s'Magazin usm Ländle, 25. Februar 2018
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GESELLSCHAFT<br />
Stefan Lampert<br />
Rechtsanwalt und Autor<br />
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„Die Wiener sind schon gewöhnungsbedürftig! Sie<br />
haben eine andereMentalität als wir Vorarlberger<br />
und sind weniger entspannt“,überrascht mich der<br />
gebürtige Wolfurter Stefan Lampert,der seit fünf<br />
Jahren in der Bundeshauptstadt arbeitet.Nach der<br />
Maturainder Mehrerau studierte Stefan in Innsbruck<br />
Jus. Offensichtlich zählte er nicht zu den „Pendelstudenten“(die<br />
jedes Wochenende zu Hause im<br />
<strong>Ländle</strong> Schmutzwäsche gegen frische Lebensmittel<br />
eintauschen), sondern genoss Berge und Seen und<br />
frönte fünf Mal die Woche seinem HobbyBasketball.<br />
Erst ein Auslandssemester und das Praktikum bei der<br />
Wirtschaftskammer Österreich in Sydney weckten<br />
sein Interesse für größereStädte. Das Gerichtsjahr<br />
wurde dann schon in Wien absolviert,das Doktorat<br />
noch in Innsbruck abgeschlossen. Seit einigen Jahren<br />
arbeitet der 28-Jährige als selbständiger Rechtsanwalt<br />
in Kooperation mit der Kanzlei „Wolf Theiss“<br />
und ist auf Baurecht spezialisiert.Inden nächsten<br />
Wochen erscheint das mit einer Kollegin erarbeitete,<br />
1200 Seiten starkeBuch mit Kommentaren zum<br />
Vorarlberger Baugesetz.Für Sport bleibt wenig Zeit,<br />
denn nebenbei unterrichtet er an der Fachhochschule<br />
Wien als Lektor für Öffentliches Recht.„Dahoam“<br />
ist er oft,auch weil<br />
einige Mandanten<br />
vorOrt sind und ihn<br />
bei seiner Sprechstelle<br />
in Dornbirn<br />
erwarten.<br />
Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />
Carola<br />
Purtscher (PR-Agentur<br />
Purtscher Relations) lebt<br />
seit über 30 Jahren in Wien.<br />
Als Netzwerkerin lädt sie<br />
regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />
„Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
Sein Selfie: D er<br />
Rechtsanwalt Stefan<br />
Lampert vorder Kanzlei<br />
Vollkommen<br />
unvollkommen<br />
Sein Buch beschäftigt sich mit der Frage,<br />
was Menschseinüberhaupt a<strong>usm</strong>acht und<br />
kommt zu der Ansicht, dass das Menschliche<br />
(auch) Unvollkommenheit,das Nichtperfekte<br />
und manch Negatives beinhaltet.<br />
„Unvollkommen vollkommen“ nennt<br />
Christian Hörl sein Werk daher<br />
konsequenterweise.Und der frühere<br />
Klubchef der Grünen und Miterfinder der<br />
„Projekte der Hoffnung“ fühlt sich in seiner<br />
Unvollkommenheit sauwohl.<br />
Ein wenig Idealismus<br />
kann man Christian<br />
Hörl schon attestieren,<br />
auch wenn er sich selbst<br />
eher als Pragmatiker bezeichnet.<br />
Der am Fuße des Großglockners<br />
in Bruck geborene Salzburger,<br />
der 1984 der Liebe wegen<br />
nach Vorarlberg zog, ist den meisten<br />
wohl noch als Politiker ein Begriff.<br />
Über zehn Jahre war er als Klubobmann<br />
das Gesicht der Vorarlberger<br />
Grünen, ehe er sich 2000 zurückzog.<br />
„Mir war die Politik –auch und vor<br />
allem jene meiner Partei –zuwenig<br />
politisch. Oft standen Machtansprüche<br />
und Strategie im Mittelpunkt; die<br />
Inhalte gingen dabei teilweise verloren“,<br />
verhehlt der Ex-Grüne, der seine<br />
Partei schon 1999 lieber in der Regierung<br />
denn als Fundamental-Opposition<br />
gesehen hätte, eine gewisse<br />
Enttäuschung nicht. „Aus einer richtigen<br />
und wichtigen Bewegung wurde<br />
immer mehr ein Marketing-Projekt<br />
ohne inhaltliches Zentrum – die<br />
Rechnung wurde vom Wähler unlängst<br />
präsentiert“, zeigt er sich auch<br />
über das Ausscheiden seiner früheren<br />
politischen Heimat aus dem Nationalrat<br />
nicht besonders überrascht.<br />
„Die Grünen sollten sich auf ihre<br />
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s’Magazin