E_1935_Zeitung_Nr.088
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N° 88 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE II<br />
Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Schweizerwoche und Strassenverkehr. Der in<br />
Nr. 87 Ihres geschätzten Blattes erschienene Artikel:<br />
«Mehr Solidarität — mehr wirtschaftlicher<br />
Sinn» lässt sich sehr gut lesen und man könnte<br />
Bach Kenntnisnahme dieser Ausführungen der<br />
Meinung sein, man brauche bloss den Schweizerbürger<br />
daran zu erinnern, Schweizerware nicht<br />
nur während der Schweizerwoche, sondern auch<br />
das ganze Jahr hindurch zu kaufen und alles sei<br />
in bester Ordnung. Dass es nicht so ist, beweist<br />
uns die Praxis. Was nützen sicher gut gemeinte<br />
Aufforderungen, Lastwagen schweizerischer Herkunft<br />
zu kaufen, -wenn anderseits unsere Behörde,<br />
wie wir dies in der Schweiz erleben, Gesetze erlässt,<br />
die die Käufer nach einiger Ueberlegung<br />
zwingen, ausländische Fabrikate zu kaufen, um<br />
den Schikanen, die die Käufer schweizerische?<br />
Lastwagen aus den bestehenden Gesetzen zu erwarten<br />
haben, aus dem Wege zu gehen.<br />
Wie viele andere Firmen, sind auch wir der<br />
Auffassung, dass « Ehret einheimisches Schaffen »<br />
keine leere Phrase ist und wir glauben, es durch<br />
den Ankauf von schweizerischen Lastwagen im<br />
Werte von über einer halben Million Franken bewiesen<br />
zu haben. Leider... und dieses leider<br />
wird uns durch die bittere Erfährung diktiert,<br />
müssen wir heute wahrnehmen, dass gerade die<br />
Besitzer schweizerischer Fahrzeuge bitter unter<br />
den tagtäglichen Bussen der Polizeibehörden zu<br />
leiden haben, ausgesprochen wegen angeblichem<br />
Ueberladen der Fahrzeuge. In andern Worten •<br />
Man dreht denjenigen Lastwagenbesitzern, die die<br />
nationale Industrie schützen -wollten, einen Strick<br />
daraus, um sie zu überzeugen, dass es eine Fehlspekulation<br />
war, die solid gebauten Schweizer<br />
Lastwagen zu kaufen, anstatt zu den ohnehin viel<br />
billigeren ausländischen Oamions Zuflucht zu nehmen,<br />
welche nach behördlicher Meinung selten als<br />
überladen betrachtet werden.<br />
Das Eigentümlichste dabei ist wohl der Umstand,<br />
dass bei der Bussenauferlegung kein Unterschied<br />
gemacht wird, ob der Besitzer eines schweizerischen<br />
Lastwagens denselben vor Inkrafttretens<br />
des Bundessesetzes über den Motorfahrzeug- und<br />
Fahrrad verkehr angekauft hat.<br />
Wenn heute die schweizerischen Lastwagenfabrikanten<br />
ebenfalls notleidend sind, eo ist, dies<br />
unserer Atisicht nach nicht allein auf die Exportunterbindung<br />
zurückzuführen, sondern ebenfalls<br />
dem Umstände zuzuschreiben, dass diese Fabriken<br />
an zuständiger Stelle nicht begreiflich machen<br />
konnten, dass solche unvernünftige Gesetzesbestimmungen<br />
wie Art. 65 der Vollziehiingsverordnung<br />
zum Automobilgesetz wirtschaftlich, und<br />
zwar im ausgedehnten Sinne des' Wortes, nicht<br />
zu verantworten »sind. Würden die Behörden bei<br />
Anwendung des obzitierten Artikels 65 stets feststellen,<br />
erstens, ob der kontrollierte Lastwfgeti<br />
Schweizerfabrikat ist, zweitens, seit wann im Verkehr<br />
(ob vor 1932). dann wäre den schweizerischen<br />
Fabriken und uns geholfen, zum Schütze<br />
unserer schweizerischen Volkswirtschaft.<br />
Wir wissen ganz genau, dass wir keine neue<br />
Idee formulieren, denn das automobilfreundliche<br />
Ausland, nennen wir z. B. Italien, hat es durch<br />
eine geeignete Gesetzgebung verstanden, seine einheimische<br />
Automobilindustrie zu schützen. Wieso<br />
dies in unserem Schweizerland unmöglich sein<br />
sollte, können wir offengestanden nicht erfassen.<br />
Wir sind überzeugt, da,ss. wenn die schweizerischen<br />
Autofabriken ihr Machtwort an zuständiger<br />
Stelle gesprochen hätten, eine besondere Empfehlung<br />
für die schweizerischen Fahrzeuge unterbleiben<br />
könnte, zum Wohle aller Kreise, die mit<br />
solchen Erzeugnissen unmittelbar in Berührung<br />
kommen.<br />
Sie mögen daraus ersehen, dass es. zum groRsen<br />
Teil nicht an der Solidarität fehlt, aber die<br />
Ueberlegung. schweizerische Lastwagen anzuschaffen,<br />
um nachher dem Staat regelmässig Bussen<br />
wegen angeblicher Ueberlast zahlen zu dürfen,<br />
zwingt viele Kaufliebhaber, ausländische Produkte<br />
anzuschaffen, die von den heute bestehenden Verkehrsgesetzen<br />
nicht erfasst werden.<br />
Es soll daher nicht «mehr Solidarität — mehr<br />
wirtschaftlichen Sinn» heissen, sondern «vernünftige<br />
Gesetze zum Schütze der einheimischen Industrie».<br />
S. in B.<br />
Rund um den Richtungsanzeiger. Die Abhandlung<br />
in einer letzten Nummer unter obigem Titel<br />
war gewiss sehr interessant und notwendig, es<br />
würde vielleicht manches im Strassenverkehr besser<br />
'werden, wenn auch in Ihrem Blatt immer und<br />
immer wieder auf all solche schädlichen und teilweise<br />
gefahrvollen Sünden unverschämter Fahret<br />
hingewiesen würde. Je öfter, je besser, denn bei<br />
manchem haben ja Mahnungen erst Erfolg, wenn<br />
sie sich immer wiederholen.<br />
Nun scheint mir aber persönlich im letzten Teil<br />
des Artikels etwas unklar und weil ja eine Besserung<br />
der Sünder nur zu erwarten ist, wenn ihnen<br />
ihre Fehler recht klar vor Augen geführt werden,<br />
wäre es vielleicht gut, noch einmal über diese<br />
Fragen einen Artikel zu bringen.<br />
Der Verfasser schreibt, es wäre erwünscht, wenn<br />
durch Tafeln auf engen Bergstrassen darauf aufmerksam<br />
gemacht würde, dass der Bergfahrer dem<br />
Talfahrer Platz machen soll. Was ist darunter zu<br />
verstehen «Platz machen»? Meint der Verfasser<br />
das seitliche Ausweichen, das ja doch selbstverständlich<br />
ist, besonders auf engen Bergstrassen<br />
Oder meint er die Situation, wo wegen allzu grosser<br />
Schmalheit der Strasse einer der Fahrer anhalten<br />
muss, um dem anderen in langsamer Fahr<br />
das Vorbeifahren (also das, was noch immer so<br />
missverständlich als «Kreuzen» bezeichnet wird) zu<br />
ermöglichen?<br />
Wenn der Verfasser unter «Platz machen» das<br />
letztere meint, so macht es uns stutzig, dass er<br />
fordert: der Bergfahrer soll dem Talfahrer Platz<br />
machen, wo doch, wenn wir recht im Bild sind, es<br />
allgemein üblich ist, dass der «Talfahrer bei enger<br />
Begegnung anzuhalten hat, um den Berffahrer<br />
vorbeifahren zu lassen. Meint der Verfasser aber<br />
nur das anständige Ausweichen, so sollte doch auch<br />
hier, um jede Konfusion zu vermeiden, der Ausdruck,<br />
respektive die Mahnung lauten: der Talfahrer<br />
hat Platz zu machen und nicht, wie der<br />
Verfasser schreibt: der Bergfahrer hat Platz zu<br />
machen: Oder, um ganz klar auszudrücken, sollte<br />
die Mahnung heissen: der Talfahrer hat sowei<br />
als möglich nach rechts auszuweichen, eventuel<br />
anzuhalten.<br />
Wenn der Verfasser weiter schreibt, dass es<br />
immer noch unverschämte Fahrer gibt, die auf<br />
Bergseite ansteigend alles, was ihnen entgegen<br />
kommt, rücksichtslos abdrängen, weil sie mit starkem<br />
Wagen schnell fahren können, so bin ich (obwohl<br />
ich sehr empfindlich bin gegen alle wirklichen<br />
Unverschämtheiten der starken Fahrer, da ich<br />
selbst nur einen Kleinwagen fahre) doch der Meinung,<br />
dass der starke Fahrer das gute Becht hat,<br />
mit seinem kräftigen Wagen schnell aufwärts zu<br />
fahren, sofern er nur die ihm zustehende Strassenseite<br />
nicht überschreitet Und sich überzeugt hat,<br />
dass der entgegenkommende Wagen, wenn er seinerseits<br />
auch die jhfli zukommende rechte Seite<br />
einhält, gut vorbeikommen kann- Ist der andere,<br />
langsamer fahrende unsicher und ängstlich, so soll<br />
r anhalten, aber nicht gleich nach neuen Gebotund<br />
Verbottafeln schreien. Deren haben wir jetzt<br />
wirklich genug, es wäre eine reine Wohltat zu fahren,<br />
wenn die bestehenden nur endlieh befolgt würden.<br />
Dr. R. in 0.<br />
T. C. S.<br />
Autosektion Airgau<br />
Stammtisch. Sektionsmitglieder, vergesst den.<br />
Stammtisch, jeweils Dienstag, abends ab 6 Uhr, im<br />
Restaurant zum Salinen nicht. Erscheint zahlreicher<br />
wie bis anhin zu diesem Abendhock!<br />
Schnitzeljagd. Zum Abschlüsse des diesjährigen<br />
Sportprogramms werden die Mitglieder der Sektion<br />
Aargau auf Sonntag, den 3. November zu einer<br />
Autofuchsjagd eingeladen. Die Teilnehiner besammeln<br />
sich nachmittags 13.45 Uhr vor dem Regierungsgebäude<br />
in Aarau zur Instruktion. Es ist zu<br />
empfehlen, dass jeder Teilnehmer eine Karte des<br />
Kantons Aargau mitnimmt. Wer als Verfolgter startet,<br />
hat eine Gebühr von Fr. 3.— zu entrichten. Die<br />
Jagd auf den Fuchs dauert bis 16.15 Uhr. Nachher<br />
findet im Hotel Raben in Zofingen die Preisverteilung<br />
statt. Die Jagd findet nur bei günstiger Witterung<br />
statt.<br />
Die ersten 3 Preisträger erhalten je einen Fuchspelz<br />
als Preis.<br />
Wir verweisen auf das jedem einzelnen Mitgliede<br />
zugestellte detaillierte Fahrreglement und err<br />
warten eine zahlreiche Beteiligung.<br />
Autosektion Glarus<br />
Unterhaltungsabend. Auf Samstag, den 9. November<br />
<strong>1935</strong> ergeht an die Sektionsmitglieder die herzliche<br />
Einladung, am diesjährigen, so überaus beliebt<br />
gewordenen Unterhaltungsabend teilzunehmen. Der<br />
Anlass findet wie gewohnt im Gesellschaftshaus<br />
Ennenda-Glarus statt. Das Programm ist vielversprechend<br />
und abwechslungsreich:<br />
20.00 Uhr: Zusammenkunft<br />
20.30 Uhr: Nachtessen<br />
Polonaise<br />
Herr C. Sedlmayr,<br />
grösster und bester Komiker und Conferencier<br />
Damenturnclub Ennenda<br />
unter der bewährten Leitung von Herrn Orler<br />
Lolo und ein Auto<br />
Sie werden staunen ...<br />
The Red Star Jazzars, Stäfa<br />
Erste Kleintaler Bauernkapelle.<br />
Zweifellos wird an diesem Abend jung und alt<br />
auf die Rechnung kommen. Die Touring-Clübler sollen<br />
mit ihren verehrten Angehörigen für einige<br />
Stunden den grauen Alltag vergessen und sich ira<br />
gediegenen und festlich geschmückten Gesellschaftshaus<br />
in Ennenda erfreuen.<br />
Autosektion Waldstätte<br />
Am Freitag, den 25. Oktober <strong>1935</strong>, 20 Uhr, fand<br />
der zweite Abend jenes Motorenkurses statt, welcher<br />
dieses Jahr vom Vorstande der Sektion ins<br />
Tätigkeitsprogramm aufgenommen wurde. Dieser<br />
technische Zyklus erfreut sich bei den Mitgliedern<br />
grosser Beliebtheit, da er trotz dem hohen Stande<br />
der Automobiltechnik für den Gebrauehswagenfahrer<br />
von grundsätzlicher Bedeutung und grossem<br />
Werte ist. Um dem individuellen Interesse der<br />
Teilnehmer weitgehend entsprechen zu können,<br />
wurde ihre grosse Zahl in zwei Gruppen geteilt,<br />
die an verschiedenen Wochentagen instruiert werden.<br />
Nach anfänglichem Platzmangel hat nun die<br />
neu eröffnete Garage Et>per ihren modernen Ausstellungsraum<br />
zur Verfügung gestellt. Das Lokal<br />
wurde zu einem komfortablen, zweckmässigen<br />
Theoriesaale ausgestaltet, und die Teilnehmer gruppierten<br />
sich, flankiert Von den vielbewunderten<br />
Ausstellungsgegenständen, um ein blendendes<br />
Schnittmodell mit elektrischem Antrieb, das nun<br />
im Verlaufe des Kurses gründlich analysiert werden<br />
soll. Die Kursleitung hat Herr Epper inne, der<br />
als erfahrener Automobilist und Garagist sich in<br />
vorbildlicherweise in die dunkle Fragenwelt eines<br />
Laien versetzen kann. Seine theoretischen Ausführungen<br />
haben deshalb auch nie den Kontakt mit der<br />
Praxis verloren, uni so weniger, als er bei der Erklärung<br />
der einzelnen Maschinenelemente stets auf<br />
ein ganz umfangreiches Demonstrationsmaterial<br />
hinweisen und durch die Reihen zirkulieren lassen<br />
konnte, wie z. B. Ventile verschiedenen Alters, Kühlerelemente<br />
in verschiedenen Betripbstetnperaturen<br />
usw. Auch ein sehr lehrreiches Demqnstrationsmodell<br />
von Bosch stand zur Verfügung, womit die<br />
Ausführungen des Vortragenden über die Funktionen<br />
des Viertaktmotors durch kleine LieMsignale<br />
ausserordentlich gut illustriert wurden. Herr Epper<br />
hat auch nicht verfehlt, die aus seinem Kundendienst<br />
gesammelten Erfahrungen hinsichtlich<br />
der Gefahren gewisser Apparate und Automaten<br />
hinzuweisen, und damit den-Laien in seinem Urteile<br />
selbständiger zu machen. 4<br />
A. C. S.<br />
SEKTION BERN. Ball im «Bellevue-Palaee».<br />
Der Tanzabend der Sektion Bern, der letztes Jahr<br />
erstmals mit dem frühjährlichen Clubball zusammengelegt<br />
wurde, ist von der Propagandakommission<br />
endgültig auf Samstag, den 7. Dezember <strong>1935</strong>,<br />
ins Hotel «Bellevue-Palace» angesetzt worden. Wie<br />
schon letztes Jahr diesem Anlass ein zügiges Leitmotiv<br />
unterlegt und damit allgemeiner Gefallen<br />
erzielt wurde, tragen sich die Organisatoren des<br />
Abends auch diesmal wieder mit dem Gedanken,<br />
den Anlass mit einem ansprechenden Grundgedanken<br />
in Verbindung zu bringen. Ob da eine<br />
Meerfahrt, ein Wüstenritt, das sonnige Spanien<br />
oder sonst eine mondäne touristische Axe herhalten<br />
muss, steht noch nicht fest, immerhin sei verraten,<br />
dass sich die meisten Vorschläge im Rahmen<br />
eines Heimatabends bewegen und wahrscheinlich<br />
einer unserer südlichen Landesteile zu Ehren<br />
gezogen werden soll.<br />
Der Tanzabend wird so frühzeitig vorbereitet<br />
dass sehon ab Mitte November Tischbestellungen<br />
nach Plan beim Sektionssekretariat entgegengenommen<br />
werden können. Angesichts der gros<br />
sen Beliebtheit, der sich der Tanzabend bei jung<br />
und alt erfreut — letztes Jahr fanden mehr als<br />
350 Personen, den Weg ins «Bellevue > —. wird<br />
STRASSENAUSKUNFTSDIENST DES TOURING-CLUB DER SCHWEIZ<br />
nSISTERON<br />
Weiter» AutkOnttm durch T.CS. Ottiw Cent Tel. 43 344 Zürich T.l. 32 649<br />
empfohlen, die Tische recht frühzeitig zu belegen.<br />
Die Propaganda-Kommissjon wird alles daran setzen,<br />
den Anlass durch die Verpflichtung, einer<br />
schmissigen Tanzmusik und das Einstreuen von<br />
zugkräftigen Programmnummern unterhaltend zu<br />
gestalten. h.<br />
SEKTION LES RANGIERS. Werte Kollegen!<br />
Die Fabrik Firestone-Produkte A.-G. ladet die Mitglieder<br />
unserer Sektion ein. ihres Werk in Pratteln<br />
bei Basel zu besuchen. Die Besichtigung findet<br />
Donnerstag, den 14. November <strong>1935</strong>, statt. Rendezvous<br />
in Pratteln bei der Fabrik nachmittags um<br />
2 Uhr.<br />
Mitglieder, die an dieser Besichtigung teilnehmen<br />
wollen, sind gebeten, sich bis Samstag, den<br />
9. November, beim Sekretariat der Sektion anzumelden.<br />
S. D. A. C.<br />
SEKTION BERN. Tätigkeitsprogramm für den<br />
Monat November <strong>1935</strong>:<br />
1. Nov.: Zusammenkunft im Clublokal (Ueberraschungen).<br />
8. Nov.: Plauderei über den Autoverkehr in London<br />
von Frau Dr. Debrit-Vogel.<br />
15. Nov.: Kinovorführungen unserer Auslandfahrten<br />
1934/35.<br />
22, Nov.: Vortrag über Versicherungen.<br />
29. Nov.: Zusammenkunft im Clublokal.<br />
Rottschaft der Aero-Amateure der Schweiz<br />
R. A ^ A.S.<br />
Sekretariat: 85, Servette, Genf<br />
Meine Freunde, habt Mut, unsere Bewegung<br />
nimmt ansehnliche Ausmasse an. Unser Präsident<br />
vermehrt seine Verhandlungen, ohne Unterbruch<br />
arbeitet er für die R. A. A. S. und auch unser Sekretär<br />
leistet eine gewaltige Arbeit; ihnen speziell<br />
möchte ich danken für die herrliche Aufgabe, die<br />
sie mit grossem Vertrauen und einer Begeisterung,<br />
als seien sie. Missionare, erfüllen.<br />
Am Horizont zeigen sich grosse Hoffnungen.<br />
In der Schweiz wird nun auch unserer Bewegung<br />
mehr Aufmerksamkeit geschenkt, und das hat<br />
schon den beiden den Mut gegeben, in aller Bescheidenheit<br />
auszuführen, was sie sich zur Pflicht<br />
gemacht haben.<br />
Helfen Sie ihnen, denn sie brauchen Ihre Sympathie;<br />
machen Sie Reklame in Ihrem Umkreis,<br />
lassen Sie sich einschreiben, bringen Sie auch<br />
Ihre Freunde dazu, sich uns anzuschliessen; sprechen<br />
Sie davon zu Hause, iu»Bureau, in der Werkstatt<br />
und überall, denn überall werden Sie «Junge»<br />
finden, die von unserer Bewegung noch nichts wissen<br />
und die doch ein brennendes Verlangen, fliegen<br />
zu können, in sich fühlen. In einem Wort,<br />
und es ist ja tatsächlich nichts Neues, je grösser<br />
unsere Familie ist, um so grösser wird unser Erfolg<br />
in unseren Bestrebungen.<br />
Werden Sie Mitglieder der R. A. A. S., fast<br />
möchte ich sagen, werden Sie aktive Eroberungskämpfer,<br />
stellen Sie sich in unsere Mitte. Die-Entwicklung<br />
der leichten Aviatik liegt uns ganz besonders<br />
am Herzen, hauptsächlich was die Schweiz<br />
betrifft, und «selber fliegen können» wird unsere<br />
schönste Belohnung sein.<br />
Schreiben Sie an das Sekretariat, es wird alle<br />
Ihre Fragen beantworten, die Sie ihm stellen und<br />
wird sich freuen, mit einem Freunde, vielleicht einem<br />
unbekannten, in Verbindung zu treten, der,<br />
wie wir alle, sich getrieben und gehoben fühlt vom<br />
Luftsport. G. M.<br />
Sekretariat: 85, Rue de la Servette, Genf.<br />
Präsidium: Demieville J., Yverdon.<br />
Delegierter des Zentralvorstandes:- Poyet, Wibichstrasse<br />
7 Zürich.<br />
Veranstaltungen.<br />
Die Nationale Automobil-Schau von Amerika,<br />
wird, wie alljährlich, in New York und wiederum<br />
im Grand Central Palace abgehalten. Dagegen findet<br />
sie dieses Mal bereits vom 2.—9. November<br />
statt, liegt also um mehrere Wochen früher als die<br />
bisherigen Veranstaltungen.<br />
Internationale Strassenkonferenz in Budapest.<br />
Wie seinerzeit schon gemeldet wurde, fand im September<br />
in Budapest die internationale Strassenkonferenz,<br />
betreffend den Ausbau der Strasse<br />
London—Stambul, statt.<br />
Anlässlich der Konferenz in Budapest sollten<br />
LEGENDE:<br />
Geschlossene Strassen<br />
Nur mit ketten befahrbar<br />
Elaanbahnverlade-Statton<br />
Ketten-Dienst T.C S<br />
nun in baulicher, wie in verkehrstechnischer Hinsicht<br />
die grundlegenden Beschlüsse zwecks einheitlichen<br />
Ausbaues und einheitlicher Durchführung<br />
des Projektes gefasst werden. Berichterstatter<br />
war Mr. Allen von der Automobile Association<br />
in England. .<br />
Anlässlich dieser Konferenz gelang es, einheitliche<br />
Beschlüsse über die Verwirklichung des Projektes<br />
zu fassen. So wurde insbesondere das'<br />
Trasse genehmigt. Die Rumänen beabsichtigten<br />
zwar, die Hauptstrecke von Budapest nach Konstanz'a<br />
zu führen, jedoch konnten sie mit ihrem<br />
Plan nicht durchdringen. Es bleibt demnach bei<br />
der Führung Budapest—Konstantinopel, wobei jedoch<br />
eine Abzweigung durch Rumänien nach Konstanza<br />
führen soll. ,<br />
Anschliessend an dieses West-Ost-Projekt soll<br />
in der nächsten Zeit eine Konferenz stattfinden,<br />
betreffend ein Strassenprojekt Stockholm—Berlin-<br />
Prag, bzw. ein Projekt, welches, von den Randstaaten<br />
an der Ostsee ausgehend, über Polen und<br />
Prag nach Wien führen soll.<br />
Von den Vertretern der verschiedenen Regierungen<br />
wurden mehr oder weniger konkrete Zusagen<br />
hinsichtlich der Realisierung des Gesamtprojektes<br />
gegeben, so dass in einigen Jahren mit der Eröffnung<br />
dieses einheitlichen internationalen Strassenzuges<br />
gerechnet werden kann. Die europäische<br />
Strecke soll ihre Fortsetzung späterhin über Vorderasien<br />
und Persien nach Kalkutta finden, bzw.<br />
über Vorderasien, Nord- und Mittelafrika nach<br />
Kapstadt.<br />
Auch im Hinblick auf die einheitliche Bezeichnung<br />
dieser Strasse. auf die Verkehrsregelung,<br />
auf den Strassendienst und dgl.," konnte ein Einvernehmen<br />
mit den beteiligten Vertretern erzielt<br />
werden.<br />
Neugründung:<br />
W. Geiser & Cie.. Automobilreparaturen, Basel.<br />
W. Geiser, J. Müller und G. Bachmann, alle in<br />
Basel, haben unter dieser Firma eine Kollektivgesellschaft<br />
eingegangen. Zweck der Unternehmung<br />
ist der Betrieb einer Reparaturwerkstätte und Servicestation.<br />
W. Geiser ist allein unterschriftsberechtigt.<br />
Domizil: Vogesenstrasse.<br />
Personelles:<br />
S. A. des Pneumatiques Michelin. Genf. Der<br />
Verwaltungsrat hat P. Michelau. franz. Nationalität,<br />
zum Direktor mit Einzelunterschrift ernannt.<br />
Die Unterschrift von Ch. Limozin, ehemaliger Direktor,<br />
ist erloschen.<br />
Brotschi, Bahnhofgarage, Wohlhusen. Inhaber<br />
der Firma ist Karl Brotschi in Wolhusen. Betrieb<br />
der Bahnhofgarage sowie einer Autoreparaturwerkstätte.<br />
Daniel Lehmann, Autoreparaturen,, Worb. Inhaber<br />
der Firma -ist Daniel Lehmann in Worb,<br />
Automobilreparaturen und Autohandel.<br />
Willy Schmid, Autoreparaturwerkstäfte. Brugg.<br />
Inhaber der Firma ist Willy Schmid in Brugg.<br />
Betrieb einer Autoreparaturwerkstätte und Garage.<br />
Domizil: Aarauerstrasse.<br />
Firmenänderumg:<br />
Hch. Eckert's Erben, Karosserie. Zürich. Wwe.<br />
M. E. Eckert und Frl. E. A. Eckert, beide in Zürich,<br />
haben unter dieser Firma eine Kollektivgesellschaft<br />
eingegangen. Sie übernehmen Aktiven<br />
und Passiven der frühern Einzelfirma Hch. Eckert,<br />
welche infolge Todes des Inhabers erloschen ist.<br />
Paul KQry AG., Autoschmiede und Spenqlerei,<br />
Zürich. Unter dieser Firma hat sich eine Aktiengesellschaft<br />
mit einem Kapital von 20.000 Fr. gegründet.<br />
Ihr Zweck ist die käufliche Uebernahme<br />
und Weiterführung des bisher unter der Einzelfirma<br />
Paul Küry betriebenen Geschäftes. Diese<br />
Firma ist mit Aktiven und Passiven an die neue<br />
Aktiengesellschaft übergegangen. Dem Verwaltungsrat<br />
gehören an: H. Muggler, Lehrer, Zürich,<br />
als Präsident und P. Küry, Karossier, Zürich.<br />
Letzterer ist zugleich technischer Leiter. Als kaufmännischer<br />
Leiter ist E. Wolfensnerger, Kaufmann,<br />
tätig. Die Genannten führen Kollektivunterschrift<br />
je zu zweien. Geschäftsdomizil: Bachstrasse.<br />
Eintragung Ins Handelsregister-<br />
Emma Schmid, Garane, Vevey. Die Firma wird<br />
von Amtes wegen ins Handelsregister eingetragen.<br />
Inhaberin der Firma ist Wwe.. E. Schmid in Vevey.<br />
Betrieb einer Garage sowie Handel in Automobilen<br />
und Zubehör. Domizil: Place du marche.<br />
Konkurswiderruf:<br />
Luden Picker, Automobilhandel. Genf. Der am<br />
24. Mai 1933 ausgesprochene Konkurs über diese<br />
Firma wird durch Urteil vom 4. Oktober. <strong>1935</strong> widerrufen.<br />
E« erfolgt daher Neueintragung wie<br />
vorstehend erwähnt.<br />
Verantwortliche Redaktion:<br />
Dr. A. Böchl, Chefredaktion.<br />
W. Mathys. — Dr. E. V ' ->-yer.<br />
Telephon der Redaktion: 28 222 (Hallwar)<br />
Ausserhalb der Geschäftszeit: 23.295.