E_1935_Zeitung_Nr.045
E_1935_Zeitung_Nr.045
E_1935_Zeitung_Nr.045
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
45<br />
II. Blatt<br />
BERN, 4. Juni <strong>1935</strong><br />
T«5«lan« Runds«!««<br />
Gummi<br />
als Automobil-Federelement<br />
Gummi hatte im Automobilbau seit jeher<br />
außergewöhnliche Bedeutung. Erst durch<br />
ihn wurden raschlaufende Strassenfahrzeuge<br />
möglich; ohne den Gummireifen wäre der<br />
Motorfahrzeugverkehr heute wahrscheinlich<br />
noch auf ganz kleine Distanzen beschränkt.<br />
Aber auch abgesehen von der Bereifung ist<br />
dieser elastische Baustoff heute am Motorfahrzeug<br />
fast unentbehrlich geworden. Bei<br />
modernen Wagen findet er bereits in 40—60<br />
verschiedenen Arten Verwendung.<br />
Manche Anzeichen deuten darauf hin, dass<br />
dem Gummi in den nächsten Jahren noch<br />
ein grosses Anwendungsgebiet im Automobilban<br />
zugewiesen werden dürfte, nämlich das<br />
der Federung. Als Baustoff der Pneus versieht<br />
der Gummi einen grossen Teil der Federarbeit<br />
schon heute. Da aber vorläufig<br />
keine Möglichkeit bestand, die Pneus über<br />
einen gewissen Grad hinaus nachgiebiger zu<br />
gestalten, ohne dass sich gewisse Nachteile,<br />
wie ungenaue seitliche Radführung, grössere<br />
Bodenreibung, grössere Reifenempfindlichkeit<br />
und grössere Abnützung einstellten,<br />
musste ein Teil der Federarbeit dem Stahl<br />
überlassen bleiben.<br />
Dem Stahl als Federelement kam dabei fast<br />
ausschliesslich noch vor kurzem gleichzeitig<br />
die Aufgabe der Aufnahme der starken<br />
Strassenstösse und der Radführung zu. In<br />
der Form der von der Kutsche übernommenen<br />
Blattfeder bot er zugleich die bis zu einem<br />
gewissen Grad gewünschte Eigenschaft<br />
der Eigendämpfung der Schwingungen. Korrekte<br />
Radführung, gut dosierbare Nachgiebigkeit<br />
und Eigendämpfung sind ganz allgemein<br />
die drei Hauptanforderungen,, denen die<br />
Federung am Automobil zu entsprechen hat.<br />
Dazu kommen die Anforderungen des Unterhaltes,<br />
die möglichst gering sein sollen,,<br />
die konstruktiven und die fabrikatorischen<br />
Rücksichten.<br />
Wenn in den letzten Jahren eine ganze Anzahl<br />
Konstrukteure von der Starrachs-Federung<br />
zur unabhängigen Radabfederung übergegangen<br />
ist, so geschah es ursprünglich mit<br />
Automobil-Revue<br />
dem hat er einmal den Vorteil<br />
des geringeren Gewichtes voraus. Er ist zudem<br />
wohl auch konstruktiv und fabrikatorisch<br />
viel einfacher zu behandeln. Schmier-<br />
N°45<br />
II. Blatt<br />
BERN, 4. Juni <strong>1935</strong><br />
stellen sind so wenig erforderlich wie beim<br />
Einbau einer Schraubenfeder.<br />
Wenn sich die vor einigen Jahren von einem<br />
französischen Konstrukteur vorgeschlagene<br />
Abfederung mit auf Druck beanspruchten<br />
Gummischeiben nicht durchzusetzen<br />
vermochte, so liegt das wohl kaum am Material.<br />
Im Flugzeugbau hat sich Gummi als<br />
Federelement der Fahrgestelle bei höchsten<br />
Beanspruchungen ausgezeichnet bewährt<br />
Gummiseile, wie sie bei Flugzeugfederungen<br />
hauptsächlich angewandt werden, sind übrigens<br />
auch bei dem im letzten Herbst herausgekommenen<br />
Kleinrennwagen von Imperia-<br />
Godesberg zu finden. Grösste Aussicht auf<br />
Zukunftsanwendung in der Automobilfederung<br />
dürfte jedoch der Gummi erhalten haben,<br />
seitdem es gelungen ist, Verfahren zu<br />
entwickeln, die eine absolut feste Verbindung<br />
von Gummi mit Metalloberflächen ergeben.<br />
Es ermöglicht dies, auf ganz einfache<br />
Art das Gummi-Federelement der Abfederung<br />
auch auf Torsion zu beanspruchen und<br />
deshalb voll auszunützen.<br />
In den beistehenden Skizzen sind zwei<br />
Systeme von Gummiabfederungen, die in<br />
den letzten Monaten vorgeschlagen wurden,<br />
wiedergegeben. Das erste System wird nach<br />
BERN-Ostermundigen<br />
VERCHROMEN<br />
STADELMANN & MANTEL A. G.<br />
Tel. 41.128<br />
Haben Sie beobachtet, wie die Berna-<br />
Schnell-Lieferungswagen in immer<br />
wachsender Zahl auf der Strasse zu<br />
sehen sind und wie manche Firmen<br />
nach Anschaffung des ersten Wagens<br />
bald einen zweiten und oft gar einen<br />
dritten in Dienst nehmen? — Wäre<br />
dies möglich, wenn sich die Anschaffung<br />
des ersten nicht gelohnt hatte?<br />
MOTORWAGENFABRIK BERNA A.-G. - ÖLTEN<br />
Reparatur von<br />
Smeter-Zählern<br />
atjer .Systfin<br />
Bär, Bern<br />
LANGENTHAL Telephon 300<br />
Garage Geiser<br />
Vertretungen Reparaturen<br />
I. STÖCKLI • BERN<br />
Umständehalber zu verkaufen: 67842<br />
RENAULT Nervasport<br />
Mod. 1933/34, 8 Zyl., Coach, 4/5pl., rassiger Sportwagen,<br />
sehr wenig gefahren. — Der ganze Wagen<br />
befindet sich in prima Zustand und wird als aussergewöhnliche<br />
Gelegenheit billig abgegeben. — Auskunft<br />
und Besichtigung bei den Beauftragten:<br />
Müller & Co., Garage National & Schweizerhof, Haldenstrasse<br />
23, Telephon 22.244, Luzern.<br />
Zu verkaufen<br />
Limousine<br />
4 bis 5 Plätze, 13 PS, neu revidiert und eingelöst.<br />
Kassa Fr. 1200.—.<br />
Offerten unter CMffre- 67913 an -die