E_1934_Zeitung_Nr.060
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-1984 AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
(Fortsetzung Ton Seite 9.)<br />
Als Motoren dienen zwei 90 - PS - Pobjoy-<br />
Niagaras.<br />
Den zweiten Rang nahm eine von Thomas<br />
Rose pilotierte Miles Hawk mit 120 -HP-<br />
Qipsy-Motor und den dritten Rang eine sorgfältig<br />
frisierte Moth, ebenfalls mit Qipsy HI-<br />
Motor und L. Lipton als Pilot ein. Die erreichten<br />
Geschwindigkeiten betrugen hier im<br />
Finaltreffen 237 km/St., bezw. 199 km/St.<br />
Die schnellste Zeit machte Percival auf<br />
Mew-Qull/Gipsy IV mit 306 km/St.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Falschmeldungen um die Alpenstrassen-<br />
Inltiative. Dieser Tage ging eine Meldung<br />
durch eine Anzahl Tageszeitungen, die, sofern<br />
sie der Wirklichkeit entsprochen hätte,<br />
nicht geringes Aufsehen unter den seinerzeitigen<br />
Unterzeichnern der Initiative verursachen<br />
müsste. Die Mitteilung behauptete<br />
nämlich, Bundesrat Etter habe vor kurzem<br />
eine Delegation der Initianten empfangen, um<br />
mit ihnen auch die Finanzierungsfrage zu<br />
diskutieren. « Nach der Meinung der Initianten<br />
sollte der Bund ein Anleihen von 100 Millionen<br />
Fr. aufnehmen, das aus einer vorzunehmenden<br />
Benzinzoll-Erhöhung, die mindestens<br />
10 Millionen Fr. pro Jahr abzuwerfen<br />
hätte, verzinst und getilgt werden sollte.»<br />
Nun haben ganz gewiss weder die Motorfahrzeugbesitzer,<br />
noch die an der Entwickhing<br />
des Autotourismus sonst interessierten<br />
Kreise auch nur eine einzige Unterschrift in<br />
der Meinung abgegeben, dass der Alpenstrassenbau<br />
auf ihrem Rücken und auf ihre<br />
Kosten zu erfolgen habe. Schliesslich werden<br />
durch den Ausbau der Alpenroiiten nationale<br />
Werte geschaffen, die der ganzen Schweiz<br />
und keineswegs nur den Automobilisten oder<br />
den Hoteliers allein zum Wohle gereichen.<br />
Nie und nimmer würden die an der weiteren<br />
Förderung des Strassentransportes und des<br />
internationalen Gästezustromes anteilnehmenden<br />
Kreise einer Verteuerung und damit<br />
jiner erneuten Erschwerung des Reiseverkehrs<br />
das Wort reden können. Da'diese Auffassung<br />
restlos von den Mitgliedern der<br />
Schweizerischen Strassenverkehrsliga geteilt<br />
wird, in deren Schoss die Strasseninitiative<br />
reifte und zur Durchführung gelangte, schien<br />
uns die obige Meldung, die der jetzigen journalistischen<br />
Sauregurken-Zeit alle Ehre machen<br />
könnte, um so widerspruchsvoller und<br />
unwahrscheinlicher. Erkundigungen bei massgebenden<br />
Persönlichkeiten der Liga und der<br />
darin" vertretenen Verbätfde' ergäben nun, !<br />
dass die Mitteilung in der- oben erwähnten<br />
Form absolut nicht stimmt. Wir sind im Gegenteil<br />
ermächtigt, formell zu dementieren,<br />
dass Vertreter der Liga bei Bundesrat Etter<br />
vorsprachen und ein derartiger Finanzierungsplan<br />
angeregt worden sei, da eine Benzinzollerhöhung<br />
das letzte Mittel wäre, das<br />
für den Zweck der Geldbeschaffung als tauglich<br />
erachtet werden könnte. Wie uns mitgeteilt<br />
wird, hat kürzlich eine dem Fremden-<br />
-verkehrsverband nahestehende Persönlichkeit<br />
mit Bundesrat Etter konferiert, wobei<br />
möglicherweise der Benzinzoll als Finanzquelle<br />
gesprächsweise erwähnt wurde. Eine<br />
verbindliche Meinung konnte aber niemals<br />
im Auftrage oder im Einverständnis mit den<br />
\ «Initianten der Initiative > in dieser Richtung<br />
abgegeben worden sein. Möglicherweise<br />
war diese <strong>Zeitung</strong>sente auch nur ein Versuchsballon<br />
oder wurde der Journalist, der<br />
sie als «Primeur» servierte, departementalerseits<br />
in diesem Sinne orientiert, weil dort<br />
der Wunsch der Vater des Gedankens ist.<br />
Sei dem, wie ihm wolle, so können alle jene,<br />
die die Initiative unterstützt haben, vollkommen<br />
beruhigt sein, indem die Initianten eine<br />
Benzinzollerhöhung unter keinen Umständen<br />
in diesem Zusammenhang gutheissen würden.<br />
Dagegen wäre wohl nichts dagegen einzuwenden,<br />
wenn von dem jetzigen jährlichen<br />
Ertrag des Benzinzolles wenigstens 10 Millionen<br />
ausgeschieden und für die Verzinsung<br />
nnd Amortisation eines 100 - Millionen - Anleihens<br />
Verwendung fänden. Auf diese Weise<br />
kämen die Gelder wieder dahin, wohin sie<br />
eigentlich gehören: auf die Strasse.<br />
2kus den Kanfonen<br />
Das Schicksal des zürcherischen Verkehrsgesetzes.<br />
Der Kantonsrat ging Mitte Juli in,<br />
die Ferien und versparte sich die Weiterbehandlung<br />
der Vorlage des kantonalen Verkehrsgesetzes<br />
auf den kommenden Herbst.<br />
Damit dürfte die Volksabstimmung über die<br />
Gesetzesvoriage soweit hinausgeschoben<br />
sein, dass solche kaum vor Ende November<br />
stattfinden dürfte. Diese Sachlage.hat denn<br />
auch den Entscheid der kantonalen Strassenverkehrsliga<br />
noch so lange verzögert, bis der<br />
Kantonsrat mit seinen Gesetzesberatungen zu<br />
Ende ist. Allerdings darf wohl schon heute<br />
festgehalten werden, dass derselbe mit 99 %<br />
Sicherheit in ablehnendem Sinne ausfallen<br />
wird. Durch das eingeführte Rennverbot auch<br />
für den Radsport ist die Vorlage derart<br />
schwer belastet worden, dass das Gesetzesschiff<br />
der Volksabstimmung nicht Trotz bieten<br />
kann. Es ist denn auch eine bekannte<br />
Tatsache, dass einige Rad- und Motorradfahrerverbände<br />
bereits die Verwerfungsparole<br />
ausgegeben haben und dass schon<br />
Wunder geschehen müssten, um die Gesetzesvorlage<br />
den Verkehrsinteressenten noch akzeptabel<br />
zu machen.<br />
Was besonderes Befremden auslöste, ist die<br />
Verkehrs- und sportfeindliche Einstellung der<br />
grossen Mehrheit des Kantonsrates, wo fachmännische<br />
und wohlgemeinte Vorschläge<br />
völlig ungehört blieben und sich anderseits<br />
in den Voten der angeblichen «Volks »-Vertreter<br />
Reichling und Hoppeler hinterwäldlerische,<br />
rückschrittliche Ansichten geltend<br />
machten, die selbst einem Zürcher Kantonsrat<br />
des letzten Jahrhunderts nicht zur Ehre<br />
gereicht hätten.<br />
Die Volksabstimmung wird diesen verkehrsfeindlichen<br />
mit den realen Verhältnissen<br />
völlig unvertrauten Politikern mit Nachdruck<br />
zeigen, welches des Volkes Wille ist.<br />
Sie werden dann zu spät feststellen müssen,<br />
dass die Hopplerschen 100.000 « Lölis » einen<br />
derart starken Anhang hinter sich haben,<br />
dass sie das letzte Wort zu sprechen haben<br />
und nicht solch weltfremde Politiker, die<br />
vielleicht andere Tugenden besitzen, nur<br />
nicht die Eignung und die Fähigkeiten für<br />
einen Kantonsrat des «grossen Kantons»<br />
Zürich.<br />
V<br />
KLEINE CHRONIK<br />
Regelmässlger Verkehr Syrien-Irak-Persien-Indien.<br />
Nicht nur haben sich im europäischen<br />
oder amerikanischen Verkehrsleben<br />
in den letzten Jahren wesentliche Umstellungen<br />
vollzogen, sondern auch der Orientverkehr<br />
macht sich in zunehmendem Masse<br />
die modernen Errungenschaften der Verkehrstechnik<br />
nutzbar. Während früher mit<br />
beschwerlichen Kamelkarawanen die Wüstenstrecken<br />
bewältigt werden mussten, ist heute<br />
das Automobil in den Wüstenverkehr eingestellt<br />
worden. Bereits 1923 wurde zwischen<br />
Damaskus und Bagdad ein regelmässiger<br />
Automobilverkehr eröffnet, der sich im Verlaufe<br />
von zehn Jahren sehr stark entwickelte,<br />
so dass im Jahre 1933 nicht weniger als<br />
25 000 Personen und 10 000 Tonnen Fracht<br />
per Automobil durch die syrische Wüste<br />
transportiert wurden, womit auch die unwirtschaftlichste<br />
Wüstengegend einem regelmässigen<br />
Automobilverkehr erschlossen worden<br />
ist. Zurzeit bestehen mehrere Verkehrswege<br />
durch die syrische Wüste, von denen,<br />
wie aus der « Betonstrasse » hervorgeht, der<br />
zwischen Damaskus und Bagdad der am<br />
meisten benutzte ist.<br />
Von Khan Abu Shamat, der syrischen Zollabfertigungsstelle<br />
(eine Stundenfahrt von<br />
Damaskus entfernt), erstreckt sich das<br />
Wüstenplateau fast geradlinig in einer Länge<br />
von etwa 350 km. Die Fahrt, die in der<br />
frühen Morgenstunde beginnt, erreicht in der<br />
Dämmerung den Wadi des Euphrats. Nach<br />
kurzem Aufenthalt in Rutbah wird nach einer<br />
weiteren Fahrt von 350 km, die durch unwirtsames<br />
Gebiet führt, am folgenden Morgen<br />
Ramadi bereits auf irakischem Boden<br />
erreicht. Nach einer weiteren bequemen<br />
Wagenfahrt von zwei Stunden wird die<br />
Magdalenenbrücke in Bagdad passiert.<br />
Die zweite wichtige Linie, vornehmlich<br />
Lastwagenstrasse, geht von Palästina über<br />
Trans Jordanien nach dem Irak und verläuft<br />
östlich von Amman über Azrak, der letzten<br />
transjordanischen Wüstenpolizeistation und<br />
Kulturansiedlung, nach Rutbah, wo sie auf<br />
die nördliche Linie trifft.<br />
Die meisten Wagen bewältigen die 800 km<br />
lange Wüstenfahrt in 24 Stunden. Die beiden<br />
Autowege haben den jahrhundertalten<br />
Karawanenweg, der allerdings der Brunnenund<br />
Quellenvorkommen wegen weiter nördlich<br />
von Homs über Palmyra nach Abu Kemal<br />
am Euphrat führt, fast verdrängt. Das Auto<br />
kann den geradlinigen Weg einschlagen, da<br />
es die erforderlichen Wassermengen mühelos<br />
mit sich führt und daher auf Wasserstellen<br />
verzichten kann.<br />
Der Frachtverkehr nimmt bereits heute<br />
eine überragende Stellung im gegenseitigen<br />
Transitverkehr nach dem Irak und Persien<br />
ein. Verkehrsabkommen zwischen den einzelnen<br />
Regierungen streben einen möglichst<br />
reibungslosen Verkehr an.<br />
Das Bestehen von mehreren Konkurrenzlinien<br />
hat einen scharfen Wettbewerb zwischen<br />
den syrischen und palästinensischen<br />
Häfen hervorgerufen. Die Eröffnung des aufs<br />
modernste ausgestatteten Hafens in Haifa<br />
mit seinen bedeutend niedrigeren Hafen- und<br />
Umschlagsgebühren begünstigt zurzeit die<br />
südliche Linie, doch steht ausser Zweifel,<br />
dass das französische Oberkommissariat in<br />
Syrien nichts unversucht lassen wird, um vor<br />
allem den gewinnbringenden Transitverkehr<br />
nach Persien wieder durch sein Gebiet an<br />
sich zu ziehen. Die überaus heftige Konkurrenz<br />
zwischen der nördlichen und südlichen<br />
Linie hat den Fahrpreis zwischen Damaskus<br />
und Bagdad bereits auf ca. 78 Fr. herabgedrückt.<br />
Von Bagdad aus besteht ein regelmässiger<br />
Automobilverkehr nach Teheran,<br />
das von Haifa in Palästina und von Beirut<br />
in Syrien durch Autos direkt zu erreichen<br />
ist. Indienreisende, die den Landweg einschlagen,<br />
benutzen in steigendem Masse den<br />
Wüstenautomobilverkehr. Zurzeit sind Bestrebungen<br />
im Gange, durch Einstellung von<br />
neuen Ueberlandwagen den Reiseweg von<br />
Damaskus nach Bagdad auf 18 Stunden ununterbrochener<br />
Fahrt abzukürzen. Die neuen<br />
Ueberlandwagen sind 20 m lang, können 32<br />
Fahrgäste aufnehmen und enthalten neben<br />
einem Erfrischungs- und Baderaum Unterstellmöglichkeiten<br />
für Gepäck von 1000 kg.<br />
Die Wagen werden durch Dieselmotoren von<br />
200 PS angetrieben und laufen auf vier<br />
Achsen; ein Anhänger hat zwei Achsen. Für<br />
den Lastwagenverkehr werden ähnliche Konstruktionen<br />
mit einem Fassungsvermögen von<br />
20 Tonnen in den Dienst gestellt.<br />
Die Entschlossenheit, mit der an die Verwirklichung<br />
des Wüstenfernverkehrs herangegangen<br />
wird, gibt die Gewähr dafür, dass<br />
hier nicht allein verkehrstechnisch etwas von<br />
ungeheurer Tragweite und von umwälzender<br />
Bedeutung geschaffen wird, dass vielmehr<br />
auch die Gesamtwirtsdhaft des Orients, vor<br />
allem der Transit- und Fremdenverkehr,<br />
daraus grossen und entscheidenden Nutzen<br />
zieht<br />
A. C. S.<br />
SEKTION BERN. II. Auto-Slalom in Interlaken.<br />
Mit der Wetterregie war diesmal etwas nicht in<br />
Ordnung. Goss es am Samstagnachmittag bis nach<br />
drei Uhr in Strömen, so dass erst mit Verspätung<br />
auf den « Fahrplan » gestartet werden konnte, so<br />
brach es am Sonntag, just beim Passieren des letzten<br />
Wagens, mit Blitz, Donner und einer wahren<br />
Sintflut los. Aber zwischenhinein benahm sich das<br />
Wetter erträglich, ja zuweilen tadellos, und nimmt<br />
man alles in allem, so darf ruhig festgestellt werden,<br />
dass der II. Interlakener Auto-Slalom trotz<br />
eines grämlichen Himmels beinahe trocken unter<br />
Dach und Fach gebracht werden konnte. Kam noch<br />
dazu, dass die Organisation unter der Leitung eines<br />
Routiniers wie Herrn W. E. Huber, einmal mehr<br />
mit Glanz bestand. Ein ganzer Tross von Komitierten<br />
und Scharen von Pfadfindern, alles Interlakener<br />
natürlich, half dabei uneigennützig mit, zu Nutz<br />
und Frommen der Sache.<br />
Ein unvergleichlich schönes Relief gibt der Kursaalgarten<br />
mit seiner grünen und blühenden Pracht,<br />
seinem Blick auf die Jungfrau ab (sofern sie gerade<br />
geruhte, sich zu enthüllen). Die Teilnehmer<br />
allerdings — es waren ihrer wohl gegen die 60, darunter<br />
erfreulich viele Damen — mögen gefunden<br />
haben, ein eingehendes Studium der mit Hindernissen<br />
gespickten Bahn biete mehr Interesse. Die<br />
Sache war denn auch höchst reizvoll aufgezogen<br />
worden, reizvoll namentlich für die Zuschauer, die<br />
an beiden Tagen willig und unentwegt den Evolutionen<br />
folgten, mit Beifall nicht geizten, aber,<br />
wenn's sein musste, auch aus ihrer Schadenfreude<br />
kein Hehl und aus ihrem Herzen keine Mördergrube<br />
machten. Menschliches, Allzumenschliches 1<br />
Neun Stationen wies der « Leidensweg >, den Herrn<br />
Bjnbers Erfindungsgeist, reich an spritzigen und<br />
pikanten Einfällen, zur Erbauung von Fahrern und<br />
Publikum geschaffen, neun Klippen, dabei Männer<br />
mit Sperberblick und gezücktem Bleistift standen,<br />
um Strandenden — oh, nein, nicht etwa hilfreich<br />
beizustehen, sondern als gestrenge Richter Strafpunkte<br />
aufzubremsen, oder aber auch, sofern einer<br />
die Tücke des Objektes meisterte, mit Gutpunkten<br />
zu bedenken. Wenn irgendwo, so kam hier das<br />
schöne Wort zu unbeschränkter Geltung, dass Ruhe<br />
des Bürgers erste Pflicht ist. Seelisches Gleichgewicht,<br />
ein Quentchen Glück und Geschwindigkeit,<br />
das war hier des Pudels Kern. Nun, das Rezept<br />
klingt sehr einfach, aber in der Praxis häuften sich<br />
die Schwierigkeiten. Schon die Backsteinallee wollte<br />
ihre Opfer haben, mehr Beschwerde aber verursachte<br />
das Kreisrund des Bassins, wo zwar wenig<br />
gesündigt, dafür aber um so mehr Zeit aufgewendet<br />
wurde. Und die Sekunden zählten schliesslich ja<br />
auch! Mit drei Bällen auf einem, Teller über eine<br />
«hervorragende» Schwelle zu rutschen, ohne dass die<br />
Bälle sich verflüchtigten, gelang bei weitem nicht<br />
alten, und manch einer bemerkte erst da, wie rund<br />
diese Dinger eigentlich sind.<br />
Richtig aufs Korn genommen, war der gewellte Eisenbalken<br />
noch zu bändigen, allein das war es eben,<br />
die Spur zu erwischen ohne langes Zielen undPröbeln.<br />
Mit dem Ringstechen wurden die meisten leicht fertig,<br />
hingegen das Gartentor, das geöffnet und geschlossen<br />
sein wollte, hatte es wieder in sich. Erst<br />
mal hübsch fein den Schlüssel vom Nagel, Vorlegschloss<br />
öffnen, Kette lösen, Tor aufschieben,, wieder<br />
anfahren, Tor zuschieben, Kette ran, Schloss<br />
eingehängt, Schlüssel wieder fein säuberlich an den<br />
N'agel — Sie werden zugeben, dass die Angelegenheit<br />
an Kompliziertheit nicht vieles zu wünschen<br />
übrig Hess. Mächtig Anklang fand beim Volk dann<br />
das Alarmtor. Sachte berühren, bitte! Sonst brüllt<br />
und heult das Hörn. Und es ist zu sagen, dass es<br />
recht häufig in plärrende Tätigkeit zu treten hatte,<br />
zum grossen Gaudium der «Galerie». Aber die härteste<br />
Nuss gab trotz allem das Parken zu knacken.<br />
Bis man da, zwischen dem verflixten Vorder- und<br />
dem Hinterwagen sein eigenes Fahrzeug noch hineingeklemmt<br />
und gezwängt hatte, konnten Minuten<br />
draufgehen. Zum Schluss ein bisschen Akrobatik,<br />
eine equilibristische Uebung: die Kippbrücke, worauf<br />
der Wagen im Gleichgewicht gehalten werden<br />
sollte. Gelang das Kunststück auch vielen vorbei,<br />
so ist doch lobend zu vermerken, dass es etliche gab,<br />
die es schafften, sich sekundenlang im Gleichgewicht<br />
zu halten. Was soviel hiess, als 50 Punkte<br />
gutgeschrieben zu kriegen. Vielleicht würde sich<br />
heute noch der eine oder andere dort droben aufhalten,<br />
hätte man ihm nicht bedeutet, doch endlich<br />
mal runterzukommen.<br />
Schon um 17 Uhr konnte am Sonntag die Rangliste<br />
bekanntgegeben werden, die folgendermassen<br />
lautet:<br />
Damen (7 Teilnehmerinnen); 1. Frl. Therese<br />
Bühler, Interlaken, 570 Punkte; 2. Frau Glaser,<br />
Bern, 631 P.; 3. Frl. Idy Rieser, Interlaken, 707 P.;<br />
Speziaipreis von Frau Walter Häsler für die Lenkerin<br />
des ersten schweren Wagens: Frl. Elvira<br />
Meier, Zürich.<br />
Experten (14 Teilnehmer): 1. Hediger H.,<br />
Thun, 257 Pi; 2. Rieser Franz, jr., Interlaken, S13<br />
Punkte; 3. Hediger Heinr., Thun, 327 P.; 4. Zöller<br />
Otto, Bern, 335 P.; 5. Stuber Hans, Bern, 337 P<br />
Amateure (32 Teilnehmer): 1. Bär Walter,<br />
Zürich, 275 P.; 2. Gösset H., Bern, 289 P.; 3. Bühler,<br />
E„ Matten-Interlaken, 318 P.; 4. Schenk F.,<br />
Worblaufen, 359 P.; 5. M«tzger R., Bern, 430 P.;<br />
6. Kunz E., Interlaken, 447 P.; 7. Rinjgenherg W.,<br />
Leissigen. 460 Punkte.<br />
SEKTION ZÜRICH. Als nächster Anlass findet<br />
am 12. August die Picknick- und Strandbadfahrt<br />
nach Nuolen statt, nachdem solche am 15. Juli des<br />
ungünstigen Wetters wegen nicht ausgetragen werden<br />
konnte. Besarnmlung ab 11 Uhr beim Bad Nuolen.<br />
Für den Nachmittag sind Schwimm- und andere<br />
Konkurrenzen vorgesehen.<br />
Für die vom 4. bis 16. September stattfindende<br />
Auslandsfahrt nach Sachsen und der Tschechoslowakei<br />
liegen bereits Anmeldungen von 20 Wagien<br />
vor. Sowohl der Deutsche A. G. wie .der A. C. der<br />
Tschechoslowakei haben verschiedne interessante<br />
Besichtigungen für die Aufenthaltstage in Dresden,<br />
Prag und Karlsbad angekündigt. In den 13 Tagen<br />
werden rund 2000 km zurückgelegt.<br />
Die dieses Jahr neu ausgeschriebene Sektionsmeisterschaft<br />
ist zur Hälfte absolviert, indem von<br />
den vier vorgesehenen Veranstaltungen die Rädiofuchsjagd<br />
und die Flugzeugverfolgung bereits<br />
durchgeführt sind. Es folgen nun am 2. September<br />
das Hindernisrennen in Dübendorf anläslich d«s<br />
Sektionsflugtages und am 30. September die<br />
Gymkhana in Winterthur.<br />
Die Rangordnung der Meisterschaft stellt sich<br />
heute — es stehen noch 18 Mitglieder im Kampf •—<br />
für die ersten Plätze wie folgt: 1. Sibold P., 4,<br />
Punkte; 2a. Uuoff G., und 2b. B. Scheurmann, je<br />
8 Punkte; 3a. Frl. S. Dürler, 3b. Streuli H. und<br />
3c. Strub H., Wallisellen, je 10 Punkte; 4a. Ulzei C<br />
und 4b. Würth W., je 12Punkte.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion St.Gallen-Appenzell<br />
GRUPPE APPENZEU. A.-RH. Haben Sie unsere<br />
Voranzeige in der Automobil-Revue vom 6.<br />
Juli a. c. Nr. 55 gelesen? Wir machten Ihnen darin<br />
bekannt, dass am 28. Juli die geplante • Schwäjalpfahrt,<br />
bzw. die Besichtigung der neuen Kräzerlistrasse<br />
und der Talstation der neuen Säntisbahn<br />
nun ausgeführt werde. Leider konnte der 21. JuH<br />
wegen verschiedenen Indispositionen nicht in Betracht<br />
kommen, was wir zu entschuldigen bitten.<br />
Die werten Clubkameraden treffen sich punkt<br />
2 Uhr in Steinfluh hinter dem Rossfall unmittelbar<br />
nach der Brücke beim «Aueli», wo die Wagen parkiert<br />
werden können. Herr Dr. Meyer als Flurpräsident<br />
hat uns in verdankenswerter Weise die Erlaubnis<br />
erteilt, über Rossfall bis Steinfluh, mit dem<br />
Wagen zu fahren. Von hier geht es per Fuss dem<br />
Areal der neuen Strasse entlang bis Schwägalp. Es<br />
wird also von Nutzen sein, wenn Sie sich mit gutem<br />
Schuhwerk versehen. Auch etwas Proviant für ein<br />
Picknick auf der Schwägalp sollte nicht vergessen<br />
werden. Nach Beendigung der Exkursion trifft man<br />
sich noch zu einem kurzen, gemütlichen Hock im<br />
Kräzerli, wo allfällige Wünsche gerne entgegengenommen<br />
werden.<br />
Die Exkursion auf die Schwägalp verspricht<br />
einen Gen'uss besonderer Art. Eine herrliche voralpine<br />
Bergwelt wird sich unsern Augen eröffnen<br />
und einige Stunden der Stille werden allen nur gut<br />
tun. Also nächsten Samstag, punkt 2 Uhr, Besammlung<br />
in Steinfluh hinter dem Rossfall! Wir erwarten<br />
einen grossen Aufmarsch unserer Clubmitglieder<br />
und erhoffen auch von den andern Gruppen<br />
und Sektionen regen Besuch. Bei zweifelhafter Witterung<br />
gibt am 28. Juli ab 11 Uhr Telephon Nr. 5<br />
Auskunft. Bei schlechtem Wetter müsste die Exkursion<br />
auf den 4. August verschoben werden.<br />
de»» Verbänden<br />
SCHWEIZ. DAMEN-AUTOMOBIL-CLUB, SEK-<br />
TION BERN. Zum erstenmal unternahm der S.D.<br />
A. C, Sektion Bern, die Durchführung einer Fuchejagd<br />
in früher Morgenstunde. Dass dies voll und<br />
ganz gelungen ist, zeigten die anwesenden Mitglieder,<br />
die vor 6 Uhr am Sammelplatz eintrafen. Der<br />
wunderbare Morgen mochte sie herausgelockt. Punkt<br />
6 Uhr wurde das erste Auto auf die Fäirte geschickt,<br />
und in Abständen von 10 Minuten konnten<br />
die andern folgen. Der Weg führte quer durch den<br />
Bremgartenwald nach der Wohlenbrücke; dieselbe<br />
musste passiert werden, und ging's nach Wohlei<br />
hinauf nach Riedern, wo sich der Fuchs versteckt<br />
hielt. Es kostete den Teilnehmerinnen ziemlich<br />
Mühe, immer die richtige Fährte zu finden. Nach<br />
ca. \7i Stunde traf das erste Auto ein und folgten<br />
in kurzen Abständen die andern. Ein fröhlich««<br />
Frühstück in der Neubrücke folgte darauf als Belohnung<br />
für die geleistete Arbeit. An der Preisverteilung,<br />
die 8 Tage später erfolgte, konnten reizende<br />
Zinnteller den glücklichen Gewinnerinnen.<br />
überreicht werden.<br />
Wie verlautet, soll im Herbst eine weitere Fuch«*<br />
jagd stattfinden, die noch grössere Anforderungen<br />
an die Teilnehmerinnen stellen wird.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Protokoll-Auszug der Monatsversammlung<br />
vom 4. Juli. Nach<br />
einer kurzen Begrüssung eröffnete<br />
der Präsident um 20.45<br />
Uhr die Versammlung. Vorerst<br />
dankte er noch dem Vizepräsidenten<br />
für die während seiner<br />
Abwesenheit innegehabte Amtsführung.<br />
Unter Mutationen ,ist je eine Aktiv- und<br />
eine Passiv-Aufnahme zu verzeichnen. Ferner lag<br />
auch noch ein Austritt vor, der jedoch noch vertagt<br />
wurde. Die einem Rundschreiben an die Mitglieder<br />
angeschlossenen Anmelde-Talons zum Besuch<br />
des «Grand Prix» in Bern sollen rechtzeitig,<br />
d. h. wenn möglich vor dem Schlusstermin eingereicht<br />
werden, ansonst wegen eventuellem Platzmangel<br />
keine Garantie geboten werden kann. — Die<br />
am 1. Juli a. c. neu in Kraft getretene Verordnung<br />
über die Arbeits- und Ruhezeit der berufsmässigen<br />
Motorfahrzeugführer, gab Anlass zu ein«r<br />
längeren Diskussion, wobei ersichtlich wurde, dass<br />
ein Teil nicht einmal Kenntnis von dieser Verordnung<br />
hatte und wiederum ein Teil über die enthaltenen<br />
Bestimmungen viel zu wenig im Klaren ist.<br />
Speziell der Paragraph « Präsenz- und Ruhezeit»<br />
unterlag einer regen und vielseitigen Kritik. Ein<br />
in nächster Zeit im Beisein einer diesbezüglich gutorientierten<br />
Amtsperson stattfindender Diskussionsabend<br />
soll uns hierüber noch gebührende Aufkläi<br />
rung bringen. Ferner hegt der Vorstand den berechtigten<br />
Wunsch, dass die Mitglieder unserem<br />
Organ, speziell unserer Vereins-Rubrik, mehr Aufmerksamkeit<br />
schenken. — Nach rascher Erledigung<br />
der Traktanden konnte dje Versammlung unter bester<br />
Verdankune um 22.45 Uhr geschlossen, werden.<br />
H.'G..:<br />
Verantwortliche Redaktion: .:<br />
Dr. A. Buch!, Chefredaktion. %<br />
W. Mathy«. — Or. E. Waldmtyer. — M. Bolllgtr.<br />
Telephon der Redaktionr28.222THa!Iwäf). ~ -<br />
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