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E_1939_Zeitung_Nr.058

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N» 58 AUTÖMOBIL-REVUE<br />

Ein interessanter Stromlinien-<br />

Versuchtwagen<br />

Ungewöhnlich niedriger Brennstoffverbrauch.<br />

In Deutschland werden gegenwärtig mit<br />

einem neuartigen Stromlinienwagen, der speziell<br />

im Hinblick auf möglichst niedrigen Verbrauch<br />

entworfen worden ist, Versuchsfahrten<br />

durchgeführt. Nach durchaus seriösen<br />

Meldungen braucht dieses Fahrzeug, dessen<br />

Gewicht sich auf 1500 kg beläuft, bei einem<br />

Tempo von 100 km/St, auf Autobahnen, nur<br />

7,6 Liter Benzin pro 100 km. Sollte der Wagen<br />

zu einem späteren Zeitpunkt serienmässig<br />

hergestellt werden, so dürfte es möglich<br />

sein, das Gewicht auf zirka 1000—1100 kg<br />

herabzudrücken und dadurch gar noch eine<br />

weitere Verminderung des Brennstoffverbrauchs<br />

zu erzielen. Dabei soll die Karosserie<br />

so geräumig gehalten sein, dass die Sitzbreite<br />

bequem für drei Personen ausreicht.<br />

Verschiedene konstruktive Einzelheiten tragen<br />

zu dieser starken Senkung des Brennstoffverbrauchs<br />

gegenüber normalen Fahrzeugen<br />

bei. Vor allem sind da die ausgefeilte<br />

Stromlinienform des Wagens sowie die<br />

niedrige Motordrehzahl von nur 1300 U/Min,<br />

bei einer Fahrgeschwindigkeit von 100 km/<br />

St. im Schnellgang zu nennen. Diese Tourenzahl<br />

liegt im Bereich des günstigsten spezifischen<br />

Brennstoffverbrauchs des Motors,<br />

d.h. bei dieser Drehgeschwindigkeit kommt<br />

man mit einem Minimum an Brennstoff je<br />

PS-Stunde aus.<br />

Zur weiteren Verminderung des Brennstoffverbrauchs<br />

verfügt der Wagen über<br />

einen Brennstoffsparer, der das Gemisch<br />

nach Erreichung der normalen Betriebstemperatur<br />

zu magern erlaubt — ferner über<br />

einen besonders klein dimensionierten Kühler<br />

mit wirtschaftlich arbeitendem Kühlgebläse<br />

an Stelle eines Kühlpropellers, sowie<br />

eine Vorrichtung zur Erhöhung des Reifenluftdrucks<br />

während der Fahrt von 2,5 auf<br />

3,5 at. Durch das Zusammenwirken all dieser<br />

verbrauchsmindernden Faktoren kommt<br />

der oben angegebene, direkt unwahrscheinlich<br />

anmutende Brennstoffverbrauch zustande.<br />

-fw-<br />

Verschliessbares Werkzeugfach<br />

Wie lästig, wenn wir bei einer Notreparatur<br />

plötzlich merken, dass eines der notwendigen<br />

Werkzeuge fehlt. Es bleibt dann nichts<br />

anderes übrig, als andere Automobilisten um<br />

Hilfe zu ersuchen. Ein besonders krasser Fall<br />

dieser Art kam uns neulich zu Ohren. Hatte<br />

da der Wagen zweier Damen auf einer wenig<br />

befahrenen Paßhöhe Reifendefekt. Da<br />

ihnen die praktischen Kenntnisse zur Behebung<br />

des Schadens abgingen, mussten sie auf<br />

fremde Hilfe warten. Der « ehrenamtliche ><br />

Helfer machte sich sogleich auf die Suche<br />

nach dem Bordwerkzeug, konnte jedoch ausser<br />

einigen kümmerlichen Resten nebst ein<br />

paar natürlich eingerosteten Schneeketten<br />

keine Spur davon entdecken. Zum Glück<br />

passte sein eigener SchWssd «uf die betreffenden<br />

Radmuttern.<br />

Wenn auch solch krasse Fälle selten sind,<br />

so ist es ein wirklich vollständiger Satz von<br />

Werkzeugen nicht minder. Es fehlt bald diese,<br />

bald jene Kleinigkeit, bis sch'Messlich nur<br />

noch etwa Wagenwinde und RadschMssel<br />

übrig bleiben.<br />

Um dieser allmählichen «Verflüchtigung»<br />

des Werkzeugs entgegenzuwirken, wenden<br />

in letzter Zeit verschiedene Konstrukteure<br />

seiner Unterbringung vermehrte Aufmerksamkeit<br />

zu. Man macht das Werkzeugfach<br />

einerseits abschliessbar, da das Werkzeug<br />

erfahrungsgernäss durch einen solchen Blechdeckel<br />

hindurch nicht zu «verdunsten»<br />

pflegt (f), und anderseits führt man es so aus,<br />

dass jeder Teil seinen vorbestimmten Platz<br />

hat und es sogleich auffällt,» wenn etwas davon<br />

fehlt.<br />

Ein gutes Beispiel für eine derartige Anordnung<br />

des Werkzeugs zeigt unser Bild,<br />

das sich auf einen Mercedes 230 bezieht.<br />

Das Werkzeugfach findet sich hier hinten<br />

unter der vom Wageninnern verriegelbaren<br />

Motorhaube. Es ist dadurch gegen Entwendung<br />

gesichert und doch bei Reparaturen<br />

stets griffbereit zur Hand.<br />

fuvfs*.<br />

Sp»<br />

>«ec8**<br />

Anfrage 758. Bin Ich, obwohl nicht Halter, für<br />

ungenügende Bremsen verantwortlich? Ich fuhr<br />

letzthin mit dem Wagen meines Vaters und hatte<br />

an einer Kreuzung mit einem von links kommenden<br />

Fahrzeug eine leichtere Kollision. Meine Fahrweise<br />

war durchaus korrekt. Hingegen ist bei der<br />

Prüfung des Wagens festgestellt worden, dass die<br />

Bremsverzögerung zu gering war. Mit sehr guten<br />

Bremsen hätte die Kollision vielleicht vermieden<br />

werden können. Pas andere Fahrzeug ist von links<br />

gekommen und hätte mir den Vortritt lassen sollen<br />

— hat diese Vorschrift aber ^ar nicht beachtet.<br />

Kann ich nun bestraft werden, weil ich den Wagen<br />

(wegen den Bremsen) nicht sofort anhalten konnte?<br />

Wohlverstanden ich bin nicht Wagenhalter, Und<br />

wie liegen die Verhältnisse In diesem FaBe. dem'<br />

Wagenbesitzer gegenüber? W. R. in B.<br />

Antwort: Wenn Ihre Bremsen nicht genügend<br />

wirkten, werden Sie auf Grund von Art. 17~<br />

MFG bestraft. Die Strafdrohung richtet sich in<br />

erster Linie gegen den Führer des Wagens, indem<br />

das Gesetz annimmt, er sei für den einwandfreien<br />

Zustand des Fahrzeuges verantwortlich. Wer ein<br />

fremdes Automobil führen will, muss sich eben<br />

vergewissern, ob dessen Bremsen in Ordnung sind.<br />

Ob auch der Halter (bestraft werden kann, hängt<br />

davon ab, ob er als Anstifter oder Gehilfe des fehlbaren<br />

Fahrzeugführers zu betrachten ist Ein Hai-'<br />

ter, der vom schlechten Zustand der Bremsen<br />

Kenntnis hatte und trotzdem seinen Chauffeur auf<br />

die Fahrt sendet, wird als Anstifter betrachtet und<br />

bestraft.<br />

Die Frage, ob der Unfall auf den Fahrfehler',<br />

des andern Automobilisten oder die ungenügende<br />

Wirkung Ihrer Bremsen zurückzuführen ist, spielt<br />

im Strafverfahren keine Rolle. Es wird dort unabhängig<br />

von der Frage des Kausalzusammenhanges<br />

lediglich untersucht, ob Verstösse gegen die Vorschriften<br />

des MFG oder der VV zum MFG begangen<br />

wurden.<br />

T^cl.<br />

Spcedi<br />

Frag« 13.765. Reinigung der Zündkerzen mit<br />

Benzin. Dürfen Zündkerzen im Benzin gereinigt<br />

werden? Einzelne Autofahrer sagen ja,/andere nein.<br />

J. M. in L.<br />

Antwort: Wir haben keinerlei Bedenken<br />

gegen die Reinigung der Zündkerzen mit Benzin.<br />

Soweit eine mechanische Reinigung notwendig ist,<br />

sollte dazu ein Hölzstäbchen benützt werden. Metallteile<br />

dagegen darf man hiereu nicht benützen,<br />

weil sie sich auf dem Isolator leicht etwas abreiben<br />

und dabei eine Metallspur an ihm hängen bleibt,<br />

welche die Wirkung des Isolators illusorisch macht.<br />

Auch Metalloürsten sind zur Reinigung der Kerzen<br />

nicht geeignet.<br />

-fw-<br />

Biidbevtisfh<br />

:«9al<br />

Deutsche Kraftfahrtforschung.<br />

Heft 21: Korrosion durch Kraftstoffe.<br />

Von G. Beck und R. Künzelmann. DIN<br />

A 4, 37 Seiten mit 52 Bildern und 21 Zahlentafeln.<br />

Berlin <strong>1939</strong>. VDI-Verlag G. m. b. H. Broschiert<br />

RM. 3.60.<br />

In der vorliegenden Arbeit wurde die Korrosionsfestigkeit<br />

von Lacken gegen Leicht- und Dieseltreibstoffe<br />

untersucht. Die chemische Widerstandsfähigkeit<br />

von Einbrennlacken ist teilweise<br />

sehr gut. Die mechanische Festigkeit ist allgemein<br />

niedriger als bisher angenommen wurde. Auch auf<br />

die korrodierende Wirkung verschiedener reiner<br />

chemischer Körperklassen wurde eingegangen, woraus<br />

Hinweise für die Raffination der Treibstoffe<br />

zu entnehmen sind. Oberflächenvergütungsverfahren<br />

(durch Säuren oder Salze) ergaben bei Schwermetallen<br />

keine absolute Sicherheit gegen Korrosion,<br />

bei Leichtmetall-Legierungen haben sie sich bewährt.<br />

Wenn Rasse und Elastizität die<br />

Merkmale des Amerikaners sind,<br />

dann erweist sich der neue Willys<br />

Overland als waschechtes Kind<br />

seines Landes : Mit einem Gewicht<br />

von etwas über 1000 kg und einer<br />

Bremsleistung von 61 PS hält er<br />

leicht und sicher eine Spitze von<br />

115 km, ist flink im Stop und Go,<br />

behende am Berg, willig vor unerwartet<br />

auftauchenden Hindernissen<br />

und erweist sich mit seinem<br />

Lenkradius von nur 5,4 m als<br />

äusserst angenehm im Stadtverkehr.<br />

Daneben ist er aber auch sparsam:<br />

Steuer-Vogt und Versicherungsbeamte<br />

schätzen ihn mit 11 PS ein,<br />

sein Durst beträgt bei einer durchschnittlichen<br />

Geschwindigkeit nicht<br />

mehr als 10 Liter ; er begnügt sich<br />

mit wenigem an Oel, der Pneuersatz<br />

ist billiger, die Unterhaltskosten<br />

sind minim und dazu ist er<br />

in der Preisliste erstaunlich billig<br />

angeschrieben.<br />

Wir offiziellen Vertreter vermitteln Ihnen gerne seine nähere Bekanntschaft.<br />

Generalvertreter: S. A. Fratelli Ambrosoli, Locarno, Zürich, Dufourstr. 188. Vertreter: Garage Metropol A.-G., Zürich; Bern: Garage Gebr. Marti;<br />

Basel: Ed. Contelly, Garage; Genf: Joillet & Girardet; Winterthur: H. Roos; St. Gallen: Hch. Grünenfelder, Garage; Amt Aarwangen und Wangen:<br />

M. Moser, Herzogenbuchsee; Brugg: Garage Zulauf; Wohlen: J. Henggi; Lugano: Edmondo Ferrari, Piazza Riviera.

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