Fontimes 1/18
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F<br />
MAGAZIN FÜR DIGITALES, LIFESTYLE & KONSUM<br />
Schweiz CHF 21.50<br />
Deutschland 15,60 Euro<br />
Österreich 16,40 Euro<br />
1.<strong>18</strong><br />
1. Ausgabe<br />
MICHAEL KISTLER<br />
DER NACHHALTIGKEITSEXPERTE<br />
ÜBER DIGITALISIERUNG<br />
UND RESSOURCENSCHONUNG<br />
PRIVATE NACHRICHTEN<br />
WELCHE RECHTE WERDEN<br />
BEIM TEILEN PRIVATER INHALTE<br />
VERLETZT?<br />
COMPUTER: DER LETZTE<br />
TEIL DER GESCHICHTE<br />
www.fon-times.ch
F<br />
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,<br />
das neue Jahr hat uns bereits voll im Griff. Doch was dürfen wir von 20<strong>18</strong> erwarten?<br />
Die Zukunftsforscher des Zukunftsinstituts wagen jedes Jahr einen Blick<br />
auf die Trends des Jahres. Sie dürfen gespannt sein: Retro ist wieder chic und<br />
die Digitalisierung droht den Erwartungen nicht gerecht zu werden.<br />
Apropos Digitalisierung: Im letzten Teil unserer Geschichte blicken wir auf<br />
die Vergangenheit der Computer zurück. Aus einer einfachen Rechenmaschine<br />
wurde über die Jahre ein unersetzbarer Begleiter im Berufs- und Privatleben.<br />
Der Computer kann auch zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen, das Thema<br />
unserer Titelstory ist. Der Umweltexperte Michael Kistler berichtet, was er<br />
von Digitalisierung und Nachhaltigkeit hält und wie sich das in Zukunft umsetzen<br />
lässt.<br />
Apps sind nicht nur nützliche Helfer im Alltag, sie können auch Leben retten.<br />
Bergrettungs-Apps sorgen dafür, dass auch in einem Funkloch Hilfe gerufen<br />
werden kann. Mittels „Stiller Post“ wird das Notrufsignal über mehrere Handys<br />
bis zur Notrufstelle weitergeleitet. Für den nächsten Trip in die Berge ein Muss!<br />
Wer im Netz aktiv ist, muss vorsichtig sein. Nirgendswo ist es leichter, gegen<br />
Rechte des Persönlichkeits- und Urheberrechts zu verstossen. Das kann teure Klagen<br />
nach sich ziehen. Worauf Sie achten müssen, erfahren Sie in dieser Ausgabe.<br />
Ausserdem werfen wir wieder einen Blick auf das Thema Datenschutz. Welche<br />
Daten werden von Ihnen gesammelt? Welche Rückschlüsse können Tech Konzerne,<br />
aber auch Hacker, daraus über Ihren Tagesablauf ziehen? Die Erkenntnisse<br />
zeigen: Datenschutz sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.<br />
Wissen Sie wovon künstliche Intelligenzen träumen? Google hat einen Versuch<br />
gemacht. Die Ergebnisse sind bizarre Bildwelten, die an einen Drogenrausch erinnern.<br />
Dennoch sind die Bilder faszinierend und geben Aufschluss darüber,<br />
wie weit die Entwicklung künstlicher Intelligenzen bereits reicht. Ein Forschungszentrum<br />
in Zürich ist an der Entwicklung nicht ganz unbeteiligt.<br />
Sind Sie auch schon ganz hyggelig? Was es mit der skandinavischen Trend-<br />
Lebenseinstellung auf sich hat, verraten wir Ihnen in unserer Rubrik „Offline<br />
Modus“. Das Beste daran? Sie brauchen kein WhatsApp, Facebook und Co, um<br />
Zeit mit Freunden zu verbringen.<br />
Ihr<br />
Michael Haupt<br />
Die analoge Pause<br />
fur den digitalen Lifestyle<br />
3
INHALT<br />
INHALT<br />
NACHHALTIGKEIT:<br />
DIGITALISIERUNG<br />
IST FLUCH UND SEGEN<br />
Wir sprechen mit dem Nach <br />
haltigkeits experten Michael<br />
Kistler über die Auswirkungen<br />
der Technik auf unsere<br />
Umwelt.<br />
›› 20<br />
10<br />
16<br />
54<br />
56<br />
APPS/SPIELE/NEWS<br />
DIE TRENDS 20<strong>18</strong> 6<br />
PROBLEME MIT APPLE FACE-ID <strong>18</strong><br />
LENOVOS „JEDI CHALLENGE” 10<br />
FRAUEN ERLEBEN HASS IM NETZ 12<br />
GOOGLE FORSCHUNGSZENTRUM ZÜRICH 14<br />
JELLY: DAS MINI-SMARTPHONE 16<br />
OFFLINE-MODUS<br />
SOCIAL COCOONING 30<br />
SOCIAL MEDIA<br />
BLOGGER DES MONATS 34<br />
GOOGLES KI MACHT KUNST 36<br />
HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />
GESCHICHTE DER DIGITALISIERUNG TEIL 3 42<br />
DATENRENNBAHN DER ZUKUNFT 48<br />
WANN DAS HANDY BESSER AUSBLEIBT 50<br />
BERGRETTUNG: APP OHNE NETZ MÖGLICH 54<br />
FREIZEIT<br />
ÄGYPTEN: REISE ZU DEN PHARAONEN 56<br />
DIE NEUE GONDELBAHN 60<br />
DATENSCHUTZ/WERBUNG<br />
NEUN MYTHEN UM DATENSAMMLER 62<br />
DIGITALES TAGEBUCH 64<br />
LEBENSZEIT UND SOCIAL MEDIA 38<br />
START-UP DANK SOCIAL MEDIA 40<br />
4
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30<br />
36<br />
VON DER RECHENMASCHINE<br />
ZUM SUPERHIRN<br />
Im dritten und letzten Teil<br />
der Geschichte der Digitalisierung<br />
geht es um die Entwicklung des<br />
Computers. Eine einfache Rechenmaschine<br />
gab den Startschuss zur<br />
grössten Revolution unserer Zeit.<br />
›› 42<br />
82<br />
94<br />
IMPRESSUM<br />
RECHTLICHES/VERTRÄGE/TARIFE<br />
PERSÖNLICHKEITSRECHT IM NETZ 66<br />
URHEBERRECHT IM NETZ 70<br />
RECHTE UND TANTIEMEN IN DER MUSIKWELT 74<br />
ACCESSOIRES/GADGETS<br />
GADGETS FÜR DEN MANN 82<br />
ALLTAG<br />
DAS EWIGE VERMÄCHTNIS 86<br />
FIT DURCH DEN BÜROALLTAG 92<br />
DIGITALER GESUNDHEITSMARKT 94<br />
KREUZWORTRÄTSEL 98<br />
HOROSKOP 100<br />
VORSCHAU/TERMINE 102<br />
Herausgeber<br />
ReFonlution AG<br />
Haldenstrasse 5<br />
6340 Baar, Schweiz<br />
info@fon-times.ch<br />
presse@fon-times.ch<br />
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Geschäftsführer Bernd Seitz<br />
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Reg. Ger. Amtsgericht<br />
Stuttgart HRB 24453<br />
USt.-IdNr.: DE153566546<br />
Redaktion: Nicole Westhauser<br />
Art Director: Melanie Wanner<br />
Satz: Thomas Prantl<br />
Anzeigen: Anzeige@fon-times.ch<br />
Printed in Switzerland<br />
Ausgabe-Nr.: 1/20<strong>18</strong><br />
Abopreis: CHF 129.–<br />
Die Inhalte unseres Magazines<br />
sind urheber rechtlich geschützt.<br />
Alle Rechte auf Konzept und Gestaltung:<br />
Elite Magazinverlags GmbH<br />
Erscheinungsweise: 6x jährlich<br />
Bildnachweis: Fotolia.com, Archiv,<br />
Unternehmenswebseiten<br />
Sprachliche Gleichstellung<br />
Personenbezeichnungen<br />
in der maskulinen Form schliessen<br />
auch die weibliche Form ein.<br />
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APPS/SPIELE/NEWS<br />
WAS ERWARTET UNS IM NEUEN JAHR?<br />
Das Zukunftsinstitut wagt jährlich einen<br />
Ausblick auf das bevorstehende Jahr. Auch<br />
für 20<strong>18</strong> haben die Trendforscher einige<br />
Trends ausgemacht. Die wichtigsten haben<br />
wir zusammengefasst.<br />
BACK TO THE ROOTS<br />
Der Retro-Trend hält auch 20<strong>18</strong> weiter an. Schallplatten,<br />
klassischer Filterkaffee, Oldtimer und inzwischen auch wieder<br />
die Kassette gehören ebenso dazu wie der anhaltende<br />
Hygge-Trend. Die Sehnsucht nach dem Digital Detox und<br />
Analogem wird grösser. Das alles steht im Zusammenhang<br />
mit der neuen Heimeligkeit und der Suche danach. Das Bedürfnis<br />
wurzelt in dem Gefühl, heimatlos zu sein. In Zeiten<br />
zunehmender Mobilität wird es immer wichtiger zu definieren,<br />
dass Heimat nicht immer an einen Ort gebunden<br />
ist, sondern auch an Gefühle. Grund für die Besinnung „Zurück<br />
zu den Wurzeln“ dürfte auch sein, dass die Technolo<br />
gie derzeit keine herausragenden Schritte mehr macht,<br />
es sind sogar Rückschritte zu verzeichnen. Die Digitalisierung<br />
kann die eigenen Versprechen nicht halten und das<br />
führt zu Unmut. Die Menschheit versucht daher sich auf<br />
Altbewährtes zu besinnen.<br />
FACEBOOK-VERDROSSENHEIT<br />
Die Trendforscher glauben, dass die Menschen der pemanenten<br />
Dauererreichbarkeit überdrüssig sind.<br />
Hin zu kommt die Zunahme von Hass-Kommentaren,<br />
die den Spass an den sozialen Netzwerken<br />
mehr und mehr verderben. Des wegen wer den<br />
Social Media Plattformen massenhaft User verlieren.<br />
© paul_craft/Fotolia<br />
DER MYTHOS GOOGLE<br />
Aus der ehemaligen Suchmaschine, die den<br />
Markt revolutioniert hat und bis heute dominiert,<br />
wird seither immer mehr ein Internetkonzern,<br />
der alle Bereiche des World Wide Web<br />
und der Computertechnik be dienen will. Ziel des<br />
Konzerns ist wohl kein gerin geres, als den Tod abzuschaffen,<br />
Krankheiten zu heilen und die Welt mittels<br />
künstlicher Intelligenz zu retten. Doch es wird zunehmend<br />
klar, dass es nichts weiter als eine Illusion ist, durch technischen<br />
Fortschritt und Innovationen den Erfolg zu erzwingen.<br />
Denn nach wie vor ist nicht klar, ob wirklich jeder<br />
6
F<br />
© lkeskinen/Fotolia<br />
Die Kassette erlebt wieder<br />
ein Revival: Vor einem Jahr konnte<br />
der alte Tonträger ein Umsatzzuwachs<br />
von 74 Prozent verzeichnen<br />
DER RÜCKZUG DER AUTOS<br />
Städte und Infrastrukturen befinden sich derzeit im Wandel:<br />
Das Auto zieht sich immer mehr zurück. Fahrräder erobern<br />
die Strassen zurück. Das bietet<br />
neue Entwicklungsmöglichkeiten<br />
sozialer und urbaner Räume. Dieser<br />
Trend wird auch Kopenhagenisierung<br />
genannt – Kopenhagen<br />
und Amsterdam sind Vorreiter der<br />
Fahrradstädte. Es gibt mehrspurige<br />
Fahrradautobahnen, Fahrrad-Lieferdien<br />
ste und Händler sowie Werkstätten<br />
an jeder Ecke. Ziel dieser Entwicklung ist die Verbesserung<br />
der Luftqualität in den Städten und das Entgegenwirken<br />
des zunehmenden Verkehrs durch mobilere<br />
Lebensweisen.<br />
diese Form der „Hypertechnologie“ benötigt. Evgeny Morozov,<br />
kritischer Beobachter des Internets, ist der Ansicht,<br />
dass es sich bei dieser Art der Investition nur um Technik auf<br />
der Suche nach Problemen handelt. Das Scheitern von<br />
Google Classes zeigt den Zukunfts forschern, dass Dinge,<br />
die dazu dienen uns zu bevor munden, am Markt oft abgelehnt<br />
werden und der Mythos Google nicht mehr lange<br />
überleben wird.<br />
© r h2010/Fotolia<br />
POLITICAL RESPECTNESS<br />
Gegenseitiger Respekt wird 20<strong>18</strong> immer stärker an Bedeutung<br />
gewinnen. Diskriminierung wird immer mehr zur<br />
Blamage und wird aus dem alltäglichen Leben immer weiter<br />
verbannt. Die Zukunftsexperten sehen in der zunehmenden<br />
Wertschätzung auch ein Überangebot von<br />
Rede- und Denkverboten. Zwar sei das alles noch eine Utopie,<br />
aber langfristig erstrebenswert.<br />
POSSIBILIST<br />
„Ich bin weder Optimist noch Pessimist, ich bin Possibilist –<br />
ich glaube an das Mögliche!“ soll einst der Datenexperte<br />
Hans Rosling gesagt haben. Der Begriff beschreibt eine Lebenshaltung,<br />
die weder das Positive noch das Negative im<br />
Leben sieht, sondern sich einzig auf das Mögliche konzentriert.<br />
Der Possibilismus steht der Achtsamkeit sehr nahe: Die<br />
Lebenshaltung beschäftigt sich mit der eignen Reflektion<br />
und der bewussten Handlung. Sie leben nicht in der Vergangenheit,<br />
sondern betrachten ihre Gegenwart aus der<br />
Zukunft und versuchen diese erfolgreich zu gestalten. ›<br />
© Talaj.psd/Fotolia<br />
7
APPS/SPIELE/NEWS<br />
© phonlamaiphoto/Fotolia © fotogestoeber/Fotolia<br />
DIE HERRSCHAFT DER ROBOTER<br />
Seit der Entwicklung des ersten humanoiden Roboters attestiert<br />
ihnen die Wirtschaft und Forschung einen Durchbruch<br />
in den kommenden zehn Jahren. Bisher lässt dieser<br />
aber auf sich warten. Dennoch ist die Faszination ungebrochen.<br />
Das liegt vor allem daran, dass die humanoiden<br />
Roboter einen Spiegel unserer Seele darstellen. Grund hierfür<br />
ist die sogenannte Anthropomorphisierung. Dieser Begriff<br />
beschreibt in der Psychologie das Zuweisen menschlicher<br />
Eigenschaften auf andere Gegenstände. Wer hat sich<br />
selbst nicht schon einmal dabei ertappt, wie er das eigene<br />
Auto beim Überholvorgang anfeuert? Dasselbe passiert mit<br />
Robotern. In der Kunst (vor allem im Film und anderen darstellenden<br />
Künsten) versucht der Mensch immer wieder die<br />
Gestalt eines Roboters anzunehmen. Er versucht seinen inneren<br />
Roboter zu finden, um ihn im äusseren Roboter wiederzufinden.<br />
Dennoch wird die schlussendliche Entwicklung<br />
des humanoiden Roboters weitere zehn Jahre dauern,<br />
ehe es nur noch zehn Jahre bis zu seinem Durchbruch dauert.<br />
20<strong>18</strong> wird es jedenfalls keinen Durchbruch geben.<br />
DAS MÄRCHEN DER WORK-LIFE-BALANCE<br />
Privat- und Arbeitsleben in perfekter Balance – ein Traum,<br />
den sich kaum einer wirklich erfüllen kann. Die Theorie<br />
steht nach 20 Jahren auf dem Prüfstand. Der Grund: Das<br />
Streben danach liess das Ziel in noch weitere Ferne rücken<br />
und führte letztendlich nur zu Problemen. Die Dynamik der<br />
beiden Lebensbereiche macht die Balance unmöglich. Zu<br />
dieser Dynamik gesellt sich jedoch noch ein dritter Teil<br />
dazu: die Liebe zu uns selbst und der Einklang mit uns<br />
selbst. Diese Liebe ist der Grundstein für die beiden anderen<br />
Bereiche. Es muss zudem klar werden, dass langfristig<br />
nur Glück erreicht werden kann, wann man versteht, dass<br />
Privat- und Arbeitsleben nicht immer im Gleichgewicht<br />
stehen, sondern sich an den Bedürfnissen orientiert. Die<br />
Entwicklung der beiden Bereiche erfolgt stets dynamisch.<br />
So gibt es Zeiten, in denen die Arbeit unsere volle Aufmerksamkeit<br />
braucht und die Liebe zurückstecken kann und<br />
nicht ständig Präsenz benötigt. An diesem Modell orientieren<br />
sich auch neue Arbeitszeitmodelle, die nicht mehr starre<br />
Zeiten im Blick haben, sondern Flexibilität ermöglichen.<br />
KRYPTOWÄHRUNG WIRD BLEIBEN<br />
Die Zahl der Bitcoins ist endlich: 21 Millionen können durch<br />
Mining generiert werden. 2017 waren rund 17 Millionen im<br />
Umlauf. Es ist also nur noch eine Frage von Monaten, ehe<br />
die Bitcoin-Minen erschöpft sind. Dennoch wird die Währung<br />
weiterhin an Bedeutung gewinnen. Der Mix aus Transparenz<br />
und Anonymität ist gefragt. Die Währung funktioniert<br />
ohne zentrale Instanz und ist unabhängig von Banken<br />
und Regierungen. Länder, in welchen viele Menschen keine<br />
Bankkonten besitzen, können von der KryptoWährung profitieren,<br />
sofern sie eine Internetanbindung haben. Wie es<br />
aber mit der Internetwährung weitergeht, hängt nicht zuletzt<br />
von den Regierungen ab. Die Rechtslage ist derzeit<br />
noch undurchsichtig und einige Staaten wollen die anonymisierten<br />
Währungen verbieten, um Geldwäsche vorzubeugen.<br />
Dabei eignet sich die Technologie nicht nur für digitale<br />
Währungen, sondern auch für einen transparenten<br />
Handel. So nutzt das Start-up Everledger die Technologie<br />
etwa, um „Blutdiamanten“ den Kampf anzusagen, indem es<br />
Edelsteine in einem Blockchain-Netzwerk erfasst. Der Verkauf<br />
findet erst statt, wenn das Netzwerk die Diamanten als<br />
echt und die Transaktion als rechtmässig eingestuft hat.<br />
8
FACE-ID LÄSST SICH LEICHT KNACKEN<br />
F<br />
Doch das System hat Schwächen – so können nicht nur<br />
Zwillinge das Smartphone entsperren, sondern auch Geschwister,<br />
Kinder und andere Verwandte sowie Freunde<br />
oder Bekannte, die einem ähneln. Diese Probleme hat<br />
der Konzern inzwischen selbst eingestanden. Er rät den<br />
Nutzern bei Unsicherheit dazu, ganz auf das Entsperren<br />
via Face-ID zu verzichten und auf den PIN zurückzugreifen.<br />
Das Touch-ID-System musste beim Jubiläums-iPhone weichen,<br />
da das randlose Display die Integration nicht mehr<br />
erlaubt. Die neue Technik hinter Face-ID erstellt mittels<br />
tausender Infrarotpunkte ein Abbild des Nutzergesichts.<br />
Will der Nutzer das Gerät entsperren, gleicht die Kamera<br />
das Gesicht mit den hinterlegten Daten ab. Damit das<br />
System nicht mittels eines Fotos des Benutzers ausgetrickst<br />
werden kann, werden die hinterlegten Daten von Zeit zu<br />
Zeit aktualisiert.<br />
Bilder von Mund und Augen<br />
sowie eine Nase aus Silikon<br />
sind ausreichend um Face-ID<br />
zu täuschen.<br />
© Apple<br />
Mit dem Entsperren und Sichern des Starbildschirms<br />
durch Face-ID war sich Apple<br />
sicher, dass die neue Technologie noch<br />
sicherer ist als die Touch-ID. Doch der<br />
Konzern hat sich geirrt.<br />
Apple versprach bei der Einführung des neuen iPhone X<br />
mit Face-ID ein sicheres Sperren und Entsperren des Bildschirms.<br />
Durch 3D-Scan sollte das Gesicht des Nutzers genauestens<br />
analysiert und damit identifiziert werden.<br />
Neben Gesichtern von Verwandten und Fotos des<br />
Benutzers lässt sich das iPhone X auch mit der 3D-<br />
Drucktechnik entsperren. Sie macht es völlig fremden<br />
Personen möglich das Phone zu knacken. Techniker aus<br />
Vietnam haben mit Silikon, einem 3D-Drucker und Bildern<br />
von Mund und Augen die Technik ausgetrickst. Der<br />
Versuch der Vietnamesen zeigt, dass nur Augen, Mund<br />
und Nase völlig ausreichend sind, um den Bildschirm zu<br />
entsperren. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit weiter<br />
an, dass Menschen mit der gleichen Augenform, Nase<br />
und Mund das iPhone pro blemlos knacken können. Der<br />
Rest des Gesichtes bleibt unge achtet. Datenschutz ist<br />
bei der neuen Technik ebenfalls ein Thema. Schliesslich<br />
erstellt das System eine biometrische Kopie des Gesichtes.<br />
Der Tech-Konzern versichert aber, dass die Daten<br />
sicher sind. Sie werden auf einem separaten Chip abgelegt<br />
und verlassen das Telefon nicht. Sie seien weder<br />
Teil des Ge räte-Backups noch werden sie an Apple übermittelt.<br />
Nicht nur Apple kämpft mit der mangelnden Sicherheit der<br />
Gesichtserkennung. In der Vergangenheit musste auch<br />
Samsung schon eingestehen, dass die Erkennung mit<br />
einem Foto des Besitzers ausgetrickst werden kann. Wer<br />
sensible Daten auf seinem Smartphone hat und Zugriffe<br />
vermeiden will, sollte auf Nummer sicher gehen und die<br />
Sperrung mittels PIN bevorzugen. Apple selbst hat im<br />
Vorfeld schon auf die unsichere Methode reagiert und<br />
beim AppStore und InApp-Käufen auf die Freigabe durch<br />
Face-ID verzichtet. Zuvor konnten diese Käufe durch<br />
Touch-ID schnell und einfach bestätigt werden. Jetzt ist<br />
dies nur noch durch Eingabe eines PINs möglich.<br />
9
APPS/SPIELE/NEWS<br />
EINMAL WIE EIN JEDI KÄMPFEN: MÖGE<br />
DIE MACHT MIT DEN SPIELERN SEIN<br />
Gerade erst lief der neue Star Wars-Film<br />
„The Last Jedi“ in den Kinos, schon beginnt<br />
für eingefleischte Star Wars-Fans<br />
wieder das lange Warten auf die Fortsetzung<br />
des Weltraummärchens. Lenovo<br />
kann die Zeit bis dahin verkürzen. Mit dem Spiel „Jedi<br />
Challenges“ können sich Fans einen langersehnten<br />
Traum erfüllen: Einmal mit dem Lichtschwert wie Luke<br />
Skywalker gegen die Sith kämpfen. Dafür braucht man<br />
nur ein Smartphone und das Kit von Lenovo. Augmented<br />
Reality macht das Erlebnis perfekt.<br />
Bevor es aber mit den Schlachten um die Herrschaft im<br />
Weltraum losgeht, steht erst einmal Fummelarbeit an.<br />
Nachdem die „Jedi Challenges“-App heruntergeladen und<br />
gestartet wurde, muss das Smartphone mit eingeschaltetem<br />
Display in die Mirage-Brille geklemmt werden. Ein<br />
schwieriges Unterfangen, wenn man nicht aus Versehen<br />
etwas auf dem Bildschirm anklicken will. Mit etwas Übung<br />
soll es aber schneller gehen. Im Gegensatz zu anderen<br />
VR-Brillen wird das Display nicht direkt vor den Augen platziert,<br />
sondern nach unten. Halbdurchlässige Spiegel projizieren<br />
das Bild ins Sichtfeld. So ist es möglich, den Raum,<br />
in welchem man sich befindet, noch wahrzunehmen, aber<br />
gleichzeitig auch die Spielfiguren zu sehen. Damit wird es<br />
zu einem Augmented Reality-Erlebnis. So soll auch ein längeres<br />
Spiel möglich sein, denn dem Nutzer wird im Gegensatz<br />
zur Virtual Reality-Variante nicht so schnell übel.<br />
Die enthaltene Lichtkugel dient als eine Art Tracker und<br />
wird auf den Boden gestellt. Sie gibt dem Spiel vor, wo im<br />
Raum die Figuren platziert werden sollen. Das Lichtschwert<br />
wird per Bluetooth mit dem Handy verbunden.<br />
Ein Übungs-Tutorial führt anfangs in die Spielabläufe ein<br />
und erklärt was gemacht werden muss. Eine Sternenkarte<br />
von Planeten führt durch den Spielverlauf. Auf jedem Planeten<br />
kann man aus drei Spielmodi wählen: Holochess, strategische<br />
Schlachten und Lichtschwerter-Duelle.<br />
Holochess ist anfangs etwas schwerfällig, nach einiger Zeit<br />
hat man aber die Bewegungen raus und kann sich auf die<br />
Stärken und Schwächen der einzelnen Figuren konzentrieren.<br />
Beim zweiten Modus geht es darum – wie der Name<br />
schon vermuten lässt – sich strategisch gut aufzustellen,<br />
um Schlachten zu gewinnen. Kanonentürme müssen richtig<br />
platziert werden, Jedi-Ritter und andere Kämpfer sinnvoll<br />
auf dem Schlachtfeld verteilt werden. Der Spieler selbst<br />
steht ausserhalb des Schlachtfelds und kann versuchen den<br />
Ausgang zu beeinflussen. Je weiter man im Spiel fortgeschritten<br />
ist, desto schwieriger wird ein Sieg.<br />
Der letzte Spielmodus dürfte die meisten Anhänger begeistern:<br />
das Lichtschwerter-Duell. Per Knopfdruck auf das<br />
reale „Schwert“ schiesst der Laserstrahl heraus. Dieser ist<br />
aber nur virtuell zu sehen. Das echte Schwert hat nur einen<br />
10
F<br />
leuchtenden Gummistummel, der kurz genug ist, um nichts<br />
während des Kampfes in der Wohnung zu zerstören. Am<br />
Anfang kämpft man nur gegen Droiden, indem man ihre<br />
Blasterschüsse abwehrt. Die schweren Gegner wie Darth<br />
Maul, The Seventh Sister, Kylo Ren und natürlich Darth Vader<br />
folgen erst später. Wie bei einem echten Schwertkampf<br />
ist man mit vollem Körpereinsatz dabei – Ausholen, Wegducken,<br />
Angreifen. Während des Kampfes macht das Spiel<br />
mittels Pfeilen kurz Vorschläge für die richtige Bewegung.<br />
Das Spiel frisst natürlich ordentlich Akku, aber für einen<br />
Spielabend ist es allemal geeignet. Laut Herstellerangaben<br />
gibt es insgesamt zwölf Stunden Spielspass. Aber da müsste<br />
man schon flott seine Gegner besiegen und zügig durchspielen.<br />
Man hat also deutlich länger was davon. Für den<br />
stolzen Preis auch zu erwarten – Lenovo liess aber schon<br />
durchblicken, dass in Zusammenarbeit mit Disney weitere<br />
Spiele für die Mirage-Brille folgen sollen, etwa Spider-Man<br />
oder Fluch der Karibik.<br />
Preis: rund CHF 350.–<br />
Nicht jedes Smartphone ist allerdings für das Spiel geeignet.<br />
Die Modelle müssen sehr leistungsfähig sein und ein <br />
en grossen Speicher haben – denn alleine die App nimmt<br />
ein Gigabyte Platz ein. Rund ein Dutzend Smartphone-<br />
Modelle können das Spiel handeln: iPhone, die Pixel-Phones,<br />
einige Galaxy-Modelle von Samsung und das Moto Z<br />
von Moto rola. Weitere Modelle sollen folgen.<br />
© lenovo<br />
11
APPS/SPIELE/NEWS<br />
JEDE VIERTE FRAU IST ZIELSCHEIBE<br />
VON HASS IM NETZ<br />
© Dan Race/Fotolia<br />
Anfeindungen, Beleidigungen und Drohungen<br />
gehören für viele Frauen in den sozialen<br />
Medien zum Alltag. Die Folgen<br />
sind Unwohlsein oder sogar Angst und<br />
Panik. Ipsos Mori hat im Auftrag von Amnesty<br />
International in acht Ländern eine Befragung<br />
durchgeführt – mit erschreckenden Ergebnissen.<br />
Die Befragten berichten von Stress, Angst und sogar Panikattacken.<br />
Sie leiden auch unter einem geringen Selbstwertgefühl<br />
und -bewusstsein, wenn sie sich mit Anfeindungen<br />
im Netz auseinandersetzen müssen. „Es ist kein Geheimnis,<br />
dass Hass und Missbrauch in den sozialen Me dien florieren.<br />
Das Internet kann für Frauen ein bedroh licher und gefährlicher<br />
Ort sein. Doch diese Umfrage zeigt konkret, wie einschneidend<br />
die Folgen des Online-Missbrauchs für die Betroffenen<br />
sind“, sagt Azmina Dhrodia, Expertin für neue<br />
Techno logien und Menschenrechte bei Amnesty International,<br />
zu den Ergebnissen.<br />
Knapp ein Viertel der befragten Frauen ist mindestens einmal<br />
zum Opfer von Beleidigungen und Missbrauch in sozialen<br />
Netzwerken geworden. Rund 40 Prozent gaben an,<br />
dass sie sich mindestens einmal durch diese Online-Erfahrungen<br />
körperlich bedroht fühlten. In knapp der Hälfte<br />
der Fälle waren die Hassbotschaften frauenfeindlichen oder<br />
sexistischen Inhalts. „Das hört nicht einfach auf, wenn du<br />
dich ausloggst. Stell dir vor, du erhältst Mord- oder Vergewaltigungsdrohungen,<br />
wenn du eine Online-Plattform besuchst<br />
oder du befürchtest, dass Fotos mit privatem oder<br />
sexuellem Inhalt ohne dein Einverständnis im Internet geteilt<br />
werden könnten“, meint Dhrodia.<br />
UNTER 200 MORDDROHUNGEN IST EINER DABEI,<br />
DER AUS WORTEN TATEN MACHT<br />
US-Aktivistin und Bloggerin Pamela Merritt kann die Ergebnisse<br />
bestätigen: „Ich habe mich quasi bereits damit ausgesöhnt,<br />
dass ich irgendwann für die Arbeit, die ich tue,<br />
sterben werde. Das könnte tatsächlich so passieren. Wenn<br />
12
F<br />
du täglich bis zu über 200 Drohungen erhältst, reicht bereits<br />
eine Person aus, die dich wirklich umbringen möchte.“<br />
Die Folgen daraus sind nicht ohne: 61 Prozent der betroffenen<br />
Frauen gaben ein vermindertes Selbstwertgefühl und<br />
den Verlust des Selbstvertrauens an. Mehr als die Hälfte<br />
nannte als Folge Stress, Angst oder Panikattacken. Schlafstörungen<br />
waren für 63 Prozent eine Nachwirkung. Missbrauch<br />
oder Belästigungen haben für mehr als die Hälfte<br />
dazu geführt, dass sie sich über längere Zeit nicht mehr<br />
konzentrieren konnten. Ein Viertel fürchtete sogar um die<br />
Sicherheit ihrer Familie.<br />
HASS IM NETZ FÜHRT BEI FRAUEN<br />
ZUR SELBSTZENSIERUNG<br />
Doch nicht nur psychische Belastungserscheinungen sind<br />
die Folge. Drei Viertel der Opfer änderten daraufhin grundlegend<br />
ihr Verhalten. So haben 32 Prozent sich selbst zensiert<br />
und ihre Meinung zu bestimmten Themen nicht mehr<br />
geteilt. Das ist ein deutlicher Einschnitt in das Recht auf freie<br />
Meinungsäusserung.<br />
„Soziale Netzwerke müssten sich des Problems ernsthaft<br />
annehmen“, forderte Amnesty-Expertin Azmina Dhrodia<br />
der Mitteilung zufolge. „Die besondere Gefahr von Online-Beschimpfungen<br />
ist, wie schnell sie sich ausbreiten –<br />
ein beleidigender Tweet kann sich innerhalb von Minuten<br />
in ein Bombardement gezielten Hasses ausweiten“, so<br />
Dhrodia.<br />
Die Massnahmen der Internetfirmen gegen die Anfeindungen<br />
findet nur ein Fünftel ausreichend. Amnesty International<br />
ist jedoch der Meinung, dass das Recht auf freie Meinungsäusserung<br />
und der Schutz dessen je nach Art und<br />
Schwere eine Reaktion von Regierungen und Unternehmen<br />
erfordert.<br />
Der Hass im Netz kann ganz verschiedene Formen annehmen.<br />
Die Opfer werden mit Kommentaren oder E-Mails attackiert<br />
oder es werden (persönliche) Dateien der Betroffenen<br />
ohne das Einverständnis veröffentlicht und verbreitet<br />
(sogenanntes Doxxing). Ersteres hat vor allem das Ziel die<br />
Betroffenen zu erniedrigen oder in irgendeiner Art und Weise<br />
zu erschüttern. Doxxing zielt vor allem auf die Verletzung<br />
der Privatsphäre ab und versetzt die Leidtragenden in Panik.<br />
Das kann auch das Verbreiten sexueller und privater Bilder<br />
bedeuten. Immerhin zehn Prozent der Frauen haben das<br />
schon einmal erlebt.<br />
Jeweils 500 Frauen im Alter von <strong>18</strong> bis 55 Jahren in Dänemark,<br />
Italien, Neuseeland, Polen, Spanien, Schweden, Grossbritannien<br />
und den USA wurden zu ihren Erfahrungen mit<br />
Hass in sozialen Medien befragt.<br />
© terovesalainen/Fotolia<br />
© vege/Fotolia<br />
© Photographee.eu/Fotolia<br />
13
APPS/SPIELE/NEWS<br />
SCHWEIZER TRAINIEREN KÜNSTLICHE<br />
INTELLIGENZEN<br />
© Google<br />
Wovon Googles Künstliche Intelligenz<br />
(KI) nachts träumt, können Sie in unserem<br />
Beitrag auf Seite 38 bis 39<br />
lesen. Wie aber wird ein Computer<br />
trainiert, derartige Dinge oder ähnliche<br />
wahrzunehmen und umzusetzen? Damit beschäftigen<br />
sich Wissenschaftler und Programmierer<br />
im Europäischen Forschungszentrum in Zürich.<br />
Bilderkennung ist ein zentrales Element der KI. Das zeigt<br />
auch ein Demonstrator im Forschungszentrum: Anhand von<br />
Zeichnungen auf einem digitalen Zeichenbrett kann der<br />
Computer bestimmen, um was es sich handelt. Mittels<br />
Sprachausgabe wird das Ergebnis mitgeteilt – auch etwas,<br />
dass die Computer erst lernen mussten, ebenso die Spracherkennung,<br />
Übersetzung und Datenanalyse. All das bringt<br />
auch eine Menge Daten mit sich, die verarbeitet werden<br />
müssen. Dazu dient unter anderem Machine Learning (ML).<br />
Und das ist die Aufgabe der Züricher Wissenschaftler und<br />
Programmierer.<br />
Programmierbar sind grundsätzlich nur Dinge, die man<br />
auch erklären kann. Aber nicht alles lässt sich einem Computer<br />
einfach so erklären. Vor allem visuelle Wahrnehmung<br />
lässt sich oft nur schwer in Worte fassen. Die Züricher Mitarbeiter<br />
sind daher dazu übergegangen, den Computer<br />
mittels neuronaler Netze zu trainieren. Dafür werden in<br />
das System Hunderttausende oder gar Millionen Beispiele<br />
eingespielt, damit der Computer ein ähnliches Bild oder<br />
einen Sprachbefehl auch dann erkennt, wenn es ihm zuvor<br />
noch nicht bekannt war. Macht er einen Fehler, weist man<br />
das Programm manuell darauf hin und die Maschine lernt<br />
automatisch daraus.<br />
ML ist kein Phänomen des neuen Jahrtausends. Schon in<br />
den 1960er-Jahren beschäftigten sich Fachleute mit lernenden<br />
Maschinen. Der Erfolg blieb jedoch aus und die Fördergelder<br />
wurden eingestellt. Mit seinem Forschungs zen trum<br />
in der Schweiz will Google zu den Vorreitern bei künstlicher<br />
Intelligenz und Machine Learning werden.<br />
Auch wenn die Forscher in Zürich mit Hochdruck an der<br />
Entwicklung arbeiten, steht die Technik noch am Anfang.<br />
Hinzu kommt, dass selbst die Wissenschaftler, die die Algorithmen<br />
entwickeln und schreiben, die Künstliche Intelligenz<br />
nicht verstehen – besonders nicht, wie der Compu ter<br />
im Zuge des ML die Verallgemeinerung und Generali sierung<br />
vornimmt. Vom fehlenden Verstand ganz zu schweigen.<br />
Menschen sind in der Lage, auf Basis der erhaltenen<br />
Informationen Rückschlüsse zu ziehen. Computer sind dazu<br />
nicht in der Lage.<br />
Solange Menschen das System mit Trainingsinformatio nen<br />
bespielen, sind die Systeme auch fehleranfällig und neigen<br />
auch schneller zu Vorurteilen. Schliesslich machen Menschen<br />
nun mal Fehler. Den Züricher Experten ist das Problem<br />
bewusst. Daher muss die Technik ständig verbessert<br />
werden. Die Menschen müssen noch dazu ein Grund verständnis<br />
für die Funktionsweise von Künstlicher Intelligenz<br />
entwickeln, damit sie künftig besser damit arbeiten, umgehen<br />
und die Ergebnisse beurteilen können.<br />
Das Forschungszentrum in Zürich konzentriert sich ganz<br />
auf die Ausbildung von Robotern beziehungsweise Künstlicher<br />
Intelligenz.<br />
14
denium<br />
SWITZERLAND<br />
denium.com
APPS/SPIELE/NEWS<br />
NEWS<br />
KLEIN,<br />
KLEINER,<br />
JELLY!<br />
Schaut man sich die neuesten<br />
Smartphone-Modelle an, wird<br />
schnell klar: Der Trend geht zum<br />
immer grösser werdenden Display.<br />
Was beim Videoschauen vielleicht<br />
noch von Vorteil ist, kann unterwegs<br />
schnell umständlich und lästig werden. Denn<br />
ein grosses Display ist schön und gut, wenn<br />
man aber beim Festival oder in der Fussgängerzone<br />
nicht immer mit einer Handtasche herumlaufen<br />
möchte, wird es schwierig, das Smartphone richtig<br />
zu ver stauen.<br />
Wie wäre es da mit einem kleineren und handlichen<br />
Gerät? Das chinesische Start-up-Unternehmen Unihertz<br />
hat das Mini-Smartphone Jelly entwickelt. Eines kann<br />
man aber vorweg schon verraten: Als Haupt-Handy eignet<br />
es sich nicht. Vielmehr sollte der Vorteil der geringen<br />
Grösse und der günstige Preis genutzt werden, um das<br />
Handy als Zweit-, Sport- oder Ausgeh-Smartphone zu<br />
nutzen.<br />
Dabei bietet das kleine Smartphone prinzipiell alles,<br />
was die grossen Brüder auch haben: Bluetooth,<br />
zwei SIM-Kartensteckplätze, ein Slot für Micro-SD-Karte,<br />
GPS, LTE, zwei Kameras, Taschenlampe, Schrittzähler und<br />
vieles mehr. Das Handling ist aber im Vergleich zu den anderen<br />
etwas komplizierter. Die Icons und Tasten sind winzig<br />
und das Display zum Lesen längerer Texte zu klein. Die<br />
Fotoqualität lässt auch meist zu wünschen übrig. Aber<br />
wenn man das Smartphone rein als Zweit-Handy sieht,<br />
ist es völlig ausreichend ausgestattet und erfüllt seinen<br />
Zweck. Das wird auch beim Akku schnell klar. Der hält mit<br />
voller Ladung rund zehn Stunden bei normaler Nutzung<br />
durch – nichts für den tagtäglichen Gebrauch.<br />
Für unterwegs taugt es aber allemal: Mit 92,2 x 43,1 mm<br />
ist es gerade mal so gross wie eine Handfläche. Dement<br />
16
F<br />
sprechend klein ist auch das Display. Die Display-Auflösung<br />
liegt bei 432 x 240 Pixeln und ist damit, gesehen<br />
auf die geringe Display-Grösse, sehr gering. Die Grösse<br />
beeinträchtigt auch die Schriftgrösse oder die Skalierungen<br />
von Webseiten oder Apps. Das erschwert zudem<br />
die Texteingabe. Die Nutzung einer Tastatur zum Wischen<br />
– wie etwa Swype – ist daher sinnvoll. Das erspart<br />
das zielgenau Treffen der Buchstaben auf der winzigen<br />
Tastatur. Erst Wischtastaturen machen die Nutzung von<br />
Chat-Anwendungen überhaupt möglich. Alternativ sollte<br />
man auf einen Touch Pen zurückgreifen, was allerdings<br />
unprak tisch ist, wenn man das Handy, vor allem aufgrund<br />
seiner geringen Grösse, bei Outdoor-Aktivitäten oder<br />
beim Feiern dabeihat.<br />
JELLY<br />
Betriebssystem Android 7.0<br />
Für Spiel-Nerds ist das Handy nicht geeignet. Der verbaute<br />
Prozessor lässt zwar aufwendigere Spiele ruckel frei erscheinen.<br />
Die Display-Grösse wird den Spielgenuss aber<br />
trüben. Auch Multimedia-Fans kommen nicht auf ihre<br />
Kosten: Für Videos ist die Auflösung zu schlecht und auch<br />
die Grösse ist ebenfalls ein Thema.<br />
Wer auf der Suche nach einem kleinen Alltags-Smartphone<br />
ist, der wird mit dem Jelly nicht glücklich und sollte auf<br />
die etwas grösseren Konkurrenten zum Beispiel von Motorola<br />
ausweichen. Wer allerdings nur ein kompaktes<br />
Zweit-Handy für Party-Nächte oder Outdoor-Aktivitäten<br />
sucht, der ist mit dem chinesischen Produkt bestens bedient.<br />
Aufgrund der geringen Masse passt es in jede noch<br />
so kleine Handtasche und kann beim Joggen den Fitness<br />
Tracker ersetzen, ohne störend zu sein. Für diese Zwecke<br />
ist es auch völlig ausreichend. Man kann mit dem Mini-Smartphone<br />
chatten, telefonieren, Musik hören und<br />
seine Lieblings-Apps nutzen. Die Grösse ist anfangs gewöhnungsbedürftig,<br />
mit der wir es aber besser. Als Erst-<br />
Handy für den Nachwuchs ist das Jelly sicher auch eine<br />
Alternative zu teureren Smartphones.<br />
Netzwerk<br />
Masse<br />
Prozessor<br />
Speicher<br />
Display<br />
Kamera<br />
Batterie<br />
LTE (4G), WCDMA, GSM (2G)<br />
92,4 x 43 x 13 mm; 60,4 g<br />
Quad Core 1.1GHz<br />
2 GB RAM, 16 GB<br />
2,45 Zoll (62,23 mm), 202 ppi<br />
Hauptkamera: 8 MP; Frontkamera: 2 MP<br />
950 mAh<br />
Das kleine Handy wurde mittels Crowdfunding finanziert<br />
und entwickelt. Über Kickstarter wurden rund 1.7 Millionen<br />
Franken gesammelt. Ein kanadischer Hersteller wollte<br />
ebenfalls ein Mini-Smartphone, welches sogar nur die<br />
Grösse einer Smartwatch hat, über Kickstarter auf den<br />
Markt bringen. Allerdings wurde das Projekt im Sommer<br />
vergangenen Jahres gecancelt.<br />
Zahlungssysteme –<br />
Verbindungen<br />
Sensoren<br />
Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/, Bluetooth 4.1,<br />
Standort (GPS)<br />
BG-Sensor, Kompass, Gyroskop<br />
Audio<br />
AMR, AAC, AAC+, MP3, MIDI, WMA, WAV<br />
Video 3GP/MPEG4 Preis: ab CHF 130.–<br />
© unihertz<br />
17
APPS/SPIELE/NEWS<br />
DATEIEN SICHER UND KOSTENLOS<br />
VERWAHREN<br />
© kran77/Fotolia<br />
Die Freemail-Anbieter GMX und web.de erweitern<br />
ihre Cloud, um eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.<br />
Die Mediacenter bieten<br />
beim sogenannten „Tresor“ gesicherte<br />
Ordner. Der Service ist kostenlos.<br />
Um das Angebot nutzen zu können, muss zuvor eine der<br />
beiden Apps oder das Windows-Programm installiert werden<br />
– GMX Tresor oder web.de Tresor. Danach wird im Mediacenter<br />
des Nutzerkontos automatisch ein gesicherter<br />
Tresor-Ordner angelegt. Bereits beim Hochladen werden<br />
die Daten verschlüsselt. Auf Ihrem Smartphone oder Computer<br />
haben Sie zudem die Option, die Datensicherung<br />
automatisch über die Tresor-Apps vorzunehmen.<br />
Die Verschlüsselung ist dabei so einfach gehalten, dass<br />
auch Laien das Angebot ohne Probleme nutzen können.<br />
Denn die Nutzer müssen sich weder mit Verschlüsselungseinstellungen<br />
oder -verwaltung noch den Zugriffsrechten<br />
auseinandersetzen. Zu Beginn muss lediglich ein Passwort<br />
vergeben werden. Zur Verschlüsselung wird der Advanced<br />
Encryption Standard (AES) mit einer Schlüssellänge von 256<br />
Bit verwendet. Die Zusammenarbeit läuft mit dem Bonner<br />
Unternehmen Skymatic, die mit dem Cryptomator eine kostenlose<br />
Verschlüsselungslösung entwickelt haben. Dafür<br />
wurde das Unternehmen bereits mit dem Award „CeBIT Innovation<br />
Award 2016 for Usable Security and Privacy“ ausgezeichnet.<br />
Prinzipiell kann das System mit allen Cloud- Anbietern<br />
genutzt werden. Allerdings muss dafür auf jedem<br />
Rechner, der auf die mit Cryptomaster verschlüsselten Dateien<br />
zugreifen will, die Software installiert werden. Das<br />
heisst, ein Zugriff vom Rechner eines Freundes oder unterwegs<br />
ist nicht möglich. Dafür ist die Lösung von GMX und<br />
web.de einfacher, denn dank App kann man auch unterwegs<br />
auf die Dateien zugreifen.<br />
Bei der Verschlüsselung geht es darum, dass Informationen<br />
so umgewandelt werden, dass die Informationen nicht sofort<br />
erkennbar sind. Die einfachste Art der Verschlüsselung<br />
ist die sogenannte Ceasar-Verschlüsselung. Dabei werden<br />
die Buchstaben zur Verschlüsselung im Alphabet verschoben.<br />
Wenn Sie etwa das Wort „Katze“ mit dieser Methode<br />
verschlüsseln, wird daraus „LBUAF“.<br />
<strong>18</strong>
F<br />
Heute ist die Verschlüsselung aufgrund der Computertechnik<br />
deutlich komplexer geworden. So verschieben Sie nicht<br />
einfach nur Buchstaben im Alphabet, sondern nutzten<br />
kom plizierte Berechnungen, um das zu tauschende Zeichen<br />
zu ermitteln. Beim AES handelt es sich um ein sogenanntes<br />
symmetrisches Verschlüsselungsverfahren. Das<br />
bedeutet, dass zum Ver- und Entschlüsseln derselbe Schlüssel<br />
verwendet wird. Der Schlüssel gibt an, welche Berechnungen<br />
für die Ver- und Entschlüsselung genutzt werden<br />
sollen. Laut Experten reichen Schlüssellängen mit 192 oder<br />
256 Bit aus, um Dokumente und Informationen zu schützen,<br />
die den Status „geheim“ oder „streng geheim“ tragen.<br />
Bei der Verschlüsselung durchlaufen die Daten bis zu 14<br />
Runden. Dabei wird Quelltext vermischt und umgestellt,<br />
bis ein chiffrierter Text ausgegeben wird. Daher wird die 256<br />
Bit-AES-Verschlüsselung auch von Banken oder Geheimdiensten<br />
genutzt. Zusätzlich zum hohen Sicherheitsstandard<br />
des Verschlüsselungssystems kommt die Tatsache, dass<br />
die Server nicht irgendwo auf einer Insel stehen, sondern<br />
in Deutschland. Damit unterliegen sie den deutschen Datenschutzgesetzen,<br />
die zu den strengsten der Welt ge hören.<br />
© Rawf8/Fotolia<br />
Die Dateien im Cloud-Speicher sind laut Anbieter nur Zeichenfolgen,<br />
die keinerlei Rückschlüsse auf den Inhalt der<br />
Datei lassen. Erst wenn die Dateien heruntergeladen werden,<br />
werden die Dateien wieder entschlüsselt und können<br />
so abgerufen werden.<br />
Die Cloud bietet bis zu 10 GB Speicherplatz kostenlos an.<br />
Dafür müssen Nutzer jedoch eine E-Mail-Adresse beim jeweiligen<br />
Anbieter haben. Das Freemail-Angebot ist kostenlos<br />
und kann problemlos eingerichtet werden. Wer mehr<br />
Speicherplatz benötigt, kann mittels Abos bis 1 Terabyte<br />
Speicherplatz freischalten.<br />
Die beiden Unternehmen betonen, keinen Einblick in die<br />
Daten zu haben. Das liege vor allem daran, dass die hochzuladenden<br />
Dateien bereits auf dem Computer bzw. Smartphone<br />
verschlüsselt werden. Diese „Zero-Knowledge-Prinzip“<br />
gewährleistet, dass Aussenstehende keinen Einblick in<br />
die Daten erhalten. Nutzer sollten daher das Passwort für<br />
den Tresor-Ordner gut aufbewahren. Denn geht es verloren<br />
oder wird es vergessen, sind die Daten zwar weiterhin verschlüsselt,<br />
aber auch für Sie selbst nicht mehr einsehbar.<br />
Daten dürfen zudem nicht ausserhalb der Tresor-Anwendung<br />
bearbeitet werden, ansonsten werden sie unbrauchbar<br />
und können nicht wieder entschlüsselt werden.<br />
© GMX<br />
19
TITELSTORY<br />
SCHWEIZER HABEN VON GEBURT AN<br />
NEGATIVEN GLOBALEN FUSSABDRUCK<br />
© vege/Fotolia<br />
Der Begriff Nachhaltigkeit begegnet einem<br />
derzeit an jeder Ecke – egal, ob in den<br />
Medien oder im privaten Umfeld. Doch<br />
was bedeutet das eigentlich? Und was<br />
können wir dafür tun? Wir haben mit dem<br />
Nachhaltigkeitsexperten Michael Kistler gesprochen.<br />
Michael Kistler: Vorangehend möchte ich Nachhaltigkeit<br />
definieren. Für mich gibt es zwei Arten von Nachhaltigkeit:<br />
Die „schwache“ Nachhaltigkeit steht für Green Economie,<br />
Smarte High Tec-Geräte, effiziente Roboter, erneuerbare<br />
Energien, Sharing, Internet of Things, etc. Die „starke“ Nachhaltigkeit<br />
bedeutet Postwachstumskonzepte, echtes Teilen,<br />
reUse, reDesign, Low Tec, Suffizienz, etc.<br />
Der Unterschied besteht darin, dass die „schwache“ Nachhaltigkeit<br />
vom bestehenden kapitalistischen und neoliberalen<br />
Wirtschaftssystem ausgeht, dabei Symptome lindert,<br />
jedoch nicht die Ursachen behebt. Die „starke“ Nachhaltigkeit<br />
entspricht einer Gesellschaft, bei welcher nicht Wachstum,<br />
sondern ein natur- und menschenfreundliches Wirtschaf<br />
ten im Vordergrund steht. Konzepte dazu bieten die<br />
Gemeinwohlökonomie und das Bruttonationalglück, wie es<br />
der Staat Bhutan integriert hat.<br />
FonTimes: Das papierlose Büro – dank Digitalisierung<br />
vieler Bereiche längst kein Wunschdenken mehr. Wie<br />
häufig wird das heutzutage im Berufsalltag gelebt?<br />
Michael Kistler: Durch die Einführung von Computern<br />
braucht es viel weniger Papier. Gleichzeitig hat das Aufkommen<br />
von Druckern und die Möglichkeit, alles kurz auszudrucken<br />
den Papierverbrauch vervielfacht. Es gibt Leute,<br />
die drucken alle E-Mails aus und legen sie ab. Ich habe bisher<br />
kein einziges wirklich papierfreies Büro gesehen.<br />
Dazu kommt, dass das Altpapier oft nicht getrennt, sondern<br />
in den Abfall geschmissen wird. Den meisten Büros ist auch<br />
egal, ob das Druckerpapier FSC-zertifiziert oder recycelt ist.<br />
Ich meine, in den westlichen Gesellschaften existiert ein Bewusstsein<br />
für ein umweltfreundliches Büro. Was ist mit dem<br />
Rest der Welt?<br />
20
F<br />
Für das nachhaltige Büro muss von der Firmenleitung ganz<br />
klar ein Vorbild vorgelebt werden, entsprechende Anweisungen<br />
an die Belegschaft rausgehen und der Wille zur Aufklärung<br />
und Schulung da sein. Sonst wird das nichts.<br />
FT: Welche anderen (Lebens-)Bereiche können dank der<br />
Digitalisierung nachhaltig und positiv verändert werden?<br />
Michael Kistler: Dank der Digitalisierung können viele Abläufe<br />
und Geräte effizienter genutzt werden, auch hinsichtlich<br />
des Energie- und Materialverbrauchs.<br />
FT: Welche Nachteile hat die Digitalisierung auf die Nachhaltigkeit?<br />
Michael Kistler: Gleichzeitig entsteht eine Überwachungsmentalität,<br />
welche die Freiheit einschränkt. Ausserdem bedeutet<br />
Elektronik immer Abhängigkeit von Elektrizität und<br />
deren Komponenten: Jedes Ding muss dann einen Chip<br />
haben, benötigt Strom und eventuell eine Batterie, sogar<br />
ein einfacher Wischbesen braucht bald einen Chip, das bedeutet<br />
mehr Elektroschrott.<br />
Die Frage ist, ob nicht neuere, sondern weniger Geräte<br />
wirksamer wären. Ausserdem ist schlecht verarbeitete Elektronik<br />
oft fehleranfällig und lässt sich nicht reparieren. Ein<br />
qualitativ hochwertiges Gerät lässt sich jahrelang benutzen<br />
und mit anderen teilen! ›<br />
„WENN WIR UNS<br />
VOM DAUERWACHSTUM<br />
VERABSCHIEDEN, IST<br />
ANALOG DAS NEUE BIO.”<br />
MICHAEL KISTLER<br />
21
TITELSTORY<br />
FT: Welche Ressourcen werden im Zuge der Digitalisierung<br />
am häufigsten eingespart? Welchen Nutzen hat das<br />
für unsere Umwelt und wirtschaftliche Entwicklung?<br />
Michael Kistler: Einerseits lässt sich durch Effizienz sicher<br />
Strom sparen. Andererseits bietet die Vernetzung die Möglichkeit<br />
zur intelligenten (mehrfachen) Nutzung. Sharing-<br />
Plattformen nutzen Synergien. Eine Revolution stellt der<br />
kommende 3D-Print dar. Viele Sachen können dann auf Bedarf<br />
hergestellt werden. Wichtig ist, dass die Materialien<br />
nicht auf Erdöl-/Plastik-Basis hergestellt werden, sondern<br />
ungiftig und abbaubar sind, um nicht eine weitere Plastikschwemme<br />
zu generieren.<br />
FT: Wie nachhaltig geht Digitalisierung mit der Arbeitswelt<br />
um?<br />
Michael Kistler: Wird es Ihren Job in 20 Jahren so noch geben?<br />
Wird dann nicht ein Programm mir diese Fragen stellen<br />
und meine Antworten schnell und effizient in einen<br />
lesbaren Artikel umwandeln? Was machen Sie dann? Die<br />
Digitalisierung kann eine ähnliche Versprechung sein wie<br />
das papierlose Büro. Bis es soweit ist, gibt es viel zu tun.<br />
Dann werden jedoch Spezialisten gefragt sein. Was ist mit<br />
den weniger gebildeten Leuten? Und die Robotik bedrängt<br />
auch diese Arbeitsplätze. Deshalb braucht es das Bedingungsloses<br />
Grundeinkommen, finanziert durch die Mikrofinanzsteuern<br />
von einem Promille auf sämtlichen Finanztransaktionen,<br />
sprich das Verbraucherprinzip. Ausserdem<br />
wird das Aufräumen von all den globalen Umweltschäden<br />
der letzten 50 Jahre extrem viel zu tun geben!<br />
© Jürgen Fälchle/Fotolia<br />
FT: Gibt es einen Unterschied in der Energiebilanz zwischen<br />
digitalisierten und analogen Aufgabengebieten?<br />
Ist diese merklich hoch oder sind kaum Unterschiede<br />
festzustellen?<br />
Michael Kistler: Wenn wir weiter wachsen, wird die Digitalisierung<br />
effizienter sein. Wenn wir uns vom Dauerwachstum<br />
verabschieden, ist Analog das neue Bio. Denn in der Langsamkeit<br />
liegt die Aufmerksamkeit.<br />
Positiver Rebound-Effekt:<br />
Wer anfängt seine Geräte<br />
im Standby auszuschalten,<br />
wird das bald überall tun.<br />
© electriceye/Fotolia<br />
22
F<br />
FT: Wie nachhaltig kann Digitalisierung sein, wenn<br />
dafür mehr Energie für das Betreiben der Geräte benötigt<br />
wird?<br />
Michael Kistler: Wie schon gesagt, die „schwache“ Nachhaltigkeit<br />
löst das Grundproblem nicht: unendliches<br />
Wachstum mit begrenzten Ressourcen. Wenn alle Menschen<br />
auf dem Planeten digitalisierte Geräte nutzen sollen,<br />
woher kommen die Ressourcen? Es gibt im Übrigen<br />
auch die kinetische Energie, welche genutzt werden<br />
kann (zum Beispiel die Taschenlampe, die<br />
man mit Handbewegungen aufladen kann).<br />
Das papierlose Büro ist dank Digitalisierung<br />
kein Wunschtraum mehr. In der Praxis<br />
scheitert es aber meist an der Umsetzung.<br />
© doomu/Fotolia<br />
FT: Können smarte Geräte, wie beispielsweise Haushaltsroboter<br />
und programmierbare Thermostate, langfristig unsere<br />
Zukunft nachhaltig beeinflussen?<br />
Michael Kistler: Die Frage ist, wer kann sich das leisten?<br />
Wir im Westen können uns einen solchen Stil leisten,<br />
jedoch längst nicht alle. Ich bin überzeugt, nicht alleine<br />
die Digi talisierung ist nachhaltig, sondern die Kombination.<br />
Und: Wo ist sie wirklich notwendig und wo ein Nice-tohave?<br />
<br />
FT: Wie kann der Rebound-Effekt zugunsten<br />
der Nachhaltigkeit genutzt werden?<br />
Michael Kistler: Ein positiver Rebound-Effekt entsteht<br />
durch Verhaltensänderung. Wenn ich anfange,<br />
Standby-Strom an einem Gerät regelmässig<br />
auszustellen, werde ich bald andere Geräte auch ausstellen<br />
und anfangen, meine Kollegen darauf aufmerksam<br />
zu machen. ›<br />
© Photographee.eu/<br />
Fotolia © micromaniac86/Fotolia<br />
23
TITELSTORY<br />
FT: Wie nachhaltig ist die Schweiz heute?<br />
Michael Kistler: Wer in der Schweiz auf die Welt kommt,<br />
hat bereits einen negativen globalen Fussabdruck – ohne<br />
irgendetwas zu tun. Das hat mit der hohen Lebensqualität<br />
und dem damit verbundenen grossen Konsumdruck zu<br />
tun. Die Schweiz hat ihre umwelttechnischen und sozialen<br />
Probleme ins Ausland verlagert und man hat das Gefühl,<br />
alles sei gut: aus dem Auge – aus dem Sinn.<br />
© VRD/Fotolia<br />
FT: Welche Ziele müssen in puncto Nachhaltigkeit noch<br />
gesteckt werden?<br />
Michael Kistler: Wenn wir schauen, was alleine in der<br />
Schweiz ansteht: Bodenversiegelung und Vergiftung durch<br />
Pestizide, neue Wasserproblematik durch Hormone und<br />
Mikroplastik, Luft, Klima, Energiewende, rasanter Schwund<br />
der Biodiversität – es müssten endlich viel klarere Ziele gesteckt<br />
und auch verfolgt werden.<br />
FT: Kann ich als Konsument die Nachhaltigkeit von Unternehmen<br />
beeinflussen?<br />
Michael Kistler: Ich konsumiere bewusster, weniger und<br />
von Produzenten, welche ökologisch, biologisch und regional<br />
verankert sind. Das sind vor allem die kleinen und<br />
mittelständischen Unternehmen, die sogenannten KMUs.<br />
© Fotos: wurden von privat zur Verfügung gestellt.<br />
FT: Bedeutet Nachhaltigkeit automatisch Verzicht?<br />
Michael Kistler: Ja. Sind wir ehrlich. Wir leben total über<br />
aller Masse hinaus. Verzicht bedeutet jedoch auch mehr<br />
Qualität. Denn wenn ich nur noch einmal Fleisch die Woche<br />
esse, dann geniesse ich es viel mehr. Weniger Geld bedeutet<br />
mehr Zeit und damit mehr Lebensqualität.<br />
<br />
FT: Wie nachhaltig sind moderne Computer oder Smartphones?<br />
Viele seltene Ressourcen kommen beim Bau<br />
hierfür zum Einsatz. Ist das in der Zukunft noch tragbar?<br />
Michael Kistler: Der Branche fehlt das Bewusstsein, was<br />
ihre Produkte für einen Fussabdruck haben. Was passiert,<br />
wenn ein kaputtes Smartphone in Indien neben die Strasse<br />
geworfen wird und 1‘000 Jahre braucht, um zu verrotten?<br />
24
F<br />
Die soziale Verantwortung, welche eine<br />
Ressourcenherstellung und Produktion<br />
bedeutet, der Druck, sich um diese<br />
Verantwortungen zu kümmern, werden<br />
steigen. Immer mehr Konsumenten<br />
wollen das nicht mehr. Deshalb<br />
haben wir den Impuls-Indikator gegründet,<br />
welcher hilft, ab zuschätzen,<br />
was eine neue Idee oder ein neues<br />
Produkt bewirken kann.<br />
FT: Wie können ausgediente Smartphones<br />
und Rechner weiterverwendet<br />
oder recycelt werden?<br />
Michael Kistler: Fragen Sie doch die Hersteller.<br />
Haben die einen Plan dafür?<br />
© gena96/Fotolia<br />
FT: Warum wird das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />
für die Menschen immer wichtiger?<br />
Michael Kistler: Weil der Mensch ein Teil der Natur ist und<br />
die Wirtschaft ist ein Teil der Sozietät der Menschen. Und<br />
nicht umgekehrt. Wenn wir weiterhin dagegen arbeiten,<br />
merzt die Evolution den Menschen nach nicht einmal<br />
200'000 Jahren aus.<br />
Um es Firmen und Privatpersonen einfacher zu machen,<br />
die Wirkung ihrer Ideen, Dienstleitungen und Produkte abzuschätzen,<br />
entwickeln wir den Impuls-Indikator.<br />
Denn es ist anspruchsvoll eine Idee<br />
für Gesellschaft, Natur und Wirtschaft in Einklang<br />
zu bringen. Mit diesem Online-Tool lässt<br />
sich schnell und einfach die nachhaltige Wirkung<br />
einer Idee einschätzen. In einer fortgeschrittenen<br />
Version werden die Ergebnisse<br />
in verschiedenen Systemen wie klassische<br />
Nachhaltigkeit, Green Economy, Gemeinwohlökonomie<br />
etc. angezeigt. Damit erhal <br />
ten Nutzer des Impuls-Indikators eine Übersicht,<br />
in welcher „Philosophie“ die Idee am<br />
meisten Wirkung entfaltet.<br />
FT: Elektromobilität ist immer ein viel diskutiertes The ma,<br />
wenn es um die Nachhaltigkeit der Mobilität geht. Ist<br />
diese Annahme korrekt?<br />
Michael Kistler: Elektromotoren sind viel effizienter als<br />
Benziner. Wenn die Automobilindustrie weiterhin tonnenschwere<br />
Mobile herstellt, ist der Effekt hinfällig. Denkt doch<br />
einfach mal das Automobil neu. Diese Technologie ist seit<br />
100 Jahren dieselbe!<br />
FT: Wie digital kann Nachhaltigkeit heutzutage werden?<br />
Michael Kistler: Die schwache Nachhaltigkeit kann sehr<br />
digital werden. Für die starke Nachhaltigkeit ist Digitalität<br />
nur ein Symptom von Nachhaltigkeit.<br />
FT: Wie sieht für Sie ein perfekter nachhaltiger Tag aus?<br />
Michael Kistler: Ich stehe spät auf, produziere wenig, das<br />
jedoch sehr bewusst und mit Qualitätsbewusstsein, denke<br />
viel nach, diskutiere das gemütlich mit meinen Nachbarn,<br />
freue mich über meine Familie und die mich umgebende<br />
Natur.<br />
MICHAEL KISTLER<br />
Der Umweltberater aus Stäfa setzt sich für eine<br />
nach haltige Zukunft ein. Er berät Firmen zu diesem<br />
Thema und macht sie fit für den nachhaltigen Konsum.<br />
Auch Privatpersonen unterstützt Michael<br />
Kistler in diesem Bereich. Gemeinsam mit seinen<br />
Kunden entwickelt er Nachhaltigkeits- und Umweltprojekte<br />
von der Idee bis zur Realisierung und<br />
Weiterentwicklung.<br />
25
TITELSTORY<br />
WISSEN SCHAFFT NACHHALTIGKEIT<br />
© Monkey Business/Fotolia<br />
Die EU diskutiert derzeit über den grossen<br />
Berg an Plastikmüll, der Tag für Tag produziert<br />
wird. Die Schweizer können selbst<br />
auf keine allzu positive Klimabilanz blicken.<br />
Immer mehr Menschen beschäftigen<br />
sich daher mit dem Thema Nachhaltigkeit und versuchen<br />
ihren Alltag grüner zu gestalten – auch mit<br />
Hilfe digitaler Geräte.<br />
Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Brundtland-Kommission)<br />
hat 1987 folgende Definition für Nachhaltigkeit<br />
festgelegt: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung,<br />
welche die Bedürfnisse der Gegenwart be friedigt,<br />
ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden,<br />
ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Folgt man<br />
der Definition, wird klar, dass Nachhaltigkeit nicht zwingend<br />
Verzicht bedeutet. Die Bedürfnisse müssen nur anders befriedigt<br />
werden, um auch künftigen Genera tionen noch ein<br />
Leben in unserer Welt zu ermöglichen.<br />
Welche Vorteile bringt die Digitalisierung mit sich? Lange<br />
Transportwege werden in Zukunft wieder kürzer, nicht<br />
zuletzt wegen der zunehmenden Robotorisierung und der<br />
3D-Drucktechnik. Das senkt Lohn- und Materialkosten und<br />
macht somit die Abwanderungen der Unternehmen in das<br />
billige Ausland unnötig. Durch die Just-in-time-Produktion<br />
vor Ort entfallen auch Lagerflächen. Das spart auf lange<br />
Sicht ebenfalls Ressourcen.<br />
Immer mehr Konsumenten greifen beim Einkauf zu nachhaltigen<br />
Produkten. Dabei ist auch die Rückverfolgbarkeit<br />
entscheidend. Da kann die Digitalisierung wieder punkten.<br />
Denn es ist einfach, mittels eines Codes auf den Produkten<br />
im Internet die Herkunft in Erfahrung zu bringen. Das Marktforschungsinstitut<br />
pwc hat bei einer Befragung festgestellt,<br />
dass auch Unternehmen dies inzwischen erkannt haben.<br />
Mehr als die Hälfte der Entscheider sprechen digitalen<br />
Lösungen zu Produktinformationen eine grosse oder<br />
sehr grosse Bedeutung zu. Neun von zehn Unternehmen<br />
26
F<br />
möchten in Zukunft digitale Lösungen nutzen,<br />
um Kunden und Geschäftspartnern<br />
Informationen über Herkunft und Eigenschaft<br />
der eigenen Produkte anzubieten.<br />
In vestitionen in diesem Bereich steigen<br />
künftig an. 74 Prozent der Unternehmen<br />
planen in den nächsten zwei Jahren, Gelder<br />
in digitale Lösungen zu stecken. Dazu<br />
sind auch die gesamten Akteure der Wertschöpfungskette<br />
bereit. Sie ermöglichen dem<br />
mündigen Verbraucher künftig alle Informationen<br />
abzuwägen und sich im Zweifel für das nachhaltigere<br />
Produkt zu ent scheiden.<br />
© itestro/Fotolia<br />
Parldigi definiert digitale Nachhaltigkeit vor<br />
allem darüber, wie leicht man an Informationen<br />
herankommt, ob diese überall<br />
und jederzeit zur Verfügung stehen<br />
und kostenlos sind. Dabei kommen die<br />
Bemühungen nicht nur digitalen Gütern<br />
zugute, sondern helfen auch offline einem<br />
nachhaltigeren Leben. Das Saatgut<br />
der resistenten Tomatensorte Sunviva zum<br />
Beispiel wurde unter einer Open Source Lizenz<br />
verbreitet. Das heisst, es wird verhindert, dass<br />
Grosskonzerne durch Patente, die Nutzung einschränken<br />
können.<br />
Inzwischen gibt es sogar ein Label für digitale Nachhaltigkeit,<br />
welches für ein nachhaltiges Handeln mit immateriellen<br />
Gütern steht. Die parlamentarische Gruppe Parldigi wurde<br />
2009 gegründet, denn Wissen ist für die Schweiz aus volkswirtschaftlicher<br />
Sicht von grosser Bedeutung. Und nur<br />
Wissen sorgt langfristig dafür, dass auch mit anderen Ressourcen<br />
nachhaltig umgegangen wird. Ziel der Organisation<br />
ist es, den nachhaltigen Umgang mit Wissensgütern<br />
mittels verschiedenster Massnahmen zu unterstützen. Eine<br />
Regulierung ist aus Sicht von Parldigi wichtig, um die Herausforderungen<br />
der neuen Technologien meistern zu können<br />
und eine weitere Entwicklung langfristig zu ermöglichen<br />
– unabhängig von grossen Software-Konzernen.<br />
Ansonsten droht Wissen und vor allem die Digitalisierung<br />
zum Werkzeug einiger weniger Mächtigen zu werden. Zu<br />
den Schwerpunkten der Arbeit von Parldigi zählt unter<br />
anderem die Weiterentwicklung von Open Source-Software,<br />
standardisierte Schnittstellen und Formate, Zugang<br />
zu allen Daten aus der Verwaltung und weiteren öffentlichen<br />
Institutionen sowie freier Internetzugang.<br />
Damit folgt die Gruppe der Definition von Dr. Marcus Dapp,<br />
der damit vor allem „Open Data“ und „Open Source“ umschreibt.<br />
Mit seinem Begriff versucht er Nachhaltigkeit im<br />
Computerzeitalter zu definieren. Bei materiellen Gütern ist<br />
es einfach erklärt: Nachhaltig ist, wer verantwortungsvoll<br />
mit Ressourcen umgeht und diese einsetzt. Bei nicht greifbaren<br />
immateriellen Dingen ist die Abgrenzung oft nicht so<br />
klar. Daten lassen sich nur schlecht greifen und da sie quasi<br />
auf keinerlei an- oder abbaubaren Rohstoff bestehen, stehen<br />
sie eigentlich unbegrenzt zur Verfügung. Daher ist es<br />
umso wichtiger, festzulegen, was unter nachhaltigem Umgang<br />
mit digitalen Ressourcen verstanden wird.<br />
<br />
Nicht zuletzt führt eine freie Software langfristig dazu, dass<br />
diese immer weiterentwickelt werden kann, von allen Menschen,<br />
die darauf Zugriff haben. Und weiterentwickelte<br />
Software führt zu einer besseren Ausnutzung der vorhandenen<br />
Hardware und damit zu weniger Belastung der Umwelt<br />
durch entsorgte Technik. Auch die Stromnutzung wird<br />
so auf Dauer effizienter. ›<br />
© jean song/Fotolia © anyaberkut/Fotolia<br />
27
TITELSTORY<br />
Die Digitalisierung selbst kann die Nachhaltigkeit anderer<br />
Güter massgeblich beeinflussen. Vernetzte und automatisierte<br />
Prozesse helfen dabei, Ressourcen und Zeit besser<br />
einzuteilen. Dabei kann auch die leichtere Informationsbeschaffung<br />
helfen. Und genau an diesem Punkt kann die Online-<br />
mit der Offline-Welt im Bereich der Nachhaltigkeit verbunden<br />
werden: Digitale Nachhaltigkeit sorgt für den freien<br />
und einfachen Zugang zu Software und Wissen, was wiederum<br />
dazu führt, Rohstoffe und Zeit besser planen und<br />
einsetzen zu können und somit langfristig sparsamer und<br />
effizienter zu agieren.<br />
© duncanandison/Fotolia<br />
Ob eine neue Idee oder ein Produkt nachhaltig ist, können<br />
Unternehmen, aber auch Privatpersonen mit dem Impuls-Indikator<br />
des Vereins Impuls-Nachhaltigkeit Schweiz<br />
testen. Es ist ein Online-Tool, das aufzeigt, welche nachhaltigen<br />
Auswirkungen oder Impulse eine Idee, ein Produkt<br />
oder gar ein Projekt setzen kann. Mittels eines Fragenkatalogs<br />
werden die Ergebnisse ermittelt und anschaulich<br />
dargestellt. Ziel des Indikators ist es, dem Nutzer aufzuzeigen,<br />
wie nachhaltig seine Überlegungen sind. Dabei ermöglicht<br />
das Tool nicht nur die Einschätzung anhand einer<br />
Software, sondern auch in Rücksprache mit Experten oder<br />
dem Austausch mit anderen Nutzern. Finanziert wurde das<br />
Projekt über Crowdfunding.<br />
28
© Jacob Lund/Fotolia<br />
Unser Startup-Unternehmen hat sich mit dem Magazin FonTimes im Bereich Lifestyle,<br />
Digitales und Konsum einen Namen geschaffen. Zur Verstärkung unseres Verkaufsteams<br />
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F<br />
www.fon-times.ch
OFFLINE-MODUS<br />
DER RÜCKZUG<br />
SCHAFFT<br />
EINE NEUE<br />
GEMEINSCHAFT<br />
30
F<br />
Digitale Welt – schön und gut. Aber für<br />
den mobilen Konsum gehen manchmal<br />
die wirklich wichtigen Dinge flöten. Die<br />
Redaktion von FonTimes schenkt Ihnen<br />
daher in jeder Aus gabe ein paar Minuten<br />
Offline-Modus. Dieses Mal geht es um Social Cocooning.<br />
Der Begriff Social Cocooning beschreibt eine neue Art<br />
der Achtsamkeit. Das englische Wort Cocooning steht<br />
für „sich in einen Kokon einspinnen“ und damit für die<br />
vollständige Zurückgezogenheit in die eigene Privatsphäre.<br />
Beim Social Cocooning geschieht dies vor allem im<br />
freundschaftlichen und familiären Umkreis. In einer immer<br />
schnelllebigeren Welt und mit der zunehmenden Digi talisier<br />
ung und Globalisierung geht dieser Trend wieder einen<br />
Schritt zurück. Er beschreibt die zunehmende Sehnsucht<br />
nach ehrlicher Kommu ni ka tion und echter Empathie.<br />
Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert das Cocooning<br />
als Verhaltensform, welche aus dem „Rückzug von der<br />
komplexen, bedrohlichen und unkontrollierbaren Umwelt<br />
in die eigenen vier Wände besteht“. Das Zukunfts institut<br />
bezeichnet das Social Cocooning daher auch als neue<br />
LagerfeuerMentalität.<br />
Denn früher haben sich die Menschen am Lagerfeuer<br />
zusammengefunden. Heute trifft man sich wieder zum<br />
gemeinsamen Essen, Lachen und Reden – meist im<br />
heimischen Wohnzimmer. Diesen Aspekt greift auch eine<br />
skandinavische Lebensart auf, die gerade nach Mitteleuropa<br />
schwappt und in jedem Lifestyle-Bereich Einzug hält –<br />
Hygge. Der Begriff stammt aus dem Altnordischen und<br />
steht heute für Gemütlichkeit, Entspannung, Wohlbefinden<br />
und die Gemeinschaft mit der Familie und den<br />
Freunden. Die skandinavische Lebensart legt dabei Wert<br />
auf die Wertschätzung der kleinen Dinge. ›<br />
© santypan/Fotolia<br />
31
OFFLINE-MODUS<br />
Dabei geht es nicht darum, wie beim Cocooning, als Einzelner<br />
zu entspannen und sich komplett zurückzuziehen, sondern<br />
darum, die Nähe zum sozialen Umfeld zu geniessen,<br />
egal ob bei einem gemeinsamen Ausflug in die Natur oder<br />
auf dem Sofa.<br />
DIE SKANDINAVIER HABEN SOCIAL COCOONING<br />
PERFEKTIONIERT<br />
Social Cocooning – insbesondere das skandinavische Hygge<br />
– ist immer auch eine Antwort auf einen politischen oder<br />
ökonomischen Wandel. Dieser macht sich in unserer heutigen<br />
Zeit durch den finanziellen Wandel in Europa und die<br />
weltweite Terrorgefahr bemerkbar. Krisen sorgen laut Forschern<br />
meist dafür, dass der Mensch sich in „seine Höhle“,<br />
seinen persönlichen Schutzraum, zurückzieht. Das Philomag<br />
beschreibt den aktuellen Hygge-Trend sogar als Phantomscherz<br />
unserer Zeit. Hinzu kommt, dass unser Alltag immer<br />
schnelllebiger wird.<br />
Egal ob Hygge oder Social Cocooning, gemeinsam mit<br />
Freunden und Familie durch das Leben zu gehen und das<br />
Zuhause als Zufluchtsort anzusehen, der einem immer wieder<br />
Rückhalt gibt, ist heute wichtiger denn je. Denn wie einige<br />
Forscher und Wissenschaftler bereits mehrfach erläutert<br />
haben, ist Dauer-Online und -Erreichbarkeit purer Stress für<br />
den Körper. Die oft erwähnte Work-Life-Balance mag den<br />
meisten inzwischen auf die Nerven gehen, aber sie hat nun<br />
einmal Recht. Wenn das Privatleben im Einklang ist, dann<br />
läuft auch der Rest und umgekehrt. Wer sich zu Hause und<br />
in seinem sozialen Umfeld wohlfühlt, hat weniger Sorgen<br />
und ist allgemein zufriedener mit seinem Leben und bringt<br />
folglich auf dem Arbeitsmarkt mehr Leistung. Diese Zufriedenheit<br />
schafft keine WhatsApp-Nachricht oder kein Like<br />
auf Facebook. Der positive Effekt dieser Interaktion hält immer<br />
nur kurzfristig an. Das ist auch einer der Grundsätze der<br />
skandinavischen Lebensart: Arbeite an den Verbindungen<br />
zu Menschen, nicht an den Verbindungstechnologien. Und<br />
die Statistik gibt ihnen Recht: 78 Prozent der Dänen treffen<br />
sich mindestens einmal wöchentlich mit Freunden, Bekannten<br />
oder Verwandten. Im restlichen Europa sind es nicht einmal<br />
60 Prozent.<br />
In der neuen Weltordnung gehen zwischenmenschliche Beziehungen<br />
oft baden, obwohl man ständig über Smartphone<br />
und Co. in Kontakt steht. Aber es ist nicht der zwischenmenschliche<br />
Kontakt, der die aktive Resonanz mit sich<br />
bringt, und den Menschen zum (Über-)Leben brauchen. Der<br />
Soziologe Hartmut Rosa hat bereits beleuchtet, wie wichtig<br />
die Resonanz anderer Menschen für unsere Entwicklung ist.<br />
Dabei ist ein Like nicht ausreichend.<br />
Man kann diesen Trend auch als die Suche nach dem Glück<br />
bezeichnen. Seit jeher versucht die Menschheit die ultimative<br />
Glückformel zu finden. Die Skandinavier scheinen mit<br />
dem Hygge-Prinzip auf dem richtigen Weg zu sein. Im jährlichen<br />
Happiness Report der UNO liegen sie immer auf den<br />
vorderen Plätzen, wobei die Schweiz inzwischen den vierten<br />
Platz für sich beanspruchen konnte.<br />
Hygge-Forscher Carsten Levisen fand heraus, dass Mitglieder<br />
einer Gruppe soziale Intimität und grundlegendes Vertrauen<br />
in der Gemeinschaft aufgrund der guten Absichten<br />
der anderen Anwesenden empfinden. Ein Gefühl von Misstrauen<br />
oder andere Arten von Konflikten können laut dem<br />
Forscher dazu führen, dass kein Hygge entstehen kann.<br />
Unsere Welt ist inzwischen voll von einem derartigen Wandel.<br />
Daher nimmt der Trend immer weiter überhand – sei es<br />
die neuentdeckte Leidenschaft fürs Stricken oder das gemeinsame<br />
Kochen und Backen. Die Menschen versuchen<br />
derzeit wieder zurück in die Gemeinschaft und das nähere,<br />
soziale Umfeld zu finden. Und das nicht über Facebook,<br />
WhatsApp und Co. Dabei verteufelt Social Cocooning die<br />
Technik nicht generell. Denn erst durch die Entwicklung der<br />
neuen Technologien hat das Social Cocooning wieder an<br />
Fahrt aufgenommen. Forscher sehen auch, dass die Entwicklung<br />
einer solchen Mikrogemeinschaft wichtig ist für<br />
die Zukunft der Gesellschaft. Diese Art der Gesellschaft ermöglicht<br />
es Individuen die eigene Lebensbatterie wieder<br />
aufzuladen. Hinzu kommt, dass neue Technologien, wie etwa<br />
Online-Shopping, zum Trend beitragen. Man verkriecht<br />
sich zum Einkaufen nach Hause. Und Social Cocooning<br />
befeuert die Entwicklung von Smart Home. Denn laut den<br />
Forschern von iHomeLab der Universität Luzern sorgen<br />
smarte Technologien dafür, dass unsere eigenen vier Wände<br />
besser auf uns reagieren und der Wohlfühlfaktor somit<br />
noch einmal steigt.<br />
Inzwischen zählt auch das Thema Nachhaltigkeit zum Social<br />
Cocooning. Denn die Menschen, die sich zu den alten Wurzeln<br />
bekennen, legen ebenso Wert auf Genuss und nachhaltigen<br />
Konsum. Das kann vor allem im Upcycling-Trend<br />
festgemacht werden. Dabei wird alten Gegenständen oder<br />
Materialen eine neue Aufgabe zuteil. Auch die Rettung von<br />
32
F<br />
Lebensmitteln nimmt einen immer grösseren Platz ein – auf<br />
Foodsharing-Plattformen kann man noch gute Lebensmittel<br />
einfach mit anderen tauschen, ehe sie in der Tonne landen<br />
(zum Beispiel, wenn man in den Urlaub fährt). Und Hygge<br />
hält immer mehr Einzug in die Möbelhäuser und Deko-Geschäfte:<br />
Kerzen, kuschelige Decken, fluffige Kissen<br />
oder Kochutensilien – der Einzelhandel hat den Trend aufgeschnappt<br />
und kommerzialisiert.<br />
© bernardbodo/Fotolia<br />
Hygge-Experte Carsten Levisen ist aber davon überzeugt,<br />
dass man das Gefühl nicht kaufen kann. Für ihn passt der<br />
kommerzielle Gedanke nicht zum Grundglauben des Hygge:<br />
alle sind gleich, ob arm oder reich, und negative Gedanken<br />
blieben draussen. Geld und Konsum passen da nicht so<br />
recht rein.<br />
HYGGE ENTSTAND IN EINER ZEIT DES UMBRUCHS<br />
Wer Hygge verstehen will, muss tief in die dänische Kultur<br />
eintauchen: Nikolai Frederik Severin Grundtvig ist ein dänischer<br />
Denker, der die Kultur nachhaltig beeinflusst hat. Er<br />
galt als rastloser Leser und Schreiber. Sein Wirken fiel in eine<br />
Zeit der Veränderungen in Dänemark. Die Aufklärung zog<br />
in das Land und die deutsche Romantik inspirierte auch in<br />
Dänemark zahlreiche Künstler zu ihren Werken. <strong>18</strong>64 verlor<br />
Dänemark im deutsch-dänischen Krieg Schleswig und Holstein<br />
an Deutschland und damit fast die Hälfte der Bevölkerung.<br />
Diese drei Ereignisse veranlassten Grundtvig dazu,<br />
vermehrt über die Werte des Humanismus zu sprechen. Das<br />
zeigte sich nicht nur in seinem Kampf für die Demokratie,<br />
sondern auch sein Einsatz für den liberalen Protestantismus.<br />
Er war einer der Gründerväter der Volkshochschulen – folkehøjskole<br />
–, die Bildung frei von Prüfungen und Noten<br />
vorsahen. Die Schule sollte eine Ergänzung zum gängigen<br />
Schulsystem zur freien Selbstentfaltung sein. Dennoch liess<br />
Grundtvig der Gemeinschaftsgedanke nicht los. Beeinflusst<br />
von den beiden deutschen Romantikern Johann Gottfried<br />
Herder und Johann Gottlieb Fichte entwickelte er ein national-romantisches<br />
Bewusstsein. Er verfolgte damit auch die<br />
Idee, dass jedes Volk auserwählt ist, einer bestimmten Aufgabe<br />
zu folgen. Die Dänen waren nach seiner Ansicht „das<br />
Herzensvölkchen des lieben Gottes“, dessen Aufgabe es ist<br />
eine Einheit durch Liebe und Sanftmut zu schaffen. Nach<br />
Grundtvigs Auffassung war das Ideal-Hygge die himmlische<br />
Ewigkeit und das Ziel im weltlichen Leben zu versuchen,<br />
diesem möglichst nahezukommen. Dafür tun die Dänen<br />
alles. Welche Regeln für einen hyggeligen Abend gelten, erfahren<br />
Sie in unserem Kasten.<br />
DIE FÜNF HYGGE-REGELN DER SKANDINAVIER<br />
1. Kein Verstellen: Bleiben Sie immer Sie selbst.<br />
Ein Grundgedanke von Hygge ist, dass keiner<br />
an gegriffen wird und Sie selbst auch niemanden<br />
angreifen, sondern jeder so sein kann, wie er ist.<br />
2. Keine Kontroversen: Themen wie etwa Politik<br />
sind meist ernst, führen zu unterschiedlichen Meinungen<br />
und Streitigkeiten. Solche Themen haben<br />
bei einem Hygge-Treffen nichts verloren. Es ist eine<br />
dramafreie Zeit, bei der es darum geht, gemeinsam<br />
zu essen und die Gesellschaft zu geniessen.<br />
3. Ein Team: Jeder trägt zu einem Hygge-Treffen<br />
etwas bei. Anders als bei uns Mitteleuropäern wird<br />
bei einem gemeinsamen Abend mit Freunden zusammen<br />
gekocht, sodass sich keiner alleine um alles<br />
kümmern muss. Jeder trägt das dazu bei, was er kann.<br />
4. Ein Zufluchtsort: Hygge-Zeit soll vor allem ein<br />
Schutz vor zu viel Karrierebestrebungen, Geld, Er -<br />
reichbarkeit und Materialismus sein. Es ist ein Ort,<br />
an dem jeder entspannen kann und die Probleme<br />
vor der Türe warten lässt.<br />
5. Begrenzte Zeit: Machen Sie sich bewusst,<br />
dass die Hygge-Zeit begrenzt ist. So fällt es leichter,<br />
Probleme, Urteile und andere schlechte Angewohnheiten<br />
für einen Moment zu vergessen und sich<br />
wirklich auf das Beisammensein zu konzentrieren<br />
und die gemeinsame Zeit zu geniessen.<br />
33
SOCIAL MEDIA<br />
ALLES RUND UM DAS THEMA<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
© bongkarn/Fotolia<br />
Die Schweizer Bloggerszene ist noch dünn<br />
besiedelt, was Nachhaltigkeits- und Umweltblogs<br />
angeht. Die Lücke versucht das<br />
Schweizer Telekommunikationsunternehmen<br />
Swisscom mit dem unternehmenseigenen<br />
Nachhaltigkeitsblog zu schliessen.<br />
Der Blog ist Teil des Bluewin-Portals und entstand im<br />
Rahmen der Corporate Social Responsibility des Unternehmens.<br />
Es beleuchtet und diskutiert verschiedene Themen<br />
im Bereich Nachhaltigkeit. Der Themenschwerpunkt liegt<br />
dabei natürlich auf Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />
Dennoch vermittelt der Blog einen guten<br />
Überblick über Umweltschutz, Ressourcenschonung, Apps<br />
und Co.<br />
Der Leser findet Tipps & Tricks zum Sparen von Energie<br />
und Ressourcen. Es gibt Vergleiche zwischen analogen<br />
und digitalen Methoden und deren Umweltbilanz. Unternehmen,<br />
die umweltschädliche Produkte herstellen, werden<br />
kritisch beleuchtet. Umweltfreundliche Alternativen<br />
werden vor gestellt. So hat sich das Experten-Team beispielweise<br />
mit Smartphones auseinandergesetzt und auf gezeigt,<br />
welche Geräte besonders umweltschädlich sind.<br />
In einem Videobeitrag wird als Alterative zum ständig<br />
wechselnden neuen Gerät ein Modul-Handy gezeigt, das<br />
sich immer wieder neu zusammenbauen lässt. Für jeden<br />
ist etwas dabei. Die Texte sind verständlich geschrieben.<br />
Neben dem Blog führt das Experten-Team einen Newsletter,<br />
der ebenfalls Tipps und Tricks sowie News zum Thema<br />
enthält.<br />
Einziges Manko: Die Navigation durch ältere Beiträge ist<br />
schwierig. Auf der Startseite werden je Rubrik die fünf neuesten<br />
Beiträge angezeigt. Einen Link zum Archiv der Rubrik<br />
gibt es nicht. Man muss sich selbst mühsam ältere Beiträge<br />
über die Suchfunktion zusammen suchen oder greift auf<br />
die Beitragsempfehlungen an der Seite eines jeden Beitrags<br />
zurück.<br />
›› https://www.bluewin.ch/de/leben/nachhaltigkeitsblog.html<br />
34
F<br />
BEST OF<br />
SOCIAL MEDIA<br />
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen<br />
jeden Monat die beliebtesten Social<br />
Media-Posts vor. Das neue Jahr hat<br />
viele Lacher zu bieten.<br />
© Antonioguillem/Fotolia<br />
Ikea hat für Schwangere eine besondere Überraschung:<br />
Wer auf die Anzeige pinkelt und ein positives Ergebnis hat,<br />
bekommt ein Kinderbett günstiger.<br />
Quelle: Screenshot<br />
Die Schokoladen-Hersteller sind für ihre Fake-Sorten bekannt.<br />
Und sorgen damit immer wieder für lustige und süsse Abwechslung.<br />
Dieses Mal bekommt der schwedische Möbelriese<br />
sein fett weg. Bekommt aber direkt einen Konter von IKEA.<br />
Quelle: Ritter Sport<br />
Neurjahrsvorsätze tragen wie jedes Jahr zur Belsutigung<br />
bei. Kleiner Tipp: versuchen Sie es mal mit dem Gegenteil.<br />
Hat ja bisher auch immer geklappt.<br />
Quelle: https://twitter.com/stoewer/status/946615257769881601<br />
Donald Trump und Kim Jong Un haben mit dem<br />
Grössen vergleich ihrer Raketenknöpfe im Netz für Spott<br />
gesorgt.<br />
Quelle: https://twitter.com/kefer83512/status/948553438920572929<br />
35
SOCIAL MEDIA<br />
WENN EIN KÜNSTLICHES HIRN<br />
IM DROGENRAUSCH IST<br />
Künstliche Intelligenz zieht jetzt auch in der<br />
Kunst ein. Google versetzt seine Künstliche<br />
Intelligenz (KI) in den Tiefschlaf und lässt sie<br />
träumen. Die Bilder erinnern an einen irren<br />
Drogentrip.<br />
Entwickler bei Google haben ein Netz aus künstlichen Neuronen<br />
erschaffen, um einen Blick auf die künstliche Intelligenz<br />
werfen zu können. Als Basis dient der Algorithmus,<br />
der es Google-Nutzern erlaubt, mittels eigener Bilder ähnliche<br />
Bilder zu suchen.<br />
Das Netzwerk besteht aus zehn bis 30 gestapelten Schichten<br />
künstlicher Neuronen. Ein Bild wird in die Eingabeschicht<br />
geladen. Diese steht in Verbindung mit der nächsten<br />
Schicht und diese wiederum mit der nächsten – bis die<br />
Ausgabeschicht erreicht ist. Für die Entwickler war es eine<br />
Herausforderung, zu begreifen, was in jeder Schicht vor sich<br />
geht. Durch „Training“ der einzelnen Schichten war es möglich,<br />
dass immer höherwertige Merkmale des Bildes extrahiert<br />
und identifiziert werden konnten. Das Training bestand<br />
darin, der KI immer wieder Bilder zu bestimmten Objekten<br />
zuzuspielen.<br />
Jede Ebene übernimmt dabei eine eigene Aufgabe. So ist<br />
eine Ebene für das Suchen von Ecken und Kanten verantwortlich,<br />
eine andere sucht nach bekannten Formen<br />
wie einer Tür oder einem Blatt. Die letzten Schichten sind<br />
für die Zusammenführung der Informationen aus den vorherigen<br />
Schichten zuständig. So kommt es, dass das künstliche<br />
Netz sehr viele Informationen zu dem Bild sammelt<br />
und damit eigene, neue Bilder erzeugen kann. Doch die<br />
Entwickler kamen schnell zu dem Schluss, dass das künstliche<br />
Netzwerk andere Dinge sucht und wahrnimmt als<br />
gedacht. Im besten Fall spuckt die KI die Information aus,<br />
die tatsächlich auf dem Bild zu sehen ist. Geht man jedoch<br />
weiter und leitet das Netzwerk an nach dem Sinn des Bildes<br />
zu suchen, kommen ganz neue Eindrücke zustande. Und<br />
diese Interpretationen sind unseren manchmal gar nicht so<br />
unähnlich. Nimmt man zum Beispiel eine Wolkenformation,<br />
ist es oft der Fall, dass wir Menschen darin gewisse Formen<br />
oder Figuren erkennen, wie zum Beispiel einen Vogel. Spielt<br />
man ein solches Bild in das künstliche Neuronennetzwerk<br />
ein und gibt den Befehl „Was auch immer du siehst, zeig<br />
mir mehr davon!“, wird die künstliche Intelligenz die Optik<br />
des Vogels verstärken. Das passiert in jeder Schicht – zum<br />
Schluss ist anstelle der Wolke wirklich ein Vogel erkennbar,<br />
der scheinbar aus dem Nichts entstanden ist. Das wird vor<br />
allem dadurch erzielt, dass eine Schicht überstimuliert wird<br />
und so bestimmte Interpretationen noch einmal verstärkt<br />
werden. So passiert es, dass die KI von Google auch Bilder<br />
und Formen sieht, die eigentlich gar nicht da sind. Ähnlich<br />
verhält es sich mit menschlichen Nervenzellen auf einem<br />
Drogentrip – weswegen die künstliche Kunst stark an LSD-<br />
Halluzinationen erinnert.<br />
Wir haben unser letztes<br />
Cover durch Googles<br />
Deep Dream geschickt:<br />
Vielleicht erkennen Sie<br />
den kleinen Hund, den<br />
die KI gesehen hat?<br />
36
F<br />
Wir Menschen sehen in Wolkenformationen ab und an Formen und Figuren.<br />
Die KI nimmt diese ebenfalls war und zeichnet einen komplett neuen Himmel.<br />
Im Rausch erschafft<br />
die KI auch Fabelwesen<br />
wie den „Hundefisch“.<br />
Die Entwicklung von Google und die entstandenen Bilder<br />
verbreiteten sich damals schnell im Netz. Daraufhin hat das<br />
Unternehmen den „Deep Dream“-Algorithmus (teilweise<br />
auch in Anlehnung an den gleichnamigen Film „Inceptionism“<br />
genannt) öffentlich zugänglich gemacht. Der Name<br />
leitet sich aus der Grundidee der Forscher ab: Was künstliche<br />
Intelligenzen träumen würden. Mit dem öffentlichen<br />
Algorithmus kann inzwischen jeder seine eigene „Artificial<br />
Art“ erschaffen. Die surrealen Bilder scheinen auf den ersten<br />
Blick total abwegig zu sein, machen aber deutlich, wie<br />
künstliche Intelligenz heute „denkt“. Und wenn man ehrlich<br />
ist, so abwegig sind die Darstellungen oftmals gar nicht.<br />
Wenn man selbst in den seltenen Genuss kommt, sich an<br />
den Traum aus der vergangenen Nacht zu erinnern, sind die<br />
Bilder auch oft mehr als nur surreal. Dass menschliche<br />
Wahrnehmung in andere Sphären abdriften kann, bewiesen<br />
in der Vergangenheit auch schon einige Künstler.<br />
Manchmal irren sich die Maschinen bei den Ergebnissen<br />
noch, aber der Lern- und Trainingsprozess ist noch nicht abgeschlossen.<br />
Das Wissen der KIs wird immer weiter wachsen.<br />
Google Deep Dream zeigt nur die Momentaufnahme<br />
der heutigen Zeit.<br />
Wie weit die Entwicklung noch gehen wird, ist schon heute<br />
erahnbar. Nicht nur, dass man sehen kann, wovon Googles<br />
KI nachts träumt, inzwischen lässt sich auch ein Rembrandt<br />
nachbauen. Das Projekt „The Next Rembrandt“ – eine Zusammenarbeit<br />
von Microsoft, TU Delft, Museen Mauritshuis,<br />
Rembrandthuis und der Grossbank ING – machte es dank<br />
3D-Druck und KI möglich einen Rembrandt zu „malen“, der<br />
den Originalen verblüffend ähnlich sah. Dafür wurde im<br />
Vorfeld der Stil des Künstlers genau analysiert und der Computer<br />
mit den entsprechenden Informationen gefüttert.<br />
37
SOCIAL MEDIA<br />
FÜNF JAHRE LEBEN WIR<br />
FÜR FACEBOOK, TWITTER UND CO.<br />
Die Schweizer leben im Schnitt rund 84<br />
Jahre. Alltägliche Dinge nehmen im Tagesablauf<br />
nicht sonderlich viel Zeit ein.<br />
Aber über die Jahrzehnte kommt einiges<br />
zusammen. Womit verbringen die Schweizer<br />
ihre Lebenszeit?<br />
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1Jahr + 3 Monate<br />
VERBRINGEN WIR MIT FREUNDEN, BEKANNTEN<br />
UND VERWANDTEN.<br />
IN 5 Jahren + 4 Monaten<br />
KÖNNTEN WIR 32 MAL<br />
ZUM MOND UND ZURÜCK<br />
FLIEGEN ODER DEN MOUNT<br />
EVEREST BESTEIGEN,<br />
FAST VIER MAL ÜBER<br />
DIE CHINESISCHE MAUER<br />
GEHEN UND 10‘000<br />
MARATHONS LAUFEN.<br />
© grumpybox/Fotolia<br />
38
F<br />
12 Jahre VERBRINGEN WIR MIT REDEN.<br />
DAVON GEHT ES 10 Monate<br />
LANG UM KLATSCH UND TRATSCH.<br />
© aklionk, niroworld/Fotolia<br />
© yindee/Fotolia<br />
9 Jahre VERBRINGEN WIR<br />
BEI DER ARBEIT.<br />
2 Monate VERBRINGEN WIR<br />
MIT KÜSSEN.<br />
2,5 Jahre TELEFONIEREN WIR.<br />
200 Tage STEHEN WIR IM STAU.<br />
3,5 Jahre VERBRINGEN<br />
WIR BEIM ESSEN.<br />
DAS PUTZEN NIMMT 6 Jahre<br />
IN ANSPRUCH.<br />
RUND 24 Jahre + 4 Monate<br />
VERSCHLAFEN WIR.<br />
1 Jahr + 10 Monate<br />
DRÜCKEN WIR DIE SCHULBANK.<br />
1 Jahr SCHAUEN WIR<br />
FILME IM KINO, THEATERSTÜCKE<br />
ODER KONZERTE<br />
EIN 1/2 Jahr<br />
SITZEN WIR AUF DER TOILETTE.<br />
4 Monate SPIELEN WIR<br />
COMPUTER.<br />
1 Jahr + 7 Monate<br />
SIND WIR SPORTLICH AKTIV.<br />
© VIGE.co/Fotolia<br />
© Gstudio Group/Fotolia<br />
39
SOCIAL MEDIA<br />
MIT KLEINEM WERBE-BUDGET<br />
MÖGLICHST VIELE KUNDEN ERREICHEN<br />
© Photographee.eu/Fotolia<br />
Marketing ist wichtig, um ein erfolgreiches<br />
Unternehmen zu führen. Derzeit erlebt<br />
die Gründerszene dank Start-ups einen<br />
Aufwärtstrend. Doch oft fehlt es den<br />
Gründern an Marketingkompetenz und<br />
vor allem dem nötigen Kleingeld für eine umfassende<br />
Marketing-Kampagne. Da können soziale Netzwerke<br />
Abhilfe schaffen.<br />
Doch wer jetzt glaubt, es ist damit getan eine Profilseite des<br />
Unternehmens anzulegen, der irrt. Wer sein eigenes Unternehmen<br />
bekannt machen will, der muss interagieren. Es<br />
braucht Dialogbereitschaft. Denn nichts ist für Kunden frustrierender,<br />
als wenn sie Fragen stellen oder Kommentare<br />
abschicken und darauf keinerlei Reaktion erfolgt. Das ist<br />
schliesslich der Kern von Social Media – der Austausch mit<br />
anderen.<br />
Dieser Austausch sollte auch für Verbesserungen genutzt<br />
werden. Denn nirgends kommt man leichter an Kunden<br />
Feedback als über die sozialen Medien. Hinzu kommt, dass<br />
man hier direkt Einfluss auf die Zielgruppe nehmen kann.<br />
Im grössten Netzwerk Facebook beispielsweise kann man<br />
Werbung und Beiträge gezielt in die richtige Zielgruppe<br />
einsteuern. Ausserdem geben die sozialen Medien die Chance,<br />
die Zielgruppe besser kennenzulernen. Man erfährt,<br />
welche Seiten sie folgen (vielleicht sogar der Konkurrenz),<br />
was ihnen gefällt und wo sie Kommentare hinterlassen.<br />
Start-ups bringen oft innovative Produkte auf den Markt.<br />
Daher ist es besonders wichtig, das Unternehmen und<br />
die Artikel vorzustellen und der Welt zu zeigen. Neben der<br />
reinen Produktpräsentation können soziale Medien auch<br />
dazu genutzt werden, die eigene Unternehmenskultur<br />
vor zu stellen. Das kann schon vor dem Verkaufsstart der<br />
40
F<br />
Produkte erfolgen. So bekommen potenzielle Kunden bereits<br />
einen guten Einblick. Man umgeht als neues Unternehmen<br />
zum Produktstart das Problem, dass die Marke<br />
oder die ange botenen Artikel im Markt noch nicht bekannt<br />
sind. Ist der Markteintritt erfolgt, erlaubt man den Kunden<br />
Rückfra gen zu stellen oder offen ihre Meinung zum Produkt<br />
abzu geben.<br />
Gerade zu Beginn, wenn jeder Rappen zweimal umgedreht<br />
werden muss, ist es besonders ärgerlich, wenn die Marketing-Massnahmen<br />
im Sande verlaufen und das Geld zum<br />
Fenster rausgeschmissen wurde. Die sozialen Plattformen<br />
bieten die Möglichkeit, Werbung an bestimmte Gruppen<br />
gezielt auszuspielen und nachzuverfolgen, ob diese wahrgenommen<br />
wurde. Gerade Facebook weiss sehr viel über<br />
seine Nutzer und macht es möglich, sehr genaue Zielgruppen<br />
für eine Anzeige zu definieren. Damit werden Streuverluste<br />
minimiert und das eingesetzte Kapital optimal<br />
ausgenutzt. Durch die genauen Auswahlmöglichkeiten bei<br />
den Anzeigen ist es ebenso möglich das Budget genau zu<br />
steuern.<br />
Influencer sind die neuen Werbebotschafter der digitalen<br />
Welt. Diese sind über soziale Kanäle am besten zu erreichen.<br />
Es ist daher wichtig, mit den passenden Botschaftern in<br />
Kontakt zu treten und herauszufinden, über welche Themen<br />
diese in ihrem Netzwerk sprechen. Wichtig ist dabei,<br />
die passenden Personen zu finden, ansonsten verläuft die<br />
Botschaft ins Leere. Wenn das Produkt besonders für den<br />
Kosmetik-Bereich interessant ist, bringt es wenig, Kontakte<br />
zu Computerexperten zu knüpfen. Beauty- oder Mode<br />
Blogger sind da die besseren Ansprechpartner.<br />
Die Konkurrenz kann natürlich ebenfalls beobachtet werden.<br />
Welche Strategien wenden diese an? Mit welchen Influencern<br />
arbeiten diese zusammen? Wie gehen sie mit<br />
Kunden um? All das lässt sich über die Social Media-Kanäle<br />
© foxysgraphic/Fotolia<br />
TARTUP<br />
© REDPIXEL/Fotolia<br />
problemlos herausfinden. Trotz der positiven Aspekte gibt<br />
es bei dieser Marketingform auch Risiken. Wer keine gute<br />
Kundenansprache wählt oder Kundenkommentare und<br />
-an fragen nicht schnell beantwortet, kämpft schnell mit<br />
einem schlechteren Image, welches sich dann auch auf<br />
die Produkte auswirkt. Schlusse ndlich führt es zu weniger<br />
Umsatz. Auch vor den sogenannten Shitstorms muss<br />
man sich in Acht nehmen. Besonders unzufriedene Kunden<br />
neigen dazu auf den sozialen Netzwerken ihren Unmut<br />
loszu lassen. Auf diese muss besonders schnell und einfühlsam<br />
reagiert werden.<br />
Die Algorithmen der Plattformen stellen ebenfalls ein Problem<br />
dar. Auch wenn die richtige Zielgruppe bei der Schaltung<br />
ausgewählt wurde, kann es passieren, dass der Algorithmus<br />
das Unternehmen aussortiert und den potenziellen<br />
Kunden nicht anzeigt. Relevante und gute Inhalte, die viel<br />
Resonanz erhalten können diesem entgegensteuern.<br />
Sozial Netzwerke sind sehr schnelllebig. Wer es nicht schafft,<br />
permanent mit neuen Inhalten zu glänzen, wird in der<br />
Masse an Beiträgen schnell aus dem Blick verloren. Es ist daher<br />
wichtig, ständig für neuen Content zu sorgen – mit dem<br />
Teilen der Produkte alleine ist es nicht getan. Man muss<br />
aktiv mit den Kunden in Kontakt treten und diese auch mal<br />
zur Interaktion aufrufen. So schafft man es, auch langfristig<br />
präsent zu bleiben.<br />
41
HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />
WIE AUS STROM UND MAGNETEN<br />
EINE REVOLUTION ENTSTEHT<br />
Die Geschichte des Computers beginnt mit<br />
den ersten Rechenmaschinen, die zu Beginn<br />
noch einfache Rechenaufgabe übernahmen.<br />
Erste Aufzeichnungen einer solchen<br />
Rechenmaschine gab es bereits 1100<br />
vor Christus – vermutlich im indochinesischen Kulturraum<br />
ist die Abakus-Maschine entstanden. In das<br />
erste Jahrhundert vor Christus fiel auch der Computer<br />
Antik ythera.<br />
© elen09/Fotolia<br />
Eine Zahnradkonstruktion diente<br />
zur Bestimmung der Sternenlaufbahn.<br />
Seither gab<br />
es viele weitere Rechenmaschinen,<br />
die<br />
mittels Zahnrad, Wasser<br />
oder Lochkarten betrieben<br />
wurden. Es gab kaum einen Mathematiker, der sich<br />
nicht an solch einer Maschine versucht hatte. Besonders die<br />
Lochkartensysteme kamen lange Zeit zum Einsatz. Durch<br />
die Löcher wurde ein elektrischer Kontakt angeschlossen.<br />
Je nachdem an welcher Stelle sich das Loch befand, stand<br />
dies für einen anderen Befehl, eine Zahl oder einen Buchstaben.<br />
Mit der Entwicklung der Computer wird heute allerdings<br />
meist nur einer in Verbindung gebracht: Konrad Zuse. Das<br />
liegt sicherlich vor allem an der Tatsache, dass er den ersten<br />
Rechner erfand, der mit Binärzahlen arbeitete. Noch heute<br />
laufen Computer dank des Binärcodes. Es handelt sich dabei<br />
um einen Code, der Informationen durch Sequenzen<br />
von zwei verschiedenen Symbolen – im Falle der Computer<br />
die Zahlen 1 und 0 – darstellt. Metallplättchen steuerten<br />
die Schaltung zwischen 1 und 0, indem sie Stifte in die ent<br />
CHRONIK<br />
<strong>18</strong>32 wird das Prinzip<br />
der analytischen Ma schi ne<br />
von Charles Babbage<br />
entwickelt. Sie besteht<br />
aus den Kompo nenten<br />
Rechen- und Steuerwerk,<br />
Speicher, Ein- und Aus -<br />
gabe sowie Programmsteuerung.<br />
Erste Parallelen<br />
zu heutigen Computern<br />
sind damit erkennbar.<br />
1932<br />
<strong>18</strong>87<br />
<strong>18</strong>87 entwickelt Herman<br />
Hollerith das „Hollerith<br />
Electric Tabulating System“,<br />
welches erstmals zur Volkszählung<br />
drei Jahre später<br />
eingesetzt wird. Seine<br />
Firma „Tabu lating Machine<br />
Company“ wird später<br />
zum bekannten Computer-und<br />
Software -<br />
hersteller „IBM“.<br />
© ~ Bitter ~/Fotolia<br />
© Klaus Eppele/Fotolia<br />
1928 wird das erste Magnetband<br />
zur Datenspeicherung<br />
produziert.<br />
1928<br />
Lord Byrons Tochter,<br />
Ada King, schreibt die<br />
Berechnungsprogramme<br />
für die analytische<br />
Maschine und geht somit<br />
als erste Programmi ererin<br />
in die Geschichte ein.<br />
1910 wird eine Schreibmaschine<br />
erstmals erfolgreich<br />
mit einer Rechenmaschine<br />
verbunden.<br />
Von nun an können die<br />
Rechenergebnisse direkt<br />
auf Papier gedruckt werden.<br />
Im gleichen Jahr wird die IBM-<br />
Lochkarte eingeführt. Die<br />
80-spaltige Karte mit rechteckigen<br />
Löchern repräsentiert<br />
die Datenbits. Sie ist jahrzehntelang<br />
der Standard für<br />
die Speiche rung und Aufzeichnung<br />
von Daten.<br />
© Juulijs/Fotolia<br />
1910<br />
©Waldon Fawcett. Library<br />
of Congress<br />
© zionbalkon/Fotolia<br />
42
F<br />
© Udo Bojahr/Fotolia<br />
sprechende Position schoben.<br />
Bei Zuses Maschine Z1 kam<br />
es allerdings öfters zu Ausfällen,<br />
da die Stifte sich verhakten<br />
oder ganz aus fielen.<br />
Die anfangs noch mechanische<br />
Konstruktion wurde<br />
ab dem Mo dell Z3<br />
elek tronisch gesteuert.<br />
Auch wenn die Rechner<br />
von Zuse als Vor rei ter der<br />
heutigen Computertechnologie gelten,<br />
kann man sie mit den heutigen Ge räten kaum noch vergleichen.<br />
Die Z-Rechner waren gross und schwer – das<br />
Modell Z3 wog eine Tonne, war so gross wie ein Wohnzimmerschrank,<br />
beherrschte die Grundrechenarten und<br />
konnte Wurzelziehen. Die maximale Speichergrösse umfasste<br />
64 Worte. Für einfache Rechenaufgaben brauchte<br />
die Maschine drei Sekunden. Die Rechenaufgabe wurde<br />
in aufwendiger Handarbeit als Filmlochstreifen eingegeben.<br />
Für die breite Masse war das Gerät aufgrund des Preises<br />
nicht geeignet. Der Wert betrug etwa 105‘000 Franken.<br />
Darauf folgten weitere Rechenmaschinen wie ENIAC<br />
und der Mark I. Die Entwicklung der Computertechnik<br />
nahm aber erst mit der zweiten und dritten Generation<br />
Schwung auf. Entscheidend dafür war unter anderem<br />
die Erfindung des Transistors. Zuvor wurden die Maschi <br />
nen mit Elektronenröhren betrieben. Diese waren jedoch<br />
fehler anfällig. Hinzu kamen der hohe Stromverbrauch und<br />
die recht kurze Lebensdauer. Mit der Entwicklung der<br />
Transistoren wurden die Computer nicht nur rentabler und<br />
billiger, sie wurden auch schneller, da sie 100 Mal schneller<br />
schalteten. ›<br />
1932<br />
1938<br />
Der Trommelspeicher<br />
wird von Gustav Tau -<br />
schek erfunden und ist<br />
in den 1950er- bis<br />
1960er-Jahren eine<br />
verbreitete Technologie.<br />
Dadurch wird das<br />
Abrufen von Daten<br />
schneller.<br />
Der erste Rechner mit<br />
Lochkartensteuerung<br />
DEMOMAG D 11<br />
ermöglicht 1932 die<br />
Lösung von Kettenaufgaben.<br />
© Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek<br />
1935<br />
Howard Hathaway Aiken<br />
findet keine genauen Lösungen<br />
in seinem Forschungsgebiet<br />
mit Differenzialgleichungen.<br />
Deswegen<br />
entwickelt er 1935<br />
einen Grossrechner. IBM<br />
kann er für seine Idee<br />
gewinnen. Vier Jahre<br />
später kommt der ASCC<br />
(Automatic Sequence<br />
Controlled Calculator)<br />
nach Harvard. Er trägt<br />
den Namen Mark I.<br />
1936<br />
© Deutsches Museum<br />
Der Deutsche Konrad Zuse<br />
entwickelt mit dem Z1 1938<br />
die erste binär rechnende<br />
Maschine. Später folgten Z2<br />
und Z3. Letztere ist die erste<br />
elektromagnetische und frei<br />
programmierbare Rechenmaschine.<br />
1936 entwickelt Paul Eisler<br />
die erste Leiterplatte als<br />
Teil eines Radios. Die Techno<br />
logie wird vom US-Militär<br />
übernommen, ehe sie<br />
1948 für den Handel freigegeben<br />
wird. Leiterplatten<br />
finden sich auch heute<br />
noch in den Computern.<br />
1938 Claude Shannon<br />
entwickelt den Binärcode.<br />
Dafür wendet er<br />
die Boolesche Algebra<br />
auf das Dualsystem<br />
und die elektronische<br />
Schaltung an.<br />
1943<br />
Der erste elektronische<br />
Rechner ENIAC (Electronic<br />
Numerical Integrator<br />
Analyzor and Computer)<br />
soll 1943 der Artillerie bei<br />
der Berechnung der Flugbahnen<br />
helfen. Ähnlich wie<br />
bei Telefonvermittlungsstellen<br />
funktioniert die Programmierung<br />
mittels Umstecken<br />
und Umlöten von<br />
Drähten. Allerdings sind<br />
die Geräte dadurch anfällig<br />
für Störungen. Hinzu<br />
kommen der hohe Stromverbrauch<br />
und die Wärmeentwicklung.<br />
Das Problem<br />
kann erst mit der Erfindung<br />
der Transistoren im Jahr<br />
1947 gelöst werden.<br />
© Steve Simmons UK/<br />
Fotolia<br />
Colossus wird im Zweiten<br />
Weltkrieg 1943 eingesetzt,<br />
um verschlüsselte Botschaften<br />
der Deutschen zu decodieren.<br />
43
HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />
© Jemastock/Fotolia<br />
Diese Transistoren waren kleiner und konnten somit leichter<br />
verbaut werden. Die Weiterentwicklung der Transistoren-Computer<br />
führte bald zu einer Aufspaltung in zwei<br />
Computerbereiche.<br />
Auf der einen Seite gab es die wirtschaftlichen Computer,<br />
die vornehmlich auf Datenverarbeitung und hohen Speicherplatz<br />
ausgelegt waren. Auf der anderen Seite stand<br />
die Wissenschaft mit den teuren, aber schnellen Super-<br />
Com putern. Ein weiterer entscheidender Fortschritt war<br />
die integrierte Schaltung. Dabei wurden alle Elemente des<br />
Rechners auf einem Chip angebracht. Bis heute ist diese<br />
Technologie im Einsatz, wobei sie über die Jahre immer kleiner<br />
und feiner wurde. Der Vorteil der Chiptechnik war die<br />
Möglichkeit, diese wie am Fliessband zu bauen, da sie immer<br />
die gleichen Bausteine enthielten. Durch die immer<br />
kleiner werdenden Chips wurden die Wege immer kürzer<br />
und die Computer damit schneller und kleiner.<br />
Lange Zeit waren Kernspeicher das bevorzugte Speichermedium.<br />
Dabei wurden kleine Eisenringe an einem Geflecht<br />
von Datenleitungen aufgezogen und nutzten damit<br />
die Eigenschaft, den Strom zu magnetisieren. Dazu wurde<br />
die Hälfte des nötigen Stroms über die Leitungen geschickt.<br />
An den Knotenpunkten reichte er aus um zu magnetisieren<br />
oder entmagnetisieren. Das gleiche Prinzip wurde beim<br />
Auslesen der Daten angewendet, jedoch wurde hierbei auf<br />
einer dritten Leitung, der Leseleitung, Strom eingeleitet.<br />
Im Anschluss musste die Information erneut geschrieben<br />
werden. Zum Auslesen des Speichers wurden 500 bis 1‘000<br />
Nanosekunden benötigt. Dadurch, dass der Speicher nichtflüchtig<br />
war, gingen keine Informationen nach dem Ausschalten<br />
verloren. Einziger Nachteil der Technologie: Die<br />
Speicher wurden in Handarbeit hergestellt und waren deswegen<br />
sehr teuer. Hinzu kam, dass der Speicher nicht mit<br />
den restlichen Komponenten schrumpfen konnte, da eine<br />
1948<br />
1964 1967<br />
Der erste mechanische<br />
Taschenrechner Curta<br />
kann 1948 mittels<br />
Schiebereglern und<br />
Kurbel Berechnungen<br />
durchführen. Er ist klein<br />
genug, um überall mitgeführt<br />
zu werden.<br />
© jemey/Fotolia<br />
Die Manchester Small-<br />
Scale Experimental<br />
Machine war der erste<br />
Computer, der ein gespeichertes<br />
Programm<br />
ausführte.<br />
© IBM<br />
1956<br />
1956 erobert IBM mit<br />
dem RAMAC (Random<br />
Access Method of Accounting<br />
and Control)<br />
die Datenspeicherung.<br />
Die weltweit erste Magnetfestplatte<br />
ist so gross<br />
wie zwei Kühlschränke<br />
und hat eine Kapazität<br />
von zehn Megabit und<br />
wiegt zehn Tonnen.<br />
1964 kündigt IBM<br />
das erste Betriebssystem<br />
(OS/360), das direkten<br />
Zugriff auf Massenspeicher<br />
ermöglicht und<br />
mit mehreren Geräten<br />
kompatibel ist, an.<br />
© Andrew Klimkin/Fotolia<br />
Die Floppy-Disc kommt<br />
1967. Sie wird für IBM<br />
entwickelt und ermöglicht<br />
das Laden von<br />
Microcodes.<br />
Mit dem IBM 604 kommt<br />
der erste kommerziell<br />
erfolgreiche, elektronische<br />
Rechner auf den<br />
Markt. Mit 5‘000<br />
verkauften Exem<br />
plaren werden viele<br />
Unternehmen in die elektronische<br />
Berechnung<br />
eingeführt.<br />
1959 1969<br />
Der IBM 1401 ist 1959<br />
der erste bezahlbare<br />
und universelle Business-<br />
Computer. Mit 10‘000<br />
Stück ist er der beliebteste<br />
Computer der<br />
1960er-Jahre.<br />
1965<br />
Der erste erfolgreiche<br />
Minicomputer ist der<br />
PDP-8 aus den Jahr 1965.<br />
Er hat einen Arbeitsspeicher<br />
von 6 Kilobit und<br />
kann auf 48 erhöht<br />
werden.<br />
Zwei Jahre später folgt<br />
ein noch kleinerer<br />
Minicomputer, der Data<br />
General Nova. Er ist so<br />
klein, dass er in ein<br />
Rack-Regal passt.<br />
44
F<br />
Herstellung ab einer gewissen Grösse nicht<br />
mehr umsetzbar war. Ab den 1970er-Jahren<br />
wurde der Kernmagnetspeicher mit dem Magnetblasenspeicher<br />
ergänzt. Das neue Speichermedium<br />
war zwar kostengünstiger und konnte<br />
in kleineren Ausführungen gebaut werden, aber es war<br />
auch langsamer. Denn die Blasen wurden seriell ausgelesen.<br />
Die bis heutige verwendete RAM-Technologie ist auf<br />
Basis der Halbleiterelemente eingeführt worden. Diese bestanden<br />
aus Transistoren und Kondensatoren. Dies ermöglichte<br />
eine grosse Datenmenge auf weniger Platz.<br />
Das Aufkommen der Halbleiterelemente sorgte allerdings<br />
dafür, dass ein unveränderlicher Speicher mit verbaut werden<br />
muss, denn die Speicherung im RAM erfolgte nur temporär.<br />
Dies ist möglich, indem man bei der Herstellung des<br />
Speichers Leitungen gezielt ausblendet – so entstand der<br />
ROM-Speicher.<br />
© Maaster °[-.-]°/Fotolia<br />
Als Datenspeicher dienten zunächst<br />
Trommelspeicher, auf denen ein magnetisches<br />
Material aufgebracht wurde.<br />
Diese ermöglichten es, Programme abzurufen,<br />
ohne zuvor die Hardware zu verändern. Später wurden die<br />
Trommeln um Bänder ergänzt und ermöglichten so eine<br />
Datenspeicherung mit mehreren Megabytes. Zum Wechseln<br />
der Bänder waren drei Personen nötig. Noch heute<br />
werden Bänder in Grosscomputern ausgetauscht – diese<br />
Arbeit wird aber inzwischen von Robotern übernommen<br />
und die Bänder umfassen mehrere Terabyte. Später folgten<br />
Plattenspeicher. Eine magnetische Schicht wurde auf mehrere<br />
Platten aufgebracht. Ein Lesekopf las die Daten auf jeder<br />
einzelnen Platte aus. Erst Mitte der Siebzigerjahre erfand<br />
IBM die heutige Form der Festplatte. Die Probleme mit<br />
Kapazität und Geschwindigkeit wurden durch einen auf<br />
einem Luftpolster schwebenden Lesekopf gelöst. ›<br />
1970<br />
1978<br />
© yod77/Fotolia<br />
1970 wird RAM (Arbeitsspeicher)<br />
erfunden.<br />
Der erste dem heutigen PC<br />
ähnliche Computer wird<br />
in diesem Jahr von CTl<br />
(Terminal Computer Cooperation)<br />
hergestellt.<br />
Er bringt im Zuge dessen<br />
den x86 CPU-Standard<br />
auf den Markt, der lange<br />
im Einsatz war.<br />
© DB Microsoft HO<br />
1975<br />
1975 Bill Gates und Paul<br />
Allen gründen Traf-O-<br />
Data – später benennt sich<br />
die Firma in Microsoft um.<br />
© BY-SA 4.0<br />
Das erste Textverarbeitungsprogramm<br />
ist 1978<br />
WordStar. Es bietet aber<br />
noch WYSIWYG (What<br />
You See Is What You Get)<br />
an.<br />
© rebelpilot<br />
1981<br />
1981 kommt der erste PC<br />
von IBM auf den Markt.<br />
Die damals noch kleine<br />
Firma Microsoft liefert<br />
das Betriebssystem<br />
MS-DOS.<br />
© BY-SA 3.0<br />
1982<br />
Der erste Computervirus<br />
befällt<br />
1982 den Apple.<br />
Sony und Philips entwickeln<br />
die Compact Disc (CD)<br />
als weiteres Speichermedium.<br />
© jabiru/Fotolia<br />
1971 1976<br />
1971 produziert INTEL<br />
den ersten Mikroprozessor.<br />
1976 gründen Steve Jobs<br />
und Steve Wozniak Apple.<br />
Kurz darauf bauen sie<br />
den ersten Apple-Computer.<br />
Die 3,5-Zoll-<br />
Diskette wird entwickelt<br />
und ist bis Ende<br />
des 20 Jahrhun derts<br />
der übliche Standard.<br />
© Lena Balk/Fotolia<br />
45
HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />
1010010001000010000010<br />
Die ersten Hacker tauchten bereits in den 1950er-Jahren auf.<br />
Damit waren in erster Linie computer- oder technikaffine<br />
Studenten gemeint. Den Begriff Hacker prägte eine Studentenvereinigung<br />
am Massachusetts Institute of Technology.<br />
Die Mitglieder des TMRC (Tech Model Railraod Club)<br />
tüftelten an elektronischen Bauteilen für Modelleisenbahnen.<br />
Daher stammte auch der Urbegriff – „hack“ beschreibt<br />
im Englischen Lösungen für ein technisches Problem. So<br />
kam es, dass sich die Mitglieder bald Hacker nannten.<br />
Eigentlich steht das Wort vorrangig für geschickte Tüftler –<br />
was heutige Hacker meist auch sind.<br />
Der erste Heimcomputer war anfangs noch kein vollständiger<br />
Computer. Er bestand lediglich aus dem nackten Rechner<br />
ohne Massenspeicher oder ähnlichen Zusatzmodulen.<br />
Dafür musste er an den Fernseher angeschlossen werden.<br />
Es gab bis dato nur das BASIC-System, dass von einer ROM<br />
aus gestartet wurde und lediglich das einfache Programmieren<br />
oder Spielen ermöglichte.<br />
Zu Beginn des Computerzeitalters erfolgte die Programmierung<br />
durch Hardware-Verdrahtungen. Laut Legende<br />
stammt aus dieser Zeit auch die Bezeichnung „Bug“ für<br />
einen Programmierfehler. Ein Insekt habe sich damals angeblich<br />
in einer der Steckverbindungen versteckt und so zu<br />
einem Kurzschluss geführt. Das Umstecken der Leitungen<br />
war auf Dauer zu umständlich. Als man entdeckte, dass<br />
man auf einem Speicher Programme zur Ausführung ablegen<br />
konnte, wurden die ersten „richtigen“ Programmiersprachen<br />
entwickelt. Zunächst nutzten diese die binäre<br />
Form – 0 und 1. Diese wurde mit Kippschalter gelöst. Die 1<br />
stand für an, die 0 für aus. Mit der Zunahme der Speicherkapazitäten<br />
der Computer wurden auch die Programmiersprachen<br />
weiterentwickelt. So kam es, dass das Hexadezimal<br />
system eingeführt wurde. Es vereinfacht die Eingabe der<br />
1984<br />
1993<br />
1983<br />
1983 ist der Commodore<br />
C64 der erste bezahlbare<br />
Computer.<br />
Im gleichen Jahr kommt<br />
der Vorläufer des Mobile<br />
Computing von Compaq<br />
auf den Markt. Es ist<br />
der erste tragbare und<br />
IBM-kompatible<br />
Computer.<br />
© BY-SA 2.5<br />
Der College-Student<br />
Mich ael Dell gründet<br />
im Zimmer seines Wohnheims<br />
1984 seine Firma<br />
Dell. Er verkauft individuell<br />
zusammengestellte<br />
Computer.<br />
MITS Altair 8800 geht<br />
1984 als erster Personal<br />
Computer (PC) in den<br />
Verkauf.<br />
Der Macintosh 128K<br />
soll eine günstigere Variante<br />
zu den bisheri -<br />
gen Apple-Rechnern<br />
darstellen. Heute<br />
gehören die Macs<br />
zu den teuersten<br />
Rechnern.<br />
© BY-SA 2.0<br />
1985<br />
Das erste Windows-Programm<br />
– Windows 1.0 –<br />
kommt 1985 auf den Markt.<br />
Im selben Jahr verkauft<br />
Commodore mit Amiga<br />
den ersten Multimedia-<br />
Rechner.<br />
1990<br />
Das erste netzwerktaugliche<br />
Betriebssystem<br />
Windows NT wird 1993<br />
vorgestellt.<br />
Im gleichen Jahr kommt<br />
der erste Pentium-Prozessor<br />
von INTEL.<br />
© BY-SA 2.5<br />
© Quelle: wallpaperzzz.com<br />
1994<br />
Der PowerMac ist eine<br />
neue Rechnergeneration<br />
von Apple.<br />
Das freie Betriebssystem<br />
Linux 1.0 wird 1994<br />
freigegeben.<br />
© BY-SA 3.0<br />
Der Nachfolger Windows 3.0<br />
wird 1990 veröffentlicht.<br />
46
F<br />
0101000<br />
© timkaekler/<br />
Fotolia<br />
Befehle, denn durch die Programmierung war es möglich,<br />
zwei Ziffern einzugeben, statt acht Schaltern umzulegen.<br />
Anstatt einfacher Anweisungen sollten die Computer von<br />
nun an leichte Befehle erteilt bekommen. Trotz der grösseren<br />
Speicher war es anfangs aber nicht möglich, eine Sprache<br />
für alle Befehle zu entwickeln. So kam es, dass jede Programmiersprache<br />
nur einen Spezialbereich hatte. Die Versuche,<br />
eine Universalsprache zu entwickeln, scheiterten<br />
zunächst. Erst in den frühen 1970er-Jahren gelang es unter<br />
anderem, die bis heute eingesetzte Sprache „C“ zu erfinden.<br />
Der Vorteil dieser Sprache war vor allem der kleine Sprachkern.<br />
„C“ konnte sich zudem als Standard weit verbreiten, da<br />
die beiden populären Betriebssysteme UNIX und Windows<br />
„C“ zur Programmierung nutzten bzw. noch nutzen.<br />
Tragbare Computer-Modelle wurden bereits in den 1980er-<br />
Jahren entwickelt. Jedoch handelte es sich bei dem Rechner<br />
um eine 16 K-Variante und das Display war nur vierzeilig.<br />
Der Erfolgskurs des tragbaren PCs begann erst mit der Weiter<br />
entwicklung der Technik. Mit der Erfindung der 3,5“-Laufwerken<br />
und den LCD-Displays stand den mobilen Begleitern<br />
nichts mehr im Wege. Der erste arbeitsfähige Pocket<br />
PC kam Anfang der 1990er-Jahre von Apple auf den Markt.<br />
Seither ist die mobile Technik fast überall verbaut.<br />
So kommt es, dass Computertechnik heute auch an den<br />
ungewöhnlichsten Orten zu finden ist – egal ob Handy,<br />
Ra dio, Mikrowelle oder Uhr. Das liegt vor allem daran, dass<br />
die Bauteile immer kleiner und leistungsfähiger werden.<br />
Microcontroller übernehmen die Aufgaben der Steuerung<br />
in den verschiedensten Systemen. Damit schaffte es der<br />
Computer, von der einfachen Rechenmaschine mittels<br />
Strom und Magneten zu einem Allround-Talent im Alltag<br />
zu werden.<br />
1995 2008<br />
Ein Jahr später erscheint<br />
Windows 95.<br />
© Syda Productions/Fotolia<br />
2013<br />
1996<br />
Der erste USB-Anschluss<br />
macht 1996<br />
das Anschliessen<br />
von Zusatzgeräten<br />
wie Maus oder Tastatur<br />
einfacher, da zuvor<br />
alle unterschiedliche<br />
Anschlüsse hatten.<br />
2001<br />
Windows XP wird ab<br />
2001 die Arbeitswelt für<br />
zehn Jahre dominieren.<br />
© sorapop/Fotolia<br />
Das erste Microsoft-<br />
Tablet erscheint und leitet<br />
das mobile Computerzeitalter<br />
ein. Das Gerät<br />
erzielte aber vorerst nicht<br />
den gewünschten Erfolg.<br />
2008 verkaufen sich<br />
Laptops erstmals besser<br />
als Desktop-PCs. Die<br />
Preise für die mobilen<br />
Geräte werden immer<br />
günstiger und WiFi<br />
macht mobiles Arbeiten<br />
möglich.<br />
2010<br />
2010 gelingt Apple<br />
mit dem iPad<br />
der Durchbruch<br />
bei den Tablet-PCs.<br />
Auch heute gibt es noch<br />
ähnlich grosse Rechner,<br />
die ganze Hallen füllen,<br />
wie früher. Der einzige<br />
Unterschied: diese Grossrechner<br />
verarbeiten Daten<br />
in kürzester Zeit. Der<br />
Tianhe-2 ist seit 2013 in<br />
Betrieb, hat 1‘375 Terabyte<br />
RAM und hat eine Bearbeitungszeit<br />
von 33.86 petaflo/s<br />
(Billiarden Operationen<br />
pro Sekunden).<br />
47
HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />
MIT HIGHSPEED IN DIE ZUKUNFT<br />
Die Industrie 4.0 wird mit dem neuen Mo -<br />
bilfunkstandard 5G verbunden. Der neue<br />
Standard ist zehnmal schneller als die aktuelle<br />
höchstmögliche Übertragungsrate<br />
und kommt damit auf zehn Gigabit pro<br />
Sekunde. Ausserdem verbessert der Standard das Echtzeitverhalten<br />
und die Übertragungsrobustheit. Das alles<br />
ist für die Industrie 4.0 entscheidend. Denn wenn<br />
mehrere hundert Milliarden intelligente Aktoren und<br />
Sensoren in Produktionsstätten und ähnlichem miteinander<br />
vernetzt sind, fliessen riesige Daten mengen.<br />
Ein schnellerer Datentransfer ist zudem essenziell für grenzüberschreitende<br />
Kooperationen von Unternehmen weltweit.<br />
„In Zusammenarbeit mit Nokia loten wir bereits heute<br />
die Potenziale der Leistungsfähigkeit von 5G für die Fabrik<br />
der Zukunft aus“, sagt Rolf Najork, Vorstandsvorsitz <br />
ender der Bosch Rexroth AG, in einer Pressemitteilung. Die<br />
Bosch-Tochter, zuständig für Antriebs- und Steuerungstechnik,<br />
hat einen Demonstrator gemeinsam mit der Konzernforschung<br />
und dem Telekommunikations-Experten Nokia<br />
entwickelt und beim europäischen Digital Summit in Tallinn<br />
vorgestellt.<br />
Hannu Nikurautio, Leiter der 5G-Technologie bei Nokia,<br />
ist davon überzeugt, dass 5G ein Haupttreiber der vernetzten<br />
Industrie wird. „Der Standard ist das erste kabellose Datenübertragungsverfahren,<br />
das wie der kabelgebundene<br />
Ansatz für alle industriellen Anwendungen zum Einsatz<br />
kommen kann.“ Er schafft damit Flexibilität in der Produktion,<br />
senkt Kosten und sorgt gleichzeitig für mehr Sicherheit<br />
am Arbeitsplatz.<br />
Bosch hat bereits Erfahrungen mit der Industrie 4.0. Auf dieser<br />
Basis entwickelt das Technologie-Unternehmen vernetzte<br />
Lösungen auch für andere Branchenanbieter und<br />
tritt damit die Leitposition an. Nokia bringt die Erfahrung<br />
aus der Telekommunikations-Branche mit. „Als Automatisierungsspezialist<br />
werden wir unsere Zusammenarbeit mit<br />
Nokia bei 5G auf weitere Gebiete wie Augmented Reality,<br />
48
F<br />
autonome, fahrerlose Transportsysteme für den innerbetrieblichen<br />
Materialfluss sowie Cloud-basierte Anwendungen<br />
in der Fertigung ausdehnen“, verspricht Najork.<br />
Zudem wird Bosch seinen Kunden 5G-fähige Produkte anbieten,<br />
damit diese ebenfalls ihre Produktivität erhöhen<br />
können.<br />
Der neue Mobilfunkstandard 5G wird voraussichtlich ab<br />
2019, in der Schweiz ab 2020, eingeführt. Bis dahin wollen<br />
Bosch und Nokia die neue Technologie in den Produktionsstätten<br />
etabliert haben. Dafür arbeitet Bosch bereits mit<br />
mehreren Maschinenbau- und IT-Unternehmen an der Umsetzung.<br />
14 deutsche Organisationen und Unternehmen haben zudem<br />
im Dezember das Projekt TACNET 4.0 ins Leben gerufen,<br />
um ein einheitliches System für die industrielle Kommunikation<br />
zu entwickeln. Bosch und Nokia sind ebenfalls<br />
daran beteiligt. Es geht dabei vorrangig um Verfahren<br />
für die Digitalisierung der Produktion und Robotik. Nach<br />
Ansicht der Projektteilnehmer ist es mit der gegenwärtigen<br />
Technik nicht möglich, höchste Zuverlässigkeit und Kommunikation<br />
in Echtzeit zu garantieren. Mit dem 5G-Standard<br />
soll zumindest der technische Grundstein bei der<br />
Vernetzung gelegt werden.<br />
Ziele des Projektes sind die Fernsteuerung und Fernüberwachung<br />
von Produktionsanlagen und Robotern, Un terstützung<br />
führerloser Transportfahrzeuge, Steuerung und<br />
Management von industriellen Kommunikationsnetzen<br />
durch Dritte.<br />
Was das für die Arbeitsplätze bedeutet, dürfte jedem klar<br />
sein: Wenn Roboter und ferngesteuerte Maschinen immer<br />
mehr Arbeiten von Menschen übernehmen, werden diese<br />
Arbeitsplätze langfristig wegfallen. Die Industrie verspricht<br />
jedoch, dass durch die Digitalisierung neue Aufgabenbereiche<br />
und damit neue Arbeitsplätze kommen werden.<br />
WOFÜR STEHT DIE 5G-TECHNOLOGIE?<br />
Der neue Mobilfunkstandard ist 100-mal schneller als 4G.<br />
Möglich machen die Netzbetreiber das durch die Millimeter-Wave-Technologie.<br />
Sie sorgt dafür, dass Signale kürzere<br />
Wege zurücklegen und mehr Wireless-Kanäle bereitgestellt<br />
werden können. Das hat einen Anstieg der Netzver füg <br />
bar keit zur Folge und bringt eine Entlastung für die Rück <br />
ka näle. Zudem können die Anbieter mittels der neuen<br />
Technologie der stetig steigenden Anzahl an Geräten, die<br />
darauf zugreifen, gerecht werden. Mit dem Internet der<br />
Dinge wird die Zahl weiter steigen. Experten sind der Meinung,<br />
dass ohne die 5G-Technologie die neuen Entwicklungen<br />
im Technikbereich verpuffen würden.<br />
Wer aber nun glaubt, dass WiFi damit schon bald zu den<br />
aussterbenden Arten gehört, der irrt. Grund für die Entwicklung<br />
der 5G-Technologie sind nicht kabellose Unternehmensnetzwerke,<br />
sondern der Umstand, dass es immer<br />
mehr mobile und vernetzte Geräte gibt.<br />
49
HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />
WENN DAS SMARTPHONEBIMMELN<br />
UNPASSEND IST<br />
© REDPIXEL/Fotolia<br />
Noch immer gibt es Orte in unserer mobilen<br />
Welt, an denen das Smartphone tabu ist:<br />
im Restaurant, im Kino oder im Theater<br />
gibt es sicher nicht Nervigeres als Handy-<br />
Klingeln oder Dauertelefonierer. Dennoch<br />
gibt es Situationen, in denen das Smartphone zum<br />
Einsatz kommt, obwohl man als Aussenstehender ver -<br />
mutlich darüber den Kopf schütteln würde. Das Smartphone<br />
ist so neu in unserem Alltag, dass es dafür noch<br />
keine gesellschaftlich-wirkungsvollen Verhaltensregeln<br />
gibt. Wir verraten Ihnen, wann das Smartphone<br />
besser Sende pause haben sollte.<br />
BEI TREFFEN MIT FREUNDEN ODER VERWANDTEN<br />
Sie haben sich zum gemeinsamen Brunchen, Kaffee und<br />
Kuchen oder ähnlichem verabredet? Dann bleibt das Handy<br />
in der Hosentasche. Nicht ist unhöflicher, als in der Gesellschaft<br />
anderer Menschen auf Facebook, WhatsApp und<br />
Co. mit anderen Leuten zu kommunizieren. Zudem vermitteln<br />
Sie Ihrem Gegenüber damit Desinteresse. Wem es<br />
schwerfällt auf das Smartphone zu verzichten, der kann<br />
mit den anderen am Tisch eine Art Wette eingehen: Alle<br />
Smartphones werden mit dem Display nach unten in die<br />
Mitte des Tischs gelegt. Wer zuerst nach seinem Handy<br />
greift, muss die komplette Rechnung übernehmen.<br />
BEIM MEETING<br />
Laut einer Studie zocken, chatten oder mailen ein Drittel<br />
der Teilnehmer während eines Meetings. Das stört die<br />
ande ren und führt zu Unmut. Wer auf keinen wichtigen Anruf<br />
oder Nachricht wartet, sollte das Handy in der Hosentasche<br />
oder besser noch auf dem Schreibtisch lassen.<br />
IM RESTAURANT<br />
Auch wenn Ihre Aufmerksamkeit bei Ihrem Tischnachbar<br />
liegen sollte, kann es sein, dass Sie ein wichtiges Telefonat<br />
bekommen. Daher gilt laut Knigge im Restaurant die Regel<br />
das Smartphone auf Vibrationsalarm zu stellen und bei<br />
einem Anruf den Raum zu verlassen, um die anderen Gäste<br />
nicht zu stören. Am Telefon selbst sollten Sie sich kurzhalten –<br />
50
F<br />
alles was länger als einen Toilettengang dauert, lässt die<br />
andere Person am Tisch nur unnötig warten.<br />
IM SCHLAFZIMMER<br />
Wenn Sie Ihr Bett mit einem Partner teilen, hat das Smartphone<br />
Schlafzimmer-Verbot oder sollte zumindest in den<br />
Flugmodus gestellt werden. So stören eingehende Nachrichten<br />
nicht. Nächtliche Daddelei oder Arbeit im Bett hat<br />
dort ebenfalls nichts verloren und kann sogar die Qualität<br />
Ihres Schlafes beeinträchtigen (wir berichteten).<br />
IN DER KIRCHE, IM THEATER ODER KINO<br />
Beim Besuch eines Gottesdienstes, einer Taufe oder gar<br />
einer Beerdigung hat das Smartphone nichts zu suchen.<br />
Mal davon abgesehen, dass es nichts Unangenehmeres<br />
gibt als ein lautes Handyklingeln während der Predigt, ist es<br />
auch respektlos und stört andere Besucher. Gleiches gilt<br />
für Kinos und Theater. Auch chatten und zocken sollten Sie<br />
unterlassen. Das gibt zwar im Lautlos-Modus keine Geräusche<br />
von sich, aber es lenkt Sie und die Sitznachbarn ab.<br />
Besonders störend ist die Displaybeleuchtung im Dunkeln.<br />
Ein oder zwei Stunden kann man sicher einmal auf das<br />
Smartphone verzichten und lässt es zu Hause, im Auto oder<br />
schaltet es ab.<br />
IN DEN ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN<br />
Nichts ist ätzender, als dem Sitznachbarn zwangsläufig<br />
beim Telefonieren zuhören zu müssen. Vermeiden Sie daher<br />
selbst Telefonate in der Öffentlichkeit. Falls sie doch notwendig<br />
sind, empfiehlt Knigge einen Abstand von drei<br />
Metern zu anderen Personen, um diese nicht zu stören.<br />
davon zu machen und es schlussendlich live zu verpassen.<br />
Noch dazu hält man seinem Hintermann ständig das Handy<br />
vor die Augen.<br />
AN DER SUPERMARKTKASSE<br />
Noch eben schnell dem Freund eine Nachricht schicken<br />
oder mit dem Ehemann telefonieren, während man an der<br />
Supermarktkasse steht? Klingt verlockend. Wenn es dann<br />
aber ans Bezahlen geht und die Kassierer und andere Kunden<br />
wegen Ihnen warten müssen, machen Sie sich schnell<br />
unbeliebt.<br />
KEIN DRUCK IN WHATSAPP<br />
Die meisten chatten und texten heutzutage über Whats<br />
App. Durch die Funktionen, wie der Lesebestätigung durch<br />
blaue Hacken oder wann der Chatpartner zuletzt online<br />
war, erkennt man schnell, ob die Nachricht vom Empfänger<br />
gelesen wurde. Dennoch sollte man den Empfänger nicht<br />
unter Druck setzen mit der Antwort. Es gibt manchmal Situationen<br />
oder Themen, in beziehungsweise zu denen man<br />
nicht sofort antworten kann. Ein bisschen Zeit sollte man<br />
dem Gegenüber lassen. Umgekehrt sollte man sich ebenfalls<br />
nicht unter Druck setzen lassen, was die Antwort angeht.<br />
Innerhalb eines Tages sollte man allerdings antworten,<br />
längere Antwortzeiten zeugen von Desinteresse.<br />
HANDYFREIE ZONEN EINHALTEN<br />
Im Flugzeug, Krankenhaus oder in der Arztpraxis sind Handys<br />
verboten. Daran sollten Sie sich halten und die Geräte<br />
ausschalten. Durch die Handystrahlung können empfindliche<br />
Geräte gestört werden.<br />
AUF DEM FUSSWEG<br />
Dass das Smartphone im Auto in der Tasche bleibt, dürfte<br />
hoffentlich jedem klar sein. Aber auch Fussgänger sollten<br />
aus Sicherheitsgründen auf den ständigen Blick auf das Display<br />
verzichten. Wer seine ganze Aufmerksamkeit dem kleinen<br />
Telefon schenkt, der läuft Gefahr vor eine Bahn, einen<br />
Bus, ein Auto oder Fahrrad zu laufen. Lassen Sie daher Ihr<br />
Handy auch dann in der Tasche. Sie werden auch be merken,<br />
dass Sie deutlich schneller ans Ziel kommen, wenn Sie sich<br />
ganz auf das Laufen konzentrieren.<br />
BEIM KONZERT<br />
Es scheint inzwischen die Regel zu sein, beim Konzert das<br />
Smartphone in die Luft zu halten. Doch geniessen Sie lieber<br />
die Musik und den Auftritt, als permanent Fotos und Videos<br />
© Wilma/Fotolia<br />
51
HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />
WARUM LÖSCHEN WIR APPS?<br />
A<br />
ndroid-Nutzern stehen 2,8 Millionen<br />
Apps zur Verfügung, Apple-Nutzer<br />
könn en auf 2,2 Millionen Angebote zu -<br />
rückgreifen. Bei so viel Auswahl muss<br />
die eine oder andere App Platz machen<br />
und wird deinstalliert. Aber warum werden<br />
manche Angebote gelöscht?<br />
DURCHSCHNITTLICH 30 Apps<br />
HAT EIN NUTZER AUF SEINEM SMARTPHONE<br />
INSTALLIERT.<br />
ZWISCHEN 1 und 12 WERDEN<br />
MINDESTENS EINMAL IM MONAT VERWENDET.<br />
74 % DER BENUTZER GEBEN AN,<br />
AM HÄUFIGSTEN WHATSAPP ZU NUTZEN.<br />
MIT 35 % FOLGT DAS E-MAIL-PROGRAMM<br />
ABGESCHLAGEN AUF DEM ZWEITEN PLATZ.<br />
68 % WÜRDEN FÜR APPS NIEMALS GELD<br />
AUSGEBEN.<br />
89 % HABEN SCHON EINMAL<br />
EINE APP GELÖSCHT.<br />
RUND die Hälfte NENNT<br />
ALS GRUND DER LÖSCHUNG MÄNGEL<br />
IN DER APP.<br />
59 % LÖSCHEN APPS, WEIL SIE<br />
UNINTERESSANT ODER ENTTÄUSCHEND<br />
SIND.<br />
51% LÖSCHEN NICHT BENÖTIGTE APPS.<br />
35 % HABEN EINE ALTERNATIVE<br />
GEFUNDEN UND DESWEGEN ANDERE APPS<br />
GELÖSCHT.<br />
NUR 23 % LÖSCHEN APPS,<br />
WEIL SIE AUF SENSIBLE DATEN ZUGREIFEN.<br />
41 % GEBEN WERBUNG ALS GRUND<br />
FÜR EINE DEINSTALLATION AN.<br />
© subarashii21/Fotolia<br />
© subarashii21/<br />
Fotolia<br />
© NoDenmand/Fotolia<br />
52
F<br />
„HALLOOO ...?” – WHATSAPP-CHATS<br />
NERVEN!<br />
© dolphfyn, brainsil/Fotolia<br />
Über WhatsApp, Facebook und Co. kann<br />
man super kommunizieren – sofern beizeiten<br />
eine Antwort kommt. Warum lässt<br />
der andere dann aber so lange auf sich<br />
warten?<br />
Ich war vollkommen begeistert. Als mir damals jemand erzählte,<br />
bei dieser neuen App namens WhatsApp könne ich<br />
erstens über das Internet gratis Nachrichten verschicken<br />
und zweitens Chats eröffnen, wo man sich in der Gruppe<br />
unterhalten könne. Will ich haben! Telefonieren wird eh<br />
überbewertet. Falsch gedacht.<br />
Drei Jahre später folgen drei Anschauungsbeispiele:<br />
1.<br />
DER „HABT IHR EIGENTLICH<br />
KEINE HOBBYS?“-CHAT<br />
Der Gruppenchat fängt mit einer guten Sache an:<br />
der Organisation einer Überraschungsparty, Ideen<br />
für ein Geburtstagsgeschenk oder einen Ausflug. Recht<br />
schnell verselbstständigt sich das Ding – auch wegen der<br />
vielen Involvierten. Plötzlich fragt jemand: „Kennt hier jemand<br />
einen guten Zahnarzt?“<br />
Ständig leuchtet das Display auf. Auch weil irgendein<br />
Spatzenhirn einfach drauflos tippt, anstatt vorher seine<br />
Gedanken zu einer Nachricht zu bündeln. Der Chat wird<br />
zur Nachmittagsunterhaltung. Get a life! Und zum Glück<br />
gibt es diese Lautlosfunktion auf WhatsApp.<br />
2.<br />
DER „ES INTERESSIERT MICH NICHT“-CHAT<br />
Zu dieser Art Gruppe wird man nicht selten aus<br />
dem Nichts von frischgebackenen Müttern oder<br />
Vätern hinzugefügt. Sie platzen vor Stolz über den Nachwuchs,<br />
was auch verständlich ist. Anfangs sind die vielen<br />
Fotos auch echt rührend. Baby im Kinderwagen, Baby<br />
auf dem Schoss. Einmal mit dem Schoppen in der Hand,<br />
Schoppen fällt aus der Hand, weinend, schmollend. Hier<br />
lächelt es, auf dem anderen auch.<br />
Hm, ist das wieder dasselbe Bild? Nur Eltern erkennen hier<br />
noch die feinen Unterschiede. Tja, was soll man machen –<br />
irgendwann wird’s halt belanglos. Und unter uns: Dieses<br />
Kind ist, gelinde gesagt, gar nicht herzig.<br />
3.<br />
DER „WARUM ANTWORTET KEINER?“-CHAT<br />
Diese Gruppe besteht meist aus einer eingefleischten<br />
Truppe, die sich regelmässig zu Drinks,<br />
Sport oder anderem, was Spass macht, trifft. Jemand fragt:<br />
„Wieder Fritig, 7ni? Treffet mir eus wo?“<br />
Man will spontan in die Tasten hauen – aber Moment mal.<br />
Vielleicht wird man an dem Tag gar nicht in der Stimmung<br />
dafür sein. Oder geht doch lieber auf dieses andere Event.<br />
Und schreibt: „Muss luege, ob ichs schaff“, und entscheidet<br />
spontan. Oder noch besser: Erst mal die anderen vorschicken<br />
mit Antworten. Man kann sich ja immer noch dazugesellen<br />
als cooler Überraschungsgast. Hauptsache, alle Optionen<br />
offenhalten.<br />
Autorin: Biljana Jovic<br />
53
HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />
OHNE NETZ<br />
NOTRUF ABSETZEN<br />
Ein Schweizer Unternehmen hat eine App<br />
entwickelt, die im Notfall auch ohne Funknetz<br />
den Rettungsdienst anfordern kann.<br />
Aber wie soll das System bei absolutem<br />
Funk loch mitten in den Schweizer Bergen<br />
funktionieren?<br />
Das Prinzip von Uepaa ist recht simpel und schnell erklärt.<br />
Wenn sich zwei Wanderer begegnen und beide nutzen<br />
die App, tauschen die Handys Standortdaten und Uhrzeit<br />
aus. Im Falle eines Notfalls kann der Verunglückte den<br />
Notruf-Button auf dem Handy drücken. Das Handy stellt<br />
dann über das WLAN-Netz Verbindungen zum nächsten<br />
Handy her. Das wiederum verbindet sich wieder mit einem<br />
anderen und leitet den Notruf weiter. Das geht solange,<br />
bis der Notruf auf einem Handy mit Netz ankommt.<br />
Dann werden der Standort und der Notruf an die Ret -<br />
t ungs stelle abgegeben.<br />
© lassedesignen/<br />
Fotolia<br />
54
F<br />
© by-studio/Fotolia<br />
Die Rettungszentrale von Ueepa ist 24<br />
Stunden täglich besetzt und arbeitet weltweit<br />
mit 450 Rettungspartnern zusammen.<br />
In der App können die persön lichen<br />
Notfall-Kontakte hinterlegt werden, welche<br />
per SMS informiert werden, wenn man sich in Gefahr<br />
befindet und den aktuellen Standort erhalten. Die App<br />
speichert im Hintergrund zudem immer den letzten bekannten<br />
Standort automatisch.<br />
BEWEGUNGSSENSOREN ERKENNEN MÖGLICHE<br />
UNFÄLLE UND SETZEN IM ERNSTFALL NOTRUF AB<br />
Wer die Premium-Funktion nutzt, erhält weitere Funktionen.<br />
So erkennt der Sicherheitsmonitor durch Nutzung<br />
der Bewegungssensoren im Handy, ob es einen Unfall<br />
gab. Sollte die App einen vermeintlichen Unfall erkennen,<br />
fragt sie beim Handybesitzer nach, ob alles in Ordnung<br />
ist. Erhält sie innerhalb einer gewissen Zeitspanne keine<br />
Rückmeldung, sendet Ueepa einen Alarm an andere Nutzer<br />
in der Nähe, damit diese Erste Hilfe leisten können.<br />
Auch die Notfallkontakte werden informiert. Es gibt ausserdem<br />
die Option, einen regelmässigen Check ein zurichten.<br />
Das heisst, die App fordert aktiv nach einem Lebenszeichen.<br />
Wird dieses nicht gewährt, wird ein Notfallkontakt<br />
alarmiert. Auch können Freunde und Bekannte<br />
per Fernabfrage nach einem Lebenszeichen fragen.<br />
Die App kann sowohl von Privatpersonen bei Wandertouren<br />
als auch von Firmen genutzt werden, deren Mitarbeiter<br />
häufig an gefährlichen Ort arbeiten. Firmen können dabei<br />
eigene Regeln für die Notfall-Eskalationsstufen festlegen.<br />
Die Schweizer Luftrettung (Rega) bietet einen ähnlichen<br />
Dienst an. Bei einem Notfall kann die Rega-Einsatzzentrale<br />
aus dem In- oder Ausland informiert werden. Die App<br />
übermittelt direkt die Standortdaten. In der App können<br />
zudem wichtige Zusatzinformationen gespeichert werden,<br />
die für die Rettungszentrale von Bedeutung sind –<br />
zum Beispiel, ob die Person Diabetiker ist. Die App liefert<br />
ausserdem Informationen zur Rettung im In- und Ausland.<br />
Der einzige Haken: Die App muss permanent aktiv sein<br />
und frisst daher Strom. Wenn längere Bergtouren geplant<br />
sind, ist es ratsam eine Powerbank mitzuführen, um den<br />
Akku gegebenenfalls zwischenzeitlich aufladen zu können.<br />
Wer auf Apps bei der Bergrettung verzichten will, kann<br />
auch auf Notrufnummern zurückgreifen. Alle modernen<br />
Handys verfügen mittlerweile über eine Notruf-Funktion.<br />
Diese sucht nach dem nächststärkeren Netz und verbindet<br />
über die internationale Notruf-Nummer 112 mit der<br />
nächsten Einsatzzentrale. Der Vorteil: Man gelangt schnell<br />
zur nächstgelegenen Rettungszentrale ohne Suchen und<br />
die Anrufe werden priorisiert behandelt. Kann absolut keine<br />
Verbindung hergestellt werden, befindet man sich im<br />
sogenannten Funkschatten und sollte den Standort wechseln.<br />
Ist das aber aufgrund der Verletzung nicht möglich,<br />
muss man andere Personen auf sich aufmerksam machen.<br />
Das gängige alpine Notrufsignal lautet wie folgt:<br />
. Hör- oder sichtbares Zeichen oder Rufen, sechsmal pro<br />
Minute<br />
.<br />
.<br />
Nach jedem Signal eine Minute Pause<br />
Als Retter erfolgt das Antwortsignal dreimal pro Minute<br />
55
FREIZEIT<br />
TRAUMSTRÄNDE<br />
UND ATEMBERAUBENDE<br />
UNTERWASSERWELTEN<br />
IM LAND DER PHARAONEN<br />
Ausser seiner Jahrtausende alten Kultur wird Ägypten nicht zuletzt<br />
wegen seiner am Roten Meer gelegenen Badeorte von<br />
Feriengästen und Sportbegeisterten gleich ermassen geliebt<br />
und geschätzt, denn das umfangreiche Angebot an Aktivitäten<br />
lässt keine Wünsche offen: Kamelreiten, Quad-Touren, Tauchen,<br />
Kitesurfen, Segeln, Golfen … Wer hier nichts findet ist selber schuld!<br />
56
F<br />
© Jag_cz/Fotolia<br />
57
FREIZEIT<br />
HURGHADA, SHARM EL SHEIKH<br />
ODER MARSA ALAM?<br />
Neben Sharm el Sheikh und dem weniger bekannten Marsa<br />
Alam bietet das Ferienparadies Hurghada mit seinen knapp<br />
20 Kilometer Strand entspannte Badeferien und lädt mit<br />
seinem artenreichen Korallenriff zum Tauchen und Schnorcheln<br />
ein.<br />
Die meisten Hotelanlagen in Hurghada verfügen über<br />
einen sauberen und gepflegten Privatstrand. Zu den<br />
schönsten Stränden gehört sicher der Makadi Bay-Strand,<br />
dessen diverse Abschnitte zu einem der rund 35 namhaften<br />
Hotels gehören. Während der Magawish-Strand den Badegast<br />
mit seinen vielen Kokospalmen und dem feinen, weissen<br />
Sand in die Karibik versetzt, ist der atemberaubend<br />
schöne und zum Giftun Island National Park gehörende<br />
Mahmya-Strand nur per Boot erreichbar. Wer eine Bootstour<br />
dahin bucht, kann unterwegs beim Schnorcheln<br />
die faszinierende Unterwasserwelt des Roten Meeres<br />
erkunden und sich anschliessend am weissen Strand entspannen,<br />
weit weg vom Hoteltrubel.<br />
Kulinarisch lässt man sich in Hurghada in einem der vielen<br />
ansässigen Restaurants verwöhnen oder fährt in die nahegelegene<br />
neue Marina von Hurghada, wo der Besucher<br />
in den unzähligen Geschäften nach Herzenslust shoppen<br />
und verweilen kann. Eine Reihe von Restaurants und Bars<br />
sorgen hier für das leibliche Wohl der Gäste, während man<br />
auf der gepflegten Promenade am Yachthafen flanieren<br />
kann.<br />
AUSFLUGSTIPPS<br />
Die bekannten Sehenswürdigkeiten des Landes lassen sich<br />
während eines ein- oder mehrtägigen Trips besuchen und<br />
gehören zu den Highlights eines jeden Ägypten-Urlaubs.<br />
Dazu gehört zum Beispiel die berühmte Königsstadt Luxor<br />
mit den beeindruckenden Karnak- und Hatschepsut-Tempeln<br />
sowie die Pharaonengräber im Tal der Könige. Von<br />
Luxor aus kann man mit der sogenannten Feluke über<br />
© Givaga/Fotolia<br />
den Nil gemächlich nach Assuan fahren und dort die antike<br />
Stadt oder den gleichnamigen Stausee bewundern. Eine<br />
Wüstenexpedition zum Ramses-Tempel in Abu Simbel startet<br />
meist ebenfalls von Assuan aus. Wer die Pyramiden von<br />
Gizeh und die Sphinx besuchen will, bucht am besten<br />
einen Inlandflug in die Hauptstadt Kairo. Dort sollte man<br />
sich das Ägyptische Museum nicht entgehen lassen. Auf<br />
einem der verwinkelten Basare (wie dem bekannten, mittelalterlichen<br />
Khan El-Khalili) kann man in die exotische<br />
Welt des Orients eintauchen und sich bei den geschäftigen<br />
Händlern im Feilschen versuchen.<br />
EL GOUNA – GLOBAL GREEN TOWN<br />
Die nördlich von Hurghada gelegene Lagunenstadt El Gouna<br />
zählt mit seiner Meerwasser-Entsalzungsanlage und<br />
einer konsequent auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />
ausgerichteten Geschäftspolitik zu Ägyptens Vorreitern des<br />
„Grünen Tourismus“. Die weitreichenden Bemühungen dafür<br />
wurden bereits mit unzählige Auszeichnungen belohnt.<br />
58
F<br />
GRIECHENLAND (MIT ZYPERN)<br />
© Mint Fox/Fotolia<br />
SPANIEN<br />
DUBAI<br />
ÄGYPTEN<br />
TÜRKEI<br />
© dietwalther/Fotolia<br />
PORTUGAL<br />
DEUTSCHLAND<br />
MALTA<br />
Von vielen Wasserstrassen, Inselchen<br />
und Buchten durchzogen,<br />
wirkt El Gouna beinahe idyllisch<br />
und wird auch von ansässigen<br />
Ägyptern besucht. Die Stadt ist<br />
somit (im Gegensatz zu Hurghada<br />
oder Sharm el Sheik) keine<br />
reine Touristenstadt und zeichnet<br />
© Petr Bonek/Fotolia<br />
sich durch preisgekrönte Architektur<br />
aus, die traditionelle nubische Elemente<br />
beinhaltet. Weinliebhaber können in El Gouna an einer<br />
Weinverkostung teilnehmen, während Golfer die Wahl<br />
zwischen zwei Golfplätzen haben. Wakeboarder dürfen<br />
sich im ersten Sliders Cable-Park Ägyptens austoben.<br />
EXKLUSIV-FERIEN IN SHARM EL SHEIK<br />
Wie Hurghada verfügt auch Sharm el Sheik, an der Naama<br />
Bay gelegen, über einen eigenen internationalen Flughafen<br />
und bietet seinen Feriengästen zahlreiche Hotelketten der<br />
gehobeneren Kategorie, ein reichhaltiges Angebot an Restaurants<br />
und Bars sowie professionelle Golfclubs in den<br />
Vororten. In der nahe gelegenen Naama Bay gibt es sogar<br />
einige Casinos, was für das eher konservative Ägypten ein<br />
Novum darstellt. Ähnlich wie in Sharm el Sheik setzt auch<br />
die beliebte Soma Bay, die sich auf einer Halbinsel südlich<br />
von Hurghada befindet, vermehrt auf Luxushotels – ein<br />
Traum für Liebhaber des exklusiven Strandurlaubs.<br />
© Matrioshk/Fotolia<br />
GUT ZU WISSEN<br />
ITALIEN<br />
DOMINIKANISCHE REPUBLIK<br />
Quelle: Ferienhelden.ch, Ferienpiraten.ch, Travel.ch,<br />
Holidayguru.ch, Holidaycheck.ch, ab-in-den-Urlaub.ch<br />
. Ein 30 Tage gültiges Touristen-Visum ist bei Ankunft<br />
in Ägypten am Flughafen für eine Gebühr<br />
von 25 US-Dollar (rund 24 Franken) erhältlich.<br />
Der Reisepass muss noch mindestens sechs<br />
Monate gültig sein und es wird ein Rück- oder<br />
Weiterreise-Ticket mit bestätigter Flugbuchung<br />
benötigt.<br />
. Während des islamischen Fastenmonats Ramadan<br />
(16. 05. – 14. 06. 20<strong>18</strong>) kann das Geschäftsleben<br />
eingeschränkt sein. Essen, Trinken und Rauchen<br />
sind in der Öffentlichkeit nicht erlaubt.<br />
. Wie in allen islamischen Ländern sollte man keine<br />
kurze, enge oder freizügige Kleidung tragen.<br />
Badekleidung sollte nur am Strand oder Swimmingpool<br />
getragen werden.<br />
. In der Öffentlichkeit gilt strenges Alkoholund<br />
Drogenverbot. Neben speziellen Läden sind<br />
alkoholische Getränke aber in den meisten Hotels<br />
verfügbar.<br />
. Mit Rücksicht auf die islamische Religion sollte<br />
man mit Fotografieren von Personen (insbesondere<br />
Frauen) eher zurückhaltend sein und stets<br />
um Erlaubnis fragen.<br />
. Bei Wüstentrips empfiehlt es sich, für die Nacht<br />
und kühleren Morgenstunden stets wärmere<br />
Kleidung einzupacken.<br />
Autor: Marc Weber<br />
59
FREIZEIT<br />
NEUE GONDELBAHN UND TARIFE<br />
IN DER SKIARENA ANDERMATT-SEDRUN<br />
Die neue Skiarena Andermatt-Sedrun<br />
wird das Herzstück des Skisports in der<br />
Zentralschweiz. Bereits zu Beginn dieses<br />
Winters eröffnet der Gütsch-Express: Die<br />
Gondelbahn bringt Wintersportler vom<br />
Bahnhof Andermatt via Nätschen bis nach Gütsch<br />
auf 2'344 Metern, wie Schweiz Tourismus mitteilt.<br />
Bei der Mittelstation Nätschen öffnet zudem ein<br />
„Schneeparadies“ für Familien. Für Kinder gibt<br />
es auch eine Neuerung: die MATTI KidsArena. Sie lädt<br />
zu spannenden Schnee-Abenteuern ein. Zahlreiche<br />
Übungshänge führen die Kleinen an den Pistensport<br />
heran. Ein Schneespielplatz sorgt für Abwechslung<br />
zu den Abfahrten. Eine Skischule ist ebenfalls neu<br />
an der Mittelstation. Auch für Winterwanderer gibt<br />
es an der Mittelstation Angebote. Die Gondelbahn<br />
kann 2'400 Personen pro Stunde befördern.<br />
© michelangeloop/Fotolia<br />
© Oksana<br />
Kumer/<br />
Fotolia<br />
60
F<br />
Neu ab dieser Saison ist ausserdem ein flexibles Tarifsystem<br />
in Andermatt: Je früher ein Skifahrer bucht, desto<br />
günstiger ist der Tagesskipass. Die Preise hängen ab von<br />
Saison, Wochentag, Wetter und Buchungsdatum. An<br />
zehn Wochentagen im Januar kostet der Tagespass nur<br />
10 Franken, so Schweiz Tourismus.<br />
Nördlich von Andermatt in der Nähe des Vierwaldstättersees<br />
öffnet ebenfalls eine neue Seilbahn. Die Stoosbahn<br />
befördert Wintersportler seit dem 17. Dezember vom<br />
Muotathal ins autofreie Bergdorf Stoos. Die 1.7 Kilometer<br />
lange Bahn fährt dabei durch drei Tunnel und über zwei<br />
Brücken – mit einer Steigung von bis zu 110 Prozent.<br />
PREISE<br />
Erwachsene ab CHF 37.–/Tag<br />
Senioren ab CHF 34.–/Tag<br />
.<br />
Jugendliche ab CHF 25.–/Tag<br />
Kinder ab CHF 13.–/Tag<br />
Die Skiarena Andermatt-Sedrun beherbergt die Skigebiete<br />
Gemsstock, Nätschen-Gütsch und Sedrun-Oberalp.<br />
Seit 2014 finden intensive Umbau- und Erweiterungsmassnahmen<br />
statt. Insgesamt 130 Million Franken sollen<br />
in die Skiarena investiert werden. Das gesamte Projekt<br />
sieht den Bau von 14 Transportanlagen sowie den Ausbau<br />
der Beschneiungsanlagen, Pisten und Restaurants<br />
vor. Das neue Riesen-Skigebiet in der Zentralschweiz<br />
soll dann endgültig zum Winter 20<strong>18</strong>/19 vereinigt sein.<br />
Mit dem Masterplan sollen die beiden Skigebiete zusammengelegt<br />
werden. Nach Abschluss stehen insgesamt<br />
120 Pistenkilometer zur Verfügung.<br />
61
DATENSCHUTZ/WERBUNG<br />
NEUN MYTHEN RUND UM DAS THEMA<br />
DATENSAMMELN<br />
© auremar/Fotolia<br />
Wie würden Sie reagieren, wenn die<br />
Dame an der Supermarktkasse über<br />
Ihre Probleme beim Wasserlassen<br />
Bescheid weiss? Oder der Metzger<br />
von nebenan über Ihre finanziellen<br />
Engpässe? Wahrscheinlich empört. In Zeiten des Internets<br />
ist es inzwischen jedoch ganz normal, dass Unternehmen<br />
und andere Organisationen bestens über private<br />
Dinge informiert sind. Denn bei jedem Ausflug ins<br />
Web hinterlassen Nutzer unbemerkt Spuren, die sich<br />
zu detaillierten Persönlichkeitsprofilen verdichten lassen.<br />
Diese Nutzerprofile können Informationen über<br />
Gesundheitszustand, politische Gesinnung oder so -<br />
gar sexuellen Vorlieben enthalten. „Meine Daten sind<br />
sicher!“ – Ein weit verbreiteter Irrtum. Genau wie andere<br />
Mythen, die sich in den Köpfen vieler Internet-Nutzer<br />
verankert haben.<br />
DIE DATEN SIND IN GUTEN HÄNDEN<br />
1Aus der Vergangenheit wissen wir, dass gesammelte<br />
Daten früher oder später meistens missbraucht werden.<br />
Selbst bei den grossen Unternehmen sind sie alles andere<br />
als sicher: Über Missbrauchsfälle von Verbraucher daten<br />
wird immer wieder berichtet. Grund dafür ist meist der<br />
mangelnde Schutz der Unternehmen vor Angriffen. Schnell<br />
geraten Namen, Adressen, Geburtsdaten, Anmeldedaten<br />
und sogar Kontonummern millionenfach auf den lukrativen<br />
Schwarzmarkt für persönliche Daten. Hinzu kommt: Jedes<br />
US-Unternehmen muss die Dateien seiner Kunden herausrücken,<br />
wenn Geheimdienste wie die NSA anklopfen.<br />
ES WERDEN „ANONYME“<br />
METADATEN GESAMMELT<br />
2Datensammler haben es besonders auf sogenannte<br />
Meta- oder Verkehrsdaten abgesehen. Dabei handelt<br />
es sich nicht um konkrete Inhalte, sondern vielmehr<br />
um Informationen, die Rückschlüsse auf ein bestimmtes<br />
Verhalten zulassen. Diese lassen sich häufig mittels Cookies<br />
ermitteln, die etwa tracken, wann eine Person die Internetseite<br />
besucht hat. Damit bekommt man erstaunlich viele<br />
Informationen zusammen. Eine Studie der Universität<br />
Stanford zeigte: Allein durch die Auswertung von Metadaten<br />
waren die Forscher über bestimmte Krankheiten und<br />
den Drogenkonsum freiwilliger Probanden im Bilde. Dazu<br />
kommt: Ein genaues Persönlichkeitsprofil lässt sich mit<br />
ausgeklügelten Algorithmen anhand von Metadaten jedes<br />
Internet-Nutzers bilden und eindeutig einer Person zuordnen.<br />
© fotomek/Fotolia<br />
62
F<br />
TRACKING IST BÖSE<br />
3Nicht immer. Techniken, die das Verhalten von Surfern<br />
auswerten, dienen oft zur Verbesserung von<br />
Webseiten. So kann etwa ein Shop-Betreiber Probleme<br />
erkennen und die Seite optimieren. Jedoch ist es eher die<br />
Regel als die Ausnahme, dass der Nutzer vermeintlich kostenlose<br />
Webseiten-Betreiber mit seinen Daten bezahlt. Eines<br />
dieser schwarzen Schafe unter den Trackern ist Google<br />
Analytics, wo es allein ums Abgreifen persönlicher Daten<br />
geht. Tracker wie dieser verfolgen Surfer über sämtliche<br />
Websites und Geräte hinweg und erstellen so detaillierte<br />
Persönlichkeitsprofile.<br />
PERSÖNLICHKEITSPROFILE<br />
ENTSTEHEN NUR FÜR WINDOWS-PC<br />
4Der PC steht in der IT-Welt für das Sicherheitsrisiko<br />
schlechthin: Viren, Ransomware und Trojaner. Immer<br />
trifft es gefühlt Windows-Computer. Für Datensammler<br />
spielt es aber keine Rolle, mit welchem Gerät Nutzer surfen.<br />
Egal ob PC, Mac, Smart-TV, Spielekonsole, Tablet oder Handy,<br />
alle gesammelten Daten werden Geräte-übergreifend<br />
miteinander verknüpft und zu detaillierten Persönlichkeitsprofilen<br />
verdichtet.<br />
APPS SIND HARMLOSER ALS INTERNETSEITEN<br />
5Das Gegenteil ist der Fall – Apps sind noch viel<br />
schlimmer. Denn im Vergleich zum Browser können<br />
sie Hersteller-Protokolle zum Datenaustausch nutzen, um<br />
Schutzfunktionen wie Firewalls auszutricksen. So geniessen<br />
sie oft zusätzlich Zugriff auf Positionsdaten, Kamera, Kalender<br />
und Kontakte. Das geschieht oft ohne Einwilligung des<br />
Nutzers. Obendrein lassen sich Daten über Kennziffern eindeutig<br />
einer bestimmten Person zuordnen. Zwielichtige<br />
App-Entwickler freut’s: sie sammeln fleissig vertrauliche Daten,<br />
übermitteln die ungefragt an Dritte und machen damit<br />
Geld.<br />
GÜTESIEGEL SCHÜTZEN VOR DATENSAMMLERN<br />
6Gütesiegel wie „Trusted Shops“ oder „TÜV-Süd“<br />
suggerieren: Hier sind Kunden sicher. Das gilt<br />
aber nicht unbedingt für den Datenschutz. Wer auf einer<br />
Shop-Seite etwa Name, Anschrift und E-Mail-Adresse eintippt,<br />
muss dem Betreiber vertrauen, dass dieser sich an die<br />
geltenden Datenschutzbestimmungen hält. Tests haben<br />
gezeigt, dass sich nicht alle daran halten. Hinzu kommt,<br />
dass Gütesiegel nichts darüber aussagen, welche Anbieter<br />
Nutzerdaten gewinnbringend weiterverkaufen.<br />
COOKIES SIND GEFÄHRLICH<br />
7Cookies haben einen schlechten Ruf, doch tatsächlich<br />
nutzen professionelle Datensammler inzwischen<br />
ganz andere Werkzeuge. Der oft gut gemeinte Rat, Cookies<br />
generell abzuschalten, ist nicht nur ineffektiv in puncto Datenschutz,<br />
sondern geht auch noch zu Lasten des Komforts:<br />
Internet-Seiten speichern dadurch keine Anmeldedaten,<br />
Warenkörbe oder Einstellungen mehr.<br />
ICH HABE NICHTS ZU VERBERGEN<br />
8Wer soll schon etwas mit meinen Daten anfangen?<br />
Die interessieren doch keinen. Ausserdem habe<br />
ich sowieso nichts zu verbergen. So denken viele, aber zu<br />
sicher sollte man sich nicht sein. Ist für Krankenkassen etwa<br />
nicht der Gesundheitszustand von potenziellen Neukunden<br />
interessant? Oder für die Bank die Spielsucht? Oder<br />
für den Scheidungsanwalt die Anmeldung bei einem Seitensprungportal?<br />
Oder einem potenziellen Arbeitgeber die<br />
Mitgliedschaft in der Gewerkschaft?<br />
DATEN SAMMELN DIENT DER SICHERHEIT<br />
9Nicht nur Unternehmen, auch Geheimdienste<br />
setzen auf Profildaten. Das verbessere die Sicherheit,<br />
etwa vor Terroranschlägen, so der Irrglaube. Die Argumentation<br />
lautet oft: Wenn nichts passiert, dann haben wir<br />
das der guten Überwachung zu verdanken. Nach einem<br />
Anschlag werden dann die Forderungen nach noch mehr<br />
Überwachung lauter. Doch wie sinnvoll ist diese Forderung,<br />
wenn man bedenkt, dass das Risiko im Strassenverkehr zu<br />
sterben weitaus höher liegt als bei einem Terroranschlag?<br />
© Zerbor/Fotolia<br />
63
DATENSCHUTZ/WERBUNG<br />
DIGITALES<br />
TAGEBUCH –<br />
WAS UNSER<br />
ONLINE-<br />
VERHALTEN<br />
VERRÄT<br />
Die Schweizer sind 24 Stunden, sieben<br />
Tage online. Eine bis fünf Stunden verbringen<br />
sie pro Woche im Netz. Dabei<br />
suchen, liken und teilen die Schweizer alles<br />
Mögliche. Kein Wunder also, dass das<br />
Internet Tagebuch über den Alltag eines Durchschnitt-Schweizers<br />
führen kann. Die Anti-Tracking-<br />
Experten von eBlocker haben den Tagesablauf des<br />
normalen Internet-Users zusammengefasst. Was das<br />
Internet über unseren Tag weiss:<br />
7:00 UHR: MORGENDLICHE RITUALE<br />
Nachrichtencheck beim Frühstück: Tracker erfassen,<br />
wann eine Person das erste Mal am Tag online ist. Allein<br />
aus dieser Information lassen sich Rückschlüsse auf den<br />
Tagesablauf ziehen. Auch smarte Lautsprecher wie Google<br />
Home oder Amazon Echo mit ihren Sprachassistenten<br />
wissen alles über ihre Nutzer: welche Musik er gerne beim<br />
Frühstück hört oder was er für seine Partnerin über Amazon<br />
bestellt. Die politische Gesinnung ergibt sich hingegen<br />
aus dem Surfverhalten: Wer etwa bevorzugt bei TAZ.de<br />
oder tagesanzeiger.ch vorbeischaut, gehört aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach dem linken Lage r an.<br />
Verlassen des Hauses: Smarte Heizthermostate drosseln<br />
automatisch die Temperatur, wenn jemand die eigenen<br />
vier Wände verlässt. Uhrzeit und Regelmässigkeit können<br />
eindeutige Indizien dafür liefern, ob jemand einer geregelten<br />
Arbeit nachgeht.<br />
8:30 UHR: BEWEGUNGSPROFILE<br />
Fahrt zur Arbeit: Das Smartphone samt GPS erfasst ein<br />
detailliertes Bewegungsprofil. Wie fährt der Nutzer zur<br />
Arbeit und wie lange hält er sich dort auf? Und in welchen<br />
Geschäften erledigt er seine Einkäufe und wo wohnen<br />
seine Freunde? Solche und viele andere Daten lassen<br />
sich aus Bewegungsprofilen ableiten.<br />
12:30 UHR: FINANZKRAFT<br />
Online-Shopping: Das Online-Kaufverhalten offenbart<br />
eine ganze Menge über die individuelle Situation. Wer<br />
statt Marken günstige No-Name-Ware bevorzugt, dem<br />
mangelt es scheinbar an Geld. Wer dann noch alltäglich<br />
mehrere Runden Online-Poker zockt, gilt mit Sicherheit<br />
nicht als besonders kreditwürdig.<br />
<strong>18</strong>:00 UHR: FITNESS-LEVEL<br />
Feierabend: Essen und Lebensmittel per Online-Dienst<br />
direkt ins Haus zu bekommen – kein Problem. Egal ob<br />
Supermarkt oder Pizza-Dienst: Derartige Bestellungen<br />
lassen ebenfalls interessante Rückschlüsse auf den Lebensstil<br />
zu, beispielsweise wie bewusst sich jemand ernährt.<br />
Kombiniert mit Daten zu Pulsfrequenz und sportlichen<br />
Aktivitäten, ermittelt von der Smartwatch, ergibt<br />
sich so ein detailliertes Gesundheitsprofil.<br />
20:00 UHR: MEDIENNUTZUNG<br />
Abend vor dem Fernseher: Welcher Sender und welches<br />
Programm geschaut wird, protokollieren Smart-TVs haarklein.<br />
Fans von Sendungen mit weniger hohem Anspruch<br />
laufen womöglich Gefahr, als weniger gebildet zu gelten.<br />
Noch besser funktioniert die mediale Auswertung bei<br />
Video-Portalen wie Netflix, YouTube oder Amazon Prime<br />
Video zur Erstellung von Nutzerprofilen.<br />
23:00 UHR: SEX<br />
Nachtleben: Auch über sexuelle Vorlieben wissen Tracker,<br />
Suchmaschinen und auch Gerätehersteller bestens Bescheid<br />
– sogar, wie lange Personen (bis zum Abschalten<br />
eines Pornos) brauchen.<br />
64
F<br />
<strong>18</strong>:00<br />
Wer nicht will, dass Internetfirmen ein Tagebuch über den<br />
eigenen Tagesablauf führen, sollte sich genau über Datenschutz<br />
informieren und Massnahmen zum Schutz der<br />
Privatsphäre ergreifen. Heute gibt es dafür zahlreiche<br />
Möglichkeiten: Mittels Software kann der Datenfluss im<br />
Internet überwacht und gegebenenfalls ausgeschaltet<br />
werden. Für weniger technikaffine Surfer gibt es inzwischen<br />
auch die Möglichkeit, eine Art Anti-Tracking-Boxen<br />
an den Router anzuschliessen. So sind zumindest alle Geräte<br />
in den eigenen vier Wänden ausreichend geschützt.<br />
23:00<br />
8:30<br />
7:00<br />
© Prostock-studio/Fotolia<br />
12:30<br />
65
RECHTLICHES/VERTRÄGE/TARIFE<br />
PRIVATE NACHRICHTEN VON ANDEREN<br />
NICHT VERÖFFENTLICHEN<br />
© Drobot Dean/Fotolia<br />
Wer kennt es nicht: Man schickt schnell<br />
einen Screenshot der Unterhaltung<br />
mit dem aktuellen Date-Partner an<br />
die Freunde, um das Geschriebene<br />
genau zu analysieren. Oder man<br />
klickt sich durch die kuriosen Textnachrichten und<br />
Chats bei „Chat von gestern Nacht“. Doch ist das überhaupt<br />
zulässig?<br />
Im Nachbarland Deutschland gibt es zu diesem Thema<br />
inzwischen klare Urteile: Private SMS, Messenger-Nachrichten,<br />
E-Mails oder Briefe sollten Empfänger nicht ohne Weiteres<br />
veröffentlichen. Ansonsten drohen Unterlassungsklagen<br />
und Schadensersatzansprüche. Prominentestes Beispiel<br />
aus der jüngsten Vergangenheit dürfte der Prozess<br />
rund um Til Schweiger sein, der eine Facebook-Nachricht<br />
eines Fans öffentlich verbreitete. Der Schauspieler hatte<br />
den Prozess aber gewonnen, nicht zuletzt, weil es keine eindeutige<br />
Rechtsgrundlage gab. Die klagende Frau berief sich<br />
auf das Persönlichkeitsrecht, das Gericht war allerdings der<br />
Meinung, dass das Informationsinteresse und das Recht auf<br />
freie Meinungsäusserung des Angeklagten die Veröffentlichung<br />
rechtfertigten. Aber das ist die Ausnahme.<br />
In der Schweiz kann ähnliches passieren. Das Persönlichkeitsrecht<br />
„schützt die Würde und den Wert des Menschen<br />
vor unzulässigen Eingriffen durch andere Menschen“,<br />
heisst es seitens der Schweizer Behörden. Und dieses Recht<br />
kann nirgends so leicht verletzt werden wie im Netz.<br />
Die Barrieren dafür sind niedrig, Bilder und Texte sind auf<br />
einer eigenen Webseite oder in sozialen Medien schnell<br />
hochgeladen und kosten im Regelfall gar nichts. Zudem<br />
gibt es im Netz keinerlei Kontrollinstanz.<br />
Eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts liegt immer dann<br />
vor, wenn der Betroffene keine ausdrückliche Zustimmung<br />
zur Veröffentlichung privater Inhalte erteilt hat. Dieses Recht<br />
gilt jedoch nicht, wenn der Inhalt von grossem öffentlichem<br />
Interesse ist – zum Beispiel, wenn dadurch eine Straftat aufgedeckt<br />
wird oder eine der Personen öffentlich bekannt ist.<br />
Das Persönlichkeitsrecht schützt und beinhaltet das Recht<br />
am eigenen Bild, Recht am eigenen Wort (gesprochen und<br />
geschrieben), Recht am eigenen Namen, Schutz der Privat-,<br />
Geheim- und Intimsphäre. Es gibt weitere Schutzbereiche,<br />
diese sind aber zu speziell, um diese allgemein zu behandeln.<br />
Wie stark der Schutz des Persönlichkeitsrechts ausfällt,<br />
hängt davon ab, in welcher Sphäre die Verletzung stattfand.<br />
66
F<br />
Die Öffentlichkeitssphäre hat dabei den geringsten Schutz,<br />
die Intimsphäre den höchsten. Während die Schutzfähigkeit<br />
der anderen Sphären je nach Einzelfall überprüft werden<br />
muss, gilt bei der Intimsphäre jeglicher Eingriff als Verletzung<br />
des Persönlichkeitsrechts. Zur Intimsphäre gehören<br />
die innere Gefühlswelt, der Sexualbereich sowie der Kernbereich<br />
der Ehre.<br />
Zudem gilt es bei einer Rechtsverletzung zu unterscheiden,<br />
ob es sich um ein Werturteil oder eine Tatsachenbehauptung<br />
handelt. Letzteres ist Beweisen zugänglich und damit<br />
nachprüfbar. Unwahre Tatsachenbehauptungen generell<br />
sind verboten. Bei Werturteilen oder Meinungsäusserungen<br />
greift zusätzlich noch das Recht auf freie Meinungsäusserung.<br />
Diese ist in der Regel nicht objektiv und kann nur<br />
schwer widerlegt werden. Eine Rechtsverletzung tritt dann<br />
nur ein, wenn es sich um eine Schmähkritik oder eine Herabsetzung<br />
der Person handelt.<br />
GRUNDSÄTZLICH GILT BEI DER VERÖFFENTLICHUNG<br />
IMMER EINE RECHTSVERLETZUNG<br />
Zunächst einmal stellt die Veröffentlichung privater Nachrichten<br />
eine Rechtsverletzung dar. Denn private Nachrichten<br />
stehen unter dem Schutz der Privatsphäre. Daher entscheidet<br />
allein der Verfasser der Nachricht darüber, ob diese<br />
öffentlich gemacht werden darf oder nicht. Denn vor den<br />
Richtern gilt: Der Inhalt der Nachricht ist Ausfluss der Persönlichkeit<br />
des Verfassers.<br />
Denn das Recht am eigenen Bild gilt nur dann, wenn die<br />
Person klar im Mittelpunkt der Aufnahme steht. Bewegt sie<br />
sich jedoch in der Öffentlichkeit und ist nur Beiwerk, gilt<br />
dieses Recht nicht.<br />
Beim Recht an der eigenen Stimme wird es wieder schwieriger.<br />
Schutzfähig sind nur Stimmen, die individualisierbar<br />
sind. Das trifft in der Regel nur auf grosse Sänger, Schauspieler<br />
oder Synchronsprecher zu. Auch hier gilt wieder:<br />
Wird die Aufnahme bei einer öffentlichen Veranstaltung gemacht,<br />
ist sie nicht geschützt.<br />
Rufmord stellt ebenfalls eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts<br />
dar. Dieser liegt vor, wenn eine Person in ihrer<br />
Ehre oder das Ansehen des „Namens“ verletzt wird. Falsche<br />
Informationen zählen nicht dazu, sofern sie keine negativen<br />
Auswirkungen auf diese Person haben. Wenn Nina Müller<br />
zum Beispiel im Profil einer anderen Person als 24-jährige<br />
Erzieherin genannt wird, in Wirklichkeit aber schon 25 Jahre<br />
alt ist, liegt keine Rufschädigung vor, gegen die Nina Müller<br />
vorgehen kann. Wird sie aber als 24-jährige „Tippse“ ›<br />
Selbiges gilt für das eigene Bild. Jeder Mensch darf selbst<br />
darüber bestimmen, ob und in welchem Zusammenhang<br />
Bilder von ihm veröffentlicht werden. Das Recht hat aber<br />
Ein schränkungen. So kann ein Betroffener verbieten, dass<br />
ein Portrait-Foto veröffentlicht wird, nicht aber ein Kar nevals-Foto,<br />
bei dem er Teil einer öffentlichen Veranstaltung ist.<br />
Das Recht am eigenen Bild<br />
schützt davor, dass Fotos<br />
einer Person ungefragt<br />
verbreitet werden könen.<br />
© REDPIXEL, DC Studio/Fotolia<br />
67
RECHTLICHES/VERTRÄGE/TARIFE<br />
Kommt es zu einer Klage vor dem Zivilgericht, muss der Kläger<br />
angeben, was er von der beklagten Partei verlangt: Beseitigungs-,<br />
Unterlassungs- oder Feststellungsbegehren<br />
sowie Genugtuung oder Schadensersatz. Bei jeder Art von<br />
Forderung muss jedoch darauf geachtet werden, dass die<br />
Verjährung noch nicht eingetreten ist. Diese beträgt ein<br />
Jahr, nachdem der Geschädigte Kenntnis von der Persönlichkeitsverletzung<br />
erhalten hat, spätestens zehn Jahre<br />
nach der rechtsverletzenden Handlung. Lediglich für Beseitigungs-<br />
und Unterlassungsbegehren gelten diese Fristen<br />
nicht. Diese können gefordert werden, solange die Persönlichkeitsverletzung<br />
besteht.<br />
bezeichnet, sieht der Fall schon wieder anders aus. Nicht<br />
nur, dass die Berufsbezeichnung falsch ist, sie ist auch<br />
abwertend. In diesem Fall könnte Nina Müller vor Gericht<br />
gehen.<br />
BEANTRAGUNG DER LÖSCHUNG<br />
Wer seine Persönlichkeitsrechte durch einen Post in den sozialen<br />
Netzwerken verletzt sieht, der sollte im ersten Schritt<br />
direkt auf den Verfasser des Posts zugehen und ihn um die<br />
Löschung bitten. Dabei sollte dem Verfasser eine Frist gesetzt<br />
werden. Zeigt das keine Wirkung oder verweigert der<br />
Verfasser die Löschung, sollte man direkt mit dem Betreiber<br />
der Plattform Kontakt aufnehmen. Zuvor kann ein Blick in<br />
die Nutzungsbestimmungen der Seiten aber nicht schaden.<br />
Wendet man sich an den Betreiber, muss man diesem<br />
deutlich erklären, warum eine Rechtsverletzung vorliegt<br />
oder warum der Inhalt gegebenenfalls sogar gegen die<br />
Nutzungsbedingungen verstösst. Auch wenn viele soziale<br />
Netzwerke inzwischen eigene Teams haben, die sich mit<br />
der Bearbeitung solcher Beschwerden befassen, kann es<br />
mehrere Tage dauern, bis alles gelöscht ist. Erzielt man mit<br />
einer Beschwerde beim Betreiber aber auch keinen Erfolg,<br />
kann man nur noch rechtliche Schritte einleiten.<br />
© Paul/Fotolia<br />
Hatte der Geschädigte Erfolg und der Post wurde gelöscht,<br />
kann es nach wie vor vorkommen, dass er über Suchmaschinen<br />
gefunden wird, wenn eine Zwischenspeicherung<br />
der Seiten erfolgt. Meist löst sich das Problem von selbst, da<br />
die Suchmaschinen nach einer bestimmten Zeit geänderte<br />
Seiten in der Suche übernehmen bzw. entfernen. Das kann<br />
jedoch mehrere Monate dauern. Wer das nicht in Kauf nehmen<br />
will, sollte sich an die Suchmaschinenbetreiber wenden.<br />
Oft gibt es auch die Möglichkeit, den Suchroboter gezielt<br />
auf eine Seite zu lenken, um diesen über eine Änderung<br />
in Kenntnis zu setzen.<br />
Eine Persönlichkeitsrechtsverletzung liegt nicht vor, wenn<br />
in dem Post die betroffene Person unkenntlich gemacht<br />
oder der Name entfernt wurde. Dies ist häufig bei Seiten<br />
wie etwa „Chat von gestern Nacht“ der Fall, die in erster<br />
Li -nie mit der Veröffentlichung der Nachrichten unterhalten<br />
wollen, nicht aber erkenntlich machen, um wen es sich dabei<br />
handelt.<br />
© vege/Fotolia<br />
68
DATENSCHUTZ/WERBUNG<br />
WIE STEHT ES UM DAS URHEBERRECHT<br />
IM NETZ?<br />
© Zerbor/Fotolia<br />
Mal eben schnell ein Bild aus der Suchanfrage<br />
rauskopiert, dort mal eben ein Zitat<br />
von einer Facebook-Seite verwendet<br />
und gestern erst eine Sequenz aus einem<br />
YouTube-Video in einem eigenen Video<br />
eingesetzt. Im Internet ist ja auch alles öffentlich zugänglich.<br />
Aber darf deswegen auch alles bedenkenlos<br />
verwendet werden? Wie steht es mit dem Urheberrecht<br />
im Netz?<br />
Das Urheberrecht schützt jede Form von geistigen Schöpfungen<br />
der Literatur, Kunst oder des individuellen Charakters.<br />
Ein Urheber ist eine natürliche Person, die das Werk erschaffen<br />
hat.<br />
Betrachtet man diese Definition, wird schnell klar, dass auch<br />
im Netz das Urheberrecht gilt und man sich nicht einfach<br />
so an den Werken anderer bedienen darf. Dennoch hat sich<br />
seit der Einführung des Internets die Zahl der Urheberrechtsverletzungen<br />
deutlich erhöht. Wie beim Persönlichkeitsrecht<br />
liegt dies vor allem an den geringen Barrieren,<br />
dem (nahezu) kostenlosen Zugang zu allem und der<br />
fehlenden Kontrollinstanz.<br />
KOSTENLOSE INHALTE KÖNNEN URHEBERRECHT<br />
VERLETZEN<br />
Vielen ist auch nach wie vor nicht bewusst, dass nicht alles,<br />
was im Internet angeboten wird, auch generell zur freien<br />
Verfügung steht. Nicht zuletzt weil sogenannte File Sharing-<br />
70
F<br />
Plattformen die neusten Hits aus Musik und Film kosten -<br />
los zum Download anbieten. Zwar wird in der Schweiz niemand<br />
belangt, wenn er für den privaten Gebrauch Filme<br />
oder Musik illegal herunterlädt. Aber die Schweizer Regierung<br />
will verhindern, dass die Rechte von Film- und Musikschaffenden<br />
ständig verletzt werden und setzt sich seit<br />
einigen Jahren für die Eingrenzung der Angebote ein. Zudem<br />
ist die zivilrechtliche Verfolgung von Anbietern oder<br />
Nutzern sogenannter Peer-to-Peer-Netzwerke einfacher<br />
geworden. Doch in Zeiten von Streaming-Diensten wie<br />
Netflix, Spotify und Co. nimmt die Internet-Piraterie in der<br />
Unterhaltungsbranche immer weiter ab.<br />
PIRATERIE NIMMT MIT ZUNAHME<br />
VON STREAMINGDIENSTEN AB<br />
Die Piraterie mit Musik und Filmen war bis vor rund fünf Jahren<br />
ein grosses Problem. Besonders Seiten wie Kino.to oder<br />
FileSharing-Plattformen wie LimeWire verzeichneten Besucherzahlen<br />
von mehreren hunderttausend täglich. Diese<br />
Urheberrechtsverletzungen im grossen Stil haben der Unterhaltungsindustrie<br />
enormen Schaden zu gefügt.<br />
Abgesehen von den Neuerungen in der Schweiz gilt es<br />
grundsätzlich auch im Internet folgendes zu beachten: Wer<br />
nicht selbst den Inhalt erstellt hat, macht sich ohne Nutzungserlaubnis<br />
des Urhebers strafbar. Besonders das Teilen<br />
von Bildern in den sozialen Medien erfreut sich heutzutage<br />
grosser Beliebtheit. Da bei dürfen nur Bilder beziehungsweise<br />
Inhalte im eigenen Profil geteilt werden, die entweder<br />
die Zustimmung des Urhebers oder freie Lizenzen und<br />
entsprechende Nutzungsrechte haben.<br />
Das Teilen in sozialen Netzwerken stellt aber nicht nur beim<br />
Hochladen von Inhalten auf die eigene Profilseite ein Problem<br />
dar. Das Teilen an sich zählt als Vervielfältigung und<br />
benötigt daher die Zustimmung des Rechteinhabers. ›<br />
Das Schweizer Recht sieht vor, dass Hosting-Provider dazu<br />
verpflichtet sind, illegale Inhalte von ihren Servern zu entfernen<br />
und dafür zu sorgen, dass diese auch nicht wieder<br />
auftauchen. Und das, obwohl die Hosting-Anbieter meist<br />
selbst nicht für die Urheberrechtsverletzungen verantwortlich<br />
sind.<br />
Mangelnden Urheberschutz geniessen in der Schweiz vor<br />
allem Lichtbilder. Sie fallen nur unter das Gesetz, wenn sie<br />
einen künstlerischen Charakter haben. Eine Neuerung des<br />
Ge setzes sieht aber vor, dass künftig alle Fotografien unter<br />
den Urheberrechtsschutz fallen.<br />
Die Gesetzesneuerung sieht auch vor, dass Bilder oder Texte<br />
für wissenschaftliche Zwecke unentgeltlich und ohne Zustimmung<br />
des Rechteinhabers verwendet werden können.<br />
© Maksym Yemelyanov/Fotolia<br />
© JiSign/Fotolia<br />
71
RECHTLICHES/VERTRÄGE/TARIFE<br />
Somit stellt die Vervielfältigung (auch wenn es nur um ein<br />
Vorschaubild geht) bereits eine Verletzung des Rechts dar.<br />
Grundsätzlich könnte man davon ausgehen, dass derjenige,<br />
der einen Share-Button für soziale Netzwerke zur Verfügung<br />
stellt, auch damit einverstanden ist, dass der Inhalt<br />
geteilt wird. Nicht selten ist es aber so, dass der Betreiber<br />
Bilder von Fotografen verwendet, die ihre Zustimmung zur<br />
Verbreitung nur für die Webseite, nicht aber für die sozialen<br />
Netzwerke erteilt haben. Ähnlich verhält es sich mit den<br />
Vorschaubildern und -texten in Suchmaschinen. Technisch<br />
gesehen handelt es sich auch hierbei um eine Vervielfältigung.<br />
Dennoch geht die Rechtsprechung inzwischen davon<br />
aus, dass die Urheber stillschweigend ihr Einverständnis<br />
für die Vervielfältigung in Form einer Vorschau geben.<br />
GRUNDREGELN<br />
. Veröffentlichen Sie nur eigene Inhalte. Sollten Sie<br />
sich für ein Bild, Text oder Video einer anderen<br />
Person entscheiden, fragen Sie den Urheber<br />
vorher um Erlaubnis<br />
. Holen Sie sich von anderen Personen, die Teil<br />
des Posts sind, vorher das Einverständnis ein<br />
. Bedenken Sie, dass das Teilen und Liken von<br />
fremden Beiträgen im Zweifel zu gerichtlichen<br />
Konsequenzen wegen Urheberrechtsverletzung<br />
führen kann. Sie können auch dann belangt<br />
werden, wenn der Seitenbetreiber eine Rechtsverletzung<br />
begangen hat und Sie dessen Inhalte<br />
geteilt haben<br />
© Zerbor/Fotolia<br />
Ausserdem besteht ein allgemeines (und damit schützenswertes)<br />
Interesse an elektronischen Diensten wie Suchmaschinen,<br />
die das Internet erst wirklich praktikabel machen.<br />
Hinzu kommt, dass es sich bei dieser Art der Vervielfältigung<br />
um einen rein technischen Vorgang handelt. Dennoch<br />
will die Justiz diesen Ansatz nicht auf die Verbreitung<br />
in sozialen Netzwerken anwenden. Grund dafür ist, dass<br />
diese den Teilvorgang nicht als rein technischen Vorgang<br />
sieht. Er wird schliesslich immer von einem Menschen ausgelöst.<br />
Daher besteht in der Regel ein Anspruch des Urhebers.<br />
Demnach steht fest, dass jegliche Form des Teilens in<br />
sozialen Netzwerken eine Vervielfältigung des geschützten<br />
Werkes darstellt. Hat man nicht die Zustimmung des Urhebers,<br />
kann es unter Umständen zu teuren Abmahnungen<br />
kommen. Das Risiko dafür ist allerdings derzeit noch recht<br />
gering. Das gleiche gilt für „Likes“. Markiert man einen Beitrag<br />
mit „Gefällt mir“, wird davon eine Kopie erstellt, die<br />
Freunde und Follower im Profil sehen können. Auf der sicheren<br />
Seite ist man beim Liken und Teilen nur dann, wenn<br />
der Urheber selbst die Optionen in seinem Post zur Verfügung<br />
stellt.<br />
GEMEINFREIE STÜCKE<br />
DÜRFEN VERÖFFENTLICHT WERDEN<br />
Wer ein Video mit Eindrücken von der letzten Urlaubsreise<br />
postet und dafür ein (gekauftes) Musikstück verwendet,<br />
läuft ebenfalls Gefahr eine Abmahnung zu kassieren. Denn<br />
nur weil das Musikstück käuflich erworben wurde, hat man<br />
längst nicht das Recht es öffentlich zu verbreiten. Im Zweifel<br />
sollte daher für solche Videos immer auf sogenannte gemeinfreie<br />
Musikstücke zurückgegriffen werden.<br />
Lange Zeit war nicht klar, ob eine Verlinkung auch zu<br />
Urheberrechtsverletzungen führen kann. Inzwischen haben<br />
aber mehrere Gerichte mit ihren<br />
Urteilen entscheiden, dass die Verlinkung<br />
das Urheberrecht nicht verletzt<br />
und daher grundsätzlich zulässig ist.<br />
Generell gilt: Durch das Fehlen klarer<br />
Regelungen bewegen sich besonders<br />
Social Media-Nutzer beim<br />
Teilen, Verlinken und Posten häufig<br />
in einer Grauzone. Wer allerdings<br />
einige Grundregeln beachtet, der<br />
muss keine teuren Abmahnungen<br />
fürchten.<br />
72
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finden Sie immer den Richtigen<br />
Die Suche nach einem geeigneten Cartoonisten, Illustrator oder<br />
Karikaturist stellt sich oft als langwierig und kompliziert heraus.<br />
Umso besser, wenn es jemanden gibt, der einem die lästige Aufgabe<br />
abnimmt. Die Cartoon Pool GmbH kümmert sich darum, den<br />
geeigneten Künstler für Ihren Auftrag zu finden. Unsere Agentur<br />
arbeitet mit einem sorgfältig ausgewählten Netzwerk aus handverlesenen<br />
Zeichnern und Illustratoren zusammen.<br />
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Rest. Durch unsere jahrelange Erfahrung wissen wir genau, was Sie als<br />
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Design) als Maskottchen, für ein Logo oder für Produktverpackungen<br />
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auf den Bereich der Portrait-Zeichnung spezialisiert sind. Diese können<br />
naturgetreu sein, auf Wunsch werden diese mehr oder weniger<br />
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ihre Kunst auch direkt vor Ort bei Ihren Veranstaltungen und sind<br />
immer wieder ein Publikumsmagnet.<br />
Wen oder was Sie auf illustrator.ch finden<br />
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dimensional oder Querschnitt, statisch oder sogar animiert – unsere<br />
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viele mehr.
RECHTLICHES/VERTRÄGE/TARIFE<br />
FANS UND MUSIKER TEILEN<br />
RECHTE UND TANTIEMEN<br />
DURCH NEUE RECHTEVERMARKTUNG<br />
Die Zukunft der Rechte an Musik ist da<br />
und jeder kann daran teilhaben. Seit<br />
November haben Musikfans ausserhalb<br />
der USA die Gelegenheit, einen Teil des<br />
legendären Songs „Jodeci Freestyle“<br />
von Drake zu besitzen. Durch Teilnahme am Initial<br />
Song Offering (ISO) besitzen Musikfans Anteile an<br />
Rechten und künftigen Tantiemen dieses geistigen<br />
Eigentums.<br />
„Wir sind höchst erfreut darüber, dass Musikfans an dieser<br />
unterhaltsamen und innovativen Form der Anteile<br />
an Musik teilnehmen können“, sagte Steve Stewart, CEO<br />
von Vezt. „Dies ist nicht wie Streaming oder Downloads<br />
eines einzelnen Titels. Die Fans werden tatsächliche Anteile<br />
am Song besitzen und haben Rechte an den Tan tiemen,<br />
welche der Titel in den nächsten drei Jahren generiert.“<br />
WIE FUNKTIONIERT DAS?<br />
Vezt macht einen Anteil von zehn Prozent des Copyrights<br />
des Titels „Jodeci Freestyle“ verfügbar. Nach 100 Käufen<br />
endet das Angebot. Dafür müssen die Personen die Kryptowährung<br />
Vezt (VZT) erwerben. „Der ISO ist ein revo lu -<br />
tionäres neues Verfahren, mit dem Künstler und Rechte-<br />
Inhaber die Kontrolle über neue oder bestehende Titel<br />
haben. Die Auswertung geschieht einfach durch Auswahl<br />
der Anteile der Titel zum Verkauf“, sagt CFO Robert Menendez.<br />
„Vezt ist der neue Markt für Songs und ermöglicht<br />
Musikern, mehr Musik zu schaffen.“<br />
Künstler und Rechteinhaber legen fest, wie viel sie für<br />
einen Teil der Rechte an einem Titel erzielen möchten,<br />
setzen die Frist für das Rückfallen fest sowie das Datum<br />
des ISO. Die Rechte-Erwerber (z. B. Fans, Musikprofis und<br />
Marken) erwerben auf Vezt im Rahmen des ISO Rechte<br />
an Titeln und die Einkünfte werden dem Konto der Künstler<br />
gutgeschrieben. Die Daten der Titelrechte sind in<br />
der Blockchain von Vezt codiert. Die Tantiemen werden<br />
durch die Performing Rights Organizations (PRO) in 137<br />
Ländern eingezogen sowie von STEM.is, das digitale Tantiemen<br />
von Spotify, iTunes, YouTube, Pandora etc. aggregiert.<br />
Vezt transferiert diese Einkünfte an die Rechte-<br />
Käufer. So wird ein neuer Markt geschaffen, welcher der<br />
Kreati vität von Musikern keine Grenzen setzt. Die zugesprochenen<br />
Rechte für einen Teilnehmer sind anteilig<br />
und ba sieren auf dem Erwerb von VZT-Kryptowährung.<br />
Je mehr Kryptowährung erworben wird, desto mehr<br />
Rechte werden zugeteilt. Rechte-Käufer können einen<br />
Titel nicht weiter lizenzieren oder andere Inhaber von<br />
der Lizen zierung abhalten, da sie keine Mehrheitsrechte<br />
besitzen.<br />
Ziel von Vezt ist es, die finanzielle Macht wieder in die<br />
Hände der Künstler zu geben. Das Unternehmen will<br />
eine einfache und transparente Möglichkeit für Künstler<br />
schaffen, ihre Musik zu monetarisieren, die über die traditionellen<br />
Veröffentlichungsmodelle der Musikindustrie<br />
hinausgehen. Zudem sollen die Lizenzgebühren und<br />
-einnahmen transparent und in Echtzeit einsehbar sein.<br />
© DWP/Fotolia<br />
74
F<br />
© agrus/<br />
Fotolia<br />
Langfristig soll auch die Beziehung zwischen Musikern<br />
und ihren Fans gestärkt werden. Derzeit befindet sich die<br />
Plattform noch im Test für ausgewählte Künstler. Ab dem<br />
zweiten Quartal 20<strong>18</strong> soll die Plattform dann aber für alle<br />
Künstler und Investoren zur Verfügung stehen. Vezt-Gründer<br />
Steve Stewart bringt 25 Jahre Erfahrung im Musikbusiness<br />
mit. Er hat bereits mit Grammy Award-Gewinnern<br />
zusammen gearbeitet. Sein Partner Robert Menendez<br />
bringt 15 Jahre Management-Erfahrung mit.<br />
Ein ähnliches Projekt hat ein österreichisches Start-up<br />
angestossen. Musikliebhaber können sich über die Webseite<br />
www.globalrockstar.com an Produktionen beteiligen.<br />
Bis zu 70 Jahre können daraus Erlöse erwirtschaftet<br />
werden. Es ist die erste Royalty-based Crowdfunding-<br />
Plattform, die es Fans ermöglicht in hochwertige Musikproduktionen<br />
zu investieren. Das eingesetzte Kapital wird<br />
zudem für die Vermarktung genutzt. Während des gesamten<br />
Copyright-Zeitraums von 70 Jahren wird man<br />
an jedem Stream, Download oder Verkauf beteiligt. So<br />
können Fans oder Musikliebhaber unter anderem in die<br />
österreichische Sängerin ZOË (Teilnehmerin des Österreichischen<br />
Song Contests), die aufstrebende<br />
Singer- Song writerin Jo Marie aus Deutsch-<br />
land und Murray Yates aus Kanada, der in den USA<br />
mit seinen Hits bereits Goldstatus hat, investieren. „Wir<br />
freuen uns, mit dieser Innovation grossartige Chancen<br />
für Künstler und Inves toren zu schaffen“, sagt Global<br />
Rockstar-Gründer Christof Straub. „Ein Streaming-Hit kann<br />
100.000 Euro am Tag erwirtschaften. Davon können Fans<br />
und Künstler nun gleichermassen profitieren. Mit unseren<br />
160.000 registrierten Usern aus über 150 Ländern freuen<br />
wir uns über unseren einzigartigen Services.“ Neben der<br />
Web seite gehört zu Global Rockstar auch ein Musiklabel<br />
und -verlag.<br />
Das Prinzip funktioniert ähnlich wie bei anderen Crowdfunding-Plattformen.<br />
Ist das Finanzierungsziel erreicht,<br />
geht das Musikstück in die Produktion. Die Investoren<br />
erhalten garantiert Anteile an den Erlösen. Das Musiklabel<br />
und der angeschlossene Verlag kümmern sich um die<br />
weltweite Vermarktung der Produktionen in allen re levanten<br />
Streaming-Diensten und Download-Seiten. Der<br />
Gründer selbst ist seit 15 Jahren im Musikbusiness und<br />
kennt daher die Branche gut.<br />
© Rawpixel.com/Fotolia<br />
75
MODE<br />
UMDREHEN BITTE:<br />
DAS SIND DIE GROSSEN<br />
TRENDS DER BRAUTMODE<br />
76
F<br />
Das neue Jahr hat bereits begonnen und<br />
damit auch wieder die heisse Phase der<br />
Hochzeitssaison. Das Brautkleid ist dabei<br />
ein zentrales Thema. Am Altar oder<br />
vor dem Tresen des Standesbeamten<br />
sieht man nur den Rücken der Braut - und genau darauf<br />
legen die Designer der Brautkleider nun den<br />
Schwerpunkt. Das Rückendekolleté liegt im Trend.<br />
Ausserdem kommt man kaum an Spitze vorbei.<br />
Rund 42'000 Paare treten jedes Jahr in der Schweiz vor<br />
den Traualtar. Bräute wissen: Um beim Ja-Wort im perfekten<br />
Kleid zu stecken, gilt es Monate zuvor die Brautmodengeschäfte<br />
zu durchstöbern. Durchschnittlich 8,4 Monate<br />
vor ihrer Hochzeit kaufen sie ihr Kleid, wie eine Leserumfrage<br />
des Fachverlags Brautmedia ergab.<br />
Die gute Nachricht: Noch nie war dabei die Auswahl derart<br />
gross. „Die Kleider sind in den vergangenen Jahren viel<br />
individueller geworden“, beobachtet Sonja Schulz, Redaktionsleiterin<br />
vom Hochzeitsportal24. Und dennoch lassen<br />
sich Trends erkennen – einen Überblick finden Sie auf der<br />
nächsten Seite. ›<br />
© Ulia Koltyrina, Stephanie Zieber, wacomka/Fotolia<br />
77
MODE<br />
PRINZESSINNEN, MEERJUNGFRAUEN<br />
UND HIPPIE-BRÄUTE<br />
1Diese drei Stile und Schnittformen sind besonders gefragt<br />
und bestimmen den Look der aktuellen Brautmode.<br />
Der Hippie-Look, Boho genannt, war schon 2017 oft zu<br />
sehen, die Kleider wirken nun aber verführerischer. Susan<br />
Lippe-Bernard, Chefredakteurin des Magazins „Braut & Bräutigam“,<br />
macht darunter einen besonderen Trend aus: „Die<br />
kaum unterfütterten Slip-over-Kleider sind sehr gefragt.“ Sie<br />
sind aus weichen Stoffen gefertigt, die luftig locker fallen,<br />
festlich verziert mit viel Spitze und Pailletten.<br />
Ganz anders fällt das Meerjungfrauenkleid. Es setzt die<br />
weiblichen Rundungen in Szene, weil es bis unter den Po<br />
oder kurz über dem Knie eng anliegend geschnitten ist und<br />
erst dann weiter ausläuft. „Sie sehen wir 20<strong>18</strong> mit ganz viel<br />
filigraner Spitze, vom Dekolleté bis zum Saum“, berichtet<br />
Schulz.<br />
Auch die pompösen Prinzessinnenkleider sind zurück. „Sie<br />
haben lange Schleppen, tolle eingearbeitete Spitzen-Korsagen<br />
mit V- oder Herzausschnitt und ab dem Bauchband<br />
ausladenden Tüll-Röcken“, sagt Lippe-Bernard. Letztere seien<br />
oft mit vielen Rüschchen versehen. „Sie erinnern an die<br />
Volant-Röcke aus den 1920er-Jahren“, erklärt Bettina Funke-Redlich,<br />
Hochzeitsplanerin. „Sie sind äusserst symmetrisch<br />
gearbeitet und werden in mehrere Schichten übereinandergelegt<br />
- für einen voluminösen Rock.“<br />
SPITZE<br />
2Egal, für welchen Stil sich die Braut entscheidet: Es<br />
sei fast unmöglich, ein Kleid ohne Spitze zu finden,<br />
berichtet Funke-Redlich. Sie werde unterschiedlich eingesetzt<br />
und verarbeitet – was verschiedene Looks kreiert, von<br />
verspielt über romantisch bis umwerfend weiblich. „Neu<br />
sind Vollspitzenkleider. Oft ist dabei die obere Stofflage eine<br />
komplett mit Spitze besetzte Tüllschicht.“ Neben der filigranen<br />
Spitze gibt es nun auch viele Brautkleider mit<br />
grob gearbeiteter Spitze. „Diese Häkelspitze wird gerne im<br />
Boho-Stil eingesetzt“, erklärt Lippe-Bernard. Oft auch zu<br />
sehen: der sogenannte Tattoo-Effekt, bei dem Spitze auf<br />
© sanneberg/Fotolia<br />
dünnen, transparenten Tüll<br />
gestickt wird, sodass es<br />
aussieht, als sässen die filigranen<br />
Muster direkt auf<br />
der Haut. „Eingesetzt wird<br />
das an Dekolleté und<br />
Schultern, am Rücken sowie<br />
an den Ärmeln“, sagt<br />
Funke-Redlich.<br />
ÄRMEL<br />
3Apropos die Ärmel - denn Brautkleider mit langen<br />
Ärmeln sah man in den vergangenen Jahren kaum.<br />
„Nun haben viele Designer Modelle im Repertoire, bei denen<br />
sich der Tattoo-Effekt von der Brust über die Arme zieht.<br />
Sehr weiblich und anmutig“, beschreibt Lippe-Bernard. Die<br />
Ärmel seien entweder komplett eng anliegend oder laufen<br />
ab dem Ellenbogen trompetenförmig aus.<br />
DAS RÜCKENDEKOLLETÉ<br />
420<strong>18</strong> heisst es: umdrehen bitte! „Das spektakuläre<br />
Rückendekolleté ist definitiv ein Trend des Jahres.<br />
Es wird mindestens so wichtig wie das Brust-Dekolleté“,<br />
meint Lippe-Bernard. Zu sehen sei ein tief ausgeschnittener<br />
Rücken sowohl bei Prinzessinnen-, Meerjungfrauen- als<br />
auch Boho-Kleidern. Oft wird auch mit transparenter Spitze<br />
gearbeitet, die den kompletten Rücken durchschimmern<br />
lässt. „Immer häufiger sehen wir auch Schlüssellochrücken“,<br />
sagt Schulz weiter. Dabei blitzt die Haut aus einem dreieckig,<br />
oval oder herzförmig geschnittenen Loch hervor.<br />
ES MUSS NICHT IMMER<br />
WEISS SEIN<br />
5„Die meisten Bräute kaufen noch weisse bis elfenbeinfarbene<br />
Kleider“, sagt Hochzeitsplanerin Funke-Redlich.<br />
Auf der Stange im Handel hängen aber auch<br />
immer mehr Modelle abseits des Klassischen, etwa in<br />
den Farbtönen Eisblau und Zartrosé. Neu dabei ist der Ombre-Look<br />
für mehrlagige Tüll-Röcke. „Dabei sind die unteren<br />
Lagen eingefärbt, in Cappuccino- bis Blush-Tönen, die<br />
oberen werden immer heller“, erklärt Funke-Redlich.<br />
<br />
Autorin: Jana Illhardt<br />
78
DAS I-TÜPFELCHEN ZUM VALENTINSGE-<br />
SCHENK: SCHMUCK GRAVIEREN LASSEN<br />
F<br />
Der Valentinstag bringt oft hohe Ansprüche<br />
mit sich. Man will dem geliebten Menschen<br />
zeigen, wie gern man ihn hat – meist<br />
mit einem passenden Geschenk. Gravuren<br />
in einem Schmuckstück oder für Männer<br />
in einer Geldklammer können das i-Tüpfelchen der<br />
Liebeserklärung sein. Wie wird aus einem Schmuckstück<br />
zum Valentinstag ein noch spezielleres Geschenk?<br />
Mit einer persönlichen Nachricht in Form einer<br />
Gravur! Was man dazu wissen muss.<br />
LÄSST SICH JEDES MATERIAL<br />
GUT GRAVIEREN?<br />
„Schmuck aus Gold und Silber lässt sich gut gravieren“, erläutert<br />
Hans-Ulrich Jagemann, Goldschmied. Für Edelstahl<br />
als sehr hartes Material braucht es mehr Kraft und ein spezielles<br />
Gravurmittel. „Diese Gravur ist möglich, aber teurer.<br />
Und das kann nicht jeder“, sagt Jagemann.<br />
WAS IST DAS BESONDERE<br />
AN VON HAND GRAVIERTEN TEXTEN?<br />
Die Ergebnisse der verschiedenen Gravurformen unterscheiden<br />
sich. Bei der Handgravur bekommt man wie<br />
bei einer Handschrift leicht ungleichmässige Linien. „Das<br />
ist etwas ganz Individuelles und Persönliches“, sagt Jagemann.<br />
„Das ist ein erlerntes Handwerk, das nicht mehr jeder<br />
kann.“<br />
WELCHE ARTEN DER MASCHINENGRAVUR<br />
WÄHLE ICH FÜR WELCHE STÜCKE?<br />
Bei der modernen Lasergravur werden statt Linien mikroskopisch<br />
kleine Punkte in das Metall eingebracht, die sich<br />
aber optisch zu einer Linie zusammenfügen. Diese Gravur<br />
habe daher einen leichten Schatten, erklärt Jagemann. Und<br />
sie ist nicht so tief, sie könnte daher vergleichsweise<br />
früh wieder verschwinden. Die Fräsgravur dagegen ist besonders<br />
langlebig. Sie wird laut Experte daher vor allem<br />
für Stücke genutzt, die viel angefasst werden und Verschleiss<br />
ausgesetzt sind – etwa Schlüsselanhänger und<br />
Geldklammern aus Echtsilber. Am häufigsten wird die<br />
Diamant gravur angewendet, die laut Jagemann ein gutes<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und sich bei nahezu jedem<br />
Schmuckstück anwenden lässt.<br />
KANN ICH ALTE ERBSTÜCKE MIT GRAVUR<br />
ÜBERSCHREIBEN LASSEN?<br />
Mutters Verlobungsring oder Omas Brosche sind ganz besondere<br />
Geschenke. Allerdings könne nicht jede alte Gravur<br />
darin entfernt werden, betont Jagemann. „Man muss die<br />
Gravur abtragen, bis die Oberfläche wieder einwandfrei ist.“<br />
Was vom Material zurückbliebt, kann dann „dünn wie Papier“<br />
sein - und instabil. Bei vergoldeten und versilberten<br />
Stücken sei das Entfernen alter Gravuren nie möglich, da<br />
die Inschrift schon bis in das darunterliegende Metall reicht.<br />
„Aber man kann eine alte Gravur um eine neue ergänzen“,<br />
sagt der Goldschmiedemeister. So erhält man die<br />
Familienhistorie und verbindet sie mit einer<br />
neuen Inschrift.<br />
<br />
Quelle: dpa<br />
© Jan Engel/Fotolia<br />
© phatthanun/Fotolia<br />
© Floydine/Fotolia<br />
79
KOCHEN<br />
© Maren Winter, kengpatinya, Mushy/Fotolia<br />
80
F<br />
GESCHMORTE<br />
RINDERROULADEN<br />
Zutaten (für 4 Personen)<br />
200 g Karotten<br />
200 g Knollensellerie<br />
5 g Distelöl kaltgepresst<br />
4 Stück Cornichons<br />
5 g Senf, scharf<br />
5 g Meerrettich aus dem Glas<br />
4 Stück à 150 g Rindssaftplätzli<br />
5 g Senf, mittelscharf<br />
8 Scheiben Bauchspeck<br />
8 Stück Zahnstocher<br />
100 g Zwiebeln<br />
10 g Knoblauch<br />
1 Zweig Rosmarin<br />
1 Zweig Thymian<br />
10 g Rapsöl<br />
10 g Tomatenmark<br />
5 dl Rotwein<br />
2 dl Portwein<br />
7 dl Brauner Kalbsfond<br />
Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
. Karotten und Sellerie schälen und in 5 mm breite Stifte<br />
schneiden. In Distelöl andünsten und auskühlen lassen.<br />
. Cornichons in feine Streifen schneiden, mit den Karotten<br />
und Sellerie mischen. Mit Senf, Meerrettich, Salz und<br />
Pfeffer würzen.<br />
. Die Rindssaftplätzli auf eine Arbeitsfläche legen, salzen<br />
und pfeffern und mit Senf bestreichen. Speckscheibe<br />
und 2 Esslöffel Füllung darauf geben. Die Seiten einschlagen<br />
und das Fleisch zu einer Roulade aufrollen.<br />
Die Rouladen mit den Zahnstochern zusammenstecken.<br />
. Zwiebeln und Knoblauch schälen und in kleine Stücke<br />
schneiden. Rosmarin und Thymian waschen, trocken<br />
schütteln und grob hacken. Rouladen im Rapsöl auf<br />
allen Seiten goldgelb anbraten und wieder herausnehmen.<br />
Zwiebeln, Knoblauch und Kräuter hineingeben<br />
und anrösten. Tomatenmark dazugeben und sanft mitrösten,<br />
salzen und pfeffern.<br />
. Mit Rotwein und Portwein ablöschen und etwas einkochen,<br />
bis sich der Bratensatz gelöst hat.<br />
. Mit braunem Kalbsfond auffüllen und das Fleisch wieder<br />
dazugeben. 2 Stunden mit geschlossenem Deckel sanft<br />
schmoren, bis es weich ist. Rouladen herausnehmen<br />
und die Zahnstocher entfernen.<br />
. Die Sauce auf die gewünschte Konsistenz reduzieren<br />
(bei Bedarf mit etwas Stärkemehl abbinden). Die Rouladen<br />
zurück in die Sauce geben, einmal aufkochen und auf<br />
dem Teller anrichten. Mit der Sauce übergiessen.<br />
. Als Beilage eignen sich Kartoffelknödel und Rotkraut<br />
hervorragend.<br />
81
ACCESSOIRES/GADGETS<br />
1.<br />
2.<br />
4.<br />
GADGETS<br />
FÜR MÄNNER<br />
Ein Spruch sagt: „Männer werden acht,<br />
danach wachsen sie nur noch“.<br />
Mit diesen Gadget kann jeder Mann<br />
das Kind in sich wieder entdecken.<br />
3.<br />
6.<br />
5.<br />
© mimacz/Fotolia<br />
82
F<br />
1. ANKI OVERDRIVE<br />
3. WATER BEATS LAUTSPRECHER 5. MINDSTORMS<br />
HERSTELLER: ANKI<br />
HERSTELLER: AQUABEAT<br />
Was kann das Gadget: Die Carrera- Was kann das Gadget: Die Wasserfontänen<br />
tanzen zum Beat der<br />
Bahn der Zukunft. Die robotergesteuerten<br />
Supercars werden mittels abgespielten Musik und machen<br />
Smartphone oder Tablet bedient. Schallwellen so sichtbar. Die Laut-<br />
Sie können alleine gegen einen sprecher bieten 2-Watt-Stereosound.<br />
KI-Gegner oder gegen Freunde Eingebaute LEDs sorgen für ein bunantreten.<br />
Die Supercars lassen sich tes Lichtspiel zur Musik. Im Dunkeln<br />
mit Waffensystemen und anderen kommt der Effekt besonders gut zur<br />
Ausrüstungsgegenständen erweitern. Geltung. Die Boxen können an PC,<br />
Je öfter man spielt, desto mehr<br />
Laptop, Mac oder einen an deren<br />
Er weiterungen stehen zur Verfügung. Player angeschlossen werden.<br />
Wie beim Klassiker von Carrera<br />
Durchschnittliche Bewertungen:<br />
können die Strecken aus- und<br />
4,3 von 5 Punkten<br />
umgebaut werden. Verschiedene ›› ab CHF 46.40<br />
Spiel-Modi lassen keine Langeweile<br />
aufkommen.<br />
4. SOUNDBLASTER R3<br />
Durchschnittliche Bewertungen: HERSTELLER: CREATIVE<br />
3,7 von 5 Punkten<br />
Was kann das Gadget: Sie unterhalten<br />
gerne Ihre Gäste auf Partys oder ›› ab CHF 416.70<br />
4,3 von 5 Punkten<br />
›› ab CHF 220.70<br />
sind ein aufstrebender Musiker?<br />
2. COZMO<br />
Dann liefert der SoundBlaster alles,<br />
HERSTELLER: ANKI<br />
was Sie brauchen. Das Komplettpaket<br />
Was kann das Gadget: Ein kleiner beinhaltet eine Audioschnittstelle<br />
Roboter, der aufräumt und dabei und zwei Mikrofone (ein dynamisches<br />
neugierig und verspielt seine Umgebung<br />
erkundet? Kommt Ihnen Eine Gitarre kann angeschlossen<br />
Mikrofon und ein Klemm-Mikrofon).<br />
bekannt vor? Genau Wall-E! Und werden und erlaubt so eine gleichdas<br />
liegt vor allem daran, dass ein zeitige Aufnahme von Musik und<br />
ehemaliger Pixar-Mitarbeiter an Gesang. Das Control Panel kann<br />
dem kleinen Roboter mitgewirkt hat. einfach an den PC oder Mac angeschlossen<br />
werden. Anschliessend<br />
Cozmo verfügt über künstliche Intelligenz<br />
und jede Menge Hightech. wird der passende Modi ausgewählt:<br />
Mit dem Roboter lässt sich sogar Karaoke, Chat, Broadcast oder Aufspielend<br />
leicht programmieren lernen. nahme.<br />
Einziger Haken – während des<br />
Durchschnittliche Bewertungen:<br />
Spielens muss die App aktiv laufen, 4 von 5 Punkten<br />
sonst verfällt der Kleine in den ›› ab CHF 88.80<br />
Tiefschlaf.<br />
Durchschnittliche Bewertungen:<br />
3,6 von 5 Punkten<br />
›› ab CHF 209.50<br />
HERSTELLER: LEGO<br />
Was kann das Gadget: Für LEGO<br />
ist man nie zu alt. Vor allem nicht,<br />
wenn LEGO-Technik eine ganz neue<br />
Generation Bauspass herausbringt.<br />
Mit dem Mindstorms EV3-Set<br />
werden Technik und Kreativität verbunden.<br />
Damit erschaffen Sie eigene<br />
Roboter, die gehen, sprechen, denken<br />
und viele weitere Aktionen ausführen<br />
können. Sie bestimmen, was Ihr Roboter<br />
kann – am PC lassen sich die<br />
Eigenkreationen mittels Programmiersoftware<br />
zum Leben erwecken.<br />
Die Roboter können mit der mitgelieferten<br />
Fernbedienung oder per<br />
Smartphone-App gesteuert werden.<br />
Durchschnittliche Bewertungen:<br />
6. NINTENDO CLASSIC MINI<br />
HERSTELLER: NINTENDO<br />
Was kann das Gadget: Spielen<br />
wie früher – das ist auch mit einem<br />
Remake des Nintendo NES möglich.<br />
Die kleine Konsole kann per HDMI-<br />
Kabel an den Fernseher angeschlossen<br />
werden und beinhaltet 30 vorinstallierte<br />
Spiele, darunter auch<br />
die Klassiker Mario Bros und Super<br />
Mario Bros. Die Spiele können alleine<br />
oder im Multiplayer-Modus gespielt<br />
werden.<br />
Durchschnittliche Bewertungen:<br />
4 von 5 Punkten<br />
›› ab CHF 291.75 ›<br />
© zinkevych/Fotolia<br />
83
ACCESSOIRES/GADGETS<br />
7. 8.<br />
9. 10.<br />
© mimacz/Fotolia<br />
7. NINVIDIA SHIELD<br />
HERSTELLER: NVIDIA<br />
Was kann das Gadget: Streaming-<br />
Game-Liebhaber, die nicht ständig<br />
vor dem PC sitzen wollen, kommen<br />
mit diesem Tablet inklusive Controller<br />
voll auf ihre Kosten. Dank der besonderen<br />
Technik von NVIDIA lassen<br />
sich auf dem Tablet problemlos Spiele<br />
zocken, die sonst auf einem solchen<br />
System nicht laufen würden. Auch<br />
Android-Games können problem -<br />
los installiert und mit bester Grafik-<br />
Auflösung gespielt werden. Inzwischen<br />
gibt es von derselben Produktreihe<br />
auch Media-Server, die sich<br />
mit dem TV verbinden lassen und<br />
so – dank des grösseren Bildschirms –<br />
noch mehr Spielspass garantieren.<br />
Durchschnittliche Bewertungen:<br />
4,2 von 5 Punkten<br />
›› ab CHF <strong>18</strong>5.10<br />
8. NINVIGEAR 360<br />
HERSTELLER: SAMSUNG<br />
Was kann das Gadget: Sie wollen<br />
Regisseur Ihres eigenen 360-Grad-<br />
Videos werden? Mit der Kamera von<br />
Samsung kein Problem. Die Kamera<br />
kann 4K-Aufnahmen mit 24 Bildern<br />
pro Sekunde machen. Wer seine<br />
Erlebnisse direkt mit seinen Freunden<br />
teilen will, kann einen Live-Stream<br />
in sozialen Netzwerken schalten.<br />
Sehenswürdigkeiten oder Konzerte<br />
können im Rundum-Format aufgenommen<br />
werden und lassen sie so<br />
jederzeit wieder erleben.<br />
Durchschnittliche Bewertungen:<br />
3,0 von 5 Punkten<br />
›› ab CHF 221.–<br />
9. FERNGESTEUERTE DROIDEN<br />
HERSTELLER: SPHERO<br />
Was kann das Gadget: Für jeden<br />
Star Wars-Fan ein Muss: Die beliebten<br />
Droiden R2-D2, BB-8 und BB-9D gibt<br />
es auch als ferngesteuerte Mini-Roboter<br />
für zu Hause. Ganz wie die Filmhelden<br />
unterhalten sich die Droiden mit<br />
den Besitzern und sollen sogar in der<br />
Lage sein eine eigene Persönlichkeit<br />
zu entwickeln. Hologramm-Nachrichten<br />
werden mittels Augmented Reality<br />
in der zugehörigen App übermittelt.<br />
Leider ist der Spielspass immer<br />
nur von kurzer Dauer, hält der Akku<br />
doch meist nur eine Stunde.<br />
Durchschnittliche Bewertungen:<br />
4,3 von 5 Punkten<br />
›› ab CHF 153.65<br />
10. RENNSIMULATOR<br />
VESARO I MODULAR<br />
HERSTELLER: VESARO<br />
Was kann das Gadget: Wem Autorennen<br />
auf der Konsole oder dem<br />
PC zu langweilig geworden sind,<br />
für den ist der Rennsimulator genau<br />
das Richtige. Auf Wunsch kann man<br />
sich seinen individuellen Simulator<br />
beim Hersteller zusammenbasteln.<br />
Doch auch die Komplettpakete<br />
lassen keine Wünsche offen. Rennsitz,<br />
Lenkrad, Surround-Sound – es<br />
gibt nichts, was es nicht gibt. Lediglich<br />
der Geldbeutel kann die Auswahl<br />
an Features beschränken.<br />
Durchschnittliche Bewertungen:<br />
keine Bewertungen vorhanden.<br />
›› ab CHF 1'117.40<br />
84
ALLTAG<br />
DAS EWIGE VERMÄCHTNIS<br />
© auremar/Fotolia<br />
Das Internet hat einen festen Platz in unserem<br />
alltäglichen Leben. Kein Wunder<br />
also, dass inzwischen auch das<br />
Thema Tod in die digitale Welt einzieht.<br />
Es gibt Online-Friedhöfe und Dienstleistungen<br />
rund um den digitalen Nachlass.<br />
Inzwischen dürfte den meisten bekannt sein, dass die<br />
grossen sozialen Netzwerke Optionen anbieten, die<br />
regeln, was mit dem eigenen Profil nach dem Tod passiert.<br />
Neben diesen Optionen gibt es auch immer mehr<br />
Anbieter sogenannter Online-Friedhöfe. Dabei geht es<br />
aber nicht um die Bestattung des Verstorbenen, sondern<br />
schlicht um die Erstellung einer persönlichen Gedenkseite.<br />
Der bisher grösste Anbieter ist Soulium.de (ehemals<br />
strassederbesten.de): Über 26‘000 Gedenkseiten und<br />
88.6 Millionen Besucher verzeichnet die Seite. Und das,<br />
obwohl sie etwas an die selbstgebastelten Internetseiten<br />
der 1990er-Jahre erinnert. Dennoch macht dies<br />
deutlich: Der Trend zum digitalen Tod ist definitiv da.<br />
Zudem erlauben immer mehr Städte in den Friedhofssatzungen<br />
das Anbringen von QR-Codes auf Grabsteinen.<br />
Werden diese mit dem Handy abgescannt, gelangt<br />
man auf eine Gedenkseite des Verstorbenen.<br />
Doch was hat es mit virtuellen Gräbern auf sich? Diese<br />
Gedächtnisseiten sind von allen Orten der Welt aus<br />
rund um die Uhr erreichbar und geben den Menschen<br />
auch die Möglichkeit zu trauern und zu gedenken, die<br />
hunderte Kilometer vom realen Grab entfernt sind – in<br />
Zeiten immer mobilerer Lebensformen gar nicht so abwegig.<br />
Zudem lassen sich virtuelle Gräber individueller<br />
gestalten, da es keine Vorgaben von Gemeinden und<br />
finanzielle Grenzen gibt. Fotos und andere persönliche<br />
Dokumente können hinterlegt werden. So bekommt<br />
die Gedenkstätte einen persönlichen Anstrich.<br />
In der digitalisierten Welt scheint es nur die logische<br />
Konsequenz, dass auch die Trauer digital wird. Neben<br />
der Möglichkeit seiner eigenen Trauer Ausdruck zu<br />
verleihen, können Angehörige durch andere digitale<br />
Gräber streifen und sich Trost holen. Vielen fällt es auch<br />
86
F<br />
schwer, sich direkt im Gespräch mit anderen auszudrücken.<br />
Auf den Gedenkseite bekommen diese die<br />
Chance, in Ruhe ihre Gedanken in Worte zu fassen und<br />
aufzuschreiben. Damit wird für viele eine komplett<br />
neue Möglichkeit geschaffen, die eigene Trauer aufzuarbeiten.<br />
Noch dazu ist die Trauer bei einer realen Beerdigung<br />
meist sehr still, auch danach spricht man selten<br />
offen über seine Gefühle. Im Internet scheint es einfacher<br />
zu sein, die Gedanken und Gefühle zu einem gemeinsamen<br />
Freund, Bekannten oder Verwandten auf<br />
einer ganz persönlichen Seite zu teilen und sich gegebenenfalls<br />
mit anderen Trauernden auszutauschen.<br />
Doch nicht nur Gedenkseiten nach dem Tod geben die<br />
Möglichkeit, den Verstorbenen zu würdigen. Zu Lebzeiten<br />
kann man sich selbst ein Vermächtnis setzen auf<br />
longerlive.de. Auf der Webseite bekommen Menschen<br />
die Chance ihre eigene Biografie zu verfassen, Fotos<br />
einzustellen und – ganz in „P.S. Ich liebe dich“-Manier –<br />
E-Mails zu verfassen, die nach dem Tod an bestimmte<br />
Personen versendet werden. Zusätzlich gibt es bei dem<br />
Anbieter die Möglichkeit, den digitalen Nachlass zu<br />
verwalten und Online-Profile zu löschen.<br />
Neben Online-Friedhöfen und der Möglichkeit, die<br />
Socail Media-Profile in den Gedenkzustand zu versetzen,<br />
gibt es noch viele weitere Daten, die im Internet<br />
herumschwirren und um die man sich kümmern<br />
muss: E-Mail-Konten, Online-Banking, Kundenkonten<br />
etc. Wie bereits berichtet, sollte sich darum kümmern,<br />
wer den digitalen Nachlass verwaltet und sich um<br />
eventuelle Löschungen kümmert. Dieser Kontakt sollte<br />
im Testament festgehalten werden, ebenso wie<br />
eine Übersicht oder ein USB-Stick mit allen dafür nötigen<br />
Zugangsdaten. Wer das seinen Angehörigen<br />
nicht zutrauen kann oder möchte, kann inzwischen<br />
auch auf Dienstleister zurück greifen, die sich um alles<br />
kümmern.<br />
Bei allen Angeboten gilt jedoch eins: Es gibt auch viele<br />
unseriöse Anbieter, die die Trauer ausnutzen, um<br />
Geld zu verdienen. Diese schalten Werbung auf den<br />
Gedenkseiten oder geben die Daten weiter. Angehörige<br />
könnten sich davon schliesslich „freikaufen“. Die<br />
hinterfragen diese Angebote in ihrer Lage meist nicht.<br />
Den Trauernden muss klar sein, dass es Folgen haben<br />
kann, wenn sie zu viele private Dinge preisgeben.<br />
Auch wenn per Gesetz das Persönlichkeitsrecht mit<br />
dem Tod erlischt, sollte dieses zum Schutz des Toten<br />
und der Hinterbliebenen auch dann noch bewahrt<br />
werden.<br />
© pixelrobot, pixelfreund/Fotolia<br />
87
ALLTAG<br />
MIT KLEINEN TRICKS<br />
UND KNIFFEN GROSSES BEWIRKEN<br />
Wir verraten Ihnen nützliche Tipps<br />
und Tricks für den Alltag. Wussten<br />
Sie, dass Sie mit Beauty-Utensi -<br />
lien wie Haarspray oder Nagellack<br />
nicht nur Nägel und Haare<br />
in Form bringen, sondern auch<br />
einiges befestigen können?<br />
KNÖPFE BOMBENFEST MACHEN<br />
Wer für das Nähen kein Händchen hat, der kann der ganzen<br />
Sisyphusarbeit vorbeugen, indem er die Knöpfe vor dem<br />
Tragen mit Klarlack bestreicht. Ein Tropfen ist dabei schon<br />
ausreichend. Die Fäden saugen sich mit dem Lack voll. Ist<br />
dieser trocken, reissen die Fäden nicht mehr so schnell ab.<br />
EIERTEST<br />
Sie haben noch Eier im Kühlschrank, wissen aber nicht,<br />
wie lange diese schon darin liegen und ob sie noch gut<br />
sind? Ob ein Ei noch geniessbar ist, lässt sich anhand<br />
eines ein fachen Tests feststellen: füllen Sie ein grosses<br />
Glas mit Wasser und geben Sie das Ei hinein. Sinkt es<br />
nach unten, können Sie es bedenkenlos essen. Schwimmt<br />
es oben ist es verdorben und gehört in den Biomüll.<br />
DUSCHVORHANG SCHIMMELFREI BEKOMMEN<br />
Duschvorhänge neigen schnell zu Schimmelbildung.<br />
Um dem ganzen bei einem<br />
neuen Vorhang vorzubeugen, legen<br />
Sie diesen vor dem ersten Gebrauch<br />
eine Nacht lang in Salzwasser<br />
ein. Hat der Vorhang<br />
schon Schimmel angesetzt,<br />
waschen Sie ihn mit zwei<br />
Handtüchern im Feinwaschgang<br />
und fügen Sie 120 g Natron<br />
zum Waschmittel hinzu.<br />
SAUGNÄPFE<br />
HALTBAR MACHEN<br />
Wer in einer Mietwohnung<br />
wohnt, hat oft das<br />
Problem, dass er keine<br />
Löcher in die Fliesen bohren<br />
will, um etwa Handtuchhalter<br />
oder ähnliches<br />
zu befestigen. Dabei<br />
schaffen Saugnäpfe oft<br />
Abhilfe. Leider halten sie nicht immer lange oder gut.<br />
Ge rade die hohe Luftfeuchtigkeit in Badezimmern macht<br />
ihnen zu schaffen. Dem kann man mit einem dünnen<br />
Film Haarspray entgegenwirken. Dafür die gewünschte<br />
Stelle mit Haarspray einsprühen, kurz antrocknen lassen<br />
und dann den Saugnapf fest andrücken.<br />
GEBISSREINIGER HÄLT NICHT NUR ZÄHNE SAUBER<br />
Die Gardinen haben einen leichten Grauschleier und aus<br />
der Thermoskanne gehen Tee- und Kaffeerückstände nicht<br />
mehr raus? Dafür braucht es keine teuren Spezialreini ger.<br />
Gebissreiniger hilft auch. Zum Waschgang der Gardinen<br />
fünf Gebissreiniger-Tabs hinzufügen und sie werden wieder<br />
strahlend sauber. Ein Tab in der Thermoskanne mit Wasser<br />
löst die Verfärbungen. Selbst zur Reinigung der Toilette<br />
können sie genutzt werden – einfach ein bis zwei Tabs in<br />
die Schüssel werfen.<br />
KEIN FAULIGES WASSER IN DER BLUMENVASE<br />
Stehendes Wasser in Blumenvasen wird schnell faulig.<br />
Damit das nicht passiert sollten Sie dem frischen<br />
Wasser eine kleine Menge Zucker<br />
hinzufügen. Der Zucker<br />
konserviert und sorgt dafür,<br />
dass sich nicht so<br />
schnell Bakterien<br />
bilden.<br />
© Casey E Martin, nemiakana, Natika/Fotolia<br />
88
DANK MOTOR<br />
ENTSPANNTER<br />
FAHREN<br />
Welche Vor- und Nachteile hat ein E-Bike gegenüber einem<br />
normalen Fahrrad? Trainiert das E-Bike die Ausdauer und<br />
Beinmuskulatur trotzdem? Für wen ist das Gerät geeignet?<br />
Wir versuchen Ihnen diese Fragen zu beantworten.<br />
Was ist das Besondere am AureusDrive E-Bike im Vergleich zu<br />
anderen Modellen?<br />
Das AureusDrive E-Bike hat einen der stärksten Mittelmotoren mit<br />
500 W Peak-Leistung und 80 Nm Drehmoment und das zu einem<br />
unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnis. Das E-Bike kann mit den<br />
gleichen Komponenten elektronisch wahlweise für 45 km/h oder<br />
25 km/h eingestellt werden. Da zielen wir auf Ferienländer mit<br />
anderer Gesetzgebung, wo E-Bikes mit Trettunterstützung bis<br />
45 km/h nicht zugelassen sind.<br />
Im Weiteren schätzen wir das schöne Design mit integriertem,<br />
jedoch einfach abnehmbaren (Inframe) Akkupack. Es hat robuste<br />
Komponenten wie Gangschaltung, Wechsler und hydraulische<br />
Scheibenbremsen.<br />
Was möchten Sie mit den E-Bikes erreichen? Was ist Ihr persönlicher<br />
Antrieb?<br />
Grundsätzlich geht es um die zwei Volkskrankheiten – mangelnde<br />
Bewegung und Energieverschwendung. Ein E-Bike braucht 30-mal<br />
weniger Energie für die gleiche Strecke als ein modernes Dieselfahrzeug.<br />
Bis zu einer Strecke von 10 bis 15 Kilometern ist es zeitlich<br />
absolut konkurrenzfähig mit einem Auto. Des Weiteren bewegt<br />
man sich dabei und macht etwas für die Gesundheit. Abso -<br />
lut in den Alltag integriert ohne am Abend extra ins Fitnessstudio<br />
fahren zu müssen.<br />
Wann kann das E-Bike das Auto ersetzen?<br />
Für Distanzen von 10 bis 15 Kilometern ist das E-Bike einem Auto<br />
ebenbürtig, ausser man hat grosse Ladungen zu transportieren.<br />
Beim täglichen Arbeitsweg, Einkauf, Arztbesuch, Sportbesuch etc.<br />
hat man aber selten grosse Ladungen.<br />
Welche Vorteile hat man als E-Bike-Fahrer?<br />
In Städten und Agglomerationen entfallen natürlich die Park gebühren<br />
und die Parkplatzsuche. Sie haben es eilig, finden natürlich<br />
in diesem Moment keinen Parkplatz und wenn Sie ihn ge funden<br />
haben, dann fehlt Ihnen noch das nötige Kleingeld für die Parkuhr.<br />
Eine Parkbusse ist die Konsequenz. Des Weiteren bewegt man sich<br />
täglich, denn sie nehmen für alle kleine Besorgungen automa tisch<br />
das E-Bike nimmt. Und schlussendlich hat man niedrigere Kosten.<br />
90
ANZEIGE<br />
Ein E-Bike braucht für eine Distanz von 100 Kilometer ca. 1.5 ekWh<br />
Strom, das sind Kosten von 30 Rappen. Ein Auto, mit fünf Liter pro<br />
100 Kilometer erzeugt dann Kosten von 7.5 Franken. Das ist also<br />
ein Faktor von 25! Und dies ohne die Versicherungskosten, Motorfahrzeugsteuerkosten,<br />
Amortisation etc. einzurechnen. Wollen Sie<br />
in die Ferien oder, dass die Ölscheichs in die Ferien fahren?<br />
Erzielt man mit einem E-Bike den gleichen Trainingseffekt<br />
wie mit dem normalen Fahrrad?<br />
Die Distanz (Weg), die Geschwindigkeit und die Zeit sind entscheidend.<br />
Fahren Sie die gleiche Zeit mit einem E-Bike wie mit einem<br />
Fahrrad und versuchen Sie auch mit dem E-Bike die Leistungsgrenze<br />
zu erreichen, dann ja. Sie fahren in der gleichen Zeit einfach<br />
weiter. Der grössere Effekt ist jedoch die Häufigkeit. Wenn Sie ein<br />
E-Bike haben, werden Sie es immer nutzen. Sie überlegen nicht<br />
mehr, ob Sie einen steilen Hang überwinden müssen.<br />
Wie lange kann ich mit einem AureusDrive E-Bike fahren, bevor<br />
ich den Akku laden muss?<br />
Je nach Leistungsbedarf. Beim S-Pedelec erzielen Sie eine effektive<br />
Dauerleistung von 350W. Mit dieser Leistung erreichen Sie ca.<br />
40 Kilometer. Das gilt für den Turbomodus. Möchten Sie es ge -<br />
müt licher und fahren im Eco-Modus, dann sind Distanzen weit<br />
über 100 Kilometer möglich. Ist das E-Bike auf 25 km/h begrenzt,<br />
dann erreichen Sie mit einer Akkuleistung etwa die 1,5-fache Distanz,<br />
da Sie deutlich weniger Leistung benötigen und folglich den<br />
Akku schonen.<br />
Welchen Service bekommen Ihre Kunden zusätzlich?<br />
Wir bieten ein Ersatz-E-Bike an, wenn Sie Ihr E-Bike zum Service<br />
oder zur Reparatur bringen. Selbstverständlich machen wir Service<br />
und Reparaturen und bieten einen Bring- und Abholdienst an –<br />
momentan jedoch nur 50 Kilometer rund um Luzern.<br />
Was ist der Unterschied zwischen Pedelec, S-Pedelec und E-Bike?<br />
E-Bike ist die Überkategorie. Darin sind alle Elektro-Zweiräder enthalten.<br />
Solche die Trettunterstützung verwenden und solche die<br />
ohne Trettunterstützung fahren. Pedelec ist die Bezeichnung für<br />
Fahrzeuge, die eine Trettunterstützung nutzen. Treten Sie nicht in<br />
die Pedale, fährt das Fahrzeug nicht. Der Elektromotor eines<br />
Pedelecs unterstützt Sie bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h,<br />
danach schaltet der Motor ab. Ein S-Pedelec unterstützt Sie bis zu<br />
einer Geschwindigkeit von 45 km/h.<br />
AureusDrive soll ein E-Bike für alle sein. Wie ist das möglich?<br />
In erster Linie orientieren wir uns am Preis-Leistungsverhältnis für<br />
ein S-Pedelec. Unsere Mission ist ein erschwingliches S-Pedelec.<br />
Normalerweise kostet ein solches in der Schweiz mindestens<br />
4‘000 Franken. Wir bieten ein qualitatives und gutes Produkt<br />
für 2‘800 Franken an.<br />
Warum ist das AureusDrive E-Bike günstiger als die Konkurrenz?<br />
Momentan gibt es bei den Antrieben eine Monopolisierung. Wir<br />
bringen hier einen neuen Player ins Spiel. Das schafft natürlich<br />
einen gewissen Preisvorteil. Des Weiteren setzen wir auf bewährte<br />
Mittelklasse-Komponenten und auf den Direktverkauf. So ersparen<br />
wir dem Kunden einige Zwischenmargen.<br />
WWW.AUREUSDRIVE.CH
ALLTAG<br />
SEITSTÜTZ MIT ROTATION<br />
Startposition: Stützen Sie sich mit einer Hand auf der Sitzfläche<br />
ab.<br />
Durchführung: Drehen Sie sich mit dem Oberkörper auf<br />
und strecken Sie den freien Arm nach oben aus. Um die<br />
Dehnung zu verstärken, können Sie den Arm weiter in<br />
Richtung Kopf führen. Drehen Sie sich wieder ein. Zweimal<br />
15 Wiederholungen auf jeder Seite.<br />
Gedehnte Muskeln: Schultermuskulatur, seitliche Bauchmuskulatur<br />
BEINHEBEN<br />
Startposition: Fassen Sie mit beiden Hände an die Sitzfläche<br />
des Schreibtischstuhls.<br />
Durchführung: Heben Sie die Unterschenkel an, bis diese<br />
mit den Oberschenkeln auf einer Linie sind. Halten Sie<br />
diese Position kurz und senken Sie die Unterschenkel<br />
wieder ab. Zweimal 15 Wiederholungen.<br />
Trainierte Muskeln: Quadrizeps<br />
1. 2.<br />
FIT DURCH DEN BÜROALLTAG<br />
© fizkes/Fotolia<br />
LIEGESTÜTZ<br />
Startposition: Stemmen Sie sich mit den Armen an die<br />
Schreibtischplatte. Gehen Sie ein paar Schritte nach hinten,<br />
bis Ihr Körper eine schräge Linie bildet.<br />
Durchführung: Wie beim Liegestütz gehen Sie nun mit<br />
dem Oberkörper nach unten und drücken sich mit den Armen<br />
wieder nach oben. Zweimal 15 Wiederholungen.<br />
Trainierte Muskeln: Grosser Brustmuskel, Trizeps (sehr<br />
stark); Schultermuskulatur, Bauchmuskulatur (mässig)<br />
DESK CLIMBER<br />
Startposition: Stemmen Sie sich mit den Armen an die<br />
Schreibtischplatte. Stützen Sie das Gewicht des Oberkörpers<br />
ab.<br />
Durchführung: Joggen Sie leicht und heben Sie dabei die<br />
Knie so hoch wie möglich an.<br />
Trainierte Muskeln: Quadrizeps, Beinstrecker, Gesässmuskel<br />
(sehr stark); Trizeps, Brustmuskulatur, Rückenstrecker, gerade<br />
Bauchmuskeln (mässig)<br />
5.<br />
6.<br />
92
F<br />
STRETCHING OBERER RÜCKEN<br />
Startposition: Stellen Sie sich aufrecht hin und strecken Sie<br />
beide Arme über den Kopf. Fassen Sie sich an den Händen.<br />
Durchführung: Neigen Sie den Oberkörper nach rechts,<br />
bis Sie eine Dehnung in der linken Seite spüren und halten<br />
Sie die Position für 40 Sekunden. Kehren Sie zur Mitte zurück<br />
und beugen sich auf die linke Seite – wieder 40 Sekunden<br />
halten. Drei Wiederholungen je Seite.<br />
Gedehnte Muskeln: Grosser Rückenmuskel<br />
DIPS<br />
Startposition: Drehen Sie sich mit dem Rücken zum Stuhl<br />
und gehen Sie in eine Sitzposition. Stützen Sie sich hinten<br />
mit den Armen auf der Sitzfläche ab. Die Arme sind gestreckt.<br />
Durchführung: Gehen Sie nun leicht nach unten, indem Sie<br />
die Arme anwinkeln. Drücken Sie sich anschliessend wieder<br />
nach oben. Zweimal 15 Wiederholungen.<br />
Trainierte Muskeln: Trizeps<br />
3.<br />
4.<br />
Sitzen ist das neue Rauchen, sagen viele Gesundheitsexperten. Damit Ihr Bürojob<br />
Sie trotzdem fit hält, gibt es ein paar Übungen, die Sie ganz easy am<br />
Schreibtisch machen können.<br />
NACKEN-STRETCHING<br />
Startposition: Setzen Sie sich aufrecht hin.<br />
Durchführung: Fassen Sie mit der rechten Hand an das linke<br />
Ohr. Ziehen Sie den Kopf auf die rechte Seite bis Sie eine<br />
Dehnung auf der linken Seite spüren. Halten Sie die Position<br />
für 40 Sekunden und kehren Sie dann zur Mitte zurück.<br />
Wechseln Sie die Seite. Drei Wiederholungen je Seite<br />
Trainierte Muskeln: Nackenmuskulatur<br />
RÜCKEN-STRETCHING<br />
Startposition: Legen Sie die Unterarme auf den Schreibtisch.<br />
Durchführung: Beugen Sie den Oberkörper nach unten<br />
bis Sie die Dehnung im Rücken spüren. Halten Sie diese<br />
Posi tion für 40 Sekunden. Kommen Sie wieder nach oben.<br />
Drei Wiederholugen.<br />
Trainierte Muskeln: Rückenmuskulatur<br />
7. 8.<br />
©<br />
artinspiring/Fotolia<br />
93
ALLTAG<br />
DIGITALISIERUNG VERÄNDERT<br />
DEN GESUNDHEITSMARKT<br />
© Andrey Popov/Fotolia<br />
Ärztemangel in ländlichen Regionen und<br />
steigende Gesundheitskosten: Die Gesellschaft<br />
wird immer älter und immer mobiler.<br />
Das hat für den Gesundheitssektor<br />
Konsequenzen. eHealth heisst das neue<br />
Zauberwort, welches all diesen Problemen entgegenwirken<br />
soll.<br />
Der Begriff umfasst Organisationen, Sensoren/Aktoren und<br />
IT-Systeme, die sich mit dem Thema Gesundheit und allen<br />
dafür erhobenen Daten auseinandersetzen. In Nordeuropa<br />
ist die Digitalisierung schon angekommen, die Schweiz<br />
versucht inzwischen nachzuziehen und ist auf dem besten<br />
Weg, eHealth erfolgreich in der Gesellschaft zu etablieren.<br />
Schon die einfachsten Dinge gehören dabei zu den möglichen<br />
Massnahmen, um den Gesundheitsbereich für die Digitalisierung<br />
fit zu machen. Dazu zählen etwa Online-Terminvereinbarungen<br />
oder Online-Datenbanken zu allen<br />
möglichen Diagnosen, Symptomen und Krankheiten.<br />
Rund 320 Spitäler und Kliniken in der Schweiz könnten mittels<br />
Digitalisierung vor allem von Kostenersparnissen profitieren,<br />
indem die elektronische Unterstützung zur Effizienzsteigerung<br />
führt. Damit sind langfristig Einsparungen von<br />
bis zu 300 Millionen Franken möglich. Vor dem Hintergrund,<br />
dass sich die Gesundheitskosten in der Schweiz seit 1997<br />
verdoppelt haben, ist dies ein wichtiger Aspekt. Experten<br />
gehen davon aus, dass die Kosten bis 2030 um weitere<br />
60 Prozent steigen werden. Einen Grossteil der Kosten verursachen<br />
chronische Krankheiten. Durch eine umfassende<br />
Digitalisierung können diese künftig besser und schneller<br />
erkannt werden. Denn Algorithmen und Datenbanken<br />
können mit typischen Krankheitsbildern und Symptomen<br />
gefüttert werden. Trifft ein Symptom oder ähnliches auf<br />
den Patienten zu, wird die notwendige Therapie vorgeschlagen.<br />
So kann schon früh einer auftretenden Krankheit<br />
entgegengewirkt und so möglicherweise vor dem<br />
chronischen Verlauf bewahrt werden.<br />
Derzeit gibt es vier Bereiche zum Thema digitale Gesundheit:<br />
Trend Health, eHealth, Tech Health und Data Health.<br />
Am weitesten verbreitet ist vermutlich der Bereich Trend<br />
Health – er beinhaltet vor allem Fitness-Tracker und Gesundheits-Apps.<br />
Medizinische Aussagen lassen sich aufgrund<br />
der dort erfassten Daten nicht machen, geben aber<br />
94
F<br />
einen Aufschluss über die Person. Im Bereich eHealth dagegen<br />
steht der medizinische Nutzen der Daten im Mittelpunkt.<br />
Die Daten werden von entsprechendem Fachpersonal<br />
erhoben und in digitalisierter Form zum Austausch bereitgestellt.<br />
TECHNOLOGIE BESTIMMT<br />
DEN TECH HEALTH-BEREICH<br />
Innovationen im medizintechnischen Bereich spielen im<br />
Tech Health-Bereich eine Rolle. Die Generierung und Auswertung<br />
von Daten ist Ziel von Data Health. Dieser Bereich<br />
bildet die Grundlage für die anderen Bereiche.<br />
Der Trend Health-Bereich hat in den vergangenen Jahren<br />
den Grundstein gelegt für die weitere Entwicklung des<br />
eHealths. Die Menschen versuchen mit Hilfe von Wearables<br />
und Gesundheits-Apps ihr körperliches Wohlbefinden zu<br />
steigern und ihre Gesundheit zu fördern. Das lässt den<br />
Schluss zu, dass die Menschen immer offener gegenüber<br />
digitalen Gesundheitslösungen werden und diese auch zunehmend<br />
einfordern.<br />
WIE KANN EINE DIGITALISIERUNG<br />
DER GESUNDHEITSBRANCHE AUSSEHEN?<br />
Fast jeder Schweizer verfügt heute über ein Smartphone.<br />
Darüber können Vitaldaten überwacht und abgerufen werden.<br />
Die Medikamenten-Einnahme wird überwacht und<br />
gegebenenfalls daran erinnert. Zudem können Me dik a-<br />
men tennachbestellungen automatisch ausgelöst werden.<br />
© macrovector/Fotolia<br />
Die Patientenakte ist zentral gespeichert und kann von dem<br />
behandelnden Arzt jederzeit abgerufen werden. Doppelte<br />
Untersuchungen werden damit hinfällig. Der behandelnde<br />
Arzt bekommt zudem einen Überblick über alle Symptome<br />
und Krankheitsbilder des Patienten und kann so eine genauere<br />
Diagnose treffen. Patienten können Termine vereinbaren.<br />
Sprechstunden können auch am Telefon oder per<br />
Videochat geführt werden. Für Patienten gibt es die Chance,<br />
die eigenen Vitalwerte und Gesundheitsdaten zu überwachen<br />
und entsprechend einzugreifen. Verschlechtert<br />
sich der Gesundheitsstatus eines Patienten dramatisch,<br />
kann auch ein Notruf abgesetzt werden.<br />
Bisher ist der traditionelle Weg des Patienten zum Arzt geprägt<br />
durch direkten, physischen Kontakt. Der Patient muss<br />
selbstständig Diagnosen, Verlaufsdokumente, Röntgenbilder<br />
und ähnliches zum Termin mitbringen. Nicht immer<br />
sind die für die Diagnoseerstellung nötigen Dokumente vorhanden.<br />
Der neue digitale Pfad schliesst dies direkt aus. In<br />
einer elektronischen Patientenakte sollen alle Untersuchungen,<br />
Behandlungsverläufe und Diagnosen zentral abgelegt<br />
werden. Mit Waerables und Gesundheits-Apps werden zudem<br />
die Vitalfunktionen und andere Gesundheitsdaten<br />
überwacht. Bei Bedarf werden die Daten an den zuständigen<br />
Arzt weitergeleitet. Patienten bekommen die Möglichkeit,<br />
rund um die Uhr einen Termin zu vereinbaren. Der Arzt<br />
hat die Möglichkeit, aus der Fülle der Daten eine gezieltere<br />
Diagnose zu treffen.<br />
Das im Jahr 2015 verabschiedete Gesetz zur Bearbeitung<br />
von Daten und Dokumenten des elektronischen Patientendossiers<br />
(EPD) regelt die Nutzung der Patientendaten. Der<br />
Austausch der Daten unter Fachpersonal ermöglicht dauerhaft<br />
bessere Behandlungsergebnisse und damit mehr Patientensicherheit.<br />
Zudem fallen doppelte Untersuchungen<br />
und Behandlungen weg, was den Behandlungsprozess ›<br />
© boygostockphoto/Fotolia<br />
95
ALLTAG<br />
langfristig verkürzt und die Kosten senkt. Patienten haben<br />
die Möglichkeit auf ihre Daten selbst zuzugreifen. Das Gesetz<br />
eröffnet zudem die Möglichkeit, selbst darüber zu entscheiden,<br />
welchem Fachpersonal welche Daten zugänglich<br />
gemacht werden. In Dänemark gibt es bereits ein solches<br />
System. Die Patienten haben eine Benutzer-ID, einen Zugangscode<br />
und eine Schlüsselkarte. Zudem erhalten sie<br />
Kenntnis darüber, wer und wann auf die abgelegten Daten<br />
zugegriffen hat. Das dortige Fachpersonal darf zudem erst<br />
auf diese Daten zugreifen, wenn diese aktiv in die Behandlung<br />
ein gebunden werden. So ist sichergestellt, dass die<br />
sensiblen Patientendaten nicht in die falschen Hände gelangen.<br />
In puncto Nachhaltigkeit kann die Digitalisierung der Gesund<br />
heitsbranche ebenfalls punkten: pro Tag werden<br />
820‘000 Blatt Papier verbraucht. Wenn künftig Akten, Patientenrechnungen<br />
und Co. digital verwaltet werden können,<br />
senkt das den Papierverbrauch und schont damit die Umwelt.<br />
Das führt mittelfristig ebenfalls zur Kostenreduktion.<br />
Spitäler, Kliniken und Ärzte greifen dank eHealth<br />
künftig auf eine grosse Menge Daten zu. Das ermöglicht<br />
genauere Diagnosen und füttert<br />
künstliche Intelligenzen mit Informationen, die<br />
in weiterer Zukunft wichtig sein können – etwa,<br />
wenn Roboter einen Teil der Pflege übernehmen<br />
sollen. Doch diese Daten gilt es zu schützen –<br />
ebenso wie die digitalisierten Bereiche. Denn<br />
sie sind besonders attraktiv für Cyberkriminelle.<br />
Ist die IT-Infrastruktur nicht ausreichend geschützt,<br />
kann ein solcher Angriff das komplette<br />
System lahmlegen (in der Vergangenheit konnte<br />
das in britischen Krankenhäusern beim Angriff<br />
durch den WannaCry-Virus beobachtet werden).<br />
Investitionen in die Datensicherheit haben<br />
daher neben der Weiterentwicklung der Digitalisierung<br />
oberste Priorität.<br />
Die Schweizer Post hat den Trend ebenfalls bereits<br />
erkannt und führt seit dem Sommer eine<br />
digitale Gesundheitsplattform für die Region<br />
Südostschweiz. Schon in der Vergangenheit<br />
hat die Post zur Modernisierung<br />
des Gesundheitswesens beigetragen. So<br />
gibt es beispielweise in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kanton Genf seit 2013 das Patientendossier<br />
„MonDossierMedical“, welches auch Medikations-<br />
und Behandlungspläne umfasst. Es ist damit das erste<br />
Dossier in der Schweiz, das produktiv eingesetzt wird<br />
und alle Schweizer und internationalen Vorgaben erfüllt.<br />
Neu hinzu kam nun eine Patientenplattform im Kanton<br />
Graubünden. Es ermöglicht einen Austausch digitaler Gesundheits-<br />
und Behandlungsdaten. Das Angebot umfasst<br />
auch B2B-Anwendungen wie Überweisungen oder E-Rezepte.<br />
Laut dem Verein eHealth Südost ist auch die Einrichtung<br />
eines Service-Centers geplant. Dieses ist für die<br />
Re gistration von Patienten, deren Aufklärung und Schulung<br />
sowie Datenschutz- und Datensicherheitsaufgaben<br />
zu ständig.<br />
Die Digitalisierung der Gesundheitsbranche bringt nicht<br />
nur eine Kostenersparnis, sondern vereinfacht künftig auch<br />
die Medikation und Behandlung. Durch die Möglichkeit,<br />
Medikations- und Behandlungspläne zu erstellen und Patienten<br />
an die Einnahme zu erinnern, wird es für Patienten<br />
und Ärzte künftig einfacher, Krankheiten zu behandeln.<br />
Technische Entwicklungen, wie etwa der 3-D-Druck,<br />
könnten künftig Organspenden überflüssig machen<br />
und bieten bessere Prothesen. Mittels künstlicher<br />
Intelligenz können Diagnosen schneller erstellt<br />
werden und Krankheiten somit früher<br />
erkannt werden. Patienten sind zudem<br />
nicht mehr an die physischen Sprechstunden<br />
gebunden. Diese kann künftig<br />
auch via Telefon oder Videochat stattfinden<br />
– besonders in ländliche Gegenden<br />
hat dies Vorteile.<br />
Die Digitalisierung befindet sich derzeit<br />
noch in der Einführungsphase – bisher<br />
sind erst 39 Prozent des Gesundheitsbereichs<br />
in der Schweiz digitalisiert. Zum Vergleich:<br />
der wirtschaftliche Bereich ist es bereits<br />
zu 73 Prozent. Trotz der Skepsis gegenüber<br />
der Weitergabe der eigenen Daten wären<br />
über 30 Prozent der Schweizer bereit, ihre Gesundheitsdaten<br />
an Krankenversicherungen<br />
und Co. gegen einen Anreiz (zum Beispiel<br />
günstigere Prämien) weiterzugeben. Die<br />
Schweizer Gesundheitsbranche investiert<br />
derweil einiges in den Aufbau des digitalen<br />
Gesundheitsmarktes.<br />
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98
F<br />
ZAHLENRÄTSEL<br />
Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen.<br />
Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben.<br />
Bei richtiger Lösung ergeben die schattierten<br />
Felder – zeilenweise von oben nach unten gelesen<br />
– ein indisches Sprichwort.<br />
ALLER 2017<br />
SUDOKU<br />
Ziel des Spiels ist es, dass die Blöcke<br />
mit den Ziffern 1 bis 9 so ausgefüllt<br />
werden, dass jede Ziffer in<br />
einer Spalte (horizontal), in einer<br />
Reihe (waagerecht) und in einem<br />
Block (3x3 Zellen) nur einmal vorkommt.<br />
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Die Lösung der Rätsel<br />
finden Sie in der nächsten<br />
Ausgabe<br />
99
HOROSKOP 20<strong>18</strong><br />
HOROSKOP JANUAR<br />
STEINBOCK<br />
(22. Dezember bis 20. Januar)<br />
Liebe: Liebe lässt sich nicht herbeireden!<br />
Es hilft nichts. Ihre romantischen Gefühle werden<br />
leider durchaus nicht immer geteilt.<br />
Beruf: Schlappen im Beruf dürfen nicht als persönliche<br />
Kränkung aufgefasst werden. Auch anderen gelingt<br />
nicht alles auf Anhieb.<br />
Gesundheit: Was immer Ihr Körper verlangt, geben Sie<br />
es ihm. Wenn Sie glauben, extrem fit sein zu müssen,<br />
wird er eigenwillig sein.<br />
WASSERMANN<br />
(21. Januar bis 19. Februar)<br />
Liebe: Der amouröse Trend ist etwas<br />
störanfällig. Doch wenn Sie Klartext sprechen, denken<br />
Sie daran: Der Ton macht die Musik.<br />
Beruf: Wer so in Fahrt ist wie Sie, muss sich auf Zusammenstösse<br />
am Arbeitsplatz gefasst machen. Es geht<br />
nicht nur um Ihre Knochen.<br />
Gesundheit: Übernehmen Sie sich nicht. Sie müssen<br />
jetzt mit Ihren Kräften haushalten. Von den Sternen<br />
haben Sie keine grosse Hilfe.<br />
FISCHE<br />
(20. Februar bis 20. März)<br />
Liebe: Ihrem Charme kann keiner<br />
widerstehen. Wer als Single lebt, wird sich zwischen<br />
mehreren Partnern entscheiden müssen.<br />
Beruf: Sie haben die besten Chancen, ein aussichtsreiches<br />
Geschäft unter Dach und Fach zu bringen. Aber<br />
pokern Sie nicht zu hoch!<br />
Gesundheit: Ihre Vitalität ist beachtlich. Trotz Belastungen<br />
sind Sie in Hochform. Ihr Körper braucht jetzt<br />
besonders viel Bewegung.<br />
WIDDER<br />
(21. März bis 20. April)<br />
Liebe: Hängen Sie etwaigen Liebeskummer<br />
endlich an den Nagel. In naher Zukunft winkt<br />
eine spannende Eroberung, die Altes vertreibt.<br />
Beruf: Der glückliche Gewinner! Sie haben kosmische<br />
Spitzenwerte. Im Beruf können Sie sich an den positiven<br />
Veränderungen erfreuen.<br />
Gesundheit: Jupiter hält Erkrankungen fern. Das ist gut<br />
so, denn Venus und Mars machen Sie sehr fit, verführen<br />
zum Leichtsinn.<br />
STIER<br />
(21. April bis 20. Mai)<br />
Liebe: Amor macht Ihretwegen Überstunden.<br />
Reservieren Sie sich deshalb viel Zeit für Ihren<br />
Partner und dazu den siebten Himmel.<br />
Beruf: Sie sollten im Beruf deutliche Signale aussenden<br />
können. Weisen Sie dreiste Widersacher notfalls in ihre<br />
Schranken zurück.<br />
Gesundheit: Mars sorgt für Energieschübe und Tatkraft.<br />
So toll, wie die Sterne jetzt stehen, dürfen Sie ruhig darauf<br />
lospowern.<br />
ZWILLINGE<br />
(21. Mai bis 21. Juni)<br />
Liebe: Sie brauchen mehr Zuwendung<br />
als sonst. Doch dürfen Sie nicht erwarten,<br />
dass die Warnsignale von jedem verstanden werden.<br />
Beruf: Sehen Sie über das Gehabe von Kollegen hinweg.<br />
Sie haben derzeit viel Besseres zu tun, als sich<br />
auf Spielchen einzulassen.<br />
Gesundheit: Ihre Kondition ist etwas schwankend.<br />
Schränken Sie schädliche Genüsse ein. Vermeiden Sie<br />
am Sonntag Familienstress.<br />
100
F<br />
© Decorwith.me/Fotolia<br />
KREBS<br />
(22. Juni bis 22. Juli)<br />
Liebe: Die Sterne lassen Ihren Stolz<br />
aufblühen und Ihre Ansprüche bis ins Unendliche<br />
wachsen. Doch zu viel Dramatik und Show stossen ab!<br />
Beruf: Anstatt sich im Job allein durchzubeissen, sollten<br />
Sie auf Teamwork bauen. Selbstüberschätzung fordert<br />
sonst hartes Lehrgeld.<br />
Gesundheit: Im Grossen und Ganzen wird kein Grund<br />
zur Klage bestehen. Ausgewogene Kost und viel Schlaf<br />
sind Voraussetzung.<br />
LÖWE<br />
(23. Juli bis 23. August)<br />
Liebe: Äusserst betörende Flirts<br />
schmeicheln Ihrer Eitelkeit und stärken Ihr Selbstbewusstsein.<br />
Sie möchten schier dahinschmelzen!<br />
Beruf: Zeigen Sie dem Chef Ihre eigenen Trümpfe.<br />
Mit viel Ausdauer und Geschick könnte in nächster Zeit<br />
ein Durchbruch gelingen.<br />
Gesundheit: Vitalität und Ausdauer fordern dazu auf,<br />
die Grenzen höher anzusetzen. Legen Sie los, doch überschätzen<br />
Sie sich nicht.<br />
JUNGFRAU<br />
(24. August bis 23. September)<br />
Liebe: Frische Liebe ist wie eine innere<br />
Revolution. Teilen Sie sich mit und Kontakte werden viel<br />
erfüllender und vertiefen sich!<br />
Beruf: Bedenkenloses Zupacken ist im Job ebenso<br />
falsch wie übertriebene Vorsicht. Distanz hilft Ihnen,<br />
einen Mittelweg zu finden.<br />
Gesundheit: Mit helfendem Mars-Einfluss ab Freitag<br />
sind Sie stärker belastbar. Entdecken Sie den grossen<br />
Spass an sportlicher Bewegung.<br />
WAAGE<br />
(24. September bis 23. Oktober)<br />
Liebe: Der Trend ist derzeit nicht besonders<br />
aussergewöhnlich. Ihre Liebes- und Lebenskunst<br />
aber können Sie nun unter Beweis stellen.<br />
Beruf: Damit man Sie bei der nächsten Beförderung<br />
nicht übersieht, müssen Sie zeigen, wie belastbar Sie<br />
sind. Bewahren Sie den Humor!<br />
Gesundheit: In der berühmten Ruhe vor dem Sturm ist<br />
es gut, wenn Sie darauf achten, wie Sie mit Ihren Kräften<br />
und Ihrem Willen umgehen!<br />
SKORPION<br />
(24. Oktober bis 22. November)<br />
Liebe: Verständnisvolle Zärtlichkeiten<br />
glätten Ihre Seele. Lassen Sie auch andere an Ihrem<br />
Seelenleben teilhaben.<br />
Beruf: Knifflige Aufgaben bereiten Ihnen keine Schwierigkeiten.<br />
Für Entscheidungen im Beruf besitzen Sie<br />
einen sicheren Instinkt.<br />
Gesundheit: Sie sind beneidenswert fit und können<br />
sich austoben. Ihre Lieblingssportart wird Ihnen helfen,<br />
in Schwung zu bleiben.<br />
SCHÜTZE<br />
(23. November bis 21. Dezember)<br />
Liebe: Himmel und Donnerwetter!<br />
Die Sterne versprechen beides. In der Engelschar<br />
grummelt es: Sie werden eine kalte Dusche bekommen.<br />
Beruf: Die Gefahr, sich zu verzetteln, ist gross. Stellen<br />
Sie sobald wie möglich einen Plan auf, um Verlustgefahren<br />
einzudämmen!<br />
Gesundheit: Schlechte Angewohnheiten können sich<br />
jetzt ungünstiger auf die Gesundheit auswirken, als es<br />
Ihnen bewusst ist.<br />
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101
VORSCHAU/TERMINE<br />
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ELEKTRO-<br />
MOBILITÄT<br />
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NAHT<br />
OSTERN STEHT<br />
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SICHERHEIT<br />
WELTWIRT-<br />
SCHAFTS-<br />
FORUM WILL<br />
GEGEN CYBER-<br />
KRIMINALITÄT<br />
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03. – 04. März 20<strong>18</strong>, Zürich<br />
Internationale Kosmetik-, Schönheits- und Friseurmesse<br />
›› www.beauty-forum.ch<br />
ABSOLVENTENTAG ZHAW<br />
01. März 20<strong>18</strong>, Winterthur<br />
Messe für Hochschulabsolventen und Arbeitgeber<br />
›› www.absolvententag.ch<br />
INTERNATIONALER AUTO-SALON<br />
08. – <strong>18</strong>. März 20<strong>18</strong>, Genf<br />
Eine der bekanntesten Automobil-Ausstellungen<br />
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