23.02.2018 Aufrufe

Leseprobe "Kopf-fit" März 2018

Gedächtnistraining mit unseren Apotheken-Kundenzeitschriften

Gedächtnistraining mit unseren Apotheken-Kundenzeitschriften

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kriminalität<br />

Alle 3 Minuten passiert’s<br />

Ein Einbruch hinterlässt seelische Folgen<br />

Bei jedem gibt es etwas zu holen. Sei es Schmuck, Bargeld oder das Wertvollste: Sicherheit und<br />

Geborgenheit in den eigenen vier Wänden. Die psychischen Folgen, die ein Einbruch bei den Opfern<br />

hinterlässt, können über Jahre hinweg das Leben bestimmen.<br />

Viele Einbruchsopfer<br />

sind traumatisiert und<br />

benötigen Hilfe.<br />

»Menschen reagieren unterschiedlich«, weiß<br />

Karl-Heinz Schayen vom Weißen Ring e. V. »Die<br />

einen können mit der Situation gut umgehen und<br />

stecken eine Einbruchserfahrung ohne Nachhall<br />

weg. Andere«, so der stellvertretende Landesvorsitzende<br />

NRW-Rheinland, »erleiden einen tief sitzenden<br />

Schock. Das Bewusstsein, dass ein Fremder<br />

die persönlichsten Gegenstände durchwühlt<br />

hat«, erklärt er, »löst bei vielen Ekel und Schamgefühle<br />

aus. Die Intimsphäre wurde verletzt und<br />

das trifft besonders Frauen sehr hart.«<br />

VON STEFANIE DECKERS<br />

Neben dem materiellen Verlust ist es vor allem<br />

der seelische Schaden, der belastet. »Es gibt Einbruchsopfer«,<br />

so Schayen, »die fühlen sich in ihrem<br />

eigenen Zuhause nicht mehr sicher und verlassen<br />

oder verkaufen nach Möglichkeit ihr Heim.«<br />

Die Angst zieht meistens mit um. »Deshalb ist es<br />

wichtig, dass Betroffene sich schnell Hilfe holen.«<br />

Der pensionierte Polizeibeamte kommt regelmäßig<br />

mit Einbruchsopfern in Kontakt. »Wir vom<br />

Weißen Ring«, erklärt er, »leisten menschlichen<br />

Beistand und passen unsere Unterstützung den<br />

individuellen Bedürfnissen an. Wir sind Lotsen in<br />

einem Hilfenetzwerk und stellen die Weichen, um<br />

das Einbruchtrauma zu überwinden.«<br />

Am helllichten Tag<br />

Auch wenn die Einbruchszahlen in Deutschland<br />

leicht rückläufig sind, ist das kein Grund zum Aufatmen.<br />

Die Entwicklung, so berichtet der Gesamtverband<br />

der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

(GDV) in seinem Einbruch-Report 2017, spricht<br />

Fotos: Christian Delbert - stock.adobe.com, Picture-Factory - stock.adobe.com<br />

eine eindeutige Sprache. Tendenziell finden heute<br />

weitaus mehr Wohnungseinbrüche statt als noch<br />

vor zehn Jahren. Alle drei Minuten wird in Deutschland<br />

eingebrochen, und nicht immer kommen die<br />

Täter bei Nacht. Einbrecher nutzen gern die Zeit<br />

zwischen 8 und 16 Uhr, weil sie die Bewohner bei<br />

der Arbeit vermuten und sich ungestört fühlen.<br />

Mangelnde Sicherheit<br />

Umfragen haben ergeben, dass inzwischen jeder<br />

Dritte in Deutschland große Angst vor einem Einbruch<br />

hat. Frauen mehr als Männer, und die Sorge<br />

steigt mit dem Alter. Dennoch werde an mechanischen<br />

Sicherungen an Wohnungen und Häusern<br />

gespart, so die GDV. Sie rät zu verschließbaren<br />

Fenstergriffen und Querriegelschlössern.<br />

Bewegungsmelder im Außenbereich wirken abschreckend.<br />

Erste Maßnahme sei, die Haus- und<br />

Wohnungstür zusätzlich abzuschließen. Alarmanlagen,<br />

heißt es, können einen Einbruch zwar<br />

nicht verhindern, aber sie melden ihn und können<br />

manche Täter von ihrem Vorhaben abhalten. Eine<br />

einfache Formel kennt Karl-Heinz Schayen vom<br />

Weißen Ring: »Licht, Lärm und Leute«, sagt er,<br />

»verjagen jeden Einbrecher.«<br />

Mehr Informationen:<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. – www. gdv.de<br />

Weißer Ring e. V. – www.weisser-ring.de<br />

Polizei – www.polizei-beratung.de<br />

32 <strong>Kopf</strong>-fit <strong>März</strong> <strong>2018</strong><br />

<strong>Kopf</strong>-fit <strong>März</strong> <strong>2018</strong> 33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!