Floitenschlagstaude, 7. Auflage_2018_web
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Wer auf dem Floitenschlag wohnt, dem schauen die Gämsen zum Fenster<br />
hinein. Kein Wunder, dass es in der Hütte zuweilen illegalen Gamsbraten<br />
gab. Die „Floitenschlag- Staude“ wilderte nicht bloß aus Leidenschaft. Sie<br />
war eine arme Frau, sie und ihre Kinder brauchten oft genug und dringend<br />
eine Zubuße.<br />
Jäger und Förster interessierten sich immer wieder für solches Fleisch, insbesonders<br />
für dessen Herkunft. Einmal war es so: Krickel und Decke waren<br />
schon sicher versorgt, aber das Fleisch! Weit drunten von Ginzling herauf,<br />
das bemerkten die scharfen Augen der „Staude“, näherten sich Jäger<br />
und Gendarmen. Ein Blick durchs Fernglas bestätigte die Gefahr. Schnell<br />
das Fleisch in das Butterfass, Wasser drauf – und die Butterfabrik ging in<br />
Betrieb!<br />
hronik<br />
Sie kamen. Hausdurchsuchung! Die „Staude“ musste zugegen sein. Wie<br />
denn, wo das Kübeln nicht unterbrochen werden durfte. Also ging das Kübeln<br />
weiter – mit dem starken Arm des Jägers. Suchergebnis negativ.<br />
Nach der Ginzlinger Gemeindechronik<br />
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