E_1935_Zeitung_Nr.011
E_1935_Zeitung_Nr.011
E_1935_Zeitung_Nr.011
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
N» 11 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE 5<br />
Teilzahlung der Motorfahrzeug Steuer<br />
Fortsetzung von Seit« 2.<br />
zu berappen. Wenn dies nicht der Fall sei,<br />
so könne man ja auf Schusters Rappen reisen,<br />
wie es M. le bureau auch mache! Eher<br />
einer Anzahl von Steuerzahlern das Leben<br />
noch schwerer machen und lieber einen grösseren<br />
Posten von Fahrzeugabmeldungen (mit<br />
entsprechendem Einnahmenausfall) auf Jahresende<br />
entgegennehmen, als vom Schema F<br />
auch nur fingerbreit abzuweichen.<br />
Doch halt! Gar so schlimm steht es scheinbar<br />
doch nicht mehr! Aus dem Kanton Aargau<br />
kommt die Kunde, dass das Amt für<br />
Automobilwesen und Handelspolizei mit<br />
Wirkung ab 1. Februar nunmehr auch Teilzahlungen<br />
in der Höhe der Halbjahressteuer<br />
entgegennehme. Wird in zwei Raten bezahlt,<br />
so erfolgt ein Zuschlag von 5% auf die<br />
ganze Gebühr, die anlässlich der Entrichtung<br />
der ersten Steuerhälfte zu begleichen<br />
ist Diese Verteuerung wird man in Kauf<br />
nehmen müssen, indem der Verwaltung doch<br />
eine gewisse Mehrarbeit entsteht. Ob sie<br />
nicht mit einem geringeren Zuschlag auch<br />
noch reichlich entschädigt bliebe, sei vorläufig<br />
dahingestellt. Die Hauptsache ist, dass<br />
endlich einmal wieder eine Instanz den Anschluss<br />
an die Verhältnisse in der Praxis gefunden<br />
hat und ihnen Rechnung zu tragen<br />
gewillt ist.<br />
Die Mitteilung wird den Aargauer Fahrzeughaltern<br />
gewiss willkommen sein. Das<br />
Bedauerliche ist nur, dass es sich eben wieder<br />
um eine rein kantonale Regelung handelt,<br />
von der alle übrigen Eidgenossen ausserhalb<br />
der schwarzblauen Grenzpfähle nicht<br />
zu profitieren vermögen. Da zudem meistens<br />
mehr Bereitwilligkeit besteht, ein schlechtes<br />
Beispiel (etwa die Erhöhung von Steuern)<br />
nachzuahmen, so ist kaum anzunehmen, dass<br />
nun die übrigen Stände in den nächsten Wochen<br />
mit ähnlichen Erlassen folgen werden.<br />
Dennoch darf man sich schon darüber freuen,<br />
dass mit der starren Vorschrift, die Abgabe<br />
sei für das ganze Kalenderjahr zu berechnen,<br />
wenigstens an einem Ort einmal abgefahren<br />
wird. Vielleicht beginnt es auch rund um den<br />
Aargau gelegentlich zu dämmern.<br />
Das Verlangen nach Ratenzahlungen ist<br />
gewjss nicht unbillig. Der Staat kommt dabei<br />
auch gar nicht zu kurz. Im Gegenteil<br />
wird doch mancher sein Fahrzeug ein Vierteljahr<br />
länger im Verkehr behalten, wenn er<br />
eben die Möglichkeit hat, schon nach Einzahlung<br />
eines geringeren Betrages mit der Inbetriebnahme<br />
zu beginnen. "Finanziell schafft<br />
sich also nur der Fiskus einen Vorteil. Der<br />
Steuerzahler aber hat wenigstens das befriedigende<br />
Gefühl, dass sich auch der Staat<br />
den Schwierigkeiten nicht verschliesst, die<br />
entstehen, wenn der Bürger allen seinen Verpflichtungen<br />
nachkommen muss, und ihnen<br />
das nötige Verständnis entgegenbringt. Soviel<br />
Dienst am Kunden darf gewiss von ihm<br />
erwartet werden, um so mehr, als er ihn<br />
nichts kostet<br />
ß<br />
Dislxusslonsedie<br />
Nochmals: « Gegen die Auswüchse im<br />
Strassenverkehr,»<br />
Unter « Zürcher Notizen » wurde in Nr. 9<br />
vom l. Februar <strong>1935</strong> der « Automobil-Revue »<br />
ein Bericht über eine Aussprache der Liga<br />
der Verkehrsinteressenten des Kantons Zürich<br />
mit Herrn Regierungsrat Pfister in<br />
Zürich veröffentlicht Die Ausführungen des<br />
Berichterstatters müssen in verschiedener<br />
Beziehung richtiggestellt werden. Das Projekt<br />
von Verkehrserziehungstagen wurde vom<br />
Präsidenten der Sektion Zürich des T. C.S.<br />
dem Regierungsrat unterbreitet indem derselbe<br />
darauf hinwies, dass der Regierungsrat<br />
die Dringlichkeit einer Verkehrssanierung<br />
daraus ersehen könne, dass bereits ein umfangreiches<br />
Programm für Verkehrstage auf<br />
dem Gebiete der ganzen Schweiz ausgear«<br />
beitet wurde, welches zur Beschlussfassung<br />
im Zentralsitz in Genf vorliege (und in der<br />
Zwischenzeit auch beschlossen wurde). Herr<br />
Regierungsrat Pfister begrüsste diesen Vor*<br />
schlag und anerbot sich, denselben einer eingehenden<br />
Prüfung zu unterziehen. Die Liga,<br />
resp. der Sprecher des A. C. S. Zürich, hat<br />
dem Regierungsrat keine positiven Vorschläge<br />
für die Verkehrssanierung gemacht,<br />
sondern in mehr polemischer Form Kritik an<br />
den bestehenden Verhältnissen geübt Dass<br />
die Liga eine Verkehrswoche durchzuführen<br />
beabsichtige, wurde nicht gesagt Längere<br />
Zeit vor der erwähnten Sitzung hat die Sektion<br />
Zürich des T. C. S. durch einen Vertrauensmann<br />
beim A. C. S. Zürich sondiert,<br />
ob eventuell eine Zusammenarbeit beider<br />
Clubs für eine Verkehrsaktion möglich wäre.<br />
Leider war der Bescheid negativ, und der<br />
T. C. S. durfte deshalb eine Verkehrsaktion<br />
als seine eigene Sache betrachten. Dass plötzlich<br />
ein Projekt A. C.S. Zürich auftaucht,<br />
dürfte lediglich auf die Sondierungen des<br />
T. C. S. zurückzuführen sein.<br />
* Die Autosektion Zürich des T.C. S. lehnt<br />
heute die Zusammenarbeit mit der Liga für<br />
Verkehrserziehungstage auf dem Gebiete des<br />
Kantons Zürich ab. Sie beschloss, im Auf.<br />
trage des Zentralsitzes, in den Städten Zürich<br />
und Winterthur T. C. S.-Verkehrserziehungstage<br />
auf breitester Basis durchzuführen, wozu<br />
Herr Regierungsrat Pfister das Protektorat<br />
übernommen hat und seine tatkräftige Mitarbeit<br />
zusagte. Die Mitarbeit von städtischen<br />
Behörden, des Verkehrsvereins Zürich und<br />
andern Verbänden ist ebenfalls zugesichert.<br />
Das Ehrenpräsidium übernimmt Herr Dr. Henneberg,<br />
Zentralpräsident des T.C.S. Die<br />
T. C. S.-Verkehrserziehungstage finden im<br />
Monat April <strong>1935</strong> statt<br />
Autosektion Zürich des T. C. S.<br />
Ni«»il £z«n<br />
Die « starke Zunahme » der Verkehrsunfälle.<br />
wie -sie kurzerhand verallgemeinert wird,<br />
trifft auf alle Fälle für die Stadt Basel nicht<br />
zu. Dort hat allerdings der Motorfahrzeugbestand<br />
eine Zunahme erfahren, die Zahl der<br />
Verkehrsunfälle dagegen ging auf dem gesamten<br />
Kantonsgebiet um rund 40 auf 1074<br />
zurück. Es ist freilich an diesen noch zuviel,<br />
aber man darf mit der absteigenden Bewegung<br />
der Unfallkurve unbedingt zufrieden<br />
sein. Basel war bekanntlich die erste Stadt<br />
in der Schweiz, welche das Signalverbot zur<br />
Nachtzeit eingeführt hat, das nunmehr eidgenössisch<br />
geordnet ist. Offenbar hat das Signalisieren<br />
nicht viel mit Verkehrssicherheit<br />
zu tun und es wäre daher nicht uninteressant,<br />
auf dem eingeschlagenen Wege weiterzugehen<br />
und ähnlich wie in Italien ein durchgehendes<br />
Hupverbot einzuführen. Baselstadt<br />
ist jedenfalls ein schlagender Gegenbeweis<br />
für die Behauptung, mit der «Freigabe » der<br />
Geschwindigkeiten habe automatisch auch<br />
die Unfallhäufigkeit zugenommen. — Bravo<br />
Basel!<br />
Dem Strolchenfahrer wird das Handwerk<br />
gelegt. Das Basler Strafgericht fackelt nicht<br />
lange mit gewohnheitsmässigen Uebe!tätern.<br />
Kam ihm da kürzlich ein Dieb vor das Forum,<br />
der sich des wiederholten rechtswidrigen<br />
Gebrauches von Motorfahrzeugen schuldig<br />
gemacht hatte. Um dem Burschen einmal<br />
das Klauen e.twas gründlicher abzugewöhnen,<br />
wurde er gleich für ein Jahr hinter<br />
schwedische Gardinen gesteckt. Hoffentlich<br />
erhält er bald, und auf lange Dauer, die Gesellschaft<br />
der noch frei herumlaufenden<br />
Zunftgenossen!<br />
AKTUELLES<br />
Die Benzineinfuhr nach der Schweiz ist<br />
mengenmässig im Jahre 1934 neuerdings angestiegen<br />
und bezifferte sich auf 2,185 Mill.<br />
Doppelzentner gegen 1,954 Mill. Doppelzentner<br />
1933. Obwohl das Quantum also nicht<br />
unwesentliche zugenommen hat ging der<br />
Einfuhrwert dennoch zurück und belief sich<br />
auf 23,15 Mill. fr., während er 1933 noch<br />
23,815 MJ1L Fr. betrug. Diese Unterlagen beleuchten<br />
die aussergewöhnlichen Preisverhältnlsse,<br />
welche der schweizerische Benzinmarkt<br />
aufwies. Für den Fiskus ist die vermehrte<br />
Einfuhr auf alle Fälle ein Geschäft,<br />
da der Zoll )a auf dem Gewicht und nicht<br />
auf dem Wert basiert<br />
Eisenbahn und Auto. In Paris ist der Sonderansschuss<br />
« Eisenbahn und Auto » der Internationalen<br />
Handelskammer zusammengetreten. Den Vorsjtj<br />
führte Professor Dr. Otto Most au» Dutsburg-<br />
Ruhrort Die TagrunR führte «um trstenmal Vertreter<br />
der Eisenbahna», des Autoverkehrs und der<br />
Verfrachter auf internationalem Boden zusammen,<br />
um auf Grund eingehender Vorarbeiten die Frage<br />
« EUimbahn und Auto» zu läsen. Der Sonderausschuss<br />
hatte Gelegenheit, den Standpunkt der beiden<br />
Verkehr«mittel und ihre Einstellung «u den Problemen<br />
der Staatsintervention, der Verkehrsregelung<br />
und der Tarife kennen zu lernen. Diese Beratungen<br />
werden als Diskussionsbasis für die Behandlung der<br />
gleichen Fraite auf dem 8. Koneress der Internationalen<br />
Handelskammer dienen, der Ende Juni<br />
in Paris stattfinden wird. Der Kongress wird auf<br />
Grund der vom Sonderausschuss gemachten Darstellung<br />
zu dieser Frage Stellung nehmen und Beschlüsse<br />
fnssen, mit deren Hilfe diese Probleme<br />
einer für alle Interessenten befriedigenden Lösung<br />
augeführt wprden können.<br />
Letzte Sportnachrichten<br />
Ausfall des TItlsee-Eisrennens ! Wie wir<br />
kurz vor Redaktionsschluss erfahren, muss<br />
das Titisee-Eisrennen vom Sonntag wegen<br />
des in der ersten Wochenhälfte aufgetretenen<br />
Tauwetters abgesagt werden. Hingegen<br />
werden sowohl die Deutschlandfahrt<br />
wie auch die Hochleistungsprüfung programmgemäss<br />
durchgeführt. Für die Deutschlandfahrt<br />
haben sich 65 Konkurrenten gemeldet,<br />
die sich wie folgt verteilen: 9 Wagen<br />
bis 1100 cem, 4 Wagen bis 1500 cem, und 19<br />
Wagen über 1500 cem; ferner 33 Motorräder<br />
und Seitenwagen. An bekannteren Fahrern<br />
seien genannt: der Berliner Fiat-Fahrer Bigalke<br />
der Rennfahrer Simons (Hansa). Karl<br />
von Guiüaume (Opel). Engesser (Opel). Gutknecht<br />
(Opel),"Von Krohn (Opel), Butenuth<br />
(Hanoma?), Ma'or Sander (Wanderer). PaüJ<br />
von Guillaume (Adler), Frau Lotte Bahr (Adler),<br />
Hasse (Adler) usw. Auch die Rundstrecken-Hochleistungsprüfungsfahrt<br />
wird genau<br />
nach der Ausschreibung am Samstag auf<br />
einer Rundstrecke von 33 km Länge durch<br />
die Strassen von Neustadt im Schwarzwald<br />
durchgeführt.<br />
De\age<br />
De SoW<br />
Dodge<br />
Essex<br />
Der Winter hält an<br />
und damit auch die Schwierigkeiten beim Anfahren,<br />
die so manchen Automobilisten in den Harnisch<br />
bringen. Fast immer muss zu allen möglichen Hilfsmitteln<br />
gegriffen werden, bis endlich — mit entsprechender<br />
Verzögerung — abgefahren werden kann.<br />
Sie brauchen nicht das Opfer dieser winterlichen<br />
Kälte zu werden 1 Lassen Sie Ihren Wagen ruhig stehen,<br />
so lange es nötig ist. Wenn Sie den Motor wieder in<br />
Gang bringen wollen, setzen Sie sich einfach ans<br />
, Lenkrad, schalten ein, drücken auf den Anlasser * . .<br />
und fahren ohne weiteres weg.<br />
Ihr Motor wird Sie nie im Stiche lassen, auch wenn<br />
er seine normale Arbeitstemperatur noch nicht erreicht<br />
hat, und Sie können augenblicklich manöverieren, um<br />
die Strasse zu gewinnen, vorausgesetzt, dass er mit<br />
einem<br />
-Vergaser mit Starter (Typ BF)<br />
Montage<br />
ausgerüstet ist.<br />
überall auf alle Motoren.<br />
Generalagentur für die Schweiz:<br />
Henri Bachmann<br />
Genf Zürich<br />
12b. rue de l'Höpital S.ruedeFribourj Löwenstrasse 31<br />
Tel. 48 42 Tel. 25.641 Tel. 58.824<br />
4B.43 SB.825<br />
4B.44