23.03.2018 Aufrufe

s'Magazin usm Ländle, 25. Februar 2018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GESELLSCHAFT<br />

Stefan Lampert<br />

Rechtsanwalt und Autor<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

„Die Wiener sind schon gewöhnungsbedürftig! Sie<br />

haben eine andereMentalität als wir Vorarlberger<br />

und sind weniger entspannt“,überrascht mich der<br />

gebürtige Wolfurter Stefan Lampert,der seit fünf<br />

Jahren in der Bundeshauptstadt arbeitet.Nach der<br />

Maturainder Mehrerau studierte Stefan in Innsbruck<br />

Jus. Offensichtlich zählte er nicht zu den „Pendelstudenten“(die<br />

jedes Wochenende zu Hause im<br />

<strong>Ländle</strong> Schmutzwäsche gegen frische Lebensmittel<br />

eintauschen), sondern genoss Berge und Seen und<br />

frönte fünf Mal die Woche seinem HobbyBasketball.<br />

Erst ein Auslandssemester und das Praktikum bei der<br />

Wirtschaftskammer Österreich in Sydney weckten<br />

sein Interesse für größereStädte. Das Gerichtsjahr<br />

wurde dann schon in Wien absolviert,das Doktorat<br />

noch in Innsbruck abgeschlossen. Seit einigen Jahren<br />

arbeitet der 28-Jährige als selbständiger Rechtsanwalt<br />

in Kooperation mit der Kanzlei „Wolf Theiss“<br />

und ist auf Baurecht spezialisiert.Inden nächsten<br />

Wochen erscheint das mit einer Kollegin erarbeitete,<br />

1200 Seiten starkeBuch mit Kommentaren zum<br />

Vorarlberger Baugesetz.Für Sport bleibt wenig Zeit,<br />

denn nebenbei unterrichtet er an der Fachhochschule<br />

Wien als Lektor für Öffentliches Recht.„Dahoam“<br />

ist er oft,auch weil<br />

einige Mandanten<br />

vorOrt sind und ihn<br />

bei seiner Sprechstelle<br />

in Dornbirn<br />

erwarten.<br />

Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />

Carola<br />

Purtscher (PR-Agentur<br />

Purtscher Relations) lebt<br />

seit über 30 Jahren in Wien.<br />

Als Netzwerkerin lädt sie<br />

regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />

„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

Sein Selfie: D er<br />

Rechtsanwalt Stefan<br />

Lampert vorder Kanzlei<br />

Vollkommen<br />

unvollkommen<br />

Sein Buch beschäftigt sich mit der Frage,<br />

was Menschseinüberhaupt a<strong>usm</strong>acht und<br />

kommt zu der Ansicht, dass das Menschliche<br />

(auch) Unvollkommenheit,das Nichtperfekte<br />

und manch Negatives beinhaltet.<br />

„Unvollkommen vollkommen“ nennt<br />

Christian Hörl sein Werk daher<br />

konsequenterweise.Und der frühere<br />

Klubchef der Grünen und Miterfinder der<br />

„Projekte der Hoffnung“ fühlt sich in seiner<br />

Unvollkommenheit sauwohl.<br />

Ein wenig Idealismus<br />

kann man Christian<br />

Hörl schon attestieren,<br />

auch wenn er sich selbst<br />

eher als Pragmatiker bezeichnet.<br />

Der am Fuße des Großglockners<br />

in Bruck geborene Salzburger,<br />

der 1984 der Liebe wegen<br />

nach Vorarlberg zog, ist den meisten<br />

wohl noch als Politiker ein Begriff.<br />

Über zehn Jahre war er als Klubobmann<br />

das Gesicht der Vorarlberger<br />

Grünen, ehe er sich 2000 zurückzog.<br />

„Mir war die Politik –auch und vor<br />

allem jene meiner Partei –zuwenig<br />

politisch. Oft standen Machtansprüche<br />

und Strategie im Mittelpunkt; die<br />

Inhalte gingen dabei teilweise verloren“,<br />

verhehlt der Ex-Grüne, der seine<br />

Partei schon 1999 lieber in der Regierung<br />

denn als Fundamental-Opposition<br />

gesehen hätte, eine gewisse<br />

Enttäuschung nicht. „Aus einer richtigen<br />

und wichtigen Bewegung wurde<br />

immer mehr ein Marketing-Projekt<br />

ohne inhaltliches Zentrum – die<br />

Rechnung wurde vom Wähler unlängst<br />

präsentiert“, zeigt er sich auch<br />

über das Ausscheiden seiner früheren<br />

politischen Heimat aus dem Nationalrat<br />

nicht besonders überrascht.<br />

„Die Grünen sollten sich auf ihre<br />

12<br />

s’Magazin

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!