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E_1940_Zeitung_Nr.003

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jähr. Diese 1938er Nettoeinnahme steht allerdings<br />

immer noch um mehr als Fr. 2 Mill.<br />

hinter dem Rekordergebnis des Jahres 1936<br />

mit Fr. 45 Mill. zurück.<br />

Weniger imposant, aber immer noch einträglich,<br />

gestaltete sich der zweite aus dem<br />

Motorfahrzeugverkehr resultierende Haupteinnahmeposten<br />

des Bundesfinanzhaushaltes,<br />

nämlich die Zollerträgnisse aus der Einfuhr<br />

von Motorfahrzeugen und deren Zubehör, die<br />

sich pro 1938 wie folgt stellten:<br />

Zu- resp.<br />

Zollposition 1938 1937 Abnahme<br />

(in Franken)<br />

Motorräder 142 608 97112 +45 496<br />

Personenautos und<br />

Lastwagen 12 647 864 12 016 922 +630 932<br />

Karosserien 43 412 39 336 + 4 076<br />

Elektrokarren 943 546 + 398<br />

Traktoren 37 488 36 637 + 851<br />

Elektr. Apparate u.<br />

Kilometerzähler 326186 296 208 29 980<br />

Schläuche aus<br />

Gummi u. Pneus 528 532 591684 — 63152<br />

Total 13 727 023 13 078 442 648 581<br />

Die bei der Einfuhr von Pneus eingetretene<br />

Minderzolleinnahme ist auf die vermehrte<br />

inländische Fabrikation zurückzuführen. Immerhin<br />

ergibt sich als Gesamtresultat eine<br />

etwas erfreulichere Entwicklung des Motorfahrzeughandels<br />

im Jahre 1938. Vom 1935er<br />

Resultat (Fr. 15 397 432) ist man alerditigs immer<br />

noch um rund Fr. 1,7 Mill. entfernt.<br />

Was die Einfuhr von Automobilen anbetrifft,<br />

so gibt nachfolgende Zusammenstellung<br />

interessanten Aufschluss über die Verteilung<br />

des Einfuhrkontingentes auf die verschiedenen<br />

Fahrzeuggewichtsklassen:<br />

Zollposition: Wagen Zolleinnahmen Zu- resp.<br />

mit StOckgewIcht 1938 1937 Annahme<br />

(in Franken)<br />

Weniger als 800 kg 2 290 577 1 840 771 +449 806<br />

Von 800—1200 k« 4 795 699 4 843 922 —48223<br />

Von 1200—1600 kg 3 881648 3 721378 +160270<br />

Ueber 1600 kg 1 679 930 1 610 851 + 69 079<br />

Total 12 647 854 12 016922 630932<br />

Der Zug zum Kleinauto hieilt also auch<br />

1938 unentwegt an, während nicht mehr so<br />

viele mittelschwere Wagen eingeführt worden<br />

sind. Die Gesamteinnahmen des Bundes<br />

aus dem Motorfahrzeugverkehr stellten sich<br />

pro 1938 wie folgt:<br />

Art der Einnahme 1938 1937 Zunahme<br />

(in Franken)<br />

Benzdnzoll 42S33317 40 328 878 +2 604439<br />

Zoll auf Motorfahrzeuge<br />

und<br />

Zubehör 13 727 023 13078442 + 648 581<br />

Totaleinnahmen<br />

des Bundes 56660340 53407320 +3253020<br />

Die Erträgnisse konnten 1938 um rund 3,25<br />

Mill. Fr. gesteigert werden.<br />

Kantone 43 337 022 42 533 396 + 803 626<br />

Total Bund und<br />

Kantone 99 997 362 95 940 716 4 OW «48<br />

In Würdigung dieses Gesamtergebnisses<br />

von rund Fr. 100 Mill. werden woM nur noch<br />

die einseitigen Verfechter der Eisenbahninteressen<br />

behaupten wollen, dass die schweizerischen<br />

Motorfahrzeughalter einen ungenügenden<br />

Tribut an Bau und Unterhalt des Stfassennetzes<br />

leisten. Die 1938er Zahlen bezeugen<br />

aber auch recht eindeutig, dass ein allmählicher<br />

Abbau dieser ungeheuren finanzielleji<br />

Belastung der Automobilhaltung zu einem<br />

Wie sichern wir der Armee im<br />

Ernstfall die nötigen Fahrzeuge?<br />

Dadurch, dass der Bund stillgelegte ältere<br />

und starkmotorige Wagen aufkauft und sie<br />

instandstellt — schlägt ein Einsender vor.<br />

Man gehreibt uns:<br />

Die Armee hat sich immer auf den Standpunkt<br />

gestellt, dass die Motorfahrzeuge, welche unsere<br />

Einheiten benötigen, zur Hauptsache auf dem Requisitionswege<br />

beschafft werden sollen. Wer den<br />

gewaltigen Aufmarsch der privaten Fahrzeuge auf<br />

den Schatzungsplätzen im September miterlebt hat,<br />

dem wird der überwältigende Eindruck der Einsatzbereitschaft<br />

im Gedächtnis haften bleiben. Auch<br />

die dahintersteckende organisatorische Arbeit militärischer<br />

und kantonaler Stellen verdient Anerkennung.<br />

Da ausser den Fahrzeugen, welche nunmehr der<br />

Armee eingegliedert sind, noch immer eine grosse<br />

Anzahl privater Wagen im Verkehr stehen, drängt<br />

sich die Frage auf, nach welchen Grundsätzen die<br />

Auswahl der Armeefahrzeuge aus dem Gesamtbestand<br />

heraus getroffen worden ist. Zum voraus<br />

waren dabei alle jene Fahrzeuge auszuscheiden,<br />

welche die lebenswichtigen Betriebe und Berufe für<br />

sich benötigten.<br />

TJm bei den Personenwagen anzufangen: Da die<br />

Armee nur einen Teil der im täglichen Betrieb stehenden<br />

Personenwagen braucht, konnte sie eine<br />

weitgehende Auslese treffen. So sind nur gewisse<br />

weitverbreitete Marken mit grossen Ersatzteillagern<br />

in der Schweiz für den Militärdienst herangezogen<br />

worden, wobei man sich indessen auch hier auf die<br />

mittleren und grossen Wagen der letzten Jahrgänge<br />

beschränkte. Bei den Motorrädern nahm man<br />

hauptsächlich starke Maschinen in Dienst. Bei den<br />

Lastwagen lagen die Verhältnisse wesentlich ungünstiger.<br />

Da die Armee im Verkehr stehende Fafarieuge<br />

dieser ATt für die gänzliche Mobilmachung<br />

sehr weitgehend benötigt, blieb hier keine Möglichkeit<br />

für eine Auswahl. Die nachstehenden Ausführungen<br />

dürfen daher nur in geringem Masse Geltung auch<br />

für die Lastwagen beanspruchen.<br />

Eine nach diesen Prinzipien vorgenommene<br />

Aussiebung ergibt für den Fahrzeugpark der Armee<br />

praktisch folgendes Bild:<br />

ihr diese helfen, den Vater zurückzuhalten,<br />

dass er nicht wiader davonfährt auf lange<br />

Wochen — davonfährt irgendwohin... ohne<br />

zu sagen, wo ihn Post, ja sogar nur, wo<br />

liebe Gedanken ihn erreichen können.<br />

Hans weiss, dass sich die Mutter — kaum<br />

dass der Vater sich unten in das Auto gesetzt<br />

haben wird, um zum Bahnhof zu fahren —<br />

auf das Sofa werfen und Stunden in schluchzendem<br />

Schreien verbringen wird. Wenn<br />

sich dann Else verzweifelt und Trost stundend<br />

über die Mutter warf und sich ihre Tränen<br />

mischten, murmelte Hans etwas wie<br />

f hysterische Weiber», nahm Hut und Mantel<br />

und stürzte hinaus.<br />

Kam er dann abends spät nach Hause,<br />

dann würde es nach Hoffmannstropfen riechen<br />

in allen Zimmern, und das Personal<br />

schlich herum, als sei eine Todkranke im<br />

Haus. —<br />

Römer sieht auf die Uhr, steht auf:<br />

t Tja... also... 's wird Zeit! »<br />

« Schon ? » — springt Wanda auf.<br />

t Ja. Habe noch Kleinigkeiten zu besorgen<br />

III. Bund und Kantone.<br />

Wenn somit der Bun'd Im Berichtsabschnitt<br />

gegenüber den Kantonen, im Gegensatz zum<br />

Vorjahr, wesentlich besser davongekommen<br />

ist, so zeigt das nachstehende Gesamtresultat<br />

einmal mehr, welch wichtige Rolle letzterer<br />

im heutigen Finanzhäushalt der Eidgenossenschaft<br />

und der Stände spielt:<br />

Art der Einnahme 193S 1937 Zunahme<br />

(in Franken)<br />

Einnahmen de«<br />

Bundes 56660 340 53407 320 +3 253020<br />

Einnahmen der<br />

Personenwagen: alles neuere Modelle, wie<br />

man sie in irgendeiner unserer Hauptstädte täglich<br />

zu sehen bekommt, im Durchschnitt alles gute,<br />

teure Wagen.<br />

Motorräder: starke Maschinen neuerer<br />

Bauart.<br />

Lastwagen: hier finden wir alles vertreten,<br />

vom neuesten Diesetwagen bis zu den Benzinfresserh<br />

von 1920.<br />

Gut vier Monate sind nun vergangen, seitdem<br />

unsere Armee mobilisiert hat. Die Staatsmänner<br />

der kriegführenden Länder rechnen mit einem<br />

jahrelangen Ringen. Wir haben keinen stichhaltigen<br />

Grund, wesentlich optimistischer zu sein, aber<br />

wenn nicht alles trügt, bleiben uns noch einige Monate<br />

Zeit, um unsere Vorbereitungen ungestört fortsetzen<br />

zu können. Vorbereiten heisst jedoch nicht<br />

diskutieren und werweisen, sondern handeln und<br />

nochmals handeln.<br />

Eines steht fest: würden wir plötzlich in den<br />

Krieg hineingezogen, dann wäre das gleichbedeutend<br />

mit grossen Verlusten an Material, und zwar<br />

vor allem an empfindlichem Material. Empfindlich<br />

aber sind gerade unsere Motorfahrzeuge.<br />

Woher dann den dringend notwendigen<br />

Ersatz nehmen?<br />

Aus dem Hinterland! Dort können wir holen,<br />

allerdings nur unter der Voraussetzung, dass etwas<br />

und liebe kein Maschinmtempo, wenn die<br />

Fabrik erst hinter mir liegt... Also Wanda<br />

— brav sein... wird schon nichts sein mit<br />

der Operation... weisst ja, dass sie jedes<br />

Jahr droht, gerade wenn ich vor der Abreise<br />

stehe.»<br />

Hans blickt erstaunt zum Vatsr auf. Ein<br />

ganz ungewohnter Humor hat in seiner Stimme<br />

mitgeschwungen... doch nein ! Vaters<br />

Gesicht ist ruhig und streng wie immer.<br />

« Und du, Else. •. sorge dafür, dass Mutter<br />

bald mit dir verreist... Ich habe den<br />

Chauffeur vorhin ins Reisebüro geschickt,<br />

Prospekte holen... sucht euch einen netten<br />

Fleck aus !... Los, meinen Mantel, Hans 1»<br />

Wanda steht da mit ineinander verschlungenen,<br />

verkrampften Händen. Noch nie hat<br />

sie so gelitten. Noch nie ist ihr der Abschied<br />

so unsäglich schwer gefallen.<br />

Draussen schrillt das Telephon.<br />

Der Diensr meldet!<br />

«Herr Fehling ist am Apparat. Es wäre<br />

ganz dringend... Ob Herr Direktor schon<br />

abgereist seien... ? »<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 16. JANUAR <strong>1940</strong> — N° 3<br />

i<br />

vorhanden ist.<br />

Schwer dürfte es halten, dem Hinterland die<br />

dort benötigten gebrauchsfähigen Lastwagen auch<br />

noch zu entziehen. Warum, ist unser Heer<br />

übermotorisiert? Im Gegenteil, aber unsere Privatwirtschaft<br />

leidet an «Untermotorisierung», wenn<br />

ich so sagen darf. Wo die Ursachen dieser Erscheinung<br />

liegen, das pfeifen die Spatzen von den<br />

Dächern. Die gesetzlichen Schikanen und die planmässig<br />

betriebene Darniederhaltung des motorisierten<br />

Strassenverkehrs, vor allem der Lastwagentransporte,<br />

rächen sich heute schwer.<br />

Diensttaugliche Motorräder werden sich auch,<br />

nicht mehr viele auftreiben lassen, ein paar wenige<br />

ausländische Maschinen vielleicht, aber ohne Ersatzteile.<br />

Hier trifft die Schuld vor allem den übersetzten<br />

Benzinpreis und die übermässig hohen<br />

Steuern und Versicherungen für starke Motorräder.<br />

Bei den Personenwagen dürften wir bei der<br />

Suche nach Ersatz auf eine grosee Anzahl Kleinwagen<br />

stossen, die aber wegen zu geringer Leistung<br />

für die Armee aus»er Betracht fallen. Weshalb<br />

nicht mehr grosse Personenwagen im Verkehr stehen,<br />

diese Erscheinung geht auf die gleichen<br />

Gründe zurück, welche auch die Verbreitung der<br />

starken Motorräder gehemmt haben. Daneben<br />

schlummern aber in unzähligen Garagen, Werkstätten<br />

und sogar auf Autofriedhöfen eine grosse Zahl<br />

geräumiger, starker Wagen äteren Jahrgange, die<br />

wohl der Ueberholung bedürfen, aber immer noch<br />

fahrbereit gemacht werden könnten. Diese Fahrzeuge<br />

sind wegen zu teuren Unterhalts und zu<br />

hoher fiskalischer Belastung aus dem Verkehr verschwunden.<br />

An sich könnten sie der Armee sehr<br />

gute Dienste leisten; von einem Tag auf den andern<br />

aber lassen sie sich nicht zu neuem Leben erwecken,<br />

weil sie, wie gesagt, zuerst überholt werden<br />

müssten.<br />

Um die Aussichten auf Ersatz steht es somit<br />

wenig erfreulich. Und doch ist dieser Ersatz für<br />

die Armee lebenswichtig. Die Aufgabe lautet daher;<br />

wie verschaffen wir ihn uns ? Ein Weg bestände in<br />

der Fabrikation oder in der Einfuhr neuer Fahrzeuge.<br />

Die Kaufkraft und Kauflust weiter Kreise ist<br />

aber stark zurückgegangen. Dem Bund würde aus<br />

der Neuanschaffung eine gewaltige Belastung erwachsen.<br />

Ein zweiter Weg Hesse sich damit beschreiten,<br />

dass man möglichst viele der heute von<br />

der Armee benötigten Fahrzeuge entliesse. Dass<br />

diese den Erfordernissen des Heeres genügen, ist<br />

erwiesen. In der Hand ihrer Eigentümer bedeuteten<br />

sie eine Reserve, auf die wir jederzeit sofort<br />

greifen könnten. Woher aber die Fahrzeuge nehmen,<br />

deren sich die Armee heute bedienen soll ?<br />

Mein Vorschlag geht dahin,<br />

dass der Bund sämtliche Fahrzeuge, die sich<br />

noch tut instandstellen lassen, aus Garagen<br />

usw. aufkauft,<br />

und zwar zum Handelswert vom August dieses<br />

Jahres. Meiner Auffassung nach Hessen sich Hunderte<br />

von Personenwagen in der Preislage von 200<br />

bis 400 Fr. finden, welche mit einem Aufwand von<br />

nochmals 200 bis 300 Fr. wieder hergerichtet werden<br />

können, dass ßie den dienstlichen Anforderungen<br />

vollauf genügen. Diese Reparaturarbeiten erheischen<br />

aber Zeit und es wäre daher unumgänglich,<br />

sofort damit zu beginnen. Auch die Ersatzteilbeschaffung<br />

mag Schwierigkeiten bereiten. Ein<br />

Ding der Unmöglichkeit ist sie aber nicht, da heute<br />

auch ausländische Ersatzteile noch immer erhältlich<br />

sind.<br />

Um die wirtschaftliche Seite meines Vorschlag»<br />

anhand eines Beispiels zu illustrieren : Der Bund<br />

hat ein Automobil requiriert. Es wird mit 5000 Fr.<br />

eingeschätzt (nicht etwa eine Phantasiezahl; es gibt<br />

requirierte Armeepersonenwagen im Werte bis zu<br />

10.000 Fr.). Das Fahrzeug bleibt ein Jahr im<br />

Dienst. Pro Tag wird ein Promille des Schatzungswertes<br />

als Mietgeld vergütet. Nach einem Jahr hat<br />

der Bund für diesen einen Wagen 1825 Fr. nur an<br />

Entschädigung ausbezahlt. Dazu kommen noch die<br />

Aufwendungen für Reparaturen, Bereifungen usw.<br />

Nehmen wir nun an, der Bund kaufe nach meinem<br />

Vorschlag einen Gelegenheitswagen zum Preise von<br />

300 Fr., wobei für die Instandstellung nochmals<br />

300 Fr. hinzukämen, so beliefen .sich die Totalkosten<br />

auf 600 Fr. Diese Anschaffung amortisiert<br />

sich in unserm Vergleichsbeispiel in vier Monaten.<br />

Daneben laufen heute noch Personenwagen in der<br />

'Armee, deren Einschatzungs-wert, wie oben erwähnt,<br />

bis zu 10.000 Fr. erreicht. Ich überlasse dem Leser<br />

die Ausrechnung der Amortisationsdauer, wenn<br />

solche Fahrzeuge mit zum Vergleich herangezogen<br />

werden. Diejenigen dieser angekauften Wagen, welche<br />

die Demobilmachung überleben, können entweder<br />

als Abbruch verkauft werden oder für Friedenskurse<br />

Verwendung finden. In den letzten Jahren<br />

haben für die Wiederholungskurse immer Fahrzeuge<br />

eingemietet werden müssen, weil nicht genügend<br />

Militärwagen vorhanden waren. Für Friedensdienst<br />

erhält der Besitzer gestellter Fahrzeuge sogar<br />

3 Promille der Schatzungssumme. Diese Ausgaben<br />

könnten somit gespart werden, und auch<br />

hier wieder zeigt sich meine Idee als durchaus<br />

lebensfähig.<br />

Fassen wir zum Schlues nochmals zusammen, so<br />

sehen wir, dass die Armee heute mit Privatfahrzeugen<br />

ausgerüstet ist, für deren Miete der Bund<br />

grosse Summen aufwenden muss. Sollten diese<br />

Fahrzeuge durch feindliche Einwirkung teilweise<br />

vernichtet werden, so würden wir vor die Tatsache<br />

gestellt, daes wir dringend Ersatz' an Fahrzeugen<br />

benötigen, dass jedoch Ersatz an diensttauglichen<br />

Fahrzeugen nicht erhältlich wäre. Um diesen Ersatz<br />

trotzdem sicherzustellen, habe ich vorgeschlagen,<br />

unsere Ms heute benützten Fahrzeuge soweit möglich<br />

den Besitzern zurückzugeben; diese Fahrzeuge<br />

sollen durch alte, von der Armee wieder instandgestellte<br />

Wagen ersetzt werden. Praktisch stellen sich<br />

der Ausführung meines Vorschlages keine unüberwindlichen<br />

Hindernisse entgegen und finanziell<br />

«würde sie unserem Staate grosse Einsparungen ermöglichen.<br />

Nütz den Tag, gilt auch hier. Wo die<br />

Verteidigung des Landes auf dem Spiele steht, dürfen<br />

persönliche Interessen und<br />

kein Hindernis bilden.<br />

Bequemlichkeiten<br />

H. St<br />

« Ja », sagt Römer kurz.<br />

« Aber, Vater ! » begehrt Else auf.<br />

Römer wirft den Mantel ungeduldig auf<br />

den Sessel:<br />

« Also schön — umstellen ! »<br />

Er geht zum Tischapparat '•<br />

« Hier Römer. Aber rasch, ich habe keine<br />

ZsiU... Was?... Ich soll in die Fabrik<br />

kommen?... loh?... Jetzt?... Sind Sie<br />

blödsinnig ? Wozu denn ?... Na, so reden<br />

Sie doch zum Donnerwetter ! »<br />

In Wandas Augen leuchtet ein Hoffnungsstrahl<br />

auf. Irgend etwas war in der Fabrik<br />

vorgefallen... irgend etwas .sehr Unangenehmes<br />

... man brauchte ihren Mann... er<br />

konnte nicht abreisen... er würde nicht abreisen<br />

... er stand ja auch sonst Tag und<br />

Nacht zur Verfügung, "wenn das Werk ihn<br />

brauchte !... Von ihr aus hätte jetzt die<br />

ganze Fabrik in Flammen aufgehen können,<br />

wenn diese Flammen ihrem Manne den Weg<br />

in die Freiheit verrammten.<br />

Sie greift nach der Hand der Tochter,<br />

presst siä in der ihren.<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

s»<br />

«M<br />

Vorboten der Rennsaison.<br />

In Meran fand in den letzten Tagen eine<br />

Fühlungnahme zwischen dem deutschen<br />

Korpsführer Hühnlein und führenden Persönlichkeiten<br />

des italienischen Motorsports statt,<br />

um die Aussichten für die neue Rennsaison<br />

zu erörtern. Es wurde bei dieser Gelegenheit<br />

bekanntgegeben, dass die deutschen Firmen<br />

die Absicht haben, internationale Rennen zu<br />

beschicken. Italienischerseits verlautete, dass<br />

Alfa Romeo mit den neuen resp. verbesserten<br />

Modellen herauskommen wolle und Maserati<br />

wird ebenfalls mehrere Wagen zur Verfügung<br />

haben. Ebenso wurde bekannt, dass im Falle<br />

der Abhaltung von Rennen der Italiener Tazio<br />

Nuvolari wieder für Auto-Union starten wird.<br />

Internationaler Rennsportkalender garniert<br />

sich.<br />

Ausser Italien haben nun auch die Vereinigten<br />

Staaten von Nordamerika, Spanien und Rumänien<br />

Daten von internationalen Rennen angemeldet Der<br />

spanische Automobil - Grand - Prix, der seit dem<br />

Ausbruch des Bürgerkrieges nie mehr ausgetragen<br />

wurde, soll dieses Jahr wieder ausgeschrieben werden<br />

und als Rennstrecke ist die Montjuich-Rundstrecke<br />

bei Barcelona in Aussicht genommen. Der<br />

internationale Rennkalender pro 19-40 präsentiert<br />

sich nun wie folgt:<br />

7. April: Targa Florio in Italien. — 28. April:<br />

Tausendmeilen-Rennen von Brescia. — 12. Mai:<br />

Grosser Preis von Tripolis. — 30. Mai: Grosser<br />

Preis von Indianapolis. — 4. August: Coppa Ciano<br />

in Livorno. — 18. August: Coppa Acerbo in Pescara.<br />

— 8. September: Grosser Preis von Italien<br />

in Monza. — 29. September: Grosser Preis von<br />

Spanien in Barcelona. — 6. Oktober: Feleac-Berfrennen<br />

in Rumänien.<br />

Äa« «f«»n Hantonen<br />

Die baselstädtischen Verkehrsunfälle im<br />

Jahre 1939.<br />

Nach den Zusammenstellungen der Verkehrgabteilung<br />

des Polizeiinspektorates haben sich im<br />

Laufe des Jahres 1939 insgesamt 1115 Verkehrsunfälle<br />

ereignet, was gegenüber dem Vorjahre einer<br />

Verminderung um 201 entspricht Diese Reduktion<br />

ist eine Folge des allgemeinen Rückganges des Motorfahrzeugverkehrs<br />

während den ersten Mobilisationsmonaten.<br />

Diese 1115 Verkehrsunfälle verursachten den<br />

Fahrzeugen Sachschaden im Gesamtbetrag von<br />

Fr. 206138 oder Fr. 24 000 weniger als im Vorjahre,<br />

hierbei wurden 634 Personen verletzt, wovon<br />

11 (11) tödlich.<br />

An diesen Vorkommnissen waren 731 Personenwagen<br />

beteiligt An zweiter Stelle folgen die Radfahrer<br />

mit 630 Unfällen, durch die 333 Personen verletzt<br />

und 3 getötet wurden. Mit 213 Unfällen stehen an<br />

dritter Stelle die Lastwagen, alsdann mit 185 die Fussgänger,<br />

von denen 169 verletzt' und 6 getötet worden<br />

sind. Weiterhin waren 153 Lieferungswagen<br />

mit 3 verletzten Chauffeuren an den Verkehrsunfällen<br />

beteiligt, dann weiterhin 138 Tramwagen,<br />

80 Motorradfahrer (43 Verletzte), 28 Pferdefuhrwerke<br />

und 19 Traktoren. Des weitem waren an<br />

den Strassenunfällen 7 Autobusse, 4 Handkarren<br />

und in einem Fall die Eisenbahn beteiligt.<br />

Der Grossteil der Unfallursachen ist bedingt<br />

durch die fortgesetzte Missachtung der bestehenden<br />

Verkehrs Vorschriften.<br />

Mehr nolzgaswagen !<br />

Die Geschäftsprüfungskommission des Zürcher<br />

Gemeinderates tritt mit der Anregung an die Behörden<br />

heran, es möchten künftig beim Ersatz von<br />

Benzinlastwagen in vermehrtem Masse Waeen mit<br />

Holzgasantrieb angeschafft werden.<br />

Kriegswirtschaft im Ausland<br />

Der Einfluss des europäischen Krieges auf<br />

die amerikanische Autoindustrie.<br />

Der produktionsfördernde Einfluss des europäischen<br />

Krieges auf die amerikanische Auto-Industrie<br />

lässt keine Analogien mit den Jahren 1914/18<br />

zu, da damals die Motorisierung der Armeen nicht<br />

entfernt die Rolle spielte wie im fegenwärtigen<br />

Krieg. Aber schon jetzt glauben die Produzenten,<br />

dass sich infolge der erhöhten Aufträge die Preise<br />

noch weiter senken lassen werden, so dass auch der<br />

Inlandsabsatz eine neue Ausweitung erfahren wird.<br />

Ausserdem aber hat die amerikanische Armee, die<br />

bisher nur unvollkommen motorisiert ist, selbst<br />

starken Bedarf an Motoren und Fahrzeugen, auch<br />

dieser Faktor trägt zu einer weiteren Produktionsausweitung<br />

bei. Allerdings verhindert das Verbot<br />

der Ausfuhr amerikanischer Waren auf amerikanischen<br />

Schiffen den Export in einem Umfang,<br />

wie er an sich dem Bedarf Englands und Frankreichs<br />

entspräche. Um den Ausfuhrbeschränkungen<br />

auszuweichen, sind die Fabriken auf einen Trick<br />

gekommen: Von Detroit, das an der kanadischen<br />

Grenze liegt, werden die fertigen Wagen über die<br />

Grenze geschoben; damit lässt sich eine Verletzung<br />

des Transportgesetzes umgehen, die Wagen geraten<br />

auf kanadisches Gebiet, und von dort aus können<br />

sie ohne weiteres nach einem der alliierten Staaten<br />

weiterbefördert werden.<br />

Verbesserung der Verkehrsverbindungen<br />

Deutschland-Russland mit Hilfe von Autobahnen.<br />

Kürzlich sind die Vorarbeiten für die Erstellung<br />

einer Reichsautobahn in Angriff genommen worden,<br />

die der Beschleunigung des Warenverkehrs<br />

zwischen Deutschland und Sowjetrussland dienen<br />

soll. Die Bahn wird als Abzweigung der Reichsautobahn<br />

Berlin-Stettin beginnen, über den Korridor<br />

nach Königsberg und von dort nach der<br />

U.d.S.S.R. weiterlaufen. Weiter südlich ist die Anlage<br />

weiterer Autostrassen geplant, unter anderm<br />

von Breslau über Oberschlesien nach Krakau, um<br />

von dort die Verbindung mit der Ukraine herzustellen.

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