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Dragon Procedure & Sonographie und Punktion Peripherer Venen - Online Supplement zum SOCRATES Kursmanual 2019

Übersicht zu Möglichkeiten eine sonographische Punktionen von "peripheren" Venen, Inkl. des neuen Verfahrens "Dragon Sign und -Prozedur" der Venen-Px mit Flexüle in LAX / IP und mit C-Mode (Erstbeschreibung). Sie dürfen alles gerne verbreiten und die Filme unter Quellenangabe nicht-kommerziell benutzen (beachte Zitieren der Quelle nach §51/63 I UrhG). Kann als pdf heruntergeladen werden. Filme bleiben aber nicht im pdf "drin" ;-(

Übersicht zu Möglichkeiten eine sonographische Punktionen von "peripheren" Venen, Inkl. des neuen Verfahrens "Dragon Sign und -Prozedur" der Venen-Px mit Flexüle in LAX / IP und mit C-Mode (Erstbeschreibung). Sie dürfen alles gerne verbreiten und die Filme unter Quellenangabe nicht-kommerziell benutzen (beachte Zitieren der Quelle nach §51/63 I UrhG). Kann als pdf heruntergeladen werden. Filme bleiben aber nicht im pdf "drin" ;-(

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<strong>Online</strong> <strong>Supplement</strong> zu „Ultraschall-geführte<br />

Gefäßpunktionen <strong>und</strong> Regionalanästhesie“<br />

Das <strong>SOCRATES</strong> Konzept (Breitkreutz R, Hrsg.)<br />

ISBN 978-3-96228-075-8


Ultraschall-geführte Gefäßpunktionen <strong>und</strong> Regionalanästhesie<br />

Das <strong>SOCRATES</strong> Konzept. R. Breitkreutz (Hrsg.)<br />

Inhalte für den Gr<strong>und</strong>kurs 1 <strong>und</strong> Aufbaukurs Anästhesie (DEGUM)<br />

<strong>und</strong> für das modulare Training AFS 1-3 (DGAI)<br />

<strong>Online</strong> <strong>Supplement</strong> zur 3., überarbeiteten Auflage 2018<br />

Unter Mitarbeit von J. Schleifer, B. Bailer, M. Zugaj, S. Blum, A. Dinse-Lambracht<br />

Ein Projekt des Netzwerk Ultraschall Notfall- <strong>und</strong> Intensivmedizin, www. SonoABCD.org<br />

Copyright SonoABCD-Verlag, Fischbachtal<br />

ISBN 978-3-96228-075-8


Raoul Breitkreutz<br />

Publikationsdatum, 3. April 2018<br />

Point-of-Care Ultraschall für venöse Verweilzugänge mit B-<br />

oder C-Mode - Variationen mit „<strong>Dragon</strong> Sign“ <strong>und</strong> -Prozedur<br />

Indikationen<br />

„<strong>Dragon</strong> Sign“ (Clips 1/1b_Ellenbogenvene_B/C-Mode_LAX_Px IP_Das macht Spass....;-))<br />

Indikationen <strong>und</strong> Anwendungsmöglichkeiten sind überall dort, wo bei Menschen mit<br />

schweren peripheren <strong>Venen</strong>verhältnissen ein <strong>Venen</strong>zugang geschaffen werden muss,<br />

sonographiert werden kann <strong>und</strong> damit periphere <strong>Venen</strong> „entdeckt“ werden. Der Point-of-<br />

Care kann überall sein, z.B. auf internistischer/chirurgischer Normalstation;<br />

Anästhesieeinleitung, bei Kindern; für ambulante Eingriffe, wenn kein ZVK gewollt oder<br />

erforderlich; i.d. Intensivmedizin, z.B. nach Entfernen des ZVK oder i.d. Notaufnahme, wenn<br />

Zeit vorhanden, aber auch Zeitdruck bestehen kann. Nicht geeignet ist das Verfahren für<br />

das Erfordernis eines sofortigen Gelingens, z.B. bei CPR. Allerdings müssen dann andere<br />

Alternativen umsetzbar sein.<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>Online</strong> <strong>Supplement</strong> z. <strong>SOCRATES</strong> Manual Seite 1


Beschreibung<br />

Bitte schauen Sie sich die bereitgestellten Clips 1-3 an. Klinischer Kontext zu Clip 1: Z.n.<br />

IV-Drogenabusus, elektive Anästhesie für Handchirurgie. Vor-OPs mit 6-maligem erfolglosen<br />

Versuchen für einen peripheren Zugang bei ambulantem Eingriff. In der Voruntersuchung<br />

durch Helfer waren keine <strong>Venen</strong> sicht- oder tastbar. <br />

Klinische Frage I Punktierbare <strong>Venen</strong> peripher vorhanden? Klinische Antwort I Es konnte<br />

eine oberflächliche Vene abgegrenzt werden, die bei Stauung im Durchmesser >3 mm war<br />

<strong>und</strong>


= „Colorbox“ maximal vergrößert. Empfindlichkeit mittel. Der Schallkopf wird aufgesetzt<br />

(Verlauf in Abb. 1 a-d).<br />

a) Die Zielvene wird in der langen Achse (LAX) dargestellt, Anheben des Schallkopfes vor<br />

dem Einstich (Clip 1b), Nadel wird dadurch besser unter dem Schallkopf durch die Haut<br />

eingestochen. Nach Einstich Nadeldarstellung in LAX <strong>und</strong> Nadelführung IP. Vorschub<br />

bis zur anterioren <strong>Venen</strong>wand. <br />

b) Die anteriore <strong>Venen</strong>wand wird unter direkter Beobachtung „im Monitor" durchstochen.<br />

c) „<strong>Dragon</strong> <strong>Procedure</strong>“: Der Stempel der NaCl-gefüllten Spritze wird kurz angetippt, so<br />

dass die Verwirbelung des Injektats direkt beobachtet werden kann (das macht echt<br />

Spass!). Die Ausbreitung (Flush) zeigt sich entlang des <strong>Venen</strong>verlaufs.<br />

Oberhalb der <strong>Venen</strong>wand wird kein Bewegungssignal beobachtet. Das<br />

ist das „Drachen-zeichen“ (dragon sign), weil es an einen Feuerspeienden<br />

Drachen aus der Fabelwelt erinnert. Die Signalgebung ist<br />

etwas großzügig <strong>und</strong> übersteuert. Es kann dennoch sicher von einer intravasalen<br />

Lage der Nadel ausgegangen werden. Weil so interessant, wird nochmal kurz auf den<br />

Stempel gedrückt (!), Rückzug der Nadel, Verweilschlauch verbleibt sichtbar in Vene. <br />

d) Zuletzt wird durch kurzen Druck auf den Stempel der Spritze dokumentiert, dass der<br />

Verweilschlauch eindeutig intravasal in der Vene liegt. Daher kann die Venüle sofort,<br />

ohne weitere Tests, sicher benutzt werden!<br />

Worin liegen die „Tricks“? - Key points für die LAX / IP-Nadelführungstechnik<br />

Prozedur I Durch Anheben des Schallkopfes gelingt die Darstellung der Nadel früher <strong>und</strong><br />

besser (Clip 1b); ggf. Vor-<strong>Punktion</strong> der Haut, ggf. Lokalanästhesie (insbesondere bei V. jug.<br />

externa); Greifen der Spritze mit Flexüle von oben <strong>und</strong> gleichzeitiges Festhalten der Flügel<br />

mit den Endgliedern der Zeige- <strong>und</strong> Mittelfinger; bei Nadelpunktion hilft der flache<br />

Einstichwinkel; durch den C-Mode wird das Injektat leichter sichtbar. Man braucht mit derm<br />

C-Mode garnicht zu aspirieren <strong>und</strong> muss dadurch nicht regelmäßig auf die Spritze schauen<br />

(kein Auge - Handling Konflikt), hat mehrfache Kontrolle zur Frage ob noch sicher intravasal.<br />

Eine extravasale Lage würde angezeigt, wenn kein C-Mode Signal entlang der Vene,<br />

sondern nur punktuell an anderer Stelle beobachtet würde (Clips 3 a, b).<br />

Charakter I Etwas Geduld (Vorbereitung bis einschliesslich Fixieren, ca. 60-180 Sek<strong>und</strong>en).<br />

Ergonomie I Stabile eigene Sitzposition <strong>und</strong> stabile Auflage der eigenen Unterarme.<br />

Unterschiede <strong>zum</strong> Verfahren ohne <strong>Sonographie</strong><br />

Vorteile I Man beobachtet auf dem Ultraschallbildschirm genau das, was man bisher nie<br />

sehen konnte, nämlich alles, was unter der Haut passiert: Nadelvorschub, Lage der Nadel,<br />

Einstechen der Nadel in die Vene, Bewegungsflussignal der Blut-NaCl Vermengung, Lage<br />

Plastikschlauch in Vene.<br />

Statt des Blutrückflusses (oder der Blutaspiration) wird das Bewegungssignal der Blut-NaCl<br />

Vermengung beobachtet <strong>und</strong> beurteilt. Das ginge auch ohne C-Mode, ist aber mit C-Mode<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>Online</strong> <strong>Supplement</strong> z. <strong>SOCRATES</strong> Manual Seite 3


sensitiver <strong>und</strong> sieht wesentlich überzeugender im C-Mode aus. Beachte, dass bei dem<br />

Verfahren ohne Ultraschall ein gelegentliches Problem ist, dass zwar Blut zurückfliesst, aber<br />

der Katheter dennoch paravasal „landet“, was meist durch verbogene Schläuche nach<br />

Abbruch <strong>und</strong> Herausziehen gesehen wurde. Auch eine Probeinjektion (wird es „dick“ oder<br />

nicht?) kann entfallen. Durch Injektion <strong>und</strong> Nachweis des positiven C-Mode Signals kann<br />

die intravasale Lage immer beobachtet werden <strong>und</strong> eine paravasale Lage früher gesehen<br />

oder ausgeschlossen werden.<br />

Auf „sichere“ <strong>und</strong> unsichere Zeichen der intravasalen Lagebeurteilung kann verzichtet<br />

werden: Die Beobachtung des Rückfluss von Blut in den Infusionsschlauch oder Aspiration<br />

von Blut (geht eh nicht mehr, wegen Rückschlagventilen) <strong>und</strong> Beobachtung „wird „nicht<br />

dick“ können entfallen. Eignet sich für alle <strong>Venen</strong> bei Kombi LAX / IP. Alternative Methode,<br />

wenn nichts mehr geht, bevor invasiver (ZVK, intraossär) gehandelt würde.<br />

Die <strong>Dragon</strong>-Prozedur könnte auch ohne Spritzenaufsatz im B-Mode erfolgen. Das führt<br />

aber zur Schwierigkeit des Auge - Handling Konflikts: Das Auge ist ja permanent am<br />

Monitor, man muss aber auch regelmäßig versuchen durch Blick auf den Situs, den<br />

Augenblick des ersten Blutrückfluss zu beobachten (das ginge besser mit einem Helfer).<br />

Man gewinnt Zeit mit Hilfe der <strong>Sonographie</strong>, wenn man sich Zeit für den Einsatz der<br />

Methode nimmt, da bei der blinden Technik ohne <strong>Sonographie</strong>, gerade im Problemfall bei<br />

„schwierigen <strong>Venen</strong>verhältnissen“ Zeit verloren wird, weil man länger weiter „blind“ Px-<br />

Versuche unternimmt. <br />

Hygiene - Es könnte einen Vorteil bedeuten, dass die Lagekontrolle per Injektion <strong>und</strong> nicht<br />

per Blutrückfluss geprüft würde, da Blut als Nährboden für Infektionen somit auch vor dem<br />

Anlegen des Verbands / vor Anschluss des Infusionssystems / Dreiwegehahn vermieden<br />

würde. Diese Überlegung wäre in wissenschaftlichen Untersuchungen zu prüfen.<br />

Das Verfahren eignet sich für nicht-ärztliches Personal. Im Speziellen kann es für die<br />

diagnostische Überprüfung der Katheterlage dienen, wenn kein Blut aspriabel ist. Klinische<br />

Frage: Liegt der Zugang noch intravasal?<br />

Nachteile I Erfordernis Sonogerät <strong>und</strong> C-Mode, etwas Training (für „Alignment“ LAX Vene<br />

<strong>und</strong> LAX Nadel bei IP-Px-Technik); Der Zeitbedarf, weil ja meist bei einem Problem<br />

gehandelt wird; Das Verfahren eignet sich für dringliche Szenarien, wo ca. 2-4 Minuten Zeit<br />

für den trainierten Arzt Zeit, aber nicht für sofortige Lösungen (z.B. CPR). Wie lange dauert<br />

das Mehrfachpunktieren mehrerer Personen auf einem Menschen gleichzeitig?; Relativ<br />

mehr Vorbereitungsaufwand (Spritzenaufsatz). Die Anwendung des Verfahrens kann<br />

„süchtig“ machen; Man könnte vergessen, dass es sich um einen Menschen handelt, wenn<br />

man sich auf die Prozedur konzentriert.<br />

Trainingsaufwand I Je nach „Begabung“ Training der Nadelführung <strong>und</strong> „Alignment“ ca.<br />

5-20 Versuche am Phantom. Beim Menschen mit sichtbaren <strong>Venen</strong> könnten bis zu 10<br />

Versuche ausreichen. Beider Verfahren (SAX / OOP <strong>und</strong> LAX / IP in B-/C-Mode) sollten<br />

trainiert werden.<br />

Der Clip 1b zeigt die „<strong>Dragon</strong> Prozedur“ eines anderen Patienten, um das Voruntersuchen<br />

<strong>und</strong> das Anheben des Schallkopfes vor dem Einstich <strong>und</strong> Nähe von Nadel zu Schallkopf zu<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>Online</strong> <strong>Supplement</strong> z. <strong>SOCRATES</strong> Manual Seite 4


illustrieren, so dass man die Nadel früher im Sonogramm sieht. Angedeutet ist hier auch der<br />

Vorteil einer obliquen <strong>Punktion</strong>stechnik <strong>und</strong> Vorteil, wenn der <strong>Venen</strong>verlauf aus der Tiefe zur<br />

Oberfläche führt.<br />

Vergleich zu B-Mode LAX / IP (gleicher Clip 1 ohne C-Mode)<br />

(Clip 2_Ellenbogenvene_B-Mode_LAX_Px IP)<br />

Anmerkung: Blutfluss („Erythrozytenrauschen“) <strong>und</strong> die 3 Injektionen von NaCl sind im<br />

B-Mode (Clip 2) auch beobachtbar. C-Mode (Clip 1) ist dagegen sensitiver <strong>und</strong> informativer.<br />

Zum Vergleich: Paravasal (Stiche, Injektion), B- <strong>und</strong> C-Mode<br />

(Clip 3a, b_Ellenbogenvene_B-/C-Mode_LAX_Px_IP_zunächst extravasale Px dann paravasale<br />

Injektion)<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>Online</strong> <strong>Supplement</strong> z. <strong>SOCRATES</strong> Manual Seite 5


Die paravasale Injektion könnte Verfahrenstechnisch auch für Vorbereitung der Px<br />

(Hydrodissektion) genutzt werden, um eine geeignete Stelle <strong>zum</strong> Durchstich zu definieren.<br />

In Anlehnung zur Ultraschall-geführten Regionalanästhesie (Dank an V. Schäfer, Hanau, für<br />

diese wertvolle Idee, die in Clip 3a, b angedeutet wird).<br />

Anmerkung I Es handelt sich bis hier um die Erstbeschreibung des Verfahrens (Clips 1-3)!<br />

Vergleich zur Px der V. cubitalis Ellenbogen (B-Mode, SAX/OOP)<br />

Das Gefäß wird von der A. brachiales (links im Bild, pulsierend) begleitet. Ziel ist es bei<br />

dieser <strong>Punktion</strong>stechnik, dass Blut zurückfliesst oder aspiriert wird <strong>und</strong> nicht primär die<br />

Darstellung der Nadel oder der Flexüle im Sonogramm! Die Darstellung von Nadel / Flexüle<br />

in der kurzen Achse (SAX) kommt hier eher „nebenbei“ zu Stande, da diese in die<br />

Ultraschallebene hineinkommen. Allerdings wurde die Durchspiessung indirekt vorher<br />

erkennbar, ohne, dass die Nadel gleich sichtbar wurde.<br />

Abb. 2 Sonogramme<br />

des Ablaufs<br />

Nadelpunktion SAX /<br />

OOP im B-Mode<br />

a) Ausgang vor Px<br />

b) Px der ant. <strong>Venen</strong>wand<br />

c) Vorschub Nadel<br />

d) Nadelsichtbarkeit (SAX)<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

(Clip 4_V. cubitalis_B-Mode_SAX_Px_OOP)<br />

Foto rechts: Einstich besser noch weiter distal >1cm vom Schallkopf plazieren.<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>Online</strong> <strong>Supplement</strong> z. <strong>SOCRATES</strong> Manual Seite 6


Worin liegen die „Tricks“? - Key points für die SAX/OOP-Nadelführungstechnik<br />

Prozedur I Man muss etwas mehr als 1 cm vor dem Schallkopf <strong>und</strong> sehr flach einstechen.<br />

Das kostet etwas Überwindung. Man kann auch zunächst steil durch die Haut <strong>und</strong> dann<br />

sofort in der Subkutis abflachen (auf 10°). Dann muss man wirklich langsam die Nadel<br />

vorschieben <strong>und</strong> geduldig sein. Die Sequenz im Clip 4 wurde am Anfang abgeschnitten, da<br />

es „langweilig“ wäre das Abwarten zu betrachten, bis man sieht, auf welcher Seite man mit<br />

der Nadel in die Ultraschallebene kommen würde. Erst dann kann man nur durch<br />

konsequentes Zurückziehen der Nadel <strong>und</strong> erneutem Vorschub (Clip 5) die richtige Richtung<br />

definieren <strong>und</strong> dann muss man wiederum etwas Geduld haben, bis man in die Vene<br />

eingestochen hat. Das kann ja auch vor dem Zeitpunkt sein, bevor man das Nadelartefakt<br />

im Sonogramm sieht (Blut wäre dann plötzlich im Schaufenster der Venüle. Oder, alternativ,<br />

bei aufgesetzter Spritze, kann man Blut aspirieren oder man kann NaCl injizieren <strong>und</strong><br />

erzeugt ein kurzes Aufhellen durch Flush oder ein positives C-Mode Signal, ähnlich Clip 1.<br />

Ergonomie <strong>und</strong> Charakter I wie bei LAX / IP.<br />

Vergleich zur Px der V. jug. externa (SAX, OOP)<br />

Voruntersuchung, Gefäß in 0,5 cm Tiefe. Durchmesser bei 3 mm grenzwertig für<br />

<strong>Punktion</strong>sversuch. Klinisch war der Versuch aber notwenig (keine Armvenen bei Z.n.<br />

Verbrennungen). Keine Vorpunktionen. Ausrichtung des Sonogramms nach Betrachter /<br />

Interventionalisten, so dass rechts im Sonogramm kongruent mit der Stichrichtung der<br />

Nadel wäre. Die Stichrichtung nach rechts würde <strong>zum</strong> Auftreten des Nadelartefakts rechts<br />

bzw. die Stichrichtung nach links <strong>zum</strong> Auftreten des Nadelartefakts nach links führen.<br />

<strong>Punktion</strong> mit Flexüle <strong>und</strong> NaCl - Aufsatz. Zunächst 1x rechts „daneben“ geschoben (das ist<br />

bei OOP-Nadelführungstechnik normal, dass man nicht gleich zentriert punktiert!), dann<br />

Rückzug <strong>und</strong> erneuter <br />

<br />

(Clip 5_V. jug externa_SAX_Px_OOP_mit Flush)<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>Online</strong> <strong>Supplement</strong> z. <strong>SOCRATES</strong> Manual Seite 7


Vorschub mit <strong>Punktion</strong> der anteriore <strong>Venen</strong>wand. Diese anteriore <strong>Venen</strong>wand wird<br />

vollständig bei dem Manöver durch den Druck der Nadel auf das Gefäß komprimiert.<br />

Danach Blutaspiration (nicht sichtbar im Sonogramm) <strong>und</strong> folgend Unterbrechungen wegen<br />

Vorschub Flexüle. Ginge auch mit Injektion ohne <strong>und</strong> mit C-Mode (kurzes Aufblitzen, da<br />

Schallkopf proximal in Fluss- <strong>und</strong> Injektionsrichtung) aufliegt. Abschliessend nach Vorschub<br />

Flexüle Unterbrechung wegen Umgreifens zur Prüfung der intravasalen Lage, nach Injektion<br />

mit NaCl, sehr kurzes, schwaches Flush-Signal (echogen). Es wäre im C-Mode deutlicher.<br />

Abkürzungen<br />

Px; <strong>Punktion</strong>en<br />

B-Mode; Brightness (real-time 2D s/w-Bildgebung), C-Mode; Color<br />

SAX; short axis (kurze Achse, transversal), LAX; long axis (lange Achse, longitudinal)<br />

IP; in-plane Nadelführungstechnik, OOP; out-of-plane Nadelführungstechnik<br />

<br />

Literatur<br />

Panebianco NL et al. Acad Em Med 2009<br />

Witting MD et al J Emerg Med. 2010<br />

QR-Code zeigt auf ein YouTube online Tutorial, aus dem die 2 Fotos stammen. <br />

Nicht alles ist kongruent zu unserer Lehrmeinung, insbesondere nicht, dass man die Nadel bei<br />

OOP „unbedingt" in die Schnittebene bekommen soll.<br />

Autor: Raoul Breitkreutz<br />

Priv.-Doz. Dr. Dr. med., EDIC<br />

Internist, Anästhesist, Notfall- <strong>und</strong> Intensivmedizin<br />

Wissenschaftliches Netzwerk Akut- <strong>und</strong> Intensivmedizin SonoABCD<br />

am Klinikum Frankfurt<br />

Gotenstr. 6-8<br />

65929 Frankfurt am Main (Höchst)<br />

raoul.breitkreutz@gmail.com<br />

Breitkreutz, R (2018), SonoABCD <strong>Online</strong> <strong>Supplement</strong> z. <strong>SOCRATES</strong> Manual Seite 8


ISBN 978-3-96228-075-8

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