E_1939_Zeitung_Nr.077
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77 — DIENSTAG, 10. OKTOBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVÖE<br />
Kriegswirtschaft<br />
Schnellfahren frisst Benzin!<br />
Wir haben Ihnen diese automofbißstische<br />
Binsenwahrheit zwar schon in normalen Zeiten<br />
zu Gemüte geführt Heute aber muss sie<br />
sich ein jecter zweimal hinter die Ohren<br />
schreiben, denn schliesslich kann und darf es<br />
sich unter den gegenwärtigen Verhältnissen<br />
keiner leisten, Benzin zu vergeuden. Wie er<br />
es aber anstellen soll, um aus einer gegebenen<br />
Menge Brennstoff eine möglichst grosse<br />
Anzahl von Fahrkilometem herauszuholen,<br />
dazu erteilte ihm unser Artikel « Sparen,<br />
Sparen > (Nr. 76) eine ganze Reihe von Fingerzeigen.<br />
In welchem Ausmass jedoch der<br />
Benzindurst des Wagens beim Schnellfahren<br />
wächst und wie stark sich damit der Automobilist<br />
— im Hinblick atrf die Rationierung<br />
— ins' eigene Fleisch schneidet, das mögen<br />
ihm ein paar konkrete Zahlen ad oculos demonstrieren.<br />
Versuche in den USA haben die Tatsache<br />
zutage gefördert, dass sich bei einer Steigerung<br />
der Geschwindigkeit von 40 auf 70<br />
km/St, der Benzinkonsum um 20 % vermehrt,<br />
währenddem sich der SchmierölveTbrauch<br />
zugleich verdreifacht. Mit diesen<br />
Feststellungen decken sich auch die Ergebnisse<br />
von Untersuchungen, die in Europa mit<br />
je einem Wagen von 1,3, von 2,5 und von<br />
3,2 Liter Zylinderinhalt durchgeführt worden<br />
sind. Bei einer Erhöhung der Geschwindigkeit<br />
von 50 auf 60 km/St, schluckte der<br />
Wagen nur unerheblich mehr Benzin, bei 95<br />
km/St, jedoch ergab sich für den kleinen<br />
ein Mehrverbrauch von 40 % und für den<br />
mittleren ein solcher von 42 %, währenddem<br />
der grosse 39 % mehr frass. Und<br />
bei einem Tempo um die 110 km/St, herum<br />
schnellte der Verbrauch bei allen drei<br />
Wagenklassen um mehr als 50 % gegenüber<br />
demjenigen bei 50 km/St, empor.<br />
Monatliche Steuerberechnung.<br />
Gerade die gegenwärtigen Ausnahmezeiten liefern<br />
eine eindrückliche Bestätigung dafür, wie gut<br />
jene Kantone beraten waren, welche im Laufe der<br />
letzten Jahre die monatliche Steuerherechnung an<br />
Stelle der quartalsweisen eingeführt haben. Die<br />
Zahl der Automobilisten, welche ihre Wagen während<br />
des Winters vorübergehend einstellen, dürfte<br />
dieses Jahr infolge der Benzinrationierung höher<br />
sein als früher. Die Automobilisten jener Kantone,<br />
welche die monatliche Steuerberechnung noch nicht<br />
kennen, mussten sich deshalb überlegen, ob sie die<br />
Kontrollschilder nicht bereits per Ende September<br />
zurückgeber- sollten, weil sie bei einer späteren,<br />
d. h. per Ende Oktober oder November erfolgenden<br />
Einstellung des Wagens jeglicher Rückvergütung<br />
der bis Jahresende bezahlten Verkehrssteuer verlustig<br />
gehen würden.<br />
Anders in den Kantonen mit monatlicher<br />
Steuerberechnung, wie z. B. Zürich, wo die Autobesitzer<br />
ihre Wagen auch noch auf Ende Oktober<br />
oder November stillegen können und dann die<br />
Steuer für zwei oder einen Monat zurückerstattet<br />
erhalten. Der Vorteil, den diese Lösung für den<br />
Automobilisten bietet, springt in die Augen, aber<br />
auch der kantonale Fiskus mag an dieser Erleichterung<br />
finanziell stark interessiert sein, hat er<br />
doch nicht mit Steuerausfällen für ein ganzes Vierteljahr,<br />
sondern für höchstens ein bis zwei Monate<br />
zu rechnen.<br />
Die monatliche Steuerberechnung begünstigt<br />
nun aber gerade in Zeiten wie den heutigen die<br />
Weiterhenützung zahlreicher Wagen, wenn es sich<br />
bis Mitte November als möglich erweisen sollte,<br />
auf Grund verbesserter Benzinzufuhren wieder erhöhte<br />
Benzinrationen zuzuteilen. In diesem Falle<br />
können die Autobesiter je nach der Lage hinsichtlich<br />
der Brennstoffrationierung den schweren Entschluss<br />
über die Stillegung oder Weiterbenützung<br />
des Wagens von Monat zu Monat hinausschieben.<br />
Auch das Automobilgewerbe ist an dieser Erleichterung<br />
in der Steuerberechnung in stärkstem<br />
Masse interessiert, denn je mehr Fahrzeuge im<br />
Verkehr bleiben, um so mehr Arbeit ist vorhanden.<br />
Der Kriegsausbruch und seine Folgen wirken sich<br />
auf die Existenzbedingungen dieses Wirtschaftszweiges<br />
ohnehin ruinös genug aus, so dass es weitestgehende<br />
Rücksichtnahme verdient.<br />
Sollten die hier skizzierten Vorteile, welche das<br />
monatliche Steuerberechnungssystem kennzeichnen,<br />
jene Kantone, die heute noch am veralteten System<br />
der cjuartalsweisen Steuerberechnung festhalten,<br />
nicht dazu veranlassen, unverzüglich ihre Hefte<br />
zu revidieren und die monatliche Berechnung einzuführen,<br />
die sich, wenn die gegenwärtigen Zustände<br />
noch lange andauern, auch für den kantonalen<br />
Fiskus nur günstig auswirken und ihn vor<br />
grossen Einnahmeausfällen bewahren werden? V<br />
JiussfelBun^en<br />
Fällt auch der Genfer Salon<br />
aus?<br />
Von der Annahme ausgehend, dass nach dem<br />
llusfall der Automobilausteilungen, die demnächst<br />
ihre Pforten hätten öffnen sollen, die Durchführung<br />
des Genfer Salons 1940 unibestreitbar von<br />
praktischem Nutzen wäre, haben wir bei den bisherigen<br />
Organisatoren angeklopft, um uns zu erkundigen,<br />
wie man in deren Kreisen über die<br />
Sache denke.<br />
«Ihre Frage» — entgegnete uns Herr Deohevrens,<br />
der unermüdliche Förderer des diesjährigen Genfer<br />
Salons — «kommt etwas zu früh; denn alles hängt<br />
davon ab, wie es inskünftig um die Möglichkeit des<br />
Fahrens bestellt sein wird. Dabei aber spielen<br />
wiederum zwei Momente mit, nämlich 1. die Versorgung<br />
mit Treibstoff, d. h. die Gestaltung des<br />
Rationierungssystems, dem wir untenstellt bleiben,<br />
und 3. die Anzahl der Fahrzeuge, welche die Armee<br />
eventuell freizugeben imstande jst><br />
— «Aber war« ein Salon der Konstrukteure<br />
nicht auch dann denkbar, wenn der Fahrbetrieb<br />
in der Schweiz weiterhin Einschränkungen in Kauf<br />
nehmen muss?»<br />
— «Schwerlich, denn gegenwärtig eind sämtliche<br />
Fabriken der kriegführenden Länder für die<br />
Befriedigung der Efeeresbedürfnisse beschäftigt.<br />
Uebrig bleiben einzig Italien und Amerika, und<br />
auch was sie anbelangt, läset «ich nicht voraussehen,<br />
was bis zum Frühjahr alles geschieht. Sie<br />
sehen also, dass wir un« nicht auf die Konstrukteure,<br />
sondern einzig auf die schweizerischen Vertreter<br />
stützen müssen, und für diese hängt, wie<br />
gesagt, alles von den beiden oben erwähnten Voraussetzungen<br />
ab.»<br />
— «Das heisst also, dass man im Moment noch<br />
nicht« Bestimmtes weis«?»<br />
— «Ja, wir werden erst in einigwn Wochen<br />
etwas klarer «u w/hen vermögen, je nach der Entwicklung<br />
der Dinge in der Schweiz. Dabei können Sie<br />
eich aber denken, daes niemand als ich sehnlicher<br />
wünscht, die Situation möge sich so gestalten, dass<br />
der Salon 1940 durchgeführt werden kann.»<br />
Keine Treibstoffrationierung In Belgien.<br />
Nachrichten, welche besagten, dass auch Belgien<br />
zur Treibstoffrationierung übergegangen sei, entsprechen<br />
den Tatsachen nicht. Wohl hatten in den<br />
vergangenen Wochen gewisse Befürchtungen darüber<br />
bestanden, dass die Brennstoffzufuhr Störungen<br />
erleiden könnte. Die Entwicklung der Importlage<br />
hat jedoch diese Bedenken zerstreut, weshalb<br />
die Behörden bereits Anfang Oktober die damals<br />
noch bestehenden Einschränkungen wieder<br />
aufheben konnte.<br />
Weisses Schild: hier gibts noch Treibstoff.<br />
Deutschland kennzeichnet die Tankstellen, welche<br />
noch Brennstoff abgeben, mit einem weissen Schild,<br />
das die Buchstaben Z.B. trägt (Zentralbureau für<br />
Mineralöl). Fehlt dieses Schild, dann bedeutet das,<br />
dass die betreffende Tankstelle leer ist.<br />
Von Januar bis Ende Augast 48.635 Eintritte (14,71 %) weniger als Im Vorjahr. — Nur<br />
der Juli steht mit einer Zunahme zu Buch.<br />
Die Ungewisse und gespannte internationale den Motorrädern, + 14,50% bei den Autocars und<br />
—17,20% bei den Personenwagen). Umgekehrt<br />
haben sich die Grenzübertritte der Lastwagen um<br />
4,78% erhöht.<br />
Lage hat, wie es nicht anders zu erwarten war, dem<br />
internationalen Automobilverkehr nach der Schweiz<br />
im Monat August unverkennbar ihren Stempel aufgedrückt<br />
Angesichts der Zuspitzung der politischen<br />
Verhältnisse kann es deshalb nicht verwundern,<br />
wenn sich das bescheidene Plus von 1,2%, womit<br />
der Juli abschloss, im August in einen Rückschlag<br />
verwandelte, der zahlenmässig ausgedrückt und<br />
verglichen mit dem Parallelmonat 1938 eine Einbusse<br />
von 15,83% darstellt.<br />
Verzeichnet der GrenzveTkehr eine Abnahme um<br />
10,35%, so beziffert sie sich für dten eigentlichen<br />
Tourietikverkehr auf 15,99% (nämlich —12,57% bei<br />
Abfertigung mit<br />
Grenzverkehr<br />
Motorräder Motorräder<br />
u. gew. Personenautos<br />
mre Geschäfte verhindert ?<br />
Ihre Tätigkeit gehemmt ?<br />
Ein Ueberblick über die ersten 8 Monate<br />
lehrt, dass der Grenzverkehr um 3,73% angewachsen<br />
ist, währenddem sich umgekehrt das Gesamtvolumen<br />
des Touristikverkehrs um 15,05% vermindert<br />
hat (Motorräder —17,29%, Autocare +18,87%,<br />
Personenwagen —16,07%). Nicht besser präsentiert<br />
sich daa Fazit bei den Lastwagen, die einen<br />
Ausfall von 20,38% verzeichnen.<br />
Fernverkehr<br />
Autooars Gew. Personen- Lastautomobile<br />
wagen<br />
FIAT bietet einen Ausgleich für diese Einschränkung<br />
dank der Sparsamkeit ihres<br />
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...UND DfNKEN SIE DARAN t einen FIAT „5OO" zu Fr. 255O.-<br />
kaufen heisst t Fr. 255O.-, welche in der Schweiz verbleiben. Auf<br />
Grund des schweizerisch-italienischen Clearing-Abkommens werden die aus<br />
Italien eingeführten Waren zu 100 % mit der schweizerischen Ausfuhr nach<br />
Italien verrechnet<br />
PROMPTE LIEFERUNGEN VON FAHRZEUGEN UND<br />
ERSATZTEILEN<br />
Vertreter, Service-Stationen und Original-<br />
Ersatzteile überall.<br />
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GENF<br />
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Ausländischer Autotourismus nach der Schweiz.<br />
IN BELGIEN<br />
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<strong>1939</strong> 1938 <strong>1939</strong> 1938 <strong>1939</strong> 1938 <strong>1939</strong> 1938 <strong>1939</strong> 1938 <strong>1939</strong> 1938<br />
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Kontrollschein 10 17 291<br />
61 308<br />
August 1040 1160 3409 3899 4183 3653 77 960 94 274 504 481 87 096 103 467<br />
Januar 473 472 132 539 128 207 10 234 14 588 316 881 11281 16 687<br />
Februar 617 485 298 575 215 198 12 256 15 912 356 791 13 742 17 961<br />
März 690 755 287 926 283 256 13 710 21714 345 695 15 SIS 24346<br />
April 968 1009 698 1047 532 378 23 344 29 556 559 451 26 091 32 441<br />
Mai 1023 1080 895 850 649 553 21580 25 671 581 580 24 728 28 734<br />
Juni 1145 1132 1963 1760 1877 1467 31467 35908 641 577 37 093 40 844<br />
Juli 1588 1170 2714 2973 3647 2972 56 462 56 656 704 575 65115 64 346<br />
August 1040 1160 3409 3899 4183 3653 77 960 94 274 504 481 87 096 103 467<br />
Total 7534 7263 10396 12569 11512 9684 247 013 294 279 4006 5031 280461 328 826<br />
Total<br />
Die grossen Wagen verschwinden ans dem<br />
deutschen Strassenverkehr.<br />
Die Frage der Weiterbenützung schwerer Motorfahrzeuge<br />
bildet den Gegenstand eines Erlasses des<br />
deutschen Reichsverkehrsministers. Grundsätzlich<br />
soll danach ein öffentliches Interesse am weiteren<br />
Verbleiben von Wagen mit über 2,5 Liter und von<br />
Motorrädern mit mehr als 500 ccm nicht anerkannt<br />
werden. Anträge auf ausnahmsweise Weiterbenutzung<br />
von Wagen mit einem Hubvolumen von<br />
über 3,2 Liter und von Motorrädern mit mehr als<br />
760 ccm werden als zum vornherein zwecklos .bezeichnet<br />
Praktisch heisst das, dass der schwere<br />
Wagen aus dem privaten Automobilverkehr ausgeschaltet<br />
wird. Bei der Prüfung von Gesuchen um<br />
ausnahmsweise Belassung von Wagen mit mehr als<br />
2,7 Liter und von Motorrädern mit über 600 ccm<br />
im Verkehr ist, wie der Minister betont, der allerschärfste<br />
Maßstab anzulegen. Im übrigen empfiehlt<br />
der Erlass all jenen, die bisher einen mit dem roten<br />
Winkel versehenen (d. h. noch verkehrsberechtigten)<br />
Wagen fuhren, sich unverzüglich auf einen<br />
schwachen, bis höchstens 1,7 Liter, umzustellen.<br />
Die Höchstgeschwindigkeiten werden abermals<br />
beschnitten.<br />
Als Deutschland vor einigen Monaten zur Einführung<br />
von Höohstgeschwindig'keiten schritt, d«<br />
wurde diese Massnahme mit dem Hinweis auf die<br />
Notwendigkeit einer weiteren Bekämpfung der TJnfallgefahr<br />
begründet. Allerdings machten wir schon<br />
damals kein Hehl daraus, dass wir dieser Version<br />
nur wenig Glauben schenkten und dass des Pudels<br />
Kern viel eher im uneingestandenen Wunsch der<br />
Behörden noch einer Brenn&toffersparnis zu suchen<br />
sei. Wie sehr es mit dieser Auslegung seine Richtigkeit<br />
hatte, dafür liefert heute die Anordnung des<br />
Reichskanzler« den Beweis, wonach die Höchstgeschwindigkeiten<br />
für Automobile mit sofortiger Wirkung<br />
abermals reduziert werden, und zwar für Personenwagen<br />
auf 40 km/St innerorts und 80 km/St.<br />
ausserorts sowie auf den Autobahnen, und aul<br />
60 km/St, für Lastwagen und Omnibusse. Angesichts<br />
der Tatsache, dass der zivile Motorfahrzeugverkehi<br />
heute ohnehin auf ein Minimum zusammengeschmolzen<br />
ist, wird wohl kaum jemand mehr die neuerliche<br />
Beschneidung der Hödhsttempi mit den Bedürfnissen<br />
und Erfordernissen der Verkehrssicherheit in<br />
Zusammenhang bringen wollen. Ein massiges Tempo<br />
fahren heisst bekanntlich, Benzin sparen.<br />
Umstetlung au! nicht flüssige Treibstoffe.<br />
Eine Verfügung des Reichsverkehrsministers<br />
gibt bekannt, dasa Automobile, welche nach den bestehenden<br />
Vorschriften weiter im Verkehr belassen<br />
werden dürfen und als Kennzeichen dafür einen<br />
roten Winkel (nicht Wimpel!) tragen, nach Anordnung<br />
der Zulassungsstellen auf den Antrieb mit<br />
51<br />
Veviasstt und oetolte JCexaen können<br />
unm&giuh eine vollständige Vetfaens<br />
nung h&ibellühunj Reinigung- und cx~<br />
säte, kosten wenig und nützen viel<br />
NEIN :<br />
( 17 km. mit 1 Liter Benzin ! *)<br />
nicht flüssigen Brennstoffen (Flüssiggas, Hochdruckgas,<br />
Generatorengas) umzustellen sind.<br />
Von dieser Pflicht bleiben ' einstweilen befreit<br />
Personenwagen, Motorräder und. Lastwagen bis<br />
1,5 t Nutzlast. Sofort zu erfolgen bat die Umstellung<br />
dagegen zunächst bei mittleren, dann bei leichteren<br />
Lastwagen, Zugmaschinen und Sättelschleppern.<br />
Für die Unistellung Yon Dieselmotoren auf<br />
den Antrieb mit nichtflüssigen Treibstoffen ergehen<br />
noch besondere Anweisungen.<br />
€<br />
IN ENGLAND<br />
England schreibt Rücklicht für Velofahrer<br />
vor.<br />
Jetzt, da die 'Scheinwerfer der Motorfahrzeuge<br />
praktisch ausser, Betrieb gesetzt und selbstverständlich<br />
auch die Velolampen abgeschirmt sein müssen,<br />
ist England dazu übergegangen, für die "Radfahrer<br />
ein Rücklicht vorzuschreiben. Ueberflüssig zu sagen,<br />
dass die Sorge um die Verkehrssicherheit zu<br />
dieser Massnahme geführt hat. Wag sich in Zeiten<br />
des Friedens als ein Ding der Unmöglichkeit erwies,<br />
das hat der Krieg zur Tatsache werden<br />
lassen.<br />
Treibgasgeneratoren für England.<br />
Die englische Presse gibt in immer stärkerem<br />
Masse den aus Fachkreisen herrührenden Vorwürfen<br />
Platz, dass die zuständigen Stellen nicht rechtzeitig<br />
daTan gedacht haben, ausreichende Bestände<br />
an Gaszylindern und Treibgasgeneratoren bereitzustellen,<br />
um dem zu Beginn eines Krieges voraussehbaren<br />
Mangel an Autobetriebsstoffen von vornherein<br />
abzuhelfen. Lord Fortescue hat im Oberhaus<br />
versichert, c die - Untersuchungen seien auf<br />
dem besten Wege • — zu einem Zeitpunkt, zu dem,<br />
wie ihm mit Recht entgegengehalten wird, nicht<br />
mehr von Untersuchungen die Rede sein dürfte,<br />
sondern lediglich vom Einbau der notwendigen<br />
Vorrichtungen in die Autos. Mit Hilfe eines Generators,<br />
der das Wagengewidht um knapip 150 kg erhöhen<br />
würde, wäre es — so wird errechnet — möglich,<br />
bei einem Verbrauch von zirka 35 kg Anthrazit<br />
von London bis an die englische Westküste zu<br />
gelangen.<br />
cp*.<br />
IN FRANKREICH<br />
Einheitsbenzin in Frankreich.<br />
Wie aus einer Publikation des französischen<br />
Amtsblattes hervorgeht, dürfen in" Frankreich nur<br />
noch folgende drei Arten von flüssigen Brennstoffen<br />
zum Verkauf gelangen: Flugzeugtreibstoff, Autotreibstoff<br />
und Gasöl. Was den Autotreibstoff anbelangt,<br />
so nähert er eich, nach der Spezifikation zu<br />
sohliessen, welche das Amtsblatt darüber gibt, in<br />
seiner Zusammensetzung stark dem- bisherigen<br />
Touristenbenzin, enthält doch der Kriegsbrennstoff<br />
weder Ethyl- noch Methylalkohol und ebensowenig<br />
Benzol, vielmehr besteht er ausschliesslich aus reinem<br />
Benzin, dem allenfalls Bleitetraäthyl, jedoch<br />
höchstens in einer Dosis von 0,3 Promille zugesetzt<br />
wird. Die Superbrennstoffe verschwinden dam*<br />
•vollständig vom Markt