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E_1933_Zeitung_Nr.087

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N°87 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Vevkeh vstecftü n<br />

Automatische Verkehrssicherung<br />

und -regelung.<br />

In Basel.<br />

Nachdem imin in Zürich seit neun Monaten<br />

eine Anlage störungsfrei durch aufleuchtendes<br />

Rot das Nahen eines Fahrzeuges aus<br />

der Querrichtung anzeigt, ist man in Basel<br />

dazu übergegangen, eine ähnliche, aber etwas<br />

kompliziertere Anlage einbauen zu lassen.<br />

Die Signalisierung erfolgt dadurch, dass<br />

ein der Kreuzung sich näherndes Fahrzeug<br />

zwei nahe beieinander, aber etwa dreissig<br />

Meter vor der Kreuzung befindliche Schwellen<br />

überfährt, die in der Strassendecke so<br />

eingebaut sind, dass sie das Fahren nicht<br />

behindern. Durch die Schwellen wird auf<br />

pneumatischem Wege ein Kontakt eingeschaltet,<br />

aber nur, wenn die Schwellen in<br />

der Richtung zur Kreuzung hin überfahren<br />

werden; die Anlage ist also «richtungsempfindlich»,<br />

d. h. sie spricht nicht an, wenn<br />

die Schwellen von Fahrzeugen überfahren<br />

•werden, die sich von der Kreuzung entfernen;<br />

jede überflüssige Signalisierung wird<br />

damit vermieden.<br />

Das ist dasselbe Prizip, das viele Fahrer<br />

in der Schweiz bereits von der Anlage in<br />

Zürich her kennen. Während aber in Zürich<br />

der Fahrer nur ein rotes Licht auslöst, das<br />

in den Zugängen quer zu seiner Fahrtrichtung<br />

erscheint, so dass er selber gar nicht<br />

sieht, dass er sich gesichert hat, schaltet der<br />

Fahrer in Basel mit dem roten Lichte in der<br />

Querrichtung B zugleich ein grünes Licht in<br />

seiner eigenen Fahrtrichtung A ein. Sobald<br />

er dieses sieht, weiss er genau, dass er auf<br />

freie Durchfahrt rechnen kann. Denn wenn<br />

ein Fahrzeug aus der Querrichtung B etwa<br />

vor ihm auf die Kreuzung gekommen wäre,<br />

so hätte es durch Ueberfahren der auf seiner<br />

Zuganc;sstrasse befindlichen Schwellen<br />

den Verkehr in der Richtung A bereits gesperrt,<br />

indem es dort ein rotes, für sich selber<br />

aber ein grünes Licht ausgelöst hätte.'<br />

Liegt dieser Fall vor, so bekommt die Fahrtrichtung<br />

A erst dann ein grünes Licht, also<br />

das Zeichen für freie Fahrt, wenn die (beliebig<br />

einregulierbare) Zeit für das aus Richtung<br />

B gegebene Signal abgelaufen ist; diese<br />

Zeit wird so bemessen, dass bei Einhalten<br />

eines normalen Tempos das Fahrzeug bereits<br />

die Mitte der Kreuzung erreicht oder<br />

diese überfahren hat, ehe das Signal erlischt.<br />

Dabei macht es aber nichts aus, wenn ein<br />

Fahrzeug aus Richtung A die Schwellen in<br />

seiner Zugangsstrasse noch in der Zeit überfährt,<br />

während welcher die Signale für freie<br />

Fahrt in Richtung B leuchten. Er verliert<br />

dadurch sein Signal nicht, das sich automatisch<br />

eben erst dann einschaltet, wenn die<br />

Zeit für die Gegensignale abgelaufen ist;<br />

der Fahrer muss lediglich vor der Signaltafel<br />

auf diese Umschaltung warten.<br />

Uebrigens hat man noch besonders auf etwaige<br />

farbenblinde Fahrer Rücksicht genommen:<br />

die grünen Signale erscheinen nämlich<br />

in Quadratform, die roten sind kreisförmig;<br />

man kann sich also auch unabhängig vom<br />

Farbensinn vollkommen ausreichend orientieren.<br />

Die oben erwähnte Einbeziehung der<br />

Strassenbahn, die vom Standpunkte des Automobilisten<br />

unbedingt gefordert werden<br />

muss, geschieht dadurch, dass diese mit dem<br />

Kontaktbügel an der Oberleitung eine kleine<br />

Schwelle überfährt, wodurch ebenfalls auf<br />

pneumatischem Wege der Kontakt eingeschaltet<br />

wird. Der Strassenbahn ist hierbei<br />

ein gewisses Vorrecht eingeräumt worden :<br />

ihre Kontaktschwelle befindet sich um fünf<br />

Meter weiter von der Kreuzung entfernt als<br />

die Schwellen in deT Strasse, die von anderen<br />

Fahrzeugen betätigt werden. Sie löst<br />

daher die Signale ungefähr eine Sekunde<br />

früher als diese.<br />

Die Basler Anlage ist im Unterschiede<br />

von derjenigen in Zürich nicht nur Verkehrssicherung,<br />

sondern zugleich Verkehrsregulierung,<br />

die für eine raschere und reibungslose<br />

Abwicklung des Verkehrs wünschenswert<br />

ist. Sie hat zudem den Vorzug, dass<br />

Fussgänger und Radfahrer sich ebenfalls an<br />

den Signalen orientieren können. V.<br />

In Bern.<br />

Seit einiger Zeit hat nun auch Bern seine<br />

Verkehrsampel, die am Hirschengraben den<br />

Verkehr regulieren soll. Die Ampel hat sich<br />

bereits in anderen Städten bewährt und es<br />

besteht keinerlei Qrund, dass man in der<br />

Bundesstadt nicht die nämlichen guten Erfahrungen<br />

damit machen sollte. Der Versuch<br />

kann natürlich hier, wie anderswo, nur<br />

dann gelingen, wenn sich sämtliche Strassenbenützer<br />

ohne Unterschied strikte an die<br />

Regelung der Durchfahrt durch die Ampel<br />

halten. Die Motorfahrzeugführer müssen dabei<br />

insbesondere zweierlei beachten: Einmal<br />

gilt es auch für sie, weder verfrüht, noch<br />

dann, wenn der Zeiger bereits wieder auf<br />

die Stoppfläche gerückt ist, die Durchfahrt<br />

erzwingen zu wollen. Im weiteren<br />

hängt es sehr von ihrer Geschicklichkeit ab,<br />

ob es an der Kreuzung zu Stockungen kommt<br />

oder nicht. Die Fahrer können sich auf grössere<br />

Distanz darauf einrichten, dass der Verkehr<br />

flüssig bleibt. Bemerken sie, dass der<br />

Zeiger auf Stop rückt, dann wird eben schon<br />

von weitem die Fahrt verlangsamt, so dass<br />

die Weiterfahrt bereits wieder frei wird, bis<br />

man zur Kreuzung kommt. Muss der Führer<br />

warten, so soll er sich durch Einschalten des<br />

Ganges und Lösen der Bremsen so vorbereiten,<br />

dass er im Augenblick, da der Verkehr<br />

in dieser Richtung frei wird, die Fahrt<br />

wieder fortsetzen kann und nicht durch<br />

alle möglichen Manöver die nachfolgenden<br />

Gefährte behindert und die Strasse sperrt.<br />

Die auf das Signal «freie Fahrt» wartenden<br />

Wagen sollen sich auch geordnet hintereinander<br />

aufstellen. Vor allem ist darauf zu<br />

achten, dass die Tramgeleise möglichst frei<br />

bleiben, damit nicht durch die gezwungenermassen<br />

haltenden Strassenbahnen der Verkehr<br />

noch mehr verstopft wird. Gewiss wird<br />

sich die Ampel bei allseitig gutem Willen<br />

und disziplinierter Fahrweise als wertvolles<br />

Hilfsmittel in der Verkehrsregelung erweisen.<br />

Im übrigen sei noch daran erinnert, dass<br />

die Ampel zwischen 8 Uhr abends und 7 Uhr<br />

morgens ausgeschaltet ist. (Dass also keiner<br />

so lange auf das Durchfahrtssignal wartet!)<br />

V^wU^Uw<br />

Schaffung von Automietstellen. Kürzlich<br />

haben wir in einem Leitartikel (« A.-R.» Nr.<br />

68) unter diesem Titel ein Problem aufgeworfen,<br />

das in Anbetracht der heutigen wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse zur Diskussion gestellt<br />

werden musste. In Nr. 37 des «Merkur<br />

», dem offiziellen Organ des Verbandes<br />

reisender Kaufleute in der Schweiz, wird unser<br />

Vorschlag aufgegriffen und die Mitglieder<br />

des Verbandes aufgefordert, ihre Eindrücke<br />

und Ueberlegungen über dieses Problem<br />

dem Zentralsekretariat oder in Form<br />

von Einsendungen im « Merkur » bekanntzugeben.<br />

Nachdem auch bei uns über diesen<br />

Fragenkomplex verschiedene Antworten eingegangen<br />

sind, ist zu hoffen, dass in Verbindung<br />

mit dem Verband reisender Kaufleute<br />

in der Schweiz und andern für diese Frage<br />

in Betracht kommenden Interessenten, sich<br />

allmählich eine Lösung der angeschnittenen<br />

Probleme ergeben wird.<br />

Bahn und Auto in Belgien. Auf die Initiative<br />

des Conseil Superieuf des Transports<br />

hin ist im vergangenen Jahr ein Komitee für<br />

das Problem Bahn-Auto geschaffen worden,<br />

dessen Aufgabe darin besteht, die Konkurrenzverhältnisse<br />

zwischen Schiene und Auto<br />

hauptsächlich vom Gesichtspunkt des Gütertransportes<br />

aus zu untersuchen.<br />

Nach Durchführung umfassender Erhebungen<br />

in den interessierten Wirtschaftskreisen<br />

hat dieses Komitee kürzlich seinen Bericht<br />

dem Verkehrsministerium unterbreitet, nicht<br />

ohne sich dabei auch über die bezüglichen<br />

Arbeiten, Methoden und Erfahrungen des<br />

Auslandes erkundigt zu haben. Der Bericht<br />

kommt zum ScMuss, dass die Gütertransporte<br />

auf der Strasse einer gleichen Regelung<br />

zu unterwerfen seien, wie sie bereits<br />

für die Beförderung von Reisenden besteht<br />

und regt im weitern die obligatorische Eintragung<br />

solcher Unternehmungen im Handelsregister,<br />

eine Kontrolle der Fahrzeuge,<br />

die Schaffung spezieller Papiere für solche<br />

Fahrzeuge und die Einrichtung einer besonderen<br />

Buchhaltung an. Im weitern schlägt<br />

das Komitee die Einführung einer besondern<br />

Taxe auf den automobilistischen Gütertransporten<br />

über lange Distanzen vor. Der Bericht<br />

des Komitees wird in nächster Zeit dem Conseil<br />

Superieur des Transports zur Genehmigung<br />

unterbreitet.<br />

sk.<br />

Ist der Rückblickspiegel in Frankreich für<br />

Ausländer erforderlich? Wiederholt ist es<br />

schon vorgekommen, dass Ausländer in<br />

Frankreich Anstände hatten, weil ihr Wagen<br />

nicht mit einem Rückblickspiegel versehen<br />

war, der in Frankreich Vorschrift ist. Der<br />

Rechtsfäll verhält sich jedoch einfach: alle<br />

Länder, welche die internationale Konvention<br />

unterzeichnet haben, sind verpflichtet,<br />

die Angehörigen solcher Länder, die ihrerseits<br />

der Konvention beigetreten sind, in ihrem<br />

Gebiet frei zirkulieren zu' lassen, ohne<br />

an sie weitergehende Anforderungen zu stellen,<br />

als in der Konvention vorgesehen sind.<br />

Der Rückblickspiegel ist nun aber dort nicht<br />

vorgeschrieben und es ist deshalb nur dem<br />

Uebereifer einiger Beamten zuzuschreiben,<br />

wenn der Rückblickspiegel auch von Ausländern<br />

gefordert wurde. Der T.C.S. hat deshalb<br />

mit dem T.C.F. in dieser Angelegenheit<br />

Rücksprache genommen.<br />

\z.<br />

Schon macht sich<br />

Das Rad der Zeit<br />

geht immer vorwärts. So Ist auch die gewöhnliche<br />

Schneekette von der Original-<br />

Union mit der Zickzack-Anordnung<br />

Oberholt worden.<br />

Sie Ist heute das Sicherste, was es auf diesem<br />

Gebiete gibt.<br />

• • •<br />

jeden Morgen lässt sich, der Motor nur mühsam in<br />

Gang bringen, und besonders dann, wenn die Garagen<br />

noch nicht geheizt werden.<br />

Vielfach muss man wieder auf die alten Hilfsmittel<br />

zurückgreifen,<br />

auf warmes Wasser,<br />

auf das „Ausschleppen",<br />

auf die Antriebskurbel.<br />

Diese Unannehmlichkeiten können Sie samt und<br />

sonders entbehren, wenn Sie Ihre Motoren mit einem<br />

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