E_1938_Zeitung_Nr.004
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NO 4<br />
J&U»<br />
Filme»!<br />
Aus dem neuen, das Kriegserlebnis schildernden Film «J'accuse». Aus dem neuen Willy Forst-Film «Serenade». (Coluxnbus-Film)<br />
Schnee- und Lawinenforschung in der Schweiz<br />
Die erstaunliche Entwicklung des Skisportes hat<br />
die Bedeutung des Kampfes gegen die Gefahren<br />
des Winters, besonders gegen die Lawinengefahr<br />
gewaltig erhöht. Das Eidgenössische Departement<br />
des Innern hat daher im Winter 1933/34 eine<br />
schweizerische Kommission für Schnee- und Lawinenforschung<br />
eingesetzt mit der Aufgabe, einmal<br />
Struktur und Metamorphose des Schnees eingehend<br />
zu untersuchen und sodann Mittel und<br />
Wege zu finden, um dieser Gefahr vorzubeugen.<br />
Die Mechanik der Lawinenbildung wurde nun sorgfältig<br />
erforscht, besonders erfolgreich, in Zusammenarbeit<br />
von Kristallographien, Ingenieuren und<br />
Meteorologen, seit dem Winter 1935/36. Neben<br />
dem physikalisch-meteorologischen Observatorium<br />
in Davos hat man für die Untersuchung ein eigenes<br />
Laboratorium aus Schnee errichtet, das gegen<br />
schroffe Temperaturwechsel und Strahlungseinflüsse<br />
Schutz bot. Gleichzeitig wurden im ganzen<br />
Parsenngebiet systematische Beobachtungen gemacht.<br />
Im Winter 1936/37 konnte, dank dem Entgegenkommen<br />
der Davos-Parsennbahn, ein Observatorium<br />
auf WeiSsfluhjoch, in 2600 Meter Meereshöhe,<br />
also mitten im schönsten Beobachtungsgebiet,<br />
in den Dienst der Schneeforschung gestellt<br />
werden. Mit teilweise neuen Instrumenten wurden<br />
die mechanischen Eigenschaften des Schnees, seine<br />
Plastizität und seine Festigkeitsarten untersucht, die<br />
Kriechvorgänge, Spannungserscheinungen und Widerstände<br />
in der Schneedecke gemessen, und der<br />
Schneedruck experimentell bestimmt.<br />
Zur Sicherung des Strelaweges bei Davos löste<br />
man mit Hilfe eines vom Eidg. Militärdepartement<br />
zur Verfügung gestellten 81 mm-Minenwerfers<br />
künstlich Iqwinen aus, eine Vorbeugungsmethode,<br />
die von der Direktion der Berninabahn in Poschiavo<br />
seit Jahren mit Erfolg angewandt wird.<br />
Weiter wurde die Wirkungsweise schon vorhandener<br />
Lawinenabwehr- und Ablenkungsbauten geprüft.<br />
Die neuen, aus der Untersuchung der Struktur<br />
und Metamorphose, der mechanischen Eigenschaften,<br />
der Spannungen innerhalb der Schneedecke<br />
und des Schneedruckes gewonnenen Erkenntnisse,<br />
die zu einem gewissen Abschluss gelangt sind, gönnen<br />
nun bei der Erstellung von Schutzbauten nutzbar<br />
gemacht werden, für die in der Schweiz jährlich<br />
nahezu eine Million Franken aufgewendet<br />
wird.<br />
Ein neues rollendes Wintersportmuseum<br />
in Frankreich<br />
In Paris ist dieser Tage ein prächtiger, aus<br />
sieben blau-weissen Waggons bestehender Zug<br />
«von Stapel gelaufen», der durch die Inschrift<br />
«Plaislrs de Neige» weithin seine Bestimmung ankündigt.<br />
Es ist ein auf Grund der vorjährigen<br />
Erfahrungen zusammengestelltes, neues, rollendes<br />
Wintersportmuseum, bestimmt in ganz Nordfrankreich<br />
und in Belgien bis nach Lüttich hinein Propaganda<br />
für den weissen Sport zu machen. Das<br />
Innere der Wagen ist reich und geschmackvoll<br />
ausgestattet mit einer Unzahl von Zeichnungen,<br />
Photos und Werbesprüchen, die das Vergnügen<br />
des Wintersports in den Alpen, den Pyrenäen, den<br />
Vogesen und dem Jura verherrlichen. Man rechnet<br />
damit, dass der diesjährige Zug den Erfolg<br />
des vorjährigen, der von mehr als 300 000 Personen<br />
besucht wurde, noch übertreffen wird.<br />
Winterfahrten auf den Säntis<br />
Die kühne Schwebebahn von Schwägalp (1360 m)<br />
auf den Säntis (2504 m), den weitausblickenden<br />
Gipfel der Ostschweiz, ist ganzjährig im Betrieb.<br />
Bis zum 30. April werden für die Hin- und<br />
Rückfahrt Sonntagsbillete zu ermässigter Taxe<br />
von Fr. 7.- ausgegeben, zur gleichen Taxe also,<br />
die für die bahnseitig jeden Dienstag, Donnerstag<br />
und Samstag organisierten Gesellschaftsreisen<br />
gilt. Für Gesellschaftsreisen, die am Montag, Mittwoch<br />
und Freitag von Gesellschaftswagenbesitzern<br />
veranstaltet werden, wird die Vergünstigung ebenfalls<br />
gewährt, wenn die Teilnehmerzahl mindestens<br />
10 beträgt. Die fakultative Haltestelle bei Stütze<br />
HI der Schwebebahn ist ein beliebter Ausgangspunkt<br />
für Skiabfahrten. Besondere Wintersportabonnemente,<br />
gültig für 12 einfache Fahrten nach Stütze HI,<br />
können zum Preise von Fr. 30.- bezogen- werden.<br />
Noch eine Schlittenseilbahn in Kandirsttg<br />
Auf den Winter hin hat Kandersteg, der Berner<br />
Oberländer Wintersportplatz am Eingang des<br />
Lötschbergtunnels, eine Schwebebahn ins hochgelegene<br />
Skigebiet des Ueschinental* gebaut, an<br />
deren Endstation ein «Funi», eine Schlittenseilbahn,<br />
anschliesst. Eine zweite Schlittenseilbahn wurde nun<br />
auch auf der östlichen Talseite, in unmittelbarer<br />
Nähe des Dorfes Kandersteg erstellt, und zwar «in<br />
den Zielfuhren» an der Birre. Dieser neue Schlitten-<br />
Funi weist eine Gesamtlänge von 800 m auf und<br />
überwindet zirka 200 m Höhendifferenz.<br />
Ein Skilift im Oberalp-Gotthardgebiet.<br />
Zur Erschliessung der skisportlichen Möglich-'<br />
keiten in den höhern Skiregionen des Winterkurortes<br />
Andermatt ist zu Beginn der Wintersaison die<br />
Konstruktion eines modernen Skiliftes von Nätschen<br />
(Start 1854 m ü. M.) nach dem Gütsch (2167 m ü. M.)<br />
vollendet worden. Nätschen am Oberalpsee ist Endstation<br />
des Sportverkehrs der Furka-Oberalp-Bahn.<br />
Die Stundenkapazität des Skiliftes, der für die Bergfahrt<br />
6 >/ : Minuten beansprucht, beträgt 400 Personen.<br />
Er bleibt bis 8. Man <strong>1938</strong> im Betrieb. Die Tarife<br />
sind: Fr. 1.23 für die Einzelfahrt, Fr. S.- für fünf<br />
Fahrten. Es werden auch persönliche Zehntageabonnemente<br />
zur unbeschränkten Benützung für<br />
Fr. 25.- ausgegeben.<br />
Rund um Parsenn.<br />
Der Andrang zur Parsennbahn, die von Davos<br />
hinaufführt zum Start der berühmten Parsennabfahrten<br />
ins Prätigau, hat sich in den letzten Wintern<br />
so gesteigert, dass die Anlage den Anforderungen<br />
nicht mehr gewachsen war. Der bisherige<br />
Einwagenbetrieb machte dem Zweiwagenbetrieb<br />
Platz. Statt 70 Personen kann die Bahn inskünftig<br />
140 pro Fahrt befördern. - Auf der Höhe von<br />
Weissfluhjoch wird der Skifahrer ebenfalls einiges<br />
verändert und verbessert finden: vorgenommen<br />
wurde eine Vergrösserung des Restaurant« und<br />
der. Neubau einer gedeckten Aussichtsterrasse.<br />
Ferner ist hier oben - auf 2663 m ü. M. - ein Skigeschäft<br />
eingerichtet worden. Gleichzeitig hat Davos<br />
im Anschiuss an die Schatzaipbahn einen neuen<br />
Skilift in das beliebte Uebungsgelände im Strelagebiet<br />
in Betrieb genommen.<br />
Ein Skilift in Murren.<br />
Der Berner Oberländer Wintersportplatz Murren,<br />
der für seine rassigen Abfahrten bekannt ist, hat<br />
auf diesen Winter hin einen Skilift, der eine Höhe<br />
von 466 Metern überwindet und pro Stunde 250<br />
Personen befördern kann, erbaut.<br />
CPvustian<br />
der technische Leiter der Schweizer Skischulen hat, zusammen mit<br />
J. Burlet aus dem bekannten Skifilm, eine<br />
Schweizer Skifibel<br />
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gemacht. Diese Fibel zeigt einerseits in kinematographischer Folge<br />
die einzelnen Phasen jedes Schwungs; auf der gegenüberliegenden<br />
Seite erklärt Chr. Rubi in der ihm eigenen, leichtverständlichen<br />
Sprache, auf was es besonders ankommt.<br />
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nicht nur für Anfänger, sondern vor allem, anch für Jene, denen<br />
der letzte Schliff noch fehlt, der Leitfaden, den sie brauchen, um<br />
sich frei von «Krampf» und Uebermüdung den stilsicheren und leichtbeschwingten<br />
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