E_1934_Zeitung_Nr.090
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Monzabahn. Nachher kam dann die Maschine<br />
vermittels Eisenbahn zurück ins Werk, wurde<br />
dort instand gestellt und verliess nun<br />
Zwickau im eigenen Lastwagen, um in<br />
Brunn auf dem Masarykring eingesetzt zu<br />
werden. Nach dem Saisonschlussrennen erfolgte<br />
dann im Transportauto die Rückfahrt<br />
in die Fabrik.<br />
Zürn Zwecke der bessern Uebersichtlichkeit<br />
ist die graphische Darstellung von uns<br />
etwas vereinfacht worden. Im Originalplan<br />
ist aus dem Koordinatennetz jeder einzelne<br />
Tag ersichtlich, so dass mit Leichtigkeit und<br />
für jeden Tag festgestellt werden kann, wo<br />
sich jede der 5 Maschinen befindet, ob sie<br />
auf der Reise, auf einer Zwischenstation<br />
oder irgendwo bereits auf der Rennbahn ist.<br />
Zum Transport per Eisenbahn und Lastwagen<br />
kam auf dem Weg zwischen Monza<br />
und San Sebastian für zwei Maschinen sogar<br />
noch Seefahrt<br />
Bei den jetzigen strengen Zollvorschriften<br />
in den meisten Landern, den vielseitigen Bestimmungen<br />
über Passvisa. Einreisebewilligungen<br />
und was alles die Bureaukratie noch<br />
zur Erschwerung des zwischenstaatlichen<br />
Verkehrs ersonnen haben mag, kann man<br />
sich den Wust an Formalitäten ungefähr vorstellen,<br />
den es bei der Fahrt von einem Land<br />
zum andern zu erledigen gibt. Dazu das Studium<br />
der Transportmöglichkeiten, der schnellsten<br />
und doch möglichst biHisren Transportwege,<br />
die Konsultation von Fahrplänen und<br />
Reisebureaux usw. Kurzum, es häuft sich<br />
hier eine Arbeit zusammen, die einen eigenen<br />
Reisemarschall, und zwar mit guten<br />
Nerven, rechtfertigen würde.<br />
Trotz aller schönen Tabellen geht es dann<br />
in der Praxis natürlich doch nicht immer<br />
ganz nach Programm. So konnte die geplante<br />
Bahnbeförderung von S. Sebastian nach<br />
Brunn nicht erfolgen, da die Maschinen viel<br />
zu lange unterwegs gewesen wären. Masaryk<br />
musste aber geschafft werden und so<br />
blieb gar nichts anderes übrig, als die Reise<br />
von über 2500 km per Lastwagen anzutre-<br />
ist es einfach ein Unding, Rennen wie das-<br />
von Spanien und vom Masarykring<br />
ten! In fast ununterbrochener Tag- undjenige<br />
Nachtfahrt wurde die Reise zwischen dem im Abstand von nur 8 Tagen aufeinanderfolgen<br />
zu lassen. Man sollte die Herren, welche<br />
24 und 27 September zurückgelegt. «Für<br />
jeden, der dabei war ». berichtet uns der für diesen Vorschlägen zustimmen, einmal nur<br />
den Transport verantwortliche Ingenieur, einen Monat lang bei solchen Reisen auf die<br />
«eine unvergessliche Fahrt und Erinnerung<br />
! •»<br />
Strapazen Rechenschaft ablegen, die sie<br />
Lastwagen setzen, damit sie sich von den<br />
den<br />
Schon anlässlich der Behandlung des internationalen<br />
Sportkalenders 1935 sahen wir<br />
uns veranlasst, auf den unbegreiflichen Umstand<br />
hinzuweisen, dass bei der Aufstellung<br />
Juli<br />
Vcntoux<br />
S.Sebast/an<br />
Lastwagen f ^j-, L<br />
mit Rennwagen \j@v___/@D<br />
astwagen<br />
leer<br />
9.<br />
September<br />
r<br />
16. 23.<br />
Schaubild der Verweaduae und des Transportes der Auto-Union-Rennwagen. Die 5 Rennwagen eind durch di» schraffierten, punktierten, vollschwarz gezeichneten<br />
oder weissen Balken gekennzeichnet.<br />
der Rennliste offenbar keinerlei Rücksicht<br />
auf die Transportfrage genommen wird. So<br />
AUTOMOBIL-RrTvTJB <strong>1934</strong> - N» 90<br />
August<br />
Transport'<br />
Lastwagen<br />
mitMater/a/-<br />
unbedingt» Rücksicht genommen werden.<br />
Bei gutem Willen und Einvernehmen der interessierten<br />
Nationen kann hier gewiss in<br />
Rennmannschaften wohl zum Teil aus rei-erheblichener Unkenntnis der Dinge zumuten. Nach-<br />
werden.<br />
Umfange Wandel geschaffen<br />
dem nunmehr noch verschiedene Länder n)it. Der Fahrplan der Auto-Union hat uns auf<br />
eigenen Grossen Preisen neu hinzugekom-<br />
alle Fälle gezeigt, dass die regelmässige Be-<br />
sind, also die nächstjährigen Reiseverpflichtungen<br />
der Rennorganisationen noch<br />
grösser werden, so wäre es doppelte Pflicht<br />
der kompetenten Instanzen für eine möglichste<br />
Rationalisierung und Vereinfachung<br />
der Transporte zu sorgen. Bei der Bereinigung<br />
eines nächsten Kalenders sollte hierauf<br />
Bahnrransport<br />
SchlfFstrnna nnr>t<br />
teiligung einer Fabrik an den Rennen einer<br />
Saison keine so einfache Sache ist und sich<br />
dabei recht viel tut, vpn dem der Unbeteiligte<br />
wenig oder nichts ahnt. Erst wenn air c<br />
die riesige Kleinarbeit bekannt ist, die hier<br />
von kleinen Gruppen und Arbeitsgemeinschaften<br />
geleistet wird, dann vermögen auch<br />
die Erfolge eines Jahres mit dem richtigen<br />
Maßstab bewertet zu werden. Wie gesagt,<br />
bildet das Transportwesen nur einen bescheidenen<br />
Ausschnitt aus der Tätigkeit<br />
einer Rennleitung. Vielleicht bietet sich ein<br />
andermal Gelegenheit, über ein weiteres<br />
Ressort zu berichten !<br />
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