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E_1935_Zeitung_Nr.054

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N° 54 - <strong>1935</strong> AtrraMOBiE-'REVüE 5<br />

von Burggaller, der dem Rennfahrerleben<br />

untreu geworden ist. — Dieser Bugatti ist<br />

sehr schnell, dieser Bugatti ist Rueschs Maserati<br />

Feind. — Ruesch weiss das. Ruesch<br />

war dennoch % Sek. schneller in der Rennwagenklasse<br />

bis 1500 ccm. — Kleine Enttäuschung<br />

über den 1,5-Liter-Era. Nicht sehr<br />

schnell am Kesselberg. Dass dies seine besonderen<br />

Gründe hatte, erfuhr man erst später.<br />

Bremsdefekt, ganz ohne Bremsen gefahren.<br />

Und dennoch gefahren. Vollkommene<br />

Entschuldigung. Auf Wiedersehen mit<br />

dem Zweiliter-Wagen. — Von Delius hat<br />

den Zoller-Wagen des deutsch-schweizerischen<br />

Konstrukteurs gleichen Namens weiterentwickelt.<br />

Das Fahrzeug scheint jetzt<br />

wirklich etwas zu werden. 71,4 km/St. Durchschnitt.<br />

Das geht jetzt schon.<br />

Für Deutschland gibt es ein nationales<br />

Sportgesetz, das vorschreibt, dass Sportwagen<br />

vorher nicht als Rennwagen gestartet<br />

sein, dürfen. Kompressoren sind nicht gestattet.<br />

— Diese Gesetze wurden natürlich<br />

beim internationalen Kesselbergrennen nicht<br />

angewandt. Aber sind nicht die internationalen'<br />

Gesetze reformbedürftig? E. R.<br />

Si»o<br />

KESSELBERG-BROCKEN<br />

Fortsetzung von Seite 3.<br />

•n de» Sdaweaz<br />

Zum 2. Grossen Preis<br />

der Schweiz für Automobile.<br />

Wenn auch bis jetzt über die Vorarbeiten<br />

für diesen automobilsportlichen Grosstag, der<br />

am 25. August in Bern zur Durchführung<br />

kommt, noch wenig in die Oeffentlichkeit gedrungen<br />

ist,, so wird doch schon seit Wochen<br />

in den verschiedenen Kommissionen mit Eifer<br />

gearbeitet. Vor allem im Rennsekretariat<br />

herrscht Hochbetrieb, werden doch zur Zeit<br />

die kürzlich von der nationalen Sportkommission<br />

genehmigten Reglemente für beide<br />

Rennen des Tages an alle jene Fabriken und<br />

Einzelfahrer versandt, denen gleichzeitig eine<br />

Einladung zur Teilnahme zuging.<br />

Das Reglement für den Grossen Preis hat<br />

gegenüber, dem letzten Jahr keine wesentlichen<br />

Aenderungen erfahren. Einmal haben<br />

sich die Bestimmungen anlässlich der ersten<br />

Durchführung im Jahr 1934 durchaus bewährt,<br />

dann ist die Organisation auch durch<br />

die Vorschriften des internationalen Sportkodex<br />

und vorab durch die immer noch geltende<br />

Rennformel gebunden. Das Rennen<br />

geht wiederum über 70 Runden zu 7,28 km<br />

was eine Gesamtdistanz von 509,6 km ergibt.<br />

Die Teilnahme ist zwangsweise auf Maschinen<br />

beschränkt, die der Formel entsprechen,<br />

wonach das Fahrzeug ohne Wasser, Brennstoff,<br />

Oel und Reifen maximal 750 kg wiegen<br />

darf.<br />

Es wird in Anlehnung an das letzte Jahr<br />

wiederum an drei Tagen, und zwar am Donnerstag,<br />

Freitag und Samstag den 22. bis 24.<br />

August nachmittags, trainiert werden. Jeder<br />

Fahrer hat dabei wenigstens zehn Pflichtrunden<br />

zu absolvieren. Dem Training kommt<br />

dieses Mal eine umso grössere Bedeutung zu,<br />

als die dabei gefahrenen Zeiten für die Startreihenfolge<br />

am Rennen selbst ausschlaggebend<br />

sind, also nicht mehr das Los 7" fällig<br />

entscheiden wird.<br />

Als Preise kommen wiederum Barbeträge<br />

zur Verteilung nach folgender Abstufung:<br />

1. Preis Fr. 15.000.—, 2. Preis Fr. 10.000.—,<br />

3. Preis Fr. 5000.—, 4. Preis Fr. 2500.—, 5.<br />

Preis Fr. 1000.—. Für besondere Leistungen<br />

wie Rundenrekorde werden im weiteren noch<br />

wertvolle Naturalgaben verabfolgt. Die Gelddotierung<br />

kann sich sehr wohl mit den Ansätzen<br />

der bedeutendsten Rennveranstaltungen<br />

des Auslandes vergleichen lassen.<br />

Als Auftakt zum Grossen Preis wird auch<br />

das internationale Kleinwagenrennen am<br />

Sonntag morgen wiederum gestartet, das als<br />

«Preis von Bern», zur Ausschreibung gelangt.<br />

Teilnahmeberecht.igt sind Rennwagen bis<br />

1500 ccm Zylinderinhalt. Das Rennen wurde<br />

um 5 Runden verlängert und geht diesmal<br />

über 20 Runden, also 145,6 km Gesamtdistanz.<br />

Man will auf diese Weise Fahrern,<br />

welche aus irgend einem /jrunde an den<br />

Boxen einmal kurz anhalten müssen, eine<br />

bessere Chance geben, eine innegehabte gute<br />

Position wiederum zurückzuerobern. Für die<br />

Teilnehmer sind ebenfalls drei Trainingstage<br />

vorgemerkt, wobei auch zehn Pflichtrunden<br />

gefahren werden müssen. Es stehen vorläufig<br />

fünf Barpreise in Beträgen von Fr. 3000.—,<br />

Fr. 2000.—, Fr. 1200.^-, Fr. 800.— und Franken<br />

500.— zur Verfügung. Bei mehr als 14<br />

Startenden sollen noch zwei bis drei weitere<br />

Barpreise dazukommen.<br />

Obwohl der Versand beider Reglemente<br />

erst eingesetzt hat und der Nennurigsschluss<br />

auf 1. August anberaumt worden ist, sind<br />

bereits eine Reihe von Anfragen aus den<br />

verschiedenen Ländern, ja sogar schon einige<br />

feste Zusagen eingetroffen, über welche-demnächst<br />

zu berichten sein wird.<br />

Sfrassen und Verkehr<br />

Nochmals die Freilegung der Grimselstrasse.<br />

Es kam für uns einigermasseri erwartet,<br />

dass der Oberingenieur des Kreises<br />

Berner Oberland, Herr R. Walther in Thun,<br />

auf den Artikel «Warum nicht früher ?»,<br />

den wir in der « Automobil-Revue» Nr. 50<br />

veröffentlicht hatten, damit antwortete, dass!<br />

er uns ersuchte, mit ihm zusammen die Arbeiten<br />

an der Grimselstrasse in Augenschein<br />

zu nehmen. Wir haben nicht einen Moment<br />

gezögert, dieser Einladung Folge zu leisten,<br />

weil wir es als unsere Pflicht erachteten,<br />

auch die andere Seite zum Wort kommen<br />

und ihren .Standpunkt verfechten zu lassen.<br />

Vom Verdacht der Einseitigkeit möchten wir<br />

uns freihalten. Wenn es sich bei der Besichtigung<br />

offenbarte, auf was für ungewöhnliche<br />

Schwierigkeiten die Schneeräumung<br />

auf der Grimsel gerade in diesem Jahr<br />

stiess, so wissen wir diese besondern Umstände<br />

zu würdigen. Wir dürfen aber wohl<br />

daran erinnern, dass der erwähnte Artikel<br />

bemüht war, just diesen Verhältnissen Rechnung<br />

zu tragen. Wie hiess es doch darin ?<br />

« Wir wollen den Kampf gegen die Naturgewalten,<br />

in diesem Fäll gegen, den Schnee,<br />

keineswegs auf die Spitze betrieben und<br />

Dinge unternommen wissen, die sich mit der<br />

Respektierung des Menschenlebens nicht<br />

vereinbaren lassen. »<br />

Am 25,. Juni war's, als wir der Grimsel unsern<br />

Besuch abstatteten. In den untern Regionen, von<br />

'Guttannen bis hinauf zum •Sommerloch, stand der<br />

Frühling im Land. Ein paar schmutzige Ueberreste<br />

von Lawinen, ein Wirrwarr von durcheinandergeworfenen<br />

Tannen und von Geröll zeugte noch von<br />

der Gewalt des Winters. Der Unifang dei Arbeiten<br />

jedoch, welche hier das Ausschaufeln ' der Strasse<br />

aus dem Lawinenschnee verursacht— die Räumung<br />

hatte direkt hinter Guttannen eingesetzt —, konnte<br />

nur noch erahnt werden. Und auch weiter oben,<br />

im Sommerloch selbst, boten die erheblich- abgeschmolzenen<br />

Schneemauern nur noch ein schwaches<br />

Bild dessen, das geleistet worden war, um-dem Auto<br />

seinen Weg zu bahnen.<br />

Ein Schneewall quer über die Strasse gebot' un-<br />

.serem, wie übrigens auch anderen Wagen, die an<br />

jenem Tag auf der Grimsel «wunderfitzten», kurz<br />

vor dem Stausee Halt, denn dort befand sich als<br />

letztes Stück der durch die Galerie führende Ab^schnitt<br />

vom Stauwehr an aufwärts auf einer Länge<br />

von 200—300 m noch : in Arbeit. Weshalb der<br />

Schneebruch gerade auf diesem Teil bis zum Schluss<br />

hinausgeschoben wurde? Weil den 123 Leuten, die<br />

damals noch beschäftigt wurden, an jener Stelle<br />

schwere Gefahr drohte. Etwa 200 m über der Strasse<br />

nämlich, am oberen Rand einer Halde, durch weleha<br />

die Fahrbahn verläuft, hingen damals auf den<br />

abgeschliffenen Felsen noch drei Schneebretter.<br />

Nicht eben ein erfreulicher Anblick,, diesa meterhohen,<br />

dem Granit lose aufliegenden Schneemassen,<br />

von denen ein Teil bereits abgebrochen war, •währenddem<br />

der Rest noch immer unheilkündend oben<br />

klebte, jeden Moment bereit, niederzusausen. Und<br />

dabei mussten die abstürzenden Brocken, unter<br />

die sich Steine mischen, ihren Weg auf die Strasse<br />

nehmen, die direkt in der Fallinie liegt. Einen Vorgeschmack<br />

der ungemütlichen Situation, welche die<br />

Mannschaft dabei erwarten würde, erhielten wir<br />

übrigens, als uns einer der Vorarbeiter einen ungefähr<br />

zweimal kopfgrossen Stein wies, der gleichen<br />

Tags in den Strasseneinschnitt gepfiffen gekommen<br />

war, eben als sich ein kleiner Brocken von den<br />

Schneebrettern gelöst. Solange sie nicht zu Tal gegangen<br />

sind, konnte es den Arbeitern, konnte es<br />

aber auch den Automobilisten blühen, davon überrascht<br />

und wie in einer Mausefalle gefangen zu<br />

werden. Freilich, hätte man die Galerie von Anfang<br />

an auf eine grössere Länge angelegt, die Gefahr<br />

wäre gebannt. So aber mühten sich damals<br />

•noch 125 bis zur Unkenntlichkeit braungebrannte<br />

Männer mit dem Schneeaushub, ständig von den<br />

unberechenbaren Schneeschildern umlauert. Bis 7 m<br />

hoch stiegen hier die Einschnitte an.<br />

Vom Punkt an, da die Strasse den Streuungsbereich<br />

der perfiden Schneebretter verlässt und sich<br />

in langgezogener Zickzacklinie zur Passhöhe emporzieht,<br />

trafenwir sie am 25. Juni durchgehend auf<br />

2% m_ ausgeschaufelt, mit Ausweichstellen versehen<br />

und Tollständig trocken. Auch in diesem Sektor<br />

zwängte sich die Fahrbahn in einzelnen Mulden<br />

zwischen 7 m hohen Wänden hindurch. Das Eisengeländer<br />

lag noch zwischen den Wehrsteinen am<br />

Boden, doch bildet dessen Montierung das Werk<br />

lediglich einiger weniger Tage.<br />

Dass die Walliser auf der Südseite die Freilegung<br />

erst in Angriff nehmen, kurz bevor man damit<br />

im Haslital zu Ende gekommen ist, danken sie<br />

der Sonne. Sie verrichtet an der Maienwand gründliche<br />

und kostenlose Arbeit, wovon wir uns mit eigenen<br />

Augen überzeugen konnten. Wenige Tage<br />

vorher bloss war der erste Spatenstich auf' der Walr<br />

User Seite der Grimsel getan worden. Auf dem<br />

ebenen Stück von der Passhöhe östlich trafen die<br />

Mannen freilich ausser den Trümmern eines von<br />

den Lawinen hinweggefegten Kiosks auf erkleckliche<br />

Verwehungen, lag doch dort der Schnee, auf<br />

kurzer Strecke allerdings nur, bis 9 m tief. Aber<br />

am folgenden Tage schon hatten die 90 Schaufler<br />

die Barrikade überwunden, und fast zur selben<br />

Stunde fiel auch beim Staudamm unten das letzte<br />

Hindernis. Trotzdem konnten und wollten die verantwortlichen<br />

Behörden die Freigabe nicht riskieren,<br />

bis die Schneebretter zu Tal gefahren waren.<br />

Die Extravaganzen, die sich der verflossene Winter<br />

hinsichtlich der Schneemengen geleistet, stellten<br />

den Kanton Bern vor eine schwere Aufgabe, schwer<br />

in tecEmschem wie in finanziellem Sinn. Ihren Anfang,<br />

nahm die Räumung am 20. Mai hinter Guttannen.<br />

20 Mann wurden dazu herangezogen. Am<br />

1. Juni waren es bereits ihrer 35, am 3. Juni 135,<br />

bis der Höchststand von 160 Mann erreicht -wurde.<br />

Was" abei* Vor allem ins Gewicht fällt, ist der Umstand,.<br />

dass_ die ganze Strasse auf einer Länge von<br />

16 km dem Schnee abgerungen werden musste und<br />

das unter nicht eben günstigen Witterungsverhältnissen.<br />

Immer-wieder ereignete es sich, dass Neuschnee<br />

die ausgehobene Strasse zudeckte, dass Lawiaen<br />

sie verschütteten. Allein auf der Berner<br />

Seite der Grimsel wurden vom 20. Mai bis zum 26.<br />

Juni rrund 100.000 Kubikmeter Schnee beiseite geschafft.<br />

Das spricht deutlich genug.<br />

Rassig fahren zu können<br />

ist wohl wert, den Wagen entsprechend auszurüsten*<br />

Die Vergasung spielt bei allen Wagenmarken für die<br />

Motorenleistung die wichtigste Rolle. Ihr müssen Sie<br />

darum Ihre ganz besondere Aufmerksamkeit schenken.<br />

Der erste Schritt besteht darin, dass Sie Ihren jetzigen<br />

Vergaser durch einen .<br />

Vergaser mit Starter oder Thermostarter<br />

ersetzen- lassen;<br />

Das Resultat wird-alle Erwartungen übertreffen:<br />

Grössere Leistungsfähigkeit des Motors,<br />

kräftigeres Anzugs vermögen,<br />

i kein Aussetzen des Motors, bevor er seine nor-<br />

. . : .male Ärbeitstemperatur erreicht hat,<br />

- Minimalverbrauch an Brennstoff.<br />

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