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E_1934_Zeitung_Nr.041

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NO 41 - <strong>1934</strong><br />

(Ohne Verantwortlichkeit<br />

der Redaktion.)<br />

Amerikanische Automobil-Verkaufspreise.<br />

Wer heute amerikanische Journale durchgeht,<br />

der stösst unter den Inseraten derselben<br />

immer wieder auf Anpreisungen der<br />

neuesten Produkte der verschiedenen amerikanischen<br />

Automobilkonzerne zu unglaublich<br />

billigen Preisen. Man sollte daher meinen,<br />

dass die amerikanischen Marken auch<br />

bei uns billig gekauft werden könnten, besonders<br />

nachdem der amerikanische Dollar<br />

nur noch gut 3 Schweizerfranken wert ist.<br />

Hier ein Beispiel :<br />

In einer der grössten amerikanischen Zeitschriften<br />

vom 10. März dieses Jahres wird<br />

eine auch bei uns sehr vorteilhaft bekannte<br />

Automobilmarke der mittleren Preislage zum<br />

Preise von 745 Dollar f.o. b. Detroit angeboten.<br />

Das macht zum heutigen Kurs ca. 2300<br />

Schweizerfranken aus. Das gleiche Modell<br />

wird hier in der Schweiz zum Preise von<br />

Fr. 9750 offeriert. Es besteht also zwischen<br />

dem amerikanischen Preis und dem schweizerischen<br />

Detailverkaufspreis eine Differenz<br />

von fast Fr. 7500. Hievon mögen höchstens<br />

Fr. 3000 abgehen für Zoll, und Fracht. Es<br />

bleiben also immer noch über Fr. 4000 Differenz<br />

zwischen Amerika und der Schweiz.<br />

, Geben wir dem schweizerischen Verkäufer<br />

noch eine Extraprovision gegenüber seinem<br />

amerikanischen Kollegen von Fr. 500, so<br />

bleibt immer noch eine Differenz von mindestens<br />

Fr. 3500 auf einen Wagen, der in<br />

Amerika für weniger als Fr. 2500 verkauft<br />

wird.<br />

Ungefähr die gleichen Differenzen finden<br />

wir auch bei andern bestbekannten Automobilmarken.<br />

Es wäre nun wirklich interessant,<br />

hier einmal von berufener Seite eine glaubhafte<br />

Aufklärung zu erhalten. Dem Schreiber<br />

dieser Zeilen wurde von verschiedenen<br />

Verkäufern ebenso verschiedene, oft sehr komische<br />

Ursachen dieser oben erwähnten Unterschiede<br />

angegeben. Der eine sagte, die<br />

Preise seien inzwischen in Amerika verdoppelt<br />

worden, der andere behauptet, sie kaufen<br />

die einzelnen Teile und lassen dieselben<br />

in der Schweiz zusammensetzen, was natürlich<br />

viel teurer sei, als wenn der Wagen direkt<br />

aus Amerika bezogen würde. Der Dritte<br />

erzählte von einer speziellen Export-Ausrüstung<br />

und viel schöneren Ausführung der<br />

hier verkauften Automobile gegenüber den<br />

dem amerikanischen Publikum servierten<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Wagen. Wieder ein anderer behauptete, dass<br />

die Amerikaner aus den Schweizern herausquetschen<br />

was möglich sei, solange der<br />

Sohweizerfranken noch gut ist. Fast möchte<br />

man glauben, dass diese letztere Erklärung<br />

der Wirklichkeit am nächsten kommt.<br />

Mit obigen Ausführungen soll keineswegs<br />

dem sicher nicht auf Rosen gebetteten Automobilhandel<br />

ein Hemmschuh vorgeworfen<br />

werden. Aber dass das gleiche Auto in der<br />

Schweiz viermal mehr kosten soll als in<br />

Amerika, ist einfach etwas zu dick. Es ermuntert<br />

jeden Automobilkäufer, der einen alten<br />

Wagen einzutauschen hat, für denselben<br />

durch Spielenlassen der Konkurrenz einen<br />

unvernünftig hohen Preis zu erzielen, so dass<br />

ohne Zweifel für den Automobilverkäufer<br />

Ends aller Enden doch nicht viel herausschaut.<br />

Es wäre viel besser, man würde dlie Schweizer<br />

an der Dollarentwertung mitprofitieren<br />

lassen und daneben die Verkaufsorganisation<br />

so einrichten, dass die Preise auf ein vernünftiges<br />

Mass reduziert werden könnten.<br />

Die alten Wagen würden dann selbstverständlich<br />

auch weniger Wert sein, womit me.n<br />

sich ohne weiteres abfinden könnte, und mancher<br />

Verkauf von einem neuen Auto könnte<br />

bewerkstelligt werden, ohne dass die betr.<br />

Automobilfirma einen alten Wagen zu einem<br />

übersetzten Preis übernehmen müsste.<br />

Die gegenwärtigen ungesunden Zustände können<br />

weder für den Verkäufer noch für den<br />

Käufer, noch für die gesamte Volkswirtschaft<br />

von Nutzen sein. C. G. in Q.<br />

Dem Wunsche nach fachkundiger Aufklarung<br />

sind wir gerne nachgekommen und haben uns zu<br />

diesem Zwecke an die hiefür wohl am bestgeeignete<br />

Instanz, den Automobil-Händler-Verband gewandt.<br />

Die nachstehenden Ausführungen dürften nun die<br />

dem Aussenstehenden zu gross erscheinenden Preisdifferenzen<br />

genügend begründen:<br />

Wir nehmen die uns gebotene Gelegenheit,<br />

einem weitern Publikum die sogenannten<br />

Katalogpreise von Automobilen amerikanischer<br />

Provenienz zu begründen, gerne wahr.<br />

Wir tun dies um so lieber, weil ähnliche Argumente<br />

wie dliese in dem uns zur Verfügung<br />

gestellten Artikel Ihres Einsenders angeführt<br />

sind, öfters gehört werden.<br />

Zunächst ist zu konstatieren, dass die in<br />

den amerikanischen Zeitschriften veröffentlichten<br />

Preise immer das billigste Standard-<br />

Modell betreffen, wobei aber nicht einmal<br />

das fünfte Reserverad mit Pneu inbegriffen<br />

ist. Nicht inbegriffen in dem angegebenen<br />

Preise sind selbstverständlich das sechste<br />

mit einem kleineren Lager auskommt. Ueber<br />

all dies hat der hiesige Händler den ihm gelieferten<br />

Wagen, da dieser wochenlang un-<br />

Rad, Radhüllen, Stossstangen, Kofferträger,<br />

Freilauf, Airwheel-Pneus usw. Zu diesen<br />

Supplements kommen bei den meisten Marken<br />

noch solche für Exportausrüstungen, wie<br />

andere Vergaser,, Bergkühler u. a. m. Ein<br />

700-Dollar-Wagen kommt also allein schon<br />

vor seiner Verschiffung mit diesen für den<br />

europäischen Markt notwendigen Spezialausrüstungen<br />

auf ca. 20—25% höher als der sogenannte<br />

amerikanische Katalogpreds.<br />

Nun muss aber der hiesige Vertreter der<br />

Fabrik einen bedeutend höheren Nettopreis<br />

zahlen als der amerikanische Händler, da die<br />

wichtigsten Fabriken in Europa eigene grosse<br />

Verkaufsorganisationen unterhalten, deren<br />

Kosten selbstverständlich der Europäer zu<br />

zahlen hat, die ihm aber, und zwar sowohl<br />

dem Vertreter als auch dem Käufer, insoweit<br />

zugute kommen, als dieselben riesige Ersatzteillager<br />

führen, Ersatzteillager, die in die<br />

•Millionen von Franken gehen.<br />

Bis zur Schweizergrenze wird der Wagen<br />

von einem Grossimporteur, der mit der amerikanischen<br />

Fabrik einen Vertretervertrag<br />

auf Abnahme einiger hundert Wagen pro<br />

Jahr abschliesseri musste, eingeführt. Die<br />

Spesen für die Fracht ab Fabrik bis Antwerpen<br />

sind in Schweizerfranken zu zahlen und<br />

haben kürzlich 25—30% aufgeschlagen. Der<br />

Grossimporteur hat die Wagen in Amerika<br />

vor deren Abgang zum voraus zu zahlen.<br />

Trotz dieser Vorauszahlung muss er in Amerika<br />

ein beträchtliches Dollardepot als Garantie<br />

für die richtige Erfüllung des Abnahmevertrages<br />

hinterlegen.<br />

In Amerika kommen die Fabriken selber<br />

für die Kosten der Verkaufsorganisation der<br />

Händler, insbesondere für die Propaganda,<br />

auf, weshalb die dortigen Vertreter grosser<br />

Spesen enthoben werden, während die schweizerischen<br />

FabrikvertreteT gezwungen sind,<br />

den Verkauf auf eigene Rechnung zu organisieren,<br />

auf eigene Rechnung Propaganda zu<br />

machen usw.<br />

Der Dienst am Kunden erfordert für den<br />

hiesigen Händler die Haltung eines Ersatzteillagers,<br />

das oft in die Hunderttausende von<br />

Franken geht, er muss, wäll er konkurrenzfähig<br />

sein, beständig ein reichhaltiges Wagenlager<br />

halten. Ist es ihm nicht möglich,<br />

dasselbe vor Bekanntwerden der neuen Modelle<br />

zu verkaufen, so muss er die ihm noch<br />

verbliebenen Autos mit grossem Einschlag,<br />

vielfach sogar mit Verlust, abgeben. Der<br />

amerikanische Händler hat diesbezüglich ein<br />

viel kleineres Risiko, da er die Wagen bei<br />

Bedarf rascher zur Hand hat und daher auch<br />

terwegs ist, vor der Ablieferung an den Kunden<br />

nochmals zu überprüfen, was ihm bedeutende<br />

Spesen verursacht.<br />

Wie der Einsender Ihres Artikels sehr<br />

richtig selbst gesteht, versucht heute jeder<br />

Käufer, der einen alten Wagen einzutauschen<br />

hat, dafür einen unverhältnismässig hohen<br />

Preis zu erzielen. Der Automobil-Händler-<br />

Verband versuchte schon seit langem, den<br />

Altwagenhandel auf eine gesunde Basis zu<br />

bringen, er steht indessen der gegebenen Situation<br />

deswegen machtlos gegenüber, weil<br />

seine Vorschläge zur Gesundung des Altwagenhandels<br />

auf dem Gebiete der ganzen<br />

Schweiz durchgeführt werden müssten und<br />

nur eine behördlich sanktionierte Zwangsorganisation<br />

der Umgehung von Abmachungen<br />

vorbeugen könnte. In Amerika steht der<br />

Händler unter dem heutigen NIRA-Gesetz, bei<br />

Barverkauf darf er keinen Kassarabatt abgeben<br />

und beim Eintausch alter Wagen hat er<br />

sich strikte an die Vorschriften der National<br />

Automobile Chamber of Commerce (NACC)<br />

zu halten. Im Falle der Uebertretung werden<br />

sehr hohe Bussen ausgefällt. Wenn wir in<br />

der Schweiz einmal soweit sind, so werden<br />

die Katalogpreise selbstverständlich auch niedriger<br />

angesetzt, müssen dann aber auch eingehalten<br />

werden. Der Automobilhändler wird<br />

dann vielleicht am Ende des Jahres etwas<br />

verdient haben, heute ist er nicht auf Rosen<br />

gebettet.<br />

Die Kontingentierungsvorschriften veranlassen<br />

ihn, nicht nur für jeden Wagen eine bedeutende<br />

Gebühr für Einfuhrbewilligung zu<br />

zahlen. Im Interesse der schweizerischen<br />

Volkswirtschaft wurde der Import amerikanischer<br />

Wagen auf die Hälfte des Jahres<br />

1932 reduziert und um Zusatzkontingente zu<br />

erlangen, muss der Händler schweizerische<br />

Ersatzteile in die Wagen einbauen; diese<br />

kommen bedeutend teurer zu stehen. Für<br />

die unter Kontingent bezogenen Wagen und<br />

diejenigen für welche schweizerische Teile<br />

eingebaut werden, muss ein mittlerer Preis<br />

kalkuliert werden; unter diesen Umständen<br />

kann selbstverständlich auf die amerikanischen<br />

Kataloepreise nicht mehr abgestellt<br />

werden.<br />

Automobil-HändJeT-Verfoand:<br />

sie. Dr. Fre&^Zamboni.<br />

Ueber last et..»<br />

Der Geschäftsmann weiss nicht mehr wo ein noch<br />

wo aus. Jedermann ratet ihm, seine Unkosten zu<br />

reduzieren, aber niemand sagt ihm wie.<br />

Er findet, dass seine Automobil-Transporte zuviel<br />

Brennstoff benötigen, und er wäre froh, wenn er<br />

wüsste, dass Oberall da, wo Sparmassnahmen zur<br />

unbedingten Notwendigkeit geworden sind, nach zahlreichen<br />

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