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E_1935_Zeitung_Nr.066

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N° 66 - <strong>1935</strong><br />

Stf.<br />

tenbau<br />

Rentabilität der Reichsautobahnen. Die<br />

Frage der Wirtschaftlichkeit der Reichsautobahnen<br />

ist ein recht umstrittenes Problem,<br />

wie auch die Schätzungen über die Höhe des<br />

zum Bau des 6900 km umfassenden Reichsautobahnstrassennetzes<br />

notwendigen Mittel<br />

sehr widersprechend lauten. Vor kurzem<br />

hat Reichsbahndirektor Dr. Karl Joseph die<br />

ganze Materie einer nähern Analyse unterzogen,<br />

wobei er seiner Betrachtung die Auffassung<br />

zugrundelegte, dass es keineswegs<br />

angängig sei, die gesamten Anlagekosten in<br />

der Höhe von 5 Milliarden Rm. als reine, nur<br />

für die Autobahnen vorgenommene Investitionen<br />

anzusprechen und dann das Unternehmen<br />

« Reichsautobahnen» mit einem Kapitaldienst<br />

vorzubelasten, der unmöglich tragbar<br />

sei. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert,<br />

dass seinerzeit Dr. Schacht unter Zugrundelegung<br />

eines Kostenaufwandes von<br />

300,000—400,000 Rm./km mit einer Bausumme<br />

von 2,5—3 Milliarden Rm. rechnete. Vor<br />

allem müsse berücksichtigt werden, dass die<br />

neuen Autobahnen öffentliche Wege darstellen,<br />

die lediglich für den Motorfahrzeugverkehr<br />

bestimmt seien, für dessen Befriedigung<br />

das bisherige Strassennetz weder in<br />

der Gegenwart noch in der Zukunft irgendwie<br />

ausreichend gewesen wäre. Nach Ansicht<br />

Dr. Josephs hätten, sofern der Bau von<br />

Autostrassen überhaupt unterblieben wäre,<br />

die mit Gesetz vom 26. März 1934 auf das<br />

Reich übergegangenen etwa 80,000 km Landstrassen<br />

mindestens zu einem Viertel einem<br />

durchgreifenden Umbau bezw. Erweiterung<br />

unterzogen werden müssen. Daneben sei<br />

aber auch zu bedenken, dass auch die Unterhaltungskosten<br />

für die alten Strassen nach<br />

Errichtung der sie entlastenden Reichsautostrassen<br />

wegen ihrer im geringeren Masse<br />

nötig werdenden Inanspruchnahme wesentlich<br />

herabgemindert würden. Daraus errechne<br />

sich eine Kapitalersparnis von etwa<br />

'1,36 Milliarden Rm., die sonst zwangsläufig<br />

für den Ausbau des gewöhnlichen Strassennetzes<br />

bzw. dessen Mehrunterhaltungskosten<br />

hätten verausgabt werden müssen. Im besondern<br />

sei aber auch auf den Lohnkostenanteil<br />

hinzuweisen, indem von den Gesamtkosten<br />

für die Erstellung der Reichsautobahnen<br />

etwa 50 % auf diesen Posten entfielen.<br />

Vorsichtig gerechnet müsse man bei einem<br />

Ansatz von 75 % dieses Lohnkostenaufwandes<br />

die Entlastung von Arbeitslosenversicherung<br />

und sonstiger öffentlicher Fürsorge auf<br />

2 Milliarden Rm. schätzen, wozu noch eine<br />

weitere halbe Milliarde Rm. in Form von<br />

mittelbarer Entlastungswirkung durch den<br />

Bau der Autostrassen auf den Arbeitsmarkt<br />

träten. Für nicht mehr nötige Umgehunssstrassen<br />

und deren Unterhaltungskosten<br />

seien ebenfalls 500 Millionen Rm. einzusetzen,<br />

so dass alle diese Summen zusammengerechnet<br />

einen Kapitalaufwand ergebender<br />

^ auch ohne den Bau der Reichsautobahnen in<br />

der Höhe von 4,36 Milliarden Rm. notwendig<br />

gewesen wäre, eine Summe, die sowieso<br />

über den Steuerweg hätte aufgebracht werden<br />

müssen.<br />

Der Mehraufwand, der für die Errichtung<br />

des Reichsautostrassennetzes notwendig geworden<br />

sei, könne mit höchstens 1 Milliarde<br />

Rm. eingesetzt werden. Bei einem Gesamt-<br />

Verzinsungs- und Tilgungsdienst von jährlich<br />

600 Millionen Rm. entfalle auf die Autobahnen<br />

selbst eine Quote von 70 Millionen Rm.,<br />

während der Rest von andern Lastenträgern<br />

aufgebracht werden müsse. Um zu den weitern<br />

Kostenpositionen der Ausgabenrechnung<br />

(Kosten für Unterhaltung und Erneuerung<br />

der Anlagen und Betriebsmittel,-. Abfertigungs-<br />

und Verwaltungskosten) endgültig<br />

Stellung zu nehmen, bedürfe es genauer<br />

Unterlagen, besonders über die beiden letzten<br />

Positionen, wozu noch die Kosten, für<br />

Beleuchtung und deren Unterhaltung, für den<br />

Sanitätsdienst, den Telephonsicherheitsdienst<br />

in Rechnung gestellt werden müssen. Dr. Joseph<br />

weist darauf hin, dass alle Ueberlegungen,<br />

auf Grund dieser Kosten das Tarifsystem<br />

für die Benutzung der Reichsautobahnen<br />

aufzubauen, von dem Gedanken auszugehen<br />

hätten, dass nicht die Rücksicht auf<br />

eine unbedingte Rentabilität das Primäre sei,<br />

eine unbedingte Rentabilität das Primäre<br />

sei, sondern dass sich die Verkehrsbelastung<br />

in tragbaren Grenzen zu halten<br />

habe und dass die untere Tarifgrenze<br />

durch den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit<br />

vorgeschrieben sei. Einem Aufwand für läufende<br />

Ausgaben von täglich 11—13,5 Rm.<br />

pro km stehen Einnahmen aus Vermietungen<br />

und Verpachtungen von Tankstellen, Werkstätten,<br />

Garagen usw. in der Höhe von insgesamt<br />

16,5 Rm. gegenüber. Für die laufenden<br />

Unterhaltungskosten werden täglich pro<br />

km 8—8,5 Rm. errechnet, während auf den<br />

Abfertigungsaufwand 3—5 Rm. pro km entfallen.<br />

Unter Ausserachtlassung des Aufkommens<br />

des Lastwagen- und Motorradverkehrs<br />

kommt Dr. Joseph zum Resultat einer auf<br />

200 Rm. täglich je Streckenkilometer zu veranschlagenden<br />

Durchschnittseinnahme, die<br />

mit den Einnahmen aus Vermietungen- und<br />

Verpachtungen auf 220 Rm. ansteigt. Nach<br />

Auffassung des Reichsbahndirektors wird<br />

diese Summe nicht nur genügen, die entstehenden<br />

Unterhaltungskosten des vollendeten<br />

Reichsautostrassennetzes zu decken, sondern<br />

darüber hinaus auch genügend Spielraum<br />

lassen für den Zinsen- und Tilgungsdienst<br />

von 1 Milliarde Rm., die als zusätzlicher<br />

Kapitalaufwand für die Erstellung der<br />

Reichsautobahnen angesetzt ist.<br />

Ohne im nähern auf obige Ausführungen<br />

eingehen zu wollen, ist doch darauf hinzuweisen,<br />

dass die seinerzeit errechneten Baukosten<br />

in der Praxis recht erheblich überschritten<br />

wurden. Nach Angabe von Dr. Birkenholz,<br />

Referent beim Generalinspektor für<br />

das deutsche < Strassenwesen, haben sich die<br />

Kosten für das fertigerstellte 21 km messende<br />

Teilstück Frankfurt-Darmstadt durchschnittlich<br />

auf mindestens 1 Million Rm. gestellt.<br />

Mit dieser der Wirklichkeit am nächsten<br />

kommenden Schätzung erhält man erstmals<br />

eine brauchbare Grundlage, um den<br />

Gesamtaufwand für das projektierte Riesenwerk<br />

genauer errechnen zu können. Unter<br />

Berücksichtigung verschiedener Vorbehalte,<br />

wie Bauverbilligungen in geographisch, geologisch<br />

und verkehrstechnisch günstiger gelegenen<br />

Gebieten, dürften die Baukosten der<br />

Reichsautobahnen auf etwa 7 Milliarden Rm.<br />

zu stehen kommen. Bei dieser Sachlage muss<br />

damit gerechnet werden, dass die gigantischen<br />

Projekte langsamer realisiert werden<br />

dürften als vorgesehen, namentlich solange<br />

kein eindeutiger Weg gefunden ist, um neben<br />

den Heeresausgaben diese riesigen Beträge<br />

aufbringen zu können.<br />

Wy.<br />

kus d<br />

Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Der erhöhte Benzinzoll eine Existenzgefahr für<br />

das Autogewerbe.<br />

Bei der Dekretierung der neuen Zollansätze hat<br />

der Bundesrat gewiss auch nicht an die- Folgen<br />

gedacht, welche diese Massiiahme für das Autogewerbe<br />

haben müsse. Ob dies wohl darauf zurückzuführen<br />

ist, dass man im Bundeshaus die wirtschaftliehe<br />

Rolle des Autogewerbes überhaupt nicht<br />

kennt oder doch nur ungenügend einzuschätzen<br />

versteht? Die Tätigkeit des Garagisten greift sehr<br />

sta,rk in andere Berufskreise über und ist mit deren<br />

Erwerbsleben aufs engste verknüpft, kommt doch<br />

der Garagist als Teilauftraggeber für viele Fachleute<br />

der verschiedensten Gewerbe in Frage. Denken<br />

wir nur, wer alles bei der Revision eines Wagens<br />

oder einer grösseren Reparatur beschäftigt<br />

ist: neben dem Automechaniker der Schmied, der<br />

Spengler, Wagner, Sattler,»Elektriker, Maler, Glaser<br />

etc., d. h; vielfach Berufe, welche mit dem zurückgehenden<br />

Pferdetransport sich teilweise unter beträchtlichem<br />

Kostenaufwand auf das motorisierte<br />

S.trassenfahrzeug umstellen mussten. Alle diese Gewerbeleute<br />

hängen in ihrem Beschäftigungsgrad<br />

sehr weitgehend von der Intensität des Automobilverkehres<br />

und von der Arbeit ab, die ihnen der<br />

Garagist zuweisen kann.<br />

Man scheint aber in Bern hierfür kein Verständnis<br />

zu haben, sondern nur die Eisenbahner<br />

und ihre Gewerkschaft zu studieren. Die Erfahrung<br />

hat aber im Ausland und auch bei uns schon gezeigt,<br />

dass alle jene obrigkeitlichen. Massnahmen,<br />

die nur eine Sanierung des Bahnwesens auf Kosten<br />

des "motorisierten Strassenverkehrs anstreben, nie<br />

zu einem guten Enderfolg führen, indem einerseits<br />

die Automobilwirtschaft stark geschädigt, die Eisenbahn<br />

aber deswegen nicht aus ihrer Misere herauskommt,<br />

weil die tieferen Gründe für den Verkehrsrückgang<br />

auf der Schiene und die Unwirtschaftlichkeit<br />

des Bahnbetriebes ganz wo anders als bei<br />

der Autokonkurrenz liegen. Dass die S.B.B. in der<br />

Tinte sitzen, ist gewiss nicht die Schuld der Automobilisten.<br />

Schon Jahre bevor sich eine eigentliche<br />

Autokonkurrenz geltend machte, ist mit Defiziten<br />

gewirtschaftet worden. Nachdem die Schuldenwirtschaft<br />

zu einem beinahe unentwirrbaren finanziellen<br />

Knoten geführt hat, sollen nun auch diejenigen für<br />

seine Auflösung sorgen, die jahrelang der Defizitwirtschaft<br />

tatenlos zugeschaut haben. Es wäre doch<br />

allzu bequem und verantwortungslos, wenn man<br />

nun auf einmal alles den Automobilisten in die<br />

Schuhe schieben wollte.<br />

Kürzlich hat ein ehrlicher Handwerker in einer<br />

öffentlichen Versammlung gesagt, wenn er nur<br />

einige Jahre so gewirtschaftet hätte, so hätte man<br />

ihn ohne Manieren in Riggisberg untergebracht.<br />

Die S.B.B, ist eine grosse Familie, deren Mitglieder<br />

sich dank eines Privilegiums trotz allem Abbau,<br />

welcher sich sonst überall fühlbar macht, weiter<br />

sorgenlos pflegen könnten.<br />

Warum nimmt man sich behördlicherseits nicht<br />

die Mühe, sich einmal durch einen Rundgang bei<br />

Garagen in Stadt und Land davon zu überzeugen,<br />

wie weit man es schon mit der jetzigen Fiskalpolitik<br />

dem Automobil gegenüber gebracht hat?<br />

Hunderte, ja Tausende von Wagen sind ausser<br />

Betrieb gestellt, sind unverkäuflich und verrosten<br />

in Schuppen oder beim Alteisenhändler. Ausgerechnet<br />

zu einer Zeit, da alle uns umgebenden<br />

Länder die Autosteuern ganz oder doch teilweise<br />

abschaffen, dekretiert man bei uns neue Abgaben.<br />

Und doch haben diese Staaten auch ihr Eisenbahnproblem.<br />

Sie werden gut genug wissen, warum sie<br />

dem Automobil freie Bahn bereiten. Für die Schweiz<br />

wäre es gewiss kein Nachteil, das ausländische<br />

Beispiel hier nachzuahmen. Viele Zweige unserer<br />

Wirtschaft würden dadurch einen neuen Auftrieb<br />

erhalten, und der Weg der schweizerischen Autoindustrie<br />

geebnet. Verschaffen wir ihr freie Bahn,<br />

und denken wir auch an die Erhaltung des Garagegewerbes!<br />

D- k in w -<br />

T. C<br />

Autosektion Aargau<br />

Schweizer Gymkhana. Ich mache die Automobilisten<br />

heute schon darauf aufmerksam, dass am<br />

31. Aug./1. Sept., bei schlechtem Wetter acht Tage<br />

später, die schweiz. Gymkhana in Schachen in<br />

Aarau ausgetragen wird. Automobilisten, kommt<br />

und helft durch Eure Teilnahme am guten Gelingen<br />

der gross angelegten Zusammenkunft der<br />

T. C. S. mit!<br />

AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Spezial-ReglemenJ für die Ballon-Verfolgung mit<br />

Automobilen, Sonntag, den 8. event. 22. Sept. <strong>1935</strong>.<br />

Veranstaltet vom Aero-Glub der Schweiz, Sektion<br />

Säntis, und dem Touring-Club der Schweiz, Sektion<br />

St. Gallen-Appenzell, Gruppe St. Gallen-Stadt. ,<br />

Art. 1. Die Veranstaltung unterliegt dem allgemeinen<br />

Reglement der Föderation Aeronautique Internationale<br />

(F. A. I.) und den nachfolgenden Spezialbestimmungen.<br />

Zur Teilnahme sind zugelassen<br />

alle Mitglieder des Schweiz. Aero-Glub (Ae. C. S.),<br />

sowie alle Mitglieder des Touring-Glub der Schweiz.<br />

Art. 2. Der Füll- und Startplatz des Ballons befindet<br />

sich an der Notkerstrasse St. Gallen, östlich<br />

vom Gaskessel.<br />

Art. 3. Der Aero-Club besorgt die Füllmannschaft,<br />

Ballonmaterial, Sand, Sandsäcke, Füllblache,<br />

sowie das nötige Kartenmaterial und trägt die<br />

alleinige Verantwortung für die richtige Bereitstellung<br />

und Füllung des Ballons.<br />

Art. 4. Der Start erfolgt um 11 Uhr.<br />

Art. 5. Jedes Automobil erhält eine Startnummer,<br />

dessen Führer eine mit der gleichen Nummer<br />

versehene Armbinde, die sichtbar zu tragen ist.<br />

Art. 6. Das Nenngeld beträgt Fr. 10.— und ist<br />

mit der Anmeldung bis zum 3. September <strong>1935</strong> an<br />

den Sportpräsidenten des T. C. S., Herrn Burk, St.<br />

Gallen, Postcheck-Konto IX 4842 St. Gallen, einzubezahlen.<br />

Art. 7. Jeder Teilnehmer ist verpflichtet, die gesetzlichen<br />

und behördlichen Vorschriften zu beachten,<br />

ist ersucht, die grösste Strassen-Disziplin walten<br />

zu lassen und vorfahrenden Automobilen ohne<br />

weiteres Platz zu geben.<br />

Art. 8. Der Start der Automobile erfolgt zehn<br />

Minuten nach dem Ballon.<br />

Art. 9. Die Landung des Ballons hat auf alle<br />

Fälle bis um 15.00 Uhr zu erfolgen. Die Passagiere<br />

des Ballons sind ersucht, dem Führer bei der Landung<br />

behilflich zu sein.<br />

Art. 10. Die Sportkommission behält sich vor,<br />

bei ungünstiger Wetterlage die Veranstaltung auf<br />

Sonntag, den 22. September, zu verschieben. Bei<br />

zweifelhafter Witterung gibt die « Auskunft > der<br />

Telephonzentrale St. Gallen von 6.00 an Bescheid<br />

über Durchführung oder Verschiebung der Veranstaltung.<br />

Art. 11. Der Ballonführer hat zwischen Start<br />

und Landung eine bestimmte Anzahl Meldetaschen<br />

abzuwerfen.<br />

Art. 12. Die Landung des Ballons hat innerhalb<br />

eines Umkreises von 60 km (Luftlinie) vom Startplatz<br />

zu erfolgen. Im Osten und Süden darf der<br />

Ballon die auf der Karte eingezeichnete Grenzlinie<br />

um höchstens 500 Meter überfliegen. Auf alle Fälle<br />

muss die Landung bis 15.00 Uhr ausgeführt sein.<br />

Der Ballon muss nach der Landung so lange liegen<br />

bleiben, bis alle Wimpel von den verfolgenden Automobilisten<br />

abgerissen sind, jedoch nicht länger als<br />

1 Stunde. Im übrigen hat sich der Ballonführer an<br />

die von der Kommission herauszugebenden Spezialinstruktionen<br />

zu halten.<br />

Art. 13. Die Veranstalter lehnen jegliche Haftpflicht<br />

gegenüber den Teilnehmern, Automobil- und<br />

Ballonfahrern ab.<br />

Art 14. Es werden folgende Preise ausgesetzt:<br />

a) Der Wanderpreis der Firma < Turmac». Er<br />

fällt demjenigen Club zu, dem der Sieger an-<br />

1<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell<br />

gehört.<br />

b) Ein Spezialpreis für den Sieger. Derjenig«<br />

Automobilist wird Sieger, welcher innerhalb<br />

15 Minuten nach der erfolgten Landung den am<br />

Ballon-Korb befestigten Wimpel Nr. 1 abreissen<br />

kann. Erreicht kein Automobilist innerhalb<br />

15 Minuten den Ballon, ist der Ballonführer<br />

Sieger und Gewinner des Speziaipreises.<br />

c) 50 Prozent der verfolgenden Automobilisten erhalten<br />

Preise und folgt die Rangierung in der<br />

Reihenfolge der Wimpelnummer. Zweiter ist<br />

derjenige, der den Wimpel Nr. 2 und Dritter<br />

derjenige, der den Wimpel Nr. 3 abreisst, usw.<br />

Jeder Verfolger darf nur einen Wimpel abreissen,<br />

auch keinen für einen andern Verfolger<br />

wegnehmen. Zuwiderhandlung zieht Disqualifikation<br />

nach sich.<br />

d) Der Ueberbringer einer Meldetasche erhält einen<br />

Preis.<br />

Art. 15. Die Landesgrenzen dürfen überschritten<br />

werden und hat sich jeder Automobilist im eigenen<br />

Interesse mit den nötigen Papieren zu versehen.<br />

Art. 16. Proteste werden letztinstanzlich durch<br />

die Sport-Kommission des Ae. C. S. und des T. C. S.<br />

entschieden.<br />

Für die Sektion Säntis des Aero-Club der Schweiz:<br />

Dr. Eberle.<br />

Für die Gruppe St. Gallen-Stadt des T. C. S.:<br />

H. Burk.<br />

Autosektion Waldstätte<br />

Der nächste Stammtisch findet Freitag, den<br />

16. August <strong>1935</strong>, abends ca. 20.15 Uhr, im Restaurant<br />

Alpenhof, Obergrundstrasse 73, Luzern, statt,<br />

wozu wir alle freundlich einladen<br />

Ḋas Sekretariat.<br />

A. C. S.<br />

SEKTION BERN. Eidgenössische Signalordnung<br />

und alte Strassenschilder. Die Karenzfrist für<br />

die Beseitigung der im Widerspruch mit der eidgenössischen<br />

Signalordnung stehenden Strassenschilder<br />

ist am 1. Juli d. J. abgelaufen. Viele<br />

Haus- und Garagenbesitzer sind dadurch ihrer<br />

bisherigen privaten Aufschriften verlustig gegangen,<br />

die jahrelang gute Dienste geleistet haben<br />

und sehr oft im Sinne der Verkehrssicherheit<br />

wirkten. Obwohl gegen das Verschwinden privater<br />

Ankündigungen auf öffentlichem Boden' grundsätzlich<br />

nichts eingewendet werden kann, gibt es<br />

doch Fälle, wo ohne Signal kaum auszukommen<br />

ist: Ein solcher Fall ist zum Beispiel eine Garagenausfahrt,<br />

welche in eine Öffentliche Strasse<br />

einmündet und dabei den Weg über das Trottoir<br />

nimmt. Bisher behalfen sieh solche Garagenbesitzer<br />

mit einer kleinen Hinweistafel mit den Aufschriften:<br />

Achtung, Ausfahrt! oder: Garage-Einfahrt<br />

freilassen! und erreichten dadurch, dass die Garagezufahrt<br />

als solche von den übrigen Strassenund<br />

Trottoirbenützern respektiert wurde. Nach der<br />

eidgenössischen Signalordnung ist dies nicht mehr<br />

zulässig. Die Folge davon ist natürlich, dass solche<br />

nicht erkennbare Zufahrten von ortsfremden<br />

Automobilisten versperrt werden. Um diesem Missstand<br />

abzuhelfen, schlägt die Sektion Bern vor,<br />

das offizielle Signal Nr. 19 (Stationierungsverbot)<br />

mit Beitafel «Ausfahrt» zur Freihaltung von Garagezufahrten<br />

zu verwenden. Zur auffälligen Kennzeichnung<br />

von gefährlichen Hofausfahrten, Ausmündungen<br />

von Privatstrassen im Gemeindebann<br />

schlägt sie außerdem die Anbringung des Hinweissignales<br />

Nr. 23 im verkleinerten Maßstab mit<br />

Beitafel « Ausfahrt > vor. Die beiden Projekte liegen<br />

gegenwärtig zur Prüfung beim Sitze des A.C.S.<br />

Mit der Annahme durch das Departement dürften<br />

sie eine fühlbare Lücke in der Signalisation ausfüllen,<br />

ohne das Straasenbild zu verunstalten. h.<br />

S. D. A. C.<br />

SEKTION BERN. Tätigkeitsprogramm für den<br />

Monat September <strong>1935</strong>:<br />

6. September <strong>1935</strong>: Grimselfahrt (Einladungen<br />

werden verschickt).<br />

13. September <strong>1935</strong>: Rendez-vous im Clublokal<br />

(Wagen mitbringen).<br />

20. September <strong>1935</strong>: Zusammenkunft im Clublokal.<br />

27. September <strong>1935</strong>: Ausfahrt mit einem Altersheim.<br />

4. Oktober <strong>1935</strong>: Zusammenkunft im « Schwelzerhof<br />

». Vorbereitung für den Familienabend,<br />

Schaffhauser Fahrt. Glück muss der Mensch<br />

haben! — Der 27. Juli war vom S. D. A. C. Sektion<br />

Bern für eine Ostschweizerfahrt, verbunden mit<br />

allerlei Ueberraschungen, vorgesehen. Im Hotel<br />

Belle-Vue Neuhausen wollte man eich mit den<br />

Sektionen Basel und St. Gallen-Appenzell treffen.<br />

Die ganze vorhergehende Woche war der Wettergott<br />

gut gelaunt — am 26. — gegen Abend. Regen,<br />

Regen in Strömen! Basel und St. Gallen meldeten<br />

starke Gewitter. Also verschieben. — Pech!<br />

In Schaffhausen hätte uns die Freude zur Teilr<br />

nähme eines Munots-Abends erwartet. — Ein kleiner<br />

Trost, wenn's regnet ist auch kein Munot.<br />

Am 27., morgens 7 Uhr, Nebel wie im Spätherbst<br />

— gegen 10 Uhr ungewiss — gegen 12 Uhr<br />

sind die Wetteraussiehten gut und um 14% Uhr<br />

starten einige «Unentwegte» über Bremgarten-<br />

Zürich-Winterthur gen Schaffhausen. Wunderschön<br />

war die Fährt. In Winterthur war der erste<br />

Halt und in herzlicher Weise wurden die<br />

«Rennfahrer» im elterlichen Hause eines Mitgliedes<br />

«getränkt»! Nach stündigem Aufenthalt ging'a<br />

weiter nach Schaffhausen-Neuhausen. Wetter ausgezeichnet.<br />

Der Munot hatte die Flagge gehfest,<br />

und was das heisst, weiss natürlich ein rechter<br />

«Schaf fhuserbölle». — Ob uns der Munotvater<br />

doch Zutritt gewährt? Gross war die Freude, als<br />

es nach telephoniseher Anfrage hiess: «Herzlich<br />

willkommen!» Ihm sei an dieser Stelle nochmals<br />

speziell gedankt.<br />

Neuhausen, Bellevue, 9 Uhr 20: Rheinfall-Beleuchtüng<br />

— fein — 9 Uhr 50 sind wir auf der<br />

Munotzinne. Ganz wie einst! Dieselben Tanzmelodien<br />

— Frangaise mit Munottour usw. Der Munotvater<br />

— stets derselbe (er hat uns um 10 Uhr als<br />

« eben eingetroffen» offiziell willkommen geheissen,<br />

nachdem man uns seit 8 Uhr erwartet habe!<br />

«Berner».) Aber wir sind doch da, fünfzehn an der<br />

Zahl. Verlängerung bis 1 Uhr; ein weiteres «Gf eil».<br />

Schaffhausen und Bern vertrugen sich prächtig,<br />

lustig wurde das Tanzbein geschwungen. Schaffhausen<br />

nach Mitternacht hat grosse Aehnlichkeit<br />

mit Bern! Für Sonntag morgen war eine Fahrt<br />

ins Klettgau vorgesehen, Aperitif zu «Seldwila»,<br />

dem Privatheim einer eifrigen Automobilistin;<br />

auch Herrn und Frau Doktor nochmals unsern<br />

herzlichsten Dank: - - "<br />

Die landschaftlichen Schönheiten, die ganz verschieden<br />

von unseren bergigen Gegenden sind, genossen<br />

wir in vollen Zügen. Auch in gaströnomir<br />

scher Hinsicht ist man überall sehr gut aufgeho- 1<br />

ben. Bern erreichten wir auf verschiedenen Wegen;<br />

um Mitternacht meldeten sich aber alle zurück.<br />

— Den lieben « Zuhausegebliebenen» dieser<br />

Reisebericht zur •Kenntnisnahme. — .s'nächste Mal<br />

fahren wir trotz «Wind und Wetter». A. Gl.<br />

A.U9K «!«•» V«»»!»«««»«!«©»»<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

Wir setzen auf Samstag, den<br />

31. August den allerletzten Termin<br />

an, zur Beteiligung an unserer<br />

Vereins-Photi anlässlich<br />

des 10jährigen Bestehens des<br />

Chauffeux-Vereins Zürich. Alle<br />

diejenigen Mitglieder, die bis<br />

anhin -zur Aufnahme nicht erscheinen<br />

konnten, sind ersucht, unverzüglich eine<br />

Passphotö oder Brustbild an den Präsidenten einzusenden.<br />

Gleichzeitig bringen wir unsern Mitgliedern<br />

zur Kenntnis, dass an der nächsten<br />

Monatsversammlung im Restaurant Du Pont, Mittwoch,<br />

den 4. September <strong>1935</strong>, 20.15 Uhr, die neuen<br />

Automobilkarten zur Verteilung kommen. Nach-<br />

Ablauf des Ferienmonats August ist es Pflicht<br />

und Schuldigkeit jedes einzelnen Mitgliedes, wieder<br />

an den Versammlungen teilzunehmen, denn unsere<br />

Hauptgeschäfte verlangen dies unbedingt, hoffen<br />

aber, dass unsere verehrten Mitglieder den<br />

Vorstand in jeder Hinsicht unterstützen und das<br />

nötige Interesse haben,' auch mit Rat und Tat mitzuwirken<br />

zum Gelingen unseres 10jährigen Vereins-Jubiläums.<br />

Es soll ein Familienfest für alle<br />

sein, weshalb sich alle Aktiven ins Zeug legen<br />

müssen.<br />

Die Vereinsleitung.<br />

Iwi<br />

Isdi<br />

Neugrundung.<br />

Cle. des Accumulateurs, Rex S. A., Vieh. Unter<br />

dieser' Firma ist eine Aktiengesellschaft mit einem<br />

Kapital von Fr. 30,000 gegründet worden.<br />

M. A. Guichard bringt als Apport 7 Lizenzen, für<br />

welche dem Vorgenannten 45 Aktien im Betraf<br />

vor Fr. 22,500.— übergeben werden. Dem Verwaltungsrat<br />

gehören an: M. A. Guichard, Ingenieur,<br />

L. Rossijglelly, Immobilienagent, und G. Vuillomenet,<br />

Kaufmann, alle drei in Genf. Geschäftdomizil:<br />

Vieh.<br />

Konkurseröffnung.<br />

A. Labhari, Autohändler, Basel. Konkurseröffnung<br />

vom 22, Juli. Gläubigerversammlung 9. August.<br />

Eingabefrist bis 31. August.<br />

E. Schneller, Garage, Bazenheid. Konkurseröff«<br />

nung vom 24. Juli, Gläubigerversammlung am<br />

19. August. Eingabefrist bis 10. September.<br />

Carl Wiesmer, Autoelektriker, Rapperswil. Konkurseröffnung<br />

vom 30. Juli. Gläubigerversammlunf<br />

20: August. .Eingabefrist bis 9. September.<br />

Verantwortliche Redaktion :<br />

Dr. A. Büchi, Chefredaktion.<br />

W. Mathys. — Dr. E. Waldmeyer.<br />

Telephon der Redaktion: 28222 (Hallwag)<br />

Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.

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