Newsletter Ausgabe März 2018
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
PDGR aktuell<br />
Nr. 1 / <strong>März</strong> <strong>2018</strong><br />
EDITORIAL<br />
Liebe Behandlungspartnerin,<br />
lieber Behandlungspartner<br />
Mit Freude überreiche ich Ihnen<br />
unsere erste <strong>Ausgabe</strong> von<br />
«PDGR aktuell» im Jahr <strong>2018</strong>.<br />
FORSCHUNG IN DEN PDGR<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> präsentiert<br />
Ihnen unser Ärztlicher Direktor<br />
Josef Müller, CEO Dr. med. Andres R. Schneeberger<br />
seine Ergebnisse zum Forschungsprojekt<br />
«Lebensqualität<br />
bei Menschen mit Schizophrenie». Er zeigt auf, welche<br />
bedeutende Rolle der Hausarzt in der Behandlung eines<br />
psychisch Erkrankten einnimmt. Weiter stellt sich Ihnen<br />
das neue Leitungsteam der ATK Scuol vor.<br />
NEUES TEAM ATK SCUOL<br />
Auf der Rückseite weise ich Sie gerne auf unsere<br />
Fachsymposien und öffentlichen Vorträge hin. Wir<br />
freuen uns Sie an einer unserer Veranstaltungen<br />
zu begrüssen und wünschen Ihnen schöne erste<br />
Frühlingstage.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Josef Müller<br />
CEO<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
KOMPETENT UND GEMEINSAM FÜR LEBENSQUALITÄT
BESSERE LEBENSQUALITÄT BEI MENSCHEN<br />
MIT SCHIZOPHRENIE – HAUSÄRZTE SIND WICHTIG<br />
Sind Patienten, die an Schizophrenie erkrankt sind, mit ihren Ärzten und Therapeuten zufrieden, steigt ihre Lebensqualität.<br />
Dies ist das Resultat einer von den PDGR durchgeführten Studie «Lebensqualität bei Menschen mit Schizophrenie».<br />
Die Resultate aus der PDGR-Studie «Patient satisfaction and<br />
Quality of Life in People with Schizophrenia-Spectrum Disorders<br />
in a Rural Area» («Lebensqualität bei Menschen mit<br />
Schizophrenie») bringen insbesondere für den alpinen und<br />
ländlichen Raum wichtige Erkenntnisse. Andres R. Schneeberger,<br />
Ärztlicher Direktor der PDGR und Senior-Forscher<br />
dieses Studienprojektes: «Die Studienergebnisse zeigen<br />
klar, dass es nicht ausreicht, Schizophrenie-Erkrankten nur<br />
die für sie notwendigen Medikamente abzugeben. Wichtig<br />
für die Lebensqualität der Patienten und Patientinnen ist<br />
eine umfassende Behandlung, zu der auch Gespräche mit<br />
den Behandlungspartnern und insbesondere mit den Hausärzten<br />
gehören».<br />
Zum Forschungsprojekt<br />
Das Forschungsprojekt startete 2013 und wurde 2017<br />
abgeschlossen. Bislang haben sich andere «Lebensqualität-<br />
Forschungen» auf den städtischen Bereich beschränkt. Erstmals<br />
nun wurde der alpine Raum mit Graubünden, Glarus<br />
und Liechtenstein im Auftrag der PDGR untersucht. Dabei<br />
wollte man auch wissen, ob die Versorgungsmodelle der<br />
PDGR Wirkung zeigen und wie sich diese auf die Lebensqualität<br />
der an Schizophrenie Erkrankten auswirken. 2014<br />
hatten die mit der Studie beauftragten Forschenden und<br />
Ärzte alle Patienten, die zwischen 1998 und 2013 bei den<br />
PDGR in Behandlung waren, telefonisch für eine<br />
Studienteilnahme angefragt. 371 sagten zu – nach gewissen<br />
Ausschlusskriterien retournierten 94 die Fragenbogen.<br />
Gefragt wurde unter anderem nach der Behandlungsbeziehung<br />
und den Kompetenzen der Behandler, nach dem<br />
Behandlungsmanagement, dem Wohlfühlfaktor der<br />
Behandlungs- und Büroräume und nach der Erreichbarkeit<br />
der Ärzte/Ärztinnen und TherapeutInnen. «Unsere<br />
Hypothese war, dass bei schlechter Erreichbarkeit auch die<br />
Lebensqualität beeinträchtigt ist. Das hat sich nicht bestätigt.<br />
Es zeigte sich, dass die Versorgungslandschaft der<br />
PDGR auch in der Peripherie ausreichend ist. Zudem stellte<br />
sich heraus, dass die Patientenzufriedenheit ganz eindeutig<br />
mit dem Behandlungsmanagement und der Behandlungsdimension<br />
korreliert», so Schneeberger, der darauf hinweist,<br />
dass die Analyse auf mehreren Ebenen erfolgt ist und die<br />
städtisch/ländlichen Unterschiede berücksichtigte.<br />
Interessant: Medikamente spielen gemäss Studie eine<br />
untergeordnete Rolle bezüglich der Lebensqualität von an<br />
Schizophrenie Erkrankten. «Die menschliche Beziehung zu<br />
den Behandlern stellte sich als massgebender Zufriedenheits-<br />
und Lebensqualitätsfaktor heraus. Für Schizophrenie-<br />
Erkrankte sind also integrierte psychiatrisch-psychotherapeutische<br />
Behandlungen wichtig». Die befragten Patienten<br />
hatten ihren Angaben zufolge zu rund 70 Prozent regelmässig<br />
Kontakt (6,8 Besuche jährlich) zu ihrem Hausarzt.<br />
«Die Studie «Quality of life» zeigt uns auch, dass die von<br />
den PDGR aufgebauten dezentralen Angebote mit guter<br />
Versorgungsstruktur eine wichtige Rolle bei der Patientenzufriedenheit<br />
spielen».<br />
Furrer, M., Jakob, N. J., Cattapan-Ludewing, K., Seixas, A., Huber, C. G., &<br />
Schneeberger, A. R. (<strong>2018</strong>). Patient satisfaction and quality of life in people with<br />
schizophrenia-spectrum disorders in a rural area. Administration and Policy in<br />
Mental Health and Mental Health Services Research, 45(2), 245-253.
Ansprechpersonen<br />
SCUOL – ANGEBOTE AUCH PRÄVENTIV<br />
Die Allgemeinpsychiatrische Tagesklinik Scuol (ATK) ist für psychisch Erkrankte<br />
eine wichtige Anlaufstelle. Innerhalb der Früh-Intervention kommt Hausärzten eine<br />
zentrale Rolle zu. Je früher der Ambulante Psychiatrische Dienst (APD) die Abklärungen<br />
vornehmen kann, desto günstiger sind die<br />
Genesungsprognosen.<br />
NICOLE DOLATOWSKI<br />
Leiterin ATK Scuol<br />
Tel. 058 225 10 30<br />
nicole.dolatowski@pdgr.ch<br />
LIC. PHIL. MATHIAS EGGER<br />
Psychologe APD/ATK Scuol<br />
Tel. 058 225 10 10<br />
mathias.egger@pdgr.ch<br />
Psychiatrische Dienste<br />
Graubünden<br />
Allgemeinpsychiatrische<br />
Tagesklinik Scuol<br />
Bogn Engiadina Scuol<br />
Postfach 57<br />
7550 Scuol<br />
Psychiatrische Dienste<br />
Graubünden<br />
Ambulanter Psychiatrischer<br />
Dienst Scuol<br />
Bogn Engiadina Scuol<br />
Postfach 57<br />
7550 Scuol<br />
Die ATK Scuol wird gemeinsam von Mathias<br />
Egger und Nicole Dolatowski geleitet. Egger,<br />
Fachpsychologe für klinische Psychologie<br />
FSP, legt wie seine Kollegin grossen Wert auf<br />
eine effiziente Prävention und Nachsorge.<br />
Beide stellen fest, dass psychisch Erkrankte<br />
oft zu spät zu Abklärungen in den Ambulanten<br />
Dienst oder in die Tagesklinik kommen.<br />
«Wenn die Fachpersonen und Angehörigen<br />
noch rascher mit uns Kontakt aufnehmen,<br />
könnten wir die Patientinnen und Patienten,<br />
lange bevor sich die Erkrankung chronifiziert,<br />
fachspezifisch behandeln. Für diesen Schritt<br />
müssen die Patienten natürlich auch bereit<br />
sein.»<br />
Prävention und Therapie<br />
Die ATK Scuol bietet je nach Erkrankungszustand<br />
verschiedene individuelle Therapien<br />
an. «Unser Konzept basiert auf der Prävention,<br />
um stationäre Klinikaufenthalte möglichst<br />
zu umgehen, sowie auf der Nachsorge nach<br />
klinischer Behandlung. Den Fokus richten wir<br />
auf therapeutische Angebote. Das ambulante<br />
Behandlungsangebot umfasst konflikt- und<br />
problemlösungsorientierte Betreuung,<br />
Entspannungs-, soziales und kognitives<br />
Kompetenztraining, Psychoedukation und<br />
Bewegungstherapie. Das alles stärkt insbesondere<br />
auch die Selbstsicherheit und den<br />
Selbstwert der Klientinnen und Klienten».<br />
Suchtabhängige Menschen werden in der<br />
ATK Scuol ambulant nach ihrem Entzug<br />
betreut. «Dabei ist auch der Patientenaustausch<br />
über die gemachten Erfahrungen ein<br />
wichtiger Genesungsbaustein», so Egger und<br />
Dolatwoski. «Denn das gibt vielen neue Kräfte,<br />
sich dem Leben wieder zuzuwenden». Das<br />
Therapieprogramm wird nach zweiwöchiger<br />
Teilnahme flexibel ausgestaltet. «Wir sehen in<br />
diesem Zeitraum ganz genau, was der Patient<br />
braucht und können ihn beim Wiedereingliederungsprozess<br />
in den Beruf unterstützen».<br />
Während der ambulanten Behandlung in der<br />
ATK Scuol läuft die hausärztliche Behandlung<br />
ganz normal weiter. «Nur wenn der Hausarzt<br />
diese an uns weiter delegiert, übernehmen<br />
wir sie während der Therapiezeit», sagt<br />
Egger. Noch sei es zwar mehr seine Vision als<br />
gelebte Realität, «aber eines Tages werden<br />
wir die Gesundheitsförderung viel stärker<br />
präventiv angehen, damit es überhaupt erst<br />
gar nicht zu psychischen Störungen kommt».<br />
Egger möchte die Hausärzte in jedem Fall<br />
aber gerne dazu ermuntern, die Patienten im<br />
Frühstadium psychischer Erkrankung an den<br />
Ambulanten Psychiatrischen Dienst Scuol zu<br />
schicken».<br />
Psychiatrische Spitex<br />
Zur ATK Scuol gehört ebenfalls die Ambulante<br />
Psychiatrische Spitex. Sie betreut Patientinnen<br />
und Patienten in ihrem häuslichen<br />
Umfeld. «Wir unterstützen die Patienten im<br />
Alltag, kaufen mit ihnen ein, kochen gemeinsam,<br />
helfen bei der Gestaltung ihrer Beziehungen,<br />
begleiten sie in Lebenskrisen und<br />
führen therapeutische Gespräche», erklärt<br />
Nicole Dolatowski.<br />
Jeden Freitag von 14.45 – 15.45 Uhr öffnet die<br />
ATK im Rahmen eines Info-Café ihre Türen<br />
für Interessierte. Hausärzte, Zuweisende und<br />
weitere Behandlungspartner erreichen den<br />
APD Scuol über die Tel. 058 225 10 10 und die<br />
ATK Scuol über die Tel. 058 225 10 30 oder<br />
schreiben an info@pdgr.ch.
Veranstaltungen<br />
Kontakt<br />
Öffentliche Vorträge – Chur<br />
Klinik Waldhaus Chur, Mehrzwecksaal<br />
19.00 – 21.00 Uhr<br />
Anschliessend: Frage- und Diskussionsrunde<br />
mit Apéro<br />
24. April <strong>2018</strong><br />
Computerspiele – Wie ist das nun<br />
mit Sucht und Gewalt?<br />
Referent: lic. phil. Michael Franz Dietl,<br />
Psychologe<br />
29. Mai <strong>2018</strong><br />
Vergesslichkeit ist nicht gleich<br />
Demenz<br />
Referenten: Sybille Schätti,<br />
Stv. Oberärztin, Sara Schroeder,<br />
Psychologin<br />
25. September <strong>2018</strong><br />
Lesbisch, schwul, bisexuell, trans*<br />
und heterosexuell – alles dasselbe?<br />
Referent: Dr. med. Rahul Gupta,<br />
Chefarzt Spezialpsychiatrie<br />
Fachsymposien<br />
5. April <strong>2018</strong><br />
13.00 – 17.00 Uhr<br />
Klinik Beverin Cazis<br />
Symposium für<br />
Komplementärmedizin<br />
Anmeldung und Information:<br />
www.pdgr.ch/symposium<br />
26. April <strong>2018</strong><br />
13.00 – 17.00 Uhr<br />
Klinik Beverin Cazis<br />
Suchtsymposium<br />
Anmeldung und Information:<br />
www.pdgr.ch/suchtsymposium<br />
22. Mai <strong>2018</strong><br />
19.00 – 21.00 Uhr<br />
Restaurant Otello Chur<br />
FOSUMOS-Gesprächsgruppe<br />
Chronischer Schmerz und Sucht<br />
Anmeldung und Information:<br />
www.pdgr.ch/sucht<br />
KLINIK BEVERIN<br />
La Nicca Strasse 17, 7408 Cazis<br />
Tel. +41 58 225 35 35<br />
Fax +41 58 225 35 36<br />
KLINIK WALDHAUS<br />
Loëstrasse 220, 7000 Chur<br />
Tel. +41 58 225 25 25<br />
Fax +41 58 225 25 26<br />
WWW.PDGR.CH<br />
INFO@PDGR.CH<br />
MENTALVA Privatklinik Resort & Spa<br />
Klinik Beverin, La Nicca Strasse 17, 7408 Cazis<br />
Tel. +41 58 225 33 50<br />
Fax +41 58 225 33 90<br />
info@mentalva.ch<br />
www.mentalva.ch<br />
Gültig bis 30. Juni <strong>2018</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: PDGR<br />
Verantwortung: Markus Pieren<br />
Redaktion, Gestaltung: Reto Heinrich<br />
Journalistische Mitarbeit: Karin Huber<br />
Bilder: eigene Bilder / Shutterstock<br />
Druck: ARBES Druckerei, Rothenbrunnen<br />
Auflage: 1000 Exemplare