E_1938_Zeitung_Nr.048
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Schweizerische Rundschau<br />
Via Vita, Landesverteidigung und eidg.<br />
Benzinsteuer.<br />
Die Via Vita hat an Bundesrat Minger einen<br />
Brief gerichtet, worin sie sieh, anknüpfend an<br />
dessen Antwort auf das Postulat Feldmann, dagegen<br />
wendet<br />
1. dass der Bundesrat beabsichtige, mit seinen<br />
Vorsehlägen für die Ergreifung von Massnahmen<br />
zur Vennehrung des Bestandes an armeetauglichen<br />
Lastwagen bis zum Erscheinen der<br />
Botschaft zum endgültigen Verkehrsteilungsgesetz<br />
zuzuwarten, denn nach der Auffassung<br />
der Via Vita muss die Frage der Schaffung<br />
eines geeigneten Lastwageaparks für die Armee<br />
als dringend gewertet werden:<br />
2, dass man den Plan ins Äuge gefasst habe, die<br />
kantonalen Verkehrssteuern durch eine eidg.<br />
Benzinsteuer zu ersetzen, -deren Höhe sich<br />
offenbar nicht unter 10 oder 11 Rappen bewegen<br />
würde, zumal eine solche Neuverteilung<br />
den Betrieb der Fahrzeuge zur Beförderung<br />
schwerer Lasten auf grosse Distanzen, d. h. gerade<br />
jener Wagen schweizerischer Fabrikation<br />
noch unwirtschaftlicher gestalten müsste, die<br />
im Ernstfalle am unentbehrlichsten sind.<br />
Yeikehi<br />
Zürich vor der Einfuhrung<br />
des Trolleybusses.<br />
Wie der Stadtrat seinen Plan begründet.<br />
Wie wir vor kurzem berichteten, befasst sich die<br />
Stadt Zürich gegenwärtig mit dem Plan, eine ihrer<br />
Autobuslinien — es handelt sich dabei um die<br />
Linie Bezirksgebäude - Kornhausbrücke - Bucheggplatz<br />
— auf den Trolleybusbetrieb umzustellen.<br />
Die Weisung des Stadtrates an den Gemeinderat<br />
durchleuchtet nun den ganzen Fragenkomplex<br />
nach allen Seiten hin und fördert dabei eine Reihe<br />
interessanter Einzelheiten zutage. Ine Rollen ist der<br />
Stein damit geraten, dass sich für die Stadt in absehbarer<br />
Zeit die Notwendigkeit ergibt, die auf der<br />
erwähnten Linie verwendeten Autobusse zu ersetzen.<br />
Bei dieser Gelegenheit drängte sich eine<br />
Entscheidung darüber auf, ob der Autobus weiter<br />
beizubehalten oder ob ein Versuch mit dem Trolleybus<br />
zu unternehmen sei. Seit Jahren schon haben die<br />
zuständigen Instanzen der Strassenbahn dem Trolleybusproblem<br />
ihre Aufmerksamkeit gewidmet, wobei<br />
sich gewisse Vorteile dieser Betriebsart klar ergaben.<br />
In bezug auf seine Leistungsfähigkeit steht<br />
der Trolleybus zwischen den Schienenfahrzeugen<br />
und dem Autobus. Als Vorteile eignen ihm ein grösseres<br />
Platzangebot, eine höhere Reisegeschwindigkeit<br />
und — was für Zürich vor allem ins Gewicht<br />
fällt — die Möglichkeit der Verwendung eigenen<br />
Stromes.<br />
Für die Bewältigung des auf die Landesausstellung<br />
hin zu erwartenden zusätzlichen Verkehrs reichen<br />
nun die vorhandenen Autobusse nicht aus.<br />
Der Gedanke lag nahe genug, den Park durch Anschaffung<br />
von Trolleybussen zu komplettieren, um<br />
so eher als die Autobusse, deren <br />
auf 1940 oder 1941 ohnehin fällig war, während der<br />
Ausstellung noch auf gewissen Linien eingesetzt<br />
•werden können.<br />
Mit unbestechlicher Ehrlichkeit geht sodann die<br />
Weisung den Vor- und Nachteilen des Trolleybusbetriebes<br />
nach, wobei sie, wie bereits angedeutet,<br />
als Vorteile die Inanspruchnahme eigener elektrischer<br />
Energie, das grössere Platzangebot und<br />
die höhere Reisegeschwindigkeit nennt, Faktoren,<br />
welche eine<br />
Intensivere Ausnützung des Wagenparks und eine<br />
bessere Wirtschaftlichkeit<br />
gewährleisten. Als wichtiges Moment im Stadtverkehr<br />
hebt sie überdies die Geräusch- und Geruchlosigkeit<br />
des Trolleybusses hervor, ohne sich indessen<br />
den Nachteilen zu verschliessen: dem Mangel<br />
an Freizügigkeit, bedingt durch das Gebundensein<br />
an eine Fahrleitung und den hohen Erstellungskosten<br />
einer solchen.<br />
Dennoch gelangt der Stadtrat dazu, die versuchsweise<br />
Einrichtung eines Trolleybus-Betriebes<br />
auf der Autobuslinie B zu empfehlen, die alle Voraussetzungen<br />
erfüllt, um die wünschenswerten Erfahrungen<br />
zu sammeln. Deckt sich auch der Anschaffungspreis<br />
für einen Trolleybus bei einer Höhe<br />
von 67 000 Fr. ziemlich genau mit jenem eines Autobusses,<br />
so erfordert dafür die Fahrleitung und die<br />
Dienstleitung in der Garage zusammen 165 000 Fr.,<br />
währenddem der Bau einer ersten Etappe für die<br />
Wagenhalle auf 388000 Fr. veranschlagt wird.<br />
Für die sechs Trolleybuswagen und die übrigen<br />
Einrichtungen erreichen die<br />
Anlagekosten 955 000 Fr»<br />
wovon bei späterer Ausdehnung des Betriebes allerdings<br />
nur 777 000 Fr. der in Frage stehenden Linie<br />
belastet werden können.<br />
Gestützt auf ihre Berechnungen, wonach sich die<br />
Betriebsausgaben einschliesslich Verzinsung und<br />
Amortisation pro Wagenkilometer beim Autobus auf<br />
106,75 Rp., beim Trolleybus dagegen auf 92,47 Rp.<br />
belaufen, gelangt die Weisung zum Schluss, dass ein<br />
CHYRO<br />
KÜHLER<br />
TIL-lTRAUB<br />
HLERFABRIK<br />
Trolleybus im Beirieb eher etwas billiger,<br />
schlimmstenfalls gleich hoch zu stehen kommt wie<br />
ein Autobus. Dabei ist hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit<br />
zu beachten, dass sich beim Trolleybus eine<br />
gewisse Vermehrung der Einnahmen pro Wagenkilometer<br />
erhoffen lässt, ganz abgesehen von den<br />
Einsparungen an Treibstoffen, wobei für die Stadt<br />
rund 22 000 Fr. verbleiben.<br />
Die Strassenbahn-Kommission befürwortet die<br />
Vorlage aus der Erwägung heraus, dass eine Verkehrsunternehmung<br />
von der Bedeutung der Zürcher<br />
Strassenbahnen selbst dann nicht länger zuwarten<br />
dürfe, das neue, besonders für die Elektrizitätswirtschaft<br />
wichtige Verkehrsmittel zur geeigneten<br />
Erprobung einzuführen, wenn sich die Betriebskosten<br />
für Autobus und Trolleybus die Waage<br />
hielten. Der Stadtrat unterbreitet deshalb dem Gemeinderat<br />
den Antrag, den erforderlichen Kredit<br />
von 955 000 Fr. zu bewilligen.<br />
Nach dem Hupverbot das Hupenverbot!<br />
In verschiedenen Staaten der U.S.A., in denen<br />
teilweise bereits absolutes oder beschränktes Hupverbot<br />
besteht, beabsichtigen die Behörden, jede<br />
Ueberschreitung dieses Verbotes dadurch unmöglich<br />
zu machen, dass an allen Autos sämtliche akustischen<br />
Vorrichtungen entfernt oder unbenutzbar gemaeht<br />
werden.<br />
Fahrkurse in 7000 Mittelschulen.<br />
In diesem Jahr haben nicht weniger als 7000<br />
Mittelschulen der USA den Autofahrunterricht ins<br />
offizielle Lehrprogramm aufgenommen. Die Verkehrssachverständigen<br />
haben damit einen überzeugenden<br />
Sieg erfochten. Sie hatten schon in den vergangenen<br />
Jahren im Unterrichts-Departement darauf<br />
hingewiesen, dass der allgemeine Verkehrsunterricht,<br />
der sich auf theoretische Ausführungen<br />
und Modellversuche beschränkt, niemals den Fahrunterricht<br />
ersetzen könnte, bei dem allein die Schüler<br />
das richtige Gefühl für die Gefahren und Erfordernisse<br />
der Strasse erhielten.<br />
Stvassen<br />
Paris modernisiert seine Ausfallstrassen.<br />
Aus dem 12-Milliardenkrodit, den die französische<br />
Regierung für öffentliche Arbeiten<br />
bereitgestellt hat und der auf 2 x k Jahre verteilt<br />
wird, soll eine gewisse Quote auch dem<br />
Ausbau der Pariser Ausfallstrassen zufliessen,<br />
wofür die Pläne schon längere Zeit vorliegen.<br />
In erster Linie umfassen sie die Anlage<br />
von vier grossen Strassen, welche von<br />
der Kapitale radial nach Westen (Normandie<br />
und Bretagne), nach Norden und Osten<br />
(Vitry-le-Francois und Basel), sowie nach<br />
Süden ausstrahlen und sich in einer Gesamtlänge<br />
von je etwa 20—30 km in das Vorgelände<br />
der Stadt erstrecken, doch stellen<br />
sie lediglich, den Anschikiss an die bereits bestehenden<br />
Durohgangsstrassen her. In Angriff<br />
genommen ist heute davon die Route<br />
nach Westen, woran 1800 Mann arbeiten.<br />
Seinen Grund hat der beschleunigte Ausbau<br />
dieser Strecke darin, dass die enge Durchfahrt<br />
durch St. Oloud, durch die sich namentlich<br />
am Wochenende eine ungeheure Verkehrsflut<br />
ergiesst, den heutigen. Bedürfnissen<br />
An der 9. Jahresversammlung des Vereins beamteter<br />
Aerzte der Schweiz sprach Prof. Dr. med.<br />
Dettling, Direktor des gerichtlich-medizinischen Instituts<br />
Bern, über «Physikalische Grundlagen des<br />
Autounfalles».<br />
Der gerichtlichen Medizin fällt heute das Studium<br />
der aus äusseren Gewalteinwirkungen erwachsenden<br />
Gefahren zu, welche angesichts der gewaltigen<br />
Fortschritte der Technik, der Chemie, der<br />
Elektrizität etc. immer noch weitere Kreise ziehen.<br />
Während man zum Beispiel den Gefahren der Elektrizität<br />
durch private und öffentliche (auch gesetzliche)<br />
Massnahmen in befriedigender Weise Herr<br />
geworden ist, wächst sich die chronische Vergiftungsgefahr<br />
in Industrie, Technik, Gewerbe und<br />
Haushalt zu einem immer brennenderen Problem<br />
aus; die Todesopfer und Verletzten, welche die<br />
Motorisierung des Verkehrs fordert, müssen aber<br />
in erster Linie auch die medizinische Aufmerksamkeit<br />
auf die Gefährdung der Strassensicherheit lenken.<br />
Wohl bringt fast jeder Tag auf dem Gebiet<br />
der Fahrzeugkonstruktion, des Strassenbaues, der<br />
Verkehrsregelung und -erziehung, besonders auch<br />
der Kinder, Verbesserungen, ohne dass jedoch die<br />
Unfallzahl erheblich zurückgeht. Die Tatsachen haben<br />
bewiesen, dass bei der gemeinsamen Benützung<br />
der Strassen bis jetzt Opfer an Gesundheit und<br />
Leben unvermeidlich waren, weil es sich erweist,<br />
dass die Lenkung so grosser Energien, wie sie dem<br />
Auto innewohnen, im öffentlichen Strassenverkehr<br />
nie ohne Gefährdung der andern Strassenbenützer<br />
möglich ist. Heute erhebt sich die Frage, welche<br />
Folgerungen der Automobilist sowohl als auch der<br />
Fussgänger daraus zu ziehen und welche Sorgfaltspflichten<br />
er, in richtiger Erkenntnis der Gefahr, zu<br />
erfüllen hat, will er nicht unfreiwillig die unglückselige<br />
Kette der Unfallursachen schliessen helfen.<br />
Statistische Angaben müssen in diesem komplizierten<br />
Fragenkomplex sehr vorsichtig gedeutet<br />
werden, besonders wenn man über die relative Zunahme<br />
der Unfälle sprechen will, da ja die genaue<br />
Ziffer der zum Beispiel in der Schweiz zirkulierenden<br />
Automobile und ihre Wegstrecken, sowie der<br />
Gefahrkoeffizient der Verkehrsdichte und des Verkehrsmilieus<br />
nicht bekannt ist. Die amerikanische<br />
Weltstatistik, wobei die Zahl der Opfer auf jene<br />
der Automobile bezogen wird (neuerdings unternehmen<br />
amerikanische Statistiken den Versuch,<br />
mehr Klarheit zu schaffen dadurch, dass man die<br />
Zahl der Opfer auf den Benzinverbrauch berechnet),<br />
mag den tatsächlichen Verhältnissen am<br />
nächsten kommen. Bei einer Betrachtung der Statistiken<br />
der letzten Jahre gewinnt man den Ein-<br />
Cabrio, 4/5 PL, Typ<br />
130/H, 1935/36. Preis<br />
Fr. 2500.—.<br />
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16400 an die Automobil-Revue,<br />
Bern.<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG. 14. JUNI <strong>1938</strong> — N ü *8<br />
längst nicht mehr genügt. Gerät der Automobilist<br />
in dieses Tohuwabohu hinein, so<br />
kann es ihm passieren, dass er für die 20 km<br />
Entfernung von der Notre Dame bis Versailles<br />
glatt eine Stunde braucht Da will nun<br />
die neue Strasse gründlich Remedur schaffen,<br />
was ihr ohne weiteres gelingen "wird,<br />
wenn man weiss, dass sie eine Breite von<br />
40 m erhält. Dabei verläuft sie in einem<br />
830 m langen Tunnel unter dem Hügel von<br />
St. Oloud hindurch. Etwa 10 km westlich<br />
St. Cloud, bei Rocqencourt, teilt sie sich, um<br />
den Anschluss an die Route Nationale nach<br />
der Normandie und der Bretagne herzustellen,<br />
wozu sich die Anlage eines kreuzungsfreien<br />
Strassendreiecks, des ersten dieser<br />
Art in Frankreich, als nötig erweist.<br />
Zustand<br />
Amerikas Autoproduktion im 1. Quartal <strong>1938</strong>.<br />
Amerikanischen Berichten zufolge erreichten<br />
die Zulassungen neuer Personenwagen in den USA<br />
während des Monats März einen Stand von rund<br />
181,000, eine Ziffer, die um 53% höher liegt als im<br />
Februar. Trotz dieser deutlichen Verbesserung<br />
reicht der Absatz bei weitem nicht an dag Märzgeschäft<br />
1937 mit seinen 363,000 Kaufabschlüssen<br />
heran. Summa summarum steht das 1. Quartal <strong>1938</strong><br />
mit 447,000 Neuinbetriebsetzungen zu Buch, -wogegen<br />
die ersten drei Monate 1937 insgesamt 859,000<br />
Wagen neu in den Verkehr treten sahen.<br />
Neue französische Vorschriften über PHicht-<br />
Oelvorräte.<br />
Im Zuge der Bestrebungen, die Anlegung strategischer<br />
Treibstoffvorräte zu beschleunigen, hat die<br />
Regierun? durch einen neuen Erlass die Inhaber<br />
von Einfuhrlizenzen verpflichtet, mit Rückwirkung<br />
vom 1.2. <strong>1938</strong> mindestens 15% der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Pflichtvorräte an Benzin in Grosstankstellen<br />
innerhalb eines genau festgelegten Gebietsbereichs<br />
im Landesinnern unterzubringen.<br />
Wenn auch für die Importfirmen bezüglich der lokalen<br />
Verteilung der Vorratsläger bisher noch<br />
keine formale Bindung bestanden hat, so ergab sich<br />
diese faktisch doch schon daraus, dass die ihnen<br />
seit langem gewährten Zollvergünstigungen nur<br />
dann wirksam wurden, wenn die obigen Bedingungen<br />
erfüllt waren. Die jetzige Verordnung legalisiert<br />
also nur einen bestehenden Zustand. Im<br />
übrigen kündigt sie die baldige Ausdehnung der<br />
Zwangsbevorratung auch auf andere MineralSlprodukte<br />
an.<br />
Die Goodyear-Gesellschaft errichtet eine<br />
Gummifabrik in Schweden.<br />
Die grosse amerikanische Goodyear-Gesellschaft<br />
hat beschlossen, in Schweden eine Fabrik zur Erzeugung<br />
von Autoreifen und anderen Gummiarükeln<br />
^ . ^ • • % ^ . - % . -<br />
Physikalische Grundlagen des Autounfalles<br />
MERCEDES<br />
7 HP<br />
druck, dass in den verschiedenen Ländern Jahr<br />
für Jahr eine bestimmte Zahl von Personen dem<br />
Strassenverkehr zum Opfer fallen, die nur geringen<br />
Schwankungen unterliegt.<br />
Müssen auch selbstverständlich die Verkehrsdichte<br />
und die besondern Schwierigkeiten des Geländes<br />
der einzelnen Staaten eine bedeutende Rolle<br />
spielen, so sind doch die Zahlen geeignet, darzutun,<br />
dass es sich bei der Bekämpfung des Verkehrsunfalles<br />
um ein eigentliches Weltproblem handelt.<br />
Besondere Tragweite erlangt dabei jedenfalls die<br />
bessere Disziplinierung der Motorfahrzeugführer<br />
wie der andern Strassenbenützer, neuerdings speziell<br />
auch der Velofahrer. Im Zuge dieser Bestrebungen<br />
tritt namentlich auch die Forderung nach<br />
einem methodischen Verkehrsunterricht, z. B. durch<br />
Aufnahme je einer Stunde pro Monat im Stundenplan<br />
der Schulen, je länger desto gebieterischer in<br />
den Vordergrund. Amerikanische Statistiken ergeben,<br />
dass sich unter dem Einfluss der Verkehrserziehung<br />
in der Schule und besonderer verkehrspolizeilicher<br />
Rücksichtnahme auf die Kinder im<br />
Strassenverkehr eine Verminderung der Unfälle bei<br />
den schulpflichtigen Kindern angebahnt hat.<br />
Dem aufmerksamen Beobachter muss auffallen,<br />
wie klein das Kontingent der Strassenbenützer ist,<br />
welche die Grosse der Gefährdung durch das Motorfahrzeug<br />
voll erfassen. Vielmehr besteht in dieser<br />
Hinsicht eine gevisse Indolenz und Unachtsamkeit,<br />
die wohl darauf zurückzuführen ist, dass die<br />
meisten Menschen keine genügende Vorstellung von<br />
der kinetischen Energie besitzen; im Gegenteil: die<br />
überwiegende Mehrheit empfindet an der Schnelligkeit<br />
des Fahrens eine ausgesprochene Freude. In<br />
der Verwirklichung des menschlichen Wunschtraumes<br />
nach schneller Fortbewegung, ungebunden an<br />
Zeit und Raum, liegt der Urkeim für den Siegeszug<br />
der Maschine.<br />
Der Vortrag von Prof. Dettling beschränkte sich<br />
hauptsächlich darauf, an Hand von Demonstrationsfällen<br />
eine theoretische und praktische Darstellung<br />
der Auswirkungen der kinetischen Energie im modernen<br />
Strassenverkehr zu vermitteln.<br />
Welche Wucht der Anprall<br />
= m v 3 (Masse X Geschwindigkeit im Quadrat)<br />
2 2<br />
mit steigender Geschwindigkeit annimmt, mögen<br />
folgende Vergleichszahlen für ein fahrendes Automobil<br />
veranschaulichen:<br />
Autogewicht 1000 kg km/St. kg/m PS<br />
30 3545 47<br />
60 14163 138<br />
100 39390 525<br />
Trtefati&a<br />
OPEL CHEVROLET PEUGEOT<br />
PEUGEOT<br />
301<br />
6-Plätzer, mit Hintertür,<br />
Typ Commerciale.<br />
Offerten unter Chiffre<br />
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Automobil-Revue, Bern.<br />
su errichten. Die Fabrik, deren Erzeugnisse für<br />
den skandinavischen und finnischen Markt bestimmt<br />
sind, soll in Norrköping errichtet werden.<br />
Das Werk soll eine Tag««kapazität von etwa 600<br />
Autoreifen erhalten und wird 4—500 Arbeiter beschäftigen.<br />
TOURISTIK<br />
Befahrbarkeit von Alpenstrassen.<br />
Umbrail, ab 11. Juni morgens durchgehend befahrbar.<br />
Strasse auf 2,20 m freigeschaufelt Ausweichstellen<br />
sind vorhanden. Kettenmitnahme vorläufig<br />
notwendig. Für Gesellschaftswagen bis auf<br />
weiteres nicht zu empfehlen.<br />
Oberalp,- Bündnerseite befahrbar bis Passhöhe,<br />
Urnerseite offen bi« Hotel Oberalpsee. Voraussichtliche<br />
Oeffnune auf 11. Juni abends.<br />
Furka, Urnerseite offen bis Hotel Furkablick,<br />
wegen Vereisungen Kettenmitnahme nötig. Walliserseite<br />
heute noch unpassierbar. Voraussichtliche<br />
Oeffnung des Passes auf 11. Juni, vormittags (Ketten<br />
mitführen).<br />
Grimsel, Bernerseite bis Grimsel-Hospiz in ganzer<br />
Breite schneefrei, Walliserseite gesperrt Durchgehende<br />
Oeffnung für alle Wagen auf Dienstag, den<br />
14. Juni vorgesehen.<br />
Grosser St. Bernhard, Schweizerseite bis Hospiz<br />
in ganzer Breite schneefrei. Italienerseite noch unpassierbar<br />
zwischen Landesgrenze und Cantine de<br />
Fonteinte. Durchgehende Oeffnune auf Dienstaf,<br />
14. Juni, vorgesehen.<br />
KLEINE CHRONIK<br />
Bertifsl«oer für Aulomeehaniker und Automonteure<br />
etc. in Winterthur. Anfangs Juli <strong>1938</strong> werden<br />
in den in Winterthur eingerichteten Berufslagern<br />
für Automechaniker und Automonteure, Elektroinstallateure<br />
und Bauspengler neue Weiterbildungskurse<br />
beginnen. Deren Dauer beträgt drei Monate.<br />
Die Berufslager stehen unter Leitung des Arbeitsamtes<br />
Winterthur und werden in Verbindung mit<br />
den interessierten Berufsyerbänden und dem Bundesamt<br />
für Industrie, Gewerbe und Arbeit (Sektion<br />
für berufliche Ausbildung) durchgeführt.<br />
Bewerber, die im Besitze des Fähigkeitszeugnisses<br />
in einem der erwähnten Berufe sind, wollen<br />
ihre Anmeldung unverzüglich dem zuständigen kantonalen<br />
oder örtlichen Arbeitsamt zustellen.<br />
Ut£2»fcdhc»s<br />
GESELLSCHAFT DER MOTORFAHRER-OFFI-<br />
ZIERE, GRUPPE BERN. Gelände-Orientierungsfahrt.<br />
Im Rahmen ihres ausserdienstlichen Weiterbildungsprogrammes<br />
führte die Gruppe Bern der<br />
Schweizerischen Gesellschaft der Motorfahreroffiziere<br />
am letzten Mittwoch erneut eine interessante<br />
Kartenlese- und Geländeorientierungsübung durch.<br />
Zuerst galt es dabei so rasch wie möglich einen<br />
durch seine Kartenkoordinaten bestimmten Punkt<br />
im Gelände aufzusuchen. Hier begann eine Schnitzejfährte,<br />
an deren Ende der Konkurrent nach<br />
reichlich verworrener Fahrt die schriftliche Weisung<br />
zum Aufsuchen eines zweiten Koordinatenpunktes<br />
vorfand. An diesem Punkt, einer Wegkreuzung<br />
im Forst, erhielt der Konkurrent die<br />
Photographie von drei längs der Strasse Laupen-<br />
Gümmenen-Büchslen befindlichen Objekten. Die<br />
Objekte selbst auefindig zu machen und ihrer Lage<br />
entsprechend in die Karte einzutragen stellte die<br />
vierte und das Auffinden des wiederum nur durch<br />
'Ziffern bezeichneten Ziels die fünfte Aufgabe dar.<br />
Obschon die Uebung mit den gewählten Routen<br />
nach eingetretener Dunkelheit beträchtliche Schwierigkeiten<br />
bot, wurde sie von allen Teilnehmern erfolgreich<br />
absolviert.<br />
Die Erstklassierten: 1. Lt. Gerber - Lt. Marchand;<br />
2. Lt Wassmer - Oblt. Kästli; 3. ex aequo:<br />
Lt. Hofweber - Oblt. Ruedi; Korp. Schwab - Hptm.<br />
Weber.<br />
A.us den Verbänden<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Protokollauszug der Mal-<br />
Versammlung. Um 20.45 Uhr<br />
eröffnete der Präsident mit<br />
einer kurzen Begrüssung die<br />
gutbesuchte Versammlung. Unter<br />
Mutationen wurde auf Antrag<br />
des Vorstandes ein Passivmitglied<br />
gestrichen. Den Mitgliedern wird<br />
seitens des Präsidenten der Vorwurf gemacht, dass<br />
das Vereinsabzeichen nicht die gebührende Beachtung<br />
finde. Der Vorsitzende ruft in Erinnerung,<br />
dass das Tragen des Vereinsabzeichens Ehrensache<br />
•und bei offiziellen Anlässen sogar obligatorisch ist<br />
Nach längerem Hin und Her fand das Traktandum<br />
betr. «Rechtsschutz-Versicherung> seinen Abschluss,<br />
nachdem Herr Bruhin, Generalagentur Zürich der<br />
GAP, in kurzen Worten den Zweck und die Vorteile<br />
einer solchen Versicherung hervorgehoben<br />
hatte. Zu erwähnen ist noch, dass die Bedingungen<br />
dieses Abkommens die bei solchen Versicherungen<br />
üblichen sind. Den 22 Teilnehmern des Auffahrts-Bummels<br />
auf den Uetliberg, der sich recht<br />
gemütlich gestaltete, sei noch der wärmste Dank<br />
ausgesprochen.<br />
Zum Schluss •wurden die Mitglieder noch über<br />
unsere Ausfahrt vom Sonntag, den 12. Juni a. c,<br />
laut Bekanntgabe im Organ vom 7. ds. orientiert<br />
Schluss der Versammlung; 23.10 Uhr. H. G.<br />
Redaktion:<br />
Dr. A. Locher. — Dr. E. Waldmeyer.<br />
Dlpl.-Ino. F. 0. Weber.<br />
J.STÖCKLI.BERN<br />
MOhlemattstr. 53. Telephon 21.318