E_1938_Zeitung_Nr.054
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54<br />
II. Blatt<br />
BERN, 5. Juli <strong>1938</strong><br />
Automobil-Revue<br />
N° 54<br />
II. Blatt<br />
BERN, 5. Juli <strong>1938</strong><br />
fLuAnJuuAt fLio&temt. die ..in det £ult Hexten":<br />
Wieder ein schneilaufender<br />
Diesel-Zweitakter<br />
Es haf zu allen Zeiten technische Probleme<br />
gegeben, die gleichsam in der Luft<br />
lagen, wie ein sommerliches Gewitter und<br />
dann urplötzlich ihren praktischen Niederschlag<br />
in einem wahren Platzregen von<br />
Lösungsversuchen fanden. Zu den Gegenwartsaufgaben<br />
dieser Art gehört der schnelllaufende<br />
Zweitakt-Dieselmotor. Erst unlängst<br />
konnten wir von einer Serie derartiger,<br />
neugeschaffener Motoren von Ge-<br />
Die Ausbildung des Zyllnderkopfs beim neuen Alfa-<br />
Romeo-Zweitakt-Dieselmotor. Man erkennt die becherförmige<br />
Mulde aus rostfreiem Stahl, die im<br />
Kolben eingesetzt ist, weiter die Ventilanördnung<br />
eowie die Haarnadelfedern der Ventile.<br />
neral Motors berichten. Und schon kommt<br />
die Kunde von einer weitern Konstruktion<br />
verwandter Art aus Italien. Alfa Romeo<br />
nämlich hat soeben einen zwölfzylindrigen<br />
Diesel-Zweitakt-V-Motor von 11 Liter Hubraum<br />
mit Roots-Spülggebläse herausgebracht,'<br />
der bei 1900 Touren pro Minute<br />
kurzzeitig rauchfrei 350 PS leistet. Das sind<br />
rund 32 PS pro Liter Huibraum. Der gleiche<br />
Motor wurde daneben auch noch als •6-ZyL-<br />
V-Typ mit halb so grossem nubraum entwickelt.<br />
Seine Bohrung beträgt 95 mm und<br />
sein Hub 130 mm.<br />
Der Zylinderblock sowie ein grosser Teil<br />
des Kurbelgehäuses besteht aus einem einzigen<br />
Leichtmetallgußstück mit eingesetzten,<br />
nitrierten Laufbüchsen. Die untern Pleuelenden<br />
des einen Motorblocks sind gegabelt<br />
und umfassen somit den andern auf demselben<br />
Kurbelzapfen gelagerten Pleuelkopf. Die<br />
gegabelten Pleuel besitzen durchgehende<br />
Lagerschalen mit Stahlrücken. Dieser bildet<br />
die innere Lauffläche für das Nadellager des<br />
nicht gegabelten Pleuels, das lediglich eine<br />
oszillierende Bewegung zu ertragen hat. In<br />
dieser Weise wurde eine sehr kompakte<br />
Bauart erhalten. Auch die Kolbenzapfen besitzen<br />
Nadellager. Die Pleuel sind von Mitte<br />
zu Mitte der Pleuelköpfe 292 mm lang.<br />
Der Kolbenboden hat Becherform<br />
und besteht aus rostfreiem Stahl. Er ist mit<br />
dem Leichtmetall-Kolibenmantel verschraubt.<br />
Die Unterseite des Bodens ist stark verrippt<br />
und wird im Betrieb durch einen Oelstrahl<br />
gekühlt. Dank dieser Bauart leiten die untern<br />
Kolbenringe einen Teil der Wärme des Kolbenbodens<br />
an die Zylinderwand ab und entlasten<br />
dadurch den obersten Kolbenring, der<br />
thermisch ohnehin hoch genug beansprucht<br />
ist. Da zudem die Abgase durch Ventile abgeführt<br />
werden und die Spülluft kühlend<br />
wirkt, soll sich die Wärmebeanspruchung des<br />
obersten Kolbenrings hier ungefähr in den<br />
gleichen Grenzen halten wie bei einem Viertakter<br />
von identischen Abmessungen, der<br />
denselben mittleren Druck erreicht.<br />
Ein an der Stirnseite des Motors angeflantschtes<br />
Rootsgebläse, das vermittels<br />
einer dreireihigen Kette angetrieben wird,<br />
liefert die Kühlluft. Die gleiche Kette dreht<br />
auch die über den Zylinderköpfen untergebrachten<br />
Nockenwellen mit, welche die<br />
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senkrecht hängenden Ventile direkt betätigen.<br />
Ebenso wird die Einspritzpumpe von ihr bedient<br />
Zwischen Kettenantrieb und Gebläse ist<br />
ein geschliffenes Zahnradpaar zur Drehzahlsteigerung<br />
eingeschaltet. Die Spülluft gelangt<br />
von hier in die um das untere Zylinderende<br />
geführten Einströmkanäle, von wo sie<br />
durch tangentiale Schlitze ihren Weg in den<br />
Zylinder nimmt und darin schraubenförmig<br />
hochsteigt. Der Mindestspüldruck beträgt<br />
1,3 at. Dass die Spülung mit günstigem, strömungstechnischem<br />
Wirkungsgrad vor sich<br />
geht, beweist schon die Tatsache, dass bei<br />
diesem Spüldruck vom Gebläse ein Spülluftüberschuss<br />
von 40% gefördert wird.<br />
Die beiden nefceneinanderliegenden Auspuffventile<br />
jedes Zylinders von 40 Millimeter<br />
Durchmesser werden durch einen gemeinsamen<br />
Nocken geöffnet und durch Haarnadelventile<br />
geschlossen. Die allerdings noch<br />
1250<br />
1750 2000<br />
'/min. -•<br />
Leistung«- und Drehmoment-Diagramme des neuen<br />
Zweitakt-Dieselmotors von Alfa Romeo. B-B =<br />
«normale» Leistungs-Charakteristik des Dieselmotors<br />
bei eben noch rauchfreier Verbrennung und ohne<br />
Regler. Wird ein Regler verwendet, so biegt sie<br />
. bei b in der gezeigten Weise ab, um schliesslich<br />
horizontal zu verlaufen, d. h. die Leistung bleibt<br />
von einem bestimmten Punkt an konstant Z =<br />
;jprehmonlentkurve ohne Regler, Y = dasselbe mit<br />
Regler.<br />
Von sehr kompetenter Stelle, nämlich<br />
von der Auto-Union selbst, dass die Motoren<br />
ihrer neuen Rennwagen 3 Nockenwellen<br />
besitzen und denken dabei mit stillem<br />
Vergnügen an jenen vor ungefähr zwei<br />
Jahren in einer schweizerischen Sportzeitung<br />
erschienenen Artikel über dieses<br />
Thema zurück. Wir sind natürlich nicht<br />
so vermessen, nun anzunehmen, dass<br />
der Anstoss zu dieser Neuerung auf unsere<br />
allzufrühe « Prophezeiung » zurückzuführen<br />
sei, die offenbar doch nicht so<br />
abwegig war, wie damals eine etwas spitze<br />
Feder glauben machen wollte. Wer zuletzt<br />
lacht...<br />
Auf dem kürzlich in Berlin stattgefundenen<br />
Pharmakologenkongress habe sich<br />
der Breslauer Professor Dr. Eichler für<br />
den Genuss von kofieinhaltigen Getränken<br />
bei Automobilisten eingesetzt, da diese im<br />
Gegensatz zu Alkohol das Denkvermögen<br />
anregten.<br />
Dass die Prager Omnibusse auf Leuchtgasbetrieb<br />
umgestellt werden sollen, nachdem<br />
eingehende Versuche bewiesen haben,<br />
dass sich damit wesentliche Einsparungen<br />
erzielen lassen.<br />
Eine Londoner Auto - Servicestelle verwende<br />
das beim Oelwechsel abgelassene<br />
Oel zu Heizzwecken, nachdem es durch<br />
Filtrierung von mechanischen Verunreinigungen<br />
gereinigt wurde.<br />
Dass die englische Polizei in bestimmten<br />
Distrikten Weisung gegeben habe, die motorisierten<br />
Polizisten müssten bei Eintritt<br />
von Regenwetter die nächste Polizeistation<br />
aufsuchen. Hiedurch hofft man, die bisher<br />
bei solchen Gelegenheiten häufig auftretenden<br />
Unfälle der Polizisten zu vermeiden.<br />
Moto-Revue fragt mit Recht, warum<br />
man nicht die Strossen entsprechend ausbessere,<br />
um auch den «gewöhnlichen»<br />
Strassenbenützer vor diesen Gefahren zu<br />
bewahren.<br />
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