Steinheimer Blickpunkt 556

Steinheimer Blickpunkt Nr. 556 1. März 2018 Seite 20
Karneval der Chöre bleibt Aushängeschild im Steinheimer Karneval
Tolles Programm stimmt Jecken
auf das große Finale ein
Auch einen Tag nach dem Galaabend
mit der prächtigen Inthronisation
war der Jubel um das
Steinheimer Karnevalsprinzenpaar
nicht abgeebbt. Beim Karneval der
Chöre jubelte die Narrenschar den
Regenten Prinz Thomas, „der Jongleur
von Bits und Bytes“ und der
Prinzessin Kirsten, „die Sinfonie der
Heiterkeit“ schon beim Einmarsch
in der Stadthalle ausgelassen zu. Im
Laufe des Abends steigerte sich der
Beifall angesichts des närrischen
Programms immer mehr.
Auch das Kinderprinzenpaar Lukas
Plaß und Lena Wiechers fühlte sich
auf ihren Bühnenplätzen mit den
Hofdamen Lina Vandieken und
StKG Präsident Dominik Thiet zeichnete drei verdiente Sänger aus
(von links) Hans Thiet, Wilfried Hansmann (beide MGV) und Hermann
Löneke (Shantychor).
Merle Lücking sowie den Wächtern
Matthis Volmer und Linus Wiechers
sichtlich wohl, weil sie einen guten
Blick auf das Bühnenprogramm
hatten. Für StKG Präsident Dominik
Thiet verband sich gute Laune mit
dem Karneval der Chöre, ganz im
Zeichen des Bühnenthemas „Comics
und Cartoons“. Der traditionelle Büttenabend,
einst ein Aushängeschild
des MGV Liederkranz, wurde diesmal
gemeinsam vom MGV und dem
Shantychor Steinheim ausgerichtet.
Den Verantwortlichen beider Chöre
dankte Thiet ganz herzlich für die
Ausrichtung der Traditionsveranstaltung,
die eine Säule des Steinheimer
Saalkarnevals bildet.
Thiet zeichnete drei Aktive der
Chöre für Verdienste aus: Wilfried
Hansmann und Hans Thiet (beide
MGV) und Hermann Löneke (Shantychor).
Für Schwung sorgte die witzige
und spontane Moderation von
Gerd Leifels. In diesem Programm
wechselten tänzerische Einlagen von
Garden und Solomomariechen mit
Büttenreden (Beate Göke, Monika
Nolte) und Gesang wie der Biene
Maja und dem alpenländischen Hit
„Heidi“. Furiose Tänze legten die
Garde aus Brakel und die Nöhm’sche
Brut aus Nieheim zu Urlaubsfeeling
und Meeresrauschen mit „Fiesta
Mexicana“ hin. Ihnen schlugen die
Schlachtrufe „Brakel Radau“ und
„Nieheim Olle meh“ entgegen.
Der Shantychor hatte einen besonderen
Leckerbissen vorbereitet. Die
italienische Melodie „Bella ciao“
wurde zu „Steinheim Man teou“
umgetextet und umgeschrieben und
kam bestens an. Das Ende des Programms
läuteten „Take drive“ und der
„Lippische Jung“ (Uli Drewes) ein,
der es auch zu später Stunde verstand
das jecke Publikum aus der Bütt zum
Lachen zu bringen („Nach meiner
Heirat gab es keine Widerworte
mehr!“). Den Auftritt von Drewes
hatte erst die Prinzessin möglich
gemacht. „Ich hatte keine Stimme
mehr, die Prinzessin ist Logopädin
und hat mir geholfen!“
Mit Steinheim „Man teou“ und
„Rund um den Kump herum“ wurde
mit der Band Dolce Vita dann eine
lange Tanznacht eröffnet.
Die Blau-Weiße Garde aus Brakel zeigte einen Tanz vom Feinsten. Die
Tänzerinnen wurden mit Brakel Radau stürmisch gefeiert.
Kinderprinzenpaar übernimmt die Macht
Rektorin rückt den Schulschlüssel heraus
„Kinder an die Macht“ heißt ein Titel
von Herbert Grönemeyer, den die
Schüler der Grundschule Steinheim
bei ihrem Schulkarneval beherzt
aufgegriffen haben. Rektorin Irmgard
Hake rückte bei der turbulenten
närrischen Sitzung die symbolischen
Schlüssel heraus. In der Schule hatten
dadurch die Kinder das närrische
Regiment angetreten.
„Der Schlüssel ist unser Zeichen der
Macht. Jetzt wird nur noch geschunkelt,
getanzt und gelacht,“ wurde
gereimt. „Man teou, ihr Narren im
Saal. Wir begrüßen Euch zum Schulkarneval,“
riefen auch die drei kleinen
Moderatoren Nils Hornemann, Liana
Benz und Diana Wickberg den bunt
und lustig kostümieren Kindern
zu, die beim Programm begeistert
mitgingen. Alle Kinder hatten mit
ihren Verkleidungen das Thema
„Cartoons und Comics“ aufgegriffen.
In der Schulturnhalle tummelten sich
Comicfiguren wie Mickey Maus,
Panzerknacker, Schlümpfe, Prinzessinnen
und Superhelden.
Mitten drin fühlte sich das Kinderprinzenpaar
Lukas Plaß, „der
Wirbelwind der guten Laune“ und
Lena Wiechers, „der tanzende Stern
der Fröhlichkeit“, deren schönstes
Kleid neben ihrer Prinzessinnenrobe
das Mariechen Kostüm ist, wie echte
Helden. Lena tanzt seit drei Jahren
nämlich als Solomariechen. Zu ihrer
Begleitung gehören die Hofdamen
Lina Vandieken und Merle Lücking
sowie die Wächter Matthis Volmer
und Linus Wiechers. Gekommen war
auch Prinz Thomas Fichter, der mit
donnerndem Büttenmarsch und einer
großen Abordnung der von Präsident
Dominik Thiet angeführten StKG in
die Sporthalle eingezogen war.
Thiet zeigte sich begeistert vom
Empfang und dem Karneval der guten
Laune, ehe er das Kinderprinzenpaar
inthronisierte und sie sie mit großen
Orden auszeichnete. Danach durfte
das Kinderprinzenpaar auf einem
Thron mit der Narrenkappe Platz
nehmen. „Wenn ich dieses prächtige
Bild mit vielen potenziellen Prinzen
und Prinzessinnen sehe, brauchen wir
uns keine Sorgen um die Zukunft des
Steinheimer Karnevals zu machen,“
war auch Prinz Thomas Fichter restlos
begeistert. Er erinnert sich gerne an
seine eigene Schulzeit, vor 35 Jahren
war er Wächter im Hofstaat des damaligen
Kinderprinzen Rochus Grolle.
Ein spritziges Programm sorgte
dafür, dass die Stimmung schnell
„Man teou-Siedegrade“ erreichte.
Dafür sorgten Tänze der Schulgarde,
der Schlümpfe aus den ersten Klassen,
die Dance Friends, die Catwomans
und der ChuChuWa Song, der immer
wieder begeistert. Das Finale läutete
das bekannteste aller Steinheimer
Karnevalslieder „Rund um den Kump
herum, da ist heut’ Karneval. Rund um
den Kump herum, da tanzen wir noch
mal“ ein. Prinz Thomas erlebte durch
den Schulkarneval schon einen Vorgeschmack
auf die weiteren Höhepunkte
der Session, die ihn noch erwarteten.
„Kinder an die Macht“: Rektorin Irmgard Hake rückte an das Kinderprinzenpaar Lukas Plaß und Lena
Wiechers den Schulschlüssel ohne große Gegenwehr heraus.
Triumphaler Einzug des Prinzenpaars beim Steinheimer Galaabend
Kirsten Volmer - „die Sinfonie
der Heiterkeit“
Fünf Wochen mussten Steinheims
Jecken rätseln, wer die Prinzessin
an der Seite des Karnevalsprinzen
und Comic-Helden Thomas Fichter
sein würde. Beim Galaabend wurde
das bestens gehütete Geheimnis
gelüftet als Kirsten Volmer unter
frenetischem Jubel und zu den
Festfanfaren des Spielmannszuges
Ottenhausen als Prinzessin in die
Stadthalle einzog.
Es waren unendlich lange 55 Meter,
die das Prinzenpaar beim triumphalen
Einmarsch in die Stadthalle
genießen, sich von den 1000 Narren
mit dem Schlachtruf „Steinheim
Man teou, ist der Schlachtruf von
ganz Ostwestfalen“ feiern lassen
konnte, um endlich gemeinsam
die Regentschaft über Steinheims
Narren anzutreten. Dieses „Man
teou“ wurde in diesen Tagen dann
auch zum Dauerbrenner karnevalistischer
Ausgelassenheit. „Du hast
Dein Versprechen gehalten, uns eine
wunderschöne Prinzessin zu präsentieren,“
rief StKG Präsident Dominik
Thiet dem Prinzen zu und bat ihn, auf
dem Thron des Prinzenpaars Platz
zu nehmen, dem Steinzeitmobil von
Fred Feuerstein nachempfunden. Im
Stil des diesjährigen Bühnenmottos
„Comics und Cartoons“ hatten die
Bühnenbauer in den letzten Wochen
eine phantastische Dekoration
angefertigt, in die das Prinzenpaar
eintauchen durfte.
Bis zum Beginn des Galaabends
hatte ein Vorhang den Blick auf das
Bühnenbild verborgen, der unter
großem Beifall aufgezogen wurde
und den phantastischen Blick freigab.
„Genießt den Zaubertrank der Heiterkeit
des Steinheimer Karnevals,“
formulierte es Thiet poetisch und
wünschte bei der Regentschaft eine
milde Hand. Von ihrer Thronkulisse
erfuhr das Prinzenpaar bei der Inthronisation
durch den Präsidenten
auch die Beinamen, von denen sie
begeistert waren: Prinz Thomas, „der
charmante Jongleur von Bits und
Bytes“ und Prinzesin Kirsten, „die
Sinfonie der Heiterkeit“.
„Was für ein Wahnsinn,“ zeigte
sich die Prinzessin emotional berührt
vom super Empfang und fühlte mit
ihrem Sohn Matthis mit, der in
dieser Session Kinderprinz werden
wollte. „Ich hatte mehr Glück,“ so
die 38-jährige Prinzessin, die als
Mitglied der Kump(el)stilzchen über
große Bühnenerfahrung verfügt,
beste Botschafterin des Humors ist
und deren Ehemann Andreas viele
Jahre Vizepräsident der StKG war.
Prinz Thomas zeigte sich erleichtert,
das Geheimnis endlich gelüftet zu
haben. Verschmitzt sagte die Prinzessin.
„Mich hatte keiner auf der
Rechnung!“ Das Prinzenpaar kennt
sich schon seit 25 Jahren aus gemeinsamen
Zeltlagern. „Ich hätte keine
bessere Prinzessin wählen können,“
war Prinz Thomas überzeugt.
Die Geheimhaltung war bestens
organisiert, seit der Prinz im Januar
die närrische Bühne aus einem
großen Comicbuch betreten hatte.
Das Prinzenpaar traf sich unerkannt
im Helene Schweitzer Haus - beim
Schwiegervater Karl-Heinz Volmer,
1979 selbst Steinheimer Karnevalsprinz.
Mit Spannung erwarteten die
Jecken im Saal das rassige Programm
des Galaabends, darunter war auch
„Bares für Rares“ Experte Sven
Deutschmanek, der am Rosenmontag
im Rathaus mit dem Rosenmontagsmorgenorden
ausgezeichnet wird.
Das Programm eröffneten die
Sternschnuppen, die furios über die
Bühne wirbelten. Weitere Tänze
zeigten mit anmutiger Leichtigkeit
die Prinzensterne, die Prinzengarde,
die Solomariechen Lea Günther und
Maren Mertens und zum Abschluss
Take Drive mit einem gelungenen
Showtanz. Die Freunde des Prinzen
führten einen Tanz im Schwarzlicht
auf. Die kfd Theatergruppe aus Lügde
zeigte in einem pantomimischen
Sketch, was alles so in einem Kino
passieren kann.
Dass die Garde der StKG mehr
kann als Traditionstanz, bewiesen
die „schönsten Männer Steinheims“,
die den Saal mit ihrem Showtanz
und der Hebefigur mit „Superman“
Jürgen Spier zum Beben brachten.
Das Geheimnis ist gelüftet: Prinz Thomas, „der charmante Jongleur von
Bits und Bytes“ und Prinzessin Kirsten, „die Sinfonie der Heiterkeit“
regieren auf dem Steinheimer Jeckenthron.
Gefeiert wie Popstars: das Männerballett bei seiner Premiere mit
Bürgermeister Carsten Torke (2. von rechts).
So macht Männertanz echt Spaß!
Für Spaß sorgten von den Kump(el)
stilzchen der kfd die Bräute (Martina
Lohre, Monika Peter), Julia Claes mit
einer Büttenrede über die Zeit und
Monika Nolte, die über das spricht,
was Frauen interessiert - Männer, die
dabei von Bosheiten nicht verschont
bleiben. Nolte ist sicher, dass edle
Frauen nicht in Kleidergröße 36
passen. Dafür werden Männer im
Alter Vegetarier, sie stehen nur noch
auf junges Gemüse.“ Witzig präsentierten
sich Udo Klare und Dirk
Lange mit Comedy und Gesang als
junge Ärzte. Udo Klare versteht sich
als Kinderarzt mit der Fachrichtung
Elferrat, zuständig für das junge
„Pamperspräsidium“ der StKG.
Geehrt wurde Silberprinzessin Gisela
Fricke, die als „Herzerfrischende“
1993 regiert hatte. Sie vertrat den
erkrankten Silberprinzen Andreas
Lotsch. Geehrt wurden mit dem
StKG-Sessionsorden Annalena Gelhaus,
Nils Volkmann, Julia Frost und
Oliver Lückig vom Spielmannszug
Ottenhausen.
Dem Männerballett „Kumpels mit
Stil“ mit Bürgermeister Carsten Torke
(Thiet: „Er sieht aus wie Adriano
Celentano“) flogen die Sympathien
bei deren ersten Auftritt zu Musik der
Backstreetboys auf der närrischen
Bühne zu. Die Stimmung heizten
noch einmal die „Dorfrockerzz“
aus Ottenhausen an und die Kapelle
Kamelle mit ihren ewig jungen
Liedern, die den Jecken längst ins
Blut übergegangen sind. Die heutigen
Höhepunkte des Steinheimer
Karnevals können kommen.
Freundinnen des Prinzen nannte sich die Theatergruppe des kfd Lügde,
mit einem Sketch im Kino.
Diesjähriger Träger des Rosenmontagsmorgenordens ist „Bares für
Rares“ Experte Sven Deutschmanek, mit Ehefrau.