Gundelfingen Magazin (Februar 2018)
Vermittlerin zwischen Kulturen: Martina Rode ist Flüchtlingsbeauftragte der Gemeinde Gundelfingen.
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GESUND LEBEN<br />
Kräuter- & Naturtipps<br />
Anis – fast ein Wundermittel<br />
Das Gewürz sorgt für Wohlbefinden und weist eine lange Historie in der medizinischen<br />
Anwendung auf. Bereits im alten Ägypten wurde Anis als Heilmittel geschätzt.<br />
Jacobistr. 39 39<br />
79104 Freiburg<br />
Tel. 07 0761 61 - - 3340 4005<br />
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schöne Zähne - einfach genial<br />
Anis – das ist der würzige Geruch<br />
aus Bonbonauslagen, das typische<br />
Gewürz der Weihnachtsbäckerei<br />
und der geschmacksgebende<br />
Bestandteil traditioneller<br />
südländischer Getränke wie<br />
Ouzo, Raki, Pastis oder Pernod.<br />
Aber Anis kann mehr: Das Gewürz<br />
hat eine jahrhundertelange<br />
Geschichte als Heilpflanze.<br />
Funde in Griechenland belegen,<br />
dass Anis dort bereits in der späten<br />
Bronzezeit, was in Mitteleuropa<br />
in etwa dem Zeitraum von<br />
1300 bis 800 v.u.Z. entspricht,<br />
sowohl als Nahrung wie auch als<br />
Arzneimittel diente.<br />
Die Pflanze mit dem botanischen<br />
Namen Pimpinella anisum<br />
wird sogar schon im Papyrus<br />
Ebers, den berühmten<br />
medizinischen Schriften der<br />
alten Ägypter, um 1500 v.u.Z.<br />
als Heilmittel bei verschiedenen<br />
Erkrankungen aufgeführt,<br />
von Mundgeruch bis Bauchschmerzen.<br />
Auch als Mittel gegen<br />
schwache sexuelle Libido<br />
kommt Anis von alters her zum<br />
Einsatz. In einigen Regionen der<br />
Welt ist das Gewürz aus einem<br />
Hochzeitskuchen deshalb bis<br />
heute nicht wegzudenken.<br />
Hippokrates empfahl Anis zudem<br />
als Stärkungsmittel, das für<br />
jugendliches Aussehen sorgen<br />
sollte. Ägypter und Griechen<br />
nahmen Anis in Form von Tee<br />
zu sich, verwendeten es zum<br />
Würzen von Speisen und beim<br />
Brotbacken sowie in der medern<br />
auch krampflösend wirken,<br />
wird dem Kranken damit auch<br />
das Husten erleichtert. Deshalb<br />
wird Anisöl bis heute erfolgreich<br />
zum Inhalieren bei Erkältungskrankheiten<br />
genutzt. Darüber<br />
hinaus hat sich die Pflanze als<br />
verdauungsförderndes und erfolgreiches<br />
Mittel bei Blähungen<br />
bewährt. Und Anistee wird zur<br />
Förderung eines ruhigen, erholsamen<br />
Schlafs getrunken.<br />
Von jeher galt Anis als eine Art<br />
„Allzweckwaffe“, und zwar „für<br />
die Köche und die Ärzte“, wie<br />
es der römische Gelehrte Plinius<br />
formulierte. Anisgebäck aller Art<br />
wurde von Griechen und Römern<br />
gleichermaßen mit Genuss<br />
dizinischen Anwendung zum<br />
Einreiben. Überliefert ist von<br />
damals auch ein anishaltiger<br />
„Zaubertrank“ mit dem Namen<br />
„Theriak“, der zur Behandlung<br />
nahezu aller Erkrankungen<br />
geeignet sein sollte. Aus alten<br />
Quellen weiß man ferner, dass<br />
griechische Ärzte Anis schon früh<br />
zur Behandlung von Husten und<br />
bei Bronchitis einsetzten. Diese<br />
Anwendung hat sich wegen der<br />
sekretlösenden Eigenschaften<br />
der Heilpflanze bis heute erhalten.<br />
Für diesen Effekt sorgen vor<br />
allem die ätherischen Öle, mit<br />
denen Anis reich gesegnet ist. Da<br />
die ätherischen Öle im Anis zudem<br />
nicht nur antibakteriell, sonverzehrt,<br />
nicht nur wegen seines<br />
aromatischen Geschmacks,<br />
sondern auch, weil es üppige<br />
Gelage verträglicher machte. Zur<br />
besseren Verdauung fetter Speisen<br />
kam Anis in Europa auch im<br />
Mittelalter zum Einsatz. In Indien<br />
hat dies bis heute Tradition.<br />
Die Heimat des Anises wird in<br />
Westasien und im östlichen<br />
Mittelmeerraum verortet. Dort<br />
wächst die Pflanze auch heute<br />
noch wild. Von den Römern wurde<br />
sie dann weiter nach Norden<br />
verbreitet. Heute stammt der<br />
größte Teil des im Handel angebotenen<br />
Samens der Pimpinella<br />
anisum aus Spanien, der Türkei<br />
und Russland.<br />
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Dr. Cornelia sChmieDer<br />
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