oberhauser.<br />
strenger wird, noch mehr Wärmedämmung, noch mehr<br />
Schallschutz, das generiert denen ja immer einen Zusatzmarkt.<br />
Da ist viel Unsinn dabei?<br />
Ich sehe z. B. keinen Sinn in einer kontrollierten Wohnraumbelüftung,<br />
die man nur braucht, weil man alles<br />
so dicht macht, dass man dann zwangsentlüften muss.<br />
Oft müssen überdimensionierte Feuerwehrzufahrten<br />
das wird schon jetzt sehr vorangetrieben. Damit nicht<br />
mehr soviel Flächen versiegelt sind. Dahin muss der<br />
Trend gehen.<br />
Steht das im Widerspruch zum Bedarf an billigem<br />
Wohnraum?<br />
Ich möchte mal gerne eine verbindliche Definition<br />
von billigem Wohnraum hören. Beispielsweise vier<br />
oder sechs Euro pro Quadratmeter, wie auch imund<br />
Wendemöglichkeiten vorgesehen werden. Und<br />
dann sagt der Naturschutz: da müssen aber Grünflächen<br />
hin.... Das macht eine sinnvolle, kostengünstige<br />
Bebauung, gerade im Sinne von Nachverdichtung, unmöglich.<br />
Wenn die Leute von bezahlbaren Wohnungen reden,<br />
stehen da nicht auch erheblich gestiegene Ansprüche<br />
dahinter, gerade was die Wohnfläche pro Person angeht?<br />
Sicher. Früher waren das 20 Quadratmeter, heute sind<br />
es 60. Da sind wir wieder bei der Definition: Was ist<br />
bezahlbarer Wohnraum? Quadratmeterpreis/Miete, wie<br />
hoch genau, mit welcher Ausstattung ...<br />
Fakt ist jedenfalls, die Preise steigen immer noch, rasant<br />
sogar ...<br />
„Ich möchte mal gerne eine verbindliche<br />
Definition von billigem<br />
Wohnraum hören. Wieviel Euro<br />
pro Quadratmeter?“<br />
In den 1990er Jahren waren die Preise ungefähr in<br />
Mark so hoch wie heute in Euro.1994 haben wir in Ergolding<br />
gebaut. Damals haben wir den Quadratmeter<br />
Eigentumswohnung für 4.900 DM verkauft. Heute sind<br />
wir im Schnitt bei 4.800 Euro. Damals war die gängige<br />
Miete 16 DM pro Quadratmeter. Heute liegt der Mietpreis<br />
für solche Wohnungen zwischen 9 und 12 Euro.<br />
Die Preise sind vor allem die letzten zwei Jahren nach<br />
oben gegangen. Aber das wird nicht so weitergehen.<br />
Sie glauben, das stagniert?<br />
Ja. Wer soll es denn noch zahlen?<br />
Zuwanderungsdruck aus München z. B.?<br />
Elisabeth Oberhauser: Wir haben ganz wenig Kunden<br />
aus München. Ein Münchener erlässt nur ungern die<br />
Landeshauptstadt.<br />
Das würde ich so nicht sagen. Viele Familien können<br />
sich in München die Miete nicht mehr leisten und pendeln<br />
lieber.<br />
Elisabeth Oberhauser: Das mag sein, aber auch das<br />
stößt doch an Grenzen.<br />
Glauben sie an die Immobilien-Blase?<br />
Ich kann mir eine Blase nicht vorstellen. Wenn ich von<br />
meinen Erfahrungen ausgehe – bei 90 Prozent der Verbriefungen<br />
braucht der Käufer keine Finanzierung. Das<br />
ist vielfach die Generation der Erben. Die müssen nicht<br />
notverkaufen, wenn die Preise tatsächlich fallen sollten.<br />
Sie glauben also, das wird sich auf hohem Niveau stabilisieren?<br />
Ja. Das Problem ist dann tatsächlich, dass sich manche<br />
Leute das nicht mehr leisten können.<br />
Womit wir wieder beim Problem bezahlbare Wohnungen<br />
wären.<br />
Nehmen wir mal das Objekt in der Luitpoldstraße 11,<br />
das wir gerade saniert haben. Alles vom Feinsten, schöne<br />
Bäder, alles neu. Es sind acht große Wohnungen,<br />
100 bis 130 qm. Miete bei 9 Euro, also nicht überzogen.<br />
Sieben sind weg, es war aber gar nicht so einfach.<br />
Aber da ist es laut ...<br />
Es sind moderne Schallschutzfenster drin, da hören Sie<br />
gar nichts. (In diesem Moment kommt der Sohn<br />
Johannes Oberhauser dazu, um am Gespräch<br />
teilzunehmen.)<br />
Elisabeth Oberhauser: Jedenfalls: Wir haben immer<br />
Wohnungen zu vermieten. 365 Tage im Jahr.<br />
Das heißt, wer jammert, es gäbe keine Wohnung, der<br />
will es einfach billig haben?<br />
Man muss ganz ehrlich sagen, wenn so eine Wohnung<br />
bei 10-11 Euro pro qm liegt, das ist angemessen; aber<br />
manche Leute könnten auch nicht 5 Euro bezahlen. Da<br />
klafft die Lücke zwischen Wunsch und Möglichkeiten<br />
so weit auseinander, dass auch eine Preissenkung zu<br />
unseren Lasten nicht hilft.<br />
Was kostet eine Sozialwohnung?<br />
Miete: 6-8 Euro pro Quadratmeter, je nach Alter und<br />
Ausstattung. Die für 6 Euro sind natürlich 40 Jahre alt,<br />
kein Aufzug und eine veraltete Ausstattung.<br />
Die SPD will ja unbedingt eine städtische Wohnungsbaugesellschaft,<br />
die es richten soll. Könnte man überhaupt<br />
neue Wohnungen zu dem Preis um die 7 Euro<br />
bauen?<br />
Ich würde diese Gesellschaft begrüßen, denn ich möchte<br />
sehen, wie die das machen (schmunzelt). Da kann<br />
man nur lernen.<br />
Das läuft doch darauf hinaus, dass die Stadt zuschießen<br />
muss, oder?<br />
Sollen sie es probieren. Wir sind 35 Jahre im Geschäft,<br />
da haben wir vielleicht 700 bis 800 Wohnungen gebaut,.<br />
Wir sind alle erfahrene Leute auf dem Bau, Meister,<br />
Techniker, Ingenieure ... Und ich habe mich sehr gewundert,<br />
wie die von tausend Wohnungen gesprochen<br />
haben, die man kurzfristig bauen könne.<br />
„Ich kann mir eine Blase nicht<br />
vorstellen. Ungefähr 90 % der<br />
Käufer brauchen keine<br />
Finanzierung. Die müssen nicht<br />
notverkaufen, wenn die Preise<br />
tatsächlich fallen sollten.“<br />
Unter rein marktwirtschaftlichen Bedingungen kann es<br />
diesen „bezahlbaren“ Wohnraum, sagen wir für sieben<br />
Euro pro Quadratmeter, gar nicht geben?<br />
Nur mit Zuschüssen der öffentlichen Hand, sprich vom<br />
Staat; die Kommunen können das gar nicht stemmen.<br />
Aber auch dann muss man natürlich alles ziemlich<br />
gleich bauen, eine Wohnung wie die andere. Und es<br />
u<br />
18 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 19
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
gibt halt z. B. keinen hochwertigen Belag, sondern nur<br />
noch Gummimatten auf die Treppe usw.<br />
Man hat das früher ja praktiziert mit der Sozialbindung.<br />
20 Jahre Sozialbindung, dafür gibt es dann entsprechend<br />
Zuschuss. Und danach kommt die Wohnung auf<br />
den freien Markt. Auf diesem Weg haben viele Wohnungsbaugesellschaften<br />
ihr Vermögen aufgebaut. Die<br />
Landshuter Wohnungsbau eG z. B. – 1.300 Wohnungen!<br />
Und die arbeiten heute gewinnbringend.<br />
Sie meinen, das wäre wieder ein gangbares Modell?<br />
Das muss die Politik aushecken. Wir sind nur die Ausführenden.<br />
Wir müssen gewinnbringend arbeiten, sonst<br />
sind wir weg.<br />
„Das muss die Politik aushecken.<br />
Wir sind nur die Ausführenden.“<br />
Können Sie sagen, mit welcher Rendite ein Investor<br />
zurzeit kalkulieren kann, wenn er in Landshut zugreift?<br />
Zwischen zwei und drei Prozent bei Wohnungen. Bei<br />
gewerblichen Immobilien ist es anders. Das kommt es<br />
darauf an, was das Projekt für eine Laufzeit hat. Ich<br />
würde sagen 4 % aufwärts, und es kann bis zu 10 Prozent<br />
gehen.<br />
Gewerbe ist immer ein heißes Eisen. Wenn Ihnen der<br />
Zahnarzt auszieht, dann brauchen Sie vielleicht ein Jahr<br />
oder zwei, bis Sie wieder einen drin haben. Eine Wohnung<br />
dagegen ist gleich wieder weg.<br />
Auf jeden Fall sind aber doch Immobilien derzeit eine<br />
sichere Geldanlage.<br />
Der Wert einer Wohnung steigt in der Regel. Wenn<br />
jemand sich vor 25 Jahren – nur ein Beispiel – eine<br />
Wohnung gekauft hat, für 4.000 Mark pro Quadratmeter,<br />
und verkauft sie heute für 3.800 Euro, dann hat er<br />
steuerfreies Geld, weil er nach zehn Jahren nichts mehr<br />
versteuern muss.<br />
Wie ist Ihre Branche eigentlich von der umfassenden<br />
Digitalisierung betroffen? Mal abgesehen vom Bürocomputer.<br />
(Sohn Johannes:) Wie der Begriff Handwerk schon<br />
sagt. Man kann einen Maurer nicht „digitalisieren“. Es<br />
gibt aber schon Fertigteilwände und Fertigteiltreppen,<br />
wo man nicht mehr schalen muss usw. Auch vieles im<br />
Bereich Vermessung ist insofern digitalisiert, dass man<br />
es gleich im PC hat, also nicht mehr von Hand eingeben<br />
muss.<br />
Aber der Trend?<br />
(Sohn Johannes:) Geht klar in Richtung Automatisierung.<br />
Also immer mehr Fertigteile?<br />
Ja, da drängt halt auch die Industrie immer mehr herein.<br />
Fertigtreppen, Fertigdecken, Fertigwände, Fertigkamin<br />
usw. Dann kommt noch das Klebeverfahren, das<br />
kann auch ein Angelernter.<br />
(Sohn Johannes:) Aber das hat jetzt nichts mit Digitalisierung<br />
zu tun.<br />
Ich könnte mir vorstellen im Bereich Zimmerei, Stichwort<br />
CAD ...<br />
Das machen wir schon lange. Bei unserer Abbundanlage<br />
läuft alles mit CAD.<br />
Das heißt im Moment gibt es da keinen großen Umbruch?<br />
Und mittelfristig?<br />
Es wird noch mehr dahin gehen, dass man in der Firma<br />
die Teile vormontiert und auf der Baustelle zusammenbaut.<br />
Beim Dachstuhl z. B., da wird man nicht mehr einzelne<br />
Balken montieren usw., sondern fertige Elemente,<br />
Tieflader, Kran, fertig. Das ist dann ganz im Sinne der<br />
Industrie. Die haben dann die Vorgaben unter Kontrolle.<br />
Da höre ich gewisse Ressentiments heraus.<br />
Logisch. Nehmen wir als Beispiel die Sägewerke. Es<br />
gibt nur noch ein paar große. Glauben sie, dass die<br />
Preise dann fallen oder steigen? (Schmunzelt) Oder<br />
Oben: Abgeschlossene Oberhauser-Projekte. Die<br />
Oberhauser Wohnbau GmbH realisiert mit rund<br />
25 Mitarbeitern in der Region Einfamilienhausneubauten,<br />
Sanierungen, Doppelhaushälften,<br />
aber auch Geschosswohnungsbau und große<br />
Projekte. Der vorerst letzte große Komplex war<br />
der „Wohnpark Siebenbrückenweg. Unten die<br />
Architekten-Darstellung (Süd-West-Ansicht) des<br />
aktuellen Oberhauser-Projektes am Rennweg 111.<br />
Stahl. Stahlhandwerk am Bau ist bald vorbei. Und das<br />
ist eigentlich das, was die Industrie will: ein paar große<br />
Monopole, und sagen: so Jungs, jetzt haben wir euch<br />
in der Hand<br />
Wie ist dann Ihre Strategie für die nächsten zehn,<br />
zwanzig Jahre? Wie kann man da als handwerklich<br />
orientierter Bauträger überleben?<br />
Wir werden uns der ganzen Situation anpassen, das<br />
heißt, wir werden nach wie vor Wohnungen bauen. Wir<br />
versuchen, auch mehr im gewerblichen Bereich zu bauen;<br />
werden den Betrieb sehr schlank halten, nicht zu<br />
große Investitionen, damit die Abhängigkeit von Banken<br />
sich in Grenzen hält. Ansonsten: Immer schauen, dass<br />
man gute Fachleute, gute Ingenieure und Techniker hat<br />
und Meister selber aufbaut.<br />
Den Handwerkszweig wird der Junior sicherlich nicht<br />
mehr so forcieren, wie ich – was ja auch dann zeitgemäß<br />
ist.<br />
Alle reden von Fachkräftemangel. Oberhauser auch?<br />
Es trifft uns noch nicht wirklich. Wir haben sehr gute<br />
Leute. Man muss halt zwei Sachen beachten:<br />
Erstens, der gute Facharbeiter möchte heute im Hand-<br />
„Immer schauen, dass man gute<br />
Fachleute, gute Ingenieure und<br />
Techniker hat – und Meister selber<br />
aufbauen.“<br />
werk dieselben Sozialleistungen und Vorteile haben wie<br />
in der Industrie.<br />
Nachvollziehbar.<br />
Das Zweite ist: Es studieren ja heute die meisten jungen<br />
Leute. Die wollen sich dann nicht die Hände dreckig<br />
machen. Und oft wollen sie dann auch nicht in die<br />
Nachfolge treten.<br />
Also Fachkräftemangel ist sicher ein Problem, aber<br />
nicht das Hauptproblem am Bau.<br />
Was ist denn das Hauptproblem?<br />
Das ist die Unterwanderung durch die osteuropäischen<br />
Firmen.<br />
Preiskämpfe?<br />
Das auch. Und dann Qualität.<br />
Unterwanderung heißt, die treten als Subunternehmer<br />
auf und drücken die Preise mit schlechter Qualität?<br />
Das kann man beobachten, ja.<br />
n<br />
BayWa-Umbau biegt in die Zielgerade ein<br />
BayWa Baustoffe Landshut l Das bisherige Sortiment wird erweitert. Ab 2019 gibt es eine Erlebniswelt für stilvolles Bauen<br />
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20 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 21
Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
Rampenlicht Rampenlicht Geplant. Gebaut. Gewohnt.<br />
DS elekrotherm genießt das neue Firmendomizil<br />
und startet zweiten Bauabschnitt<br />
DS elektrotherm l Relativ „geräuschlos“ ist der DS elektrotherm GmbH ein imposanter Neubau in der Inneren Münchener Straße<br />
gelungen – zur Freude der Mitarbeiter, die angenehmes Raumklima, viel Tageslicht und kurze Anfahrtswege genießen können. Platz<br />
für weiteres Wachstum gibt es auch, und ein zweiter Bauabschnitt läuft gerade an.<br />
Der renommierte Landshuter Spezialist für<br />
Gebäude- und Klimatechnik, DS elektrotherm, hat<br />
am traditionellen Standort in der Inneren Münchener<br />
Straße aus einem in die Jahre gekommenen<br />
Altbau ein modernes Verwaltungsgebäude mit viel<br />
Platz und viel Licht für die Mitarbeiter gemacht.<br />
Was man heute sieht, ist aber nur der erste Bauabschnitt,<br />
der zweite läuft gerade an: Zur Wittstraße<br />
hin, wo früher eine Tankstelle war, erfolgt<br />
der zweite. Dort entstehen das Kundendienstbüro,<br />
Sozialräume und Lagerflächen sowie eine Parkgarage.<br />
Insgesamt hat das neue Firmengelände<br />
zukünftig eine Fläche von 5.600 qm. „Dann haben<br />
wir auch Reserven für weiteres Wachstum“, sagt<br />
Geschäftsführer Christian Stürzer.<br />
Dieses Wachstum, über Jahrzehnte hinweg<br />
kontinuierlich und solide, wird seit mehreren<br />
Jahren durch den Fachkräftemangel gebremst.<br />
„Du findest keine guten Leute mehr, vor allem im<br />
Handwerk“, stellt Stürzer nüchtern fest. Zwar sind<br />
Umsatz und Manpower auch in der jüngeren Vergangenheit<br />
kontinuierlich gewachsen, aber Stürzer<br />
beklagt, dass sein Unternehmen deutlich schneller<br />
wachsen würde, fände er die geeig<strong>net</strong>en Mitarbeiter.<br />
Der Zuwachs kommt vor allem durch Ausländer<br />
und natürlich durch eigene Ausbildung. Dabei<br />
ist DS elektrotherm ja ein attraktiver Arbeitgeber<br />
und genießt überregionales Renommee.<br />
„Gute nachbarschaftliche<br />
Beziehungen haben den<br />
Umbau bei laufendem Betrieb<br />
möglich gemacht und die Kunden<br />
haben nichts davon zu spüren<br />
bekommen.“<br />
In Versuchung, bei dieser Gemengelage still<br />
und heimlich die Preise hochzuschrauben, kommt<br />
er übrigens trotzdem nicht. „In unserer Liga spielen<br />
nicht so viele Unternehmen, und in dem überschaubaren<br />
Kreis herrscht trotz allem ein harter<br />
Preiskampf“, so Stürzer. Er redet dabei von Aufträgen<br />
in der Größenordnung 5 Mio. Euro und mehr.<br />
Am meisten profitieren vom Neubau die Mitarbeiter.<br />
Die neuen Räumlichkeiten bieten viel Platz<br />
und kurze Wege, haben viel Tageslicht, und es<br />
mangelt auch nicht an komfortablen Details. So<br />
wurden z. B. sämtliche Büros mit modernen, hö-<br />
henverstellbaren Schreibtischen ausgestattet und<br />
es steht den Mitarbeitern Trinkwasser, angereichert<br />
mit Kohlensäure, zur Verfügung.<br />
Der Blick auf die Mitarbeiter gab letztlich auch<br />
den Ausschlag für die Beibehaltung des Standortes<br />
in der Stadt. Denn natürlich wurde zunächst auch<br />
ein Neubau außerhalb in Erwägung gezogen, was<br />
in mancherlei Hinsicht einfacher gewesen wäre:<br />
Ein wesentlich einfacheres Genehmigungsverfahren,<br />
und man hätte nach Fertigstellung umziehen<br />
können, bis dahin aber in gewohnter Umgebung<br />
weiterarbeiten. So aber musste man aufwändig die<br />
Nutzung benachbarter Räumlichkeiten während<br />
der Bauphase organisieren. Was, so Stürzer, nur<br />
möglich war, weil mit Nachbarn einvernehmliche<br />
Vereinbarungen getroffen werden konnten und so<br />
in unmittelbarer Nähe vorübergehend Flächen zur<br />
Verfügung standen.<br />
„Viele Mitarbeiter kommen mit den Radl oder<br />
zu Fuß oder Bus und gerade die Azubis brauchen<br />
eine günstige Verkehrsanbindung“, erläutert Stürzer<br />
den Hauptgrund für den beibehaltenen Standort.<br />
Geschäftsführer Dipl. Ing. (FH) Christian Stürzer.<br />
„Wir sind in unserem alten<br />
Firmengebäude räumlich und<br />
logistisch an Grenzen gekommen.<br />
Deshalb war der Neubau ein<br />
notwendiger und logischer Schritt,<br />
um unsere Aufträge auch künftig<br />
auf dem gewohnt hohen Niveau<br />
abwickeln zu können.“<br />
Aber auch ökonomisch macht der Umbau<br />
Sinn: Es wurde auf eine hohe Funktionalität geachtet,<br />
effektivere Abläufe, kürzere Wege und<br />
bessere Kommunikation rechnen sich auf Dauer.<br />
Als Experte für Gebäudetechnik hat das Unternehmen<br />
natürlich gerade auf diesem Gebiet<br />
Ehrgeiz walten lassen. Der Einsatz eines Blockheizkraftwerkes<br />
(BHKW) ermöglicht eine ressourcenschonende<br />
Energiegewinnung, der erwirtschaftete<br />
Strom wird selbst genutzt, der Rest eingespeist.<br />
Wärme oder Kälte – je nach Jahreszeit – wird über<br />
die Betonkernaktivierung verteilt und sorgt für ein<br />
angenehmes Raumklima. Der besondere Clou dabei<br />
ist eine sogenannte Absorptionskältemaschine, die<br />
aus Wärme Kälte gewinnt. Die Wärme hierzu wird<br />
ebenfalls vom BHKW produziert und somit auch im<br />
Sommer Strom für den Eigenbedarf erwirtschaftet.<br />
Die Kältemaschine wird in der bei DS elektrotherm<br />
realisierten Konstruktion mit treibhausneutralem<br />
Kältemittel betrieben. Eine Anlage, die es in dieser<br />
Ausgestaltung für ein Bürogebäude weit und breit<br />
nicht gibt.<br />
Über die selbst geplante und programmierte<br />
Gebäudeleittechnik wird das Gebäude energieoptimiert<br />
betrieben. In den Räumen werden über<br />
die Einzelraumregelung Licht, Temperatur und Jalousien<br />
optimiert gesteuert. Bei den Leuchten wurde<br />
ausschließlich LED-Technik installiert, um den<br />
Stromverbrauch dauerhaft zu senken. n<br />
DS Elektrotherm und der<br />
Neubau im Stenogramm<br />
• 14. November 1980<br />
Eintragung ins Handelsregister,<br />
• am 1. Mai 1993 wir der 101.<br />
Mitarbeiter eingestellt,<br />
• Mitarbeiterzahl heute: knapp 200,<br />
davon 30 Auszubildende,<br />
• Leistungen:<br />
Heizung<br />
Sanitär<br />
Lüftung<br />
Kälte-/Klimatechnik<br />
Anlagenbau<br />
Gebäudeleittechnik<br />
Industrielle Anlagen<br />
Nutzerspezifische Anlagen,<br />
• jeweils Planung, Ausführung.<br />
Kundendienst, Wartung.<br />
Der Neubau<br />
• 1. Bauphase: Modernes Verwaltungsgebäude,<br />
Innere Münchener Straße,<br />
Einzug Februar 2018,<br />
• 2. Bauphase Baubeginn Ende 2018,<br />
geplante Fertigstellung: Ende 2019;<br />
hier entstehen ein großes Lager, das<br />
Kundendienstbüro und Sozialräume,<br />
• Fläche insgesamt 5.600 qm, verteilt<br />
auf 7 (Wittstraße) bzw. 5 Stockwerke<br />
(Innere Münchener Straße),<br />
www.elektrotherm.com<br />
So kommt es, dass das Unternehmen nicht<br />
nur attraktive Aufträge mangels Manpower ablehnen<br />
muss, sondern auch noch diplomatisches<br />
Geschick braucht, um solche Kunden nicht für die<br />
Zukunft zu verprellen. Stürzer erklärt ihnen meist<br />
im persönlichen Gespräch die Umstände und stößt<br />
dann meist auf Verständnis.<br />
Der Neubau hat zur Inneren Münchener Straße hin<br />
5 Stockwerke. Das Erdgeschoss ist an den<br />
Biomarkt Frisch und Fein vermietet, ganz oben<br />
befindet sich eine Wohnung; wegen der Hanglage<br />
werden es dann auf der Seite<br />
zur Wittstraße hin 7 Stockwerke sein.<br />
22 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 23
Industrie Flottweg SE<br />
Industrie Flottweg SE<br />
Links das derzeitige Produktionsgelände. Nur gut einen Kilometer davon entfernt entsteht derzeit Werk 2. Die Montage der Anlagen wird komplett ins neue<br />
Werk 2 verlegt. Von dort gehen die Maschinen schließlich auch in den Versand. Außerdem wird unter anderem der Service auf 3.600 Quadratmeter Bürofläche<br />
hier eine neue Heimat finden. Oben: Anlagen wie diese gehen von Vilsbiburg aus in die ganze Welt.<br />
Flottweg verdoppelt seine Herstellungskapazitäten<br />
in Vilsbiburg<br />
Flottweg SE l Beim Vilsbiburger Trenntechnikspezialisten Flottweg ist man auch für die kommenden Jahre fest vom Standort<br />
Deutschland und im Speziellen vom Standort in der Region Landshut überzeugt. Derzeit entsteht ein Werk 2 als Basis für nachhaltiges<br />
und effektives Arbeiten in der Region.<br />
bisher erforderliche logistische Aufwand minimiert<br />
werden. Im Stammwerk, dem künftigen Werk<br />
1, das in 1,1 Kilometer Entfernung zum neuen<br />
Standort liegt, sollen künftig die Bauteile für die<br />
verschiedenen Maschinen gefertigt werden. Die<br />
Montage der Anlagen wird komplett ins neue Werk<br />
2 verlegt. Von dort gehen die Maschinen schließlich<br />
auch in den Versand. Außerdem wird unter anderem<br />
der Service dort eine neue Heimat finden,<br />
weshalb auch ein Gebäude mit 3.600 Quadratmeter<br />
Bürofläche vorgesehen ist.<br />
Im Mai 2018 begann die Flottweg SE mit den<br />
Erdarbeiten für ihr neues Werk 2 an der Baumgartenstraße<br />
in Vilsbiburg. Wenn das 42-Millionen-<br />
Euro-Bauvorhaben mit seinen 18.000 Quadratmeter<br />
Produktionsfläche Anfang 2020 in Betrieb geht,<br />
wird Flottweg damit seine Herstellungskapazitäten<br />
verdoppeln. Der Sprecher des Vorstands der Flottweg<br />
SE, Fritz Colesan betont: „Es wurde immer<br />
deutlicher, dass wir eine grundlegende Lösung<br />
brauchen, die auch mal zehn Jahre hält.“ Aktuell<br />
produziert Flottweg auf 15 Fertigungsmaschinen<br />
im Dreischichtbetrieb, um alle Aufträge bewältigen<br />
zu können.<br />
Der Grundstein des Erfolgs:<br />
die Ausbildung<br />
Um die Qualität der Produkte langfristig auf<br />
dem höchstmöglichen Level zu halten fiut2lässt<br />
Flottweg nur ausgebildete Fachkräfte an die Fertigungsmaschinen.<br />
Aus diesem Grund bietet das<br />
Unternehmen seit über 70 Jahren technische<br />
Ausbildungsberufe an. Aktuell lernen über 50<br />
Mädchen und Burschen die Ausbildungsberufe des<br />
Industriemechanikers (m/w) und des Mechatronikers<br />
(m/w).<br />
Der Industriemechaniker hat eine Lehrzeit von<br />
regulär 3,5 Jahren, wobei eine Verkürzung möglich<br />
ist. Hier werden grundlegende Kenntnisse über<br />
das Fertigen von Bauteilen und Baugruppen vermittelt<br />
sowie das Instandsetzen und Warten von<br />
Maschinenanlagen. Ebenfalls 3,5 Jahre dauert die<br />
Ausbildung zum Mechatroniker. Die Azubis werden<br />
ausgebildet im Fertigen und Instandhalten von<br />
elektrischen Baugruppen und Anlagen.<br />
Auch eine kaufmännische Ausbildung gehört<br />
alle zwei Jahre zum Angebot des Unternehmens<br />
dazu. Als Fremdsprachen-Industriekaufmann<br />
(m/w) durchlaufen die Auszubildenden alle fachrelevanten<br />
Abteilungen. Der starke Fokus auf die<br />
Fremdsprachen unterstützt sie dabei, die Herausforderungen<br />
in einem internationalen Umfeld zu<br />
meistern.<br />
Ob Unternehmen an einem Standort investieren<br />
oder nicht, hängt im Wesentlichen von dessen<br />
Attraktivität ab. Durch die Globalisierung und die<br />
harte internationale Konkurrenz ist ein wettbewerbsfähiger<br />
Standort für Firmen noch wichtiger<br />
geworden als früher. Beim Vilsbiburger Trenntechnikspezialisten<br />
Flottweg ist man auch für die kommenden<br />
Jahre fest vom Standort Deutschland und<br />
im Speziellen vom Standort in der Region Landshut<br />
überzeugt.<br />
Das Jahr 2006 – Deutschland feiert seine<br />
Fußballhelden im eigenen Land, in Österreich wird<br />
das Mozartjahr eingeläutet und die neue Rechtschreibreform<br />
tritt offiziell in Kraft. Auch Flottweg<br />
sah in jenem Jahr noch etwas anders aus. Das<br />
Unternehmen beschäftigte halb so viele Mitar-<br />
„Es wurde immer deutlicher, dass<br />
wir eine grundlegende Lösung<br />
brauchen,<br />
die auch mal<br />
zehn Jahre<br />
hält.“<br />
Fritz Colesan,<br />
Vorstandssprecher<br />
Flottweg SE<br />
beiter und erzielte ungefähr die Hälfte des Umsatzes,<br />
wie im Jahr 2017. Aufgrund des starken<br />
Wachstums des Unternehmens in den vergangen<br />
Jahren,kommt Flottweg nun baubedingt an die<br />
Grenzen. Eine Untersuchung des Kompetenzzentrums<br />
„Fabrikplanung“ hat unter der Mitwirkung<br />
der Hochschule Landshut schnell herausgefunden,<br />
dass die Abläufe bei Flottweg deutlich effizienter<br />
werden sollten, weil sich viele Produktionswege<br />
kreuzen und eine grafische Darstellung des Materialflusses<br />
mehr einem bunten Gekritzel glich als<br />
einer logischen Struktur.<br />
Hinzu kommt, dass Flottweg mittlerweile drei<br />
Außenlager betreibt, die zusätzlichen Verkehr und<br />
Zeitverlust erzeugen. Mit dem Werk 2 sollen die<br />
Abläufe bei Flottweg deutlich vereinfacht und der<br />
Auszeichnung für Flottweg-Ausbildng: Aktuell lernen über 50 Mädchen und Burschen die Ausbildungsberufe<br />
des Industriemechanikers (m/w) bzw. des Mechatronikers (m/w).<br />
Durch die Integration der Ausbildung in die<br />
betrieblichen Abläufe und die stetige Vermittlung<br />
von theoretischen Kenntnissen sind die Auszubildenden<br />
nach der Ausbildung hochqualifizierte<br />
Fachkräfte. Flottweg bildet vor allem für den eigenen<br />
Bedarf aus. In den letzten Jahren wurde allen<br />
ausgelernten Auszubildenden ein fester Arbeitsvertrag<br />
angeboten.<br />
Der Anmeldeschluss für die Ausbildung zum<br />
Industriemechaniker (m/w) und zum Mechatroniker<br />
(m/w) ist der 30. September 2018. Der Anmeldeschluss<br />
für die Ausbildung zum Fremdsprachen-<br />
Industriekaufmann (m/w) ist der 30. September<br />
2019. n<br />
Weitere Informationen: www.flottweg.com<br />
24 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 25
Energietechnik: SPIE SAG<br />
Ausbildungsinitiative und<br />
gelebte Integration<br />
Systemlieferanten I Die SPIE SAG ist deutscher Marktführer im Bereich wachstumsstarker<br />
Energieinfrastrukturdienstleistungen und positioniert sich als führender Serviceund<br />
Systemlieferant für die energietechnische Infrastruktur von Versorgungs- und<br />
Industrieunternehmen. Dieses Jahr startete SPIE SAG eine Ausbildungsinitiative und<br />
engagierte sich in gelebter Integration.<br />
Die Ergoldinger SPIE SAG, größter deutscher<br />
Standort der Gruppe, stemmt sich gegen den<br />
Fachkräftemangel mit einer Ausbildungsinitiative<br />
und investierte verstärkt in die elektrotechnische<br />
und mechanische Ausbildung. Hochqualifizierte<br />
Ausbilder sowie neueste Ausrüstungen und Werkzeuge<br />
sorgen in Kombination mit Baustellen- und<br />
Montageeinsätzen dafür, dass die Jugendlichen<br />
für die zukunftsträchtigen Berufe der Energiewirtschaft<br />
gewapp<strong>net</strong> sind. Angeboten wird eine Vielzahl<br />
von Ausbildungswegen (siehe Kasten unten).<br />
Gelebte Integration bei<br />
SPIE SAG am Standort Ergolding<br />
Auch in Sachen Integration wurde SPIE SAG<br />
aktiv und hat auf diesem Weg sogar Arbeitskräfte<br />
rekrutiert. Bereits mehrfach hat SPIE SAG in<br />
Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit am<br />
Standort Ergolding Bewerbertage mit Flüchtlingen<br />
durchgeführt. Anhand von Schaubildern wurden<br />
dabei die verschiedenen Tätigkeiten des jeweiligen<br />
Berufsfeldes erläutert. Schnell zeigte sich,<br />
wer Vorkenntnisse und Erfahrungen darin hatte<br />
und somit für ein Praktikum auf den Baustellen<br />
geeig<strong>net</strong> war.<br />
„Nach einer intern getroffenen Auswahl unter<br />
Einbeziehung der Kolonnenführer konnten nach<br />
Ausbildungsberufe bei SPIE SAG<br />
• Elektroniker für Energieu.<br />
Gebäudetechnik<br />
• Industrieelektroniker<br />
• Elektroanlagenmonteur<br />
• IT-Systemelektroniker<br />
• Bauzeichner<br />
• Konstruktionsmechaniker<br />
• KFZ-Mechatroniker<br />
• Tiefbaufacharbeiter<br />
• Rohrleitungsbauer<br />
• Industriemechaniker<br />
• Industriekaufleute<br />
Infos auf: www.spie-sag.de/de/karriere.php<br />
Das Hauptgebäude der SPIE SAG GmbH in Ergolding.<br />
Vorletztes Jahr wurde hier das 100-jährige<br />
Bestehen der SAG gefeiert und 2017 der Übergang<br />
von „SAG“ zu SPIE SAG vollzogen.<br />
Auszubildende bei SPIE SAG..<br />
Im Rahmen von Bewerbertagen integrierte<br />
SPIE SAG auch schon Flüchtlinge als Arbeitskräfte.<br />
Die SPIE SAG im Stenogramm<br />
SPIE SAG gehört in Deutschland zu den<br />
führenden Service- und Systemlieferanten<br />
für die energietechnische Infrastruktur<br />
von Versorgungs- und Industrieunternehmen.<br />
SPIE SAG bietet herstellerunabhängige<br />
Services und Systeme für die<br />
Energieerzeugung sowie die Übertragung<br />
und Verteilung in Strom-, Gas- und<br />
Wasser<strong>net</strong>zen. Etwa 8.000 Beschäftigte<br />
erwirtschaften einen Umsatz von über<br />
einer Milliarde Euro. Über 100 Standorte<br />
gewährleisten in Deutschland flächendeckenden<br />
Service für regionale und<br />
kommunale Energieversorger, Industrieunternehmen,<br />
Kraftwerksbetreiber und<br />
Verkehrsbetriebe. Darüber hinaus ist die<br />
SPIE SAG in Frankreich, Polen, Ungarn,<br />
Tschechien und der Slowakei mit Tochtergesellschaften<br />
präsent.<br />
Die Tatigkeitsschwerpunkte<br />
• Service<br />
• Schaltanlagenbau<br />
• Leitungsbau<br />
• Netzbau<br />
• Rohrleitungsbau<br />
• Kommunikations<strong>net</strong>ze<br />
erfolgreichem Praktikum schon mehrere Kandidaten<br />
in feste Anstellungsverhältnisse übernommen<br />
werden. „Wir sind begeistert“, freut sich der technische<br />
Regionsleiter Markus Kopp.<br />
Das Unternehmen, vormals unter dem Namen<br />
SAG bekannt, feierte 2016 sein 100-jähriges Firmenjubiläum<br />
und hat eine wichtige Rolle bei der<br />
Gestaltung der deutschen Energieinfrastruktur<br />
gespielt. Es ist heute Marktführer in Deutschland,<br />
wo es knapp 75 Prozent seines Umsatzes<br />
erwirtschaftet, aber auch in der Slowakei, Tschechien,<br />
Polen, Ungarn und Frankreich fest etabliert.<br />
Die SAG beschäftigt rund 8.000 hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter an mehr als 170 Standorten,<br />
davon 120 in Deutschland. Der Umsatz betrug<br />
2016 rund 1,3 Milliarden Euro.<br />
Letztes Jahr präsentierte sich der Standort<br />
Ergolding mit gleich zwei Ständen in bester Lage<br />
auf der Niederbayernschau in Landshut. Im Fokus<br />
des Messeauftritts stand die Darstellung der neuen<br />
Marke sowie der neuen Dienstleistungen der<br />
SPIE SAG in Ergolding. Dies sind Leistungen im<br />
Planungsbereich für Telekommunikations<strong>net</strong>ze sowie<br />
im Sektor der erneuerbaren Energien. Dazu<br />
wurde auf der Niederbayernschau das Portfolio der<br />
Allfamily vorgestellt. Sie umfasst alle energetisch<br />
relevanten Leistungen wie Energieberatung (All-<br />
Check), Batteriespeichertechnologie (StorageAll),<br />
Photovoltaik (PVAll) und vor allem Ladesysteme<br />
für Elektromobilität (emobiAll). <br />
n<br />
MEDIA|tek investiert am Standort Litzelkirchen<br />
Erlebnis Medientechnik: Neuer MEDIA|tek Showroom in Litzelkirchen bei Binabiburg<br />
Das Systemhaus MEDIA-tek GmbH aus dem<br />
südlichen Landkreis Landshut plant und installiert<br />
seit mehr als 20 Jahren Medientechnik für höchste<br />
Ansprüche. Zu den Kunden zählen u.a. das Bayerische<br />
Ministerium des Innern, der Roboterhersteller<br />
KUKA in Augsburg und das neue Pla<strong>net</strong>arium „Supernova“<br />
in Garching (ESO).<br />
MEDIA|tek<br />
In der Medientechnik spielen viele Komponenten<br />
(sprich Geräte, Produkte) zusammen.<br />
MEDIA|tek plant und installiert diese Geräte,<br />
so dass die Technik für Ihre individuelle Besprechungssituation<br />
einwandfrei arbeitet.<br />
In unserem neuen SHOWROOM erleben Sie<br />
modernste Medientechnik live und in unterschiedlichen<br />
Besprechungsszenarien: vom<br />
HuddleSpace bis zum großen Konferenzraum.<br />
Weitere Infos: www.showroom.land<br />
T 08741 925800 | info@media-tek.com<br />
Links: Im denkmalgeschützten „Droadkasten“ ist der SHOWROOM untergebracht. Der sogenannte<br />
„Darkroom“ ist speziell für die Präsentation von Peripheriegeräten und Medientechnik für Ausstellungen<br />
und Museen konzipiert.<br />
Zehn Mitarbeiter und einen Auszubildenden beschäftigt<br />
das Unternehmen aktuell. 2017 investierte<br />
das Unternehmen am Ortseingang von Binabiburg<br />
in einen Neubau – ein großes Lager mit Fertigung.<br />
Mit dem preisgekrönten Architekturbüro studiolot<br />
aus Altötting entstand dann im ersten Halbjahr 2018<br />
am Hauptsitz in Litzelkirchen ein SHOWROOM mit<br />
modernster Medientechnik für unterschiedliche Anwendungsbereiche.<br />
Dazu zählen kleine, mittelgroße<br />
oder große Besprechungsräume, Hörsäle, sowie Lösungen<br />
für den mobilen Einsatz. Verschiedene Meetingsituationen,<br />
z. B. Collaboration in Huddle-Rooms,<br />
Anbindung & Integration von Skype for Business,<br />
Deckenlautsprecher mit Richtungsbezug sowie neueste<br />
interaktive Displays können hier live erlebt und<br />
ausprobiert werden. Auch ein Videokonferenzsystem<br />
und Tischeinbaufelder, Decken- und Wurfmikrofone<br />
etc. können getestet werden.<br />
Medientechnik live erleben.<br />
Im sogenannten „Darkroom“ sind Peripheriegeräte<br />
und Medientechnik für Ausstellungen und<br />
Museen verbaut: Eine Präsentations-Software mit<br />
RFID-Tag, ein 4K-Display, ein – in den Tisch eingebautes<br />
– Touch-Display u.v.m. Der Showroom bietet<br />
bestuhlt Platz für ca. 20 Personen, ein Catering<br />
kann auf Wunsch gerne organisiert werden. n<br />
Weitere Informationen: MEDIA|tek® GmbH<br />
Litzelkirchen 3 l 84155 Bodenkirchen<br />
Tel. +49 8741 92580-0<br />
info@media-tek.com<br />
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26 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 27
Industrie: ebm-papst<br />
Industrie: ebm-papst<br />
Technologisch immer eine<br />
Nasenlänge voraus bleiben<br />
ebm-papst l Die ebm-papst Unternehmensgruppe legte über Jahre ein rasantes<br />
Wachstum hin. Im letzten Geschäftsjahr, das am 31. März 2018 zu Ende ging, wurde<br />
ein Umsatzplus von 7,5 % bekanntgegeben und damit erstmals die 2 Milliarden Euro<br />
überschritten. Hier im <strong>WirtschaftsLEBEN</strong>-Interview sprachen der Vorsitzende der<br />
Geschäftsführung, Stefan Brandl, und seine neue (seit 1. Juli) Mitgeschäftsführerin am<br />
Standort Landshut, Stefanie Spanagel, über die Gründe des Erfolgs, die Strategie für<br />
die Zukunft und ihre persönliche Motivation.<br />
Die beiden Landshuter Werke: „Die Stellenbeschreibungen werden sich durch die Digitalisierung ändern, aber die Mitarbeiterzahl in etwa gleich bleiben.“<br />
Frau Spanagel, Herr Brandl, was macht die Dynamik der<br />
Unternehmensentwicklung möglich?<br />
Brandl: Das ist unsere sogenannte EC-Technologie, beruhend<br />
auf dem Leitsatz, den unser Unternehmensgründer<br />
Gerhard Sturm schon ganz früh gepflegt hat: Jedes Produkt<br />
muss ökologisch und ökonomisch besser sein als<br />
sein Vorgänger. Als die Nachhaltigkeitsdiskussion aufkam<br />
und Energieeffizienz ein entscheidendes Thema wurde,<br />
hatten wir ein Produktportfolio, das bis heute sehr stark<br />
nachgefragt wird. Wir haben uns einfach zum richtigen<br />
Zeitpunkt auf nachhaltige Produkte konzentriert.<br />
Weitsicht, Zufall oder Glück?<br />
Spanagel: Da muss man schon sagen, dass er die richtige<br />
Nase hatte und visionär gedacht hat, weil er auch<br />
Ressourcenschonung sehr frühzeitig einbezogen hat.<br />
Zum einen konnten wir bei unseren Produkten über<br />
die Motortechnologie und den Wirkungsgrad einiges<br />
herausholen. Zum anderen gibt es bei der Aerodynamik<br />
– also den Laufrädern – noch viel Potenzial. So<br />
verwenden wir zum Beispiel auch hier nachhaltige Materialien.<br />
Das Dritte ist dann die Elektronik. Über diesen<br />
Weg steuern wir die Motoren an und können dann beim<br />
Gesamtwirkungsgrad sehr viel erreichen. Und was speziell<br />
den Landshuter Standort anbelangt, hat natürlich<br />
die Energieeinsparverordnung eine Rolle gespielt. Dadurch<br />
hat es de facto ein Verbot gegeben, Heiztechnik<br />
mit schlechten Wirkungsgraden und damit nachteiliger<br />
Schadstoffemission einzusetzen.<br />
Was sind die Haupteinsatzgebiete für ebm-papst-<br />
Produkte?<br />
Brandl: Wir haben sieben strategische Märkte: Luftund<br />
Klimatechnik, industrielle Kältetechnik, industrielle<br />
Lufttechnik, Automotive-Bereich, Antriebstechnik und<br />
schließlich hier in Landshut die Heiztechnik sowie die<br />
Hausgerätetechnik.<br />
Man findet unsere Produkte also so ziemlich in allen<br />
Bereichen, sei es im Haushalt, in der Industrie, im Handel,<br />
im Straßen- und Schienenverkehr, in Gebäuden<br />
aller Art, in der Energietechnik und natürlich im Bereich<br />
der Elektronik und Digitalisierung.<br />
Stefanie Spanagel, seit 1. Juli Geschäftsführerin am Standort Landshut, kommt vom Automobil- und Maschinenbauzulieferer<br />
AMK mit Sitz in Kirchheim unter Teck. Dort war sie zuletzt als Head of Operations für<br />
die weltweiten Produktionsstätten des Unternehmens verantwortlich. Zuvor war die Diplom-Betriebswirtin<br />
mit Studium in Reutlingen und Paris von 2005 an beim Ludwigsburger Filterspezialisten MANN+HUMMEL<br />
GmbH in verschiedenen Führungspositionen u.a. als Werkleiterin tätig. Der langjährige Geschäftsführer in<br />
Landshut, Stefan Brandl, ist seit Januar 2017 CEO der ebm-papst Unternehmensgruppe und noch Teil der<br />
Geschäftsführung in Landshut.<br />
Was bedeutet die beschlossene Hinwendung zum Elektro-Auto<br />
für Ihr Unternehmen?<br />
Brandl: Wir überlegen natürlich, wie wir auch in der<br />
Elektromobilität zukünftig eine Rolle spielen können.<br />
Ein spannender Ansatz, den wir gerade stark forcieren,<br />
sind die Ladestationen. Die müssen belüftet werden,<br />
weil ja Elektronik drinsteckt, die nicht zu heiß werden<br />
darf. Für die Kühlung sorgen Ventilatoren von uns.<br />
Ist das produktbezogen derzeit die interessanteste<br />
Wachstumsperspektive oder gibt es noch andere?<br />
Spanagel: Cloud-Computing z. B. ist ein schnell wachsendes<br />
Feld. In den riesigen Datencentern müssen die<br />
großen Serverstationen runtergekühlt werden. Aber wir<br />
wachsen in all den aufgeführten Märkten, in manchen<br />
stärker, in anderen weniger stark, das schwankt konjunkturell.<br />
Momentan wachsen wir am stärksten in der<br />
automobilen Welt sowie bei Luft und Klima.<br />
Und weltmarktbezogen, wo spielt die Musik? China?<br />
USA?<br />
Brandl: Wir setzen momentan tatsächlich den stärks-<br />
„Wir wachsen in allen sieben<br />
Geschäftsfeldern, wenn auch<br />
konjunkturbedingt mit<br />
wechselnder Geschwindigkeit.“<br />
ten Focus auf diese zwei Märkte, Nordamerika und<br />
insbesondere China/Asien. In Europa sind wir ja über<br />
die Jahre hinweg sehr stark gewachsen. Wir machen<br />
nach wie vor in Europa fast 70 % unseres Geschäftes.<br />
Um weiter Wachstum zu generieren, wollen wir unsere<br />
Märkte in Übersee ausbauen. Wir setzen daher ein<br />
Regionalisierungskonzept um, indem wir in der Region<br />
für die Region entwickeln, produzieren und vermarkten.<br />
Daher sind starke Investitionen in Asien und auch in<br />
Nordamerika vorgesehen, – und zwar in Personal, aber<br />
natürlich gleichzeitig auch in Standorte.<br />
Natürlich haben wir über die Jahre<br />
hinweg sehr viel in die Automatisierung<br />
investiert, aber wir<br />
brauchen auch eine hohe Flexibilität<br />
und die kriegen wir nur durch<br />
unsere Mitarbeiter.“<br />
Macht Ihnen Trump Sorgen?<br />
Brandl: Was das ganze Thema Strafzölle anbelangt,<br />
das kann uns natürlich schon erheblich die Konjunktur<br />
vermiesen. Steigende Zölle sorgen für Preissteigerungen,<br />
das mindert den Absatz und das wiederum schlägt<br />
irgendwann auf unsere Bedarfsmengen zurück. Auch<br />
gehen die Investitionen in Maschinen und Einrichtungen<br />
zurück und fast überall hängen wir in der Schleife mit<br />
drin. Also, wir sind nicht direkt mit unserem Produktprogramm<br />
betroffen, das wir in den USA haben, aber es<br />
ist einfach konjunkturell ein Risiko.<br />
Was bedeutet Digitalisierung, Stichwort Industrie 4.0,<br />
konkret für die zukünftige Konkurrenzfähigkeit Ihres<br />
Unternehmens?<br />
Brandl: Da sind wir ja die aktiv Betreibenden, einer der<br />
Vorreiter-Betriebe. Wir haben mit SAP schon sehr früh<br />
eine Kooperation vereinbart, die uns im Grunde „von<br />
der Wiege bis zur Bahre“ unser Produkt verfolgen lässt.<br />
Das heißt, von der gesamten Supply-Chain, beginnend<br />
mit der Materialanlieferung über die Logistik in die Produktion<br />
bis hin zum Kunden können wir unsere Produkte<br />
auf Sachnummernebene und auf Komponentenebene<br />
nachverfolgen. Das ist die eine Facette.<br />
Die zweite ist die Integration unserer Produkte in<br />
Digitalisierungslösungen. Wir kommen bei unseren<br />
Standard-Produkten ja von der Mechatronik her in eine<br />
Elektrifizierung, die eine Digitalisierung zur Folge hat.<br />
Und im nächsten Schritt werden dann die Daten, die wir<br />
aus dem Ganzen gewinnen können, auch genutzt. Etwa,<br />
um bei dem Produkt Früherkennungen von Wartungseinsätzen<br />
oder Fehlermeldungen zu ermöglichen. Oder<br />
dem Kunden Informationen über das Profil des Lüfters<br />
zu geben. Wir können auch z. B. über Handy-App einen<br />
Ventilator, egal wo auf der Welt, parametrisieren, also<br />
analysieren oder steuern, etwa die Drehzahl verändern<br />
usw.<br />
Vom Handy aus?<br />
Vom Handy, vom Rechner, egal.<br />
Das können Produkte seit wann?<br />
Das haben wir in den letzten 1-2 Jahren entwickelt,<br />
weil die Kunden das stark nachfragen. Noch nicht flächendeckend,<br />
aber wir haben die Technologie dazu.<br />
Es ist in diesem Zusammenhang viel von Arbeitsplatzverlusten<br />
an Roboter usw. die Rede. Wagen Sie eine<br />
Prognose, ob das auf ebm-papst zutrifft?<br />
Spanagel: Grundsätzlich wird sich natürlich die Anforderung<br />
ans Personal verändern. Es wird allgemein eine<br />
Veränderung innerhalb der Arbeitsplatzbeschreibungen<br />
geben und mehr und mehr eine andere Mitarbeiterkompetenz<br />
gefragt sein. Ich glaube, das ist nicht nur bei<br />
ebm-papst so.<br />
Beispielsweise sehen wir jetzt auch schon im Ausbildungsplan<br />
der Azubis, dass das Thema Digitalisierung<br />
mit aufgenommen ist.<br />
Wir gehen davon aus, dass es am Standort Landshut<br />
kein großes Wachstum an Arbeitsplätzen geben wird.<br />
Aber auch kein Rückgang in den nächsten 10 oder 20<br />
Jahren?<br />
Spanagel: So weitreichende Prognose kann man nicht<br />
seriös machen, weil sich die Welt viel zu schnell verändert.<br />
In der Digitalisierung liegen jedenfalls auch<br />
Chancen. Und deswegen würde ich sagen, es wird am<br />
Standort Deutschland weiterhin ausreichend Arbeitsplätze<br />
geben, denn Roboter sind vor allem für hohe<br />
Stückzahlen geeig<strong>net</strong>. Natürlich haben wir über die<br />
Jahre hinweg sehr viel in die Automatisierung investiert,<br />
aber wir brauchen auch eine hohe Flexibilität und<br />
die erreichen wir nur durch unsere Mitarbeiter. Allerdings:<br />
Die Mitarbeiter müssen sich genauso verändern,<br />
wie wir uns anpassen müssen. Und sie sollten mit komplexeren<br />
Strukturen zurechtkommen. Man muss alle<br />
Facetten durchdenken, damit der deutsche Standort<br />
wettbewerbsfähig bleibt. Wenn wir uns nicht bewegen<br />
würden, hätten wir irgendwann Schwierigkeiten.<br />
Und das wird noch eine Weile so bleiben?<br />
Spanagel: So sehe ich das, ja. Und solange wir hier am<br />
Standort entwickeln, werden wir auch am Standort produzieren,<br />
weil einfach der Produktentstehungsprozess<br />
eine Nähe von Entwicklung und Produktion braucht.<br />
Also Sie glauben beide, dass zwar neue, andere Arbeitsplätze<br />
entstehen, aber zahlenmäßig wird es auf<br />
gleichem Niveau bleiben?<br />
Spanagel: Ja, wir haben jetzt rund 1.200 Leute hier<br />
am Standort. Und ich gehe schon davon aus, dass wir<br />
die großen Chancen, die wir hier im Rahmen unserer<br />
Märkte haben, auch weiterhin wahrnehmen können,<br />
und dann werden wir zumindest das gleiche Mitarbeiterpotenzial<br />
brauchen.<br />
Was sind aktuell die größten Herausforderungen über<br />
die Digitalisierung hinaus?<br />
Brandl: Das sind für uns die Weltmärkte, die sich immer<br />
mehr auftun, dass wir da schnell und innovativ<br />
genug sind und immer diese Nasenlänge vor unseren<br />
Wettbewerbern sind wie derzeit. Das geht nur über<br />
die typischen deutschen Tugenden: Fleiß, Disziplin und<br />
auch durch das, was wir eigentlich in Deutschland über<br />
die Jahre als Vorteil hatten: Die Facharbeiter, die unser<br />
duales Ausbildungssystem hervorbringt. Wir brauchen<br />
also ausreichend Auszubildende, die auch zukünftig ihre<br />
Verbesserungsvorschläge, ihre Ideen, und ihre Leistung<br />
mit einbringen.<br />
Ansonsten liegt es, glaube ich, an uns selbst, dass wir<br />
innovationsgetrieben unser Produktprogramm weiterentwickeln<br />
und da einfach genug Ideen haben – in<br />
Richtung Elektrifizierung und Digitalisierung.<br />
Da gibt es ja auch für Landshut so eine Art ThinkTank<br />
in Osnabrück, wo wir mit zehn Leuten auch eine ganz<br />
klare Aufgabenstellung haben: elektronische Lösungen<br />
u<br />
28 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 29
Industrie: ebm-papst<br />
Genussmittel: PÖSCHL TOBACCO GROUP<br />
für einen speziellen Markt finden. Wir hoffen, dass wir<br />
diese Investitionen dann auch in zukünftigen Umsätzen<br />
und Erträgen zurückkriegen.<br />
Und wir haben auch ein Start-up von fünf Leuten am<br />
Campus in Dortmund, die an Zukunftsideen im Bereich<br />
der Digitalisierung „spinnen“.<br />
Wahrscheinlich gibt es in China Unternehmen, die Ihnen<br />
technologisch auf den Fersen sind.<br />
Brandl: Ich war vor ein paar Monaten in China auf einer<br />
Messe, und ich habe die Wettbewerber gar nicht mehr<br />
zählen können. Die bauen zwar sklavisch nach, aber sie<br />
verbessern auch und natürlich lernen sie dazu. China<br />
hat ein riesiges Potenzial, da müssen wir schon verdammt<br />
gut sein und auf der Hut.<br />
Daher sehen wir für uns zwei wesentliche Felder, die<br />
wir strategisch besetzen. Die Technologie- und Innovationsführerschaft<br />
ist das eine, die konsequente Kundenorientierung<br />
das andere. Wenn wir die nicht besetzen,<br />
werden wir Schwierigkeiten haben.<br />
Ist Fachkräftemange für Ihr Unternehmen ein akutes<br />
Problem?<br />
Spanagel: Das sehen wir momentan noch nicht. Offene<br />
Stellen können wir immer gut besetzen. Auch unsere<br />
Ausbildungsplätze sind für das laufende Jahr besetzt.<br />
Aber wir sorgen schon aktiv dafür, dass wir ein attraktiver<br />
Arbeitgeber bleiben. Wir zahlen nach Tarif oder<br />
darüber hinaus, und wir haben eine 35-Stunden-Woche.<br />
Aber auch was das gesamte Arbeitsklima angeht, tun<br />
wir viel: Kantine, betriebliches Gesundheitsmanagement,<br />
Veranstaltungen, Mitarbeiterevents ...<br />
Investitionen in Qualität und Attraktivität der Arbeitsplätze<br />
rechnen sich auf diesem Weg?<br />
Spanagel: Ja, man hat eine geringe Fluktuation und<br />
keinen Fachkräftemangel. Man sieht es auch an den<br />
„Unsere Bemühungen, die<br />
Arbeitsplätze attraktiv zu gestalten,<br />
zahlen sich aus in geringer<br />
Fluktuation, maßvollen Fehlzeiten<br />
und ausreichend Fachkräften.“<br />
Abwesenheitsquoten, dass einfach die Leute sowohl<br />
motiviert als auch gesund sind.<br />
Was treibt einen an, diesen rasanten Expansionskurs<br />
zu gehen und wie hält man das durch? Ist Work-Life-<br />
Balance für Sie persönlich und im Unternehmen ein<br />
Thema, auf das bewusst Augenmerk gelegt wird?<br />
Brandl: Also Work-Life Balance kenne ich nicht. Bei mir<br />
gibt es Work-Balance (lacht). Aber wenn Sie nicht Spaß<br />
daran hätten, gestalterisch tätig zu sein und keinen<br />
Führungsanspruch hätten, dann würden Sie es nicht<br />
machen. Ich habe mir mit 20 nicht vorgenommen CEO<br />
CEO Stefan Brandl mit EVL-Geschäftsführer Ralf<br />
Hantschke: „Wenn wir etwas machen, dann nachhaltig.<br />
So gibt es für den EVL Planungssicherheit.“<br />
Berufsinfotag bei ebm-papst.<br />
Produktion im Landshuter Werk 2.<br />
einer Firma mit 2 Mrd. Euro Umsatz zu werden. Aber<br />
wenn Sie solche Optionen bekommen und wissen, dass<br />
Sie fürs Unternehmen auch etwas tun können, dann<br />
macht es natürlich auch Spaß.<br />
Spanagel: Ich kann das nur bestätigen, man muss einfach<br />
Spaß daran haben, Dinge zu bewegen, nach vorne<br />
zu bringen. Sie können dann ja auch zurückblicken, was<br />
man mit dem Team geschafft hat. Das ist es, was einen<br />
antreibt.<br />
Brandl: Es ist der Erfolg und auch ein bisschen die<br />
Verpflichtung den Menschen gegenüber. Dass die Menschen<br />
einen sicheren Arbeitsplatz haben, ist einer meiner<br />
Motivationsträger. Wir haben über 15.000 Menschen<br />
weltweit beschäftigt bei ebm-papst. Das sind ebenso<br />
viele Familien und dafür trägt man Verantwortung –<br />
z. B., keine Fehler zu machen, die etwa zu Entlassungswellen<br />
führen könnten.<br />
Auch in der Saison 2018/19 unterstützt ebm-papst den<br />
EVL wieder als Hauptsponsor. Seit mittlerweile bald 15<br />
Jahren, obwohl bei den sportlichen Erfolgen durchaus<br />
Über ebm-papst<br />
ebm-papst Landshut ist Spezialist und<br />
Marktführer bei der Entwicklung und<br />
Herstellung von Ventilatoren, Kleinmotoren<br />
und Pumpen für energieeffiziente<br />
Heiz- und Hausgerätetechnik.<br />
Gemeinsam mit Kunden werden optimale<br />
Lösungen realisiert, wobei Qualität, Wirtschaftlichkeit,<br />
Sicherheit und Umweltschutz<br />
gleichermaßen berücksichtigt werden.<br />
Produkte von ebm-papst Landshut stehen<br />
für wegweisende und höchst zuverlässige<br />
Problemlösungen zum Beispiel als Gebläse<br />
in Brennwertheizungen, Heißluftventilatoren<br />
für Herde oder Kondensatpumpen<br />
für Wäschetrockner. Im Geschäftsjahr<br />
2017/18 erzielte das Unternehmen einen<br />
Umsatz von 333 Mio. Euro. Zum Ende des<br />
Geschäftsjahres (31.03.2018) beschäftigte<br />
ebm-papst Landshut 1.217 Mitarbeiter.<br />
Die ebm-papst Landshut GmbH ist Teil<br />
der ebm-papst Unternehmensgruppe mit<br />
Hauptsitz im baden-württembergischen<br />
Mulfingen. In der Unternehmenszentrale<br />
konzentriert man sich mit dem Kompetenzzentrum<br />
Luft auf Ventilatoren für die<br />
Bereiche Lufttechnik, Klimatechnik sowie<br />
Kältetechnik. Im Geschäftsjahr 2017/18<br />
erzielte der Branchenprimus einen Umsatz<br />
von über 2 Mrd. €Euro. ebm-papst beschäftigt<br />
über 15.000 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter an 27 Produktionsstätten (u. a.<br />
in Deutschland, China und den USA) sowie<br />
48 Vertriebsstandorten weltweit. n<br />
„Ein Unternehmen hat auch<br />
eine Verpflichtung, etwas in die<br />
Region zurückzugeben.“<br />
Luft nach oben ist. Worin besteht eigentlich der Benefit<br />
für ebm-papst?<br />
Spanagel: Einen messbaren Benefit hat man da nicht.<br />
Aber ein Unternehmen hat auch eine Verpflichtung, etwas<br />
in die Region zurückzugeben und zu reinvestieren.<br />
Dazu haben wir uns zwei wesentliche Themen vorgenommen:<br />
Sport und Soziales. Im sozialen Bereich sind<br />
das Kinderkrankenhaus, Feuerwehr, THW.<br />
Und was Sport angeht: Wenn man in Landshut Sport<br />
großschreibt, dann kommt man am EVL nicht vorbei,<br />
mit allem Auf und Ab, das so ein Verein jetzt hinter<br />
sich hat; er ist trotzdem in all den Jahren ein Aushängeschild<br />
in der Region gewesen. Und egal, wo man auf<br />
Reisen ist, zumindest in Deutschland, kennt man Landshut<br />
und den EVL.<br />
Wenn wir etwas machen, dann machen wir es nachhaltig,<br />
Wir sagen: Auf uns könnt ihr euch verlassen und<br />
habt eine nachhaltige Planungssicherheit. Solange wir<br />
es uns leisten können, werden wir das auch in der Form<br />
beibehalten. <br />
n<br />
Die Pöschl-Unternehmenszentrale in Geisenhausen.<br />
Tabakprodukte seit vier Generationen<br />
PÖSCHL TOBACCO GROUP I Mit dem bewährten Unternehmensslogan „Qualität - Tradition – Zukunft“ behauptet sich der<br />
Geisenhausener Schnupttabak- und Rauchwarenspezialist als Familienbetrieb erfolgreich auf dem Weltmarkt.<br />
Die PÖSCHL TOBACCO GROUP ist der weltweit<br />
größte Produzent von Schnupftabak und<br />
einer der führenden Hersteller und Distributeure<br />
von Tabakprodukten in Europa. Zu den bekanntesten<br />
Produkten aus dem Hause PÖSCHL zählen<br />
mit Sicherheit die weltweit meistverkaufte<br />
Schnupftabakmarke GLETSCHERPRISE sowie<br />
im Feinschnittbereich (Tabak zum Selbstdrehen<br />
& -stopfen von Zigaretten) die Markenfamilien<br />
RED BULL und PUEBLO (Deutschlands meist<br />
15 internationale Tochter- und<br />
Beteiligungsgesellschaften sorgen<br />
für Präsenz auf dem Weltmarkt.<br />
verkaufter Drehtabak und Europas Marktführer im<br />
Segment Feinschnitt ohne Zusatzstoffe). Darüber<br />
hinaus ist Pöschl die Nr. 3 auf dem deutschen Pfeifentabakmarkt<br />
und bietet ein breites Sortiment an<br />
Pfeifentabaken. Seit 2008 hat Pöschl sich mit dem<br />
Aufbau einer eigenen Zigarettenfertigung ein weiteres<br />
Standbein geschaffen. Die bekannteste Marke<br />
ist hier ebenfalls die zusatzstofffreie PUEBLO.<br />
Tradition, Qualität und Zukunftsvisionen sind<br />
für uns als Familienunternehmen seit über 115<br />
Jahren gelebte Praxis. Die PÖSCHL-Gruppe, zu<br />
der neben dem Stammhaus PÖSCHL Tabak auch<br />
15 internationale Tochter- und Beteiligungsgesellschaften<br />
gehören, generierte 2017 einen konsoli-<br />
dierten Umsatz von über 520 Millionen Euro. Rund<br />
820 Mitarbeiter weltweit, davon alleine 420 am<br />
Hauptfirmensitz in Geisenhausen, sowie Exportaktivitäten<br />
in ca. 100 Länder, machen Pöschl zu<br />
einer global denkenden und handelnden Unternehmensgruppe<br />
mit festen Wurzeln in der Landshuter<br />
Region.<br />
Informationen über das umfangreiche Ausbildungsangebot<br />
oder mögliche offene Stellen für<br />
alle Bereiche – von der Verwaltung über den<br />
Vertrieb bis hin zur Produktion – gibt es auf<br />
www.poeschl-tobacco.com/karriere. Auch Initiativbewerbungen<br />
sind willkommen. n<br />
PÖSCHL TOBACCO GROUP<br />
Dieselstr. 1,<br />
84144 Geisenhausen, Tel. 08743-971-0<br />
poeschl@poeschl-tobacco.de<br />
www.poeschl-tobacco.com<br />
Ein breit gefächertes Sortiment und leidenschaftlicher<br />
Umgang mit Tabak sind Grundsteine des<br />
Erfolgs bei Pöschl.<br />
30 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 31
Autohäuser: British Cars Landshut<br />
Am liebsten<br />
nach Landshut<br />
BRITISH CARS LANDSHUT l Jaguar und Land Rover lieben die<br />
Strecke. Wo sollte es ihnen besser gehen als bei British Cars?<br />
Jaguar E-PACE, Kraftstoffverbrauch im kombinierten Testzyklus: 8,0-4,7 l/100 km,<br />
C0 2<br />
-Emissionen im kombinierten Testzyklus: 181-124 g/km.<br />
Porträts Fotostudio Hackl<br />
Seit einigen Jahren hat sich<br />
British Cars Landshut zu einem<br />
Anziehungspunkt für die Liebhaber<br />
der beiden unvergleichlichen<br />
Automobile entwickelt. Das Dienstleistungspaket<br />
ist komplett, inklusive<br />
Markenfachwerkstatt und einer<br />
attraktiven Performance junger Gebrauchter.<br />
Der springende Punkt ist die<br />
Leidenschaft. Die Equipe von British<br />
Cars glüht für ihre Marken.<br />
Thomas Egresits ist mit Benzin<br />
im Blut aufgewachsen, nie gab es<br />
etwas anderes für ihn als Automobil.<br />
Seit 15 Jahren lebt er für<br />
Jaguar und Land Rover: „Ich habe<br />
die beneidenswerte Aufgabe, zwei<br />
der schönsten Marken zu vertreten,<br />
die es gibt.“<br />
Eva-Maria Aschenbrenner ist<br />
sozusagen First Lady, die Stimme<br />
von British Cars am Telefon, das<br />
Lächeln am Empfang. Sie ist seit<br />
der Premiere von Jaguar und Land<br />
Rover in Landshut dabei am Stellwerk<br />
aller Informationen und Termine.<br />
„Serviceberater“ ist die offizielle<br />
Bezeichnung für Thomas Lohr<br />
(rechts) und Peter Wotschel (unten).<br />
Das trifft die Sache, genügt<br />
aber längst nicht der Qualität. Die<br />
beiden Marken-Enthusiasten machen<br />
einen Wagen zu ihrem Ein<br />
& Alles, sobald er bei British Cars<br />
vorfährt.<br />
Der Titel „Wellness-Coach“<br />
würde uns für die Arbeit der Serviceexperten<br />
besser gefallen, weil<br />
sie ihr Augenmerk tatsächlich bis<br />
ins Detail auf alles legen, was dem<br />
Wohlbefinden des Wagens dient. Insgesamt sind es 22 Mitarbeiter, die<br />
British Cars in Landshut zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben. Darauf<br />
lässt sich gut aufbauen.<br />
Der weitere Horizont<br />
ist schon gespannt:<br />
British Cars Landshut<br />
goes Freising. Auch das<br />
neueste Mitglied der Jaguar-Familie,<br />
der erste<br />
vollelektrischen Jaguar<br />
I-PACE, ist mit dabei.<br />
In Landshut kann er<br />
schon jetzt bestaunt und<br />
natürlich auch Probe gefahren<br />
werden. n<br />
BRITISH CARS LANDSHUT Liebigstr. 8 Tel. 0871-709-700 www.british-cars-landshut.com<br />
Jaguar I-PACE, Stromverbrauch (kombiniert): ab 24,2-21,2 kWh/100km,<br />
CO2-Emissionen (kombiniert): 0 g/km<br />
32 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 33
Dienstleister: LWS Group<br />
Das IT-Komplett Haus in Landshut<br />
Kunden der Creative Software Team GmbH können sich auf eine Rundum-Versorgung im gesamten EDV-Bereich verlassen.<br />
Was unter einem „IT-Komplett Haus“ zu verstehen<br />
ist? Eigentlich ganz einfach, sagt Stefan<br />
Hartauer, Geschäftsführer der Landshuter Creative<br />
Software Team GmbH (CST): „Konkret unterstützen<br />
wir im IT-Alltag, verbunden mit einer tiefer<br />
gehenden Systembetreuung.“<br />
Mit IT-Alltag meint Hartauer die individuelle<br />
Betreuung in den Bereichen Netzwerk, Server,<br />
Firewall, Sicherheit und Virenschutz. Heißt: Schulungen,<br />
erste Hilfe bei Problemen, Updates usw.;<br />
Systembetreuung meint zunächst die Ausrüstung<br />
mit Hard- und Software, und dann der maßgeschneiderte<br />
Service. Bei den Wartungsverträgen<br />
kann der Kunde zwischen verschiedene „Tiefen“<br />
wählen: „Reaktiv“, „Aktiv“ und „Proaktiv“.<br />
Individuelle Software-Adaptionen bzw. -Entwicklungen<br />
für speziellen Bedarf gehören zu<br />
den besonderen Stärken von CST. Damit können<br />
Abläufe optimiert werden und müssen nicht an<br />
eine Standardsoftware angepasst werden. Den<br />
Teambesprechung: „Eine Zusammenarbeit mit uns<br />
kann für einen Dreimann-Betrieb ebenso interessant<br />
sein wie für ein mittelständisches Unternehmen<br />
mit 50 Arbeitsplätzen und mehr.“<br />
Mitarbeitern bleibt mehr Zeit für ihre eigentlichen<br />
Aufgaben. „Software ist für die Menschen da, nicht<br />
umgekehrt“, ist Hartauers Credo. Als erfolgreiches<br />
Beispiel nennt er die CST Warenwirtschaft. Mittlerweile<br />
ist sie branchenübergreifend universell<br />
einsetzbar und deckt – auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse<br />
zugeschnitten – alle Bereiche ab.<br />
Attraktiv kann eine Partnerschaft mit CST<br />
für Unternehmen jeder Größe sein. „Für ein Unternehmen<br />
mit drei Arbeitsplätzen, die bei einem<br />
Ausfall Umsatzeinbußen erleiden, kann das ebenso<br />
interessant sein wie für ein mittelständisches<br />
Unternehmen mit 50 Arbeitsplätzen“, so Hartauer.<br />
Eine unabhängige Kundenbefragung hat<br />
ergeben, dass diese folgende Attribute an CST<br />
schätzen: zuverlässig, ideenreich, verständlich,<br />
durchdenkend und wertschätzend. „Das entspricht<br />
ziemlich genau unserer Philosophie“, freut sich<br />
Hartauer. Die hohe Kundenzufriedenheit bringt es<br />
mit sich, dass neue Kunden vor allem über Referenzen<br />
und Empfehlungen zu CST kommen. Ausgangspunkt<br />
einer Zusammenarbeit ist dann immer<br />
ein IT-Check. Der beginnt mit einem kostenfreien<br />
Erstgespräch, in dem vor allem der IT-Status des<br />
Interessenten ermittelt wird. <br />
n<br />
Conceptas verleiht Kräfte –<br />
und das seit 25 Jahren<br />
Als branchenübergreifender Dienstleister in Personalfragen vermittelt conceptas<br />
qualifiziertes Fachpersonal mit Erfahrung und Know-how.<br />
Seit 25-jähriger Erfahrung in der Zeitarbeitsbranche<br />
ist conceptas erster Ansprechpartner vor<br />
Ort, der Unternehmen neue Kräfte verleiht. Als<br />
branchenübergreifender Dienstleister in Personalfragen<br />
vermittelt das alteingesessene Unternehmen<br />
qualifiziertes Fachpersonal mit Erfahrung<br />
und Know-how – ob bei kurzfristigen Engpässen<br />
oder für langfristige Anstellungsverhältnisse. Die<br />
Leistungen konkret: Arbeitnehmerüberlassung,<br />
Leasing Takeover, On-Site-Management, Direct<br />
Recruiting.<br />
Als inhabergeführtes Unternehmen weiß conceptas<br />
aus eigener Erfahrung, dass jeder Betrieb<br />
und jede Branche individuelle Anforderungen hat.<br />
Oft sind es Kleinigkeiten, die über Erfolg oder Misserfolg<br />
entscheiden. conceptas ist optimal ver<strong>net</strong>zt<br />
und pflegt Kontakte seit vielen Jahren. Dadurch<br />
steht ein großer Pool qualifizierter Bewerber zur<br />
Verfügung, und es können die geeig<strong>net</strong>sten Kandidaten<br />
ausgewählt werden – denn conceptas will<br />
nur zusammenbringen, was wirklich zusammen-<br />
Dienstleister: conceptas<br />
passt! Der Name steht denn auch für erstklassige<br />
Arbeit, die durch die Zuverlässigkeit und Sorgfalt<br />
der Mitarbeiter gewährleistet wird. Die wichtigsten<br />
Vorteile einer Zusammenarbei mit conceptas sind:<br />
• Flexible Gestaltung der Personalstrukturen<br />
• Erhöhung der Personaleffizienz durch konjunkturabhängigen<br />
Einsatz von Arbeitskräften<br />
• Ersparnis hoher Folgekosten beim Personalabbau<br />
• Geringere Stundensätze gegenüber Stammpersonal<br />
bei gleicher Qualifikation<br />
• Wegfall von Unkosten durch Fehlzeiten, z. B. bei<br />
Krankheit<br />
• Vermeidung von Leerkapazitäten durch bedarfsgerechten<br />
Personaleinsatz<br />
• Langfristige Senkung der Personalkosten durch<br />
effiziente Kombination aus Stamm- und Zeitarbeitspersonal<br />
Auch bei laufender Zusammenarbeit haben die<br />
Mitarbeiter von conceptas stets ein offenes Ohr für<br />
Kunden und deren Mitarbeiter. Weil zufriedene Partner<br />
auf die Dienstleistung von conceptas vertrauen,<br />
steht ein respektvolles Verhältnis zwischen allen Beteiligten<br />
an oberster Stelle. conceptas ist sich dieser<br />
Verantwortung bewusst und setzt alles daran allen<br />
Ansprüchen gerecht zu werden. <br />
n<br />
WETTEN, DASS ...<br />
Das IT-Komplett Haus<br />
Creative Software Team GmbH,<br />
Freyung 632b, 84028 Landshut,<br />
Fon: 0871 14368 0<br />
info@creativesoftware.de<br />
www.creativesoftware.de<br />
... IHNEN KEIN EDV THEMA EINFÄLLT,<br />
ZU DEM WIR KEINE ANTWORT HABEN?<br />
25<br />
Ein sehr guter Grund zum feiern!<br />
Motivation genug für uns, um auch<br />
in Zukunft Sie als Kunde und Sie<br />
als Mitarbeiter/in erfolgreich zu<br />
begleiten und zu vermitteln!<br />
Fordern Sie uns und rufen Sie an.<br />
0871 / 962 20 20<br />
LANDSHUT | REGENSBURG | STUTTGART | LUDWIGSHAFEN | www.conceptas.de<br />
34 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 Hauptgeschäftsstelle Landshut: conceptas GmbH I Siemensstraße 21 I 84030 Landshut I Telefon <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> 0871 / 962 l Ausgabe 20 Landshut 20 7 l Herbst 2018 35
AUTOMOTIVE: AUTOHAUS OSTERMAIER<br />
LebensART: Pullman City<br />
Alles rund um die KFZ-Mobilität<br />
an sieben Standorten<br />
Autohaus Ostermaier GmbH l Die Auto-Familie Ostermaier wurde wieder mehrfach ausgezeich<strong>net</strong>. An den Standorten Vilsbiburg (2x),<br />
Eggenfelden, Landshut, Straubing, Mühldorf und Waldkraiburg bietet die Auto-Familie ein umfangreiches Service- und Leistungs<br />
programm rund um das Thema Kfz-Mobilität.<br />
Die Auto-Familie Ostermaier ist ein echtes Familienunternehmen,<br />
das mittlerweile in der dritten<br />
Generation von Veronika und Michael Ostermaier<br />
geleitet wird. An den Standorten Vilsbiburg (2x),<br />
Eggenfelden, Landshut, Straubing, Mühldorf und<br />
Waldkraiburg bietet die Auto-Familie ein umfangreiches<br />
Service- und Leistungsprogramm rund um<br />
das Thema Kfz-Mobilität.<br />
„Audi Top Service Partner 2018“ in Eggenfelden<br />
und Vilsbiburg, Mühldorf als Audi Top Verkaufs<br />
Partner 2017 und auch mit dabei beim Forum der<br />
Besten 2017, wo die 50 erfolgreichsten VW Autohäuser<br />
2017 geehrt werden. Diese Preise sprechen<br />
für sich und kommen natürlich nicht von ungefähr.<br />
Sie sind das Ergebnis einer gelebten Kundenausrichtung.<br />
Das Landshuter Ostermaier-Team: Betriebsleiter Florian Rickler (rechts) mit Werkstattleiter Karl Thomas<br />
(links) und Auszubildenden des Standorts Landshut<br />
Pullman City – Das Ausflugsziel für Firmen<br />
Die Westernstadt Pullman City in Eging am See bietet alles, was Firmenausflug oder Tagung zum einem besonderen Event macht.<br />
Die lebende Westernstadt in Eging am See<br />
ist mit ihrem breiten und abwechslungsreichen<br />
Angebot die perfekte Location für Firmenevents<br />
– egal ob mit 15 oder 500 Mitarbeitern. Mit viel<br />
Erfahrung und Leidenschaft kümmert sich die<br />
Gruppenabteilung um Ihren Ausflug und erfüllt mit<br />
maßgeschneiderten Angeboten alle individuellen<br />
Wünsche.<br />
Erleben Sie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm<br />
mit unterschiedlichen Shows,<br />
teambildenden Aktivitäten, Erlebnis-Gastronomie<br />
mit großer Buffet-Auswahl und außergewöhnlichen<br />
Übernachtungsmöglichkeiten.<br />
Teambuilding, Aktivitäten und<br />
Shows die begeistern<br />
Pullman City bietet alles, um den Teamgeist<br />
Ihrer Mitarbeiter zu stärken. Durch zahlreiche<br />
Aktivitäten wie Hufeisenwerfen, Bogenschießen,<br />
einem Wild West Parcours oder auch durch die<br />
Verhaftung einer gewünschten Person steigt die<br />
Stimmung in jeder Gruppe. American History und<br />
Wild West Action – tauchen Sie ein in den Wilden<br />
Westen und lassen Sie sich vom vielfältigen Showprogramm<br />
mit Cowboys, Indianern, freilaufenden<br />
Bisons und Lassowerfern begeistern.<br />
Die Westernstadt als<br />
Tagungslocation<br />
Nutzen Sie geräumige Konferenz- und Tagungsräume,<br />
die mit moderner Präsentations- und<br />
Audiotechnik ausgestattet sind. In der zweigeschossigen<br />
Music Hall können Sie in authentischer<br />
Wild West-Atmosphäre tagen. Das 2018 neu<br />
renovierte und klimatisierte Südstaatenhaus<br />
„Scarlett’s“ bietet eine beeindruckende Südstaaten-Atmosphäre<br />
für bis zu 120 Personen mit Blick<br />
auf die Mainstreet.<br />
Übernachten beim Firmenausflug<br />
Das Hotel La Hacienda im mexikanischen Stil<br />
ist mit 28 Zimmern und seiner rustikal-modernen<br />
Einrichtung die ideale Unterkunft für Firmen. Eine<br />
Alternative für große Gruppen bieten geräumige<br />
Ferienhäuser am Rande der Westernstadt, in denen<br />
bis zu 120 Personen Platz finden.<br />
Erleben Sie Wild-West Atmosphäre hautnah<br />
im nostalgischen Palace Hotel mitten in der<br />
Mainstreet, in zahlreichen Blockhütten oder in authentischen<br />
Tipis mit Lagerfeuerromantik und Sie<br />
werden lange eine schöne Erinnerung haben. n<br />
Kundenzufriedenheit kann aber nur entstehen,<br />
wenn der Leitgedanke auch im eigenen Unternehmen<br />
getragen wird. Für die Auto-Familie kein<br />
Problem, gehören doch Stärke, Mut und Verantwortungsbewusstsein<br />
unter den mittlerweile 520<br />
Mitarbeitern zum täglichen Rüstzeug. „Die Tradition<br />
im Herzen und die Zukunft im Blick“, lautet eine<br />
Maxime des Autohauses Ostermaier.<br />
messung sowie in eine Nutzfahrzeughebebühne<br />
investiert, um den strengen Anforderungen der<br />
Marken gerecht zu werden. Die Zukunft erfordert<br />
aber auch Veränderungen, von denen die Auto-<br />
Familie im vergangenen Jahr geprägt war. „Um<br />
unseren Service und unsere Effizienz weiter zu<br />
verbessern, haben wir einige Abteilungen der alten<br />
und neuen Standorte zentralisiert“. Neben Michael<br />
und Veronika Ostermaier wurde außerdem als ein<br />
weiterer Geschäftsführer Dirk Lohmann in die Führungsebene<br />
der Auto-Familie mit aufgenommen.<br />
„So sind wir gerüstet für die nächsten 10 Jahre!“<br />
bestätigt Betriebsleiter Florian Rickler, der sich vor<br />
Ort um die Anliegen der Landshuter kümmert. n<br />
firmenevents<br />
Die Automobilbranche unterliegt einem stetigen<br />
Wandel und die Technik entwickelt sich<br />
in rasanter Geschwindigkeit. Aus diesem Grund<br />
legt das Unternehmen großen Wert auf die Ausund<br />
Fortbildung der Mitarbeiter. Eine besondere<br />
Bedeutung für zukunftsorientiertes Denken hat<br />
dabei die Ausbildung junger Menschen zu hochqualifizierten<br />
Mitgliedern der Auto-Familie, wofür<br />
der Betrieb auch mit dem „Bundesbildungspreis“<br />
ausgezeich<strong>net</strong> wurde.<br />
Jährlich wird im kaufmännischen als auch<br />
im technischen Bereich ausgebildet. Die jungen<br />
Leute durchlaufen während der Lehrzeit alle Abteilungen,<br />
um das Gesamtspektrum des Betriebes<br />
kennenzulernen. Um für die Zukunft gerüstet zu<br />
sein, baut die Auto-Familie nicht nur das Knowhow<br />
der Mitarbeiter weiter aus, sondern sichert auch<br />
im Bereich der PKW und Nutzfahrzeuge wichtige<br />
Kompetenzen. So wurde in den letzten Jahren an<br />
vielen Standorten in eine moderne Fahrzeugver-<br />
MIT DEM BETRIEB in DIE Westernstadt<br />
Wir bieten maßgeschneiderte Angebote für Betriebsausflüge,<br />
Tagungen, Seminare und Teambuilding-Events –<br />
von 15 bis zu mehr als 500 Personen.<br />
Inmitten der authentischen Wild-West-Kulisse stehen verschiedene<br />
Tagungsräume, eine Erlebnisgastronomie mit hauseigenem<br />
Catering, ein unterhaltsames Showprogramm und jede<br />
Menge Aktivitäten für Ihre Gruppe zur Verfügung.<br />
Ein besonderes Highlight sind Weihnachtsfeiern während<br />
des deutsch-amerikanischen Weihnachtsmarkts.<br />
betriebausflüge<br />
weihnachtsfeiern<br />
WWW.PULLMANCITY.DE/GRUPPENEVENTS<br />
seminare / TAGUNGEN<br />
Westernstadt Pullman City Ruberting 30 94535 Eging am See Tel. 085 44 - 97 49 18<br />
großes Buffetangebot<br />
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36 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 37
Rottenburg<br />
Oben: Rottenburger Rathaus, darunter die Mehrzweckturnhalle, daneben ein Blick in die Marktstraße.<br />
(Im Uhrzeigersinn): Oberroning, Schlossklinik Rottenburg in Niederhatzkofen, die zentrale Max-von-Müllerstraße mit Blick auf den Turm der Pfarrkirche St. Georg,<br />
Luftbild Oberotterbach und der Zwiebelturm von Högldorf.<br />
„Ich würde sagen: Es ROLLT.“<br />
Es läuft, in Rottenburg, da sind sich so ziemlich alle einig. Um Gewerbeansiedlungen muss man sich schon lange nicht mehr<br />
bemühen, denn es fragen genug Unternehmen an. Die Einwohnerzahl wächst so dynamisch, dass man schon regulieren und sich auf<br />
das Schritthalten der Infrastruktur konzentrieren muss. An Flächen für Gewerbe- und Wohnbau fehlt es der Stadt auf Sicht nicht, da<br />
hat man im Rathaus rechtzeitig vorgesorgt – mittels Neuakquise und auch im Bereich Nachverdichtung.<br />
In Rottenburg sagt man natürlich nicht „es<br />
läuft“, sondern: Es rollt. Und jetzt sogar wieder<br />
verstärkt – nicht nur, weil das traditionelle Autokennzeichen<br />
ROL wieder im Einsatz ist, sondern,<br />
weil es eben wirklich gut läuft, äh rollt. Das sagt<br />
jedenfalls der Vorsitzende des Gewerbevereins,<br />
Ludwig Zieglmayer, im Hauptberuf Metzgermeister<br />
und Inhaber der gleichnamigen Metzgerei. Er<br />
äußert im Gespräch mit <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> großes<br />
Vertrauen, dass „die im Rathaus da immer dahinter“<br />
sind, wenn es um Firmenansiedlungen, Bauland<br />
und Gewerbeflächen geht.<br />
Im Gespräch mit dem 1. Bürgermeister Alfred<br />
Holzner kann man jedenfalls schon mal den<br />
Eindruck bekommen, man habe einen Unternehmer<br />
vor sich, der die Geschicke einer Kleinstadt<br />
managt, und das ebenso vorausschauend wie<br />
nachhaltig.<br />
Doch der Reihe nach: Das Bayerische Innenministerium<br />
erhob den Markt Rottenburg 1971 zur<br />
Stadt. Ein Jahr später verlor sie ihren Status als<br />
Kreisstadt und wurde in den vergrößerten Landkreis<br />
Landshut eingegliedert. Im Jahr 2007 feierte<br />
Rottenburg ihr 750-jähriges Bestehen. Die Stadt<br />
„Eine der größten Herausforderungen<br />
ist aus meiner Sicht in<br />
Zukunft die ärztliche Versorgung.<br />
Das Ärztehaus ist dazu ein<br />
wichtiger Baustein.“<br />
Rottenburgs 1. Bürgermeister Alfred Holzner bei<br />
der Einweihung des Ärztehauses.<br />
gehört mit derzeit gut 8.300 Einwohnern zu den<br />
kleineren Städten Niederbayerns, ist nach Einwohnern<br />
die (nach Ergolding, Essenbach, Vilsbiburg<br />
und Altdorf) fünftgrößte Kommune im Landkreis<br />
Landshut und flächenmäßig die größte. Ferner ist<br />
Rottenburg laut Regionalplan das Mittelzentrum<br />
im nördlichen Landkreis, Vilsbiburg dasjenige im<br />
Süden. Ergolding, Essenbach und Altdorf sind sogenannte<br />
Unterzentren.<br />
Unwichtig ist diese Einstufung als Mittelzentrum<br />
nicht, denn sie garantiert der Stadt obersten<br />
Rückenwind bei der weiteren Entwicklung:<br />
Mittelzentrum bezeich<strong>net</strong> einen zentralen Ort<br />
der mittleren Stufe nach dem System der zentralen<br />
Orte, das der Geograph Walter Christaller<br />
1933 entwickelt hat. Die Bedeutung eines Ortes<br />
bestimmt sich weniger nach seiner Größe als<br />
nach seiner Infrastruktur im Vergleich zur näheren<br />
Umgebung. Sie wird in die dreistufige Skala<br />
Oberzentrum – Mittelzentrum – Unterzentrum<br />
eingeord<strong>net</strong>. Als Mindestgröße für die Ausweisung<br />
eines Mittelzentrums wird eine Einwohnerzahl von<br />
35.000 im Ort und seinem direkten Umkreis („Verflechtungsbereich“)<br />
angesetzt. Zu dieser Kennzahl<br />
kommen allerdings noch weitere Kriterien wie<br />
Erreichbarkeit, Ausstattung, Tragfähigkeit des<br />
zentralen Orts und ein eindeutig zuzurechnender<br />
Einzugsbereich.<br />
Rottenburg soll demnach für den nordwestlichen<br />
Teilraum des Mittelbereichs Landshut wichtige<br />
Aufgaben auch des gehobenen Bedarfs für<br />
seinen Einzugsbereich wahrnehmen. Mittelzentren<br />
dienen als Anlaufpunkt für die Versorgung an Waren,<br />
Dienstleistungen und Infrastrukturangeboten,<br />
die durch die umgebenden Unterzentren nicht<br />
geleistet werden kann. Neben der Grundversorgung,<br />
wie sie auch in Unterzentren zur Verfügung<br />
steht, umfasst das Angebot der Mittelzentren den<br />
periodischen Bedarf, insbesondere: Fachärzte,<br />
Kaufhaus, Kino, kulturelle Angebote, Krankenhaus,<br />
„Die Nachnutzung des Kasernengeländes<br />
steht wieder weiter oben<br />
auf der Agenda, seit klar ist, dass<br />
wegen des Landratsamt-Neubaus<br />
in Essenbach das Tiefbauamt<br />
dorthin umziehen wird.“<br />
Ein elfköpfiges Team mit dem Vorsitzenden Ludwig Zieglmayer (4.v.r.) und seiner Stellvertreterin Claudia<br />
Vilser (4.v.l.) kümmert sich um die Geschicke des Gewerbevereins.<br />
Stadt Rottenburg Koordinaten<br />
Bevölkerungsstand: 8.300<br />
(September 2018)<br />
Sozialversicherungspflichtige<br />
Arbeitsplätze (Juni 2016): 2.570<br />
Einpendler*: 1.510<br />
Auspendler*: 2.170<br />
Arbeitsosigkeit: ca. 2%<br />
<br />
Gewerbesteuer<br />
Ansatz 2018: ca. 3,4 Mio. €Euro<br />
Einkommensteueranteil<br />
Ansatz 2018: ca. 4,4 Mio. Euro<br />
Kreisumlage: <br />
ca. 4. Mio. Euro<br />
Schlüsselzuweisung ca. 1,17 Mio.Euro<br />
Steuerkraft (gerundet) 7.184.000 Euro<br />
Hebesätze<br />
Gewerbesteuer: 380 v. H.<br />
Grundst. A und B: 360 v. H.<br />
* Einpendler sind sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte, die nicht am Arbeitsort wohnen,<br />
Auspendler sind sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte, die nicht am Wohnort arbeiten.<br />
Notare, Rechtsanwälte, Steuerberate, Schwimmbäder<br />
weiterführende Schule und Berufsschule.<br />
Praktische Bedeutung für die Kommunalpolitik<br />
hat die Klassifizierung als Mittelzentrum oftmals<br />
dann, wenn es um Zuschüsse der öffentlichen<br />
Hand bei Maßnahmen zum Erhalt oder zur Verbesserung<br />
solchen Bedarfs geht.<br />
38 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 39
Läuft: Stadt Rottenburg<br />
Rottenburg<br />
Läuft: Stadt Rottenburg<br />
Landshut erworben, die hier einen eigenen Standort<br />
gründete. Aktuell gibt es Planungen, ein bisher<br />
nicht genutztes Gebäude noch in ein Wohnheim<br />
für Menschen mit Behinderung umzubauen. Die<br />
zweite große Nutzung erfolgt bisher noch durch<br />
den Landkreis Landshut, der dort einen Bauhof,<br />
die Tiefbauverwaltung und eine Zulassungsstelle<br />
eingerichtet hat. Allerdings muss hier jetzt eine<br />
neue Lösung gesucht werden, denn der Landkreis<br />
hat trotz heftiger Gegenargumente Holzners<br />
endgültig beschlossen, im Zuge des Landratsamt-<br />
Neubaus in Essenbach auch die Tiefbauverwaltung<br />
dort unterzubringen.<br />
Das Autohaus Zacheus holte das Double!<br />
Der begehrte Dealer Excellence Award geht wiederholt an das Team Zacheus<br />
Mit dem Umbau der „Wechslerkreuzung“ soll eine Unfallzone entschärft werden.<br />
Bürgermeister Holzner (re.) bei der Baustellenbesichtigung.<br />
Zu den Herausforderungen in diesem Zusammenhang<br />
gehörte in jüngerer Vergangenheit die<br />
Nachnutzung sogenannter Konversionsflächen. Der<br />
größte Brocken: das aufgelassene Kasernengelände,<br />
das die Stadt im Jahr 2004 erworben hat und<br />
in den Folgejahren erfolgreich einer Nachnutzung<br />
für die gesamte Fläche zuführte.<br />
Die Stadt hat für ihre Vereine ein ehemaliges<br />
Mannschaftsgebäude umgenutzt, wo viele Vereine<br />
eine Heimat gefunden haben, auch der TSV Rottenburg<br />
als größter Verein der Stadt, hat hier seine<br />
Geschäftsstelle, ebenso das Familienforum, das<br />
dort an einzelnen Tagen der Woche Mutter-Kind-<br />
Gruppen anbietet. Die Volkshochschule bietet viele<br />
Kurse an, und die Stadtkapelle probt hier.<br />
Einen Großteil der Fläche hat die Lebenshilfe<br />
Blick auf Pattendorf.<br />
Der Frankreichspezialist mit Messe-Knowhow<br />
Spedition Abeltshauser l Ein engagiertes Team als Frankreich-Experte und Dienstleister rund um das Speditionsgeschäft.<br />
Ebenfalls in den letzten Jahren wurde das<br />
ehemalige Schlachthofareal in ein Baugebiet umgewandelt<br />
und aktuell wird das ehemalige Ziegeleigelände<br />
entwickelt. Das hat die Stadt 2012<br />
erworben. Bisher sind dort ein Ärztehaus – bei<br />
dem die Stadt mit über 2 Mio. Euro zunächst in<br />
Vorleistung gegangen ist – und der erste Bauabschnitt<br />
für seniorengerechtes Wohnen entstanden.<br />
Der zweite Bauabschnitt für das seniorengerechte<br />
Wohnen ist noch in der Entwicklung. Insgesamt<br />
entstehen hier 74 Wohnungen, die auch von der<br />
örtlichen ambulanten Alten- und Krankenpflege<br />
mit begleitet werden.<br />
Ganz aktuell steht die Sanierung des Freibads<br />
auf der Agenda, das inzwischen über 40 Jahre alt<br />
ist. Vor allem im technischen Bereich ist Handlungsbedarf.<br />
Rottenburg investiert hier in diesen<br />
Monaten über 4 Mio. Euro <strong>net</strong>to in eine Gesamtsanierung,<br />
Bei all diesen Großmaßnahmen, stellt sich natürlich<br />
die Frage nach der finanziellen Lage? „Im<br />
Für besonders hohe Kundenzufriedenheit ist<br />
das Mazda Autohaus Zacheus nach 2016 dieses<br />
Jahr zum wiederholten Male mit dem Dealer Excellence<br />
Award 2017 ausgezeich<strong>net</strong> worden. Damit<br />
gehört es zu den besten Vertriebspartnern bundesweit.<br />
Mit dem Excellence Award zeich<strong>net</strong> Mazda<br />
seit 2014 Handelspartner aus, die über zwölf Monate<br />
hinweg Top-Leistungen in Service und Verkauf<br />
erbracht haben. Bewertet werden neben der<br />
Kundenzufriedenheit auch die Marktperformance<br />
im Bundesvergleich sowie die Serviceloyalität.<br />
Erfasst wird die Zufriedenheit der Kunden mit<br />
dem so genannten CEMI Programm. Die Abkürzung<br />
steht für „Customer Experience Measurement<br />
& Improvement“. „Dieses System hat sich<br />
bewährt“, sagt Geschäftsführer Karlheinz Zacheus.<br />
„Wir sind ganz nah dran am Kunden und können<br />
Verbesserungen direkt<br />
umsetzen. Der Gewinn<br />
des Dealer Excellence<br />
Awards zeigt, dass<br />
wir auf dem richtigen<br />
Weg sind. Wir freuen<br />
uns sehr über die Auszeichnung<br />
und danken<br />
Mazda für die Unterstützung.“<br />
n<br />
Verantwortung für Mensch, Tier und Natur<br />
Inhaber Markus<br />
Zacheus (li.) mit Team.<br />
Aiwanger-Hof l Die Landwirtsfamilie Aiwanger („Aiwanger-Eier“) hat ihren Platz in einer zeitgemäßen Hofbewirtschaftung gefunden.<br />
„Konzentration der Kräfte und intime Marktkenntnisse<br />
sind auch im Speditionsgewerbe der<br />
Schlüssel zum Erfolg“, ist Josef Abeltshauser<br />
überzeugt. Seine Spedition bietet den vollen Service<br />
rund um das Transportwesen mit dem Hauptgebiet<br />
des Frankreichtransportes, und das sieben<br />
Tage die Woche, rund um die Uhr.<br />
Schon bei der Firmengründung 1989 wollte<br />
Abeltshauser Kunden etwas Besonderes bieten:<br />
Ein fundiertes, spezialisiertes, serviceorientiertes<br />
Angebot für EIN Fahrtgebiet, das er kennt wie<br />
seine Westentasche. „Mit unserem Einsatz und<br />
unserem Dienstleistungsverständnis begleiten wir<br />
die Produkte unserer Kunden bis ins Zielgebiet und<br />
verstehen uns als der logistische Agent unserer<br />
Kunden in Frankreich“, beschreibt Abeltshauser<br />
die Kernkompetenz der Spedition, die inzwischen<br />
zu einem Marktführer für Frankreich-Transporte im<br />
süddeutschen Raum geworden ist.<br />
Darüber hinaus bietet die Spedition Abeltshauser<br />
in einer 1.000 qm großen Umschlags- und<br />
Lagerfläche mit Rampen optimale Voraussetzungen<br />
für die Zwischenlagerung sowie Umladung<br />
von Gütern. Das Lager ist für die Aufnahme von<br />
ADR-Gütern bestens geeig<strong>net</strong> und natürlich auch<br />
zugelassen.<br />
Ein weiteres Standbein der Spedition Abeltshauser<br />
ist der Messeservice als kompetenter<br />
Logistikpartner: Transport der Ware zur Messe<br />
und zurück, auf Wunsch auch Auf- und Abbau<br />
des Messestandes, inklusive Einlagerung des<br />
Messegutes während der Messe. Auch Staplerund<br />
Kranverleih mit geschulten Fahrern für eine<br />
kompetente und sichere Verladung gehören zum<br />
Dienstleistungsspektrum.<br />
n<br />
www.spedition-abeltshauser.com<br />
Tel.: 08781 9485-0<br />
E-Mail: info@spedition-abeltshauser.com<br />
Der Aiwanger-Hof ist ein traditioneller Familienbetrieb<br />
und wird von Erhard, Angelika und Markus<br />
Aiwanger bewirtschaftet. Man könnte sagen,<br />
Familie Aiwanger zeigt, wie man Landwirtschaft in<br />
der heutigen Zeit erfolgreich und verantwortungsbewusst<br />
betreibt: „Als landwirtschaftlicher Betrieb<br />
tragen wir eine große Verantwortung, – für die<br />
Nahrungsmittel, für eine artgerechte Haltung der<br />
Tiere und die Qualität unseres Futters sowie für<br />
einen achtsamen Umgang mit der Natur, in der wir<br />
leben“, umschreibt Erhard Aiwanger<br />
die Hof-Philosophie. „Und zudem sorgen<br />
wir für größtmögliche Transparenz,<br />
was die Herstellung unserer Produkte<br />
angeht – wie wichtig das ist, zeigen die<br />
immer neuen Lebensmittelskandale“,<br />
ergänzt Angelika.<br />
Der Aiwanger-Hof ist ein EU-zertifizierter<br />
Betrieb. Ein Hauptstandbein<br />
ist die Legehennenhaltung, die schon<br />
seit 1961 Tradition auf dem Aiwanger-<br />
Hof hat. Heute werden die Hühner<br />
in Bodenhaltung mit angrenzendem<br />
Kaltscharrraum/Wintergarten gehalten. Der wird<br />
regelmäßig mit frischem Stroh eingestreut, wodurch<br />
die Hühner neben mehr Bewegungsfreiheit,<br />
Frischluft und Sonnenlicht auch eine Möglichkeit<br />
zum Scharren und Picken haben. „So bleiben<br />
unsere Hennen gesund und widerstandsfähig.<br />
Denn nur gesunde Hennen legen hochwertige<br />
Eier!“ weiß Markus Aiwanger. Des Weiteren sei aktuell<br />
eine Umstellung auf Freilandhaltung mit einer<br />
Herde in Planung.<br />
Das verwendete Futter besteht je zu einem<br />
Drittel aus Mais, Weizen und Ergänzern (Soja, Kalk,<br />
Vitamine, Aminosäuren und Spurenelementen). Das<br />
verfütterte Getreide stammt aus eigenem Anbau.<br />
Ein weiteres Standbein ist der schmucke<br />
Hofladen. Neben frischen Eiern und Frisch-<br />
Ei-Nudeln sind verschiedene Eierliköre, Marmeladen,<br />
Mehl, Dinkelprodukte, Mehl sowie Suppen<br />
und Kartoffeln im Sortiment. Außer im Hofladen<br />
werden die Produkte auch auf Märkten<br />
angeboten, etwa auf dem Rottenburger<br />
Wochenmarkt, jeden Samstag von<br />
8.00 - 11.30 Uhr auf dem Bahnhofsplatz<br />
in Rottenburg, oder auf dem Bauernmarkt<br />
beim Biller, 14-tägig von 13:00 -<br />
17:00 Uhr. Ferner beliefert der Aiwanger-<br />
Hof auch Gastronomie, Handel und – bei<br />
größeren Abnahmemengen – auch Endverbraucher.<br />
n<br />
www.aiwanger-eier.de<br />
Eingang zum Hofladen.<br />
40 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 41
Läuft: Stadt Rottenburg<br />
Rottenburg<br />
Läuft: Stadt Rottenburg<br />
Moment eigentlich recht gut“,erläutert Holzner zurückhaltend.<br />
„Wir haben relativ stabile Einnahmen,<br />
was Steuern anbelangt. Wir haben in den letzten<br />
Jahren konsequent unsere Schulden abgebaut und<br />
sind aktuell bei einem Rücklagenstand von etwa<br />
6 Mio. Euro, denen rund 800 Tausend Euro Verschuldung<br />
gegenüberstehen. Von daher stehen wir<br />
nicht schlecht da, weil wir auch noch viele Grundstücke,<br />
Bauland im Eigentum der Stadt haben,<br />
Entwicklungsflächen etc.“<br />
Auf Nachfrage, warum er bei diesem soliden<br />
Sachstand die Situation so bescheiden darstelle,<br />
verweist Holzner auf die anstehenden großen Investionen<br />
– eben beim Freibad, auch anderweitig.<br />
„Wir gehören sicherlich zu den finanzstärkeren<br />
Gemeinden im Landkreis“, so Holzner, „sind aber<br />
nicht so gut ausgestattet wie Essenbach und Ergolding.“<br />
Rottenburg hat im laufenden Jahren einen<br />
Vermögenshaushalt von 6 Mio. Euro, der quasi<br />
Clever werben von A bis Z<br />
Das Familienunternehmen A-Z Beschriftungen<br />
wurde im Jahre 1994 von der Geschäftsführerin<br />
Petra Gruber gegründet. Im Verlauf von über 24<br />
Firmenjahren wurde der Maschinen- und Druckerpark<br />
stetig erweitert und die Kompetenzen in den<br />
Bereichen Grafikdesign, Druck/Plot, Folientechnik,<br />
Beschilderung und Beschriftung auf hohem<br />
Niveau ausgebaut.<br />
Kreativität und kundenorientierte Beratung<br />
stehen seither für A-Z Beschriftungen im Fokus.<br />
Das Unternehmen setzt sich zum Ziel, Firmen<br />
jeglicher Art einen individuell angepassten Fir-<br />
Max-von-Müller-Str. 58<br />
84056 Rottenburg<br />
Tel. 08781 - 8350<br />
www.a-z-beschriftungen.de<br />
„Viel Geld der Stadt steckt in<br />
Zukunftsinvestitionen, die sich<br />
erst nach Jahren amortisieren und<br />
dann Gewinn abwerfen werden.“<br />
ein Investitionshaushalt ist. Da sind die 4 Mio.<br />
fürs Freibad natürlich ein großer Brocken. Vorausschauend<br />
hat die Stadt in den letzten drei Jahren<br />
Eigenmittel von rund 2,4 Mio. <strong>net</strong>to angespart, um<br />
das abwickeln zu können.<br />
Dabei hilft, dass es gelungen ist, in ein Bundesförderprogramm<br />
hineinzukommen, das 1,8 Mio.<br />
A-Z Beschriftungen l Die erste Adresse für Beschriftung, Drucksachen, Beschilderung<br />
und Werbung in weitem Umkreis.<br />
menauftritt zu verschaffen. Ob Außenwerbung,<br />
Banner, Fahrzeugbeschriftung, Arbeitsbekleidung,<br />
Visitenkarten, Flyer und vieles mehr. „Der Kreativität<br />
sind dabei keine Grenzen gesetzt“, verspricht<br />
Petra Gruber.<br />
Im Bereich der Industrie bietet A-Z Beschriftungen<br />
professionelle Lösungen für Beschilderung,<br />
Kennzeichnung und Folientechnik, auch in großer<br />
Stückzahl. Das motivierte Team von A-Z Beschriftungen<br />
steht für persönliche Firmenbetreuung mit<br />
langjähriger Erfahrung und berät Sie gerne n<br />
www.a-z-beschriftungen.de<br />
Textilveredelung<br />
KFZ-Beschriftungen<br />
Drucksachen-Plotts<br />
Layout-Grafik<br />
Beschilderung-Außenwerbung<br />
Messebedarf-Präsentation<br />
für die Sanierung zuschießt. Ein Förderprogramm<br />
für die Bereiche Jugend, Kultur und Sport; das im<br />
Jahr 2015 nur für wenige Wochen aufgelegt worden<br />
war, und in dessen Genuss zu kommen, ohne<br />
den Status als Mittelzentrum schwierig gewesen<br />
wäre. Das Freibad ist seit Mitte August geschlossen<br />
und soll schon Ende Mai nächsten Jahres wieder<br />
in Betrieb genommen werden.<br />
Bevölkerungswachstum erfordert<br />
Investitionen in Schule und Kita<br />
Aber wie steht es nun konkret mit den Finanzen,<br />
wie geht es mit der Verschuldung weiter?<br />
„Wir haben Herausforderungen vor uns, die uns<br />
wohl dazu zwingen werden, wieder auf Fremdmittel<br />
zurückzugreifen.“ Holzner verweist auf die<br />
notwendig gewordene Erweiterung der Schule.<br />
„Da möchten wir im nächsten Jahr zunächst mit<br />
Investitionen in Freibad, Schule<br />
und Kita weit im zweistelligen<br />
Millionenbereich stehen an.<br />
den Neubaumaßnahmen beginnen. Dann folgt die<br />
Sanierung des Altbaus, so dass wir dort in den<br />
folgenden Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag<br />
in den Bereich Bildung stecken.“ Also einen<br />
Betrag zwischen 10 und 20 Mio. – genaueres zu<br />
den Gesamtkosten der Maßnahme lässt sich noch<br />
nicht seriös prognostizieren.<br />
Man sieht jedenfalls, dass das Bevölkerungswachstum<br />
auf der Seite der Soft-Skills erst einmal<br />
... modern sign and print factory<br />
bewältigt werden muss. Denn zeitgleich stoßen<br />
die Rottenburger Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
an die Kapazitätsgrenzen. Holzner: „Wir müssen<br />
uns aktuell auch damit auseinandersetzen,<br />
zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder unter 6<br />
Jahren zu schaffen. Auch da gibt es derzeit noch<br />
ein Förderprogramm, das wir nutzen wollen. Daher<br />
werden wir parallel zur großen Maßnahme Schule<br />
auch hier investieren. Das sind dann Ausgaben, die<br />
lassen sich trotz Förderung nicht mehr aus dem<br />
Haushalt stemmen. Auf der anderen Seite schaffen<br />
wir damit auch wieder dauerhafte Werte.“<br />
Wie ein Bürgermeister zum Quasi-Unternehmer<br />
wird, zeigt die Situation in Rottenburg<br />
ziemlich gut. Es gibt ja nicht nur den kameralen<br />
Haushalt in der Stadt, sondern nachgeord<strong>net</strong> ein<br />
Kommunalunternehmen, das aber zu 100 % der<br />
Stadt gehört. Und diesem Kommunalunternehmen<br />
nachgeord<strong>net</strong> ist noch mal eine GmbH.<br />
In diese Gesellschaften sind auch sehr hohe<br />
Investitionen ausgelagert. Das gesamte Thema<br />
Freibad z. B., mitsamt der Energiegewinnung<br />
mittels vieler Photovoltaikanlagen auf verschiede-<br />
Einnahmen aus Gewebesteuer<br />
und noch mehr der Einkommensteuranteil<br />
steigen rasant.<br />
nen kommunalen Dächern, die schon vor einigen<br />
Jahren errichtet wurden, darunter am Freibad ein<br />
Carport, aber auch eine Freiflächenphotovoltaikanlage.<br />
Ebenso die gesamte Abwasserbeseitigung,<br />
die gesamte Baulandgewinnung oder auch der<br />
Bau des Ärztehauses letztes Jahr.<br />
Kostenstellen und Werte, die man eher unter<br />
dem Blickwinkel unternehmerischer Bilanzen<br />
sehen muss. „Drum halte ich von so Zahlen wie<br />
Prokopfverschuldung gar nichts“ sagt Holzner.<br />
„Wenn ich heute eine Gemeinde mit null Euro Prokopfverschuldung<br />
habe, aber kaputte Straßen, sanierungsbedürftige<br />
Kindergärten, Freibäder usw.,<br />
dann ist das keine aussagekräftige Zahl.“ Was er<br />
meint, wird am Beispiel der Photovoltaikanlagen<br />
deutlich: „Die amortisieren sich in 10 bis 15 Jahren<br />
und dann werfen sie Gewinn ab.“<br />
Mehr Aussagekraft, wie robust Rottenburg<br />
dasteht, zeigt die ordentlich steigende Gewerbesteuer;<br />
vorsichtiger Haushaltsansatz 2018: 3,4 Mio.<br />
(zum Vergleich 2012: 2,68 Mio.); vorsichtig insofern,<br />
als es in den letzten beiden Jahren jeweils<br />
um die 3,8 Mio. waren.<br />
Noch deutlicher die Entwicklung der Einkommensteuer,<br />
die inzwischen der größte Posten auf<br />
„Wir finden eine Lösung“<br />
Die Firma Zieglmeier Filtersysteme besetzt erfolgreich eine technisch anspruchsvolle<br />
Marktnische rund um Filter und Aggregate.<br />
Die Firma Zieglmeier Filtersysteme bietet<br />
eine schier unglaubliche Vielzahl an Produkten<br />
und vor allem Dienstleistungen für so ziemlich alle<br />
Branchen der Wirtschaft und auch für Privat.<br />
Die Produkte reichen von Brennstoffen wie Holzbriketts<br />
und Holzpellets über Hyraulikaggregate<br />
und -ventile bis hin zu Hightech-Filtern für unterschiedlichste<br />
Zwecke, etwa für Filtration von Ölen,<br />
zur Aufbereitung von Kühlschmiermitteln, Schneidölemulsionen<br />
oder für Wasser in Kühlkreisläufen,<br />
um nur einen kleinen Auszug der hochspezialisierten<br />
Marktnische zu nennen, die Zieglmeier besetzt.<br />
Hochspezialisiert nicht nur, was die Produkte<br />
der Einnahmenseite ist. Der Kämmerer rech<strong>net</strong> mit<br />
einer Einkommensteuerbeteiligung von rund 4,4<br />
Mio. Euro (zum Vergleich 2012: 2,95 Mio.)<br />
Hinter der Trendwende stecken neben der<br />
niedrigen Arbeitslosenzahl in der ganzen Region,<br />
betrifft, sondern auch den umfassenden Service<br />
drum herum. Der reicht von der Produktberatung<br />
über Montage und Installation bis hin zu Wartung<br />
und Kundendienst. Zum Kundenkreis gehören<br />
Papierfabriken, Stahlwerke, Kraftwerke, Maschinenbaubetriebe<br />
und Automobilwerke sowie deren<br />
Zulieferer.<br />
Wenn es schwierig wird, findet es das vierköpfige<br />
Zieglmeier-Team erst richtig interessant:<br />
„Fordern Sie uns heraus“, sagt Firmenchef Martin<br />
Zieglmeier, „wir finden eine Lösung für Ihr Problem<br />
rund um das Thema Öl und Medienpflege<br />
sowie im Hydraulikanlagenbau.“<br />
Aufgrund der schlanken Unternehmensstruktur<br />
ist Zieglmeier flexibel und kann ganz auf die<br />
Wünsche der Kunden eingehen. „Die beste Werbung<br />
für uns sind die vielen zufriedenen Kunden“,<br />
so Zieglmeier selbstsicher. Die Referenzliste kann<br />
sich jedenfalls sehen lassen: fast ein Who is Who<br />
namhafter Unternehmen bundesweit. n<br />
Martin Zieglmaier (rechts) mit Gattin<br />
Eva Zieglmeier und Bernhard Haselbeck.<br />
Martin Zieglmeier<br />
Filtersysteme<br />
Daimlerstr. 2<br />
84056 Rottenburg<br />
Tel.: 08781 - 3751<br />
Mobil: 0151 - 12520186<br />
www.zieglmeier-filtersysteme.de<br />
42 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 43
Läuft: Stadt Rottenburg<br />
Rottenburg<br />
Läuft: Stadt Rottenburg<br />
und den allgemein gestiegenen Löhnen in den<br />
letzten Jahren die steigende Einwohnerzahl und<br />
die ebenso steigende Zahl der Arbeitsplätze in<br />
Rottenburg.<br />
In den Vermögenshaushalt dürften jedenfalls<br />
dieses Jahr rund 1,9 Mio gehen. Die Schulden im<br />
Kernhaushalt der Stadt, die im Jahr 2010 noch bei<br />
3,3 Mio. lagen, sind auf jetzt noch gut 800.000<br />
Euro abgebaut. Gleichzeitig haben sich aber die<br />
Schulden im Unternehmensbereich auf etwa 6<br />
Mio. Euro insgesamt erhöht. Wobei dort eben die<br />
genannten Investitionen in den Bereich Energie,<br />
auch in den Bereich Baulandentwicklung und Ärztehaus<br />
zu Buche schlagen.<br />
Das heißt, die Stadt hat in erheblichem Umfang<br />
Bauland erworben, das noch nicht in der<br />
Vermarktung ist, und erst noch erschlossen<br />
werden muss. Auch ein Phänomen, das man in<br />
Niederbayern allerorten beobachten kann: Die<br />
Bürgermeister sind im Zweitberuf Immobilienmakler.<br />
Allerdings haben wenige so ein komfortables<br />
Polster wie Rottenburg, dessen Stadtrat das Luxusproblem<br />
lösen muss, eine Gratwanderung zu<br />
gehen: zwischen billigen Baulandangeboten und<br />
einer gleichzeitig notwendigen Zurückhaltung, damit<br />
die Bevölkerung nicht zu schnell wächst, aber<br />
gleichzeitig die Preissteigerung wegen Knappheit<br />
nicht zu rasant wird.<br />
Das letzte Baugebiet, das die Stadt abverkauft<br />
hat, gab es inklusive Erschließung für 110<br />
Euro pro Quadratmeter. Beim nächsten wird das<br />
deutlich höher sein, obwohl man sich im Stadtrat<br />
einig ist, dass der Grundstücksverkauf keine Einnahmequelle<br />
sein muss und „nur“ die Kosten gedeckt<br />
sein müssen. Genau bei diesen Kosten liegt<br />
allerdings der Unsicherheitsfaktor. Holzner: „Wir<br />
Passende Lösungen aus einer Hand für Ihr Bauvorhaben und Ihr Dach<br />
Die Pöschl Zimmerei & Holzbau GmbH serviert innovative sowie maßgeschneiderte Ideen und Lösungen für Holzbau und Dach<br />
wissen wegen des allgemeinen Bau-Booms nicht,<br />
was uns nächstes Jahr Straßen-, Kanal- und Wasserleitungsbau<br />
kosten.“ Weil das aber maßgebliche<br />
Größen sind, geht Holzner davon aus, dass „wir<br />
unter 130 Euro nicht mehr hinkommen, könnte<br />
aber auch höher sein“.<br />
Die Preise beim Erwerb von Wohneigentum<br />
ziehen natürlich auch in Rottenburg an. Bei den<br />
aktuell fertig gestellen Eigentumswohnungen liegt<br />
der Preis um die 2.700/2.800 Euro – in guter Qualität,<br />
mit Aufzug und moderner Ausstattung, „es<br />
geht aber Richtung 3.000“, sagt Holzner.<br />
Einigkeit herrscht im Stadtrat auch beim<br />
Thema Wachsen: Ja, aber langsam. Motto: Wir<br />
müssen nicht um jeden Preis wachsen; auch im<br />
Hinblick auf die Infrastruktur.<br />
„Wir haben aktuell noch sehr viele Flächen,<br />
wo wir Bauland entwickeln können“, so Holzner,<br />
„aber wir entwickeln im Grunde genommen nur<br />
alle paar Jahre ein Baugebiet.“ Ist dann die Nachfrage<br />
größer als das Angebot, wird die Vergabe<br />
über die entsprechende Kriterien reguliert.<br />
Verwaltung, Kindergarten. Und Handwerk sowieso:<br />
„Die wissen nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht,<br />
weil wir eine starke Hochphase haben, sowohl im<br />
Hoch- wie im Tiefbau. Die Preis steigen, weil die<br />
Nachfrage nach Unternehmen sehr hoch ist.“ Was<br />
der Bürgermeister mit einem lachenden und einem<br />
besorgten Auge sieht: „Da wird es hier und<br />
dort schwierig werden, die Maßnahmen innerhalb<br />
der Kostenvorausberechnungen zu realisieren.“<br />
Die Stadt plant aktuell eine Erweiterung der<br />
Gewerbeflächen und hat jetzt auch einen neuen<br />
Bebauungsplan mit rund 70.000 qm für künftige<br />
Gewerbeansiedlungen ausgewiesen. Und die<br />
kommen, ohne dass die Stadt aktiv darum wirbt.<br />
Der letzte größere Zuwanderer war 2013 der<br />
Automotive-Zulieferer FINOBA Automotive Bavaria<br />
GmbH, ein Unternehmen der FINOBA AUTOMOTI-<br />
VE GmbH, die seit Anfang 2017 zur SINOMACH-<br />
Gruppe gehört.<br />
SINOMACH ist das wichtigste chinesische<br />
Maschinenbauunternehmen und belegt Platz 14<br />
im chinesischen Außenhandel. SINOMACH wurde<br />
1997 gegründet, zählt zu den 300 größten Unternehmen<br />
der Welt und ist auf Wachstumskurs.<br />
Auch in Rottenburg wird gerade wieder eine Erweiterung<br />
in Angriff genommen.<br />
Holzner: „Vor zehn Jahren waren wir noch<br />
froh, wenn ein Gewerbebetrieb überhaupt nachgefragt<br />
hat, heute können wir durchaus auswäh-<br />
Warum hat Rottenburg eigentlich noch so viele<br />
Flächen in der Hinterhand? „Ich bin jetzt seit 10<br />
Jahren im Amt und habe einfach in der Vergangenheit<br />
immer wieder versucht, Möglichkeiten zu<br />
nutzen. Die gibt es immer wieder, aber da muss<br />
man früh genug dran sein, mit den Leuten im<br />
Gespräch bleiben und gemeinsam mit den Eigentümern<br />
Lösungen entwickeln. Dann kommt man<br />
auch an Flächen; aber es wird nicht einfacher.<br />
„Unser Traditionsbetrieb hat innovative und<br />
maßgeschneiderte Ideen und Lösungen im Holzbau<br />
und für Ihr Dach für Sie parat – außerdem<br />
erhalten Sie von uns alle Leistungen aus einer<br />
Hand“ umreißt Zimmerer- und Schreinermeister<br />
Gottfried Pöschl kurz und prägnant das Angebot<br />
seines Unternehmens in Schmatzhausen. Man<br />
muss sich also um nichts mehr kümmern, sobald<br />
alle „Eckdaten“ für das Bauvorhaben geklärt sind.<br />
Aber auch bei kleineren Arbeiten oder Reparaturen<br />
gehört es bei Pöschl zum Service, dass das engagierte<br />
Team sich um alles von A bis Z kümmert.<br />
Darüber hinaus erwartet den Kunden bei der<br />
Zimmerei Pöschl ein engagiertes und fachlich versiertes,<br />
gut eingespieltes Team von Fachleuten, die<br />
alle Arbeiten rund um den Holzbau aus einer Hand<br />
liefern.<br />
Die Pöschl-Mannschaft ist im gesamten Landkreis<br />
Landshut, ebenso in Moosburg, Freising und<br />
München-Nord, sowie in Schierling und Regensburg<br />
zügig vor Ort.<br />
Natürlich spielt bei all dem auch das Thema<br />
Flächenfraß eine Rolle, weshalb man in Rottenburg<br />
auch die Nachverdichtung im Auge behält.<br />
Auf dem alten Volksfestplatz wurden vier 10-Familienhäuser<br />
errichtet – das Volksfest konnte ja auf<br />
das Kasernengelände umziehen.<br />
Ein gewisses Wachstum braucht die Stadt<br />
nun mal, weil ja nicht nur die Einnahmen, sondern<br />
auch die Ausgaben steigen. Und bevor man wieder<br />
ein neues Baugebiet auf der grünen Wiese draußen<br />
ausweist, wo erstens der Erwerb schwierig ist<br />
und zweitens der Landwirtschaft weitere Flächen<br />
entzogen werden, versucht man lieber, nachzuverdichten,<br />
wo es verträglich ist.<br />
Beim Neubau gibt es bei Pöschl das „Komplettpaket<br />
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praktisch Vollbeschäftigung.<br />
Und natürlich floriert die Wirtschaft vor Ort.<br />
Wie fast überall in Niederbayern ist Fachkräftemangel<br />
ein Thema. Und zwar in allen Bereichen,<br />
weiß Holzner; er nennt explizit Pflege, Automotive,<br />
44 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 7 l Herbst 2018 45
Läuft: Stadt Rottenburg<br />
Rottenburg<br />
Läuft: Stadt Rottenburg<br />
len. Man schaut natürlich, wie viele Arbeitsplätze<br />
bringt der mit, wie ist die wirtschaftliche Situation<br />
von dem Unternehmen. An dem reinen Bau einer<br />
unproduktiven Lagerhalle, da ist das Interesse zwischenzeitlich<br />
relativ schwach.“<br />
Es lebt sich gut in Rottenburg<br />
Eine der größten Herausforderungen ist aus<br />
Holzners Sicht in Zukunft die ärztliche Versorgung.<br />
Auch im Bezirkstag, wo er für die Freien Wähler<br />
sitzt, macht Holzner sich dafür stark, das Thema<br />
proaktiv anzugehen. Rund 80 % der heutigen Ärzte<br />
ist über 50, da ist ein Engpass abzusehen; vor<br />
allem auch, weil wegen der demographischen Entwicklung<br />
der Ärztebedarf zunehmen wird. In Rottenburg<br />
war das Ärztehaus diesbezüglich ein dringender<br />
Schachzug, der auch erste Erfolge zeigt.<br />
In den kommenden drei Jahren<br />
werden auch die Außenbereiche<br />
mit mindestens 30 Mbit schnellem<br />
Inter<strong>net</strong> versorgt.<br />
Im Zentrum sind es überwiegend<br />
bereits bis zu 100 Mbit.<br />
Über 100 Vereine aller denkbaren Richtungen<br />
sorgen in Rottenburg für gesellschaftliches Miteinander<br />
und bunte Freizeitmöglichkeiten, zu denen<br />
ein sehr gut ausgebautes Radewege<strong>net</strong>z gehört,<br />
das auch zum Skaten ausgiebig genutzt wird. Dazu<br />
das Freibad, eine sehr aktive Musikschule mit sage<br />
und schreibe fast 800 Schülern – „in einer Stadt<br />
unserer Größenordnung schon eine Bereicherung,<br />
gerade für Kinder und Jugendliche“ sagt Holzner<br />
nicht ohne Stolz.<br />
Als Einkaufsstadt kann sich Rottenburg, gemessen<br />
an seiner Einwohnerzahl, sehen lassen.<br />
Der Einzelhandel, darauf ist der Vorsitzende des<br />
Gewerbevereins, Ludwig Zieglmayer, durchaus<br />
stolz, ist in Rottenburg stark vertreten: „Wir haben<br />
viele familiengeführte Betriebe, aber auch<br />
die wichtigsten Großen vor Ort, Aldi, Liedl, Netto,<br />
Edeka ...“ Lehrstände kommen, so Zieglmayer, immer<br />
wieder mal vor, aber liegen im Bereich des<br />
normalen Wechsels. Eine Handvoll immerhin ist es<br />
derzeit im Zentrum.<br />
gegen null. Derzeit leben ca. 65 Bewerber und<br />
Anerkannte im Stadtgebiet, die dezentral untergebracht<br />
sind, überwiegend in städtischen<br />
Liegenschaften. Einzelne haben sich bilderbuchmäßig<br />
integriert, inklusive abgeschlossene Lehre,<br />
Arbeitsplatz, Führerschein, Autokauf und eigener<br />
Wohnung. Insgesamt aber ist vielen das Leistungsniveau<br />
in Deutschland einfach zu hoch im<br />
Vergleich zu den Herkunftsländern. Und man darf<br />
nicht vergessen, so Holzner, „für viele von ihnen<br />
ist Hartz IV vergleichsweise Wohlstand“. Nennenswerte<br />
Schwierigkeiten gab es aber bisher nie.<br />
Und wie wird es weitergehen? Rottenburg, so<br />
Holzner, wird weiter wachsen, aber eben gemäßigt.<br />
„Jedenfalls werden wir alles daran setzen,<br />
dass wir auch in Zukunft eine attraktive Wohnund<br />
Einkaufstadt bleiben; ich denke, dass die<br />
Weichen dafür gestellt sind.“ <br />
n<br />
Bei den weichen Faktoren<br />
Freizeit und Einkaufen alles<br />
im grünen Bereich.<br />
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Was die Inter<strong>net</strong>versorgung angeht, hat die<br />
Stadt in der Vergangenheit alle Möglichkeiten<br />
genutzt, und auch aktuell läuft wieder ein Förderverfahren,<br />
in dessen Rahmen die noch unterversorgten<br />
Bereiche in einem Zeitraum von ungefähr<br />
den nächsten drei Jahren. mit z. T. Glasfaser bis<br />
ins Haus erschlossen werden – mit mindestens 30<br />
Mbit überall. Der Hauptort ist bereits über Kabel<br />
Deutschland bzw. Vodafone mit bis zu 100 Mbit<br />
versorgt.<br />
Starke Zuwanderung, auch<br />
aus dem Ausland.<br />
derung sogar aus der weiteren Umgebung. Auch<br />
aus EU- und nicht EU-Ländern beobachtet Holzner<br />
haben.“ Und man müsse auch ganz klar sagen,<br />
dass „unsere Betriebe mittlerweile auf diese Leute<br />
angewiesen sind, egal ob auf dem Bau oder in der<br />
Industrie; ohne die könnten die Firmen ihre Aufträge<br />
gar nicht mehr stemmen.“<br />
Auch Asylbewerber stellen derzeit keine Belastung<br />
dar. Die Zahl der Neuankömmlinge geht<br />
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