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RATGEBER | LUKAS & FALCO<br />
BELLO ALLElN ZUHAUS<br />
Lukas Pratschker erklärt, wie der Hund lernen kann,<br />
auch mal ein paar Stunden alleine zu bleiben.<br />
24<br />
F<br />
ür viele Hunde bedeutet es massiven Stress, wenn ihre<br />
Bezugsperson nicht anwesend ist. Damit der Liebling<br />
auch mal ein paar Stunden alleine zuhause bleiben<br />
kann, ohne permanent zu bellen und damit die Nachbarn<br />
zu verärgern, muss ein bisschen trainiert werden.<br />
Ein Platz zum Wohlfühlen<br />
Damit der Hund mit dem Alleinsein besser zurechtkommt,<br />
empfehle ich, einen Rückzugsort positiv anzutrainieren,<br />
zum Beispiel eine Hundebox. Wichtig ist, den Hund<br />
nicht sofort wegzusperren, sondern ihn langsam an das Alleinsein<br />
in der Box zu gewöhnen. Dazu belohnt man in einem ersten Schritt<br />
jedes Interesse, das der Hund eigenständig an seinem Rückzugsort<br />
zeigt: Schaut der Hund in die Richtung seiner Box, wird er vom Besitzer<br />
gelobt und bekommt eine Belohnung, die man bereits in die<br />
Box legen kann. Ist der Hund eigenständig hineingegangen, gibt<br />
es auch da<strong>für</strong> einen Leckerbissen. Bleibt der Vierbeiner schon ein<br />
paar Sekunden oder etwas länger in der Box, wird auch dieses Verhalten<br />
intensiv gelobt und belohnt. Dazu verwende ich gerne eine<br />
Kaubelohnung, mit der sich der Hund länger beschäftigen kann,<br />
wie zum Beispiel einen Knochen, da die Kaubewegung den Hund<br />
entspannt und er dieses Gefühl mit dem Aufenthalt am Rückzugsort<br />
verknüpft. Diesen Vorgang sollte man immer wieder belohnen,<br />
sodass der Hund lernt, dass es sich sehr lohnt, in die Hundebox<br />
zu gehen. Im nächsten Schritt wird der Hund nicht mehr <strong>für</strong> das<br />
Betreten, sondern <strong>für</strong> das kurzzeitige Verweilen am Ruheplatz belohnt.<br />
Nach und nach kann nun in mehreren Trainingseinheiten<br />
die Zeitspanne erhöht werden. Erst wenn der Hund seine Box wirklich<br />
als Rückzugsort angenommen hat, würde ich die Hundebox<br />
tatsächlich <strong>für</strong> das Alleinebleiben zu Hause verwenden.<br />
„Sturmfrei“ mit Action<br />
Ein weiterer Trick kann sein, Freude auf das Alleinebleiben zu erzeugen.<br />
Dabei bekommt der Hund Spiele, die es in Anwesenheit der<br />
Besitzer sonst nicht gibt: zum Beispiel die Suche nach Leckerchen,<br />
die in mehreren Altpapierblättern eingewickelt und dann in einen<br />
großen Karton geworfen werden. Das funktioniert auch mit anderen<br />
Beschäftigungsspielen. Der Hundehalter übergibt dem Hund<br />
das Spiel und verlässt daraufhin den Raum, kommt aber einige Sekunden<br />
später wieder zurück, um das Spiel zu entfernen. Der Vorgang<br />
wird öfters an mehreren Tagen wiederholt, dabei werden die<br />
Phasen des Alleinseins immer etwas mehr ausgeweitet. Der Hund<br />
lernt, dass es dieses besondere Spiel nur dann gibt, wenn der<br />
Mensch den Raum verlässt, und verbindet damit eine<br />
positive Emotion.<br />
WWW<br />
AUF EINEN KLICK!<br />
Das Video zum Thema und noch mehr Tipps von Lukas<br />
finden Sie unter: www.fressnapf.at/school-of-dog<br />
Bilder: © Vector.com, Anna Bogatirewa/Shutterstock.com