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E_1935_Zeitung_Nr.017

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- <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

LÜFTFAH<br />

U.S.A.-Heeresflugraotoren erhalten direkte<br />

Brennstoffeinspritzung. Wie « Automotive Industries»<br />

berichtet, beabsichtigt die Motorenabteilung<br />

der amerikanischen Heeresluftfahrt,<br />

für die einmotorigen Militärflugzeuge vom<br />

1. Juli <strong>1935</strong> an nur noch' Motoren mit direkter<br />

Brennstoffeinspritzung anzuschaffen. Anlässlich<br />

der letzten Zusammenkunft der Society<br />

of Automotive Engineers führte J. F.<br />

Campbell, der Leiter der Abteilung, dieses<br />

Projekt näher aus.<br />

Die Versuche der amerikanischen Heeresluftfahrt,<br />

den Vergaser durch Einspritzpumpen<br />

zu ersetzen, datieren auf das Jahr 1925<br />

zurück. Sie wurden unter Mitarbeit der Marvelvergaser-Fabrik<br />

durchgeführt und bis zur<br />

Bekanntgabe des obigen Entschlusses streng<br />

geheim gehalten. Ursprünglich hezweckte<br />

man mit der direkten Einspritzung eine Steigerung<br />

der Anpassungsfähigkeit («tnaneuverability»)<br />

der Motoren. Als noch interessanter<br />

erwies sich aber bald die durch das<br />

neue Verfahren gewährleistete Möglichkeit<br />

der gleichzeitigen Verminderung des Brennstoffverbrauches<br />

und der Erhöhung der Motorleistung.<br />

Mit Rücksicht hierauf scheint die<br />

direkte Einspritzung des Brennstoffes heute<br />

auch schon bei Lastwagen- und Autobusmotoren<br />

Aussichten zu bieten. Bei Flugmotoren<br />

beseitigt der Ersatz des Vergasers durch<br />

die Einspritzpumpe zudem noch die Gefahr<br />

von Motorpannen bei niedriger Aussentemperatur,<br />

d.h. speziell des Vereisens des Vergasers<br />

und der Saugrohre.<br />

i<br />

Bei den meisten Versuchen wurde gewöhnliches<br />

Flugmotorenbenzin mit einer<br />

Oktanzahl von 87 benützt. Es zeigte sich,<br />

dass bei direkter Einspritzung dieser Brennstoff<br />

oder ein Alkoholbrennstoff auch noch<br />

5—6 % Wasser enthalten konnte, ohne dass<br />

Störungen oder ein Leistungsabfall auftraten.<br />

Der Motor lief dabei noch kühler und mit<br />

weniger Klopfneigung.<br />

Soweit es aus dem vorliegenden Bericht<br />

hervorgeht, erfolgte die Einspritzung nicht<br />

unmittelbar in die Zylinder, sondern in die<br />

einzelnen Zweige des Saugrohres, was allerdings<br />

eine besondere Durchbildung des Saugrohres<br />

bedingte. Das Hauptproblem bestand<br />

in der zeitlich und. Quantitativ richtigen' Dor<br />

sierung der Einspritzung. Keinerlei Schwie^<br />

rigkeiten machte dagegen der bisher oft befürchtete<br />

Umstand, dass die Brennstoffpumpe<br />

nur mit Brennstoff «geschmiert» werden<br />

kann, obschon die betreffenden Pumpenteile<br />

oft so heiss wurden, dass sie nicht mehr mit<br />

der Hand berührt werden konnten. Die entwickelten<br />

Einspritzpumpen arbeiten 1000 Betriebsstunden<br />

ohne Wartung und ohne Leistungsabfall.<br />

Der Brennstoff wird in entgegengesetzter<br />

Richtung zum Luftstrom eingespritzt,<br />

wodurch er sich besonders gut verteilt.<br />

;<br />

Die Mehrleistung des Motors gegenüber<br />

dem Vergaserbetrieb betrug mindestens 8 %<br />

und höchstens 15 %.,<br />

Die Weiterentwicklung wird nun hauptsächlich<br />

auf VerbiHigung der Apparatur einerseits<br />

und auf automatische Anpassung des<br />

Einspritzvorganges an verschiedene Luftdruck-<br />

und Belastungsverhältnisse anderseits<br />

ausgehen müssen. Es ist jedoch zu erwarten,<br />

dass nach Bekanntgabe der bisherigen Versuche<br />

der Armee-Forsehungsanstalt die einschlägige<br />

Industrie rasch weitere Fortschritte<br />

auf diesem Gebiete zeitigen wird. -sv<br />

Das Problem des Schwingenfluges. Ungezählte<br />

Bastler und Erfinder beschäftigen Sich<br />

auch heute noch in aller Welt mit dem Gedanken<br />

der Erschaffung eines Flugzeuges,<br />

dessen Fortbewegung" statt •'durchweinen<br />

Propeller durch auf- und abschwingende<br />

Flügel zustande kommt. Sie versprechen<br />

sich von einer derartigen Flugzeug-Bauart<br />

eine viel grössere Leistungsfähigkeit. Als<br />

« Beweis » vermögen sie allerdings nur das<br />

natürliche Vorbild der Vögel anzuführen. In<br />

Wirklichkeit haben bisher fast alle ausgeführten<br />

Schwingenflugzeuge fast restlos versagt.<br />

Mit einiger wissenschaftlicher Vorkenntnis<br />

ist auch sofort einzusehen, dass die<br />

Antriebsart durch den Propeller gar nicht so<br />

leicht durch etwas Besseres ersetzt werden<br />

kann* arbeiten doch die Flugzeugpropeller<br />

schon mit Wirkungsgraden bis 85 %, und<br />

der Ausspruch, die Natur würde sich noch<br />

so gern eines Propellers--bedienen, wenn sie<br />

es könnte, ist gar nicht so vermessen.<br />

Die wissenschaftlich korrekte Behandlung<br />

der Frage begegnet trotzdem auch heute<br />

noch grossem Interesse. In einem von der<br />

Deutschen wissenschaftlichen Gesellschaft<br />

für Luftfahrt veranstalteten Vortragsabend<br />

gab kürzlich Professor Schmeidler, der Inhaber<br />

des Lehrstuhls für Aerodynamik in<br />

Breslau, Gelegenheit, die Schwierigkeiten<br />

kennen zu lernen, die der Lösung des<br />

schwingenden Problems im Wege stehen.<br />

Die Ausführungen über das Kräftespiel tftid'<br />

die Bewegungsvorgänge am Schwingflüge'l<br />

fussten auf den Forschungserfebnissen<br />

Prandts und Glauerts, insbesondere auf der<br />

Lehre vom induzierten Widerstand und der<br />

Zirkuilations- und Wirbeltheorie, und gingen<br />

darauf aus, die am stetig durch die Luft gezogenen<br />

Flugzeug-Tragflügel gewonnenen<br />

Erkenntnisse für den unstetig auf- und abschwingenden<br />

Flügel nutzbar zu machen.<br />

Schmeidler zeigte die Bedingungen auf,<br />

denen die Schwinge genügen muss, um auch<br />

auf sie die erkannten Gesetze der sog. stationären<br />

Potentialströmung anwenden zu<br />

können. In dieser Beziehung kommt es nach<br />

ihm — allgemein gesprochen — besonders<br />

auf die periodische Aenderung der Flügeltiefe<br />

ausser der des Anstellwinkels an, ferner<br />

auf eine im Verhältnis zum Rumpf kleine<br />

Flügefaiasse, um, die Vertikalschwingungen<br />

des Rumpfes klein zu'halten, auf die Abfederung<br />

und die Resonnanz der elastisch ausgebildeten<br />

Schwinge.<br />

Lassen sich diese Bedingungen neben anderen<br />

rechnerischen Zusammenhängen konstruktiv<br />

verwirklichen, so können Wirkungsr<br />

grade erlangt werden, wie sie das normale<br />

Flugzeug aufweist.<br />

Internationaler Mailänder Luftfahrtstlon. Bei<br />

Anlass der Mailänder Mustermesse wird dieses<br />

Jahr vom 12.-28. Oktober im Mailänder<br />

Sportpalast eine grosse internationale Luftfahrtausstelluhg<br />

organisiert. Die Ausstellung<br />

soll inskünftig alle zwei Jahre wiederholt<br />

werden, wobei sie die Lücke ausfüllt, die der<br />

Pariser Luftfahrtsalon durch seinen ebenfalls<br />

zweijährigen Turnus hinterjässt Sie wird<br />

sich an Grosse und Charakter von allen bisherigen<br />

italienischen _ Luftfahrtausstellungen,<br />

die vorwiegend retrospektiver Art waren,<br />

unterscheiden und die technische, industrielle<br />

und geschäftliche Seite der Materie in den<br />

Vordergrund rücken. Auf 25,000 qm Ausstoß<br />

lungsflache sollen zehn Ausstellungsgruppen<br />

untergebracht werden. Gruppe 1 umfasst<br />

Flugzeuge aller Art; Luftschiff- und Ballongondeln,<br />

Flugzeugschwimmer und Fallsehir<br />

me"; Gruppe 2 Flugzeug- und Luftschiffmotoren<br />

und ihr Zubehör; Gruppe 3 Gleitboote<br />

und ihr Zubehör; Gruppe 4 metallurgische<br />

Erzeugnisse und flugtechnische Rohstoffe;<br />

Gruppe 5 Navigationsinstrumente, Funkapparate<br />

und elektrische Ausrüstungsgegenstände;<br />

Gruppe 6 Forschungs- und Versuchslaboratorien,<br />

Werkzeugmaschinen und industrielle<br />

Motoren; Gruppe 7 wissenschaftliche Apparate,<br />

meteorologischer Instrumente; Gruppe<br />

8 Ijfläne und Zubehör von Flugplätzen, SchulmaiteriaFünd<br />

Sanitätsmaterial; Gruppe 9 Fliegejbekleidüng,<br />

. und Gruppe 10 statistisches<br />

und publizistisches Material des Luftverkehrs.<br />

Jahresbericht d*r Alpar Bern. Dem soeben herausgekommenen<br />

Jahresbericht der Fluggenosson-<br />

1 schaft Alpar/Bern ist zu entnehmen, dass dieses<br />

Unternehmen in seinem letzten Betriebsjahr trotz<br />

der Krisenzeit wieder eine schöne Weiterentwicklung<br />

aufzuweisen hat. Die Zahl der Kürsflüge betrug<br />

2489, gegenüber 1877 im Vorjahre,' was einer<br />

Zunahme von rund 33% entspricht. Piloten und<br />

Flugzeuge haben im regelmäßigen Liniendienst<br />

179.500 km in 1233 Flugstunden zurückgelegt, ohne<br />

dass sich ein Unfall ereignete. Die Betriebsregelmässigkeit<br />

betrug 98,7%.<br />

Es wurden folgende Fluglinien betrieben:<br />

1. Laueanne—Bern—Basel, zur Herstellung des<br />

Anschlusses von Lausanne an Bern—Berlin/Wien,<br />

ferner zur Verbindung von Lausanne und Bern mit<br />

Paria/London und Amsterdam; 2. Basel—Bern-^-<br />

Laueanne—Genf, mit Anschlüssen von uiid nach<br />

Marseille—Barcelona und Lyon—Paris; 3. Basel—<br />

La Chaux-de-Fonds—Lausanne—Genf mit Rüekflug<br />

über Bern, bis 31. August als Postlinie für den<br />

Jura und die Westschweiz; 4, Lausanne—Genf, bis<br />

SO. September als Anachluss an die direkte Strecke<br />

Genf—Paris. (In Zusammenarbeit mit der Stadt<br />

Lausanne.) -<br />

Ferner wurden unter Alpar-Konzpssion beflogen<br />

von der Aero-St. Gallen die Linie St. Gallen—<br />

Zürich—Bern, und die Linie St. Gallen—Zürich. Die<br />

erstere war wichtig ajs Mittags-Postlinie Richtung<br />

Östechweiz und die letztere vermittelte St. Gallen<br />

wichtige Auslandsanschlüsse in Zürich.<br />

Die eingesetzten Flugzeuge waren:<br />

• Auf den Alparstrecken: Fokker FXI, Comte<br />

AGB für je 4—5 Passagiere. Als Reserven<br />

Comte AG4 und Leopärd-Moth für 1—2 Passagiere,<br />

Auf "mitbetriebenen Linien: De Havüland Dragon<br />

4 und Dragon 6 für 6 Passagiere, sowie Puss-<br />

Mötb und Leopard-Moth für 2 Passagiere auf den<br />

Strecken nach St. Gallen; Comte AC 4 und Comte<br />

AC11 auf der Strecke Lausanne—Genf, ersterer<br />

für 2, letzterer für 5 Passagiere.<br />

Der Abgangs-Ankunftsverkehr der Passaglere<br />

ist von 8286 auf 5164 Personen gestiegen. Der Anteil<br />

deri 'Auslandspagqagiere am Gesamtverkehr<br />

blieb ungefähr gleich gross wie im Vorjahre. In der<br />

PostBeföfderung-iSt ein Gesamtgewicht von 39,059<br />

Kilogramm zu verzeichnen, was einer Zunahme<br />

von ca 202$ entspricht. Der Frachtverkehr stieg<br />

mit 25% Zunahme auf 16.260 kg. Die Betriebsrechnung<br />

schliess't indessen immer noch mit einem<br />

beträchtlichen' Ausgabenüberschuss ab, der gemildert<br />

wird durch die öffentlichen Beiträge; es tragen<br />

zum Beispiel der Kanton Bern Fr. 30.000 und<br />

die Stadt Bern Fr. 45.000 bei. Wie bisher mus«<br />

unter diesen Umständen von der Ausschüttung<br />

eindr Dividende abgesehen werden.<br />

Neu angeschafft wurde als Ersatzmaschine und<br />

speziell für den' Rund- und Alpen-Flugdienst eine<br />

130-PS-de-Havilland-Leopard-Moth mit 130-PS-<br />

Gipsy-Motor. Ferner Wurde dank der Mitwirkung<br />

des eidgenössischen Lnftamtes der Ankauf zwei<br />

weiterer Flugzeuge beschlossen, von denen das eine,<br />

ein Original-Autogiro, bereits eingetroffen ist, während<br />

das zweite, ein Zweimotoren-Hochdecker des<br />

holländischen Konstrukteurs Koolhoven im Mai erwartet,<br />

wird.. Mit ihren beiden Motoren vpn je<br />

325-ES entwickelt diese 8 Passagiere und 2 Piloten,fassen<br />

de Maschine 230—240 km/St. Reisegeschwindigkeit,<br />

m.<br />

Guter k»ufm»nnischer Ruf ist ebenso wenig käuflich wie geschichtliche Traditiont<br />

er ist das Ergebnis hervorragender Leistung und langjähriger Bewährung. - Wie.<br />

in jedem Jahi seit Beginn des schweizerischen Kraftverkehrs, so werden wir<br />

auch <strong>1935</strong> alles tun, um immer auf's Neue wieder du Vertrauen zu verdienen, mit<br />

dem uns unsere Kundin so reichlich beschenken.<br />

ssolub<br />

Standard MUtraJoolprodmkJe K.G., Zürich IM»WM]<br />

erhöht die Schwierigkeiten des Inbetriebsetzens des<br />

Motors und erschwert zudem deren ohnehin schon<br />

schwierige Einregulierung. Die Folgen:<br />

mangelhaftes Anfahren<br />

unregelmässige Fahrweise<br />

Aussetzen des Motors<br />

schwaches Anzugsvermögen<br />

übermässiger Brennstoffverbrauch.<br />

Vermeiden Sie diese Unannehmlichkeiten, indem Sie<br />

Ihren Motor durch Ihren Garagisten mit einem<br />

ausrüsten lassen, der genau auf Ihren Motor passt.<br />

Der Starter wird Sie in jeder Beziehung vollauf befriedigen<br />

und Sie von allen Sorgen des Saisonwechsels<br />

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