E_1930_Zeitung_Nr.003
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N° 3 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
gewisse Hemmung in ihrer Stellungnahme zur<br />
besondern Autostrasse auferlegen, widerlegt<br />
sein. Der Ruf nach Ausbau der bestehenden<br />
Strassen, der natürlich näher liegt, als derjenige<br />
nach Erstellung von besonderen Autostrassen,<br />
steht denn der Entwicklung zur<br />
Autostrasse nicht entgegen, sondern hilft ihr<br />
durch Schaffung guter Zufahrtsstrassen den<br />
Boden ebnen. Weiterhin ist man sich bei<br />
aller Befürwortung von Strassenverbesserungen<br />
doch darüber klar, dass den für die Autostrassen<br />
werbenden Faktoren dadurch kein<br />
Abbruch getan wird, weil bei der Aufrechterhaltung<br />
des gemischten Verkehrs des<br />
Uebels Kern nicht getroffen werden kann. Die<br />
endgültige Lösung kann nach wie vor nur in<br />
der Absonderung des schnell fahrenden,<br />
durchgehenden Automobilverkehrs erblickt<br />
werden.<br />
Der Autostrassengedanke erleidet also<br />
einerseits durch den in unserem Kanton kräftig<br />
an die Hand genommenen Ausbau des bestehenden<br />
Strassennetzes keinen Abbruch,<br />
anderseits hilft jede Strassenkorrektion mehr<br />
oder weniger zur Verbesserung der Verkehrslage<br />
einer in das bestehende Strassennetz<br />
notwendigerweise eingebetteten Autostrasse<br />
mit Nachdem von den Initianten von allem<br />
Anfang an mit privatem Kapital gerechnet<br />
wurde, dürften auch die Bedenken derjenigen,<br />
die im Aufkommen der Autostrasse Bern-<br />
Thun eine Behinderung des allgemeinen<br />
Strassenausbau-Qedankens zu erblicken glauben,<br />
zerstreut sein. Die Autostrasse selbst ist<br />
an diesem Ausbau interessiert! Auch derjenige<br />
Verkehrsffeund, welcher sein Hauptaugenmerk<br />
auf die am nächsten liegende Verbesserung<br />
des bestehenden Strassennetzes<br />
verlegt hat, braucht von der Autostrasse<br />
nichts zu fürchten, sondern kann sich ihren<br />
Befürwortern vielmehr freudig anschliessen.<br />
J.<br />
Ein bundesgerichtlicher<br />
Entscheid über das Vorfahren.<br />
Am Morgen des 24. Juli fuhr auf der rechten<br />
Seite der Strasse Qossau-St Gallen ein<br />
Radfahrer; unmittelbar vor ihm, ebenfalls auf<br />
der rechten Strassenseite, fuhr ein Pferdefuhrwerk<br />
im Trab. Hinter ihnen näherte sich<br />
in gleicher Richtung und mit einer Geschwindigkeit<br />
von 40 km ein Motorwagen. Auf<br />
etwa 200 m Entfernung von den beiden andern<br />
gab der Automobilist Hornsignale, die<br />
aber vom Radfahrer nicht beachtet wurden.<br />
Als der Automobilist bis auf 40 m herangekommen<br />
war, schickte sich der Radfahrer<br />
an, das Pferdefuhrwerk zu überholen und<br />
bog etwas nach links aus; der Automobilist<br />
signalisiert© von neuem, fuhr aber im gleichen<br />
Tempo weiter. Im nächsten Augenblick<br />
vollzog der Radfahrer, der das linke Strassenbord<br />
erreichen wollte , eine scharfe<br />
Schwenkung nach links, geriet damit vor das<br />
heranfahrende Auto und wurde überfahren.<br />
Seine Verletzungen sind schwerer Natur und<br />
hinterlassen einen' bleibenden Nachteil sowie<br />
die Gefahr späterer Komplikationen.<br />
Der Radfahrer führte den Unfall einzig auf<br />
das Verschulden des Automobilisten zurück<br />
und belangte diesen auf Fr. 54,300 Schadenersatz,<br />
unter Vorbehalt eines Nachklagerechts.<br />
Der Autofahrer dagegen betrachtete<br />
den Radfahrer als den Hauptschuldigen und<br />
anerkannte nur ein geringfügiges Mitverschulden<br />
seinerseits. Im Urteil des Kantonsgerichtes<br />
St. Gallen wurde angenommen, der<br />
Unfall sei in erster Linie der Fahrlässigkeit<br />
des Autofahrers zuzuschreiben, doch treffe<br />
den Radfahrer ein erhebliches Mitverschulden,<br />
so dass eine Teilung des Schadens einzutreten<br />
habe. Der Beklagte wurde verurteilt,<br />
dem Kläger zwei Drittel des ermittelten<br />
Schadens, Fr. 17,428, zu ersetzen, dagegen<br />
wurden dessen Begehren auf Zuspruch<br />
einer Genugtuimgs.summe und Zuerkennung<br />
eines Nachklagerechtes abgewiesen. Das<br />
Bundesgericht, an welches sich beide Parteien<br />
wandten, hat die Berufung .des Klägers<br />
>in dem Sinne gutgeheissen, dass diesem zum<br />
Schadenersatz von Fr. 17,428 noch eine Genugtuungssumme<br />
von Fr. 1000 zugesprochen<br />
und ausserdem auf die Dauer von zwei Jahren<br />
ein Nachklagerecht zuerkannt wurde.<br />
In der Beurteilung des beidseitigen Verschuldens<br />
stimmte die oberste Instanz dem<br />
kantonalen Gerichte zu. Es kann dahingestellt<br />
bleiben, ob der Automobilist nicht<br />
schon deswegen sein Tempo hätte verlangsamen<br />
sollen, weil er die beiden andern<br />
Fahrzeuge vor sich sah und die von ihm auf<br />
200 m abgegebenen Signale nicht wahrgenommen<br />
worden waren, daher mit der Möglichkeit<br />
zu rechnen war, dass der Radfahrer<br />
das Pferdefuhrwerk, überholen werde. Auf<br />
alle Fälle hätte er in jenem Augenblick sein<br />
Tempo vermindern sollen, als die beiden<br />
Fahrzeuge nur noch 40 m vor ihm waren und<br />
der Radfahrer, trotz seines weiteren Signals,<br />
tatsächlich vorfahren wollte. War auch die<br />
Strasse so breit (7 m), dass an sich ein<br />
gleichzeitiges Vorfahren zweier Fahrzeuge<br />
gut möglich war, so ist doch ein gleichzeitiges<br />
Vorfahren zweier Fahrzeuge unter allen<br />
Umständen zu vermeiden, weil es regelnlässig<br />
eine gewisse Gefahr schafft. Ganz<br />
besonders muss dieses Manöver zudem vermieden<br />
werden, wenn dadurch ein Radfahrer,<br />
den ja schon eine leichte Unsicherheit<br />
aus der Fahrtrichtung bringen kann, zwischen<br />
zwei grössere Fahrzeug« gelangt.<br />
Liegt demnach in diesem Versuch des gleichzeitigen<br />
Vorfahrens eine Fahrlässigkeit des<br />
Automobilisten, so trifft ihn ein weiteres Verschulden,<br />
weil er dabei sein Tempo von 40<br />
Kilometern unverändert innehielt, was ein<br />
sofortiges Anhalten ausschloss. Dies verstiess<br />
nicht nur gegen die allgemeine Regel<br />
in Art. 34 des Konkordates, wonach der Automobilist<br />
verlangsamen soll, wenn sein<br />
Fahrzeug Anlass zu einem Unfall bieten kann,<br />
sondern auch gegen die Vorschrift des<br />
Art. 37 Kk., wonach das Ueberholen nur mit<br />
der hierzu absolut notwendigen Geschwindigkeit<br />
und mit aller Vorsicht erfolgen darf.<br />
Anderseits trifft den Radfahrer ein Mitverschulden.<br />
Möglicherweise war es schon unvorsichtig,<br />
zum Zwecke des Verfahrens die<br />
rechte Strassenseite zu verlassen, ohne sich<br />
zu vergewissern, dass von hinten kein anderes<br />
Fahrzeug nahe. Jedenfalls handelte er<br />
fahrlässig, als er, trotz des von ihm vernommenen<br />
Motorwagensignals, plötzlich nach<br />
links ausbog, um auf die linke Strassenseite<br />
zu gelangen. Immerhin schliesst dies den<br />
Zuspruch einer Genugtuungssumme nicht<br />
gänzlich aus." W.<br />
Sp<br />
Kay Don geht nadh Florida, um den Weltrekord<br />
zu schlagen. Anfangs März wird an<br />
der Küste von Florida der Kampf um den<br />
Weltrekord beginnen. Wie man hört, wird<br />
Kay Don als Gegner Malcolm Campbell und<br />
verschiedener amerikanischer Rennfahrer<br />
haben.<br />
mg.<br />
Grosser Preis von Frankreich. Der Automobilclub<br />
von Frankreich hat soeben das Reglement<br />
für das am 21. September <strong>1930</strong> auf<br />
der Rundstrecke von Pau stattfindende<br />
Grand - Prix - Rennen herausgegeben. Das<br />
Rennen ist mit 250,000 französischen Franken<br />
dotiert.<br />
Grosser 24-Stunden-Preis von Mans. Bisher<br />
haben sich für diese Veranstaltung 14<br />
Fahrer eingeschrieben, ein gutes Zeichen für<br />
den Erfolg der klassischen internationalen<br />
Prüfungen. Die Ermässigung auf den Anmeldegebühren<br />
beträgt bis 31. Januar 30%<br />
und bis 28. Februar 15%. Nach diesem Zeitraum<br />
wird die ganze Taxe erhoben werden,<br />
mg.<br />
Die endgültige Klassierung.<br />
In unserer letzten Nummer haben wir die<br />
Liste der zuerst Angekommenen veröffentlicht.<br />
Letzten Donnerstag find nun bei prächtigem<br />
Wetter die Schlusskonkurrenz statt,<br />
bestehend in einem Schönheitswettbewerb,<br />
an welchem nur Teilnehmer der Sternfahrt<br />
mitmachen konnten.<br />
Ausschlaggebend warfen Schönheit und<br />
Komfort der Karosserien.<br />
Der erste Rang wird eingenommen von<br />
Percy A. Prooksbaut auf Rolls Royce, welcher<br />
den Preis von Fr. 20.000 erhielt. Abfahrt<br />
von Cannes über Tarbes und zurück.<br />
2. E. Sadovich, Paris (Düsenberg).<br />
3. E. Soanes-Lendrum. London (Cadillac).<br />
4. G. Henry de Joncy: Nice-Lyon (Chrysler).<br />
5. Mlle Renee Maurel, Paris (Peugeot).<br />
6. Piene Varin, Paris (Bugatti).<br />
7. A. Schmidt, Gannes-Beaune (Packard).<br />
8. Stoffel, Paris (Chrysler).<br />
9. Gnyard, Saint-Dizier (Bugatti).<br />
10. Ernest Ronot, Saint-Dizier (Panhard).<br />
11. Lamberjack, Paris (Bugatti).<br />
12. E. Galip, Paris (Citroen).<br />
13. N'ouzaret, Liege (Citroen).<br />
14. Delgado Salcedo, Paris (Talbot).<br />
15. Mlle Marcelle Lachanne, Paris (Voisin).<br />
16. Mlle Raymonde Latour, Paris (Rosengart).<br />
17. Comtesse de Coligny-Chätillon, Paris (Rosengart).<br />
18. Mlle Andre R..., Paris (Bugatti). mg.<br />
Sitzung der<br />
Nationalen Sportkommisson.<br />
Besprechung der Saison <strong>1930</strong>.<br />
Heute Freitag den 10. Januar findet in den<br />
Räumen der Sektion Bern des A. C. S. eine<br />
Sitzung der nationalen Sportkommission statt,<br />
an welcher sämtliche neun Mitglieder, sowie<br />
Herr Sekretär Brieger teilnehmen. Als neugewähltes<br />
Mitglied kann die Kommission<br />
Herrn Zwahlen, Vorstandsmitglied der Sektion<br />
Tessin, begrüssen. Die Tagesordnung<br />
sieht vor: Prüfung der Situation im Sportwesen,<br />
wie sie aus den Wahlen und Beschlüssen<br />
der Delegiertenversammlung in Solothurn<br />
hervorgeht; Festsetzung des schweizerischen<br />
Sportkalenders; Vorbereitungen für das im<br />
Jahre <strong>1930</strong> gesicherte Klausenrennen; Prüfung<br />
des Reglements über die Bergrennen, dessen<br />
Ausarbeitung von der A. I. A. der Schweiz<br />
übertragen wurde; Bericht des schweizerischen<br />
Delegierten, Herrn Decrauzat, an der<br />
Internationalen Sportkommission über die in<br />
Paris getroffenen Beschlüsse. Ferner wird<br />
die Kommission auch Stellung zu nehmen haben<br />
zu dem Beschluss des A.V.D., die inter-<br />
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in der ganzen Welt wäre einfach unmöglich, wenn nicht tatsächlich<br />
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nationale Ahpenfahrt im Jahre <strong>1930</strong> ausfallen<br />
zu lassen. Für das nächste Jahr rechnet man<br />
mit der Beteiligung von Deutschland, Italien,<br />
Frankreich, Oesterreich und der Schweiz an<br />
der internationalen Alpenfahrt.<br />
Angesichts der wichtigen Fragen darf man<br />
auf die Beschlüsse der nationalen Sportkammission<br />
gespannt sein.<br />
gr.<br />
T. C.<br />
Die Entwicklung des T. C. S. im Jahre<br />
1929. An Hand einiger statistischer Angaben<br />
kann man sich leicht ein Bild machen über<br />
die Entwicklung unseres grössten Verbandes<br />
von Motorfahrzeugfahrern in der Schweiz.<br />
Der Verband zählte :<br />
Ende 1927<br />
26 260 Mitglieder<br />
Ende 1928 29 601 ><br />
Ende 1929 32 782 ><br />
Diese setzten sich im Jahre 1929 aus folgenden<br />
Kategorien zusammen :<br />
Automobilisten<br />
Motorradfahrer<br />
Radfahrer<br />
Total<br />
25 382<br />
4170<br />
3230<br />
32 782<br />
Wie man sieht, machen die Automobilisten<br />
die grosse Mehrzahl aus. Der Vorstand des<br />
T. C. S. bemerkt dazu in seinem Jahresbreicht:<br />
«Wir bedauern, dass die Motorradfahrer<br />
und Radfahrer in unserem Verband©<br />
nicht zahlreicher sind; sie gemessen insbesondere<br />
im Versicherungswesen bedeutende<br />
Vorteile. Ihre Unterstützung würde uns erlauben,<br />
die Massnahmen zugunsten der<br />
Strassenbenützer noch bedeutend auszudehnen.»<br />
_ ;<br />
Immerhin kann sich der T. C. S. nicht beklagen.<br />
Er hat im letzten Jahr auf dem Gebiete<br />
der Touristik einen gewaltigen Fortschritt<br />
zu verzeichnen. Dies ergibt sich aus<br />
den Zahlen der ausgestellten Triptyks :<br />
1927 2 586 Triptyks<br />
1928 36 794 <<br />
1929 44428 c<br />
Nachfolgend eine Tabelle zum Vergleich<br />
der im Jahre 1928 und 1929 nach den verschiedenen<br />
Ländern ausgestellten Triptyks:<br />
1928 1929<br />
Frankreich 8 659 9 852 '-F,<br />
Deutschland 6122 7 653 +;<br />
Oesterreich 2 237 2 889 "H<br />
England 46 76 4-]<br />
Belgien " 395 353 —<br />
Holland 229 164 —<br />
Italien 3 699 3 243 —<br />
Schweiz 14755 18 542 +,<br />
Dänemark 15 11 —<br />
AcgTPtea 2 6 "H<br />
Finnlaad! 8 5 —<br />
Grenzpassierscheinhefte 195 490 "H<br />
Spanien 124 302 4;<br />
Estland — 5 - J ,<br />
Bulgarien' — 5 - -<br />
Griechenland — 2 --<br />
Ungarn 56 59 --<br />
Lettland 7 2 —<br />
Littauen — 8 +<br />
Marokko 5 7 +'<br />
Norwegen 11 4 —<br />
Polen 17 21 +'<br />
Portugal 15 21 +<br />
Schweden, 11 12 +<br />
Tunis 5 4 —<br />
Tschechoslowakei 154 89 —•<br />
Jugoslawien 27 35 +<br />
Warenpassierscheine — 566 ~f~<br />
Schiffahrt — 2 +<br />
36 794 44 428<br />
Ein europäisches Automobilkartell. Im<br />
Laufe des Januars findet in Prag eine Sitzung<br />
des europäischen Ausschusses der Automobilindustrie<br />
statt, in der über die Fragen<br />
der Kontingenterhöhung beraten werden<br />
wird. Dazu wird gemeldet, dass es nicht<br />
ausgeschlossen sei, dass es zu einem europäischen<br />
Automobilkartell komme, das die<br />
Aufgabe hätte, der ständigen Automobileinfuhr<br />
aus Amerika entgegenzutreten. Dieser<br />
Gedanke werde ausser von den grossen<br />
deutschen Autowerken auch von ersten Firmen<br />
in Frankreich und Italien, sowie von<br />
Händlerfirmen in Mitteleuropa, darunter von<br />
Schweizer Häusern, propagiert.<br />
Zum Boykott der deutschen Autofabriken<br />
• gegen Oesterreich.<br />
Da gegenwärtig in Oesterreich mehr Wagen<br />
fabriziert werden als im ejgenen Lande<br />
und auch im Auslande abgesetzt werden können,<br />
hat sich die österreichische Regierung!<br />
ins Mittel gelegt und zum Schütze der Industrie<br />
des Landes die Zahl der bis 1. Januar<br />
<strong>1930</strong> einzuführenden deutschen Wagen auf<br />
300 beschränkt. Diese Einschränkungszahl<br />
für die Einfuhr deutscher Wagen ist aber in<br />
kurzer Zeit erreicht worden, so dass sich<br />
die deutschen Reichsbehörden und die deutsche<br />
Automobilindustrie gezwungen sahen,<br />
in Oesterreich Schritte zu unternehmen.<br />
Die deutschen Automobilfabrikanten protestierten<br />
gegen den hohen Zollansatz (47 %\<br />
ad Valorem) und drohten, nicht mehr an<br />
sportlichen Veranstaltungen in Oesterreich<br />
teilzunehmen.<br />
lt.