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O7 Bitburg Januar 2018

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SO KANN<br />

DAS JA NICHT<br />

FUNKTIONIEREN!<br />

Manche meinen, sie könnten auch ohne Ausbildung ein Haus bauen oder zumindest renovieren.<br />

Die „Do-it-Yourself“-Branche suggeriert das gerne. Am Ende müssen die Fachleute ran und was die<br />

erleben, lässt ihnen zuweilen die Haare zu Berge stehen.<br />

Die Aufregung war groß, als die Rechnung<br />

für das Wasser ankam: 400 Kubikmeter<br />

sollte die Familie innerhalb eines Jahres<br />

verbraucht haben, fast vier Mal so viel wie in<br />

anderen Jahren. Nirgendwo im Haus konnte<br />

man Wasserflecken entdecken, wie sie zum<br />

Beispiel durch undichte Rohrleitungen entstehen.<br />

Wo also war das Wasser geblieben? Dieser<br />

Kunde rief das Unternehmen Heizung, Sanitär,<br />

Umwelttechnik Klein aus Badem zur Hilfe.<br />

Mit detektivischem Spürsinn machten sich die<br />

Fachleute auf die Suche – und hatten Erfolg:<br />

„Der Kunde hatte die Technik im Spülkasten<br />

einer Toilette erneuert. Allerdings hatte er sie<br />

falsch eingebaut und dadurch lief das Wasser<br />

unablässig. Das war jetzt nicht so viel, dass es<br />

jemand bemerkt hätte, aber am Ende hat es<br />

sich summiert“, sagt Harald Lehnertz, Techniker<br />

für Heizungsbau im Klein-Team. Er und seine<br />

Kollegen staunen öfters darüber, was alles schief<br />

gehen kann.<br />

Da werden Duschwannen nicht ordnungsgemäß<br />

befestigt. Wenn sie sich nach der Installation<br />

setzen, fließt das Wasser zuweilen unter den<br />

Estrich und die Decken sind durchnässt. Lehnertz:<br />

„Der Kunde kann in dem Fall Pech haben.<br />

Wenn das kein Fachmann war, der die Wanne<br />

eingebaut hat, zahlt auch keine Versicherung für<br />

die Beseitigung des Schadens.“ Auch Armaturen<br />

aus dem Internet oder vom nächsten Baumarkt<br />

machen Bauherren oft einen Strich durch die<br />

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Rechnung. So rief ein Kunde das Klein-Team,<br />

weil aus seiner Badezimmer-Armatur ein halbes<br />

Jahr nach dem Einbau dunkelgrüne Flüssigkeit<br />

lief. „Die Armatur, die er im Internet bestellt<br />

hatte, war undicht und das Metall oxidierte. Der<br />

Laien trauen sich häufig zu viel zu. Diese Erfahrung<br />

macht Harald Lehnertz, Techniker für Heizungsbau im<br />

Team Klein aus Badem, immer wieder.<br />

„Manche Menschen sind tatsächlich handwerklich begabt.<br />

Aber die Beurteilung von Untergründen sollten<br />

sie zumindest mit dem Fachmann besprechen“, sagt<br />

Jörg Zimmer, Malermeister aus Speicher.<br />

Kunde muss bei solchen Teilen bedenken, dass<br />

wir nur dann kostenlos nachbessern, wenn wir<br />

sie geliefert haben.“ Lehnertz ist froh, dass die<br />

Laien zumindest Respekt haben vor der Gasheizung.<br />

Aber die Heizkessel einer Ölheizung zu<br />

reinigen und den Ölfilter auszutauschen, das<br />

trauen sie sich allzu häufig zu. „Oftmals müssen<br />

wir dann am Wochenende nach einer solchen<br />

Reinigung ausrücken, weil die Heizung auf<br />

Störung steht“, so Fachmann Lehnertz.<br />

Die frisch gestrichene Farbe an der Wand<br />

hält nur auf wenigen Quadratzentimetern und<br />

gibt der Wohnung ein Aussehen, das niemand<br />

wirklich gewollt haben kann? Der Putz bröckelt<br />

von der Wand und das frisch beseitigte Moos<br />

an der Außenfassade kommt nach kurzer Zeit<br />

zurück? Kein Zweifel: da waren Laien am Werk.<br />

Untergründe werden falsch beurteilt, der Laie<br />

ist sich oftmals weder über das Material noch<br />

über chemische und physikalische Folgen seines<br />

Handelns bewusst. Wenn dann der Fachmann<br />

gerufen wird, wird es meist teurer: „Ganz oft<br />

ist es der Kalkputz, der mit einer Vinyltapete<br />

beklebt oder mit Dispersionsfarbe aus dem<br />

Baumarkt gestrichen wird. Dann ist der tolle<br />

Putz im Eimer“, sagt Jörg Zimmer, Maler- und<br />

Lackierermeister aus Speicher. Kalkputz sei<br />

teuer, denn er ist atmungsaktiv und schimmelresistent.<br />

Wenn dann Vinyltapete drauf klebt,<br />

könne man den Schaden noch beheben, indem<br />

man die Tapete entfernt. Wurde allerdings eine<br />

kunststoffhaltige Dispersion gestrichen, sind<br />

die teuren Poren zu. „Die Farbe muss man abfräsen“,<br />

sagt der Fachmann. Wenn die Fassade<br />

mit den Jahren grün geworden ist, muss man sie

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