E_1935_Zeitung_Nr.100
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N°109<br />
FREITAG. 13. DEZEMBER <strong>1935</strong><br />
Cportnachrizhten<br />
Vorschlag für eine neue<br />
Rennformel.<br />
Ein solcher wird von Faroux in der französischen<br />
Fachpresse zur Diskussion gestellt:<br />
1. Die Grossen Preise sollen von Wagen<br />
mit beliebigem Zylinderinhalt von 2000 ccm<br />
an aufwärts, sowie von Fahrzeugen mit freigewählter<br />
Karosserie bestritten werden können.<br />
Die einzige Bedingung ist die, dass das<br />
Chassis zwei Plätze aufweisen muss, deren<br />
inneres Breitenausmass auf der Höhe der<br />
Sitze nicht unter 80 cm betragen darf.<br />
2. Die Motoren der Grand-Prix-Wagen sollen<br />
mit jenen Brennstoffen gespiesen werden,<br />
die sich der Automobilist für gewöhnlich verschaffen<br />
kann. Ausgeschlossen sind hingegen<br />
reiner Alkohol und reines Benzol. Freiheit<br />
besteht auch in der Wahl des Oels.<br />
3. Wagen mit Kompressor dürfen nicht<br />
starten.<br />
4. Minimalgewicht. Dieses solLbei vollständiger<br />
Bereifung, aber ohne Ersatzräder und<br />
mit gefüllten Oelbehältern wie folgt festgesetzt<br />
werden:<br />
Leergewicht Zylinderinhalt<br />
750 kg 2000—2500 ccm<br />
800 » 2501—3000 ><br />
850 » 3001—3500 »<br />
900 » 3501—4000 »<br />
950 » 4001—4500 »<br />
Das Minimalgewicht 2000 » 4500 kann ccm auch und durch mehr. foltende<br />
Formel ermittelt werden:<br />
T» = 750 + C — 2000<br />
10<br />
wobei P das Gewicht in Kilogramm und C<br />
den Zylinderinhalt in ccm bedeutet.<br />
Die vorstehenden Anforderungen basieren<br />
aitf den in letzter Zeit gebauten Wagen, so<br />
da$s die Fabriken ohne weitere Kosten ihre<br />
jetzigen Modelle in die Rennen senden könnten.<br />
Wechsel in der Rennleitung der Auto-<br />
Union. Wie uns aus Deutschland mitgeteilt<br />
wird, übernimmt Dr. Feuereisen für die kommende<br />
Saison die Leitung der Auto-Union-<br />
Mannschaft, welche bis anhin Oberingenieur<br />
W. Walb oblag.<br />
Zutn Grossen Preis von Südafrika, der<br />
am Neujahrstage in Kapstadt stattfinden<br />
wird, haben sich bis heute u.a. folgende<br />
Engländer eingeschrieben :<br />
Bari Howe (Bugatti 2300 ccm und<br />
Delage 1500 ccm).<br />
Pat Fairfield (Era 1100 ccm).<br />
Awstin Dodson (Maserati 3000 ccm).<br />
A. Dubson (Riley 1500 ccm) # .<br />
Chplmondeley Tapper (Era '1100 ccm).<br />
Shfcttleworth (Alfa Romeo).<br />
Miss Ellison (Bugatti 1500 ccm).<br />
Dazu kommen noch die französischen Fahrer<br />
Wimflle und P. Sommer, die das Rennen<br />
auf Bugatti bestreiten werden. Sie haben am<br />
29. November den Flughafen Paris verlassen<br />
and zwar an Bord eines Flugzeuges, das von<br />
dem bekannten Piloten Jean Lacombe gesteuert<br />
wird.<br />
Die Tätigkeit der Scuderia Ferrari.<br />
Die Scuderia Ferrari hat kürzlich eine<br />
reichhaltige Broschüre herausgegeben, welche<br />
einen äitsserst interessanten Einblick in<br />
die Entwicklung dieser grössten europäischen<br />
Renngemeinschaft gewährt. Wir entnehmen<br />
dem Bericht einige bemerkenswerte Zahlen:<br />
Der Rennstall von Modena wurde im Jahre<br />
1930 von Enzo Ferrari gegründet. Er hat<br />
somit das sechste Jahr seines Bestehens eben<br />
abgeschlossen. Im Laufe dieser Zeit war et<br />
an total 179 Rennen vertreten, also an durchschnittlich<br />
30 Veranstaltungen pro Jahr. Die<br />
regste Tätigkeit wurde im Jahre 1933 entfaltet,<br />
in welchem Ferrari nicht weniger als 40<br />
Rennen bestritt. In der vergangenen Saison<br />
nahm die Scuderia an 35 Rennen teil, von denen<br />
15 auf italienischem Boden gefahren<br />
wurden. Sie gewann dabei 18 erste, 17 zweite,<br />
14 dritte und 10 vierte Preise. Ihre Wagen<br />
haben <strong>1935</strong> im ganzen 54,424 Kilometer zurückeelegt,<br />
gegen 19,232 im Gründungsjahre.<br />
Pro Monat wurden in der abgelaufenen Rennperiode<br />
durchschnittlich 16 Wagen bereitgestellt,<br />
während die entsprechende Zahl pro<br />
1930 noch auf 7 stand. Die meisten Siege pro<br />
<strong>1935</strong> errang Tazio Nuvolari. Er figuriert mit<br />
8 ersten Preisen an der Spitze, gefolgt von<br />
Tadini mit drei, von Brivio und Dreyfus mit<br />
zwei und von Chiron, Pintacuda, Cortese<br />
und Severi mit ie einem ersten Preis.<br />
Der 30. Grosse Preis von Frankreich.<br />
Wir haben schon früher darauf hingewiesen,<br />
dass am nächsten Grossen Preis von Frankreich,<br />
der am 28. Juni 1936 stattfindet, nur Sportwagen<br />
zugelassen sind und keine Rennwagen, wie dies bis<br />
anhin der Fall war. Das Rennen wird, wie üblich.<br />
vif der Rundstrecke von Montlhery ausgefahren und<br />
geht über eine Strecke von 1000 Kilometer. Vorgängig<br />
einer ausführlichen Besprechung des Reglements<br />
sei hier kurz auf dessen hauptsächlichsten<br />
Inhalt hingewiesen.<br />
Die am Grand Prix startenden Wagen dürfen<br />
nicht mit Kompressor ausgerüstet sein. Die Fahrzeuge<br />
müssen in mindestens 20 Exemplaren während<br />
der Zeit vom 1. Januar bis 1. Juni 1936 gebaut<br />
worden und in einem vor dem 1. Januar 1936<br />
veröffentlichten Katalog erwähnt sein.<br />
Die Wagen werden in folgende Klassen eingeteilt:<br />
Gruppe 1: Zylinderinhalt von 750 ccm bis und<br />
mit 2 Liter.<br />
Gruppe 2: Inhalt 2 bis 4 Liter.<br />
Gruppe 3: Inhalt von 4 Liter an aufwärts. -<br />
Es sind nur offene Wagen startberechtigt. Sie<br />
müssen mit Kotflügeln, Windschutzscheibe, Warnsignal,<br />
Rückspiegel, Antriebskurbel und einer kompletten<br />
Beleuchtungs-Ausrüstung versehen sein. —<br />
Der Brennstoff wird ab 1. Mai 1936 für die Trainingsfahrten<br />
vom französischen Automobil-Club geliefert.<br />
Seine endgültige Zusammensetzung wird<br />
indessen erst später bestimmt Für das Oel haben<br />
die Konkurrenten freie Wahl.<br />
Das Rennen beginnt mit stehendem Start. Bei<br />
Boxenhalten dürfen maximal zwei Personen zugezogen<br />
werden (inkl. Fahrer also drei Personen).<br />
Die Brennstoffaufnahme muss bei den Boxen stattfinden.<br />
—<br />
Der Fahrer selbst, sowie ein Ersatzmann, müssen<br />
bis spätestens 1. Juni 1936 bezeichnet sein, wobei<br />
der Hauptkonkurrent sich gleichzeitig als Ersatzmann<br />
eines andern Wagens der gleichen Marke<br />
melden kann.<br />
Ab 1. Mai 1936 wird die Kontrolle der Wagen<br />
bei den Fabriken oder Konkurrenten vorgenommen.<br />
Die Anmeldungen sind dem Komitee bis zum<br />
29. Februar mit einem Nenngeld von Fr. 1000.—,<br />
bis zum 1. Mai mit Fr. 2000.— und bis zum 1. Juni<br />
mit Fr. 4000.— zuzustellen.<br />
Weitere Anmeldungen für die Internationale<br />
Sternfahrt nach Monte Carlo. Die in der letzten<br />
Nummer der «A.-R.» publizierte Zahl der Nennungen<br />
hat inzwischen eine weitere Erhöhung erfahren.<br />
Sie ist von 14 auf 28 angestiegen. Der Nenn-<br />
Termin läuft bekanntlich am 24. Dezember ab. Während<br />
die Anmeldungen anfangs sehr spärlich einliefen,<br />
was hauptsächlich darin den Grund zu<br />
haben schien, dass der Grossteil der Fahrer mit<br />
Schwierigkeiten am Zoll rechnete, wächst die Zahl<br />
der definitiven Anmeldungen mit jedem Tage an,<br />
so dass man auf den Nennerfolg sehr gespannt<br />
sein darf.<br />
Die ersten Nennungen für die 24 Stunden von<br />
Le Mans. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass<br />
dieses Dauer-Rennen wieder erstklassig beschickt<br />
sein wird. Schon liegen zwei Anmeldungen vor,<br />
und zwar von E. R. Hall, London, auf Bentley und<br />
von John Carr, Belfast, der seine Wagenmarke<br />
noch nicht bestimmt hat.<br />
DEPOSITÄRE:<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Skiiahxcl<br />
Brian Lewis hat sich noch nicht entschieden.<br />
Von diesem englischen Rennfahrer ist das Gerücht<br />
im Umlauf, dass er sich 1936 voraussichtlich mit<br />
Dixon zusammentun werde. Für welche Wagen<br />
sich die beiden Piloten entschlossen haben, ist<br />
noch nicht abgeklärt;<br />
B.M.W, startet am Grossen Preis von Frankreich.<br />
Die englische Automobilfabrik Frazer Nash<br />
wird am nächstjährigen Grossen Preis von Frankreich<br />
für Sportwagen wahrscheinlich einige von ihr<br />
in Lizenz gebauten B.M.W.-Typen ins Treffen<br />
schicken.<br />
Lord Howe auf E.R.A. Es scheint nun ziemlich<br />
endgültig festzustehen, dass der britische Seniorfahrer<br />
Earl Howe, der am Neujahr 1936 den Grossen<br />
Preis von Südafrika mit einem Bugatti- und<br />
einem Delage-Wagen bestreitet. Hie übrigen Rennen<br />
des kommenden Jahres auf E R.A., und zwar als<br />
Mitglied der offiziellen Mannschaft, fahren wird.<br />
Wie steht es um das Grand-Saconnex-Rennen<br />
1936?<br />
Dieser Tage verbreitete eine Nachrichtenagentur<br />
die Meldung, dass das Grand-<br />
Saconnex-Rennen 1936 wahrscheinlich nicht<br />
stattfinden, sondern durch eine Sternfahrt<br />
für Tourenwagen ersetzt werde. Wir stellen<br />
fest, dass ein solcher Entschluss von der<br />
Sektion Genf des A. C. S. in Uebereinstimmung<br />
mit den Organisatoren des Genfer<br />
Salons gefasst werden müsste, was indessen<br />
bis heute nicht der Fall war.<br />
Tatsache ist, dass in Anbetracht der beträchtlichen<br />
Organisationskosten, weiche<br />
diese Veranstaltung mit sich bringt, die<br />
Frage diskussionsweise auftauchte, ob das<br />
Rennen im kommenden Jahr wieder ausgetragen<br />
werden solle. Die nämliche Frage<br />
wurde übrigens schon im Verlauf der letzten<br />
Jahre immer wieder gestellt. Es,war<br />
aber immer wieder möglich, sie in bejahendem<br />
Sinne zu entscheiden, was nicht zuletzt<br />
auf die jeweilen vom Salon gewährte<br />
Unterstützung zurückzuführen war.<br />
Es ist, ganz abgesehen hievon, unrichtig<br />
von einem Ersatz des Grand-Saconnex-<br />
Rennens durch die Sternfahrt zu sprechen,<br />
da diese bekanntlich seit einigen Jahren regelmässig<br />
stattfindet. Soviel wir wissen, liegt<br />
es in der Absicht der Organisatoren der<br />
Genfer Sternfahrt, diese nach dem Beispiel<br />
von Monte Carlo zeitlich etwas auszudehnen.<br />
Natürlich soll nicht etwa die Anwerrdung<br />
jenes Reglementes für das Genfer Ral-<br />
Wer hätte sich nicht schon geärgert<br />
über Anlaßschwierigkeiten, wenn er seinen<br />
Wagen den ganzen Tag oder noch<br />
länger im Schnee oder in der kalten<br />
Garage auf sich warten liess?<br />
Füllen Sie das unerreicht dastehende<br />
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ein und Ihr Motor wird Ihnen nicht<br />
noch im letzten Moment Ihre frohe<br />
Stimmung verderben.<br />
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Telephon 4.71<br />
Telephon 26.330<br />
Telephon 42.258<br />
lye in Erwägung gezogen werden. Das für<br />
Monte Carlo geltende Schema beruht zwar<br />
auf einem scheinbar massig gehaltenen Kilometerdurchschnitt.<br />
Da aber die Aufenthalte<br />
inbegriffen sind, haben die Konkurrenten oft<br />
Durchschnittstempi bis zu 100 km/St, aus<br />
ihren Wagen herauszuholen, was für die<br />
Schweiz schon in Bezug auf die Strassenund<br />
Verkehrsverhältnisse nicht in Frage<br />
kommen könnte. Dennoch wäre eine Angleichung<br />
der Genfer Sternfahrt an diejenige<br />
von Monte Carlo sehr wohl denkbar, schon<br />
ihres internationalen Charakters wegen.<br />
Die Beteiligung der Amateure an den Bergrennen.<br />
Um den nächstjährigen drei schweizerischen<br />
Bergrennen Rheineck-Walzenhausen-Laehen, Les<br />
Rangiere und Monte Ceneri die Teilnahme von ausländischen<br />
Fahrern zu sichern, wurde im Oktober<br />
deren Aufnahme in den internationalen Sportkalender<br />
1936 angeordnet, so dass sie nun zu internationalen<br />
Veranstaltungen emporgerückt sind.<br />
Man hat sich nun bereits gefragt, wie die Nationale<br />
Sportkommission an den drei Rennen die<br />
Frage der separaten Klassierung der Amateure und<br />
Experten regeln wird. Denn das internationale<br />
Sportreglement sieht bekanntlich für internationale<br />
Veranstaltungen keine verschiedenen Fahrerkategorien<br />
vor, weshalb man beim Klausenrennen in früheren<br />
Jahren genötigt war. neben dem internationalen<br />
Rennen noch ein nationales Rennen mit getrenntem<br />
Klassement für Amateure und Experten<br />
zu starten, wobei alle Aualandsfahrer eo ipso zu<br />
Experten erklärt wurden.<br />
Was sagt nun dazu das nationale Sportreglement?<br />
Massgebend hiefür dürfte Art. 79 betr. Klassierung<br />
der Fahrer sein, wo der letzte Absatz<br />
ausdrücklich bestimmt, dass für die internationalen<br />
Sportveranstaltungen grundsätzlich kein Unterschied<br />
zwischen den Fahrern gemacht wird, d. h.<br />
es gibt hier weder Amateure noch Experten noch<br />
Berufsfahrer. Das ist klipp und klar und bedarf<br />
wohl keines weitern Kommentars. Die Folge wäre:<br />
An den drei 1936er Bergrennen gibt es keine separate<br />
Klassierung der Fahrer in Amateure und Experten,<br />
weil sie international ausgeschrieben sind.<br />
Dass aber eine solche Konsequenz für die Förderung<br />
des schweizerischen Amateursportes katastrophal<br />
wirken- würde, versteht sich von selbst, denn<br />
es würden wohl alle Amateurfahrer diesem Bergrennen<br />
fernbleiben. Was tun? Man wird auf die<br />
Vorkehren der Nationalen Sportkommission gespannt<br />
sein, denn ein Ausweg muss wohl auf diese*<br />
oder jene Art gefunden werden, man muss den<br />
Amateurfahrern unbedingt Gelegenheit geben, sich<br />
in den drei schweizerischen Bergrennen ehrenvoll<br />
klassieren zu können.<br />
V<br />
Ausbau des- Urnerbodens? Einer Glarner Korrespondenz<br />
ist zu entnehmen, dass die Strasse vom<br />
Urnerloch bis Hospenthal nächstes Frühjahr einen<br />
staubfreien Belag erhalten soll. Gleichzeitig sei die<br />
Modernisierung des Strassenstückes über den Urnerboden<br />
ins Auge gefasst worden, und zwar sollen<br />
die Arbeiten so anhand genommen werden, dass<br />
die Strecke bis zum Klausenrennen 1937 ausgebaut<br />
sei. Bekanntlich war ja der jetzige sehr schlechte<br />
Strassenzustand dieses Teilstückes vom Klausenpass<br />
mit ein Beweggrund für die Absage des Klau»<br />
senrennens pro 1936. Die Verschiebung um ein,<br />
weiteres Jahr, wodurch eine dreijährige Pause entsteht,<br />
scheint nun doch den Urnern nicht ganz<br />
recht zu r sein. Frage ist allerdings, ob es mit dem<br />
Ausbessern der Strasse mit Bezug auf ein nächstes<br />
Klausenrennen nicht überhaupt schon zu spät ist,<br />
denn nach so langem Unterbruch ist die Organisation<br />
einer derart grossen Veranstaltung doppelt<br />
schwierig und kostspielig. Aber immerhin: lieber<br />
verspäteter Ausbau als gar keiner I<br />
Tourismus<br />
Tunneltransporte von Automobilen.<br />
Hierzu teilt die S.B.B, mit:<br />
Entgegen einer von anderer Seite verbreiteten"<br />
Meldung bleibt der Autoverlad bei Tunneliransporten<br />
in Gösehenen, Airolo und Brig Sache des<br />
Fahrers. Das Bahnpersonal wird wie schon bisher<br />
durch seine Mithilfe einen raschen und mühelosen<br />
Verlad der Automobile ermöglichen. Ein ohne jede<br />
Mithilfe des Fahrers erfolgender Auf- und Ablad<br />
der Automobile würde Manipulationen des Bahnpersonals<br />
an den zu verladenden Wagen voraussetzen,<br />
die von vielen Automobilisten nicht gewünscht<br />
werden und' die zudem eine besondere<br />
Fahrschullina des Bahnpersonals nötig machten.<br />
Weiter wird uns zu diesem Thema geschrieben:'<br />
Es ist das Verdienst der «Vereinigung Gotthardstrasse»,<br />
dass sie sich bereits vor drei Jahren mit<br />
den Behörden der Kantone Uri und Tessin in Verbindung<br />
gesetzt hat. um die Nord- und Südrampe<br />
des St. Gotthard bis Gösehenen resp. Airolo während<br />
des ganzen Winters offen zu halten. Man hat<br />
denn auch schon damals von den beiden Kantonen<br />
die Zusicherung bekommen, dass sie alles tun werden,<br />
um diesem dringenden Verkehrsbedürfnis nachzukommen.<br />
In der Folge hat es sich denn auch<br />
gezeigt, dass in den letzten drei Jahren die Freimachung<br />
der DÖrdlichen und südlichen Zufahrtsrampe<br />
stets vorgenommen wird, wobei allerdings<br />
gewisse Ausnahmefälle bei sehr starkem Schneefall<br />
oder bei niedergehenden Lawinen zu beachten sind.<br />
Es ist im Laufe der letzten drei Jahre denn auch<br />
stets vorgekommen, dass die Strassen Erstfeld-<br />
Göschenen resp. Airolo-Faido während mehreren<br />
Tagen, oft auch für etwas längere Zeit (Ostern<br />
<strong>1935</strong>) nicht befahrbar waren. An dieser Tatsache<br />
ist auch für den laufenden Winter nichts geändert<br />
worden, und alle die Gotthardroute befahrenden<br />
Automobilisten tun daher stets gut daran, sich vorher<br />
bei .den Touristikbureaus der Clubs oder dem<br />
Touristikdienst der «A.-R.» zu informieren, ob die<br />
Strasse bis Gösehenen resp. ab Airolo befahrbar<br />
ist. Mit solchen kürzeren oder längeren Unterbrüchen<br />
muss beim Gotthard stets gerechnet werden.<br />
Anderseits ist auch richtigzustellen, dass das<br />
Personal der S.B.B, schon bis anhin stets den Verlad<br />
in Gösehenen und Airolo besorgte. Nach den<br />
Vorschriften der S.B.B, hat der Automobilist wie<br />
bis anhin das Auto selbst auf den Eisenbahnwagen<br />
zu fahren und darauf gut zu bremsen, sowie an<br />
der Bestimmungsstation aus dem Eisenbahnwagen<br />
zu fahren. Die weitern mit dem Verlad und Entlad<br />
verbundenen Arbeiten werden vom Bahnpersonal<br />
besorgt, wie dies bereits seit vielen Jahren der<br />
Fall ist