O7 Bitburg Januar 2018

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initiiert haben. „Damit ist die VG Speicher als Vorbild überregional bekannt geworden“, sagt Rodens. Josef Junk, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bitburger Land, weist auf eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft aus dem vergangenen Jahr hin. Die Volkswirte hatten festgestellt, „dass die ländlichen Räume im Vergleich zu den Ballungsräumen wirtschaftlich aufgeholt haben“. Die Wirtschaftsleistung je Einwohner habe sich seit dem Jahr 2000 angenähert. Damit sich diese Erfolgsgeschichte hier vor Ort weiter fortsetzen kann, wünscht sich Junk den Lückenschluss der A1. Auch Patrick Schnieder, Bundestagsabgeordneter und Generalsekretär der Landes-CDU, kritisiert die Lücke. 2003 habe der Bund grünes Licht gegeben für den Ausbau der A1. Seitdem stehe der Abschnitt von Adenau bis Kelberg im vordringlichen Bedarf des Bundeswegeplanes. Zumindest seien Anfang Dezember 2017 „nach dreieinhalb Jahren Beratung“ die Unterlagen zur Planfeststellung eingereicht worden. Schnieder geht davon aus, dass noch Jahre ins Land gehen können, ehe die ersten Bagger rollen. Der Arzfelder findet das Gefühl der Benachteiligung auf dem Land gefährlich. Er vermutet, dass es in den amerikanischen Präsidentschaftswahlen, bei der Brexit-Abstimmung in Großbritannien und auch bei der letzten Bundestagswahl hierzulande mit entscheidend war: „Die Konfliktlinien des 21. Jahrhunderts verlaufen nicht nur zwischen Alt und Jung, zwischen links und rechts. Hier offenbart sich ein verstärktes Stadt-Land-Gefälle, dem man begegnen muss“, philosophiert er. Dabei liege die Verantwortung für den Erfolg bei den einzelnen Ländern. Manche förderten den ländlichen Raum zuerst. In Rheinland-Pfalz bekomme man den Eindruck, es sei anders herum. Als Beispiel nennt er den ÖPNV: Um die Länder bei dessen Finanzierung zu unterstützen, habe Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr 426 Millionen Euro vom Bund erhalten. Rund 90 Prozent seien aber in die Regional- und S- Bahnen geflossen. Schnieder: „Mit Blick auf das Angebot in der Eifel muss ich leider feststellen, dass die Mittel der Landesregierung dort kaum ankommen.“ Diese Kritik weist Nico Steinbach vehement zurück. Der Landtagsabgeordnete der SPD aus Bitburg meint, von einer Benachteiligung könne keine Rede sein: „Der ländliche Raum 6 | 7 steht permanent im Fokus der Landespolitik und Investitionen in diesen Raum erleben derzeit Höchststände.“ Der Bedarf sei nun einmal besonders hoch in einem Kreis mit viel Fläche und dünner Besiedelung. Steinbach verspricht, er setze sich persönlich dafür ein, die Investitionszuschüsse auf hohem Niveau zu halten. Und was den ÖPNV betrifft, so werde es in absehbarer Zeit mehr davon geben – der Kreis arbeite an der Umsetzung eines neuen Konzeptes. Kommt also doch etwas hier bei uns in der Eifel an? Rudolf Zender, zuständig für den ÖPNV in „In einigen Ländern wird der ländliche Raum zuerst gefördert. In Rheinland-Pfalz bekommt man den Eindruck, es sei anders herum“: Patrick Schnieder, Bundestagsabgeordneter und Generalsekretär der Landes-CDU kritisiert die Verteilung zwischen Stadt und Land in Rheinland-Pfalz. Aus Sicht von Nico Steinbach, SPD-Landtagsabgeordneter des Eifelkreises, gibt es keine Benachteiligung. Aber das Angleichen der Lebensverhältnisse sei teuer. „In der Region wird es einen guten ÖPNV geben“: Rudolf Zender, zuständig für den ÖPNV in der Verwaltung des Eifelkreises, arbeitet an einem neuen Verkehrskonzept. Guter und kostenloser ÖPNV wären ein Anreiz, das eigene Auto stehen zu lassen, sagt Marco Burbach, Kreisvorsitzender der Partei Die Linke. Niemand müsste gegen den Verkehrskollaps kämpfen, das Geld käme den Kommunen zugute. der Verwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, freut sich jedenfalls auf die Zukunft. Denn er arbeitet bereits seit einigen Jahren an einem neuen Verkehrskonzept mit. „Im Eifelkreis wird es einen sehr guten öffentlichen Personen- Nahverkehr geben.“ Streng hierarchisch soll er funktionieren, denn der Schienen-Personen- Nahverkehr (SPNV) setzt den Beförderungstakt. Für den Eifelkreis sind das die Bahnhöfe in Trier, Gerolstein, Erdorf, Kyllburg und Speicher. Dazwischen pendeln auf den Hauptlinien Busse künftig im Ein- bis Zwei-Stundentakt. Diese Linien werden verknüpft mit den Buslinien aus den Regionen, die jetzt noch auf den Schülerverkehr ausgerichtet sind. Auch während der Ferien und an Wochenenden soll es künftig ein deutlich besseres Angebot geben. Das Besondere: zusätzliche flexible Anruf-Sammel-Taxis (AST), die auf individuelle Bedürfnisse reagieren. Das werden kleine Taxis sein, die Menschen zuhause abholen und zum Ziel bringen. Je nach Bedarf werden diese AST von der Haltestelle im Ort zum nächsten Busknotenpunkt fahren. Damit wird den Fahrgästen nach vorheriger Anmeldung eine Verbindung zu einer im Takt verkehrenden Hauptlinie geschaffen. Auch soll künftig jeder Mensch den ÖPNV im Kreis barrierefrei mit Rollator oder Rollstuhl nutzen können. Zender: „Umgesetzt wird das Konzept in vier Etappen ab dem kommenden Jahr.“ Bis das Konzept im gesamten Kreis greifen wird, schreiben wir allerdings das Jahr 2022. Fragt man Marco Burbach, den Kreisvorsitzenden der Linken, müsste der ÖPNV schon längst ausgebaut sein. Außerdem sollte er für die Nutzer kostenlos sein. Damit hätte man auch jedem Verkehrskollaps in Ballungsgebieten vorbeugen können und müsste dort jetzt weniger Milliarden investieren. Diese Gelder sollten lieber in die ländlichen Kommunen fließen, damit sie wieder handlungsfähig wären und ihre maroden Dorfstraßen erneuern könnten. Seiner Meinung nach liegt der Fehler im System, das reiche Städte noch reicher und arme Dörfer noch ärmer mache. Außerdem halte sich das Land mit Zuweisungen bedeckt: „Die Frage ist, wo das Geld tatsächlich verbaut wird. Das sind nicht die kleinen Dorfstraßen mit wenig Verkehr, sondern die vielbefahrenen Straßen, die ohnehin mehr Geld verschlingen.“ Manchmal sind es sogar vielbefahrene Straßen, die unbeachtet vergammeln. Wer aus Arzfeld oder Waxweiler in Richtung Wittlich unterwegs ist, der muss zwangsläufig die L 33 befahren, die vor der Autobahnauffahrt durch Plütscheid führt. Johann Heltemes, Ortsbürgermeister in Plütscheid, sagt: „Das ist eine Buckelpiste.“ Er hatte schon Ortstermine mit der Straßenverwaltung, dem Verbandsbürgermeister und dem Landtagsabgeordnetem Nico Steinbach. Man hat ihm zugesagt, die Straße würde ins Programm
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