KUNSTINVESTOR AUSGABE APRIL 2018
Kunst als Kapitalanlage AUSGABE APRIL 2018 Chefredakteur: Michael Minassian
Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE APRIL 2018
Chefredakteur: Michael Minassian
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<strong>APRIL</strong> <strong>2018</strong><br />
Dorotheum-Auktionswoche mit Gemälden Alter Meister sowie Antiquitäten<br />
Im Bann der Scootermania- Keith Haring- Galerie Gugging „... chaotisch!“<br />
300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur- 'KLIMT • MOSER • SCHIELE'
KUNST.INVESTOR Editorial<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser!..<br />
Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazins<br />
<strong>KUNSTINVESTOR</strong> in „Händen“. Innovativ, exklusiv und<br />
stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen<br />
informieren wir Sie rund um alle wichtigen<br />
Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte<br />
betreffend. Kunst ist ein interessantes Portfolio<br />
und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr<br />
Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht.<br />
Besonders in Zeiten, da Bullen auf sich warten lassen<br />
und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren sich<br />
Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable<br />
Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene<br />
Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der<br />
Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in<br />
Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle<br />
von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder<br />
kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die<br />
persönliche Entscheidung dieser Käufer weniger zählt.<br />
Wie schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler<br />
scheinen in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer<br />
haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren<br />
auch einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser<br />
Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen.<br />
Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte<br />
nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer<br />
höheren Stellenwert ein. Dies bestätigen die hervorragenden<br />
Ergebnisse der Auktionshäuser. Weil es bei<br />
allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix<br />
ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten,<br />
präzise recherchierten Topstorys, wichtigen<br />
Nachrichten und aktuellen Interviews begeistern.<br />
Lesen Sie die aktuelle Ausgabe <strong>KUNSTINVESTOR</strong>, wo<br />
Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunst- & Geldmarkt<br />
verschaffen können- eine wirklich gute Investition.<br />
Viel Spaß wünscht Ihnen<br />
Michael Ruben Minassian<br />
Impressum: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian<br />
Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43.2243.21723 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,<br />
1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43.1.91920-<br />
9045, Fax: +43.1.2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Albertina Wien, die Ausstellung Keith Haring<br />
[ohne Titel, September1984) - Copyright © Keith Haring Foundation]
KUNST.INVESTOR News<br />
Damien Hirst, Myth and legend, HOUGHTON HALL, NORFOLK<br />
copyright Damien Hirst and Science Ltd. All rights Reserverd, DACS <strong>2018</strong><br />
Dorotheum als Partner von Damien Hirst<br />
Ausstellung in Houghton Hall Großbritannien<br />
Das Dorotheum sponsert die Ausstellung von neuen<br />
Arbeiten von Damien Hirst in den Prunkräumen von<br />
Houghton Hall im britischen Norfolk. „Eine treffende<br />
Partnerschaft, vereinen doch beide Häuser Tradition<br />
mit zeitgenössischer Kunst. Dies ist ein weiterer Schritt<br />
der seit über einer Dekade stark vorangetriebenen<br />
Internationalisierung des Dorotheum im Bereich<br />
zeitgenössischer Kunst“, so Martin Böhm,<br />
geschäftsführender Gesellschafter des Dorotheum.<br />
Unter dem Titel „Colour Space Paintings and Outdoor<br />
Sculptures“ zeigt Kunst-Star Damien Hirst seine Werke<br />
zum ersten Mal im Setting eines der bedeutendsten<br />
englischen historischen Häuser. Diese Malereien<br />
wurden bis dato nicht öffentlich ausgestellt. Sie sind<br />
eine Weiterentwicklung der berühmten Spot Paintings,<br />
neben den Spin Paintings und den in Formaldehyd<br />
konservierten Tieren Hirsts dritte signifikante<br />
Werkgruppe. Kurator der Ausstellung ist Mario<br />
Codognato. Houghton Hall gilt als eines der besten<br />
Beispiele palladianischer Architektur in England und<br />
wurde ab 1720 erbaut unter Sir Robert Walpole, dem<br />
ersten Premierminister Großbritanniens. Walpole besaß<br />
eine erstklassige Altmeister-Sammlung, deren Hauptteil<br />
heute den Grundstock der Eremitage in St. Petersburg<br />
bildet. Houghton Halls Besitzer David Cholmondeley,<br />
der 7. Marquess of Cholmondeley, ein direkter<br />
Nachkomme von Sir Robert Walpole, setzt die lange<br />
Sammeltradition seiner Familie fort und beauftragte u.<br />
a. James Turrell, Richard Long, Jeppe Hein oder<br />
Rachel Whiteread mit ortsspezifischen Arbeiten.<br />
Dauer bis bis 15. Juli <strong>2018</strong> (Foto: Dorotheum)
KUNST.INVESTOR News<br />
Damien Hirst, Colour Space series, in einem Salon in HOUGHTON HALL, NORFOLK<br />
copyright Damien Hirst and Science Ltd. All rights Reserverd, DACS <strong>2018</strong><br />
Damien Hirst, English Lilac (2016), Household gloss on canvas 0,6 x 61 cm, in HOUGHTON HALL, NORFOLK<br />
copyright Damien Hirst and Science Ltd. All rights Reserverd, DACS <strong>2018</strong>, Photographed by Prudence Cuming Associates Ltd
KUNST.INVESTOR News<br />
Gustav Peichl<br />
15 Bauten zum<br />
90sten<br />
Ausstellungsansicht, Foto: © MAK<br />
Anlässlich seines 90. Geburtstags widmet das MAK<br />
dem österreichischen Architekten Gustav Peichl<br />
(geboren am 18. März 1928 in Wien) die Personale<br />
GUSTAV PEICHL. 15 Bauten zum 90sten. In seinem<br />
über 50-jährigen Schaffen konnte Peichl, der unter dem<br />
Pseudonym IRONIMUS höchst erfolgreich auch als<br />
politischer Karikaturist tätig war, 70 Bauten realisieren.<br />
Für die Schau im MAK wählte er 15 Bauten aus, die<br />
exemplarisch Einblick in sein um- fangreiches<br />
Lebenswerk geben. Die Gebäude werden exklusiv für<br />
das MAK von der deutschen Künstlerin Pola Sieverding<br />
in ihrem heutigen, aktuellen Zustand fotografiert und mit<br />
Skizzen, Entwürfen und Plänen aus der MAK-<br />
Sammlung kontextualisiert. Peichl schenkte dem MAK<br />
2013 einen umfassenden Bestand von über 8 000<br />
Skizzen, Kon- zepten, Entwurfszeichnungen und<br />
Plänen für seine in Österreich realisierten Bauten.<br />
Darunter befinden sich auch öffentliche Bauaufträge,<br />
städtebauliche Planungen, soziale Wohnbau- ten und<br />
repräsentative Einfamilienhäuser sowie nicht realisierte<br />
Projekte. Die MAK- Bibliothek und Kunstblättersammlung<br />
verwahrt zahlreiche Konvolute und Teil-<br />
Nachlässe namhafter ArchitektInnen, unter anderem<br />
auch von Edmund Moiret, Josef Hoffmann, Otto<br />
Niedermoser, Otto Prutscher und Anna-Lülja Praun.<br />
Zeitgenössische Positionen kamen mit dem Nachlass<br />
von Hans Hollein und Vorlass von Gustav Peichl in die<br />
Sammlung. Im digitalen Zeitalter, in dem meist am<br />
Computer geplant wird, postuliert Peichl das Skizzieren<br />
als Nachdenken auf dem Papier. Für ihn sind<br />
Bauen und Architektur die Summe aus Form, Funktion,<br />
Material, Farbe und Licht. Es gilt nach einer sinnlichen<br />
Architektur zu streben, nach einer Architektur unter<br />
Bezugnahme auf Eros. Als Vertreter der klassischen<br />
Moderne verfolgt Peichl technische Ästhetik, klassische<br />
Proportionen, Witz und Sinnlichkeit – und damit eine<br />
unverkennbare, eigenständige Linie.[Ausstellungsdauer<br />
bis 19. August <strong>2018</strong>Foto: © MAK]
KUNST.INVESTOR News<br />
Mika Rottenberg, Cosmic Generator, 2017 Videostill, Courtesy of the artist und Andrea Rosen Gallery, New York<br />
Mika Rottenberg<br />
Die in Argentinien geborene und in Israel<br />
aufgewachsene Künstlerin Mika Rottenberg beschäftigt<br />
sich mit den Kreisläufen der Produktion und der<br />
Zirkulation von Waren. Bereits 2007 wurde sie vom<br />
New York Magazine in die Liste der »young masters«<br />
aufgenommen. Seitdem war sie bei allen wichtigen<br />
Ausstellungen weltweit vertreten. Spätestens seit ihrem<br />
viel beachteten Beitrag Cosmic Generator für die<br />
Skulptur Projekte 2017 Münster ist Rottenberg auch<br />
einem breiteren Kunstpublikum bekannt. Ihre Kunst ist<br />
weder distanzierte Kritik noch präzise politische<br />
Dokumentation. Eher betreibt sie eine<br />
Gegenwartsanalyse in verzerrender, karikativer<br />
Übertreibung. Rottenberg entführt in beklemmende<br />
Räume. Den Kern ihrer aus Karton oder Fundstücken<br />
gebastelten Installationen bildet jeweils ein Video, das<br />
bestimmte Produktionsabläufe zeigt, wie zum Beispiel<br />
das Auslesen von Perlen aus Muschelschalen.<br />
Rottenberg macht auf die Grundlagen von Arbeit<br />
aufmerksam. Zugleich zwingt sie den Betrachter in die<br />
Situation eines Voyeurs, der sich in enge Korridore<br />
begibt, um diesen Arbeitsabläufen zuzusehen. Ihre<br />
surrealen Szenografien zeigen die absurde Anhäufung<br />
von Waren und die Sinnlosigkeit deren globalen<br />
Vertriebs. Viele ihrer Installationen sind durchaus<br />
komisch und voller erotischer Ingredienzen. Die<br />
Protagonist/innen der Filme sind Menschen, oft Frauen,<br />
die der Künstlerin ihre Körperteile »leihen«, so<br />
Rottenberg. Der Film Sneeze (2012) zeigt drei Männer<br />
mit riesigen überzeichneten Nasen, die offensichtlich<br />
nicht aufhören können zu niesen. Je stärker ihr Niesen<br />
wird – sie scheinen schließlich lebende Hasen und<br />
Fleischstücke auszustoßen – umso deutlicher wird,<br />
dass sie dem körperlichen Prozess des Niesens<br />
ausgeliefert sind und keine Kontrolle mehr darüber<br />
haben. Bei ihrer bekannten Arbeit Cosmic Generator<br />
hingegen arbeitete Rottenberg mit einer provisorischen<br />
Architektur: Sie nutzt einen aufgelassenen Asialaden<br />
als fertiges Setup. Das im verschachtelten Inneren<br />
präsentierte Video, das in einer Grenzstadt zwischen<br />
den USA und Mexiko gedreht wurde, zeigt sie das<br />
Leben asiatischer Immigrant/innen, die – buchstäblich<br />
zwischen den Fronten – die ununterbrochene<br />
Produktion aufrechterhalten. Der Kapitalismus kennt<br />
keine Grenzen. [kunsthaus Bregenz. Dauer: 21. April–<br />
1. Juli <strong>2018</strong> - Foto: © Kunsthaus Bregenz]
KUNST.INVESTOR News<br />
Ausstellungsansicht Die Sammlung, LENTOS Kunstmuseum Linz, 2017, Foto: Reinhard Haider<br />
Lentos erhält großzügige Zobernig-Schenkung<br />
Die Schenkung im Gesamtwert von rund 150.000 Euro ist<br />
seit Kurzem in der Sammlungs-Präsentation zu sehen.<br />
Die Schenkung des Künstlers Heimo Zobernig umfasst<br />
zwei Gemälde und ein Video. Die Sammlung des<br />
LENTOS wird damit um eine bedeutende<br />
zeitgenössische künstlerische Position bereichert.<br />
Neben Werken der österreichischen „Neuen Wilden“<br />
der 1980er Jahre, wie Herbert Brandl, Gunter Damisch<br />
oder Otto Zitko, fügt sich Heimo Zobernig mit seinen<br />
geometrischen Abstraktionen hervorragend in den<br />
bereits vorhandenen Bestand des Kunstmuseums ein.<br />
Die Schenkung repräsentiert drei verschiedene<br />
Werkphasen und Jahrzehnte im künstlerischen<br />
Schaffen von Zobernig. Mit dem Gemälde Ohne Titel<br />
aus dem Jahr 1986 gelangt ein bedeutendes Frühwerk<br />
des Künstlers in die LENTOS Sammlung. Das Werk<br />
zeichnet sich vor allem durch die Auseinandersetzung<br />
mit dem Vokabular der modernen Abstraktion aus.<br />
Heimo Zobernig entwickelte schon früh in seiner<br />
künstlerischen Karriere ein Repertoire von formalen<br />
Motiven, die er in den folgenden Jahrzehnten immer<br />
wieder aufnimmt und variiert, z.B. in den Streifen- und<br />
Fleckenbildern. In dem Video Nr. 11 aus dem Jahr<br />
1995 hat er das formale Konzept der Fleckenbilder in<br />
computergenerierte, in ständiger Veränderung<br />
befindliche, abstrakte Bilder übersetzt. Das jüngste der<br />
drei Werke, ein großformatiges Gemälde ebenfalls<br />
Ohne Titel aus dem Jahr 2017, ergänzt die Schenkung<br />
um eine Arbeit aus der Serie der Gitterbilder. Alle drei<br />
Werke können seit Kurzem gemeinsam mit den<br />
Neuankäufen des Jahres 2017, darunter Arbeiten von<br />
Iris Andraschek, Toni Schmale oder Josef Dabernig, im<br />
letzten Raum der Sammlungs-Präsentation des<br />
LENTOS bewundert werden. (Foto: Lentos)
KUNST.INVESTOR News<br />
„Galerie Gugging<br />
Special Edition #5“<br />
Lukas Lauermann &<br />
Voodoo Jürgens<br />
Der nächste Termin der außergewöhnlichen Konzertserie<br />
in der Galerie Gugging verspricht ein ganz<br />
besonderes Erlebnis zu werden – die 'Galerie Gugging<br />
Special Edition #5“ mit Voodoo Jürgens und Lukas<br />
Lauermann live. Zwei absolute Ausnahmekünstler in<br />
ihren jeweiligen Genres mit exklusiven Solo Performances<br />
in der Villa Gugging!<br />
Voodoo Jürgens: Als „Austropop-Hype der Stunde!“<br />
(Musikexpress) im gesamten deutsch-sprachigen Raum<br />
gefeiert, gilt Voodoo Jürgens spätestens seit<br />
Veröffentlichung seines grandiosen und mit Goldstatus<br />
veredelten Debütalbums „Ansa Woar“ im Herbst 2016<br />
als das nächste "große Ding" aus Wien. Seine überaus<br />
eingängige Vorab-Single „Heite grob ma Tote aus“<br />
wurde dank Radio FM4 rasch zum gefeierten Indie-Hit<br />
und man konnte bereits erahnen wie groß das alles<br />
noch werden kann. Als musikalische Vorbilder nennt er<br />
u.a. Bob Dylan, Leonard Cohen, Tom Waits oder The<br />
Libertines, wie auch die Beat-Poeten der Fünfzigerjahre.<br />
Voodoo Jürgens singt in der Sprache, in der er<br />
spricht, denkt, träumt und transferiert das seit einigen<br />
Jahren wieder moderne Wienerlied mit seinem<br />
unwiderstehlichen Charme, Witz und seiner Coolness<br />
auf ein völlig neues Level.<br />
Lukas Lauermann: Inspiriert von der aktuellen<br />
Ausstellung „... Chaotisch!“ – Alfred Neumayr & Arnold<br />
Schmidt in der Galerie Gugging wird Lukas Lauermann<br />
sein neues Stück an diesem Tag zum ersten Mal<br />
aufführen.Lukas Lauermann ist Cellist international<br />
gefeierter Bands wie u.a. Soap & Skin, Donauwellenreiter,<br />
Der Nino aus Wien, Ritornell, A Life A<br />
Song A Cigarette, schreibt und spielt Musik für Film und<br />
Performances, realisiert Klangimprovisationen. Sein<br />
lange erwartetes und gefeiertes Debüt-Soloalbum „How<br />
I Remember Now I Remember How“ ist 2017<br />
erschienen und unterstreicht sein Ausnahmetalent.<br />
Lukas Lauermann begreift in seinen Produktionen die<br />
Reduktion nicht als Aussparung von Dingen, sondern<br />
als Vertiefung in eine bestimmte Sache, er überträgt<br />
Gedichtzeilen in Musik, erweitert fast spielerisch die<br />
Spielmöglichkeiten eines jahrhundertealten Instruments.<br />
Bei aller Experimentierfreude changiert seine<br />
Musik zwischen der intellektuellen Ernsthaftigkeit, die<br />
durch den Konzertsaal weht und der Unmittelbarkeit<br />
von Popmusik. In beiden Welten ist Lukas Lauermann<br />
zu Hause. Seinen Stil bezeichnet er selbst als<br />
„barrierefrei modern klassisch”. Galerie Gugging,<br />
Sonntag, 8. April <strong>2018</strong>, Beginn: 15:00 Uhr.<br />
(Foto: Galerie Gugging)
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Wir sind auch auf den wichtigsten Social Media Kanälen vertreten
KUNST.INVESTOR News<br />
The Director’s Choice<br />
Meisterwerke der<br />
Fotosammlung<br />
Vertretene FotografIinnen:<br />
Atelier d’Ora | Brassaï | Julia<br />
Margaret Cameron | Henri Cartier-<br />
Bresson | William Eggleston | Walker<br />
Evans | Trude Fleischmann | Lee<br />
Friedlander | Rudolf Koppitz | Helmar<br />
Lerski | Lisette Model | Stephen<br />
Shore | Anton Josef Trčka<br />
Henri Cartier-Bresson | Die Schleusen von Bougival, 1955 | © Magnum, Albertina, Wien<br />
Klaus Albrecht Schröder trifft eine ganz persönliche<br />
Auswahl aus dem 100.000 Werke umfassenden<br />
fotografischen Bestand der ALBERTINA, die zugleich<br />
die Breite der Sammlung von den Anfängen des<br />
Mediums bis heute repräsentiert. Die Schau stellt<br />
Genres wie Porträt-, Architektur- und Landschaftsfotografie<br />
vor und zeigt Sammlungsschwerpunkte wie<br />
die Street Photography. [Albertina. Dauer von 7. März<br />
bis 10. Juni <strong>2018</strong> – Foto: Albertina]
KUNST.INVESTOR News<br />
Onthe Road / Sulla trada<br />
Unterwegs<br />
Eine Ausstellung mit<br />
Fotografien von Igor Kovac<br />
Foto:© Igor Kovac<br />
Fotografien von Igor Kovac überraschen durch ihre<br />
Schonungslosigkeit, mit der sie das Leben auf der<br />
Straße, unterwegs, in Bewegung einfangen. Seine<br />
Momentaufnahmen erzählen Geschichten, die ohne<br />
weitere Kommentare auskommen; seine Porträts<br />
lassen oft komplexe Biografien hinter den Bildern<br />
erahnen. Situationsfotografie bestimmt den Großteil<br />
seiner Arbeiten, zumeist ohne Wissen der handelnden<br />
Akteure, aber immer mit dem Blick des<br />
Dokumentaristen, der die Darstellung der Vielfältigkeit<br />
von Armut, Trauer, Zerbrechlichkeit, Humor und Freude<br />
nicht scheut. Igor Kovac reiht sich mit seinen Arbeiten<br />
bewusst in die Tradition der Schwarz-Weiß-Fotografie<br />
der 1930er bis 1950er Jahre ein, folgt sozusagen den<br />
Spuren von Henri Cartier-Bresson, seinem großen<br />
Vorbild. Wie bei Cartier-Bresson lassen sich seine<br />
Bilder zunächst leicht und schnell decodieren, arbeiten<br />
mit dem Überraschungsmoment und verweisen<br />
dennoch auf eine strenge Inszenierung. Igor Kovac<br />
lässt uns mit seinen Bildkompositionen dabei oft im<br />
Unklaren, was er uns jenseits des ersten Blicks mit den<br />
gewählten Ausschnitten und Situationen, den Porträts<br />
und den Momentaufnahmen, mit seiner<br />
Situationsfotografie erzählen will. Vom Film kommend,<br />
weiß er mit dem Blickwinkel und dem Ausschnitt seiner<br />
gewählten Motive umzugehen und auch damit zu<br />
spielen, sie inszenatorisch einzusetzen; das „Nicht<br />
Sichtbare“ dominiert häufig seine Bildkompositionen<br />
und erzeugt jenes Spannungsmoment, in dem das<br />
unmittelbar Bevorstehende oder in diesem Augenblick<br />
sich Abzeichnende zur Dominante wird. Prozessionen,<br />
Verkaufsmärkte, Ringelspiele, Kirchen, Kaffeehäuser<br />
und das flache Land sind die Orte, an denen Igor Kovac<br />
seine Motive findet, unterwegs mit Menschen in<br />
alltäglichen Situationen, festgehalten in seinen<br />
Fotografien jenseits der romantisierenden<br />
Vorstellungen vom Süden in aller Ehrlichkeit, Härte und<br />
Demut. (Foto: © Kunstraum Nestroyhof –<br />
Ausstellungsdauer bis 4. Mai <strong>2018</strong>)
KUNST.INVESTOR News<br />
„We can have so many hearts inside ourselves. In my lifetime, I have discovered two hearts.<br />
This show is about my reflections on duality, the power of female energy, and temporality.“ Marina Abramović<br />
Marina Abramović<br />
Two Hearts<br />
(Wien, 26. März <strong>2018</strong>) Marina Abramović ist eine<br />
Pionierin der Performance als visuelle Kunstform. Seit<br />
den 1970er Jahren benutzt sie ihren Körper als Subjekt<br />
und als Medium in ihren strapaziösen Langzeit-<br />
Performances, um physische, mentale und emotionale<br />
Grenzen zu testen – oft riskiert sie sogar ihr Leben auf<br />
der Suche nach erhöhtem Bewusstsein, Transzendenz<br />
und Selbstverwandlung. Das Konzept der Zeit ist in den<br />
Arbeiten der serbischen Künstlerin ein ebenso wichtiger<br />
Aspekt wie die Einbindung des Publikums, so auch in<br />
der Aktion Thomas Lips (1975) in der Galerie Krinzinger<br />
und in ihren Performances Seven Easy Pieces (2005)<br />
im Guggenheim Museum, New York, The Artist is<br />
Present (2010) im Rahmen ihrer gleichnamigen<br />
Retrospektive im MoMA, New York oder 512 Hours<br />
(2014) in der Londoner Serpentine Gallery. Two Hearts<br />
beschäftigt sich mit dem Herzen als Sitz der Seele, der<br />
moralischen Identität und des Menschseins. Zwei oder<br />
mehrere Herzen zu haben, bedeutet, dass<br />
verschiedene Versionen des Selbst in einem wohnen.<br />
Marina Abramovićs Ausstellung vereint eine Gruppe an<br />
Werken die Dualitäten behandeln und Themen wie das<br />
Selbstportrait, die weibliche Energie und die weibliche<br />
Identität, die von Beginn an elementarer Bestandteil<br />
des künstlerischen Schaffens waren. [Galerie<br />
Krinzinger. Ausstellungsdauer: 27. April – 9. Juni <strong>2018</strong>,<br />
Foto: © Galerie Krinzinger]
KUNST.INVESTOR News<br />
Klimt ist nicht das Ende.<br />
Aufbruch im Mitteleuropa<br />
Marie-Louise Motesiczky, Selbstbildnis, 1926<br />
Gustav Klimt – kaum ein Name steht wie dieser für<br />
österreichisches Kunstschaffen. Als er wie auch Egon<br />
Schiele, Koloman Moser und Otto Wagner 1918 stirbt,<br />
gilt das als Ende einer Ära. Das Kunstgeschehen hatte<br />
sich tatsächlich jedoch schon früher von deren Einfluss<br />
gelöst. Von politischen Umbrüchen nur peripher berührt<br />
entfaltete sich in den Ländern der Donaumonarchie ein<br />
reges Kunstschaffen, geprägt vom Wunsch nach<br />
Aufbruch. Die Ausstellung im Unteren Belvedere führt<br />
Sie durch diese Epoche nach Klimt. Die<br />
Zwischenkriegszeit ist geprägt von dem Wunsch<br />
internationaler Vernetzung abseits neuer politischer und<br />
ideologischer Grenzen. Es herrscht reger künstlerischer<br />
Austausch, aus dem heraus sich konstruktive,<br />
expressionistische und phantastische Tendenzen<br />
entfalten. Kosmopolitische Künstler_innennetzwerke<br />
entstehen unter den Kunstschaffenden der<br />
Nachfolgestaaten der ehemaligen Donaumonarchie.<br />
Große Bedeutung kommt dabei zunehmend<br />
Zeitschriften zu, über die sich neue Positionen<br />
verbreiten. Der Ausbruch des 2. Weltkriegs setzte<br />
dieser Internationalisierung ein jähes Ende, und rückt<br />
das Verständnis der kulturellen Gemeinsamkeiten<br />
wieder in den Hintergrund. Die Ausstellung will die<br />
Parallelen dieser Zeit wieder sichtbar machen, und<br />
Kontinuität und Wandel in der Kunst der<br />
Donaumonarchie und den Nachfolgestaaten darstellen.<br />
[Belvedere. Dauer bis 26. August <strong>2018</strong> – Foto: ©<br />
Belvedere]
KUNST.INVESTOR News<br />
Benjamin Nachtigall, On the ropes, Keramik glasiert, <strong>2018</strong> © Benjamin Nachtigall<br />
Benjamin Nachtigal<br />
Smart Beings<br />
Respektlos, aber mit viel Liebe für das Material eignet<br />
sich Benjamin Nachtigall das Medium der Keramik an<br />
und erfindet eine kuriose, eigentümliche Figurenwelt. In<br />
Ausführung wie Inhalt rotzig und frech, ist diese weit<br />
entfernt von der kitschig-lieblichen Keramik des<br />
Kunsthandwerks. Die Gestalten mit Zitrone oder<br />
Artischocke anstelle eines Kopfes – gern auch zu<br />
fragilen raumgreifenden Installationen zusammengefügt<br />
– erzählen von Uniformität und Isolation in einer<br />
multimedialen Welt. Beklemmend, aber nicht ohne<br />
Humor umgesetzt, finden die Themen auch in<br />
großformatigen, surreal anmutenden Zeichnungen<br />
ihren Niederschlag.“ Günther Oberhollenzer<br />
(Kunsthistoriker, Autor und Kurator) über die<br />
Ausstellung [Startgalerie im MUSA. Dauer bis 19. April<br />
<strong>2018</strong> - Foto: © MUSA]
KUNST.INVESTOR News<br />
Art Cologne <strong>2018</strong><br />
Top-internationale Galerien und<br />
zahlreiche Newcomer zeigen<br />
höchste Qualität in allen<br />
Angebotssegmenten<br />
200 etablierte internationale Galerien und hochkarätige<br />
Newcomer aus 31 Ländern: Die 52. ART COLOGNE<br />
(19. bis 22. April <strong>2018</strong>) versammelt ein Teilnehmerfeld,<br />
das in dieser Qualität in Deutschland einzigartig ist. Im<br />
Sektor „GALERIEN“ präsentieren renommierte Galerien<br />
ein außergewöhnliches und hochqualitatives Angebot<br />
der Klassischen Moderne, Nachkriegskunst und<br />
Zeitgenössischen Kunst. Mit dem Sektor NEUMARKT<br />
präsentiert ART COLOGNE erneut einen kritischen<br />
Einblick in die Praktiken und Interessen der neuesten<br />
Generation von Galerien. Besonders erwähnenswert im<br />
zeitgenössischen Bereich sind internationale<br />
Schwergewichte wie Gagosian, Hauser + Wirth, Lisson,<br />
Thaddaeus Ropac, White Cube, Kamel Mennour, Pearl<br />
Lam, nächst St. Stephan und Gio Marconi sowie<br />
führende Galerien Deutschlands wie Sprüth Magers,<br />
Michael Werner, Gisela Capitain, Karsten Greve, Daniel<br />
Buchholz, Max Hetzler, Konrad Fischer, Eigen + Art,<br />
Nagel Draxler, NEU sowie die König Galerie. Zu den<br />
neuen Galerien, die zum ersten Mal teilnehmen oder<br />
zurückkehren, gehören Lisson Gallery aus London /<br />
New York / Hongkong, Kamel Mennour aus Paris /<br />
London, Gio Marconi aus Mailand, Buchmann aus<br />
Berlin / Lugano, CLEARING aus Brüssel / New York,<br />
Erika Deak aus Budapest , Nanzuka aus Tokio und<br />
Zilberman aus Istanbul / Berlin. Internationale<br />
Teilnehmer des Modernen und Nachkriegssektors<br />
runden das Programm ab und schaffen eine Brücke zu<br />
einer internationalen Perspektive, von wichtigen<br />
Galerien wie Lahumière und Le Minotaure aus Paris bis<br />
Whitestone und Taguchi aus Tokio sowie Lorenzelli und<br />
Kanalidarte aus Italien. Zu den Galerien, die zum ersten<br />
Mal teilnehmen oder nach Abwesenheit zurückkehren,<br />
gehören: Lelong aus Zürich / Paris / New York, Julian<br />
Sander aus Köln, Kanalidarte aus Bescia, Ernst Hilger<br />
aus Wien und Setareh aus Düsseldorf.Die<br />
COLLABORATIONS beinhalten 22 ausgewählte<br />
kuratierte Projekte, die von 36 Galerien präsentiert<br />
werden und jeden Aspekt der kollaborativen Praxis<br />
zeigen. Highlights sind Werke von Olga Balema und<br />
Juliette Blightman, präsentiert von Isabella Bortolozzi<br />
und Fons Welters, eine Einzelpräsentation von Isa<br />
Melsheimer, gezeigt von nächst St. Stephan sowie<br />
Esther Schipper und Jocelyn Wolff, oder eine<br />
Präsentation von der Wolfgang-Hahn-Preisträgerin<br />
Haegue Yang (Galerie Barbara Wien & Wien Verlag),<br />
deren Retrospektive im Rahmen der ART COLOGNE<br />
im Museum Ludwig zu sehen ist. (Foto: Art Cologne)
KUNST.INVESTOR News<br />
Günter Brus, Portfolio Ana IV, 1964/2004, mit Anna Brus, Foto: Khasaq (Siegfried Klein), © Belvedere, Wien<br />
Günter Brus- „Unruhe nach dem Sturm“<br />
Anlässlich seines achtzigsten Geburtstags würdigt das<br />
Belvedere 21 das Gesamtwerk von Günter Brus mit<br />
einer umfassenden Retrospektive.Passend zum<br />
Jahresmotto „Spirit of ’68“, das <strong>2018</strong> als Klammer für<br />
die gesamten Aktivitäten des Belvedere 21 fungiert,<br />
wird mit dieser Ausstellung Günter Brus als großer<br />
Kunstrebell der 1960er- Jahre gewürdigt. Fünfzig Jahre<br />
nach der radikalen Aktion Kunst und Revolution zeigen<br />
wir, dass Brus nie aufgehört hat sich weiterzuentwickeln<br />
und seine künstlerischen Mittel immer<br />
wieder neu zu erfinden, so Stella Rollig,<br />
Generaldirektorin Belvedere und Belvedere21. Günther<br />
Brus gehört heute zu den wesentlichen internationalen<br />
künstlerischen Positionen in Österreich. Als Vertreter<br />
des Wiener Aktionismus thematisiert der Künstler in<br />
den 1960er Jahren mit eindringlicher Präsenz die<br />
physische und psychische Verfasstheit des<br />
Menschen und die Ausgesetztheit des Individuums<br />
gegenüber gesellschaftlichen Regelwerken. Mit<br />
seinem radikalen, körperbezogenen und performativen<br />
Werk gelingt es ihm, sich von der „Marke“ Wiener<br />
Aktionismus zu lösen und sich als wesentlicher<br />
Wegbereiter der internationalen Aktions- und<br />
Performancekunst in die Geschichte einzuschreiben.<br />
1970 wendet sich Günter Brus von der Aktionskunst<br />
ab und beschäftigt sich zunehmend mit dem<br />
Medium Zeichnung, mit „Bild- Dichtungen“ und<br />
Theaterarbeiten. Ein Anliegen dieser Schau ist die<br />
umfassende Präsentation der ausgewählten Serien.<br />
Neben den bekannten Aktionsfotos, ergänzt um bisher<br />
kaum gezeigtes Material, werden Brus’ serielle<br />
Zeichnungen und „Bild-Dichtungen“, darunter der 160-<br />
teilige Zyklus Leuchtstoffpoesie und Zeichenchirurgie,<br />
in ihrer Gesamtheit gezeigt. Insgesamt sind rund 120<br />
Werkzyklen und Werke mit mehr als 700 Einzelobjekten<br />
in der Ausstellung zu sehen, darunter Filme und bisher<br />
unbekannte Werkserien. (Foto: © Belvedere)
KUNST.INVESTOR News<br />
Simon Fujiwara<br />
Hope House<br />
Hope House, 2017, Ausstellungsansicht, Dvir Gallery, Tel Aviv, 2017. Foto: Elad Sarig<br />
Das Hope House ist eine Rekonstruktion des Anne<br />
Frank Hauses, die im Kunsthaus Bregenz in<br />
Originalgröße nachgebaut wird. Die ambitionierte<br />
Installation — ein Gebäude in einem Gebäude, ein<br />
Museum in einem Museum — ist von dem Bastel-<br />
Bausatz zum Zusammensetzen des Modells des Anne<br />
Frank Hauses inspiriert, den Fujiwara im Shop des<br />
Museums in Amsterdam erworben hatte. Zum ersten<br />
Mal ist es nun möglich, das Anne Frank Haus als<br />
gigantische Skulptur über drei Stockwerke hinweg im<br />
Kunsthaus Bregenz zu erleben. Genau wie im<br />
originalen Wohnhaus sind es enge, schwach<br />
beleuchtete Korridore, durch die sich die Besucher<br />
schlängeln müssen, bevor sie zu einer Reproduktion<br />
des Bücherschranks gelangen, der die Familie Frank<br />
ab 1942 vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten<br />
in Deutschland verbarg. Ein Unterschied ist<br />
allerdings zu verzeichnen: Im Hope House hängen<br />
Kunstwerke an den Wänden, die Räume sind mit<br />
alltäglichen Gegenständen und Artefakten ausgestattet<br />
— ein Schreibtisch ist vorhanden, ein Tagebuch und<br />
ein Stift, eine mit Postern bestückte Schlafzimmerwand.<br />
Auf dem Dachboden ist Katzenfutter über den<br />
Holzfußboden verstreut, aber es ist keine Katze in<br />
Sicht, und tatsächlich scheint niemand mehr dort zu<br />
wohnen. Welche Erfahrung können Besucher aus<br />
dieser Re-konstruktion mitnehmen? Finden wir uns mit<br />
tragischen Ereignissen aus der Geschichte konfrontiert<br />
oder blicken wir in einen Spiegel, der uns unsere<br />
heutige Lebenswelt zeigt — in der nichts mehr so ist,<br />
wie es scheint? Im krassen Gegensatz zur soliden und<br />
minimalistischen Architektur des Kunsthaus Bregenz<br />
unternimmt das Hope House nicht den Versuch, ein<br />
echtes architektonisches Erlebnis zu vermitteln — und<br />
schon gar nicht eine authentische Erfahrung des Anne<br />
Frank Hauses. Es ist die Kopie einer Kopie und basiert<br />
auf einem Produkt, das auf dem freien Markt käuflich zu<br />
erwerben ist: eine Tatsache, aus der kein Hehl gemacht<br />
wird. Bei einem Besuch des Anne Frank Hauses hatte<br />
Fujiwara in Erfahrung gebracht, dass ein Großteil des<br />
heutigen Hauses eine Rekonstruktion ist — entstanden,<br />
um einen historischen Eindruck zu erzeugen. Für die<br />
Millionen von Besuchern, die das Haus Jahr für Jahr<br />
aufsuchen, scheint dies jedoch keinen Einfluss auf die<br />
Intensität des emotionalen Erlebens vor Ort zu haben.<br />
Warum nur? Es sind diese Widersprüche, die Fujiwara<br />
sensibel und genau aufgreift. Sein Universum ist voller<br />
komplexer und irrationaler Narrative und bringt eine<br />
unverwechselbare Praxis hervor, in der sich Video,<br />
Installation, Skulptur und Performance miteinander<br />
verbinden. Für Fujiwara ist es unsere Sehnsucht nach<br />
Fantasiewelten — jenseits aller Authentizität und sogar<br />
jenseits der Wahrheit —, die einige der von uns am<br />
meisten geschätzten Aspekte der Menschlichkeit<br />
fördert: Mitgefühl, Kreativität und Idealismus. Foto:<br />
[KUB Kunsthaus Bregenz. Dauer bis 8. April <strong>2018</strong>]
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Nr. 4, 1950 Lohner 98, Rufpreis € 300<br />
Im Bann der Scootermania<br />
Lambretta, Vespa & Co: Große Dorotheum<br />
Motorroller-Auktion am 6. April <strong>2018</strong><br />
Den 6. April <strong>2018</strong> sollten sich Lambrettisti, Vespisti und<br />
andere motorisierte Freiluftfanatiker dick in ihrem<br />
Kalender anstreichen. An diesem Tag werden im<br />
Dorotheum Fahrzeug und Technik-Zentrum Wien-<br />
Vösendorf rund 100 historische Motorroller um die<br />
Gunst der Käufer buhlen, wobei Lambretta den<br />
Löwenanteil stellt, angefangen vom allerersten Roller<br />
aus dem Hause Innocenti, der Lambretta 125 m.<br />
Jahrzehnte Scooter-Geschichte rollen vor dem<br />
geistigen Auge ab: Die von den 1940er bis 1990er<br />
Jahren produzierten Fahrzeuge und Ersatzteile<br />
stammen allesamt aus einer österreichischen<br />
Privatsammlung. Zu sehr attraktiven Rufpreisen<br />
zwischen 50 und 500 Euro stehen motorisierte<br />
Zweiräder – vom liebevoll restaurierten Gefährt bis zum<br />
Bastlerhit - zur Disposition. So könnte man in Kürze<br />
etwa mit einem grünen oder creme-roten Modell<br />
Lambretta DL 200 aus 1969 oder einer 1984 Lambretta<br />
Jet durch die Gegend lambrettan. „Schlank, lang, ein<br />
wenig zickig, aber wahnsinnig elegant.“, beschreibt ein<br />
Fan die Lambretta sehr treffend. Aber auch eine Vespa<br />
Primavera 125 aus 1975 macht ihrem Namen alle Ehre.<br />
Gleich drei höchst seltene KTM Mirabell setzen einen<br />
Kontrapunkt für weniger Italophile, ihnen zur Seite<br />
Kauba, Colibri und Lohner, Zeitzeugen längst<br />
vergessener Wiener Roller-Geschichte, oder der<br />
charmante dreirädrige Lieferwagen Cezeta CZ 505 aus<br />
1962. Zwischendrin ein Maicomobil, mehr Raumschiff<br />
als Roller, auch wenn es den einen oder anderen<br />
Handgriff braucht, bis es wieder abhebt. Der Frühling<br />
kann kommen! (Foto: Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Nr. 17, 1953 Maico Maicomobil MB 175, Rufpreis € 500<br />
Nr. 1, 1948 Lambretta 125 m (Tipo A), Rufpreis € 500
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Nr. 74, 1967 Lambretta SX 150, Rufpreis € 300<br />
Nr. 44 1959 Lambretta Li 150 Serie 1, Rufpreis € 200
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Nr. 41, 1958 KTM Mirabell 125 Luxus, Rufpreis € 300<br />
Nr. 41, 1958 KTM Mirabell 125 Luxus, Rufpreis € 300
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Pieter Brueghel II. (1564/65-1637/38), Der Bohnenkönig, Öl auf Holz, 75 x 105 cm, Schätzwert € 700.000 - 900.000<br />
Auktion 24. April <strong>2018</strong><br />
Feiern und Fernweh<br />
24. bis 26. April <strong>2018</strong>: Dorotheum-Auktionswoche mit Gemälden<br />
Alter Meister und des 19. Jahrhunderts sowie Antiquitäten<br />
Die erste große Auktionswoche des Jahres im<br />
Dorotheum Wien, angesetzt vom 24. bis zum 26. April<br />
<strong>2018</strong>, bietet Hochkarätiges an Gemälden Alter Meister<br />
und des 19. Jahrhunderts sowie Möbel, Skulpturen,<br />
Glas und Porzellan.<br />
Gemälde Alter Meister: Der König trinkt: Von Pieter<br />
Brueghel dem Jüngeren stammt ein bemerkenswertes<br />
Gemälde. Im Mittelpunkt der Darstellung steht das Fest<br />
der Heiligen Drei Könige. Traditionellerweise kam die<br />
Festgemeinde nach dem Kirchgang zu einem großen<br />
Mahl zusammen, das Los bestimmte jemanden aus<br />
ihrer Mitte zum König: Wer eine Bohne in seinem<br />
Kuchenstück fand, bekam sogleich eine Papierkrone<br />
aufgesetzt und hatte nun den Hofstaat – sprich: die<br />
Königin, den Narren, den Sänger, den<br />
Zeremonienmeister, den Vorkoster, den Pförtner und<br />
andere – zu bestellen. Sobald der König das Glas<br />
erhob, um daraus zu trinken, rief die Menge „Der König<br />
trinkt!“. Damit konnten die Feierlichkeiten beginnen. Die<br />
Darstellung des so genannten „Bohnenkönigs“ ist<br />
vermutlich einer verschollenen Vorlage des<br />
Zeitgenossen Martin van Cleve nachempfunden. Mit<br />
700.000 bis 900.000 Euro Schätzwert wird dieses<br />
Gemälde zum Top-Objekt der Altmeister-Auktion im<br />
Dorotheum am 24. April <strong>2018</strong>.
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
‚Kirtag und Karneval: Zahlreiche Figuren sind auf dem<br />
Ölgemälde von David Vinckboons zu sehen, das der<br />
Gutachter Klaus Ertz um das Jahr 1604 datiert.<br />
Dargestellt ist der St. Georgs-Kirtag, so wie er jedes<br />
Jahr in holländischen ländlichen Regionen stattfand.<br />
Typisch für ein Frühwerk des Künstlers ist es aus der<br />
Vogelperspektive gemalt. Er zeigt hier ausdrucksstark<br />
die Lebhaftigkeit des Festes, mit aufmerksam<br />
aufgenommenen Details, wie zum Beispiel einer<br />
religiösen Prozession, Trinkszenen, Tanz (€ 170.000 –<br />
200.000). Eines der schönsten und vor allem frühesten<br />
Beispiele von Karnevalsmotiven aus Venedig ist das<br />
Ölgemälde von Sebastian Vrancx (1573–1647). Es<br />
zeigt in einer kunstvollen Kombination Motive der<br />
Commedia dell‘Arte: den Stierkampf des Giovedi<br />
Grasso, Matachins mit großen Trommeln, Akrobaten,<br />
Buffoni, eine Straßentheaterszene mit einem<br />
Quacksalber, der seine Ware anpreist sowie das Paar<br />
aus Pantalone und Zanni. Im linken Vordergrund<br />
beobachtet eine elegant gekleidete Gruppe den<br />
Stierkampf. Hier könnte es sich um Erzherzog<br />
Ferdinand II. von Tirol und seinen Neffen Prinz<br />
Ferdinand von Bayern samt Begleitung handeln, deren<br />
Reise zum Karneval in Venedig im Jahr 1579<br />
dokumentiert ist. Das Werk wird in die Zeit um 1605<br />
datiert und wurde mit 180.000 bis 220.000 Euro<br />
bewertet.<br />
Hochzeit: Schon im April 2017 ließ das Dorotheum mit<br />
der Versteigerung einer Tafel eines Cassone, einer<br />
Hochzeitstruhe, aufhorchen. Auch diesmal gelangt eine<br />
solche zum Aufruf: „Die Geschichte der Lucrezia“, eine<br />
Tempera-Arbeit mit Gold und Silber auf Holz, vom<br />
Meister des Carlo III. di Durazzo (tätig in Florenz um<br />
1380 – 1420) ist mit 180.000 bis 200.000 Euro<br />
geschätzt. Giuseppe Maria Crespis „Sängerin am<br />
Spinett mit Bewunderern“ steht in Verbindung mit einer<br />
weiteren Version in den Uffizien in Florenz. Merriman,<br />
Autor der Crespi-Monographie beschreibt das Werk,<br />
das im Dorotheum angeboten wird als „eine bessere<br />
Version als jene in den Uffizien“ (€ 100.000 – 150.000).<br />
Eine bedeutende Venedig-Ansicht stammt von Antonio<br />
Joli, San Marco mit San Giorgio Maggiore und der<br />
Giudecca zeigen sich in der für Joli typischen<br />
fotografischen Qualität (€ 200.000 – 300.000). Den<br />
allerletzten spanischen Habsburger verewigte<br />
Sebastián Herrera Barnuevo im monumentalen<br />
Reiterbildnis „Carlos II. von Spanien im Knabenalter“.<br />
Das Bild diente den spanischen Hofmalern als Vorlage<br />
für ähnliche Kompositionen, wie kürzlich von<br />
Wissenschaftlern festgestellt wurde. Es gilt als eines<br />
der wichtigsten Werke des Künstlers und als eines der<br />
wenigen, die zur Gänze vom Meister ausgeführt<br />
wurden (€60.000 – 80.000).<br />
Gemälde des 19. Jahrhunderts: Reiseziel Italien: Er<br />
war einer der bedeutendsten Landschaftsmaler seiner<br />
Zeit: Oswald Achenbach. Zahlreiche seiner<br />
Auslandsreisen führten ihn nach Italien. Mit 150.000 bis<br />
200.000 Euro ist das 1890 entstandene Ölgemälde<br />
„Der Ausbruch des Vesuvs“ eines der am höchsten<br />
bewerteten Werke der Auktion „Gemälde des 19.<br />
Jahrhunderts“ am 25. April <strong>2018</strong>. Ein Motiv desselben<br />
Künstlers, diesmal aus Florenz, ist mit 18.000 bis<br />
25.000 Euro geschätzt. Italien-Motive bieten auch<br />
Giovanni Grubas, Guglielmo und Beppe Ciardi, Anton<br />
Romako oder Rudolf von Alt. Mit Ferdinand Georg<br />
Waldmüller oder Carl Spitzweg finden auch die<br />
bekanntesten Biedermeiermaler im Auktionsangebot<br />
Einzug.<br />
Weißes Gold: Aus Meißen oder der königlichen<br />
Porzellanmanufaktur Berlin stammen die Highlights der<br />
Dorotheum-Versteigerung am 26. April <strong>2018</strong>. Ernst<br />
Heinecke zeichnet für die eindrucksvolle<br />
Blumenmalerei in „Weichmalerei“ auf der Rokoko-<br />
Deckelvase der königlichen Porzellanmanufaktur Berlin<br />
verantwortlich. Die Blumen wurden nicht in Bukettform<br />
wie im 18. Jahrhundert angeordnet, sondern in ihrer<br />
Gesamtheit, einem Ausschnitt aus der Natur ähnelnd<br />
dargestellt. Ins Jahr 1890/1891 datiert die Dorotheum-<br />
Expertin dieses 87 cm hohe Prunkstück (€ 80.000 –<br />
140.000). Fortuna und Friede sind in jeder Form<br />
äußerst willkommen: Aus der Porzellanmanufaktur<br />
Meißen, 1883, stammen zwei in der Auktion<br />
angebotene Figuren. Die Personifikation der<br />
Glücksgöttin sowie des Friedens wurden nach einem<br />
Modell von Heinrich Schwabe gefertigt (Höhe 60 bzw.<br />
62 cm, € 50.000 – 70.000) - Foto: Dorotheum
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Giuseppe Maria Crespi (1665-1747), Sängerin am Spinett mit Bewunderern, Öl auf Leinwand, 59 x 47 cm, Schätzwert € 100.000 - 150.000<br />
Auktion 24. April <strong>2018</strong>
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Oswald Achenbach (1827-1905), Der Ausbruch des Vesuvs, 1890, Öl auf Leinwand, 122 x 152 cm, Schätzwert € 150.000 - 200.000<br />
Auktion 25. April <strong>2018</strong><br />
Sebastian Vrancx (1573-1647), Karnevalsszene auf dem Markusplatz in Venedig, Öl auf Holz, 50 x 74 cm, Schätzwert € 180.000 - 220.000<br />
Auktion 24. April <strong>2018</strong>
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Balthasar van der Ast (1593/904 - 1657), Stillleben, Öl auf Holz, 64 x 102,3 cm, Schätzwert € 300.000 - 500.000<br />
Auktion 25. April <strong>2018</strong>
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
David Vinckboons (1576-um 1632), Kirchweihfest des Hl. Georg, Öl auf Holz, 41,5 x 77 cm, Schätzwert € 170.000 - 200.000<br />
Auktion 24. April <strong>2018</strong>
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
2,34 Millionen Euro für "Liegende Fau" von Egon Schiele, das beste Kunstauktions-Ergebnis in Österreich
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Dorotheum<br />
„Es ist ein Blick zurück<br />
mit Freude!“<br />
Weltrekordpreis 792.500 Euro für Emilio Vedovas Großformat „Tensione“<br />
Das Dorotheum konnte im erfolgreichen Geschäftsjahr<br />
2017 zahlreiche Spitzenergebnisse erzielen. An erster<br />
Stelle dabei das beste Kunstauktions-Ergebnis in<br />
Österreich, nämlich 2,34 Millionen Euro für eine seit<br />
fast 90 Jahren in österreichischem Privatbesitz<br />
befindliche Zeichnung von Egon Schiele.<br />
Weltrekordpreis waren 792.500 Euro für Emilio<br />
Vedovas 1959 datiertes Großformat „Tensione“ bei der<br />
Auktion „Zeitgenössische Kunst“. Mit den<br />
Schwerpunkten Informel und CoBrA setzte das<br />
Dorotheum neue Akzente und konnte seine Position am<br />
internationalen Markt ausbauen. Bei den Gemälden des<br />
19. Jahrhunderts gab es im April mit 1,54 Millionen<br />
Euro das beste Ergebnis, das je in dieser Sparte im<br />
Dorotheum erreicht wurde, und zwar für das Gemälde<br />
zur Verlobung der späteren Kaiserin Elisabeth von<br />
Österreich, dem von Carl Theodor von Piloty und Franz<br />
Adam gemalten historisch bedeutsamen Porträtbild<br />
„Kaiserin Elisabeth von Österreich als Braut zu Pferd in<br />
Possenhofen“. Bei einer der besten Altmeister-<br />
Auktionen in der Geschichte des Dorotheum im April<br />
führte ein ursprünglich auf einer Hochzeitstruhe angebrachte<br />
Meisterwerk der Frührenaissance die<br />
Verkaufscharts an: „Die Schlacht von Pharsalos“ von<br />
Apollonio di Giovanni erreichte hervorragende 674.000<br />
Euro. Klassische Fahrzeuge spielen beim Dorotheum<br />
immer in der höchsten Liga mit und glänzen mit<br />
Verkaufsraten von fast 100 Prozent. Bei der<br />
herbstlichen Classic Expo Salzburg wechselte ein 1952<br />
Mercedes Benz 300 S Cabriolet für 563.000 Euro den<br />
Besitzer. Bei der Frühjahrsauktion setzte sich ein Horch<br />
853 Sportcabriolet aus dem Jahre 1938 mit knapp<br />
500.000 Euro an die Spitze. (Foto: © Dorotheum)<br />
Beste Altmeister-Auktionen in der Geschichte des Dorotheum: „Die Schlacht von Pharsalus“<br />
von Apollonio di Giovanni für hervorragende 674.000 Euro
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Das beste Ergebnis für 19. Jahrhundert im Dorotheum: 1,54 Millionen Euro für das Gemälde „Kaiserin Elisabeth<br />
von Österreich als Braut zu Pferd in Possenhofen“ von Carl Theodor von Piloty und Franz Adam
KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />
Ein 1952 Mercedes Benz 300 S Cabriolet für 563.000 Euro
KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen<br />
Ergebnisse der 8. Auktion der „RESSLER KUNST AUKTIONEN“<br />
Bei der Kunstauktion am 5. März in der Galerie OstLicht in der ehemaligen Anker<br />
Brotfabrik wurde knapp 1 Million Euro umgesetzt.<br />
Einer der höchsten Zuschläge wurde für eine frühe<br />
Arbeit von Hermann Nitsch erteilt. „Die Sinnlichkeit ist<br />
die Offenbarung“ mit Blut, Wachs und Wachskreide auf<br />
Jute entstand 1974 und erzielte ein Meistbot von €<br />
45.000 (Kaufpreis € 58.000). Ein großer Erfolg war<br />
auch Markus Prachensky beschieden. Sein „Senatus<br />
Populusque Romanus“, Acryl auf Leinwand, konnte um<br />
€ 51.600 verkauft werden. Eine hohe Steigerung erfuhr<br />
ein frühes Gemälde von Hans Staudacher, der kürzlich<br />
seinen 95. Geburtstag feierte und schon seit einiger<br />
Zeit eine äußerst gute Nachfrage erfährt. Sein 1961<br />
entstandenes kleines, auf Jute ausgeführtes Bild wurde<br />
von € 6.000 von mehreren Telefon- und Saalbietern auf<br />
das Doppelte gesteigert und kostete letztlich € 15.000.<br />
Besonders viel Interesse finden endlich auch die Bilder<br />
von Martha Jungwirth. Noch vor wenigen Jahren war<br />
sie auf dem Markt kaum präsent, jetzt haben sie die<br />
Sammler und Kunstliebhaber entdeckt. Eine<br />
Mischtechnik auf Papier reüssierte vom Rufpreis €<br />
5.000 auf € 13.500. Immer viel Interesse wecken<br />
Arbeiten von Franz West. „Auch einer“, eine<br />
Mischtechnik und Collage auf Zeitungspapier, fand erst<br />
um rund € 28.000 einen neuen Besitzer. Ein<br />
sensationeller Preis gelang auch mit einer<br />
Architekturzeichnung von Walter Pichler. Sie wurde um<br />
den sehr beachtlichen Betrag von € 14.000 einem<br />
Sammler zugeschlagen. „Insgesamt kann man sagen,<br />
dass der Markt gesund ist, weil sich immer mehr<br />
Menschen mit zeitgenössischer Kunst umgeben wollen.<br />
Der Markt ist sogar so stabil, dass er ein Auktions-<br />
Angebot von dreißig Werken von Hans Staudacher<br />
innerhalb von fünf Wochen scheinbar mühelos<br />
aufzusaugen vermag“ so Otto Hans Ressler. (Foto: ©<br />
Ressler Kunst Auktionen)
KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen<br />
Markus Prachensky, Senatus Populusque Romanus, Acryl auf Leinwand, 160 x 210 cm, 2004, verkauft um € 50.000<br />
Marta Jungwirth, ohne Titel, Mischtechnik auf Papier, 70 x 100 cm, 1993, verkauft um € 13.100
KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen<br />
Franz West, Auch einer, Mischtechnik und Collage auf Zeitungspapier, 29,5 x 22,5 cm, 1982, verkauft um € 27.500
KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen<br />
Adolf Frohner, Lazarus komm heraus, Öl auf Leinwand, 122,7 x 93,5 cm, 2002, verkauft um € 16.250
KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen<br />
Herbert Brandl und Loys Egg, ohne Titel, Öl, Goldbronze, Pigment auf Leinen, Holzapplikationen auf Holzplatte, 220 x 160 cm, 1989, verkauft<br />
um € 12.500
KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen<br />
Hans Staudacher, ohne Titel, Öl und Collage auf Jute, 100 x 70 cm, 1961, verkauft um € 15.000
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www.kunstinvestor.at<br />
Mail anzeigen@kunstinvestor.at<br />
Telefon +43.2243.21723<br />
Mobile +43.664.946.7039<br />
Wir sind auch auf den wichtigsten Social Media Kanälen vertreten
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Keith Haring<br />
Keith Haring(aus ser Serie Faces) Gottfried Helnwein (Copyright © Keith Haring Foundation)<br />
Die Albertina widmet Keith Haring (1958–1990), der<br />
<strong>2018</strong> 60 Jahre alt geworden wäre, eine umfassende<br />
Retrospektive. Die Schau beleuchtet das Schaffen des<br />
amerikanischen Ausnahmekünstlers sowohl aus<br />
kunsthistorischer als auch aus formaler Sicht. Der<br />
Schwerpunkt liegt auf Harings einzigartiger<br />
Zeichensprache, die sich als künstlerisches Alphabet<br />
wie ein roter Faden durch sein Schaffen zieht. In seinen<br />
U-Bahn-Bildern, Gemälden, Zeichnungen und<br />
Skulpturen verschreibt sich Haring sozialer<br />
Gerechtigkeit und stetiger Veränderung. Die Strahlkraft<br />
seines Werks ist bis heute ungebrochen, sein Einfluss<br />
auf ZeitgenossInnen sowie nachfolgende Künstlergenerationen<br />
gewaltig. Die Ausstellung ist von bis 24.<br />
Juni <strong>2018</strong> zu sehen. (Foto: © Albertina)
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Keith Haring, ohne Titel, September1983 (Copyright © Keith Haring Foundation)
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Keith Haring, ohne Titel, September1989 (Copyright © Keith Haring Foundation)
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Keith Haring, ohne Titel, September1985 (Copyright © Keith Haring Foundation)
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Keith Haring, ohne Titel, September1985 Andy Mouse (Copyright © Keith Haring Foundation)
KUNST.INVESTOR Albertina<br />
Keith Haring, ohne Titel, September1983 (Copyright © Keith Haring Foundation)
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
„... chaotisch!“<br />
Alfred Neumayr & Arnold Schmidt<br />
Arnold Schmidt, Frau, Bleistift- Foto: © Galerie Gugging<br />
„chaotisch“ bedeutet verworren, ungeordnet; nicht<br />
willens oder nicht fähig Ordnung zu halten, das sagt<br />
zumindest der deutsche Duden. Aber Gegensätze<br />
ziehen sich bekanntlich an. Mit diesem Motto<br />
präsentiert die Galerie Gugging die Schau<br />
„….chaotisch!“.. Möglicherweise hat man einen<br />
Eindruck des Chaos, wenn man die Werke dieser<br />
beiden Künstler betrachtet. Auf den ersten Blick haben<br />
Alfred Neumayrs und Arnold Schmidts Bilder nichts<br />
Gemeinsames, vielleicht auch nicht auf den zweiten<br />
Blick, aber bei näherer Betrachtung jedoch scheint man<br />
ein gemeinsames System zu erkennen: in dem<br />
scheinbar Chaotischen ist ein gewisses Maß an<br />
versuchter Ordnung und Harmonie zu finden. Ein<br />
Widerspruch? „In jedem Chaos ist Kosmos, in jeder<br />
Unordnung eine geheime Ordnung”- C. G. Jung<br />
Im Gegensatz zu Neumayrs kleinteiligen Arbeiten, ist<br />
den Werken von Arnold Schmidt die pure Energie<br />
anzusehen. Sein Strich erscheint schnell, fast<br />
ungeduldig. Seit 1986 lebt „Andi“ im Haus der Künstler.<br />
Die ankommenden Mitarbeiter und Besucher begrüßt er<br />
jeden Tag mit einem frischen „Guten Morgen“ und mit<br />
der Frage, ob er behilflich sein kann. Schmidts Arbeiten<br />
bestechen durch ihren expressiven Charakter. Die<br />
Frohnatur beginnt mit einem einfachen Kreis und<br />
zaubert daraus allerlei Figuren, Vögel, Fahrräder oder<br />
Flugzeuge. Bei der Formatwahl setzt sich der Künstler<br />
keinerlei Grenzen. Mit Hilfe von Ölkreide, Bleistift oder<br />
Acryl entwickelt er ein dichtes Gefüge von Linien auf<br />
Leinwand oder Papier, das auf den Betrachter eine<br />
große Sogwirkung ausübt. Mit schnellem, dynamischen<br />
Strich stellt er zuerst mit Wachskreide das Motiv dar<br />
und übermalt es anschließend mit Aquarellfarben.<br />
Dabei kann es schon einmal passieren, dass durch das<br />
feste Aufdrücken der Farben ein Werk perforiert. Auch<br />
„Andi“ ist regelmäßiger Besucher des offenen Ateliers<br />
in Gugging und arbeitet in unmittelbarer Nähe von<br />
Alfred Neumayr. Seine Werke sind in vielen privaten<br />
und öffentlichen Sammlungen, wie der Sammlung<br />
Hannah Rieger oder der Niederösterreichischen<br />
Landessammlung St. Pölten, zu finden. [Galerie<br />
Gugging- Ausstellungsdauer: 22. Februar bis 4. Mai<br />
<strong>2018</strong>. Foto: ©Galerie Gugging]
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Alfred Neumayr, Ohne Titel, Tusche auf Papier 2016 - Foto: © Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Arnold Schmidt, Figur Aquarellfarbe, Wachskreide, 2017 - Foto: © Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Alfred Neumayr, AAHAA, Tusche auf Leinwand, 2015 - Foto: © Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Alfred Neumayr, Carnock Scottland 2017- Foto: © Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />
Arnold Schmidt, Fahrrad, 2017- Foto: © Galerie Gugging<br />
Arnold Schmidt, Flugzeug, 2012- Foto: © Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR MAK<br />
300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur<br />
Mit der umfassenden Jubiläumsausstellung 300 JAHRE<br />
WIENER PORZELLANMANUFAKTUR beleuchtet das<br />
MAK die Geschichte und Bedeutung der zweitältesten<br />
europäischen Porzellanmanufaktur. Gegründet im Mai<br />
1718 durch Vergabe eines kaiserlichen Privilegiums zur<br />
Porzellanerzeugung an Claudius Innocentius Du<br />
Paquier setzte die Wiener Porzellanmanufaktur in den<br />
folgenden Jahrzehnten ästhetische Maßstäbe. Rund 1<br />
000 Objekte aus den Beständen des MAK sowie aus<br />
nationalen wie internationalen Sammlungen bieten<br />
einen eindrucksvollen Überblick über Wiener<br />
Entwicklungen im Kontext asiati- scher Vorläufer und<br />
europäischer Konkurrenten. Seit seinen<br />
Gründungsjahren bewahrt das MAK den Nachlass der<br />
ab 1744 kaiserlich geführten, 1864 geschlossenen<br />
Wiener Porzellanmanufaktur und widmet sich der<br />
Erforschung des Porzellans. Mit Beispielen aus allen<br />
Epochen der Produktion gibt der Nachlass einen<br />
Überblick über rund 150 Jahre Porzellanherstellung in<br />
Wien. Die Wiener Porzellanproduktion deckte ein<br />
breites keramisches Spektrum ab: von Tafelservice und<br />
Vasen über Uhren, qualitätsvolle Porzellanskulpturen,<br />
szenische und florale Miniaturen, Porzellanmalereien<br />
mit Reliefgolddekor und Kobaltblau bis hin zu<br />
großformatigen Porzellanbildern mit Blumenstillleben.<br />
Über viele Jahrhunderte galt Porzellan in Europa als<br />
kostspieliger, aus China und Japan importierter<br />
Luxusartikel. Erst nach der Entdeckung des<br />
Geheimnisses der Porzellanerzeugung durch den<br />
Chemiker und späteren Gründer der Manufaktur<br />
Meißen, Johann Friedrich Böttger, wurde das Porzellan<br />
in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zur<br />
bevorzugten europäischen Luxusware. Die Gründung<br />
der Wiener Porzellanmanufaktur setzt den<br />
Kulturtransfer zwischen Asien und Europa voraus. Die<br />
Ausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLA-<br />
NMANUFAKTUR rollt die faszinierende Geschichte der<br />
Wiener Produk- tion im Kontext der Manufakturen in<br />
Meißen, Nymphenburg, Berlin und Fran- kenthal<br />
(Deutschland) sowie Doccia (Italien) und Sèvres<br />
(Frankreich) und auch im Spiegel asiatischer Porzellane<br />
und Silberarbeiten auf. Nur so kann eine<br />
historischkritische Einschätzung ihres gestalterischen<br />
Vermächtnisses und ihrer Rolle als Vorbild für<br />
nachfolgende Manufakturen geboten werden. Bis heute<br />
gelten die Erzeugnisse von Claudius Innocentius Du<br />
Paquier und aus der kaiserlichen Periode als wertvolle<br />
Sammlerobjekte.Stil und Geschmack der Produkte der<br />
Wiener Porzellanmanufaktur setzten in der Frühzeit und<br />
im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts immer wieder<br />
Standards. Wie rege der Austausch mit anderen<br />
europäischen Porzellanmanufakturen war, wird unter<br />
anderem an zahlreichen Meißner Dekormalern –<br />
darunter Christian Daniel Busch und Johann Gottfried<br />
Busch, Samuel Hitzig, Johann Gottfried Klinger oder<br />
Ludwig von Lücke – deutlich, die Mitte des 18.<br />
Jahrhunderts nach Wien wechselten. Zu Hauptwerken<br />
der Wiener Porzellanmanufaktur, wie dem<br />
Porzellanzimmer aus dem Brünner Palais Dubsky (um<br />
1740) oder dem Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl<br />
(Wien, 1767/68), liefert die Ausstellung 300 JAHRE<br />
WIENER PORZEL- LANMANUFAKTUR mit bis dato<br />
unveröffentlichten Dokumenten neueste wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse. Sowohl das „Dubsky-<br />
Zimmer“, eine der ersten Zimmerausstattungen mit<br />
europäischem Porzellan, als auch der Tafelaufsatz aus<br />
dem Stift Zwettl sind permanent in der von Donald Judd<br />
gestalteten MAK- Schausammlung Barock Rokoko<br />
Klassizismus ausgestellt. [MAK. Ausstellungsdauer 16.<br />
Mai – 23. September <strong>2018</strong> – Foto: © MAK]
KUNST.INVESTOR MAK<br />
La belle Chocolatière de Vienne - Foto: © MAK
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Deckeldose Schildkröte - Foto: © MAK<br />
Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl - Foto: © MAK
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Musterpokal Kaiserliche Porzellanmanufaktur Wien - Foto: © MAK
KUNST.INVESTOR LENTOS<br />
Gustav Klimt um 1916,<br />
Archiv des LENTOS<br />
Koloman Moser, in jungen Jahren, 1890<br />
IMAGNO Brandstätter Images<br />
Egon Schiele vor dem Bild „Waldandacht“,<br />
1915, Foto: J. Fischer, Albertina Wien<br />
1918 – KLIMT • MOSER • SCHIELE<br />
Gesammelte Schönheiten<br />
Gustav Klimt, Kolo Moser und Egon Schiele prägten die<br />
Kunst in Wien um 1900 nachhaltig. Durch den<br />
plötzlichen Tod dieser weltberühmten Vertreter der<br />
Wiener Moderne verlor die Wiener Avantgarde im<br />
Schicksalsjahr 1918 drei ihrer genialsten Vertreter. Die<br />
Ausstellung im LENTOS zeigt zum 100. Todestag<br />
dieser drei Ikonen der Kunstgeschichte 76<br />
Meisterwerke, darunter die über 50 Jahre verschollene<br />
Klimt-Zeichnung Zwei Liegende. Die repräsentative, auf<br />
zwei Geschossen gestaltete Ausstellung im LENTOS<br />
zeigt die kostbarsten Bestände der städtischen Museen<br />
(LENTOS und NORDICO) und des Oberösterreichischen<br />
Landesmuseums, ergänzt durch Leihgaben aus<br />
Privatbesitz. Erstmals werden diese oberösterreichischen<br />
Kunstschätze gemeinsam in einer Ausstellung<br />
präsentiert.<br />
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges waren nicht<br />
nur das deutsche Kaiserreich und die österreichischungarische<br />
Monarchie erloschen, auch das Ende der<br />
Kunst als dekorative, heilende Kraft war besiegelt. Im<br />
Untergeschoss des LENTOS kann das bewegte Leben<br />
von Klimt, Moser und Schiele anhand inszenierter<br />
Biografien bis zu ihrem Todesjahr 1918 nachverfolgt<br />
werden. Ebenfalls thematisiert werden die Lebensläufe<br />
der Sammler Hellmut Czerny, Otto Gerstl, Wolfgang<br />
Gurlitt und Walther Kastner, die den Grundstock für die<br />
Bestände der Museen der Stadt Linz und des<br />
Oberösterreichischen Landesmuseums bilden.<br />
Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre<br />
klären Rätsel um die Entstehung berühmter Werke und<br />
die Biografien der Porträtierten. Geschichten und<br />
Beziehungsgeflechte spannen sich in der Ausstellung<br />
auf und machen Kunstgeschichte lebendig.<br />
Neue Forschungsergebnisse zum Bildnis Trude Engel:<br />
Im Obergeschoss des LENTOS werden neben<br />
ausgewählten Werken neue Ergebnisse<br />
kunsttechnologischer Untersuchungen des berühmten<br />
Gemäldes Bildnis Trude Engel von Egon Schiele<br />
vorgestellt. Das Gemälde zeigt die Tochter des<br />
Zahnarztes Dr. Hermann Engel, der Schiele behandelte<br />
und als Gegenleistung Bilder als Bezahlung annahm.<br />
Das noch unfertige Werk fand jedoch keinen Gefallen<br />
und wurde von Trude Engel /1899-1992) mit einem<br />
Messer attackiert. Auf der Rückseite erkennt man die<br />
Einstiche, die mit Pappstreifen verklebt und vorderseitig<br />
retuschiert wurden. Vermutlich wurde das Bild von<br />
Schiele selbst restauriert. Die Röntgenaufnahme<br />
offenbart einen übermalten Kopf an der Spitze des<br />
kegelförmigen Aufbaus, der auf eine ältere, verworfene<br />
Komposition schließen lässt. Schiele hat also für das<br />
Porträt eine alte Leinwand wiederverwendet.
KUNST.INVESTOR LENTOS<br />
Egon Schiele, Bildnis Trude Engel, um 1913, LENTOS<br />
Gustav Klimt, Frauenkopf, 1917- LENTOS<br />
Koloman Moser, Badende, um 1911- Privatsammlung
KUNST.INVESTOR LENTOS<br />
Egon Schiele, Mutter mit Kind in rotem Mantel, 1911- LENTOS
KUNST.INVESTOR LENTOS<br />
Das Aquarell Mutter mit Kind in rotem Mantel aus dem<br />
Jahr 1911 (vgl. Original im Untergeschoss) könnte eine<br />
mögliche Vorstudie sein. Anhand stilistischer Merkmale<br />
und der neuen Erkenntnisse durch die Untersuchungen<br />
konnte das Gemälde von Kurator und Restaurator<br />
Andreas Strohhammer außerdem von 1911 auf das<br />
Jahr 1913 neu datiert werden. Obwohl der Zahnarzt<br />
insgesamt sechs Werke von Schiele entgegen nahm,<br />
hatte auch er kein Verständnis für seine Malerei und<br />
verschenkte das Bildnis Trude Engel noch während des<br />
Krieges. Das Bild wurde im Jahr 1953 von Wolfgang<br />
Gurlitt erworben.<br />
Verschwundene Klimt-Zeichnung wird im LENTOS<br />
präsentiert: Die Grafik Zwei Liegende kann erstmals<br />
nach einem halben Jahrhundert in der Schau 1918 –<br />
Klimt • Moser • Schiele wieder der Öffentlichkeit gezeigt<br />
werden. Die Zeichnung ist ein Spätwerk. Das Bild mit<br />
den beiden liegenden Frauen gehört aufgrund der<br />
manierierten Proportionen laut Zuweisung von<br />
Kunsthistorikerin Alice Strobl der letzten<br />
Schaffensperiode von Klimt an und kann um 1916/1917<br />
datiert werden. Es erweist sich als mögliche Vorstudie<br />
zur Aktdarstellung für das zerstörte Gemälde Die<br />
Freundinnen. Auffallend ist das Einsinken, das<br />
Verschwinden der beiden schlafenden, halbnackten<br />
Frauen in Tuchenden, Pölstern und Decken, was zur<br />
Steigerung der Helligkeit des unbedeckten Bauches<br />
und der Scham beiträgt. Die in Linz geborene<br />
Künstlerin Olga Jäger (1880–1965) übergab die<br />
Zeichnung am 11. Jänner 1951, als Leihgabe der<br />
Neuen Galerie der Stadt Linz – Gründer und Leiter<br />
Wolfgang Gurlitt. Die Wiener Albertina, an welche die<br />
Neue Galerie unter Leitung von Walter Kasten die<br />
Zeichnung für eine Ausstellung verliehen hatte, stellte<br />
sie 1964 zurück. Seither fehlte von der Zeichnung jede<br />
Spur. 2016 verurteilte das Landesgericht Linz die Stadt<br />
zum Schadenersatz in der Höhe von € .. Das<br />
geheiisolle Vershide ist ei Kriialfall: Die pensionierte<br />
und 2017 verstorbene Sekretärin von Walter Kasten<br />
nahm das Bild widerrechtlich an sich. Sie verfügte, die<br />
Zeichnung nach ihrem Tod der Stadt zurückzugeben.<br />
Ein Rechtsanwalt der Verstorbenen überbrachte die<br />
Zeichnung am 15. Jänner <strong>2018</strong> ins LENTOS<br />
Kunstmuseum Linz.<br />
Provenienzforschung im LENTOS: Die Stadt Linz<br />
setzt sich seit Jahrzehnten kritisch mit der Zeit des<br />
Nationalsozialismus auseinander. Die<br />
Provenienzforschung der LENTOS wird in der<br />
Ausstellung im Lesesaal im 1. Obergeschoss<br />
thematisiert. Die Sammlung des LENTOS (bzw. zuvor<br />
der Neuen Galerie der Stadt Linz) wird seit 1998<br />
systematisch überprüft. Die Recherchen konzentrieren<br />
sich vorrangig auf den Gemäldebestand aus der<br />
Sammlung Wolfgang Gurlitt. Bis einschließlich <strong>2018</strong><br />
wurden 13 Werke vorwiegend aus der LENTOS<br />
Sammlung restituiert, darunter Gemälde von Egon<br />
Schiele, Gustav Klimt, Anton Romako, Emil Nolde und<br />
Lovis Corinth. Zwei Restitutionsfälle, das Bildnis Ria<br />
Munk von Gustav Klimt und Krumauer Landschaft<br />
(Stadt am Fluss) von Egon Schiele stechen besonders<br />
heraus und werden näher beleuchtet. Das Porträt Ria<br />
Munk wurde 2009 an die Erben restituiert. Kurz darauf<br />
wurde es 2010 bei Christie’s in London um über 20 Mio.<br />
€ ersteigert. Es befidet sich heute i der Leis Colletio.<br />
Eie ähnlich hohe Preis, nämlich 16 Mio. € erzielte Ego<br />
Shieles Krumauer Landschaft (Stadt am Fluss), die<br />
2003 restituiert wurde. [Lentos. Dauer bis 21. Mai <strong>2018</strong><br />
- Foto: © Lentos]
KUNST.INVESTOR LENTOS<br />
Koloman Moser, Venus in der Grotte III, 1916- LENTOS
KUNST.INVESTOR LENTOS<br />
Gustav Klimt, Frauenkopf – Brustbild im Dreiviertelprofil nach links, um 1916, Oö. Landesmuseum
KUNST.INVESTOR MAK<br />
KLIMT’S MAGIC GARDEN<br />
A Virtual Reality Experience by Frederick Baker<br />
Mit KLIMT’S MAGIC GARDEN: A Virtual Reality<br />
Experience by Frederick Baker lanciert das MAK am<br />
100. Todestag von Gustav Klimt ein fantastisches,<br />
virtuelles Ausstellungsexperiment. Auf Basis von<br />
hochaufgelöstem Bildmaterial reinszeniert der<br />
renommierte Filmemacher Frederick Baker Klimts in<br />
neun Teilen erhaltene Entwurfszeichnungen für den<br />
Mosaikfries im Speisesaal des Brüssler Palais Stoclet<br />
(1910/1911) und eröffnet neue Perspektiven auf einen<br />
der Höhepunkte der MAK-Sammlung. Im speziell für<br />
experimentelle Ausstellungs- und Vermittlungsformate<br />
eingerichteten MAK FORUM kann man sich entweder<br />
selbst in die interaktive 3-D-Landschaft begeben oder<br />
den „Director’s Cut“ wählen: Frederick Baker zeichnet<br />
darin seinen individuellen Weg durch KLIMT’S MAGIC<br />
GARDEN nach. Die jeweiligen Virtual-Reality-<br />
Erlebnisse der Headset-TesterInnen werden für andere<br />
BesucherInnen auf synchronisierte Bildschirme<br />
übertragen. Gustav Klimts Flächengestaltung und die<br />
Möglichkeiten des virtuellen Raums mixt Baker mit<br />
modernster Technologie zu einem neuartigen<br />
Zusammenspiel von Zwei- und Dreidimensionalität. Der<br />
Titel KLIMT’S MAGIC GARDEN und die vielschichtige<br />
Struktur des virtuellen Projekts evozieren Assoziationen<br />
zu einem Labyrinth – die von Baker definierte Metapher<br />
für seine Reise von der Erwartung zur Erfüllung. Bakers<br />
filmisches Experiment kann auch als zeitgenössische<br />
Interpretation der Idee des Gesamtkunstwerks im Sinne<br />
der von Philosoph Odo Marquard attestierten „Tilgung<br />
der Grenze zwischen ästhetischem Gebilde und<br />
Realität“ gelesen werden. Mit KLIMT’S MAGIC<br />
GARDEN setzt das MAK, das sich intensiv mit der<br />
Digitalen Moderne beschäftigt, einmal mehr<br />
Vergangenheit und Gegenwart in Beziehung<br />
zueinander. Frederick Baker gelang in Zusammenarbeit<br />
mit Markus Cermak, 3D Graphic Artist, dem Sound<br />
Designer und Komponisten George Taylor und der<br />
Videopostproduktion Christian Leiss eine Synergie aus<br />
künstlerischer Kreativität und technologischer<br />
Innovation. [Mak. Ausstellungsdauer bis 22. April <strong>2018</strong><br />
– Foto: © MAK]<br />
Frederick Baker: Der Filmemacher und Digitalkünstler Frederick Baker hat mit seiner Firma Filmbäckerei über 50 Filme<br />
für das Kino, BBC und ARTE produziert. Er beschäftigt sich intensiv mit der künstlerischen Neuinterpretation von<br />
kulturellem Erbe. Das während seiner Tätigkeit als Digital Humanities-Forscher an der Cambridge University<br />
entstandene Virtual-Reality-Projekt Pitoti Prometheus (2016) – eine Version von Goethes Prometheus – wurde mit dem<br />
Europa-Nostra-Preis der EU (2016) sowie dem 3D Guild Award in der Kategorie „3D Virtual Reality Animated Film“<br />
(2016) prämiert und für das Ars Electronica Festival 2017 ausgewählt.
KUNST.INVESTOR MAK<br />
Frederick Baker, Still aus dem Director’s Cut zu KLIMT’S MAGIC GARDEN: A Virtual Reality Experience by Frederick Baker, <strong>2018</strong>, ©<br />
Frederick Baker<br />
Frederick Baker, Still aus dem Director’s Cut zu KLIMT’S MAGIC GARDEN: A Virtual Reality Experience by Frederick Baker, <strong>2018</strong>, ©<br />
Frederick Baker
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Ydessa Hendeles, From her wooden sleep…, 2013, Installationsansicht:The Milliner’s Daughter, 2017,<br />
The Power Plant, Toronto © Ydessa Hendeles, Courtesy die Künstlerin, Foto: Robert Keziere<br />
Ydessa Hendeles - Death to Pigs<br />
Death to Pigs ist die erste umfassende Retrospektive<br />
der kanadischen KünstlerinYdessa Hendeles in Europa.<br />
Die Praxis von Ydessa Hendeles zeichnet sich durch<br />
das Zusammenstellen von Erlebtem, Erzähltem und<br />
Interpretiertem aus. Ihre Kompositionen entfalten<br />
eigenständige Narrationen und vermitteln eine<br />
Reflexion über Zugehörigkeit, Andersheit und<br />
Ausgrenzung. Ihr Werk ist durch eine zeitgenössische<br />
Denkweise geprägt, die über gewohnte politische<br />
Narrative hinausgeht und historische wie kulturelle<br />
Ereignisse berücksichtigt. Sie beschäftigt sich mit<br />
Vorstellungen von „Heimat“ und hinterfragt, was dies in<br />
einer globalisierten Welt bedeuten kann, die Menschen<br />
nicht nur durch Mobilität voneinander trennt, sondern<br />
auch unfreiwillige Migration notwendig macht.<br />
Hendeles’ Werk ist eng verbunden mit ihrer eigenen<br />
Biografie als Tochter von Holocaust-Überlebenden, die<br />
in den frühen 1950er Jahren nach Kanada emigrierten.<br />
Die in ihrer Kunst entwickelten Erzählungen sind<br />
ebenso universell wie spezifisch – sie verhandeln<br />
Themen wie Verlust und Entfremdung und laden die<br />
Betrachter/innen ein, Verbindungen zu sich zu finden<br />
oder herzustellen. In ihrer künstlerischen Praxis<br />
reflektiert Hendeles auch ihr Leben und ihre vielfältigen<br />
Erfahrungen und spricht aber gleichzeitig allgemeine<br />
Modi eines anthropologisch universellen Erlebens an.<br />
Sie untersucht Mechanismen sozialer Inklusion und<br />
Exklusion, und wie diese zu Vorstellungen von<br />
„Fremdheit“ in Verbindung stehen. Wie der Philosoph<br />
Zygmunt Bauman treffend beschrieb, hat der Prozess<br />
der Modernisierung nicht nur zu Rationalisierung und<br />
individueller Freiheit geführt, sondern auch zu<br />
Überwachung und sozialer Ausgrenzung. Nach<br />
Bauman, fand mit Beginn der Industrialisierung eine<br />
Ordnung der Welt statt, in der nicht alle sozialen<br />
Gruppen rational integriert wurden. Ihre vermeintliche<br />
„Andersartigkeit“ ließ diese Gruppen als unbestimmbare<br />
Subjekte erscheinen, die nicht in übliche<br />
Vorstellungsmuster passten und daher Auslöser für<br />
unbestimmte Angst wurden.
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Ydessa Hendeles, Detail aus Crypt, 2016: Santos figure holding a candle, Italien, ca. 18. Jhd.,<br />
Installationsansicht: The Power Plant, Toronto, 2017, Foto: Robert Keziere
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Ydessa Hendeles, Blue Beard, 2016 © Ydessa Hendeles, Courtesy die Künstlerin, Foto: Robert Keziere
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
THE BIRD THAT MADE THE BREEZE TO BLOW (Aero-Car No. 500), 2011: Detail aus THE BIRD THAT MADE THE BREEZE TO BLOW, 2006–2011,<br />
Installationsansicht: König Galerie, Berlin, 2012, © Ydessa Hendeles, Courtesy die Künstlerin, Foto: Robert Keziere<br />
In Zeiten, in denen wir mit regressiven Tendenzen in<br />
Politik und Gesellschaft konfrontiert sind, werden<br />
Vorstellungen von „Fremdheit“ und „Andersartigkeit“<br />
produziert und diskutiert. In der westlichen Welt<br />
verbreiten populistische und konservative Parteien<br />
sowie identitäre Bewegungen Ideen von sogenannten<br />
kulturellen Identitäten mit dem Ziel vermeintlicher<br />
Vereinfachung komplexer Zusammenhänge. Hendeles’<br />
Arbeiten erinnern uns an die Dialektik sozialer<br />
Entwicklungen und ermutigen uns, aus der Geschichte<br />
zu lernen. In ihren Werken schaut sie in die<br />
Vergangenheit, und kommentiert damit unsere Zukunft,<br />
eine Zukunft, die nur in ihrer globalen Vernetzung<br />
verstanden werden kann. Sammlung, Erinnerung,<br />
Akkumulation von Wissen und Objekten,<br />
Wunderkammer und Spurensuche sind Themen die<br />
Ydessa Hendeles‘ Arbeit informieren. Die Künstlerin<br />
arbeitet oftmals mit gefundenen, häufig historischen<br />
Objekten und Artefakten, die sie in einen<br />
Ausstellungszusammenhang bringt oder in komplexen,<br />
raumgreifenden Installationen zueinander in Beziehung<br />
setzt. Durch den Einsatz der „Ausstellung als Medium“<br />
hinterfragt Hendeles nicht nur, was es bedeutet,<br />
Künstler/in, Kurator/in oder Sammler/in zu sein,<br />
sondern stellt auch das gegenwärtige Kunstsystem auf<br />
den Prüfstand. Ydessa Hendeles’ Ausstellung wird sich<br />
über beide Hallen der Kunsthalle Wien<br />
Museumsquartier erstrecken und mehrere zentrale<br />
Werkkomplexe der Künstlerin aus den vergangenen<br />
dreizehn Jahren zu einem vielschichtigen Narrativ<br />
verbinden. Als eine zentrale Arbeit wird die dem<br />
Ausstellungstitel entsprechende Installation Death to<br />
Pigs präsentiert, die sich auf metaphorischer Ebene mit<br />
Stigmatisierung und eskalierender Gewalt beschäftigt.<br />
From her wooden sleep… ist ein raumgreifendes<br />
Arrangement von mehr als 150 menschengroßen<br />
historischen Gliederpuppen aus Holz, die früher<br />
Künstler/innen als Ersatz für menschliche Modelle<br />
dienten. Weitere Rauminstallationen präsentieren sich<br />
als dichte Überlagerungen präzise recherchierter<br />
kulturgeschichtlicher Inhalte und autobiografischer<br />
Referenzen. Die Arbeiten werden für die Kunsthalle<br />
Wien um neue Komponenten erweitert und so in neue<br />
Kontexte gesetzt. [Kunsthalle Wien. Dauer bis 27. Mai<br />
<strong>2018</strong> – Foto: © Kunsthalle Wien]
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Ydessa Hendeles, Detail aus Predators & Prey (The Denslow's Mother Goose Project), 2005–2017.<br />
Installationsansicht: Ydessa Hendeles Art Foundation, Toronto, 2006. Foto: Robert Keziere
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />
Ydessa Hendeles, Princess (1964), 2015: Leslie Van Houten as Homecoming Princess, 1964;Animal Farm: A Fairy Story,<br />
George Orwell, 1945: Detail aus Death to Pigs, 2015–2016,Installationsansicht: Barbara Edwards<br />
Contemporary, Toronto, 2016, © Ydessa Hendeles, Courtesy die Künstlerin, Foto: Robert Keziere
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />
Foto: Axel Hüttet, Furkablick, Schweiz / Switzerland, 1994, C-Print 187 x 213 cm<br />
Foto: Axel Hüttet, Wien, Belvedere-2, 2015, Glasdruck / Glass Print 110 x 140 cm
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />
Axel Hütte<br />
Imperial – Majestic – Magical<br />
Foto: Axel Hütte, Wien, Belvedere-2, 2015, Glasdruck / Glass Print, 110 x 140 cm<br />
Die Kunsthalle Krems zeigt ab 11. März <strong>2018</strong> die erste<br />
umfassende Ausstellung von Axel Hüttes<br />
fotografischem Werk in Österreich. Hütte, der 1951 in<br />
Essen geboren wurde und heute in Düsseldorf lebt und<br />
arbeitet, zählt zu den führenden ProtagonisIinnen der<br />
aktuellen Landschaftsfotografie; er hat wesentlich zum<br />
Selbstbewusstsein der Fotografie in der bildenden<br />
Kunst ab den späten 1970er- Jahren beigetragen. Mit<br />
seinen Kolleginnen und Kollegen der Düsseldorfer<br />
Becher-Schule wie Candida Höfer, Andreas Gursky<br />
oder Thomas Struth steht Hütte für den<br />
Tableaucharakter des Fotos als gleichwertiges<br />
Gegenstück zum Gemälde. Axel Hüttes künstlerisches<br />
Werk setzt in den späten 1970er-Jahren mit einer<br />
starken Versachlichung der Realität von Porträts und<br />
urbanen Innen- und Außenräumen ein. Im Laufe der<br />
frühen 1990er- Jahre vergrößert der Künstler das<br />
Bildformat deutlich und die Landschaft wird das<br />
bestimmende Thema. Im Unterschied zu den frühen<br />
dokumentarischen Arbeiten haben die neueren,<br />
großformatigen Werke eine eher imaginative und<br />
halluzinatorische Dimension. In der Ausstellung in der<br />
Kunsthalle Krems wird vor allem ein Dialog zwischen<br />
älteren Zyklen und neueren Werkblöcken mit gleichen<br />
Themenbereichen präsentiert. Porträtserien in<br />
sachlicher Frontalität treffen auf flirrende Figurenbilder<br />
mit Landschaftscharakter, Bergbilder der 1990er-Jahre<br />
auf jüngere alpine Fotografien, venezianische<br />
Stadtansichten auf aktuelle Bilder der Lagunenstadt.<br />
Eigens für die Kunsthalle Krems entstand ein Zyklus<br />
imperialer Bauten und Räume, die in österreichischen<br />
Palais, Schlössern und Stiften – Melk, Altenburg, St.<br />
Florian, Belvedere – aufgenommen wurden. Ergänzt<br />
wird die Schau mit den bis dato weitgehend<br />
unbekannten Videoarbeiten des Künstlers. [Kunsthalle<br />
Krems. Dauer bis 10. Juni <strong>2018</strong> – Foto: © unsthalle<br />
Krems]
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />
Foto: Axel Admont, Bibliothek / Library, 2017, Glasdruck / Glass print, 69 x 58 cm
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems<br />
Foto: Axel Hütte, Wasserfall Brühl, Österreich / Waterfall Brühl, Austria, 2012<br />
Pigmentdruck / Pigment print (Ditone) 235 x 155 cm
KUNST.INVESTOR Westlicht<br />
August Sander<br />
Porträt einer Gesellschaft<br />
August Sander Handlanger 1928<br />
Mit August Sander widmet sich das Wiener<br />
Fotomuseum WestLicht einem herausragenden<br />
Klassiker der Fotografiegeschichte. Die 70 Porträts des<br />
wegweisenden Vertreters der Neuen Sachlichkeit und<br />
Pioniers der dokumentarisch-konzeptuellen Fotografie<br />
sind in dieser Zusammenstellung zum ersten Mal in<br />
Österreich zu sehen. Es handelt sich dabei um das<br />
Reenactment einer Ausstellung, die der Fotograf 1963,<br />
ein Jahr vor seinem Tod, noch selbst kuratiert hatte.<br />
WestLicht-Vorstand Peter Coeln: „August Sander ist<br />
einer der ganz Großen und hat die Fotografie<br />
revolutioniert, vergleichbar mit Alexander Rodtschenko<br />
oder Edward Steichen. Sein Porträt einer Gesellschaft<br />
im Wandel ist gerade heute hochaktuell.“ Im Fokus der<br />
Ausstellung steht der epochale Porträtzyklus Menschen<br />
des 20. Jahrhunderts, den Sander Mitte der 1920er-<br />
Jahre entwickelte und in einer ersten Fassung unter<br />
dem Titel Antlitz der Zeit publizierte. „Sein Konzept<br />
einer fotografischen Gesellschaftsanalyse mittels<br />
vergleichender und unmittelbarer Beobachtung zielte<br />
auf ein umfassendes Sozialporträt der Weimarer<br />
Republik ab“, fasst WestLicht-Chefkuratorin Rebekka<br />
Reuter zusammen. „Fotografie verstand er als<br />
universelle Weltsprache.“ Eingeteilt in sieben Gruppen,<br />
stellt der Bilderatlas Vertreter_innen unterschiedlicher<br />
Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen nebeneinander<br />
– vom Arbeitslosen bis zum Großindustriellen,<br />
von der Bildhauerin bis zur Putzfrau, vom<br />
Corpsstudenten bis zum Bohémien. Sander verdichtet<br />
charakteristische Merkmale in Haltung, Gestik und<br />
Kleidung zu einer Reflexion des Individuellen in<br />
Beziehung zum Typischen. Sein physiognomisches<br />
Zeitbild beleuchtet das Verhältnis von Mensch und<br />
Gemeinschaft. Sander hat sein Mappenwerk immer<br />
wieder bearbeitet. Sein universalistischer Ansatz ist<br />
dabei auch ein demokratischer und rationaler<br />
Gegenentwurf zu anderen Fotoprojekten der<br />
Zwischenkriegszeit, die Gemeinschaft elitär als Parade<br />
großer Denker und Lenker entwerfen oder völkisch<br />
entlang von Blut-und-Boden-Kategorien konstruieren.<br />
Dauer bis 20. Mai <strong>2018</strong> (Foto: Westlicht)
KUNST.INVESTOR Westlicht<br />
August Sander Jungbauern 1914
KUNST.INVESTOR Westlicht<br />
August Sander Corpsstudent 1925
KUNST.INVESTOR Westlicht<br />
August Sander Maler (Anton Räderscheidt) 1926
KUNST.INVESTOR Westlicht<br />
August Sander Konditor 1928
KUNST.INVESTOR Westlicht<br />
August Sander Putzfrau 1928
KUNST.INVESTOR Ostlicht<br />
Namaste, aus der Serie »The Light Within«, Atacama Wüste, Chile, <strong>2018</strong> © Tom Jacobi<br />
Tom Jacobi - Awakening<br />
Archaisch und roh anmutende Landschaften,<br />
majestätisch leuchtende Hügel, schroffe Felswände,<br />
grafische Strukturen von Wasser, Wüste, Wolken und<br />
Eis. Seit vier Jahren bereist der ehemalige Stern<br />
Artdirector Tom Jacobi die sieben Kontinente und<br />
kreiert mit seinen großformatigen<br />
Landschaftsfotografien einen fokussierten Blick auf<br />
durch Natureinflüsse über Jahrtausende geformte Orte.<br />
Tom Jacobi hat mit seiner Trilogie eine bedingungslose<br />
Huldigung an die Natur und den Planeten Erde<br />
geschaffen und reiht sich mit seiner Visualisierung und<br />
Herangehensweise in die landschaftsfotografische<br />
Tradition von Ansel Adams oder Sebastião Salgado.<br />
Obwohl Farbigkeit aus seinen Arbeiten überwiegend<br />
verbannt ist, modelliert Jacobi hochgradig<br />
facettenreiche Nuancen innerhalb der Spektren von<br />
Grau, Weiß und Bronze zu einem Kosmos, den er<br />
selbst als »unbunte Farbwelt« bezeichnet. Der Fotograf<br />
knüpft »Awakening« zudem an eine spirituelle<br />
Erzählung: Während die Teile Eins und Zwei ein<br />
Streben nach Erleuchtung darstellen, sieht der Künstler<br />
diese Suche in der dritten Serie beendet, wenn er die<br />
Quelle der Erkenntnis in das Innere der Protagonisten<br />
verlegt. Die Galerie OstLicht präsentiert erstmals die<br />
Trilogie »Awakening«, die aus den Serien »Grey<br />
Matter(s)« (2014–2015), »Into the Light« (2015–2017)<br />
und »The Light Within« (<strong>2018</strong>) besteht. Erst düster und<br />
geheimnisvoll, dann kühl und klar, schließlich<br />
kontemplativ und einladend – jede der drei<br />
Werkgruppen strahlt eine individuelle Atmosphäre aus,<br />
die Jacobi mithilfe natürlich vorgefundener<br />
Lichtsituationen bewusst hervorbringt und konsequent<br />
verfolgt. [Ostlicht. Dauer bis 26.05.<strong>2018</strong> - Foto: Ostlicht]
KUNST.INVESTOR Ostlicht<br />
Peaceful Mind, aus der Serie »Grey Matter(s)«, Island, 2015 © Tom Jacobi<br />
Jacob's Ladder, aus der Serie »Grey Matter(s)«, Neuseeland, 2014 © Tom Jacobi
KUNST.INVESTOR Ostlicht<br />
Diamonds, aus der Serie »Grey Matter(s)«, Island, 2015 © Tom Jacobi<br />
Perfect Reflection, aus der Serie »Into the Light«, Bolivien, 2017 © Tom Jacobi
KUNST.INVESTOR Ostlicht<br />
Cranium in the Sky, aus der Serie »Into the Light«, Bolivien, 2017 © Tom Jacobi<br />
Devotion, aus der Serie »The Light Within«, Atacama Wüste, Chile, <strong>2018</strong> © Tom Jacobi
KUNST.INVESTOR MUMOK<br />
Bruno Gironcoli<br />
„In der Arbeit schüchtern bleiben“<br />
Bruno Gironcoli (* 1936 in Villach; † 2010 in Wien)<br />
gehört zu den eigenwilligsten Künstlerpersönlichkeiten<br />
des 20. Jahrhunderts. Einem breiteren Publikum ist er<br />
vor allem durch seine ab Mitte der 1980er-Jahre<br />
ausgestellten Großplastiken bekannt, in denen<br />
archetypische Figuren und Triviales zu futuristisch<br />
anmutenden Konglomeraten verschmelzen. Diesen<br />
monumentalen Setzungen geht eine bildhauerische<br />
Entwicklung voraus, die ab den frühen 1960er-Jahren<br />
internationale künstlerische Tendenzen rezipiert und<br />
zugleich eine radikal eigenständige Perspektive<br />
verfolgt. Weniger bekannt ist, dass Gironcolis<br />
bildhauerische Praxis von einer kontinuierlichen<br />
grafischen Produktion begleitet war. Von Beginn an<br />
sind diese oftmals großformatigen Blätter – die im<br />
Laufe der Jahre zunehmend malerischer werden –<br />
mehr als bloße Skizzen für die Bildhauerei. Auf Papier<br />
treibt der österreichische Künstler seine räumlichen<br />
Ideen vielmehr in Dimensionen, die über die Arbeit am<br />
konkreten Material weit hinausgehen. Dort animiert er<br />
sein eigenes bildhauerisches Werk: Losgelöst von<br />
realen Größenverhältnissen, physikalischen Zwängen<br />
und körperlichen Grenzen gehen schablonenhafte<br />
Figuren, Tiere, Symbole und Apparaturen hypothetische<br />
Verbindungen ein, fügen sich zu fantastischsurrealen<br />
Gebilden und Szenen. Gironcolis<br />
Papierarbeiten sind buchstäblich „Flächen von<br />
Überlegungen“ (Gironcoli), in denen bildhauerische<br />
Möglichkeiten durchgespielt werden, die der Realraum<br />
versagt. Die groß angelegte Retrospektive Bruno<br />
Gironcoli: „In der Arbeit schüchtern bleiben“ stellt<br />
MUMOK Wien bis 27. Mai <strong>2018</strong>) erstmals den Maler<br />
und Zeichner Gironcoli in den Mittelpunkt. Auf zwei<br />
Ausstellungsebenen treten Papierarbeiten von den<br />
1960er- bis in die 1990er-Jahre in einen Dialog mit<br />
herausragenden Beispielen der Drahtplastiken,<br />
Polyesterobjekte, Installationen und Monumentalskulpturen.<br />
Im Zwiegespräch erschließen sie neue<br />
Perspektiven auch auf Gironcolis bildhauerisches Werk.<br />
(Foto: Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien)
KUNST.INVESTOR MUMOK<br />
Bruno Gironcoli Herz, 1967 (Heart) Metallpulverfarbe, Tusche, Gouache, Bleistift und Buntstift auf karierten Linienspiegeln 72,5 x 55 cm<br />
mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben / acquired in 1970<br />
Photo: mumok © BRUNO GIRONCOLI WERK VERWALTUNG GMBH / GESCHÄFTSFÜHRERIN CHRISTINE GIRONCOLI
KUNST.INVESTOR MUMOK<br />
Bruno Gironcoli Ohne Titel, ca. 1964 (Untitled) Metallpulverfarbe, Tusche und Gouache auf Papier121,5 x 76,5 cm Privatsammlung, Wien<br />
Private collection, Vienna © BRUNO GIRONCOLI WERK VERWALTUNG GMBH / GESCHÄFTSFÜHRERIN CHRISTINE GIRONCOLI
KUNST.INVESTOR MUMOK<br />
Bruno Gironcoli Turnstunde, 1970 (Gym Lesson) Gouache, Tusche und Bleistift auf Papier 62,3 x 89,7 cm<br />
mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Artothek des Bundes / 1976<br />
Photo: mumok © BRUNO GIRONCOLI WERK VERWALTUNG GMBH / GESCHÄFTSFÜHRERIN CHRISTINE GIRONCOLI<br />
Bruno Gironcoli Elektrische Welt, ohne Jahr Metallpulverfarbe, Tusche, Farbkreide und<br />
Bleistift auf karierten Linienspiegeln 118 x 92 cm Courtesy Privatsammlung /<br />
Photo © BRUNO GIRONCOLI WERK VERWALTUNG GMBH / GESCHÄFTSFÜHRERIN CHRISTINE GIRONCOLI
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Man Ray, The Rope Dancer Accompanies Herself with Her Shadows, 1916<br />
Öl auf Leinwand, The Museum of Modern Art, New York. Gift of G. David Thompson, 1954<br />
© 2017. Digital image, The Museum of Modern Art, New York / Scala, Florenz<br />
Man Ray im Bank Austria Kunstforum Wien<br />
Man Ray (1890–1976) ist einer großen Allgemeinheit<br />
heute als Fotograf bekannt. Tatsächlich war er einer<br />
der produktivsten und vielseitigsten Künstler des 20.<br />
Jahrhunderts. Während er in den USA längst als Ikone<br />
gilt, wurde sein Gesamtwerk in Europa bis dato nur<br />
spärlich rezipiert. Die Ausstellung im Bank Austria<br />
Kunstforum Wien widmet sich dieser Aufgabe und<br />
damit dem Universalkünstler Man Ray. Anhand von<br />
rund 200 Werken von internationalen Leihgebern,<br />
darunter das Museum of Modern Art und das Whitney<br />
Museum in New York, das Centre Pompidou in Paris,<br />
die Tate London und die Fondazione Marconi in<br />
Mailand, stellt die Schau Man Rays richtungsweisenden<br />
intermedialen und damit ungemein zeitgenössischen<br />
Ansatz heraus. Malerei, Fotografie, Zeichnung,<br />
Assemblage, Aerografie, Film, Buch- und Objektkunst –<br />
es gibt praktisch kein Medium, in dem Man Ray nicht<br />
gearbeitet hätte: So entsteht ein vielfältiges, poetisches<br />
und oft humorvolles Panorama, das es ermöglicht,<br />
erstmals den „ganzen Man Ray“ kennenzulernen. Die<br />
Ausstellung ist von 14. Februar bis 24. Juni <strong>2018</strong> im<br />
Bank Austria Kunstforum Wien zu sehen.<br />
(Foto: ©Bank Austria Kunstforum)
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Man Ray, Indestructible Object, 1923/65, Metronom, Foto eines Auges, Büroklammer, Box<br />
Sammlung Marion Meyer, Paris, © Marc Domage, courtesy Galerie Eva Meyer, Paris.<br />
© MAN RAY TRUST/Bildrecht, Wien, 2017/18
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Man Ray, Mime aus dem Album Revolving Doors, 1926, Serigrafie, The Museum of Modern Art, New York, The<br />
Walter P. Chrysler, Jr. Surrealist Collection, © 2017. Digital image, The Museum of Modern<br />
Art, New York / Scala, Florenz, © MAN RAY TRUST/Bildrecht, Wien, 2017/18
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Man Ray, Cadeau | Gift, 1921/1958, Bemaltes Bügeleisen und Nägel, The Museum of Modern Art, New York, James<br />
Thrall Soby Fund, 1966, © 2017. Digital image, The Museum of Modern, Art, New York / Scala, Florenz<br />
© MAN RAY TRUST/Bildrecht, Wien, 2017/18
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Man Ray, Violon d’Ingres, 1924 (1990), Courtesy Galerie Johannes Faber<br />
© MAN RAY TRUST/Bildrecht, Wien, 2017/18
KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum<br />
Man Ray, Autoportrait, 1937/71, Bronze auf Plexiglas, Sammlung Marion Meyer, Paris<br />
© Galerie Eva Meyer, Paris. © MAN RAY TRUST/Bildrecht, Wien, 2017/18
KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />
Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />
Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />
Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer<br />
und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale<br />
Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.<br />
Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in<br />
den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />
kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",<br />
erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch<br />
marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer<br />
Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf<br />
2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />
Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten<br />
den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen<br />
Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-<br />
Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können<br />
diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im<br />
Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt<br />
regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und<br />
Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder<br />
gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.
KUNST.INVESTOR Genusskunst<br />
Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />
Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-<br />
Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia<br />
schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks<br />
aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />
Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-<br />
Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen<br />
Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.<br />
After Work-Shower<br />
Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden<br />
Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.<br />
Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht<br />
machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />
Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />
Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de<br />
Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß<br />
verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,<br />
Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,<br />
Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at
Die Seejungfrau<br />
Eingebettet im Naturschutzgebiet, umringt von ewigem burgenländischen Schilfrohr und weißem<br />
Kiesstrand, erwacht die Seejungfrau in frühlingshaftem Glanz. Auch wenn die zarte Schneeschicht<br />
scheinbar noch Ruhe einfordert, so täuscht das. In ihrem Inneren wird sie bereits liebevoll für den<br />
Start in die neue Saison ausgerichtet.<br />
Da steht sie – in ihrem nordic schicken Kleid – ganz zart – und auch sie weiß, die ersten wirklich<br />
warmen Sonnenstrahlen sind nicht mehr fern. So kann man den einen oder anderen<br />
Frühlingsboten schon erahnen, das Zwitschern der brütenden Vogelschar in ihrer ganzen Buntheit<br />
beinahe schon hören und die Vorfreude auf glitzernde Sonnenuntergänge ist ganz berechtigt.... so<br />
manch einer hat in letzter Zeit in seinem Sinnen auf Genuss und Wärme sehnsüchtig an sie<br />
gedacht<br />
Es ist soweit! Wir sind täglich ab 11:30 Uhr offen mit gewohnten und neuen Gaumenfreuden, mit<br />
belebenden Tropfen von nah und fern, für Euch die Pforten. Kommt und genießt mit uns den<br />
Frühling, in eurer Seejungfrau.<br />
www.seejungfrau.cc | Im Yachthafen 1 | 7093 Jois | Reservierungen unter: 0676 / 4012419
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