E_1940_Zeitung_Nr.002
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IV<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 9. JANUAR <strong>1940</strong> — N° 2<br />
Von Tieren<br />
Sind Gifttiere immun gegen Krebs<br />
Kellertür gelangte. Es half nichts, dass man zog und<br />
drückte, es half nicht einmal, dass man den Türstock<br />
Der französische Gelehrte Gabriel Bertrand hat aushob: das zarte Engelgesicht hatte sich dermassen<br />
der Akademie der Wissenschaften eine Arbeit vorgelegt,<br />
die sich auf Forschungen des Pasteur- Grundfesten heben müssen, um das Vieh heraus-<br />
ausgewachsen, dass man das Haus hätte aus seinen<br />
Instituts gründet. In ihr wird anhand einer ausführlichen<br />
Beobachtungsreihe nachgewiesen, dass gif-<br />
ist Billy viel zu schade, aber ein ganzes Haus ist<br />
zubringen. Sein Herr ist verzweifelt: zum Schlachten<br />
tige Reptilien wie -Vipern, Giftkröten usw. vollkommen<br />
immun gegen Krebserkrankungen zu geworden und brütet über eine Lösung nach. Billy<br />
er nun auch nicht wert. Billys Besitzer ist trübsinnig<br />
sein scheinen. Augenscheinlich übt das von diesen selbst macht sich nicht viel daraus; er wird jeden<br />
Tieren produzierte Gift eine immunisierende Wirkung<br />
auf den ganzen Organismus aus, der infolge-<br />
Tag dicker und grösser.<br />
dessen auch gegen reine Infektionskrankheiten<br />
nahezu geschützt sein dürfte. Dr. Bertrand ist der<br />
Ansicht, dass diese Erkenntnis auch in der Krebstherapie<br />
eine wichtige Rolle spielen könnte.<br />
Seelöwen im Basler Zoologischen Garten,<br />
Elefanten<br />
haben doch ein gutes Gedächtnis<br />
Das gute Gedächtnis der Elefanten wurde in<br />
jüngster Zeit oft bestritten, jedenfalls wollte man,<br />
genau wie beim Menschen - von Unterschieden<br />
wissen. Nun aber hat ein alter afrikanischer Elefantenjäger,<br />
der sich in Dänemark zur Ruhe setzte, den<br />
Beweis für das sogar erstaunlich gute Gedächtnis<br />
eines Elefanten in Dänemark erbracht.<br />
Vor einem Jahr kam ein Elefant, der zu einem<br />
Zirkus gehörte, an seinem Haus vorüber. Der alte<br />
Jäger erinnerte sich, dass die alten Elefanten gern<br />
Aepfel mögen. Also reichte er ihm aus dem 1. Stock<br />
des Hauses einen Apfel heraus. Darüber vergingen<br />
rund 12 Monate. Als jetzt der Elefant wieder durch<br />
die Gegend geführt wurde, stutzte er in der Nähe<br />
des Hauses, setzte seinen geraden Weg nicht fort,<br />
sondern kam an das Haus, reichte mit seinem Rüssel<br />
zum ersten Stock hinauf und verlangte seinen Apfel.<br />
Er hatte es nicht vergessen ...<br />
Uebrigens belegt dieser Vorgang, dass die<br />
Tiere insbesondere angenehme und unangenehme<br />
Dinge behalten, wobei die angenehmen überwiegen.<br />
Damit soll aber nicht gesagt sein, dass es nicht auch<br />
vergessliche Elefanten gibt.<br />
Der Stier im Kartoffelkeller<br />
Billy Engelgesicht (Angelface) ist ein prächtiger<br />
einjähriger Stier. Im vergangenen Herbst entschloss<br />
sich sein Herr und Besitzer, das Engelgesicht, um<br />
es vor den Unbilden der Witterung zu schützen,<br />
den Winter über im Keller zu beherbergen. Billy<br />
damals noch ein hübsches Stierkalb, gedieh grossartig.<br />
So grossartig, dass er, als man ihn nun zu<br />
Beginn der wärmeren Jahreszeit wieder ans Tageslicht<br />
zu befördern beschloss, nicht mehr durch die<br />
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Die eleganten Bewegungen der Seeschildkröte -.• erinnern<br />
an das Fliegen eines Schmetterlings.<br />
George Seitz, der Regisseur des Metro-Goldwyn-Mayer-Filmes<br />
«Andy Hardy und die liebe><br />
bat die Requisiten-Abteilung durch einen anscheinend<br />
unglaublichen Auftrag in Bestürzung versetzt.<br />
Nach dem Filmbuch baut sich Mickey Rooney,<br />
der die Rolle von Andy spielt, ein Auto, das ihn<br />
nicht mehr als auf ca. 20 Dollar zu stehen kommt.<br />
Seitz erklärte nun seinen Mitarbeitern, dass viele<br />
junge Leute, die den Film gesehen haben werden,<br />
versuchen würden, sich auch ein solches Vehikel<br />
zu bauen. Um aber diesen zukünftigen Rennfahrern<br />
keine Enttäuschung zu bereiten, bat Seitz<br />
seine Leute, einen Wagen, dessen Fabrikationskosten<br />
die im Filmbuch erwähnte Summe nicht<br />
überschreitet, zu beschaffen.<br />
Es braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden,<br />
dass die Leute, welche an Budgets von mehreren<br />
tausend Dollar gewöhnt waren, diesen Auftrag als<br />
kleinen Scherz auffassten. Abör George Seitz<br />
blieb fest. Es gelang ihm, die Verantwortung gegenüber<br />
der Jugendso klar zu machen, dass die<br />
Wenn Männer behaupten, ihnen liege nichts<br />
am Aeussern, sie kleideten sich bloss, um angezogen<br />
zu sein so werden wir ihnen dies in Zukunft<br />
nicht mehr glauben (sollten wir es je getan<br />
haben), denn Mr. Jennings, der bekannte Westend-<br />
Schneider in London, hat aus der Schule geschwatzt<br />
und verraten, Männer wollten es zwar<br />
nicht wahr haben, dass sie eitel seien, aber wir<br />
würden staunen, wie eitel und modebewusst sie<br />
sich in der Intimität seines Anprobezimmers<br />
gebärdeten. Genau wie die Frau sind sie darauf<br />
erpicht, ihre physischen Mängel (die psychischen<br />
sehen sie ja sowieso nie ein) zu verbergen, und<br />
sie genieren sich keineswegs, einen wichtigen<br />
Brustumfang und breite Achseln durch ausgiebige<br />
Polsterung vorzutäuschen. Jeder engbrüstige,<br />
schmale Gentleman verlangt kategorisch nach dieser<br />
Tarnung und macht sich nicht das geringste<br />
Gewissen über diese Vorspiegelung falscher Tatsachen,-<br />
im Gegenteil, diese Korrektur erhöht sein<br />
Selbstbewusstsein ungemein! In dieser Hinsicht ist<br />
die Frau ehrlicher, es würde ihr nie einfallen, Fülle<br />
vorzutäuschen, wo keine vorhanden ist, ganz im<br />
Gegenteil...<br />
Um des grossen, schlanken Mannes gute Meinung<br />
über sich noch zu erhöhen, rät Mr. Jennings<br />
zu einem doppelreihigen Veston und zu einem<br />
Stoff mit breiten Streifen, während er dem kleinen<br />
Mann mit zu stark akzentuiertem Embonpoint einen<br />
ganz feinen Streifen und ein einreihiges Veston<br />
empfiehlt. Auch doppelte Brusttaschen können imposant<br />
wirken, meint er, und jene Wichtigkeit vortäuschen,<br />
die das betreffende Individuum mangels<br />
psychischer Vorzüge nicht zu suggerieren vermag.<br />
Auf jeden Fall ist Mr. Jennings der Ansicht,<br />
Helfenge<br />
wiss!<br />
IfHeute doppelt<br />
^j^und dreifach!<br />
Die 10 ersten Seva-Tranche haben der allg. Arbeitsbeschaffung<br />
schon über 6 Millionen zugewandt. Die<br />
Seva sieht sich heute vor einer weit grösseren und<br />
ernsteren Aufgabe: ausser für die Arbeitslosen, soll<br />
auch noch für die Familien unserer minderbemittelten<br />
Wehrmänner gesorgt werden. Also heisst es, eine<br />
kurzfristige Durchführung, eine baldige Ziehung zu<br />
sichern. Gemeinschaftssinn schafft's allein! Um ihn zu<br />
fördern und zu belohnen, stiftet Seva 11<br />
Denken Sie daran, die Lose müssen jetzt schon, von<br />
Anfang an und nicht erst später, kurz vor der Ziehung<br />
gekauft werden.<br />
Trefferplan - prächtig wie immer! Ausser den erwähnten<br />
25 Extra-Treffern, 20 986 im Gesamtwert von<br />
Fr. S00 000. Haupttreffer diesmal Fr. 70 000, dafür aber<br />
bedeutend mehr Treffer a Fr. 1000 und 2000.<br />
Die 10-Los-Serie ist jetzt interessanter denn je, weil<br />
diesmal die 60 ordentlichen Treffer ä Fr. 1000 in 20<br />
Zügen ausgelost werden, weshalb eine geschlossene<br />
Serie auf einen Schlag drei mal Fr. 1000 gewinnen kann.<br />
Lospreis Fr. 5.- (10-Los-Serie Fr. 50.-) plus 40 Cts.<br />
für Porto auf Postcheck III10026. Adr.: Seva-Lottene,<br />
Genfergasse 15, Bern. (Bei Vorbestellung der Ziehungsliste<br />
30 Cts. mehr.) Lose auch in bernischen Banken<br />
sowie Privatbahnstationen erhältlich.<br />
Wie man ein Auto für 20 Dollar konstruiert<br />
ganze Abteilung davon nicht nur amüsiert, sondern<br />
auch überzeugt war, sich in die Aufgabe teilte<br />
und sich aufmachte, um bei Trödlern und auf Autofriedhöfen<br />
die passenden Bestandteile aufzutreiben<br />
Ḟahrbereit, zum genauen Preis von 20 Dollar,<br />
wurde der Wagen für Mickey Rooney dem Regisseur<br />
angedient. Nachstehend die einzelnen Posten<br />
der Rechnung, welche die Requisiten-Abteilung<br />
ausstellte:<br />
Carrosserie<br />
4 Dollar<br />
Motor 8 ><br />
Gebrauchte Pneus 4 ><br />
Stoßstange und Scheinwerfer 1 ><br />
Auffrischen 1 ><br />
Sitze 2 ><br />
Zusammen 20 Dollar<br />
Zum heutigen Kurs macht das ca. 80 Schweizer<br />
Franken aus, was wirklich nicht als übersetzt bezeichnet<br />
werden kann.<br />
Eitle Männer and das Neueste über ihre Mode<br />
25 Treffer ä Fr. 1000 EXTRA<br />
WOBINGEB<br />
mit 25 Treffern a fr. 1000.- EXTRA!<br />
a/i<br />
dass sich die wahre Eitelkeit der Männer nur beim<br />
Schneider offenbart, er erwartet von diesem ohne<br />
Ausnahme, dass er seiner Gestalt schmeichelt.<br />
Und wissen Sie das Neueste über die Männermode?<br />
Passen Sie auf, meine Damen, und werden<br />
Sie mir nicht neidisch: Dinner-Jacketts in Ostereierfarben.<br />
Purpurrot, sattgrün und hellblau befrackte<br />
Herren sollen bereits in New York und in Cocktail-<br />
Parties in Mayfair (London) gesichtet worden sein!<br />
Was immerhin das Gute an sich hat, dass man<br />
in Zukunft bei einem offiziellen Empfang den<br />
Oberkellner nicht mehr mit Herrn Minister X verwechseln<br />
wird. Ich sehe aber andere Komplikationen:<br />
Wie wird sich zum Beispiel der englische<br />
Premier, wenn er sich nebst dem Regenschirm<br />
auch ein purpurrotes Dinner-Jackett zulegen sollte,<br />
vor dem Verdacht bewahren, er habe diese Farbe<br />
lediglich Russland zuliebe gewählt? Und wenn<br />
anderseits der italienische oder deutsche Regierungschef<br />
sich in violett gefallen würden, könnte<br />
das nicht als Büsserabsicht interpretiert werden und<br />
zu vorzeitigen Abrüstungen seitens der Gegner<br />
führen? Die Folgen sind nicht auszudenken!<br />
Auf jeden Fall werden sich junge Damen auf<br />
folgenden Telephonanruf gefasst machen können:<br />
«Hallo Erika, sei so lieb und trage heute abend<br />
nicht das gelbe Abendkleid, sonst sehen wir aus<br />
wie eine Platte Spinat mit Ei, denn ich möchte unbedingt<br />
in meinem neuen grünen Dinner-Jackett<br />
erscheinen, also bitte trage lieber das meergrünem<br />
Zürich<br />
Stadttheater Ab