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Fontimes 1/18

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F<br />

MAGAZIN FÜR DIGITALES, LIFESTYLE & KONSUM<br />

Schweiz CHF 21.50<br />

Deutschland 15,60 Euro<br />

Österreich 16,40 Euro<br />

1.<strong>18</strong><br />

1. Ausgabe<br />

MICHAEL KISTLER<br />

DER NACHHALTIGKEITSEXPERTE<br />

ÜBER DIGITALISIERUNG<br />

UND RESSOURCENSCHONUNG<br />

PRIVATE NACHRICHTEN<br />

WELCHE RECHTE WERDEN<br />

BEIM TEILEN PRIVATER INHALTE<br />

VERLETZT?<br />

COMPUTER: DER LETZTE<br />

TEIL DER GESCHICHTE<br />

www.fon-times.ch


F<br />

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,<br />

das neue Jahr hat uns bereits voll im Griff. Doch was dürfen wir von 20<strong>18</strong> erwarten?<br />

Die Zukunftsforscher des Zukunftsinstituts wagen jedes Jahr einen Blick<br />

auf die Trends des Jahres. Sie dürfen gespannt sein: Retro ist wieder chic und<br />

die Digitalisierung droht den Erwartungen nicht gerecht zu werden.<br />

Apropos Digitalisierung: Im letzten Teil unserer Geschichte blicken wir auf<br />

die Vergangenheit der Computer zurück. Aus einer einfachen Rechenmaschine<br />

wurde über die Jahre ein unersetzbarer Begleiter im Berufs- und Privatleben.<br />

Der Computer kann auch zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen, das Thema<br />

unserer Titelstory ist. Der Umweltexperte Michael Kistler berichtet, was er<br />

von Digitalisierung und Nachhaltigkeit hält und wie sich das in Zukunft umsetzen<br />

lässt.<br />

Apps sind nicht nur nützliche Helfer im Alltag, sie können auch Leben retten.<br />

Bergrettungs-Apps sorgen dafür, dass auch in einem Funkloch Hilfe gerufen<br />

werden kann. Mittels „Stiller Post“ wird das Notrufsignal über mehrere Handys<br />

bis zur Notrufstelle weitergeleitet. Für den nächsten Trip in die Berge ein Muss!<br />

Wer im Netz aktiv ist, muss vorsichtig sein. Nirgendswo ist es leichter, gegen<br />

Rechte des Persönlichkeits- und Urheberrechts zu verstossen. Das kann teure Klagen<br />

nach sich ziehen. Worauf Sie achten müssen, erfahren Sie in dieser Ausgabe.<br />

Ausserdem werfen wir wieder einen Blick auf das Thema Datenschutz. Welche<br />

Daten werden von Ihnen gesammelt? Welche Rückschlüsse können Tech­ Konzerne,<br />

aber auch Hacker, daraus über Ihren Tagesablauf ziehen? Die Erkenntnisse<br />

zeigen: Datenschutz sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.<br />

Wissen Sie wovon künstliche Intelligenzen träumen? Google hat einen Versuch<br />

gemacht. Die Ergebnisse sind bizarre Bildwelten, die an einen Drogenrausch erinnern.<br />

Dennoch sind die Bilder faszinierend und geben Aufschluss darüber,<br />

wie weit die Entwicklung künstlicher Intelligenzen bereits reicht. Ein Forschungszentrum<br />

in Zürich ist an der Entwicklung nicht ganz unbeteiligt.<br />

Sind Sie auch schon ganz hyggelig? Was es mit der skandinavischen Trend-<br />

Lebenseinstellung auf sich hat, verraten wir Ihnen in unserer Rubrik „Offline­<br />

Modus“. Das Beste daran? Sie brauchen kein WhatsApp, Facebook und Co, um<br />

Zeit mit Freunden zu verbringen.<br />

Ihr<br />

Michael Haupt<br />

Die analoge Pause<br />

fur den digitalen Lifestyle<br />

3


INHALT<br />

INHALT<br />

NACHHALTIGKEIT:<br />

DIGITALISIERUNG<br />

IST FLUCH UND SEGEN<br />

Wir sprechen mit dem Nach ­<br />

haltigkeits experten Michael<br />

Kistler über die Auswirkungen<br />

der Technik auf unsere<br />

Umwelt.<br />

›› 20<br />

10<br />

16<br />

54<br />

56<br />

APPS/SPIELE/NEWS<br />

DIE TRENDS 20<strong>18</strong> 6<br />

PROBLEME MIT APPLE FACE-ID <strong>18</strong><br />

LENOVOS „JEDI CHALLENGE” 10<br />

FRAUEN ERLEBEN HASS IM NETZ 12<br />

GOOGLE FORSCHUNGSZENTRUM ZÜRICH 14<br />

JELLY: DAS MINI-SMARTPHONE 16<br />

OFFLINE-MODUS<br />

SOCIAL COCOONING 30<br />

SOCIAL MEDIA<br />

BLOGGER DES MONATS 34<br />

GOOGLES KI MACHT KUNST 36<br />

HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />

GESCHICHTE DER DIGITALISIERUNG TEIL 3 42<br />

DATENRENNBAHN DER ZUKUNFT 48<br />

WANN DAS HANDY BESSER AUSBLEIBT 50<br />

BERGRETTUNG: APP OHNE NETZ MÖGLICH 54<br />

FREIZEIT<br />

ÄGYPTEN: REISE ZU DEN PHARAONEN 56<br />

DIE NEUE GONDELBAHN 60<br />

DATENSCHUTZ/WERBUNG<br />

NEUN MYTHEN UM DATENSAMMLER 62<br />

DIGITALES TAGEBUCH 64<br />

LEBENSZEIT UND SOCIAL MEDIA 38<br />

START-UP DANK SOCIAL MEDIA 40<br />

4


F<br />

30<br />

36<br />

VON DER RECHENMASCHINE<br />

ZUM SUPERHIRN<br />

Im dritten und letzten Teil<br />

der Geschichte der Digitalisierung<br />

geht es um die Entwicklung des<br />

Computers. Eine einfache Rechenmaschine<br />

gab den Startschuss zur<br />

grössten Revolution unserer Zeit.<br />

›› 42<br />

82<br />

94<br />

IMPRESSUM<br />

RECHTLICHES/VERTRÄGE/TARIFE<br />

PERSÖNLICHKEITSRECHT IM NETZ 66<br />

URHEBERRECHT IM NETZ 70<br />

RECHTE UND TANTIEMEN IN DER MUSIKWELT 74<br />

ACCESSOIRES/GADGETS<br />

GADGETS FÜR DEN MANN 82<br />

ALLTAG<br />

DAS EWIGE VERMÄCHTNIS 86<br />

FIT DURCH DEN BÜROALLTAG 92<br />

DIGITALER GESUNDHEITSMARKT 94<br />

KREUZWORTRÄTSEL 98<br />

HOROSKOP 100<br />

VORSCHAU/TERMINE 102<br />

Herausgeber<br />

ReFonlution AG<br />

Haldenstrasse 5<br />

6340 Baar, Schweiz<br />

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Geschäftsführer Bernd Seitz<br />

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Reg. Ger. Amtsgericht<br />

Stuttgart HRB 24453<br />

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Redaktion: Nicole Westhauser<br />

Art Director: Melanie Wanner<br />

Satz: Thomas Prantl<br />

Anzeigen: Anzeige@fon-times.ch<br />

Printed in Switzerland<br />

Ausgabe-Nr.: 1/20<strong>18</strong><br />

Abopreis: CHF 129.–<br />

Die Inhalte unseres Magazines<br />

sind urheber rechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte auf Konzept und Gestaltung:<br />

Elite Magazinverlags GmbH<br />

Erscheinungsweise: 6x jährlich<br />

Bildnachweis: Fotolia.com, Archiv,<br />

Unternehmenswebseiten<br />

Sprachliche Gleichstellung<br />

Personenbezeichnungen<br />

in der maskulinen Form schliessen<br />

auch die weibliche Form ein.<br />

5


APPS/SPIELE/NEWS<br />

WAS ERWARTET UNS IM NEUEN JAHR?<br />

Das Zukunftsinstitut wagt jährlich einen<br />

Ausblick auf das bevorstehende Jahr. Auch<br />

für 20<strong>18</strong> haben die Trendforscher einige<br />

Trends ausgemacht. Die wichtigsten haben<br />

wir zusammengefasst.<br />

BACK TO THE ROOTS<br />

Der Retro-Trend hält auch 20<strong>18</strong> weiter an. Schallplatten,<br />

klassischer Filterkaffee, Oldtimer und inzwischen auch wieder<br />

die Kassette gehören ebenso dazu wie der anhaltende<br />

Hygge-Trend. Die Sehnsucht nach dem Digital Detox und<br />

Analogem wird grösser. Das alles steht im Zusammenhang<br />

mit der neuen Heimeligkeit und der Suche danach. Das Bedürfnis<br />

wurzelt in dem Gefühl, heimatlos zu sein. In Zeiten<br />

zunehmender Mobilität wird es immer wichtiger zu definieren,<br />

dass Heimat nicht immer an einen Ort gebunden<br />

ist, sondern auch an Gefühle. Grund für die Besinnung „Zurück<br />

zu den Wurzeln“ dürfte auch sein, dass die Technolo<br />

gie derzeit keine herausragenden Schritte mehr macht,<br />

es sind sogar Rückschritte zu verzeichnen. Die Digitalisierung<br />

kann die eigenen Versprechen nicht halten und das<br />

führt zu Unmut. Die Menschheit versucht daher sich auf<br />

Altbewährtes zu besinnen.<br />

FACEBOOK-VERDROSSENHEIT<br />

Die Trendforscher glauben, dass die Menschen der pemanenten<br />

Dauererreichbarkeit überdrüssig sind.<br />

Hin zu kommt die Zunahme von Hass-Kommentaren,<br />

die den Spass an den sozialen Netzwerken<br />

mehr und mehr verderben. Des wegen wer den<br />

Social Media­ Plattformen massenhaft User verlieren.<br />

© paul_craft/Fotolia<br />

DER MYTHOS GOOGLE<br />

Aus der ehemaligen Suchmaschine, die den<br />

Markt revolutioniert hat und bis heute dominiert,<br />

wird seither immer mehr ein Internetkonzern,<br />

der alle Bereiche des World Wide Web<br />

und der Computertechnik be dienen will. Ziel des<br />

Konzerns ist wohl kein gerin geres, als den Tod abzuschaffen,<br />

Krankheiten zu heilen und die Welt mittels<br />

künstlicher Intelligenz zu retten. Doch es wird zunehmend<br />

klar, dass es nichts weiter als eine Illusion ist, durch technischen<br />

Fortschritt und Innovationen den Erfolg zu erzwingen.<br />

Denn nach wie vor ist nicht klar, ob wirklich jeder<br />

6


F<br />

© lkeskinen/Fotolia<br />

Die Kassette erlebt wieder<br />

ein Revival: Vor einem Jahr konnte<br />

der alte Tonträger ein Umsatzzuwachs<br />

von 74 Prozent verzeichnen<br />

DER RÜCKZUG DER AUTOS<br />

Städte und Infrastrukturen befinden sich derzeit im Wandel:<br />

Das Auto zieht sich immer mehr zurück. Fahrräder erobern<br />

die Strassen zurück. Das bietet<br />

neue Entwicklungsmöglichkeiten<br />

sozialer und urbaner Räume. Dieser<br />

Trend wird auch Kopenhagenisierung<br />

genannt – Kopenhagen<br />

und Amsterdam sind Vorreiter der<br />

Fahrradstädte. Es gibt mehrspurige<br />

Fahrradautobahnen, Fahrrad-Lieferdien<br />

ste und Händler sowie Werkstätten<br />

an jeder Ecke. Ziel dieser Entwicklung ist die Verbesserung<br />

der Luftqualität in den Städten und das Entgegenwirken<br />

des zunehmenden Verkehrs durch mobilere<br />

Lebensweisen.<br />

diese Form der „Hypertechnologie“ benötigt. Evgeny Morozov,<br />

kritischer Beobachter des Internets, ist der Ansicht,<br />

dass es sich bei dieser Art der Investition nur um Technik auf<br />

der Suche nach Problemen handelt. Das Scheitern von<br />

Google Classes zeigt den Zukunfts forschern, dass Dinge,<br />

die dazu dienen uns zu bevor munden, am Markt oft abgelehnt<br />

werden und der Mythos Google nicht mehr lange<br />

überleben wird.<br />

© r h2010/Fotolia<br />

POLITICAL RESPECTNESS<br />

Gegenseitiger Respekt wird 20<strong>18</strong> immer stärker an Bedeutung<br />

gewinnen. Diskriminierung wird immer mehr zur<br />

Blamage und wird aus dem alltäglichen Leben immer weiter<br />

verbannt. Die Zukunftsexperten sehen in der zunehmenden<br />

Wertschätzung auch ein Überangebot von<br />

Rede- und Denkverboten. Zwar sei das alles noch eine Utopie,<br />

aber langfristig erstrebenswert.<br />

POSSIBILIST<br />

„Ich bin weder Optimist noch Pessimist, ich bin Possibilist –<br />

ich glaube an das Mögliche!“ soll einst der Datenexperte<br />

Hans Rosling gesagt haben. Der Begriff beschreibt eine Lebenshaltung,<br />

die weder das Positive noch das Negative im<br />

Leben sieht, sondern sich einzig auf das Mögliche konzentriert.<br />

Der Possibilismus steht der Achtsamkeit sehr nahe: Die<br />

Lebenshaltung beschäftigt sich mit der eignen Reflektion<br />

und der bewussten Handlung. Sie leben nicht in der Vergangenheit,<br />

sondern betrachten ihre Gegenwart aus der<br />

Zukunft und versuchen diese erfolgreich zu gestalten. ›<br />

© Talaj.psd/Fotolia<br />

7


APPS/SPIELE/NEWS<br />

© phonlamaiphoto/Fotolia © fotogestoeber/Fotolia<br />

DIE HERRSCHAFT DER ROBOTER<br />

Seit der Entwicklung des ersten humanoiden Roboters attestiert<br />

ihnen die Wirtschaft und Forschung einen Durchbruch<br />

in den kommenden zehn Jahren. Bisher lässt dieser<br />

aber auf sich warten. Dennoch ist die Faszination ungebrochen.<br />

Das liegt vor allem daran, dass die humanoiden<br />

Roboter einen Spiegel unserer Seele darstellen. Grund hierfür<br />

ist die sogenannte Anthropomorphisierung. Dieser Begriff<br />

beschreibt in der Psychologie das Zuweisen menschlicher<br />

Eigenschaften auf andere Gegenstände. Wer hat sich<br />

selbst nicht schon einmal dabei ertappt, wie er das eigene<br />

Auto beim Überholvorgang anfeuert? Dasselbe passiert mit<br />

Robotern. In der Kunst (vor allem im Film und anderen darstellenden<br />

Künsten) versucht der Mensch immer wieder die<br />

Gestalt eines Roboters anzunehmen. Er versucht seinen inneren<br />

Roboter zu finden, um ihn im äusseren Roboter wiederzufinden.<br />

Dennoch wird die schlussendliche Entwicklung<br />

des humanoiden Roboters weitere zehn Jahre dauern,<br />

ehe es nur noch zehn Jahre bis zu seinem Durchbruch dauert.<br />

20<strong>18</strong> wird es jedenfalls keinen Durchbruch geben.<br />

DAS MÄRCHEN DER WORK-LIFE-BALANCE<br />

Privat- und Arbeitsleben in perfekter Balance – ein Traum,<br />

den sich kaum einer wirklich erfüllen kann. Die Theorie<br />

steht nach 20 Jahren auf dem Prüfstand. Der Grund: Das<br />

Streben danach liess das Ziel in noch weitere Ferne rücken<br />

und führte letztendlich nur zu Problemen. Die Dynamik der<br />

beiden Lebensbereiche macht die Balance unmöglich. Zu<br />

dieser Dynamik gesellt sich jedoch noch ein dritter Teil<br />

dazu: die Liebe zu uns selbst und der Einklang mit uns<br />

selbst. Diese Liebe ist der Grundstein für die beiden anderen<br />

Bereiche. Es muss zudem klar werden, dass langfristig<br />

nur Glück erreicht werden kann, wann man versteht, dass<br />

Privat- und Arbeitsleben nicht immer im Gleichgewicht<br />

stehen, sondern sich an den Bedürfnissen orientiert. Die<br />

Entwicklung der beiden Bereiche erfolgt stets dynamisch.<br />

So gibt es Zeiten, in denen die Arbeit unsere volle Aufmerksamkeit<br />

braucht und die Liebe zurückstecken kann und<br />

nicht ständig Präsenz benötigt. An diesem Modell orientieren<br />

sich auch neue Arbeitszeitmodelle, die nicht mehr starre<br />

Zeiten im Blick haben, sondern Flexibilität ermöglichen.<br />

KRYPTOWÄHRUNG WIRD BLEIBEN<br />

Die Zahl der Bitcoins ist endlich: 21 Millionen können durch<br />

Mining generiert werden. 2017 waren rund 17 Millionen im<br />

Umlauf. Es ist also nur noch eine Frage von Monaten, ehe<br />

die Bitcoin-Minen erschöpft sind. Dennoch wird die Währung<br />

weiterhin an Bedeutung gewinnen. Der Mix aus Transparenz<br />

und Anonymität ist gefragt. Die Währung funktioniert<br />

ohne zentrale Instanz und ist unabhängig von Banken<br />

und Regierungen. Länder, in welchen viele Menschen keine<br />

Bankkonten besitzen, können von der KryptoWährung profitieren,<br />

sofern sie eine Internetanbindung haben. Wie es<br />

aber mit der Internetwährung weitergeht, hängt nicht zuletzt<br />

von den Regierungen ab. Die Rechtslage ist derzeit<br />

noch undurchsichtig und einige Staaten wollen die anonymisierten<br />

Währungen verbieten, um Geldwäsche vorzubeugen.<br />

Dabei eignet sich die Technologie nicht nur für digitale<br />

Währungen, sondern auch für einen transparenten<br />

Handel. So nutzt das Start-up Everledger die Technologie<br />

etwa, um „Blutdiamanten“ den Kampf anzusagen, indem es<br />

Edelsteine in einem Blockchain-Netzwerk erfasst. Der Verkauf<br />

findet erst statt, wenn das Netzwerk die Diamanten als<br />

echt und die Transaktion als rechtmässig eingestuft hat.<br />

8


FACE-ID LÄSST SICH LEICHT KNACKEN<br />

F<br />

Doch das System hat Schwächen – so können nicht nur<br />

Zwillinge das Smartphone entsperren, sondern auch Geschwister,<br />

Kinder und andere Verwandte sowie Freunde<br />

oder Bekannte, die einem ähneln. Diese Probleme hat<br />

der Konzern inzwischen selbst eingestanden. Er rät den<br />

Nutzern bei Unsicherheit dazu, ganz auf das Entsperren<br />

via Face-ID zu verzichten und auf den PIN zurückzugreifen.<br />

Das Touch-ID-System musste beim Jubiläums-iPhone weichen,<br />

da das randlose Display die Integration nicht mehr<br />

erlaubt. Die neue Technik hinter Face-ID erstellt mittels<br />

tausender Infrarotpunkte ein Abbild des Nutzergesichts.<br />

Will der Nutzer das Gerät entsperren, gleicht die Kamera<br />

das Gesicht mit den hinterlegten Daten ab. Damit das<br />

System nicht mittels eines Fotos des Benutzers ausgetrickst<br />

werden kann, werden die hinterlegten Daten von Zeit zu<br />

Zeit aktualisiert.<br />

Bilder von Mund und Augen<br />

sowie eine Nase aus Silikon<br />

sind ausreichend um Face-ID<br />

zu täuschen.<br />

© Apple<br />

Mit dem Entsperren und Sichern des Starbildschirms<br />

durch Face-ID war sich Apple<br />

sicher, dass die neue Technologie noch<br />

sicherer ist als die Touch-ID. Doch der<br />

Konzern hat sich geirrt.<br />

Apple versprach bei der Einführung des neuen iPhone X<br />

mit Face-ID ein sicheres Sperren und Entsperren des Bildschirms.<br />

Durch 3D-Scan sollte das Gesicht des Nutzers genauestens<br />

analysiert und damit identifiziert werden.<br />

Neben Gesichtern von Verwandten und Fotos des<br />

Benutzers lässt sich das iPhone X auch mit der 3D-<br />

Drucktechnik entsperren. Sie macht es völlig fremden<br />

Personen möglich das Phone zu knacken. Techniker aus<br />

Vietnam haben mit Silikon, einem 3D-Drucker und Bildern<br />

von Mund und Augen die Technik ausgetrickst. Der<br />

Versuch der Vietnamesen zeigt, dass nur Augen, Mund<br />

und Nase völlig ausreichend sind, um den Bildschirm zu<br />

entsperren. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit weiter<br />

an, dass Menschen mit der gleichen Augenform, Nase<br />

und Mund das iPhone pro blemlos knacken können. Der<br />

Rest des Gesichtes bleibt unge achtet. Datenschutz ist<br />

bei der neuen Technik ebenfalls ein Thema. Schliesslich<br />

erstellt das System eine biometrische Kopie des Gesichtes.<br />

Der Tech-Konzern versichert aber, dass die Daten<br />

sicher sind. Sie werden auf einem separaten Chip abgelegt<br />

und verlassen das Telefon nicht. Sie seien weder<br />

Teil des Ge räte-Backups noch werden sie an Apple übermittelt.<br />

Nicht nur Apple kämpft mit der mangelnden Sicherheit der<br />

Gesichtserkennung. In der Vergangenheit musste auch<br />

Samsung schon eingestehen, dass die Erkennung mit<br />

einem Foto des Besitzers ausgetrickst werden kann. Wer<br />

sensible Daten auf seinem Smartphone hat und Zugriffe<br />

vermeiden will, sollte auf Nummer sicher gehen und die<br />

Sperrung mittels PIN bevorzugen. Apple selbst hat im<br />

Vorfeld schon auf die unsichere Methode reagiert und<br />

beim AppStore und InApp-Käufen auf die Freigabe durch<br />

Face-ID verzichtet. Zuvor konnten diese Käufe durch<br />

Touch-ID schnell und einfach bestätigt werden. Jetzt ist<br />

dies nur noch durch Eingabe eines PINs möglich.<br />

9


APPS/SPIELE/NEWS<br />

EINMAL WIE EIN JEDI KÄMPFEN: MÖGE<br />

DIE MACHT MIT DEN SPIELERN SEIN<br />

Gerade erst lief der neue Star Wars-Film<br />

„The Last Jedi“ in den Kinos, schon beginnt<br />

für eingefleischte Star Wars-Fans<br />

wieder das lange Warten auf die Fortsetzung<br />

des Weltraummärchens. Lenovo<br />

kann die Zeit bis dahin verkürzen. Mit dem Spiel „Jedi<br />

Challenges“ können sich Fans einen langersehnten<br />

Traum erfüllen: Einmal mit dem Lichtschwert wie Luke<br />

Skywalker gegen die Sith kämpfen. Dafür braucht man<br />

nur ein Smartphone und das Kit von Lenovo. Augmented<br />

Reality macht das Erlebnis perfekt.<br />

Bevor es aber mit den Schlachten um die Herrschaft im<br />

Weltraum losgeht, steht erst einmal Fummelarbeit an.<br />

Nachdem die „Jedi Challenges“-App heruntergeladen und<br />

gestartet wurde, muss das Smartphone mit eingeschaltetem<br />

Display in die Mirage-Brille geklemmt werden. Ein<br />

schwieriges Unterfangen, wenn man nicht aus Versehen<br />

etwas auf dem Bildschirm anklicken will. Mit etwas Übung<br />

soll es aber schneller gehen. Im Gegensatz zu anderen<br />

VR-Brillen wird das Display nicht direkt vor den Augen platziert,<br />

sondern nach unten. Halbdurchlässige Spiegel projizieren<br />

das Bild ins Sichtfeld. So ist es möglich, den Raum,<br />

in welchem man sich befindet, noch wahrzunehmen, aber<br />

gleichzeitig auch die Spielfiguren zu sehen. Damit wird es<br />

zu einem Augmented Reality-Erlebnis. So soll auch ein längeres<br />

Spiel möglich sein, denn dem Nutzer wird im Gegensatz<br />

zur Virtual Reality-Variante nicht so schnell übel.<br />

Die enthaltene Lichtkugel dient als eine Art Tracker und<br />

wird auf den Boden gestellt. Sie gibt dem Spiel vor, wo im<br />

Raum die Figuren platziert werden sollen. Das Lichtschwert<br />

wird per Bluetooth mit dem Handy verbunden.<br />

Ein Übungs-Tutorial führt anfangs in die Spielabläufe ein<br />

und erklärt was gemacht werden muss. Eine Sternenkarte<br />

von Planeten führt durch den Spielverlauf. Auf jedem Planeten<br />

kann man aus drei Spielmodi wählen: Holochess, strategische<br />

Schlachten und Lichtschwerter-Duelle.<br />

Holochess ist anfangs etwas schwerfällig, nach einiger Zeit<br />

hat man aber die Bewegungen raus und kann sich auf die<br />

Stärken und Schwächen der einzelnen Figuren konzentrieren.<br />

Beim zweiten Modus geht es darum – wie der Name<br />

schon vermuten lässt – sich strategisch gut aufzustellen,<br />

um Schlachten zu gewinnen. Kanonentürme müssen richtig<br />

platziert werden, Jedi-Ritter und andere Kämpfer sinnvoll<br />

auf dem Schlachtfeld verteilt werden. Der Spieler selbst<br />

steht ausserhalb des Schlachtfelds und kann versuchen den<br />

Ausgang zu beeinflussen. Je weiter man im Spiel fortgeschritten<br />

ist, desto schwieriger wird ein Sieg.<br />

Der letzte Spielmodus dürfte die meisten Anhänger begeistern:<br />

das Lichtschwerter-Duell. Per Knopfdruck auf das<br />

reale „Schwert“ schiesst der Laserstrahl heraus. Dieser ist<br />

aber nur virtuell zu sehen. Das echte Schwert hat nur einen<br />

10


F<br />

leuchtenden Gummistummel, der kurz genug ist, um nichts<br />

während des Kampfes in der Wohnung zu zerstören. Am<br />

Anfang kämpft man nur gegen Droiden, indem man ihre<br />

Blasterschüsse abwehrt. Die schweren Gegner wie Darth<br />

Maul, The Seventh Sister, Kylo Ren und natürlich Darth Vader<br />

folgen erst später. Wie bei einem echten Schwertkampf<br />

ist man mit vollem Körpereinsatz dabei – Ausholen, Wegducken,<br />

Angreifen. Während des Kampfes macht das Spiel<br />

mittels Pfeilen kurz Vorschläge für die richtige Bewegung.<br />

Das Spiel frisst natürlich ordentlich Akku, aber für einen<br />

Spielabend ist es allemal geeignet. Laut Herstellerangaben<br />

gibt es insgesamt zwölf Stunden Spielspass. Aber da müsste<br />

man schon flott seine Gegner besiegen und zügig durchspielen.<br />

Man hat also deutlich länger was davon. Für den<br />

stolzen Preis auch zu erwarten – Lenovo liess aber schon<br />

durchblicken, dass in Zusammenarbeit mit Disney weitere<br />

Spiele für die Mirage-Brille folgen sollen, etwa Spider-Man<br />

oder Fluch der Karibik.<br />

Preis: rund CHF 350.–<br />

Nicht jedes Smartphone ist allerdings für das Spiel geeignet.<br />

Die Modelle müssen sehr leistungsfähig sein und ein ­<br />

en grossen Speicher haben – denn alleine die App nimmt<br />

ein Gigabyte Platz ein. Rund ein Dutzend Smartphone-<br />

Modelle können das Spiel handeln: iPhone, die Pixel-Phones,<br />

einige Galaxy-Modelle von Samsung und das Moto Z<br />

von Moto rola. Weitere Modelle sollen folgen.<br />

© lenovo<br />

11


APPS/SPIELE/NEWS<br />

JEDE VIERTE FRAU IST ZIELSCHEIBE<br />

VON HASS IM NETZ<br />

© Dan Race/Fotolia<br />

Anfeindungen, Beleidigungen und Drohungen<br />

gehören für viele Frauen in den sozialen<br />

Medien zum Alltag. Die Folgen<br />

sind Unwohlsein oder sogar Angst und<br />

Panik. Ipsos Mori hat im Auftrag von Amnesty<br />

International in acht Ländern eine Befragung<br />

durchgeführt – mit erschreckenden Ergebnissen.<br />

Die Befragten berichten von Stress, Angst und sogar Panikattacken.<br />

Sie leiden auch unter einem geringen Selbstwertgefühl<br />

und -bewusstsein, wenn sie sich mit Anfeindungen<br />

im Netz auseinandersetzen müssen. „Es ist kein Geheimnis,<br />

dass Hass und Missbrauch in den sozialen Me dien florieren.<br />

Das Internet kann für Frauen ein bedroh licher und gefährlicher<br />

Ort sein. Doch diese Umfrage zeigt konkret, wie einschneidend<br />

die Folgen des Online-Missbrauchs für die Betroffenen<br />

sind“, sagt Azmina Dhrodia, Expertin für neue<br />

Techno logien und Menschenrechte bei Amnesty International,<br />

zu den Ergebnissen.<br />

Knapp ein Viertel der befragten Frauen ist mindestens einmal<br />

zum Opfer von Beleidigungen und Missbrauch in sozialen<br />

Netzwerken geworden. Rund 40 Prozent gaben an,<br />

dass sie sich mindestens einmal durch diese Online-Erfahrungen<br />

körperlich bedroht fühlten. In knapp der Hälfte<br />

der Fälle waren die Hassbotschaften frauenfeindlichen oder<br />

sexistischen Inhalts. „Das hört nicht einfach auf, wenn du<br />

dich ausloggst. Stell dir vor, du erhältst Mord- oder Vergewaltigungsdrohungen,<br />

wenn du eine Online-Plattform besuchst<br />

oder du befürchtest, dass Fotos mit privatem oder<br />

sexuellem Inhalt ohne dein Einverständnis im Internet geteilt<br />

werden könnten“, meint Dhrodia.<br />

UNTER 200 MORDDROHUNGEN IST EINER DABEI,<br />

DER AUS WORTEN TATEN MACHT<br />

US-Aktivistin und Bloggerin Pamela Merritt kann die Ergebnisse<br />

bestätigen: „Ich habe mich quasi bereits damit ausgesöhnt,<br />

dass ich irgendwann für die Arbeit, die ich tue,<br />

sterben werde. Das könnte tatsächlich so passieren. Wenn<br />

12


F<br />

du täglich bis zu über 200 Drohungen erhältst, reicht bereits<br />

eine Person aus, die dich wirklich umbringen möchte.“<br />

Die Folgen daraus sind nicht ohne: 61 Prozent der betroffenen<br />

Frauen gaben ein vermindertes Selbstwertgefühl und<br />

den Verlust des Selbstvertrauens an. Mehr als die Hälfte<br />

nannte als Folge Stress, Angst oder Panikattacken. Schlafstörungen<br />

waren für 63 Prozent eine Nachwirkung. Missbrauch<br />

oder Belästigungen haben für mehr als die Hälfte<br />

dazu geführt, dass sie sich über längere Zeit nicht mehr<br />

konzentrieren konnten. Ein Viertel fürchtete sogar um die<br />

Sicherheit ihrer Familie.<br />

HASS IM NETZ FÜHRT BEI FRAUEN<br />

ZUR SELBSTZENSIERUNG<br />

Doch nicht nur psychische Belastungserscheinungen sind<br />

die Folge. Drei Viertel der Opfer änderten daraufhin grundlegend<br />

ihr Verhalten. So haben 32 Prozent sich selbst zensiert<br />

und ihre Meinung zu bestimmten Themen nicht mehr<br />

geteilt. Das ist ein deutlicher Einschnitt in das Recht auf freie<br />

Meinungsäusserung.<br />

„Soziale Netzwerke müssten sich des Problems ernsthaft<br />

annehmen“, forderte Amnesty-Expertin Azmina Dhrodia<br />

der Mitteilung zufolge. „Die besondere Gefahr von Online-Beschimpfungen<br />

ist, wie schnell sie sich ausbreiten –<br />

ein beleidigender Tweet kann sich innerhalb von Minuten<br />

in ein Bombardement gezielten Hasses ausweiten“, so<br />

Dhrodia.<br />

Die Massnahmen der Internetfirmen gegen die Anfeindungen<br />

findet nur ein Fünftel ausreichend. Amnesty International<br />

ist jedoch der Meinung, dass das Recht auf freie Meinungsäusserung<br />

und der Schutz dessen je nach Art und<br />

Schwere eine Reaktion von Regierungen und Unternehmen<br />

erfordert.<br />

Der Hass im Netz kann ganz verschiedene Formen annehmen.<br />

Die Opfer werden mit Kommentaren oder E-Mails attackiert<br />

oder es werden (persönliche) Dateien der Betroffenen<br />

ohne das Einverständnis veröffentlicht und verbreitet<br />

(sogenanntes Doxxing). Ersteres hat vor allem das Ziel die<br />

Betroffenen zu erniedrigen oder in irgendeiner Art und Weise<br />

zu erschüttern. Doxxing zielt vor allem auf die Verletzung<br />

der Privatsphäre ab und versetzt die Leidtragenden in Panik.<br />

Das kann auch das Verbreiten sexueller und privater Bilder<br />

bedeuten. Immerhin zehn Prozent der Frauen haben das<br />

schon einmal erlebt.<br />

Jeweils 500 Frauen im Alter von <strong>18</strong> bis 55 Jahren in Dänemark,<br />

Italien, Neuseeland, Polen, Spanien, Schweden, Grossbritannien<br />

und den USA wurden zu ihren Erfahrungen mit<br />

Hass in sozialen Medien befragt.<br />

© terovesalainen/Fotolia<br />

© vege/Fotolia<br />

© Photographee.eu/Fotolia<br />

13


APPS/SPIELE/NEWS<br />

SCHWEIZER TRAINIEREN KÜNSTLICHE<br />

INTELLIGENZEN<br />

© Google<br />

Wovon Googles Künstliche Intelligenz<br />

(KI) nachts träumt, können Sie in unserem<br />

Beitrag auf Seite 38 bis 39<br />

lesen. Wie aber wird ein Computer<br />

trainiert, derartige Dinge oder ähnliche<br />

wahrzunehmen und umzusetzen? Damit beschäftigen<br />

sich Wissenschaftler und Programmierer<br />

im Europäischen Forschungszentrum in Zürich.<br />

Bilderkennung ist ein zentrales Element der KI. Das zeigt<br />

auch ein Demonstrator im Forschungszentrum: Anhand von<br />

Zeichnungen auf einem digitalen Zeichenbrett kann der<br />

Computer bestimmen, um was es sich handelt. Mittels<br />

Sprachausgabe wird das Ergebnis mitgeteilt – auch etwas,<br />

dass die Computer erst lernen mussten, ebenso die Spracherkennung,<br />

Übersetzung und Datenanalyse. All das bringt<br />

auch eine Menge Daten mit sich, die verarbeitet werden<br />

müssen. Dazu dient unter anderem Machine Learning (ML).<br />

Und das ist die Aufgabe der Züricher Wissenschaftler und<br />

Programmierer.<br />

Programmierbar sind grundsätzlich nur Dinge, die man<br />

auch erklären kann. Aber nicht alles lässt sich einem Computer<br />

einfach so erklären. Vor allem visuelle Wahrnehmung<br />

lässt sich oft nur schwer in Worte fassen. Die Züricher Mitarbeiter<br />

sind daher dazu übergegangen, den Computer<br />

mittels neuronaler Netze zu trainieren. Dafür werden in<br />

das System Hunderttausende oder gar Millionen Beispiele<br />

eingespielt, damit der Computer ein ähnliches Bild oder<br />

einen Sprachbefehl auch dann erkennt, wenn es ihm zuvor<br />

noch nicht bekannt war. Macht er einen Fehler, weist man<br />

das Programm manuell darauf hin und die Maschine lernt<br />

automatisch daraus.<br />

ML ist kein Phänomen des neuen Jahrtausends. Schon in<br />

den 1960er-Jahren beschäftigten sich Fachleute mit lernenden<br />

Maschinen. Der Erfolg blieb jedoch aus und die Fördergelder<br />

wurden eingestellt. Mit seinem Forschungs zen trum<br />

in der Schweiz will Google zu den Vorreitern bei künstlicher<br />

Intelligenz und Machine Learning werden.<br />

Auch wenn die Forscher in Zürich mit Hochdruck an der<br />

Entwicklung arbeiten, steht die Technik noch am Anfang.<br />

Hinzu kommt, dass selbst die Wissenschaftler, die die Algorithmen<br />

entwickeln und schreiben, die Künstliche Intelligenz<br />

nicht verstehen – besonders nicht, wie der Compu ter<br />

im Zuge des ML die Verallgemeinerung und Generali sierung<br />

vornimmt. Vom fehlenden Verstand ganz zu schweigen.<br />

Menschen sind in der Lage, auf Basis der erhaltenen<br />

Informationen Rückschlüsse zu ziehen. Computer sind dazu<br />

nicht in der Lage.<br />

Solange Menschen das System mit Trainingsinformatio nen<br />

bespielen, sind die Systeme auch fehleranfällig und neigen<br />

auch schneller zu Vorurteilen. Schliesslich machen Menschen<br />

nun mal Fehler. Den Züricher Experten ist das Problem<br />

bewusst. Daher muss die Technik ständig verbessert<br />

werden. Die Menschen müssen noch dazu ein Grund verständnis<br />

für die Funktionsweise von Künstlicher Intelligenz<br />

entwickeln, damit sie künftig besser damit arbeiten, umgehen<br />

und die Ergebnisse beurteilen können.<br />

Das Forschungszentrum in Zürich konzentriert sich ganz<br />

auf die Ausbildung von Robotern beziehungsweise Künstlicher<br />

Intelligenz.<br />

14


denium<br />

SWITZERLAND<br />

denium.com


APPS/SPIELE/NEWS<br />

NEWS<br />

KLEIN,<br />

KLEINER,<br />

JELLY!<br />

Schaut man sich die neuesten<br />

Smartphone-Modelle an, wird<br />

schnell klar: Der Trend geht zum<br />

immer grösser werdenden Display.<br />

Was beim Videoschauen vielleicht<br />

noch von Vorteil ist, kann unterwegs<br />

schnell umständlich und lästig werden. Denn<br />

ein grosses Display ist schön und gut, wenn<br />

man aber beim Festival oder in der Fussgängerzone<br />

nicht immer mit einer Handtasche herumlaufen<br />

möchte, wird es schwierig, das Smartphone richtig<br />

zu ver stauen.<br />

Wie wäre es da mit einem kleineren und handlichen<br />

Gerät? Das chinesische Start-up-Unternehmen Unihertz<br />

hat das Mini-Smartphone Jelly entwickelt. Eines kann<br />

man aber vorweg schon verraten: Als Haupt-Handy eignet<br />

es sich nicht. Vielmehr sollte der Vorteil der geringen<br />

Grösse und der günstige Preis genutzt werden, um das<br />

Handy als Zweit-, Sport- oder Ausgeh-Smartphone zu<br />

nutzen.<br />

Dabei bietet das kleine Smartphone prinzipiell alles,<br />

was die grossen Brüder auch haben: Bluetooth,<br />

zwei SIM-Kartensteckplätze, ein Slot für Micro-SD-Karte,<br />

GPS, LTE, zwei Kameras, Taschenlampe, Schrittzähler und<br />

vieles mehr. Das Handling ist aber im Vergleich zu den anderen<br />

etwas komplizierter. Die Icons und Tasten sind winzig<br />

und das Display zum Lesen längerer Texte zu klein. Die<br />

Fotoqualität lässt auch meist zu wünschen übrig. Aber<br />

wenn man das Smartphone rein als Zweit-Handy sieht,<br />

ist es völlig ausreichend ausgestattet und erfüllt seinen<br />

Zweck. Das wird auch beim Akku schnell klar. Der hält mit<br />

voller Ladung rund zehn Stunden bei normaler Nutzung<br />

durch – nichts für den tagtäglichen Gebrauch.<br />

Für unterwegs taugt es aber allemal: Mit 92,2 x 43,1 mm<br />

ist es gerade mal so gross wie eine Handfläche. Dement­<br />

16


F<br />

sprechend klein ist auch das Display. Die Display-Auflösung<br />

liegt bei 432 x 240 Pixeln und ist damit, gesehen<br />

auf die geringe Display-Grösse, sehr gering. Die Grösse<br />

beeinträchtigt auch die Schriftgrösse oder die Skalierungen<br />

von Webseiten oder Apps. Das erschwert zudem<br />

die Texteingabe. Die Nutzung einer Tastatur zum Wischen<br />

– wie etwa Swype – ist daher sinnvoll. Das erspart<br />

das zielgenau Treffen der Buchstaben auf der winzigen<br />

Tastatur. Erst Wischtastaturen machen die Nutzung von<br />

Chat-Anwendungen überhaupt möglich. Alternativ sollte<br />

man auf einen Touch Pen zurückgreifen, was allerdings<br />

unprak tisch ist, wenn man das Handy, vor allem aufgrund<br />

seiner geringen Grösse, bei Outdoor-Aktivitäten oder<br />

beim Feiern dabeihat.<br />

JELLY<br />

Betriebssystem Android 7.0<br />

Für Spiel-Nerds ist das Handy nicht geeignet. Der verbaute<br />

Prozessor lässt zwar aufwendigere Spiele ruckel frei erscheinen.<br />

Die Display-Grösse wird den Spielgenuss aber<br />

trüben. Auch Multimedia-Fans kommen nicht auf ihre<br />

Kosten: Für Videos ist die Auflösung zu schlecht und auch<br />

die Grösse ist ebenfalls ein Thema.<br />

Wer auf der Suche nach einem kleinen Alltags-Smartphone<br />

ist, der wird mit dem Jelly nicht glücklich und sollte auf<br />

die etwas grösseren Konkurrenten zum Beispiel von Motorola<br />

ausweichen. Wer allerdings nur ein kompaktes<br />

Zweit-Handy für Party-Nächte oder Outdoor-Aktivitäten<br />

sucht, der ist mit dem chinesischen Produkt bestens bedient.<br />

Aufgrund der geringen Masse passt es in jede noch<br />

so kleine Handtasche und kann beim Joggen den Fitness<br />

Tracker ersetzen, ohne störend zu sein. Für diese Zwecke<br />

ist es auch völlig ausreichend. Man kann mit dem Mini-Smartphone<br />

chatten, telefonieren, Musik hören und<br />

seine Lieblings-Apps nutzen. Die Grösse ist anfangs gewöhnungsbedürftig,<br />

mit der wir es aber besser. Als Erst-<br />

Handy für den Nachwuchs ist das Jelly sicher auch eine<br />

Alternative zu teureren Smartphones.<br />

Netzwerk<br />

Masse<br />

Prozessor<br />

Speicher<br />

Display<br />

Kamera<br />

Batterie<br />

LTE (4G), WCDMA, GSM (2G)<br />

92,4 x 43 x 13 mm; 60,4 g<br />

Quad Core 1.1GHz<br />

2 GB RAM, 16 GB<br />

2,45 Zoll (62,23 mm), 202 ppi<br />

Hauptkamera: 8 MP; Frontkamera: 2 MP<br />

950 mAh<br />

Das kleine Handy wurde mittels Crowdfunding finanziert<br />

und entwickelt. Über Kickstarter wurden rund 1.7 Millionen<br />

Franken gesammelt. Ein kanadischer Hersteller wollte<br />

ebenfalls ein Mini-Smartphone, welches sogar nur die<br />

Grösse einer Smartwatch hat, über Kickstarter auf den<br />

Markt bringen. Allerdings wurde das Projekt im Sommer<br />

vergangenen Jahres gecancelt.<br />

Zahlungssysteme –<br />

Verbindungen<br />

Sensoren<br />

Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/, Bluetooth 4.1,<br />

Standort (GPS)<br />

BG-Sensor, Kompass, Gyroskop<br />

Audio<br />

AMR, AAC, AAC+, MP3, MIDI, WMA, WAV<br />

Video 3GP/MPEG4 Preis: ab CHF 130.–<br />

© unihertz<br />

17


APPS/SPIELE/NEWS<br />

DATEIEN SICHER UND KOSTENLOS<br />

VERWAHREN<br />

© kran77/Fotolia<br />

Die Freemail-Anbieter GMX und web.de erweitern<br />

ihre Cloud, um eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.<br />

Die Mediacenter bieten<br />

beim sogenannten „Tresor“ gesicherte<br />

Ordner. Der Service ist kostenlos.<br />

Um das Angebot nutzen zu können, muss zuvor eine der<br />

beiden Apps oder das Windows-Programm installiert werden<br />

– GMX Tresor oder web.de Tresor. Danach wird im Mediacenter<br />

des Nutzerkontos automatisch ein gesicherter<br />

Tresor-Ordner angelegt. Bereits beim Hochladen werden<br />

die Daten verschlüsselt. Auf Ihrem Smartphone oder Computer<br />

haben Sie zudem die Option, die Datensicherung<br />

automatisch über die Tresor-Apps vorzunehmen.<br />

Die Verschlüsselung ist dabei so einfach gehalten, dass<br />

auch Laien das Angebot ohne Probleme nutzen können.<br />

Denn die Nutzer müssen sich weder mit Verschlüsselungseinstellungen<br />

oder -verwaltung noch den Zugriffsrechten<br />

auseinandersetzen. Zu Beginn muss lediglich ein Passwort<br />

vergeben werden. Zur Verschlüsselung wird der Advanced<br />

Encryption Standard (AES) mit einer Schlüssellänge von 256<br />

Bit verwendet. Die Zusammenarbeit läuft mit dem Bonner<br />

Unternehmen Skymatic, die mit dem Cryptomator eine kostenlose<br />

Verschlüsselungslösung entwickelt haben. Dafür<br />

wurde das Unternehmen bereits mit dem Award „CeBIT Innovation<br />

Award 2016 for Usable Security and Privacy“ ausgezeichnet.<br />

Prinzipiell kann das System mit allen Cloud- Anbietern<br />

genutzt werden. Allerdings muss dafür auf jedem<br />

Rechner, der auf die mit Cryptomaster verschlüsselten Dateien<br />

zugreifen will, die Software installiert werden. Das<br />

heisst, ein Zugriff vom Rechner eines Freundes oder unterwegs<br />

ist nicht möglich. Dafür ist die Lösung von GMX und<br />

web.de einfacher, denn dank App kann man auch unterwegs<br />

auf die Dateien zugreifen.<br />

Bei der Verschlüsselung geht es darum, dass Informationen<br />

so umgewandelt werden, dass die Informationen nicht sofort<br />

erkennbar sind. Die einfachste Art der Verschlüsselung<br />

ist die sogenannte Ceasar-Verschlüsselung. Dabei werden<br />

die Buchstaben zur Verschlüsselung im Alphabet verschoben.<br />

Wenn Sie etwa das Wort „Katze“ mit dieser Methode<br />

verschlüsseln, wird daraus „LBUAF“.<br />

<strong>18</strong>


F<br />

Heute ist die Verschlüsselung aufgrund der Computertechnik<br />

deutlich komplexer geworden. So verschieben Sie nicht<br />

einfach nur Buchstaben im Alphabet, sondern nutzten<br />

kom plizierte Berechnungen, um das zu tauschende Zeichen<br />

zu ermitteln. Beim AES handelt es sich um ein sogenanntes<br />

symmetrisches Verschlüsselungsverfahren. Das<br />

bedeutet, dass zum Ver- und Entschlüsseln derselbe Schlüssel<br />

verwendet wird. Der Schlüssel gibt an, welche Berechnungen<br />

für die Ver- und Entschlüsselung genutzt werden<br />

sollen. Laut Experten reichen Schlüssellängen mit 192 oder<br />

256 Bit aus, um Dokumente und Informationen zu schützen,<br />

die den Status „geheim“ oder „streng geheim“ tragen.<br />

Bei der Verschlüsselung durchlaufen die Daten bis zu 14<br />

Runden. Dabei wird Quelltext vermischt und umgestellt,<br />

bis ein chiffrierter Text ausgegeben wird. Daher wird die 256<br />

Bit-AES-Verschlüsselung auch von Banken oder Geheimdiensten<br />

genutzt. Zusätzlich zum hohen Sicherheitsstandard<br />

des Verschlüsselungssystems kommt die Tatsache, dass<br />

die Server nicht irgendwo auf einer Insel stehen, sondern<br />

in Deutschland. Damit unterliegen sie den deutschen Datenschutzgesetzen,<br />

die zu den strengsten der Welt ge hören.<br />

© Rawf8/Fotolia<br />

Die Dateien im Cloud-Speicher sind laut Anbieter nur Zeichenfolgen,<br />

die keinerlei Rückschlüsse auf den Inhalt der<br />

Datei lassen. Erst wenn die Dateien heruntergeladen werden,<br />

werden die Dateien wieder entschlüsselt und können<br />

so abgerufen werden.<br />

Die Cloud bietet bis zu 10 GB Speicherplatz kostenlos an.<br />

Dafür müssen Nutzer jedoch eine E-Mail-Adresse beim jeweiligen<br />

Anbieter haben. Das Freemail-Angebot ist kostenlos<br />

und kann problemlos eingerichtet werden. Wer mehr<br />

Speicherplatz benötigt, kann mittels Abos bis 1 Terabyte<br />

Speicherplatz freischalten.<br />

Die beiden Unternehmen betonen, keinen Einblick in die<br />

Daten zu haben. Das liege vor allem daran, dass die hochzuladenden<br />

Dateien bereits auf dem Computer bzw. Smartphone<br />

verschlüsselt werden. Diese „Zero-Knowledge-Prinzip“<br />

gewährleistet, dass Aussenstehende keinen Einblick in<br />

die Daten erhalten. Nutzer sollten daher das Passwort für<br />

den Tresor-Ordner gut aufbewahren. Denn geht es verloren<br />

oder wird es vergessen, sind die Daten zwar weiterhin verschlüsselt,<br />

aber auch für Sie selbst nicht mehr einsehbar.<br />

Daten dürfen zudem nicht ausserhalb der Tresor-Anwendung<br />

bearbeitet werden, ansonsten werden sie unbrauchbar<br />

und können nicht wieder entschlüsselt werden.<br />

© GMX<br />

19


TITELSTORY<br />

SCHWEIZER HABEN VON GEBURT AN<br />

NEGATIVEN GLOBALEN FUSSABDRUCK<br />

© vege/Fotolia<br />

Der Begriff Nachhaltigkeit begegnet einem<br />

derzeit an jeder Ecke – egal, ob in den<br />

Medien oder im privaten Umfeld. Doch<br />

was bedeutet das eigentlich? Und was<br />

können wir dafür tun? Wir haben mit dem<br />

Nachhaltigkeitsexperten Michael Kistler gesprochen.<br />

Michael Kistler: Vorangehend möchte ich Nachhaltigkeit<br />

definieren. Für mich gibt es zwei Arten von Nachhaltigkeit:<br />

Die „schwache“ Nachhaltigkeit steht für Green Economie,<br />

Smarte High Tec-Geräte, effiziente Roboter, erneuerbare<br />

Energien, Sharing, Internet of Things, etc. Die „starke“ Nachhaltigkeit<br />

bedeutet Postwachstumskonzepte, echtes Teilen,<br />

reUse, reDesign, Low Tec, Suffizienz, etc.<br />

Der Unterschied besteht darin, dass die „schwache“ Nachhaltigkeit<br />

vom bestehenden kapitalistischen und neoliberalen<br />

Wirtschaftssystem ausgeht, dabei Symptome lindert,<br />

jedoch nicht die Ursachen behebt. Die „starke“ Nachhaltigkeit<br />

entspricht einer Gesellschaft, bei welcher nicht Wachstum,<br />

sondern ein natur- und menschenfreundliches Wirtschaf<br />

ten im Vordergrund steht. Konzepte dazu bieten die<br />

Gemeinwohlökonomie und das Bruttonationalglück, wie es<br />

der Staat Bhutan integriert hat.<br />

FonTimes: Das papierlose Büro – dank Digitalisierung<br />

vieler Bereiche längst kein Wunschdenken mehr. Wie<br />

häufig wird das heutzutage im Berufsalltag gelebt?<br />

Michael Kistler: Durch die Einführung von Computern<br />

braucht es viel weniger Papier. Gleichzeitig hat das Aufkommen<br />

von Druckern und die Möglichkeit, alles kurz auszudrucken<br />

den Papierverbrauch vervielfacht. Es gibt Leute,<br />

die drucken alle E-Mails aus und legen sie ab. Ich habe bisher<br />

kein einziges wirklich papierfreies Büro gesehen.<br />

Dazu kommt, dass das Altpapier oft nicht getrennt, sondern<br />

in den Abfall geschmissen wird. Den meisten Büros ist auch<br />

egal, ob das Druckerpapier FSC-zertifiziert oder recycelt ist.<br />

Ich meine, in den westlichen Gesellschaften existiert ein Bewusstsein<br />

für ein umweltfreundliches Büro. Was ist mit dem<br />

Rest der Welt?<br />

20


F<br />

Für das nachhaltige Büro muss von der Firmenleitung ganz<br />

klar ein Vorbild vorgelebt werden, entsprechende Anweisungen<br />

an die Belegschaft rausgehen und der Wille zur Aufklärung<br />

und Schulung da sein. Sonst wird das nichts.<br />

FT: Welche anderen (Lebens-)Bereiche können dank der<br />

Digitalisierung nachhaltig und positiv verändert werden?<br />

Michael Kistler: Dank der Digitalisierung können viele Abläufe<br />

und Geräte effizienter genutzt werden, auch hinsichtlich<br />

des Energie- und Materialverbrauchs.<br />

FT: Welche Nachteile hat die Digitalisierung auf die Nachhaltigkeit?<br />

Michael Kistler: Gleichzeitig entsteht eine Überwachungsmentalität,<br />

welche die Freiheit einschränkt. Ausserdem bedeutet<br />

Elektronik immer Abhängigkeit von Elektrizität und<br />

deren Komponenten: Jedes Ding muss dann einen Chip<br />

haben, benötigt Strom und eventuell eine Batterie, sogar<br />

ein einfacher Wischbesen braucht bald einen Chip, das bedeutet<br />

mehr Elektroschrott.<br />

Die Frage ist, ob nicht neuere, sondern weniger Geräte<br />

wirksamer wären. Ausserdem ist schlecht verarbeitete Elektronik<br />

oft fehleranfällig und lässt sich nicht reparieren. Ein<br />

qualitativ hochwertiges Gerät lässt sich jahrelang benutzen<br />

und mit anderen teilen! ›<br />

„WENN WIR UNS<br />

VOM DAUERWACHSTUM<br />

VERABSCHIEDEN, IST<br />

ANALOG DAS NEUE BIO.”<br />

MICHAEL KISTLER<br />

21


TITELSTORY<br />

FT: Welche Ressourcen werden im Zuge der Digitalisierung<br />

am häufigsten eingespart? Welchen Nutzen hat das<br />

für unsere Umwelt und wirtschaftliche Entwicklung?<br />

Michael Kistler: Einerseits lässt sich durch Effizienz sicher<br />

Strom sparen. Andererseits bietet die Vernetzung die Möglichkeit<br />

zur intelligenten (mehrfachen) Nutzung. Sharing-<br />

Plattformen nutzen Synergien. Eine Revolution stellt der<br />

kommende 3D-Print dar. Viele Sachen können dann auf Bedarf<br />

hergestellt werden. Wichtig ist, dass die Materialien<br />

nicht auf Erdöl-/Plastik-Basis hergestellt werden, sondern<br />

ungiftig und abbaubar sind, um nicht eine weitere Plastikschwemme<br />

zu generieren.<br />

FT: Wie nachhaltig geht Digitalisierung mit der Arbeitswelt<br />

um?<br />

Michael Kistler: Wird es Ihren Job in 20 Jahren so noch geben?<br />

Wird dann nicht ein Programm mir diese Fragen stellen<br />

und meine Antworten schnell und effizient in einen<br />

lesbaren Artikel umwandeln? Was machen Sie dann? Die<br />

Digitalisierung kann eine ähnliche Versprechung sein wie<br />

das papierlose Büro. Bis es soweit ist, gibt es viel zu tun.<br />

Dann werden jedoch Spezialisten gefragt sein. Was ist mit<br />

den weniger gebildeten Leuten? Und die Robotik bedrängt<br />

auch diese Arbeitsplätze. Deshalb braucht es das Bedingungsloses<br />

Grundeinkommen, finanziert durch die Mikrofinanzsteuern<br />

von einem Promille auf sämtlichen Finanztransaktionen,<br />

sprich das Verbraucherprinzip. Ausserdem<br />

wird das Aufräumen von all den globalen Umweltschäden<br />

der letzten 50 Jahre extrem viel zu tun geben!<br />

© Jürgen Fälchle/Fotolia<br />

FT: Gibt es einen Unterschied in der Energiebilanz zwischen<br />

digitalisierten und analogen Aufgabengebieten?<br />

Ist diese merklich hoch oder sind kaum Unterschiede<br />

festzustellen?<br />

Michael Kistler: Wenn wir weiter wachsen, wird die Digitalisierung<br />

effizienter sein. Wenn wir uns vom Dauerwachstum<br />

verabschieden, ist Analog das neue Bio. Denn in der Langsamkeit<br />

liegt die Aufmerksamkeit.<br />

Positiver Rebound-Effekt:<br />

Wer anfängt seine Geräte<br />

im Standby auszuschalten,<br />

wird das bald überall tun.<br />

© electriceye/Fotolia<br />

22


F<br />

FT: Wie nachhaltig kann Digitalisierung sein, wenn<br />

dafür mehr Energie für das Betreiben der Geräte benötigt<br />

wird?<br />

Michael Kistler: Wie schon gesagt, die „schwache“ Nachhaltigkeit<br />

löst das Grundproblem nicht: unendliches<br />

Wachstum mit begrenzten Ressourcen. Wenn alle Menschen<br />

auf dem Planeten digitalisierte Geräte nutzen sollen,<br />

woher kommen die Ressourcen? Es gibt im Übrigen<br />

auch die kinetische Energie, welche genutzt werden<br />

kann (zum Beispiel die Taschenlampe, die<br />

man mit Handbewegungen aufladen kann).<br />

Das papierlose Büro ist dank Digitalisierung<br />

kein Wunschtraum mehr. In der Praxis<br />

scheitert es aber meist an der Umsetzung.<br />

© doomu/Fotolia<br />

FT: Können smarte Geräte, wie beispielsweise Haushaltsroboter<br />

und programmierbare Thermostate, langfristig unsere<br />

Zukunft nachhaltig beeinflussen?<br />

Michael Kistler: Die Frage ist, wer kann sich das leisten?<br />

Wir im Westen können uns einen solchen Stil leisten,<br />

jedoch längst nicht alle. Ich bin überzeugt, nicht alleine<br />

die Digi talisierung ist nachhaltig, sondern die Kombination.<br />

Und: Wo ist sie wirklich notwendig und wo ein Nice-tohave?<br />

<br />

FT: Wie kann der Rebound-Effekt zugunsten<br />

der Nachhaltigkeit genutzt werden?<br />

Michael Kistler: Ein positiver Rebound-Effekt entsteht<br />

durch Verhaltensänderung. Wenn ich anfange,<br />

Standby-Strom an einem Gerät regelmässig<br />

auszustellen, werde ich bald andere Geräte auch ausstellen<br />

und anfangen, meine Kollegen darauf aufmerksam<br />

zu machen. ›<br />

© Photographee.eu/<br />

Fotolia © micromaniac86/Fotolia<br />

23


TITELSTORY<br />

FT: Wie nachhaltig ist die Schweiz heute?<br />

Michael Kistler: Wer in der Schweiz auf die Welt kommt,<br />

hat bereits einen negativen globalen Fussabdruck – ohne<br />

irgendetwas zu tun. Das hat mit der hohen Lebensqualität<br />

und dem damit verbundenen grossen Konsumdruck zu<br />

tun. Die Schweiz hat ihre umwelttechnischen und sozialen<br />

Probleme ins Ausland verlagert und man hat das Gefühl,<br />

alles sei gut: aus dem Auge – aus dem Sinn.<br />

© VRD/Fotolia<br />

FT: Welche Ziele müssen in puncto Nachhaltigkeit noch<br />

gesteckt werden?<br />

Michael Kistler: Wenn wir schauen, was alleine in der<br />

Schweiz ansteht: Bodenversiegelung und Vergiftung durch<br />

Pestizide, neue Wasserproblematik durch Hormone und<br />

Mikroplastik, Luft, Klima, Energiewende, rasanter Schwund<br />

der Biodiversität – es müssten endlich viel klarere Ziele gesteckt<br />

und auch verfolgt werden.<br />

FT: Kann ich als Konsument die Nachhaltigkeit von Unternehmen<br />

beeinflussen?<br />

Michael Kistler: Ich konsumiere bewusster, weniger und<br />

von Produzenten, welche ökologisch, biologisch und regional<br />

verankert sind. Das sind vor allem die kleinen und<br />

mittelständischen Unternehmen, die sogenannten KMUs.<br />

© Fotos: wurden von privat zur Verfügung gestellt.<br />

FT: Bedeutet Nachhaltigkeit automatisch Verzicht?<br />

Michael Kistler: Ja. Sind wir ehrlich. Wir leben total über<br />

aller Masse hinaus. Verzicht bedeutet jedoch auch mehr<br />

Qualität. Denn wenn ich nur noch einmal Fleisch die Woche<br />

esse, dann geniesse ich es viel mehr. Weniger Geld bedeutet<br />

mehr Zeit und damit mehr Lebensqualität.<br />

<br />

FT: Wie nachhaltig sind moderne Computer oder Smartphones?<br />

Viele seltene Ressourcen kommen beim Bau<br />

hierfür zum Einsatz. Ist das in der Zukunft noch tragbar?<br />

Michael Kistler: Der Branche fehlt das Bewusstsein, was<br />

ihre Produkte für einen Fussabdruck haben. Was passiert,<br />

wenn ein kaputtes Smartphone in Indien neben die Strasse<br />

geworfen wird und 1‘000 Jahre braucht, um zu verrotten?<br />

24


F<br />

Die soziale Verantwortung, welche eine<br />

Ressourcenherstellung und Produktion<br />

bedeutet, der Druck, sich um diese<br />

Verantwortungen zu kümmern, werden<br />

steigen. Immer mehr Konsumenten<br />

wollen das nicht mehr. Deshalb<br />

haben wir den Impuls-Indikator gegründet,<br />

welcher hilft, ab zuschätzen,<br />

was eine neue Idee oder ein neues<br />

Produkt bewirken kann.<br />

FT: Wie können ausgediente Smartphones<br />

und Rechner weiterverwendet<br />

oder recycelt werden?<br />

Michael Kistler: Fragen Sie doch die Hersteller.<br />

Haben die einen Plan dafür?<br />

© gena96/Fotolia<br />

FT: Warum wird das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />

für die Menschen immer wichtiger?<br />

Michael Kistler: Weil der Mensch ein Teil der Natur ist und<br />

die Wirtschaft ist ein Teil der Sozietät der Menschen. Und<br />

nicht umgekehrt. Wenn wir weiterhin dagegen arbeiten,<br />

merzt die Evolution den Menschen nach nicht einmal<br />

200'000 Jahren aus.<br />

Um es Firmen und Privatpersonen einfacher zu machen,<br />

die Wirkung ihrer Ideen, Dienstleitungen und Produkte abzuschätzen,<br />

entwickeln wir den Impuls-Indikator.<br />

Denn es ist anspruchsvoll eine Idee<br />

für Gesellschaft, Natur und Wirtschaft in Einklang<br />

zu bringen. Mit diesem Online-Tool lässt<br />

sich schnell und einfach die nachhaltige Wirkung<br />

einer Idee einschätzen. In einer fortgeschrittenen<br />

Version werden die Ergebnisse<br />

in verschiedenen Systemen wie klassische<br />

Nachhaltigkeit, Green Economy, Gemeinwohlökonomie<br />

etc. angezeigt. Damit erhal ­<br />

ten Nutzer des Impuls-Indikators eine Übersicht,<br />

in welcher „Philosophie“ die Idee am<br />

meisten Wirkung entfaltet.<br />

FT: Elektromobilität ist immer ein viel diskutiertes The ma,<br />

wenn es um die Nachhaltigkeit der Mobilität geht. Ist<br />

diese Annahme korrekt?<br />

Michael Kistler: Elektromotoren sind viel effizienter als<br />

Benziner. Wenn die Automobilindustrie weiterhin tonnenschwere<br />

Mobile herstellt, ist der Effekt hinfällig. Denkt doch<br />

einfach mal das Automobil neu. Diese Technologie ist seit<br />

100 Jahren dieselbe!<br />

FT: Wie digital kann Nachhaltigkeit heutzutage werden?<br />

Michael Kistler: Die schwache Nachhaltigkeit kann sehr<br />

digital werden. Für die starke Nachhaltigkeit ist Digitalität<br />

nur ein Symptom von Nachhaltigkeit.<br />

FT: Wie sieht für Sie ein perfekter nachhaltiger Tag aus?<br />

Michael Kistler: Ich stehe spät auf, produziere wenig, das<br />

jedoch sehr bewusst und mit Qualitätsbewusstsein, denke<br />

viel nach, diskutiere das gemütlich mit meinen Nachbarn,<br />

freue mich über meine Familie und die mich umgebende<br />

Natur.<br />

MICHAEL KISTLER<br />

Der Umweltberater aus Stäfa setzt sich für eine<br />

nach haltige Zukunft ein. Er berät Firmen zu diesem<br />

Thema und macht sie fit für den nachhaltigen Konsum.<br />

Auch Privatpersonen unterstützt Michael<br />

Kistler in diesem Bereich. Gemeinsam mit seinen<br />

Kunden entwickelt er Nachhaltigkeits- und Umweltprojekte<br />

von der Idee bis zur Realisierung und<br />

Weiterentwicklung.<br />

25


TITELSTORY<br />

WISSEN SCHAFFT NACHHALTIGKEIT<br />

© Monkey Business/Fotolia<br />

Die EU diskutiert derzeit über den grossen<br />

Berg an Plastikmüll, der Tag für Tag produziert<br />

wird. Die Schweizer können selbst<br />

auf keine allzu positive Klimabilanz blicken.<br />

Immer mehr Menschen beschäftigen<br />

sich daher mit dem Thema Nachhaltigkeit und versuchen<br />

ihren Alltag grüner zu gestalten – auch mit<br />

Hilfe digitaler Geräte.<br />

Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Brundtland-Kommission)<br />

hat 1987 folgende Definition für Nachhaltigkeit<br />

festgelegt: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung,<br />

welche die Bedürfnisse der Gegenwart be friedigt,<br />

ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden,<br />

ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Folgt man<br />

der Definition, wird klar, dass Nachhaltigkeit nicht zwingend<br />

Verzicht bedeutet. Die Bedürfnisse müssen nur anders befriedigt<br />

werden, um auch künftigen Genera tionen noch ein<br />

Leben in unserer Welt zu ermöglichen.<br />

Welche Vorteile bringt die Digitalisierung mit sich? Lange<br />

Transportwege werden in Zukunft wieder kürzer, nicht<br />

zuletzt wegen der zunehmenden Robotorisierung und der<br />

3D-Drucktechnik. Das senkt Lohn- und Materialkosten und<br />

macht somit die Abwanderungen der Unternehmen in das<br />

billige Ausland unnötig. Durch die Just-in-time-Produktion<br />

vor Ort entfallen auch Lagerflächen. Das spart auf lange<br />

Sicht ebenfalls Ressourcen.<br />

Immer mehr Konsumenten greifen beim Einkauf zu nachhaltigen<br />

Produkten. Dabei ist auch die Rückverfolgbarkeit<br />

entscheidend. Da kann die Digitalisierung wieder punkten.<br />

Denn es ist einfach, mittels eines Codes auf den Produkten<br />

im Internet die Herkunft in Erfahrung zu bringen. Das Marktforschungsinstitut<br />

pwc hat bei einer Befragung festgestellt,<br />

dass auch Unternehmen dies inzwischen erkannt haben.<br />

Mehr als die Hälfte der Entscheider sprechen digitalen<br />

Lösungen zu Produktinformationen eine grosse oder<br />

sehr grosse Bedeutung zu. Neun von zehn Unternehmen<br />

26


F<br />

möchten in Zukunft digitale Lösungen nutzen,<br />

um Kunden und Geschäftspartnern<br />

Informationen über Herkunft und Eigenschaft<br />

der eigenen Produkte anzubieten.<br />

In vestitionen in diesem Bereich steigen<br />

künftig an. 74 Prozent der Unternehmen<br />

planen in den nächsten zwei Jahren, Gelder<br />

in digitale Lösungen zu stecken. Dazu<br />

sind auch die gesamten Akteure der Wertschöpfungskette<br />

bereit. Sie ermöglichen dem<br />

mündigen Verbraucher künftig alle Informationen<br />

abzuwägen und sich im Zweifel für das nachhaltigere<br />

Produkt zu ent scheiden.<br />

© itestro/Fotolia<br />

Parldigi definiert digitale Nachhaltigkeit vor<br />

allem darüber, wie leicht man an Informationen<br />

herankommt, ob diese überall<br />

und jederzeit zur Verfügung stehen<br />

und kostenlos sind. Dabei kommen die<br />

Bemühungen nicht nur digitalen Gütern<br />

zugute, sondern helfen auch offline einem<br />

nachhaltigeren Leben. Das Saatgut<br />

der resistenten Tomatensorte Sunviva zum<br />

Beispiel wurde unter einer Open Source­ Lizenz<br />

verbreitet. Das heisst, es wird verhindert, dass<br />

Grosskonzerne durch Patente, die Nutzung einschränken<br />

können.<br />

Inzwischen gibt es sogar ein Label für digitale Nachhaltigkeit,<br />

welches für ein nachhaltiges Handeln mit immateriellen<br />

Gütern steht. Die parlamentarische Gruppe Parldigi wurde<br />

2009 gegründet, denn Wissen ist für die Schweiz aus volkswirtschaftlicher<br />

Sicht von grosser Bedeutung. Und nur<br />

Wissen sorgt langfristig dafür, dass auch mit anderen Ressourcen<br />

nachhaltig umgegangen wird. Ziel der Organisation<br />

ist es, den nachhaltigen Umgang mit Wissensgütern<br />

mittels verschiedenster Massnahmen zu unterstützen. Eine<br />

Regulierung ist aus Sicht von Parldigi wichtig, um die Herausforderungen<br />

der neuen Technologien meistern zu können<br />

und eine weitere Entwicklung langfristig zu ermöglichen<br />

– unabhängig von grossen Software-Konzernen.<br />

Ansonsten droht Wissen und vor allem die Digitalisierung<br />

zum Werkzeug einiger weniger Mächtigen zu werden. Zu<br />

den Schwerpunkten der Arbeit von Parldigi zählt unter<br />

anderem die Weiterentwicklung von Open Source-Software,<br />

standardisierte Schnittstellen und Formate, Zugang<br />

zu allen Daten aus der Verwaltung und weiteren öffentlichen<br />

Institutionen sowie freier Internetzugang.<br />

Damit folgt die Gruppe der Definition von Dr. Marcus Dapp,<br />

der damit vor allem „Open Data“ und „Open Source“ umschreibt.<br />

Mit seinem Begriff versucht er Nachhaltigkeit im<br />

Computerzeitalter zu definieren. Bei materiellen Gütern ist<br />

es einfach erklärt: Nachhaltig ist, wer verantwortungsvoll<br />

mit Ressourcen umgeht und diese einsetzt. Bei nicht greifbaren<br />

immateriellen Dingen ist die Abgrenzung oft nicht so<br />

klar. Daten lassen sich nur schlecht greifen und da sie quasi<br />

auf keinerlei an- oder abbaubaren Rohstoff bestehen, stehen<br />

sie eigentlich unbegrenzt zur Verfügung. Daher ist es<br />

umso wichtiger, festzulegen, was unter nachhaltigem Umgang<br />

mit digitalen Ressourcen verstanden wird.<br />

<br />

Nicht zuletzt führt eine freie Software langfristig dazu, dass<br />

diese immer weiterentwickelt werden kann, von allen Menschen,<br />

die darauf Zugriff haben. Und weiterentwickelte<br />

Software führt zu einer besseren Ausnutzung der vorhandenen<br />

Hardware und damit zu weniger Belastung der Umwelt<br />

durch entsorgte Technik. Auch die Stromnutzung wird<br />

so auf Dauer effizienter. ›<br />

© jean song/Fotolia © anyaberkut/Fotolia<br />

27


TITELSTORY<br />

Die Digitalisierung selbst kann die Nachhaltigkeit anderer<br />

Güter massgeblich beeinflussen. Vernetzte und automatisierte<br />

Prozesse helfen dabei, Ressourcen und Zeit besser<br />

einzuteilen. Dabei kann auch die leichtere Informationsbeschaffung<br />

helfen. Und genau an diesem Punkt kann die Online-<br />

mit der Offline-Welt im Bereich der Nachhaltigkeit verbunden<br />

werden: Digitale Nachhaltigkeit sorgt für den freien<br />

und einfachen Zugang zu Software und Wissen, was wiederum<br />

dazu führt, Rohstoffe und Zeit besser planen und<br />

einsetzen zu können und somit langfristig sparsamer und<br />

effizienter zu agieren.<br />

© duncanandison/Fotolia<br />

Ob eine neue Idee oder ein Produkt nachhaltig ist, können<br />

Unternehmen, aber auch Privatpersonen mit dem Impuls-Indikator<br />

des Vereins Impuls-Nachhaltigkeit Schweiz<br />

testen. Es ist ein Online-Tool, das aufzeigt, welche nachhaltigen<br />

Auswirkungen oder Impulse eine Idee, ein Produkt<br />

oder gar ein Projekt setzen kann. Mittels eines Fragenkatalogs<br />

werden die Ergebnisse ermittelt und anschaulich<br />

dargestellt. Ziel des Indikators ist es, dem Nutzer aufzuzeigen,<br />

wie nachhaltig seine Überlegungen sind. Dabei ermöglicht<br />

das Tool nicht nur die Einschätzung anhand einer<br />

Software, sondern auch in Rücksprache mit Experten oder<br />

dem Austausch mit anderen Nutzern. Finanziert wurde das<br />

Projekt über Crowdfunding.<br />

28


© Jacob Lund/Fotolia<br />

Unser Startup-Unternehmen hat sich mit dem Magazin FonTimes im Bereich Lifestyle,<br />

Digitales und Konsum einen Namen geschaffen. Zur Verstärkung unseres Verkaufsteams<br />

suchen wir nun für unseren Hauptsitz im Kanton Zug eine/n versierte/n<br />

ABO- UND ANZEIGENVERKÄUFER/IN<br />

Sie haben Spass am aktiven Telefonieren, sind eine kommunikativ starke und zielorientierte<br />

Persönlichkeit, haben eine sympathische Stimme, verstehen es zu argumentieren und sind<br />

abschlussstark. Idealerweise verfügen Sie über gute PC-Kenntnisse und sprechen fliessend<br />

Schweizerdeutsch. Zudem schätzen Sie eine selbstständige Arbeitsweise und sind an einer<br />

anspruchsvollen Arbeit interessiert.<br />

Wir arbeiten erfolgsorientiert in einem kleinen familiären Team. Zu Ihren Hauptaufgaben<br />

gehört der Verkauf von Anzeigen und Abonnements. Zusätzlich sind Sie für die Akquisition<br />

von Neukunden zuständig und können sich durch Ihre gewinnbringende Art einen Kundenstamm<br />

aufbauen.<br />

Was wir Ihnen bieten:<br />

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Ein angenehmes Arbeitsklima in einem familiären Team<br />

Zeitgemässe Sozialleistungen<br />

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. Die Möglichkeit am Aufbau mitzuwirken und selbst ein sehr wichtiger Teil davon zu sein<br />

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Dann freut sich Michael Haupt auf Ihre kompletten Online-Bewerbungsunterlagen mit Foto.<br />

Bitte senden Sie diese an: mh@refonlution.ch<br />

Hinweis: Es werden nur Bewerbungen bearbeitet, welche dem Profil entsprechen. Unvollständige<br />

oder dem Profil nicht entsprechende Bewerbungen werden weder beantwortet<br />

noch retourniert.<br />

F<br />

www.fon-times.ch


OFFLINE-MODUS<br />

DER RÜCKZUG<br />

SCHAFFT<br />

EINE NEUE<br />

GEMEINSCHAFT<br />

30


F<br />

Digitale Welt – schön und gut. Aber für<br />

den mobilen Konsum gehen manchmal<br />

die wirklich wichtigen Dinge flöten. Die<br />

Redaktion von FonTimes schenkt Ihnen<br />

daher in jeder Aus gabe ein paar Minuten<br />

Offline-Modus. Dieses Mal geht es um Social Cocooning.<br />

Der Begriff Social Cocooning beschreibt eine neue Art<br />

der Achtsamkeit. Das englische Wort Cocooning steht<br />

für „sich in einen Kokon einspinnen“ und damit für die<br />

vollständige Zurückgezogenheit in die eigene Privatsphäre.<br />

Beim Social Cocooning geschieht dies vor allem im<br />

freundschaftlichen und familiären Umkreis. In einer immer<br />

schnelllebigeren Welt und mit der zunehmenden Digi talisier<br />

ung und Globalisierung geht dieser Trend wieder einen<br />

Schritt zurück. Er beschreibt die zunehmende Sehnsucht<br />

nach ehrlicher Kommu ni ka tion und echter Empathie.<br />

Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert das Cocooning<br />

als Verhaltensform, welche aus dem „Rückzug von der<br />

komplexen, bedrohlichen und unkontrollierbaren Umwelt<br />

in die eigenen vier Wände besteht“. Das Zukunfts institut<br />

bezeichnet das Social Cocooning daher auch als neue<br />

Lagerfeuer­Mentalität.<br />

Denn früher haben sich die Menschen am Lagerfeuer<br />

zusammengefunden. Heute trifft man sich wieder zum<br />

gemeinsamen Essen, Lachen und Reden – meist im<br />

heimischen Wohnzimmer. Diesen Aspekt greift auch eine<br />

skandinavische Lebensart auf, die gerade nach Mitteleuropa<br />

schwappt und in jedem Lifestyle-Bereich Einzug hält –<br />

Hygge. Der Begriff stammt aus dem Altnordischen und<br />

steht heute für Gemütlichkeit, Entspannung, Wohlbefinden<br />

und die Gemeinschaft mit der Familie und den<br />

Freunden. Die skandinavische Lebensart legt dabei Wert<br />

auf die Wertschätzung der kleinen Dinge. ›<br />

© santypan/Fotolia<br />

31


OFFLINE-MODUS<br />

Dabei geht es nicht darum, wie beim Cocooning, als Einzelner<br />

zu entspannen und sich komplett zurückzuziehen, sondern<br />

darum, die Nähe zum sozialen Umfeld zu geniessen,<br />

egal ob bei einem gemeinsamen Ausflug in die Natur oder<br />

auf dem Sofa.<br />

DIE SKANDINAVIER HABEN SOCIAL COCOONING<br />

PERFEKTIONIERT<br />

Social Cocooning – insbesondere das skandinavische Hygge<br />

– ist immer auch eine Antwort auf einen politischen oder<br />

ökonomischen Wandel. Dieser macht sich in unserer heutigen<br />

Zeit durch den finanziellen Wandel in Europa und die<br />

weltweite Terrorgefahr bemerkbar. Krisen sorgen laut Forschern<br />

meist dafür, dass der Mensch sich in „seine Höhle“,<br />

seinen persönlichen Schutzraum, zurückzieht. Das Philomag<br />

beschreibt den aktuellen Hygge-Trend sogar als Phantomscherz<br />

unserer Zeit. Hinzu kommt, dass unser Alltag immer<br />

schnelllebiger wird.<br />

Egal ob Hygge oder Social Cocooning, gemeinsam mit<br />

Freunden und Familie durch das Leben zu gehen und das<br />

Zuhause als Zufluchtsort anzusehen, der einem immer wieder<br />

Rückhalt gibt, ist heute wichtiger denn je. Denn wie einige<br />

Forscher und Wissenschaftler bereits mehrfach erläutert<br />

haben, ist Dauer-Online und -Erreichbarkeit purer Stress für<br />

den Körper. Die oft erwähnte Work-Life-Balance mag den<br />

meisten inzwischen auf die Nerven gehen, aber sie hat nun<br />

einmal Recht. Wenn das Privatleben im Einklang ist, dann<br />

läuft auch der Rest und umgekehrt. Wer sich zu Hause und<br />

in seinem sozialen Umfeld wohlfühlt, hat weniger Sorgen<br />

und ist allgemein zufriedener mit seinem Leben und bringt<br />

folglich auf dem Arbeitsmarkt mehr Leistung. Diese Zufriedenheit<br />

schafft keine WhatsApp-Nachricht oder kein Like<br />

auf Facebook. Der positive Effekt dieser Interaktion hält immer<br />

nur kurzfristig an. Das ist auch einer der Grundsätze der<br />

skandinavischen Lebensart: Arbeite an den Verbindungen<br />

zu Menschen, nicht an den Verbindungstechnologien. Und<br />

die Statistik gibt ihnen Recht: 78 Prozent der Dänen treffen<br />

sich mindestens einmal wöchentlich mit Freunden, Bekannten<br />

oder Verwandten. Im restlichen Europa sind es nicht einmal<br />

60 Prozent.<br />

In der neuen Weltordnung gehen zwischenmenschliche Beziehungen<br />

oft baden, obwohl man ständig über Smartphone<br />

und Co. in Kontakt steht. Aber es ist nicht der zwischenmenschliche<br />

Kontakt, der die aktive Resonanz mit sich<br />

bringt, und den Menschen zum (Über-)Leben brauchen. Der<br />

Soziologe Hartmut Rosa hat bereits beleuchtet, wie wichtig<br />

die Resonanz anderer Menschen für unsere Entwicklung ist.<br />

Dabei ist ein Like nicht ausreichend.<br />

Man kann diesen Trend auch als die Suche nach dem Glück<br />

bezeichnen. Seit jeher versucht die Menschheit die ultimative<br />

Glückformel zu finden. Die Skandinavier scheinen mit<br />

dem Hygge-Prinzip auf dem richtigen Weg zu sein. Im jährlichen<br />

Happiness Report der UNO liegen sie immer auf den<br />

vorderen Plätzen, wobei die Schweiz inzwischen den vierten<br />

Platz für sich beanspruchen konnte.<br />

Hygge-Forscher Carsten Levisen fand heraus, dass Mitglieder<br />

einer Gruppe soziale Intimität und grundlegendes Vertrauen<br />

in der Gemeinschaft aufgrund der guten Absichten<br />

der anderen Anwesenden empfinden. Ein Gefühl von Misstrauen<br />

oder andere Arten von Konflikten können laut dem<br />

Forscher dazu führen, dass kein Hygge entstehen kann.<br />

Unsere Welt ist inzwischen voll von einem derartigen Wandel.<br />

Daher nimmt der Trend immer weiter überhand – sei es<br />

die neuentdeckte Leidenschaft fürs Stricken oder das gemeinsame<br />

Kochen und Backen. Die Menschen versuchen<br />

derzeit wieder zurück in die Gemeinschaft und das nähere,<br />

soziale Umfeld zu finden. Und das nicht über Facebook,<br />

WhatsApp und Co. Dabei verteufelt Social Cocooning die<br />

Technik nicht generell. Denn erst durch die Entwicklung der<br />

neuen Technologien hat das Social Cocooning wieder an<br />

Fahrt aufgenommen. Forscher sehen auch, dass die Entwicklung<br />

einer solchen Mikrogemeinschaft wichtig ist für<br />

die Zukunft der Gesellschaft. Diese Art der Gesellschaft ermöglicht<br />

es Individuen die eigene Lebensbatterie wieder<br />

aufzuladen. Hinzu kommt, dass neue Technologien, wie etwa<br />

Online-Shopping, zum Trend beitragen. Man verkriecht<br />

sich zum Einkaufen nach Hause. Und Social Cocooning<br />

befeuert die Entwicklung von Smart Home. Denn laut den<br />

Forschern von iHomeLab der Universität Luzern sorgen<br />

smarte Technologien dafür, dass unsere eigenen vier Wände<br />

besser auf uns reagieren und der Wohlfühlfaktor somit<br />

noch einmal steigt.<br />

Inzwischen zählt auch das Thema Nachhaltigkeit zum Social<br />

Cocooning. Denn die Menschen, die sich zu den alten Wurzeln<br />

bekennen, legen ebenso Wert auf Genuss und nachhaltigen<br />

Konsum. Das kann vor allem im Upcycling-Trend<br />

festgemacht werden. Dabei wird alten Gegenständen oder<br />

Materialen eine neue Aufgabe zuteil. Auch die Rettung von<br />

32


F<br />

Lebensmitteln nimmt einen immer grösseren Platz ein – auf<br />

Foodsharing-Plattformen kann man noch gute Lebensmittel<br />

einfach mit anderen tauschen, ehe sie in der Tonne landen<br />

(zum Beispiel, wenn man in den Urlaub fährt). Und Hygge<br />

hält immer mehr Einzug in die Möbelhäuser und Deko-Geschäfte:<br />

Kerzen, kuschelige Decken, fluffige Kissen<br />

oder Kochutensilien – der Einzelhandel hat den Trend aufgeschnappt<br />

und kommerzialisiert.<br />

© bernardbodo/Fotolia<br />

Hygge-Experte Carsten Levisen ist aber davon überzeugt,<br />

dass man das Gefühl nicht kaufen kann. Für ihn passt der<br />

kommerzielle Gedanke nicht zum Grundglauben des Hygge:<br />

alle sind gleich, ob arm oder reich, und negative Gedanken<br />

blieben draussen. Geld und Konsum passen da nicht so<br />

recht rein.<br />

HYGGE ENTSTAND IN EINER ZEIT DES UMBRUCHS<br />

Wer Hygge verstehen will, muss tief in die dänische Kultur<br />

eintauchen: Nikolai Frederik Severin Grundtvig ist ein dänischer<br />

Denker, der die Kultur nachhaltig beeinflusst hat. Er<br />

galt als rastloser Leser und Schreiber. Sein Wirken fiel in eine<br />

Zeit der Veränderungen in Dänemark. Die Aufklärung zog<br />

in das Land und die deutsche Romantik inspirierte auch in<br />

Dänemark zahlreiche Künstler zu ihren Werken. <strong>18</strong>64 verlor<br />

Dänemark im deutsch-dänischen Krieg Schleswig und Holstein<br />

an Deutschland und damit fast die Hälfte der Bevölkerung.<br />

Diese drei Ereignisse veranlassten Grundtvig dazu,<br />

vermehrt über die Werte des Humanismus zu sprechen. Das<br />

zeigte sich nicht nur in seinem Kampf für die Demokratie,<br />

sondern auch sein Einsatz für den liberalen Protestantismus.<br />

Er war einer der Gründerväter der Volkshochschulen – folkehøjskole<br />

–, die Bildung frei von Prüfungen und Noten<br />

vorsahen. Die Schule sollte eine Ergänzung zum gängigen<br />

Schulsystem zur freien Selbstentfaltung sein. Dennoch liess<br />

Grundtvig der Gemeinschaftsgedanke nicht los. Beeinflusst<br />

von den beiden deutschen Romantikern Johann Gottfried<br />

Herder und Johann Gottlieb Fichte entwickelte er ein national-romantisches<br />

Bewusstsein. Er verfolgte damit auch die<br />

Idee, dass jedes Volk auserwählt ist, einer bestimmten Aufgabe<br />

zu folgen. Die Dänen waren nach seiner Ansicht „das<br />

Herzensvölkchen des lieben Gottes“, dessen Aufgabe es ist<br />

eine Einheit durch Liebe und Sanftmut zu schaffen. Nach<br />

Grundtvigs Auffassung war das Ideal-Hygge die himmlische<br />

Ewigkeit und das Ziel im weltlichen Leben zu versuchen,<br />

diesem möglichst nahezukommen. Dafür tun die Dänen<br />

alles. Welche Regeln für einen hyggeligen Abend gelten, erfahren<br />

Sie in unserem Kasten.<br />

DIE FÜNF HYGGE-REGELN DER SKANDINAVIER<br />

1. Kein Verstellen: Bleiben Sie immer Sie selbst.<br />

Ein Grundgedanke von Hygge ist, dass keiner<br />

an gegriffen wird und Sie selbst auch niemanden<br />

angreifen, sondern jeder so sein kann, wie er ist.<br />

2. Keine Kontroversen: Themen wie etwa Politik<br />

sind meist ernst, führen zu unterschiedlichen Meinungen<br />

und Streitigkeiten. Solche Themen haben<br />

bei einem Hygge-Treffen nichts verloren. Es ist eine<br />

dramafreie Zeit, bei der es darum geht, gemeinsam<br />

zu essen und die Gesellschaft zu geniessen.<br />

3. Ein Team: Jeder trägt zu einem Hygge-Treffen<br />

etwas bei. Anders als bei uns Mitteleuropäern wird<br />

bei einem gemeinsamen Abend mit Freunden zusammen<br />

gekocht, sodass sich keiner alleine um alles<br />

kümmern muss. Jeder trägt das dazu bei, was er kann.<br />

4. Ein Zufluchtsort: Hygge-Zeit soll vor allem ein<br />

Schutz vor zu viel Karrierebestrebungen, Geld, Er -<br />

reichbarkeit und Materialismus sein. Es ist ein Ort,<br />

an dem jeder entspannen kann und die Probleme<br />

vor der Türe warten lässt.<br />

5. Begrenzte Zeit: Machen Sie sich bewusst,<br />

dass die Hygge-Zeit begrenzt ist. So fällt es leichter,<br />

Probleme, Urteile und andere schlechte Angewohnheiten<br />

für einen Moment zu vergessen und sich<br />

wirklich auf das Beisammensein zu konzentrieren<br />

und die gemeinsame Zeit zu geniessen.<br />

33


SOCIAL MEDIA<br />

ALLES RUND UM DAS THEMA<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

© bongkarn/Fotolia<br />

Die Schweizer Bloggerszene ist noch dünn<br />

besiedelt, was Nachhaltigkeits- und Umweltblogs<br />

angeht. Die Lücke versucht das<br />

Schweizer Telekommunikationsunternehmen<br />

Swisscom mit dem unternehmenseigenen<br />

Nachhaltigkeitsblog zu schliessen.<br />

Der Blog ist Teil des Bluewin-Portals und entstand im<br />

Rahmen der Corporate Social Responsibility des Unternehmens.<br />

Es beleuchtet und diskutiert verschiedene Themen<br />

im Bereich Nachhaltigkeit. Der Themenschwerpunkt liegt<br />

dabei natürlich auf Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />

Dennoch vermittelt der Blog einen guten<br />

Überblick über Umweltschutz, Ressourcenschonung, Apps<br />

und Co.<br />

Der Leser findet Tipps & Tricks zum Sparen von Energie<br />

und Ressourcen. Es gibt Vergleiche zwischen analogen<br />

und digitalen Methoden und deren Umweltbilanz. Unternehmen,<br />

die umweltschädliche Produkte herstellen, werden<br />

kritisch beleuchtet. Umweltfreundliche Alternativen<br />

werden vor gestellt. So hat sich das Experten-Team beispielweise<br />

mit Smartphones auseinandergesetzt und auf gezeigt,<br />

welche Geräte besonders umweltschädlich sind.<br />

In einem Videobeitrag wird als Alterative zum ständig<br />

wechselnden neuen Gerät ein Modul-Handy gezeigt, das<br />

sich immer wieder neu zusammenbauen lässt. Für jeden<br />

ist etwas dabei. Die Texte sind verständlich geschrieben.<br />

Neben dem Blog führt das Experten-Team einen Newsletter,<br />

der ebenfalls Tipps und Tricks sowie News zum Thema<br />

enthält.<br />

Einziges Manko: Die Navigation durch ältere Beiträge ist<br />

schwierig. Auf der Startseite werden je Rubrik die fünf neuesten<br />

Beiträge angezeigt. Einen Link zum Archiv der Rubrik<br />

gibt es nicht. Man muss sich selbst mühsam ältere Beiträge<br />

über die Suchfunktion zusammen suchen oder greift auf<br />

die Beitragsempfehlungen an der Seite eines jeden Beitrags<br />

zurück.<br />

›› https://www.bluewin.ch/de/leben/nachhaltigkeitsblog.html<br />

34


F<br />

BEST OF<br />

SOCIAL MEDIA<br />

Auf dieser Seite stellen wir Ihnen<br />

jeden Monat die beliebtesten Social<br />

Media-Posts vor. Das neue Jahr hat<br />

viele Lacher zu bieten.<br />

© Antonioguillem/Fotolia<br />

Ikea hat für Schwangere eine besondere Überraschung:<br />

Wer auf die Anzeige pinkelt und ein positives Ergebnis hat,<br />

bekommt ein Kinderbett günstiger.<br />

Quelle: Screenshot<br />

Die Schokoladen-Hersteller sind für ihre Fake-Sorten bekannt.<br />

Und sorgen damit immer wieder für lustige und süsse Abwechslung.<br />

Dieses Mal bekommt der schwedische Möbelriese<br />

sein fett weg. Bekommt aber direkt einen Konter von IKEA.<br />

Quelle: Ritter Sport<br />

Neurjahrsvorsätze tragen wie jedes Jahr zur Belsutigung<br />

bei. Kleiner Tipp: versuchen Sie es mal mit dem Gegenteil.<br />

Hat ja bisher auch immer geklappt.<br />

Quelle: https://twitter.com/stoewer/status/946615257769881601<br />

Donald Trump und Kim Jong Un haben mit dem<br />

Grössen vergleich ihrer Raketenknöpfe im Netz für Spott<br />

gesorgt.<br />

Quelle: https://twitter.com/kefer83512/status/948553438920572929<br />

35


SOCIAL MEDIA<br />

WENN EIN KÜNSTLICHES HIRN<br />

IM DROGENRAUSCH IST<br />

Künstliche Intelligenz zieht jetzt auch in der<br />

Kunst ein. Google versetzt seine Künstliche<br />

Intelligenz (KI) in den Tiefschlaf und lässt sie<br />

träumen. Die Bilder erinnern an einen irren<br />

Drogentrip.<br />

Entwickler bei Google haben ein Netz aus künstlichen Neuronen<br />

erschaffen, um einen Blick auf die künstliche Intelligenz<br />

werfen zu können. Als Basis dient der Algorithmus,<br />

der es Google-Nutzern erlaubt, mittels eigener Bilder ähnliche<br />

Bilder zu suchen.<br />

Das Netzwerk besteht aus zehn bis 30 gestapelten Schichten<br />

künstlicher Neuronen. Ein Bild wird in die Eingabeschicht<br />

geladen. Diese steht in Verbindung mit der nächsten<br />

Schicht und diese wiederum mit der nächsten – bis die<br />

Ausgabeschicht erreicht ist. Für die Entwickler war es eine<br />

Herausforderung, zu begreifen, was in jeder Schicht vor sich<br />

geht. Durch „Training“ der einzelnen Schichten war es möglich,<br />

dass immer höherwertige Merkmale des Bildes extrahiert<br />

und identifiziert werden konnten. Das Training bestand<br />

darin, der KI immer wieder Bilder zu bestimmten Objekten<br />

zuzuspielen.<br />

Jede Ebene übernimmt dabei eine eigene Aufgabe. So ist<br />

eine Ebene für das Suchen von Ecken und Kanten verantwortlich,<br />

eine andere sucht nach bekannten Formen<br />

wie einer Tür oder einem Blatt. Die letzten Schichten sind<br />

für die Zusammenführung der Informationen aus den vorherigen<br />

Schichten zuständig. So kommt es, dass das künstliche<br />

Netz sehr viele Informationen zu dem Bild sammelt<br />

und damit eigene, neue Bilder erzeugen kann. Doch die<br />

Entwickler kamen schnell zu dem Schluss, dass das künstliche<br />

Netzwerk andere Dinge sucht und wahrnimmt als<br />

gedacht. Im besten Fall spuckt die KI die Information aus,<br />

die tatsächlich auf dem Bild zu sehen ist. Geht man jedoch<br />

weiter und leitet das Netzwerk an nach dem Sinn des Bildes<br />

zu suchen, kommen ganz neue Eindrücke zustande. Und<br />

diese Interpretationen sind unseren manchmal gar nicht so<br />

unähnlich. Nimmt man zum Beispiel eine Wolkenformation,<br />

ist es oft der Fall, dass wir Menschen darin gewisse Formen<br />

oder Figuren erkennen, wie zum Beispiel einen Vogel. Spielt<br />

man ein solches Bild in das künstliche Neuronennetzwerk<br />

ein und gibt den Befehl „Was auch immer du siehst, zeig<br />

mir mehr davon!“, wird die künstliche Intelligenz die Optik<br />

des Vogels verstärken. Das passiert in jeder Schicht – zum<br />

Schluss ist anstelle der Wolke wirklich ein Vogel erkennbar,<br />

der scheinbar aus dem Nichts entstanden ist. Das wird vor<br />

allem dadurch erzielt, dass eine Schicht überstimuliert wird<br />

und so bestimmte Interpretationen noch einmal verstärkt<br />

werden. So passiert es, dass die KI von Google auch Bilder<br />

und Formen sieht, die eigentlich gar nicht da sind. Ähnlich<br />

verhält es sich mit menschlichen Nervenzellen auf einem<br />

Drogentrip – weswegen die künstliche Kunst stark an LSD-<br />

Halluzinationen erinnert.<br />

Wir haben unser letztes<br />

Cover durch Googles<br />

Deep Dream geschickt:<br />

Vielleicht erkennen Sie<br />

den kleinen Hund, den<br />

die KI gesehen hat?<br />

36


F<br />

Wir Menschen sehen in Wolkenformationen ab und an Formen und Figuren.<br />

Die KI nimmt diese ebenfalls war und zeichnet einen komplett neuen Himmel.<br />

Im Rausch erschafft<br />

die KI auch Fabelwesen<br />

wie den „Hundefisch“.<br />

Die Entwicklung von Google und die entstandenen Bilder<br />

verbreiteten sich damals schnell im Netz. Daraufhin hat das<br />

Unternehmen den „Deep Dream“-Algorithmus (teilweise<br />

auch in Anlehnung an den gleichnamigen Film „Inceptionism“<br />

genannt) öffentlich zugänglich gemacht. Der Name<br />

leitet sich aus der Grundidee der Forscher ab: Was künstliche<br />

Intelligenzen träumen würden. Mit dem öffentlichen<br />

Algorithmus kann inzwischen jeder seine eigene „Artificial<br />

Art“ erschaffen. Die surrealen Bilder scheinen auf den ersten<br />

Blick total abwegig zu sein, machen aber deutlich, wie<br />

künstliche Intelligenz heute „denkt“. Und wenn man ehrlich<br />

ist, so abwegig sind die Darstellungen oftmals gar nicht.<br />

Wenn man selbst in den seltenen Genuss kommt, sich an<br />

den Traum aus der vergangenen Nacht zu erinnern, sind die<br />

Bilder auch oft mehr als nur surreal. Dass menschliche<br />

Wahrnehmung in andere Sphären abdriften kann, bewiesen<br />

in der Vergangenheit auch schon einige Künstler.<br />

Manchmal irren sich die Maschinen bei den Ergebnissen<br />

noch, aber der Lern- und Trainingsprozess ist noch nicht abgeschlossen.<br />

Das Wissen der KIs wird immer weiter wachsen.<br />

Google Deep Dream zeigt nur die Momentaufnahme<br />

der heutigen Zeit.<br />

Wie weit die Entwicklung noch gehen wird, ist schon heute<br />

erahnbar. Nicht nur, dass man sehen kann, wovon Googles<br />

KI nachts träumt, inzwischen lässt sich auch ein Rembrandt<br />

nachbauen. Das Projekt „The Next Rembrandt“ – eine Zusammenarbeit<br />

von Microsoft, TU Delft, Museen Mauritshuis,<br />

Rembrandthuis und der Grossbank ING – machte es dank<br />

3D-Druck und KI möglich einen Rembrandt zu „malen“, der<br />

den Originalen verblüffend ähnlich sah. Dafür wurde im<br />

Vorfeld der Stil des Künstlers genau analysiert und der Computer<br />

mit den entsprechenden Informationen gefüttert.<br />

37


SOCIAL MEDIA<br />

FÜNF JAHRE LEBEN WIR<br />

FÜR FACEBOOK, TWITTER UND CO.<br />

Die Schweizer leben im Schnitt rund 84<br />

Jahre. Alltägliche Dinge nehmen im Tagesablauf<br />

nicht sonderlich viel Zeit ein.<br />

Aber über die Jahrzehnte kommt einiges<br />

zusammen. Womit verbringen die Schweizer<br />

ihre Lebenszeit?<br />

116 Minuten VERBRINGEN<br />

WIR IM SCHNITT JEDEN TAG AUF SOZIALEN<br />

PLATTFORMEN.<br />

MIT 40 Minuten TÄGLICH<br />

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MIT 7 Jahren + 8 Monaten<br />

LIEGT NUR NOCH DAS FERNSEHEN WEITER<br />

VORNE.<br />

© tynyuk/Fotolia<br />

1Jahr + 3 Monate<br />

VERBRINGEN WIR MIT FREUNDEN, BEKANNTEN<br />

UND VERWANDTEN.<br />

IN 5 Jahren + 4 Monaten<br />

KÖNNTEN WIR 32 MAL<br />

ZUM MOND UND ZURÜCK<br />

FLIEGEN ODER DEN MOUNT<br />

EVEREST BESTEIGEN,<br />

FAST VIER MAL ÜBER<br />

DIE CHINESISCHE MAUER<br />

GEHEN UND 10‘000<br />

MARATHONS LAUFEN.<br />

© grumpybox/Fotolia<br />

38


F<br />

12 Jahre VERBRINGEN WIR MIT REDEN.<br />

DAVON GEHT ES 10 Monate<br />

LANG UM KLATSCH UND TRATSCH.<br />

© aklionk, niroworld/Fotolia<br />

© yindee/Fotolia<br />

9 Jahre VERBRINGEN WIR<br />

BEI DER ARBEIT.<br />

2 Monate VERBRINGEN WIR<br />

MIT KÜSSEN.<br />

2,5 Jahre TELEFONIEREN WIR.<br />

200 Tage STEHEN WIR IM STAU.<br />

3,5 Jahre VERBRINGEN<br />

WIR BEIM ESSEN.<br />

DAS PUTZEN NIMMT 6 Jahre<br />

IN ANSPRUCH.<br />

RUND 24 Jahre + 4 Monate<br />

VERSCHLAFEN WIR.<br />

1 Jahr + 10 Monate<br />

DRÜCKEN WIR DIE SCHULBANK.<br />

1 Jahr SCHAUEN WIR<br />

FILME IM KINO, THEATERSTÜCKE<br />

ODER KONZERTE<br />

EIN 1/2 Jahr<br />

SITZEN WIR AUF DER TOILETTE.<br />

4 Monate SPIELEN WIR<br />

COMPUTER.<br />

1 Jahr + 7 Monate<br />

SIND WIR SPORTLICH AKTIV.<br />

© VIGE.co/Fotolia<br />

© Gstudio Group/Fotolia<br />

39


SOCIAL MEDIA<br />

MIT KLEINEM WERBE-BUDGET<br />

MÖGLICHST VIELE KUNDEN ERREICHEN<br />

© Photographee.eu/Fotolia<br />

Marketing ist wichtig, um ein erfolgreiches<br />

Unternehmen zu führen. Derzeit erlebt<br />

die Gründerszene dank Start-ups einen<br />

Aufwärtstrend. Doch oft fehlt es den<br />

Gründern an Marketingkompetenz und<br />

vor allem dem nötigen Kleingeld für eine umfassende<br />

Marketing-Kampagne. Da können soziale Netzwerke<br />

Abhilfe schaffen.<br />

Doch wer jetzt glaubt, es ist damit getan eine Profilseite des<br />

Unternehmens anzulegen, der irrt. Wer sein eigenes Unternehmen<br />

bekannt machen will, der muss interagieren. Es<br />

braucht Dialogbereitschaft. Denn nichts ist für Kunden frustrierender,<br />

als wenn sie Fragen stellen oder Kommentare<br />

abschicken und darauf keinerlei Reaktion erfolgt. Das ist<br />

schliesslich der Kern von Social Media – der Austausch mit<br />

anderen.<br />

Dieser Austausch sollte auch für Verbesserungen genutzt<br />

werden. Denn nirgends kommt man leichter an Kunden­<br />

Feedback als über die sozialen Medien. Hinzu kommt, dass<br />

man hier direkt Einfluss auf die Zielgruppe nehmen kann.<br />

Im grössten Netzwerk Facebook beispielsweise kann man<br />

Werbung und Beiträge gezielt in die richtige Zielgruppe<br />

einsteuern. Ausserdem geben die sozialen Medien die Chance,<br />

die Zielgruppe besser kennenzulernen. Man erfährt,<br />

welche Seiten sie folgen (vielleicht sogar der Konkurrenz),<br />

was ihnen gefällt und wo sie Kommentare hinterlassen.<br />

Start-ups bringen oft innovative Produkte auf den Markt.<br />

Daher ist es besonders wichtig, das Unternehmen und<br />

die Artikel vorzustellen und der Welt zu zeigen. Neben der<br />

reinen Produktpräsentation können soziale Medien auch<br />

dazu genutzt werden, die eigene Unternehmenskultur<br />

vor zu stellen. Das kann schon vor dem Verkaufsstart der<br />

40


F<br />

Produkte erfolgen. So bekommen potenzielle Kunden bereits<br />

einen guten Einblick. Man umgeht als neues Unternehmen<br />

zum Produktstart das Problem, dass die Marke<br />

oder die ange botenen Artikel im Markt noch nicht bekannt<br />

sind. Ist der Markteintritt erfolgt, erlaubt man den Kunden<br />

Rückfra gen zu stellen oder offen ihre Meinung zum Produkt<br />

abzu geben.<br />

Gerade zu Beginn, wenn jeder Rappen zweimal umgedreht<br />

werden muss, ist es besonders ärgerlich, wenn die Marketing-Massnahmen<br />

im Sande verlaufen und das Geld zum<br />

Fenster rausgeschmissen wurde. Die sozialen Plattformen<br />

bieten die Möglichkeit, Werbung an bestimmte Gruppen<br />

gezielt auszuspielen und nachzuverfolgen, ob diese wahrgenommen<br />

wurde. Gerade Facebook weiss sehr viel über<br />

seine Nutzer und macht es möglich, sehr genaue Zielgruppen<br />

für eine Anzeige zu definieren. Damit werden Streuverluste<br />

minimiert und das eingesetzte Kapital optimal<br />

ausgenutzt. Durch die genauen Auswahlmöglichkeiten bei<br />

den Anzeigen ist es ebenso möglich das Budget genau zu<br />

steuern.<br />

Influencer sind die neuen Werbebotschafter der digitalen<br />

Welt. Diese sind über soziale Kanäle am besten zu erreichen.<br />

Es ist daher wichtig, mit den passenden Botschaftern in<br />

Kontakt zu treten und herauszufinden, über welche Themen<br />

diese in ihrem Netzwerk sprechen. Wichtig ist dabei,<br />

die passenden Personen zu finden, ansonsten verläuft die<br />

Botschaft ins Leere. Wenn das Produkt besonders für den<br />

Kosmetik-Bereich interessant ist, bringt es wenig, Kontakte<br />

zu Computerexperten zu knüpfen. Beauty- oder Mode­<br />

Blogger sind da die besseren Ansprechpartner.<br />

Die Konkurrenz kann natürlich ebenfalls beobachtet werden.<br />

Welche Strategien wenden diese an? Mit welchen Influencern<br />

arbeiten diese zusammen? Wie gehen sie mit<br />

Kunden um? All das lässt sich über die Social Media-Kanäle<br />

© foxysgraphic/Fotolia<br />

TARTUP<br />

© REDPIXEL/Fotolia<br />

problemlos herausfinden. Trotz der positiven Aspekte gibt<br />

es bei dieser Marketingform auch Risiken. Wer keine gute<br />

Kundenansprache wählt oder Kundenkommentare und<br />

-an fragen nicht schnell beantwortet, kämpft schnell mit<br />

einem schlechteren Image, welches sich dann auch auf<br />

die Produkte auswirkt. Schlusse ndlich führt es zu weniger<br />

Umsatz. Auch vor den sogenannten Shitstorms muss<br />

man sich in Acht nehmen. Besonders unzufriedene Kunden<br />

neigen dazu auf den sozialen Netzwerken ihren Unmut<br />

loszu lassen. Auf diese muss besonders schnell und einfühlsam<br />

reagiert werden.<br />

Die Algorithmen der Plattformen stellen ebenfalls ein Problem<br />

dar. Auch wenn die richtige Zielgruppe bei der Schaltung<br />

ausgewählt wurde, kann es passieren, dass der Algorithmus<br />

das Unternehmen aussortiert und den potenziellen<br />

Kunden nicht anzeigt. Relevante und gute Inhalte, die viel<br />

Resonanz erhalten können diesem entgegensteuern.<br />

Sozial Netzwerke sind sehr schnelllebig. Wer es nicht schafft,<br />

permanent mit neuen Inhalten zu glänzen, wird in der<br />

Masse an Beiträgen schnell aus dem Blick verloren. Es ist daher<br />

wichtig, ständig für neuen Content zu sorgen – mit dem<br />

Teilen der Produkte alleine ist es nicht getan. Man muss<br />

aktiv mit den Kunden in Kontakt treten und diese auch mal<br />

zur Interaktion aufrufen. So schafft man es, auch langfristig<br />

präsent zu bleiben.<br />

41


HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />

WIE AUS STROM UND MAGNETEN<br />

EINE REVOLUTION ENTSTEHT<br />

Die Geschichte des Computers beginnt mit<br />

den ersten Rechenmaschinen, die zu Beginn<br />

noch einfache Rechenaufgabe übernahmen.<br />

Erste Aufzeichnungen einer solchen<br />

Rechenmaschine gab es bereits 1100<br />

vor Christus – vermutlich im indochinesischen Kulturraum<br />

ist die Abakus-Maschine entstanden. In das<br />

erste Jahrhundert vor Christus fiel auch der Computer<br />

Antik ythera.<br />

© elen09/Fotolia<br />

Eine Zahnradkonstruktion diente<br />

zur Bestimmung der Sternenlaufbahn.<br />

Seither gab<br />

es viele weitere Rechenmaschinen,<br />

die<br />

mittels Zahnrad, Wasser<br />

oder Lochkarten betrieben<br />

wurden. Es gab kaum einen Mathematiker, der sich<br />

nicht an solch einer Maschine versucht hatte. Besonders die<br />

Lochkartensysteme kamen lange Zeit zum Einsatz. Durch<br />

die Löcher wurde ein elektrischer Kontakt angeschlossen.<br />

Je nachdem an welcher Stelle sich das Loch befand, stand<br />

dies für einen anderen Befehl, eine Zahl oder einen Buchstaben.<br />

Mit der Entwicklung der Computer wird heute allerdings<br />

meist nur einer in Verbindung gebracht: Konrad Zuse. Das<br />

liegt sicherlich vor allem an der Tatsache, dass er den ersten<br />

Rechner erfand, der mit Binärzahlen arbeitete. Noch heute<br />

laufen Computer dank des Binärcodes. Es handelt sich dabei<br />

um einen Code, der Informationen durch Sequenzen<br />

von zwei verschiedenen Symbolen – im Falle der Computer<br />

die Zahlen 1 und 0 – darstellt. Metallplättchen steuerten<br />

die Schaltung zwischen 1 und 0, indem sie Stifte in die ent­<br />

CHRONIK<br />

<strong>18</strong>32 wird das Prinzip<br />

der analytischen Ma schi ne<br />

von Charles Babbage<br />

entwickelt. Sie besteht<br />

aus den Kompo nenten<br />

Rechen- und Steuerwerk,<br />

Speicher, Ein- und Aus -<br />

gabe sowie Programmsteuerung.<br />

Erste Parallelen<br />

zu heutigen Computern<br />

sind damit erkennbar.<br />

1932<br />

<strong>18</strong>87<br />

<strong>18</strong>87 entwickelt Herman<br />

Hollerith das „Hollerith<br />

Electric Tabulating System“,<br />

welches erstmals zur Volkszählung<br />

drei Jahre später<br />

eingesetzt wird. Seine<br />

Firma „Tabu lating Machine<br />

Company“ wird später<br />

zum bekannten Computer-und<br />

Software -<br />

hersteller „IBM“.<br />

© ~ Bitter ~/Fotolia<br />

© Klaus Eppele/Fotolia<br />

1928 wird das erste Magnetband<br />

zur Datenspeicherung<br />

produziert.<br />

1928<br />

Lord Byrons Tochter,<br />

Ada King, schreibt die<br />

Berechnungsprogramme<br />

für die analytische<br />

Maschine und geht somit<br />

als erste Programmi ererin<br />

in die Geschichte ein.<br />

1910 wird eine Schreibmaschine<br />

erstmals erfolgreich<br />

mit einer Rechenmaschine<br />

verbunden.<br />

Von nun an können die<br />

Rechenergebnisse direkt<br />

auf Papier gedruckt werden.<br />

Im gleichen Jahr wird die IBM-<br />

Lochkarte eingeführt. Die<br />

80-spaltige Karte mit rechteckigen<br />

Löchern repräsentiert<br />

die Datenbits. Sie ist jahrzehntelang<br />

der Standard für<br />

die Speiche rung und Aufzeichnung<br />

von Daten.<br />

© Juulijs/Fotolia<br />

1910<br />

©Waldon Fawcett. Library<br />

of Congress<br />

© zionbalkon/Fotolia<br />

42


F<br />

© Udo Bojahr/Fotolia<br />

sprechende Position schoben.<br />

Bei Zuses Maschine Z1 kam<br />

es allerdings öfters zu Ausfällen,<br />

da die Stifte sich verhakten<br />

oder ganz aus fielen.<br />

Die anfangs noch mechanische<br />

Konstruktion wurde<br />

ab dem Mo dell Z3<br />

elek tronisch gesteuert.<br />

Auch wenn die Rechner<br />

von Zuse als Vor rei ter der<br />

heutigen Computertechnologie gelten,<br />

kann man sie mit den heutigen Ge räten kaum noch vergleichen.<br />

Die Z-Rechner waren gross und schwer – das<br />

Modell Z3 wog eine Tonne, war so gross wie ein Wohnzimmerschrank,<br />

beherrschte die Grundrechenarten und<br />

konnte Wurzelziehen. Die maximale Speichergrösse umfasste<br />

64 Worte. Für einfache Rechenaufgaben brauchte<br />

die Maschine drei Sekunden. Die Rechenaufgabe wurde<br />

in aufwendiger Handarbeit als Filmlochstreifen eingegeben.<br />

Für die breite Masse war das Gerät aufgrund des Preises<br />

nicht geeignet. Der Wert betrug etwa 105‘000 Franken.<br />

Darauf folgten weitere Rechenmaschinen wie ENIAC<br />

und der Mark I. Die Entwicklung der Computertechnik<br />

nahm aber erst mit der zweiten und dritten Generation<br />

Schwung auf. Entscheidend dafür war unter anderem<br />

die Erfindung des Transistors. Zuvor wurden die Maschi ­<br />

nen mit Elektronenröhren betrieben. Diese waren jedoch<br />

fehler anfällig. Hinzu kamen der hohe Stromverbrauch und<br />

die recht kurze Lebensdauer. Mit der Entwicklung der<br />

Transistoren wurden die Computer nicht nur rentabler und<br />

billiger, sie wurden auch schneller, da sie 100 Mal schneller<br />

schalteten. ›<br />

1932<br />

1938<br />

Der Trommelspeicher<br />

wird von Gustav Tau -<br />

schek erfunden und ist<br />

in den 1950er- bis<br />

1960er-Jahren eine<br />

verbreitete Technologie.<br />

Dadurch wird das<br />

Abrufen von Daten<br />

schneller.<br />

Der erste Rechner mit<br />

Lochkartensteuerung<br />

DEMOMAG D 11<br />

ermöglicht 1932 die<br />

Lösung von Kettenaufgaben.<br />

© Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek<br />

1935<br />

Howard Hathaway Aiken<br />

findet keine genauen Lösungen<br />

in seinem Forschungsgebiet<br />

mit Differenzialgleichungen.<br />

Deswegen<br />

entwickelt er 1935<br />

einen Grossrechner. IBM<br />

kann er für seine Idee<br />

gewinnen. Vier Jahre<br />

später kommt der ASCC<br />

(Automatic Sequence<br />

Controlled Calculator)<br />

nach Harvard. Er trägt<br />

den Namen Mark I.<br />

1936<br />

© Deutsches Museum<br />

Der Deutsche Konrad Zuse<br />

entwickelt mit dem Z1 1938<br />

die erste binär rechnende<br />

Maschine. Später folgten Z2<br />

und Z3. Letztere ist die erste<br />

elektromagnetische und frei<br />

programmierbare Rechenmaschine.<br />

1936 entwickelt Paul Eisler<br />

die erste Leiterplatte als<br />

Teil eines Radios. Die Techno<br />

logie wird vom US-Militär<br />

übernommen, ehe sie<br />

1948 für den Handel freigegeben<br />

wird. Leiterplatten<br />

finden sich auch heute<br />

noch in den Computern.<br />

1938 Claude Shannon<br />

entwickelt den Binärcode.<br />

Dafür wendet er<br />

die Boolesche Algebra<br />

auf das Dualsystem<br />

und die elektronische<br />

Schaltung an.<br />

1943<br />

Der erste elektronische<br />

Rechner ENIAC (Electronic<br />

Numerical Integrator<br />

Analyzor and Computer)<br />

soll 1943 der Artillerie bei<br />

der Berechnung der Flugbahnen<br />

helfen. Ähnlich wie<br />

bei Telefonvermittlungsstellen<br />

funktioniert die Programmierung<br />

mittels Umstecken<br />

und Umlöten von<br />

Drähten. Allerdings sind<br />

die Geräte dadurch anfällig<br />

für Störungen. Hinzu<br />

kommen der hohe Stromverbrauch<br />

und die Wärmeentwicklung.<br />

Das Problem<br />

kann erst mit der Erfindung<br />

der Transistoren im Jahr<br />

1947 gelöst werden.<br />

© Steve Simmons UK/<br />

Fotolia<br />

Colossus wird im Zweiten<br />

Weltkrieg 1943 eingesetzt,<br />

um verschlüsselte Botschaften<br />

der Deutschen zu decodieren.<br />

43


HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />

© Jemastock/Fotolia<br />

Diese Transistoren waren kleiner und konnten somit leichter<br />

verbaut werden. Die Weiterentwicklung der Transistoren-Computer<br />

führte bald zu einer Aufspaltung in zwei<br />

Computerbereiche.<br />

Auf der einen Seite gab es die wirtschaftlichen Computer,<br />

die vornehmlich auf Datenverarbeitung und hohen Speicherplatz<br />

ausgelegt waren. Auf der anderen Seite stand<br />

die Wissenschaft mit den teuren, aber schnellen Super-<br />

Com putern. Ein weiterer entscheidender Fortschritt war<br />

die integrierte Schaltung. Dabei wurden alle Elemente des<br />

Rechners auf einem Chip angebracht. Bis heute ist diese<br />

Technologie im Einsatz, wobei sie über die Jahre immer kleiner<br />

und feiner wurde. Der Vorteil der Chiptechnik war die<br />

Möglichkeit, diese wie am Fliessband zu bauen, da sie immer<br />

die gleichen Bausteine enthielten. Durch die immer<br />

kleiner werdenden Chips wurden die Wege immer kürzer<br />

und die Computer damit schneller und kleiner.<br />

Lange Zeit waren Kernspeicher das bevorzugte Speichermedium.<br />

Dabei wurden kleine Eisenringe an einem Geflecht<br />

von Datenleitungen aufgezogen und nutzten damit<br />

die Eigenschaft, den Strom zu magnetisieren. Dazu wurde<br />

die Hälfte des nötigen Stroms über die Leitungen geschickt.<br />

An den Knotenpunkten reichte er aus um zu magnetisieren<br />

oder entmagnetisieren. Das gleiche Prinzip wurde beim<br />

Auslesen der Daten angewendet, jedoch wurde hierbei auf<br />

einer dritten Leitung, der Leseleitung, Strom eingeleitet.<br />

Im Anschluss musste die Information erneut geschrieben<br />

werden. Zum Auslesen des Speichers wurden 500 bis 1‘000<br />

Nanosekunden benötigt. Dadurch, dass der Speicher nichtflüchtig<br />

war, gingen keine Informationen nach dem Ausschalten<br />

verloren. Einziger Nachteil der Technologie: Die<br />

Speicher wurden in Handarbeit hergestellt und waren deswegen<br />

sehr teuer. Hinzu kam, dass der Speicher nicht mit<br />

den restlichen Komponenten schrumpfen konnte, da eine<br />

1948<br />

1964 1967<br />

Der erste mechanische<br />

Taschenrechner Curta<br />

kann 1948 mittels<br />

Schiebereglern und<br />

Kurbel Berechnungen<br />

durchführen. Er ist klein<br />

genug, um überall mitgeführt<br />

zu werden.<br />

© jemey/Fotolia<br />

Die Manchester Small-<br />

Scale Experimental<br />

Machine war der erste<br />

Computer, der ein gespeichertes<br />

Programm<br />

ausführte.<br />

© IBM<br />

1956<br />

1956 erobert IBM mit<br />

dem RAMAC (Random<br />

Access Method of Accounting<br />

and Control)<br />

die Datenspeicherung.<br />

Die weltweit erste Magnetfestplatte<br />

ist so gross<br />

wie zwei Kühlschränke<br />

und hat eine Kapazität<br />

von zehn Megabit und<br />

wiegt zehn Tonnen.<br />

1964 kündigt IBM<br />

das erste Betriebssystem<br />

(OS/360), das direkten<br />

Zugriff auf Massenspeicher<br />

ermöglicht und<br />

mit mehreren Geräten<br />

kompatibel ist, an.<br />

© Andrew Klimkin/Fotolia<br />

Die Floppy-Disc kommt<br />

1967. Sie wird für IBM<br />

entwickelt und ermöglicht<br />

das Laden von<br />

Microcodes.<br />

Mit dem IBM 604 kommt<br />

der erste kommerziell<br />

erfolgreiche, elektronische<br />

Rechner auf den<br />

Markt. Mit 5‘000<br />

verkauften Exem<br />

plaren werden viele<br />

Unternehmen in die elektronische<br />

Berechnung<br />

eingeführt.<br />

1959 1969<br />

Der IBM 1401 ist 1959<br />

der erste bezahlbare<br />

und universelle Business-<br />

Computer. Mit 10‘000<br />

Stück ist er der beliebteste<br />

Computer der<br />

1960er-Jahre.<br />

1965<br />

Der erste erfolgreiche<br />

Minicomputer ist der<br />

PDP-8 aus den Jahr 1965.<br />

Er hat einen Arbeitsspeicher<br />

von 6 Kilobit und<br />

kann auf 48 erhöht<br />

werden.<br />

Zwei Jahre später folgt<br />

ein noch kleinerer<br />

Minicomputer, der Data<br />

General Nova. Er ist so<br />

klein, dass er in ein<br />

Rack-Regal passt.<br />

44


F<br />

Herstellung ab einer gewissen Grösse nicht<br />

mehr umsetzbar war. Ab den 1970er-Jahren<br />

wurde der Kernmagnetspeicher mit dem Magnetblasenspeicher<br />

ergänzt. Das neue Speichermedium<br />

war zwar kostengünstiger und konnte<br />

in kleineren Ausführungen gebaut werden, aber es war<br />

auch langsamer. Denn die Blasen wurden seriell ausgelesen.<br />

Die bis heutige verwendete RAM-Technologie ist auf<br />

Basis der Halbleiterelemente eingeführt worden. Diese bestanden<br />

aus Transistoren und Kondensatoren. Dies ermöglichte<br />

eine grosse Datenmenge auf weniger Platz.<br />

Das Aufkommen der Halbleiterelemente sorgte allerdings<br />

dafür, dass ein unveränderlicher Speicher mit verbaut werden<br />

muss, denn die Speicherung im RAM erfolgte nur temporär.<br />

Dies ist möglich, indem man bei der Herstellung des<br />

Speichers Leitungen gezielt ausblendet – so entstand der<br />

ROM-Speicher.<br />

© Maaster °[-.-]°/Fotolia<br />

Als Datenspeicher dienten zunächst<br />

Trommelspeicher, auf denen ein magnetisches<br />

Material aufgebracht wurde.<br />

Diese ermöglichten es, Programme abzurufen,<br />

ohne zuvor die Hardware zu verändern. Später wurden die<br />

Trommeln um Bänder ergänzt und ermöglichten so eine<br />

Datenspeicherung mit mehreren Megabytes. Zum Wechseln<br />

der Bänder waren drei Personen nötig. Noch heute<br />

werden Bänder in Grosscomputern ausgetauscht – diese<br />

Arbeit wird aber inzwischen von Robotern übernommen<br />

und die Bänder umfassen mehrere Terabyte. Später folgten<br />

Plattenspeicher. Eine magnetische Schicht wurde auf mehrere<br />

Platten aufgebracht. Ein Lesekopf las die Daten auf jeder<br />

einzelnen Platte aus. Erst Mitte der Siebzigerjahre erfand<br />

IBM die heutige Form der Festplatte. Die Probleme mit<br />

Kapazität und Geschwindigkeit wurden durch einen auf<br />

einem Luftpolster schwebenden Lesekopf gelöst. ›<br />

1970<br />

1978<br />

© yod77/Fotolia<br />

1970 wird RAM (Arbeitsspeicher)<br />

erfunden.<br />

Der erste dem heutigen PC<br />

ähnliche Computer wird<br />

in diesem Jahr von CTl<br />

(Terminal Computer Cooperation)<br />

hergestellt.<br />

Er bringt im Zuge dessen<br />

den x86 CPU-Standard<br />

auf den Markt, der lange<br />

im Einsatz war.<br />

© DB Microsoft HO<br />

1975<br />

1975 Bill Gates und Paul<br />

Allen gründen Traf-O-<br />

Data – später benennt sich<br />

die Firma in Microsoft um.<br />

© BY-SA 4.0<br />

Das erste Textverarbeitungsprogramm<br />

ist 1978<br />

WordStar. Es bietet aber<br />

noch WYSIWYG (What<br />

You See Is What You Get)<br />

an.<br />

© rebelpilot<br />

1981<br />

1981 kommt der erste PC<br />

von IBM auf den Markt.<br />

Die damals noch kleine<br />

Firma Microsoft liefert<br />

das Betriebssystem<br />

MS-DOS.<br />

© BY-SA 3.0<br />

1982<br />

Der erste Computervirus<br />

befällt<br />

1982 den Apple.<br />

Sony und Philips entwickeln<br />

die Compact Disc (CD)<br />

als weiteres Speichermedium.<br />

© jabiru/Fotolia<br />

1971 1976<br />

1971 produziert INTEL<br />

den ersten Mikroprozessor.<br />

1976 gründen Steve Jobs<br />

und Steve Wozniak Apple.<br />

Kurz darauf bauen sie<br />

den ersten Apple-Computer.<br />

Die 3,5-Zoll-<br />

Diskette wird entwickelt<br />

und ist bis Ende<br />

des 20 Jahrhun derts<br />

der übliche Standard.<br />

© Lena Balk/Fotolia<br />

45


HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />

1010010001000010000010<br />

Die ersten Hacker tauchten bereits in den 1950er-Jahren auf.<br />

Damit waren in erster Linie computer- oder technikaffine<br />

Studenten gemeint. Den Begriff Hacker prägte eine Studentenvereinigung<br />

am Massachusetts Institute of Technology.<br />

Die Mitglieder des TMRC (Tech Model Railraod Club)<br />

tüftelten an elektronischen Bauteilen für Modelleisenbahnen.<br />

Daher stammte auch der Urbegriff – „hack“ beschreibt<br />

im Englischen Lösungen für ein technisches Problem. So<br />

kam es, dass sich die Mitglieder bald Hacker nannten.<br />

Eigentlich steht das Wort vorrangig für geschickte Tüftler –<br />

was heutige Hacker meist auch sind.<br />

Der erste Heimcomputer war anfangs noch kein vollständiger<br />

Computer. Er bestand lediglich aus dem nackten Rechner<br />

ohne Massenspeicher oder ähnlichen Zusatzmodulen.<br />

Dafür musste er an den Fernseher angeschlossen werden.<br />

Es gab bis dato nur das BASIC-System, dass von einer ROM<br />

aus gestartet wurde und lediglich das einfache Programmieren<br />

oder Spielen ermöglichte.<br />

Zu Beginn des Computerzeitalters erfolgte die Programmierung<br />

durch Hardware-Verdrahtungen. Laut Legende<br />

stammt aus dieser Zeit auch die Bezeichnung „Bug“ für<br />

einen Programmierfehler. Ein Insekt habe sich damals angeblich<br />

in einer der Steckverbindungen versteckt und so zu<br />

einem Kurzschluss geführt. Das Umstecken der Leitungen<br />

war auf Dauer zu umständlich. Als man entdeckte, dass<br />

man auf einem Speicher Programme zur Ausführung ablegen<br />

konnte, wurden die ersten „richtigen“ Programmiersprachen<br />

entwickelt. Zunächst nutzten diese die binäre<br />

Form – 0 und 1. Diese wurde mit Kippschalter gelöst. Die 1<br />

stand für an, die 0 für aus. Mit der Zunahme der Speicherkapazitäten<br />

der Computer wurden auch die Programmiersprachen<br />

weiterentwickelt. So kam es, dass das Hexadezimal<br />

system eingeführt wurde. Es vereinfacht die Eingabe der<br />

1984<br />

1993<br />

1983<br />

1983 ist der Commodore<br />

C64 der erste bezahlbare<br />

Computer.<br />

Im gleichen Jahr kommt<br />

der Vorläufer des Mobile<br />

Computing von Compaq<br />

auf den Markt. Es ist<br />

der erste tragbare und<br />

IBM-kompatible<br />

Computer.<br />

© BY-SA 2.5<br />

Der College-Student<br />

Mich ael Dell gründet<br />

im Zimmer seines Wohnheims<br />

1984 seine Firma<br />

Dell. Er verkauft individuell<br />

zusammengestellte<br />

Computer.<br />

MITS Altair 8800 geht<br />

1984 als erster Personal<br />

Computer (PC) in den<br />

Verkauf.<br />

Der Macintosh 128K<br />

soll eine günstigere Variante<br />

zu den bisheri -<br />

gen Apple-Rechnern<br />

darstellen. Heute<br />

gehören die Macs<br />

zu den teuersten<br />

Rechnern.<br />

© BY-SA 2.0<br />

1985<br />

Das erste Windows-Programm<br />

– Windows 1.0 –<br />

kommt 1985 auf den Markt.<br />

Im selben Jahr verkauft<br />

Commodore mit Amiga<br />

den ersten Multimedia-<br />

Rechner.<br />

1990<br />

Das erste netzwerktaugliche<br />

Betriebssystem<br />

Windows NT wird 1993<br />

vorgestellt.<br />

Im gleichen Jahr kommt<br />

der erste Pentium-Prozessor<br />

von INTEL.<br />

© BY-SA 2.5<br />

© Quelle: wallpaperzzz.com<br />

1994<br />

Der PowerMac ist eine<br />

neue Rechnergeneration<br />

von Apple.<br />

Das freie Betriebssystem<br />

Linux 1.0 wird 1994<br />

freigegeben.<br />

© BY-SA 3.0<br />

Der Nachfolger Windows 3.0<br />

wird 1990 veröffentlicht.<br />

46


F<br />

0101000<br />

© timkaekler/<br />

Fotolia<br />

Befehle, denn durch die Programmierung war es möglich,<br />

zwei Ziffern einzugeben, statt acht Schaltern umzulegen.<br />

Anstatt einfacher Anweisungen sollten die Computer von<br />

nun an leichte Befehle erteilt bekommen. Trotz der grösseren<br />

Speicher war es anfangs aber nicht möglich, eine Sprache<br />

für alle Befehle zu entwickeln. So kam es, dass jede Programmiersprache<br />

nur einen Spezialbereich hatte. Die Versuche,<br />

eine Universalsprache zu entwickeln, scheiterten<br />

zunächst. Erst in den frühen 1970er-Jahren gelang es unter<br />

anderem, die bis heute eingesetzte Sprache „C“ zu erfinden.<br />

Der Vorteil dieser Sprache war vor allem der kleine Sprachkern.<br />

„C“ konnte sich zudem als Standard weit verbreiten, da<br />

die beiden populären Betriebssysteme UNIX und Windows<br />

„C“ zur Programmierung nutzten bzw. noch nutzen.<br />

Tragbare Computer-Modelle wurden bereits in den 1980er-<br />

Jahren entwickelt. Jedoch handelte es sich bei dem Rechner<br />

um eine 16 K-Variante und das Display war nur vierzeilig.<br />

Der Erfolgskurs des tragbaren PCs begann erst mit der Weiter<br />

entwicklung der Technik. Mit der Erfindung der 3,5“-Laufwerken<br />

und den LCD-Displays stand den mobilen Begleitern<br />

nichts mehr im Wege. Der erste arbeitsfähige Pocket<br />

PC kam Anfang der 1990er-Jahre von Apple auf den Markt.<br />

Seither ist die mobile Technik fast überall verbaut.<br />

So kommt es, dass Computertechnik heute auch an den<br />

ungewöhnlichsten Orten zu finden ist – egal ob Handy,<br />

Ra dio, Mikrowelle oder Uhr. Das liegt vor allem daran, dass<br />

die Bauteile immer kleiner und leistungsfähiger werden.<br />

Microcontroller übernehmen die Aufgaben der Steuerung<br />

in den verschiedensten Systemen. Damit schaffte es der<br />

Computer, von der einfachen Rechenmaschine mittels<br />

Strom und Magneten zu einem Allround-Talent im Alltag<br />

zu werden.<br />

1995 2008<br />

Ein Jahr später erscheint<br />

Windows 95.<br />

© Syda Productions/Fotolia<br />

2013<br />

1996<br />

Der erste USB-Anschluss<br />

macht 1996<br />

das Anschliessen<br />

von Zusatzgeräten<br />

wie Maus oder Tastatur<br />

einfacher, da zuvor<br />

alle unterschiedliche<br />

Anschlüsse hatten.<br />

2001<br />

Windows XP wird ab<br />

2001 die Arbeitswelt für<br />

zehn Jahre dominieren.<br />

© sorapop/Fotolia<br />

Das erste Microsoft-<br />

Tablet erscheint und leitet<br />

das mobile Computerzeitalter<br />

ein. Das Gerät<br />

erzielte aber vorerst nicht<br />

den gewünschten Erfolg.<br />

2008 verkaufen sich<br />

Laptops erstmals besser<br />

als Desktop-PCs. Die<br />

Preise für die mobilen<br />

Geräte werden immer<br />

günstiger und WiFi<br />

macht mobiles Arbeiten<br />

möglich.<br />

2010<br />

2010 gelingt Apple<br />

mit dem iPad<br />

der Durchbruch<br />

bei den Tablet-PCs.<br />

Auch heute gibt es noch<br />

ähnlich grosse Rechner,<br />

die ganze Hallen füllen,<br />

wie früher. Der einzige<br />

Unterschied: diese Grossrechner<br />

verarbeiten Daten<br />

in kürzester Zeit. Der<br />

Tianhe-2 ist seit 2013 in<br />

Betrieb, hat 1‘375 Terabyte<br />

RAM und hat eine Bearbeitungszeit<br />

von 33.86 petaflo/s<br />

(Billiarden Operationen<br />

pro Sekunden).<br />

47


HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />

MIT HIGHSPEED IN DIE ZUKUNFT<br />

Die Industrie 4.0 wird mit dem neuen Mo -<br />

bilfunkstandard 5G verbunden. Der neue<br />

Standard ist zehnmal schneller als die aktuelle<br />

höchstmögliche Übertragungsrate<br />

und kommt damit auf zehn Gigabit pro<br />

Sekunde. Ausserdem verbessert der Standard das Echtzeitverhalten<br />

und die Übertragungsrobustheit. Das alles<br />

ist für die Industrie 4.0 entscheidend. Denn wenn<br />

mehrere hundert Milliarden intelligente Aktoren und<br />

Sensoren in Produktionsstätten und ähnlichem miteinander<br />

vernetzt sind, fliessen riesige Daten mengen.<br />

Ein schnellerer Datentransfer ist zudem essenziell für grenzüberschreitende<br />

Kooperationen von Unternehmen weltweit.<br />

„In Zusammenarbeit mit Nokia loten wir bereits heute<br />

die Potenziale der Leistungsfähigkeit von 5G für die Fabrik<br />

der Zukunft aus“, sagt Rolf Najork, Vorstandsvorsitz ­<br />

ender der Bosch Rexroth AG, in einer Pressemitteilung. Die<br />

Bosch-Tochter, zuständig für Antriebs- und Steuerungstechnik,<br />

hat einen Demonstrator gemeinsam mit der Konzernforschung<br />

und dem Telekommunikations-Experten Nokia<br />

entwickelt und beim europäischen Digital Summit in Tallinn<br />

vorgestellt.<br />

Hannu Nikurautio, Leiter der 5G-Technologie bei Nokia,<br />

ist davon überzeugt, dass 5G ein Haupttreiber der vernetzten<br />

Industrie wird. „Der Standard ist das erste kabellose Datenübertragungsverfahren,<br />

das wie der kabelgebundene<br />

Ansatz für alle industriellen Anwendungen zum Einsatz<br />

kommen kann.“ Er schafft damit Flexibilität in der Produktion,<br />

senkt Kosten und sorgt gleichzeitig für mehr Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz.<br />

Bosch hat bereits Erfahrungen mit der Industrie 4.0. Auf dieser<br />

Basis entwickelt das Technologie-Unternehmen vernetzte<br />

Lösungen auch für andere Branchenanbieter und<br />

tritt damit die Leitposition an. Nokia bringt die Erfahrung<br />

aus der Telekommunikations-Branche mit. „Als Automatisierungsspezialist<br />

werden wir unsere Zusammenarbeit mit<br />

Nokia bei 5G auf weitere Gebiete wie Augmented Reality,<br />

48


F<br />

autonome, fahrerlose Transportsysteme für den innerbetrieblichen<br />

Materialfluss sowie Cloud-basierte Anwendungen<br />

in der Fertigung ausdehnen“, verspricht Najork.<br />

Zudem wird Bosch seinen Kunden 5G-fähige Produkte anbieten,<br />

damit diese ebenfalls ihre Produktivität erhöhen<br />

können.<br />

Der neue Mobilfunkstandard 5G wird voraussichtlich ab<br />

2019, in der Schweiz ab 2020, eingeführt. Bis dahin wollen<br />

Bosch und Nokia die neue Technologie in den Produktionsstätten<br />

etabliert haben. Dafür arbeitet Bosch bereits mit<br />

mehreren Maschinenbau- und IT-Unternehmen an der Umsetzung.<br />

14 deutsche Organisationen und Unternehmen haben zudem<br />

im Dezember das Projekt TACNET 4.0 ins Leben gerufen,<br />

um ein einheitliches System für die industrielle Kommunikation<br />

zu entwickeln. Bosch und Nokia sind ebenfalls<br />

daran beteiligt. Es geht dabei vorrangig um Verfahren<br />

für die Digitalisierung der Produktion und Robotik. Nach<br />

Ansicht der Projektteilnehmer ist es mit der gegenwärtigen<br />

Technik nicht möglich, höchste Zuverlässigkeit und Kommunikation<br />

in Echtzeit zu garantieren. Mit dem 5G-Standard<br />

soll zumindest der technische Grundstein bei der<br />

Vernetzung gelegt werden.<br />

Ziele des Projektes sind die Fernsteuerung und Fernüberwachung<br />

von Produktionsanlagen und Robotern, Un terstützung<br />

führerloser Transportfahrzeuge, Steuerung und<br />

Management von industriellen Kommunikationsnetzen<br />

durch Dritte.<br />

Was das für die Arbeitsplätze bedeutet, dürfte jedem klar<br />

sein: Wenn Roboter und ferngesteuerte Maschinen immer<br />

mehr Arbeiten von Menschen übernehmen, werden diese<br />

Arbeitsplätze langfristig wegfallen. Die Industrie verspricht<br />

jedoch, dass durch die Digitalisierung neue Aufgabenbereiche<br />

und damit neue Arbeitsplätze kommen werden.<br />

WOFÜR STEHT DIE 5G-TECHNOLOGIE?<br />

Der neue Mobilfunkstandard ist 100-mal schneller als 4G.<br />

Möglich machen die Netzbetreiber das durch die Millimeter-Wave-Technologie.<br />

Sie sorgt dafür, dass Signale kürzere<br />

Wege zurücklegen und mehr Wireless-Kanäle bereitgestellt<br />

werden können. Das hat einen Anstieg der Netzver füg ­<br />

bar keit zur Folge und bringt eine Entlastung für die Rück ­<br />

ka näle. Zudem können die Anbieter mittels der neuen<br />

Technologie der stetig steigenden Anzahl an Geräten, die<br />

darauf zugreifen, gerecht werden. Mit dem Internet der<br />

Dinge wird die Zahl weiter steigen. Experten sind der Meinung,<br />

dass ohne die 5G-Technologie die neuen Entwicklungen<br />

im Technikbereich verpuffen würden.<br />

Wer aber nun glaubt, dass WiFi damit schon bald zu den<br />

aussterbenden Arten gehört, der irrt. Grund für die Entwicklung<br />

der 5G-Technologie sind nicht kabellose Unternehmensnetzwerke,<br />

sondern der Umstand, dass es immer<br />

mehr mobile und vernetzte Geräte gibt.<br />

49


HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />

WENN DAS SMARTPHONEBIMMELN<br />

UNPASSEND IST<br />

© REDPIXEL/Fotolia<br />

Noch immer gibt es Orte in unserer mobilen<br />

Welt, an denen das Smartphone tabu ist:<br />

im Restaurant, im Kino oder im Theater<br />

gibt es sicher nicht Nervigeres als Handy-<br />

Klingeln oder Dauertelefonierer. Dennoch<br />

gibt es Situationen, in denen das Smartphone zum<br />

Einsatz kommt, obwohl man als Aussenstehender ver -<br />

mutlich darüber den Kopf schütteln würde. Das Smartphone<br />

ist so neu in unserem Alltag, dass es dafür noch<br />

keine gesellschaftlich-wirkungsvollen Verhaltensregeln<br />

gibt. Wir verraten Ihnen, wann das Smartphone<br />

besser Sende pause haben sollte.<br />

BEI TREFFEN MIT FREUNDEN ODER VERWANDTEN<br />

Sie haben sich zum gemeinsamen Brunchen, Kaffee und<br />

Kuchen oder ähnlichem verabredet? Dann bleibt das Handy<br />

in der Hosentasche. Nicht ist unhöflicher, als in der Gesellschaft<br />

anderer Menschen auf Facebook, WhatsApp und<br />

Co. mit anderen Leuten zu kommunizieren. Zudem vermitteln<br />

Sie Ihrem Gegenüber damit Desinteresse. Wem es<br />

schwerfällt auf das Smartphone zu verzichten, der kann<br />

mit den anderen am Tisch eine Art Wette eingehen: Alle<br />

Smartphones werden mit dem Display nach unten in die<br />

Mitte des Tischs gelegt. Wer zuerst nach seinem Handy<br />

greift, muss die komplette Rechnung übernehmen.<br />

BEIM MEETING<br />

Laut einer Studie zocken, chatten oder mailen ein Drittel<br />

der Teilnehmer während eines Meetings. Das stört die<br />

ande ren und führt zu Unmut. Wer auf keinen wichtigen Anruf<br />

oder Nachricht wartet, sollte das Handy in der Hosentasche<br />

oder besser noch auf dem Schreibtisch lassen.<br />

IM RESTAURANT<br />

Auch wenn Ihre Aufmerksamkeit bei Ihrem Tischnachbar<br />

liegen sollte, kann es sein, dass Sie ein wichtiges Telefonat<br />

bekommen. Daher gilt laut Knigge im Restaurant die Regel<br />

das Smartphone auf Vibrationsalarm zu stellen und bei<br />

einem Anruf den Raum zu verlassen, um die anderen Gäste<br />

nicht zu stören. Am Telefon selbst sollten Sie sich kurzhalten –<br />

50


F<br />

alles was länger als einen Toilettengang dauert, lässt die<br />

andere Person am Tisch nur unnötig warten.<br />

IM SCHLAFZIMMER<br />

Wenn Sie Ihr Bett mit einem Partner teilen, hat das Smartphone<br />

Schlafzimmer-Verbot oder sollte zumindest in den<br />

Flugmodus gestellt werden. So stören eingehende Nachrichten<br />

nicht. Nächtliche Daddelei oder Arbeit im Bett hat<br />

dort ebenfalls nichts verloren und kann sogar die Qualität<br />

Ihres Schlafes beeinträchtigen (wir berichteten).<br />

IN DER KIRCHE, IM THEATER ODER KINO<br />

Beim Besuch eines Gottesdienstes, einer Taufe oder gar<br />

einer Beerdigung hat das Smartphone nichts zu suchen.<br />

Mal davon abgesehen, dass es nichts Unangenehmeres<br />

gibt als ein lautes Handyklingeln während der Predigt, ist es<br />

auch respektlos und stört andere Besucher. Gleiches gilt<br />

für Kinos und Theater. Auch chatten und zocken sollten Sie<br />

unterlassen. Das gibt zwar im Lautlos-Modus keine Geräusche<br />

von sich, aber es lenkt Sie und die Sitznachbarn ab.<br />

Besonders störend ist die Displaybeleuchtung im Dunkeln.<br />

Ein oder zwei Stunden kann man sicher einmal auf das<br />

Smartphone verzichten und lässt es zu Hause, im Auto oder<br />

schaltet es ab.<br />

IN DEN ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN<br />

Nichts ist ätzender, als dem Sitznachbarn zwangsläufig<br />

beim Telefonieren zuhören zu müssen. Vermeiden Sie daher<br />

selbst Telefonate in der Öffentlichkeit. Falls sie doch notwendig<br />

sind, empfiehlt Knigge einen Abstand von drei<br />

Metern zu anderen Personen, um diese nicht zu stören.<br />

davon zu machen und es schlussendlich live zu verpassen.<br />

Noch dazu hält man seinem Hintermann ständig das Handy<br />

vor die Augen.<br />

AN DER SUPERMARKTKASSE<br />

Noch eben schnell dem Freund eine Nachricht schicken<br />

oder mit dem Ehemann telefonieren, während man an der<br />

Supermarktkasse steht? Klingt verlockend. Wenn es dann<br />

aber ans Bezahlen geht und die Kassierer und andere Kunden<br />

wegen Ihnen warten müssen, machen Sie sich schnell<br />

unbeliebt.<br />

KEIN DRUCK IN WHATSAPP<br />

Die meisten chatten und texten heutzutage über Whats­<br />

App. Durch die Funktionen, wie der Lesebestätigung durch<br />

blaue Hacken oder wann der Chatpartner zuletzt online<br />

war, erkennt man schnell, ob die Nachricht vom Empfänger<br />

gelesen wurde. Dennoch sollte man den Empfänger nicht<br />

unter Druck setzen mit der Antwort. Es gibt manchmal Situationen<br />

oder Themen, in beziehungsweise zu denen man<br />

nicht sofort antworten kann. Ein bisschen Zeit sollte man<br />

dem Gegenüber lassen. Umgekehrt sollte man sich ebenfalls<br />

nicht unter Druck setzen lassen, was die Antwort angeht.<br />

Innerhalb eines Tages sollte man allerdings antworten,<br />

längere Antwortzeiten zeugen von Desinteresse.<br />

HANDYFREIE ZONEN EINHALTEN<br />

Im Flugzeug, Krankenhaus oder in der Arztpraxis sind Handys<br />

verboten. Daran sollten Sie sich halten und die Geräte<br />

ausschalten. Durch die Handystrahlung können empfindliche<br />

Geräte gestört werden.<br />

AUF DEM FUSSWEG<br />

Dass das Smartphone im Auto in der Tasche bleibt, dürfte<br />

hoffentlich jedem klar sein. Aber auch Fussgänger sollten<br />

aus Sicherheitsgründen auf den ständigen Blick auf das Display<br />

verzichten. Wer seine ganze Aufmerksamkeit dem kleinen<br />

Telefon schenkt, der läuft Gefahr vor eine Bahn, einen<br />

Bus, ein Auto oder Fahrrad zu laufen. Lassen Sie daher Ihr<br />

Handy auch dann in der Tasche. Sie werden auch be merken,<br />

dass Sie deutlich schneller ans Ziel kommen, wenn Sie sich<br />

ganz auf das Laufen konzentrieren.<br />

BEIM KONZERT<br />

Es scheint inzwischen die Regel zu sein, beim Konzert das<br />

Smartphone in die Luft zu halten. Doch geniessen Sie lieber<br />

die Musik und den Auftritt, als permanent Fotos und Videos<br />

© Wilma/Fotolia<br />

51


HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />

WARUM LÖSCHEN WIR APPS?<br />

A<br />

ndroid-Nutzern stehen 2,8 Millionen<br />

Apps zur Verfügung, Apple-Nutzer<br />

könn en auf 2,2 Millionen Angebote zu -<br />

rückgreifen. Bei so viel Auswahl muss<br />

die eine oder andere App Platz machen<br />

und wird deinstalliert. Aber warum werden<br />

manche Angebote gelöscht?<br />

DURCHSCHNITTLICH 30 Apps<br />

HAT EIN NUTZER AUF SEINEM SMARTPHONE<br />

INSTALLIERT.<br />

ZWISCHEN 1 und 12 WERDEN<br />

MINDESTENS EINMAL IM MONAT VERWENDET.<br />

74 % DER BENUTZER GEBEN AN,<br />

AM HÄUFIGSTEN WHATSAPP ZU NUTZEN.<br />

MIT 35 % FOLGT DAS E-MAIL-PROGRAMM<br />

ABGESCHLAGEN AUF DEM ZWEITEN PLATZ.<br />

68 % WÜRDEN FÜR APPS NIEMALS GELD<br />

AUSGEBEN.<br />

89 % HABEN SCHON EINMAL<br />

EINE APP GELÖSCHT.<br />

RUND die Hälfte NENNT<br />

ALS GRUND DER LÖSCHUNG MÄNGEL<br />

IN DER APP.<br />

59 % LÖSCHEN APPS, WEIL SIE<br />

UNINTERESSANT ODER ENTTÄUSCHEND<br />

SIND.<br />

51% LÖSCHEN NICHT BENÖTIGTE APPS.<br />

35 % HABEN EINE ALTERNATIVE<br />

GEFUNDEN UND DESWEGEN ANDERE APPS<br />

GELÖSCHT.<br />

NUR 23 % LÖSCHEN APPS,<br />

WEIL SIE AUF SENSIBLE DATEN ZUGREIFEN.<br />

41 % GEBEN WERBUNG ALS GRUND<br />

FÜR EINE DEINSTALLATION AN.<br />

© subarashii21/Fotolia<br />

© subarashii21/<br />

Fotolia<br />

© NoDenmand/Fotolia<br />

52


F<br />

„HALLOOO ...?” – WHATSAPP-CHATS<br />

NERVEN!<br />

© dolphfyn, brainsil/Fotolia<br />

Über WhatsApp, Facebook und Co. kann<br />

man super kommunizieren – sofern beizeiten<br />

eine Antwort kommt. Warum lässt<br />

der andere dann aber so lange auf sich<br />

warten?<br />

Ich war vollkommen begeistert. Als mir damals jemand erzählte,<br />

bei dieser neuen App namens WhatsApp könne ich<br />

erstens über das Internet gratis Nachrichten verschicken<br />

und zweitens Chats eröffnen, wo man sich in der Gruppe<br />

unterhalten könne. Will ich haben! Telefonieren wird eh<br />

überbewertet. Falsch gedacht.<br />

Drei Jahre später folgen drei Anschauungsbeispiele:<br />

1.<br />

DER „HABT IHR EIGENTLICH<br />

KEINE HOBBYS?“-CHAT<br />

Der Gruppenchat fängt mit einer guten Sache an:<br />

der Organisation einer Überraschungsparty, Ideen<br />

für ein Geburtstagsgeschenk oder einen Ausflug. Recht<br />

schnell verselbstständigt sich das Ding – auch wegen der<br />

vielen Involvierten. Plötzlich fragt jemand: „Kennt hier jemand<br />

einen guten Zahnarzt?“<br />

Ständig leuchtet das Display auf. Auch weil irgendein<br />

Spatzenhirn einfach drauflos tippt, anstatt vorher seine<br />

Gedanken zu einer Nachricht zu bündeln. Der Chat wird<br />

zur Nachmittagsunterhaltung. Get a life! Und zum Glück<br />

gibt es diese Lautlosfunktion auf WhatsApp.<br />

2.<br />

DER „ES INTERESSIERT MICH NICHT“-CHAT<br />

Zu dieser Art Gruppe wird man nicht selten aus<br />

dem Nichts von frischgebackenen Müttern oder<br />

Vätern hinzugefügt. Sie platzen vor Stolz über den Nachwuchs,<br />

was auch verständlich ist. Anfangs sind die vielen<br />

Fotos auch echt rührend. Baby im Kinderwagen, Baby<br />

auf dem Schoss. Einmal mit dem Schoppen in der Hand,<br />

Schoppen fällt aus der Hand, weinend, schmollend. Hier<br />

lächelt es, auf dem anderen auch.<br />

Hm, ist das wieder dasselbe Bild? Nur Eltern erkennen hier<br />

noch die feinen Unterschiede. Tja, was soll man machen –<br />

irgendwann wird’s halt belanglos. Und unter uns: Dieses<br />

Kind ist, gelinde gesagt, gar nicht herzig.<br />

3.<br />

DER „WARUM ANTWORTET KEINER?“-CHAT<br />

Diese Gruppe besteht meist aus einer eingefleischten<br />

Truppe, die sich regelmässig zu Drinks,<br />

Sport oder anderem, was Spass macht, trifft. Jemand fragt:<br />

„Wieder Fritig, 7ni? Treffet mir eus wo?“<br />

Man will spontan in die Tasten hauen – aber Moment mal.<br />

Vielleicht wird man an dem Tag gar nicht in der Stimmung<br />

dafür sein. Oder geht doch lieber auf dieses andere Event.<br />

Und schreibt: „Muss luege, ob ichs schaff“, und entscheidet<br />

spontan. Oder noch besser: Erst mal die anderen vorschicken<br />

mit Antworten. Man kann sich ja immer noch dazugesellen<br />

als cooler Überraschungsgast. Hauptsache, alle Optionen<br />

offenhalten.<br />

Autorin: Biljana Jovic<br />

53


HANDYNUTZUNG/KOMMUNIKATION<br />

OHNE NETZ<br />

NOTRUF ABSETZEN<br />

Ein Schweizer Unternehmen hat eine App<br />

entwickelt, die im Notfall auch ohne Funknetz<br />

den Rettungsdienst anfordern kann.<br />

Aber wie soll das System bei absolutem<br />

Funk loch mitten in den Schweizer Bergen<br />

funktionieren?<br />

Das Prinzip von Uepaa ist recht simpel und schnell erklärt.<br />

Wenn sich zwei Wanderer begegnen und beide nutzen<br />

die App, tauschen die Handys Standortdaten und Uhrzeit<br />

aus. Im Falle eines Notfalls kann der Verunglückte den<br />

Notruf-Button auf dem Handy drücken. Das Handy stellt<br />

dann über das WLAN-Netz Verbindungen zum nächsten<br />

Handy her. Das wiederum verbindet sich wieder mit einem<br />

anderen und leitet den Notruf weiter. Das geht solange,<br />

bis der Notruf auf einem Handy mit Netz ankommt.<br />

Dann werden der Standort und der Notruf an die Ret -<br />

t ungs stelle abgegeben.<br />

© lassedesignen/<br />

Fotolia<br />

54


F<br />

© by-studio/Fotolia<br />

Die Rettungszentrale von Ueepa ist 24<br />

Stunden täglich besetzt und arbeitet weltweit<br />

mit 450 Rettungspartnern zusammen.<br />

In der App können die persön lichen<br />

Notfall-Kontakte hinterlegt werden, welche<br />

per SMS informiert werden, wenn man sich in Gefahr<br />

befindet und den aktuellen Standort erhalten. Die App<br />

speichert im Hintergrund zudem immer den letzten bekannten<br />

Standort automatisch.<br />

BEWEGUNGSSENSOREN ERKENNEN MÖGLICHE<br />

UNFÄLLE UND SETZEN IM ERNSTFALL NOTRUF AB<br />

Wer die Premium-Funktion nutzt, erhält weitere Funktionen.<br />

So erkennt der Sicherheitsmonitor durch Nutzung<br />

der Bewegungssensoren im Handy, ob es einen Unfall<br />

gab. Sollte die App einen vermeintlichen Unfall erkennen,<br />

fragt sie beim Handybesitzer nach, ob alles in Ordnung<br />

ist. Erhält sie innerhalb einer gewissen Zeitspanne keine<br />

Rückmeldung, sendet Ueepa einen Alarm an andere Nutzer<br />

in der Nähe, damit diese Erste Hilfe leisten können.<br />

Auch die Notfallkontakte werden informiert. Es gibt ausserdem<br />

die Option, einen regelmässigen Check ein zurichten.<br />

Das heisst, die App fordert aktiv nach einem Lebenszeichen.<br />

Wird dieses nicht gewährt, wird ein Notfallkontakt<br />

alarmiert. Auch können Freunde und Bekannte<br />

per Fernabfrage nach einem Lebenszeichen fragen.<br />

Die App kann sowohl von Privatpersonen bei Wandertouren<br />

als auch von Firmen genutzt werden, deren Mitarbeiter<br />

häufig an gefährlichen Ort arbeiten. Firmen können dabei<br />

eigene Regeln für die Notfall-Eskalationsstufen festlegen.<br />

Die Schweizer Luftrettung (Rega) bietet einen ähnlichen<br />

Dienst an. Bei einem Notfall kann die Rega-Einsatzzentrale<br />

aus dem In- oder Ausland informiert werden. Die App<br />

übermittelt direkt die Standortdaten. In der App können<br />

zudem wichtige Zusatzinformationen gespeichert werden,<br />

die für die Rettungszentrale von Bedeutung sind –<br />

zum Beispiel, ob die Person Diabetiker ist. Die App liefert<br />

ausserdem Informationen zur Rettung im In- und Ausland.<br />

Der einzige Haken: Die App muss permanent aktiv sein<br />

und frisst daher Strom. Wenn längere Bergtouren geplant<br />

sind, ist es ratsam eine Powerbank mitzuführen, um den<br />

Akku gegebenenfalls zwischenzeitlich aufladen zu können.<br />

Wer auf Apps bei der Bergrettung verzichten will, kann<br />

auch auf Notrufnummern zurückgreifen. Alle modernen<br />

Handys verfügen mittlerweile über eine Notruf-Funktion.<br />

Diese sucht nach dem nächststärkeren Netz und verbindet<br />

über die internationale Notruf-Nummer 112 mit der<br />

nächsten Einsatzzentrale. Der Vorteil: Man gelangt schnell<br />

zur nächstgelegenen Rettungszentrale ohne Suchen und<br />

die Anrufe werden priorisiert behandelt. Kann absolut keine<br />

Verbindung hergestellt werden, befindet man sich im<br />

sogenannten Funkschatten und sollte den Standort wechseln.<br />

Ist das aber aufgrund der Verletzung nicht möglich,<br />

muss man andere Personen auf sich aufmerksam machen.<br />

Das gängige alpine Notrufsignal lautet wie folgt:<br />

. Hör- oder sichtbares Zeichen oder Rufen, sechsmal pro<br />

Minute<br />

.<br />

.<br />

Nach jedem Signal eine Minute Pause<br />

Als Retter erfolgt das Antwortsignal dreimal pro Minute<br />

55


FREIZEIT<br />

TRAUMSTRÄNDE<br />

UND ATEMBERAUBENDE<br />

UNTERWASSERWELTEN<br />

IM LAND DER PHARAONEN<br />

Ausser seiner Jahrtausende alten Kultur wird Ägypten nicht zuletzt<br />

wegen seiner am Roten Meer gelegenen Badeorte von<br />

Feriengästen und Sportbegeisterten gleich ermassen geliebt<br />

und geschätzt, denn das umfangreiche Angebot an Aktivitäten<br />

lässt keine Wünsche offen: Kamelreiten, Quad-Touren, Tauchen,<br />

Kitesurfen, Segeln, Golfen … Wer hier nichts findet ist selber schuld!<br />

56


F<br />

© Jag_cz/Fotolia<br />

57


FREIZEIT<br />

HURGHADA, SHARM EL SHEIKH<br />

ODER MARSA ALAM?<br />

Neben Sharm el Sheikh und dem weniger bekannten Marsa<br />

Alam bietet das Ferienparadies Hurghada mit seinen knapp<br />

20 Kilometer Strand entspannte Badeferien und lädt mit<br />

seinem artenreichen Korallenriff zum Tauchen und Schnorcheln<br />

ein.<br />

Die meisten Hotelanlagen in Hurghada verfügen über<br />

einen sauberen und gepflegten Privatstrand. Zu den<br />

schönsten Stränden gehört sicher der Makadi Bay-Strand,<br />

dessen diverse Abschnitte zu einem der rund 35 namhaften<br />

Hotels gehören. Während der Magawish-Strand den Badegast<br />

mit seinen vielen Kokospalmen und dem feinen, weissen<br />

Sand in die Karibik versetzt, ist der atemberaubend<br />

schöne und zum Giftun Island National Park gehörende<br />

Mahmya-Strand nur per Boot erreichbar. Wer eine Bootstour<br />

dahin bucht, kann unterwegs beim Schnorcheln<br />

die faszinierende Unterwasserwelt des Roten Meeres<br />

erkunden und sich anschliessend am weissen Strand entspannen,<br />

weit weg vom Hoteltrubel.<br />

Kulinarisch lässt man sich in Hurghada in einem der vielen<br />

ansässigen Restaurants verwöhnen oder fährt in die nahegelegene<br />

neue Marina von Hurghada, wo der Besucher<br />

in den unzähligen Geschäften nach Herzenslust shoppen<br />

und verweilen kann. Eine Reihe von Restaurants und Bars<br />

sorgen hier für das leibliche Wohl der Gäste, während man<br />

auf der gepflegten Promenade am Yachthafen flanieren<br />

kann.<br />

AUSFLUGSTIPPS<br />

Die bekannten Sehenswürdigkeiten des Landes lassen sich<br />

während eines ein- oder mehrtägigen Trips besuchen und<br />

gehören zu den Highlights eines jeden Ägypten-Urlaubs.<br />

Dazu gehört zum Beispiel die berühmte Königsstadt Luxor<br />

mit den beeindruckenden Karnak- und Hatschepsut-Tempeln<br />

sowie die Pharaonengräber im Tal der Könige. Von<br />

Luxor aus kann man mit der sogenannten Feluke über<br />

© Givaga/Fotolia<br />

den Nil gemächlich nach Assuan fahren und dort die antike<br />

Stadt oder den gleichnamigen Stausee bewundern. Eine<br />

Wüstenexpedition zum Ramses-Tempel in Abu Simbel startet<br />

meist ebenfalls von Assuan aus. Wer die Pyramiden von<br />

Gizeh und die Sphinx besuchen will, bucht am besten<br />

einen Inlandflug in die Hauptstadt Kairo. Dort sollte man<br />

sich das Ägyptische Museum nicht entgehen lassen. Auf<br />

einem der verwinkelten Basare (wie dem bekannten, mittelalterlichen<br />

Khan El-Khalili) kann man in die exotische<br />

Welt des Orients eintauchen und sich bei den geschäftigen<br />

Händlern im Feilschen versuchen.<br />

EL GOUNA – GLOBAL GREEN TOWN<br />

Die nördlich von Hurghada gelegene Lagunenstadt El Gouna<br />

zählt mit seiner Meerwasser-Entsalzungsanlage und<br />

einer konsequent auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />

ausgerichteten Geschäftspolitik zu Ägyptens Vorreitern des<br />

„Grünen Tourismus“. Die weitreichenden Bemühungen dafür<br />

wurden bereits mit unzählige Auszeichnungen belohnt.<br />

58


F<br />

GRIECHENLAND (MIT ZYPERN)<br />

© Mint Fox/Fotolia<br />

SPANIEN<br />

DUBAI<br />

ÄGYPTEN<br />

TÜRKEI<br />

© dietwalther/Fotolia<br />

PORTUGAL<br />

DEUTSCHLAND<br />

MALTA<br />

Von vielen Wasserstrassen, Inselchen<br />

und Buchten durchzogen,<br />

wirkt El Gouna beinahe idyllisch<br />

und wird auch von ansässigen<br />

Ägyptern besucht. Die Stadt ist<br />

somit (im Gegensatz zu Hurghada<br />

oder Sharm el Sheik) keine<br />

reine Touristenstadt und zeichnet<br />

© Petr Bonek/Fotolia<br />

sich durch preisgekrönte Architektur<br />

aus, die traditionelle nubische Elemente<br />

beinhaltet. Weinliebhaber können in El Gouna an einer<br />

Weinverkostung teilnehmen, während Golfer die Wahl<br />

zwischen zwei Golfplätzen haben. Wakeboarder dürfen<br />

sich im ersten Sliders Cable-Park Ägyptens austoben.<br />

EXKLUSIV-FERIEN IN SHARM EL SHEIK<br />

Wie Hurghada verfügt auch Sharm el Sheik, an der Naama<br />

Bay gelegen, über einen eigenen internationalen Flughafen<br />

und bietet seinen Feriengästen zahlreiche Hotelketten der<br />

gehobeneren Kategorie, ein reichhaltiges Angebot an Restaurants<br />

und Bars sowie professionelle Golfclubs in den<br />

Vororten. In der nahe gelegenen Naama Bay gibt es sogar<br />

einige Casinos, was für das eher konservative Ägypten ein<br />

Novum darstellt. Ähnlich wie in Sharm el Sheik setzt auch<br />

die beliebte Soma Bay, die sich auf einer Halbinsel südlich<br />

von Hurghada befindet, vermehrt auf Luxushotels – ein<br />

Traum für Liebhaber des exklusiven Strandurlaubs.<br />

© Matrioshk/Fotolia<br />

GUT ZU WISSEN<br />

ITALIEN<br />

DOMINIKANISCHE REPUBLIK<br />

Quelle: Ferienhelden.ch, Ferienpiraten.ch, Travel.ch,<br />

Holidayguru.ch, Holidaycheck.ch, ab-in-den-Urlaub.ch<br />

. Ein 30 Tage gültiges Touristen-Visum ist bei Ankunft<br />

in Ägypten am Flughafen für eine Gebühr<br />

von 25 US-Dollar (rund 24 Franken) erhältlich.<br />

Der Reisepass muss noch mindestens sechs<br />

Monate gültig sein und es wird ein Rück- oder<br />

Weiterreise-Ticket mit bestätigter Flugbuchung<br />

benötigt.<br />

. Während des islamischen Fastenmonats Ramadan<br />

(16. 05. – 14. 06. 20<strong>18</strong>) kann das Geschäftsleben<br />

eingeschränkt sein. Essen, Trinken und Rauchen<br />

sind in der Öffentlichkeit nicht erlaubt.<br />

. Wie in allen islamischen Ländern sollte man keine<br />

kurze, enge oder freizügige Kleidung tragen.<br />

Badekleidung sollte nur am Strand oder Swimmingpool<br />

getragen werden.<br />

. In der Öffentlichkeit gilt strenges Alkoholund<br />

Drogenverbot. Neben speziellen Läden sind<br />

alkoholische Getränke aber in den meisten Hotels<br />

verfügbar.<br />

. Mit Rücksicht auf die islamische Religion sollte<br />

man mit Fotografieren von Personen (insbesondere<br />

Frauen) eher zurückhaltend sein und stets<br />

um Erlaubnis fragen.<br />

. Bei Wüstentrips empfiehlt es sich, für die Nacht<br />

und kühleren Morgenstunden stets wärmere<br />

Kleidung einzupacken.<br />

Autor: Marc Weber<br />

59


FREIZEIT<br />

NEUE GONDELBAHN UND TARIFE<br />

IN DER SKIARENA ANDERMATT-SEDRUN<br />

Die neue Skiarena Andermatt-Sedrun<br />

wird das Herzstück des Skisports in der<br />

Zentralschweiz. Bereits zu Beginn dieses<br />

Winters eröffnet der Gütsch-Express: Die<br />

Gondelbahn bringt Wintersportler vom<br />

Bahnhof Andermatt via Nätschen bis nach Gütsch<br />

auf 2'344 Metern, wie Schweiz Tourismus mitteilt.<br />

Bei der Mittelstation Nätschen öffnet zudem ein<br />

„Schneeparadies“ für Familien. Für Kinder gibt<br />

es auch eine Neuerung: die MATTI KidsArena. Sie lädt<br />

zu spannenden Schnee-Abenteuern ein. Zahlreiche<br />

Übungshänge führen die Kleinen an den Pistensport<br />

heran. Ein Schneespielplatz sorgt für Abwechslung<br />

zu den Abfahrten. Eine Skischule ist ebenfalls neu<br />

an der Mittelstation. Auch für Winterwanderer gibt<br />

es an der Mittelstation Angebote. Die Gondelbahn<br />

kann 2'400 Personen pro Stunde befördern.<br />

© michelangeloop/Fotolia<br />

© Oksana<br />

Kumer/<br />

Fotolia<br />

60


F<br />

Neu ab dieser Saison ist ausserdem ein flexibles Tarifsystem<br />

in Andermatt: Je früher ein Skifahrer bucht, desto<br />

günstiger ist der Tagesskipass. Die Preise hängen ab von<br />

Saison, Wochentag, Wetter und Buchungsdatum. An<br />

zehn Wochentagen im Januar kostet der Tagespass nur<br />

10 Franken, so Schweiz Tourismus.<br />

Nördlich von Andermatt in der Nähe des Vierwaldstättersees<br />

öffnet ebenfalls eine neue Seilbahn. Die Stoosbahn<br />

befördert Wintersportler seit dem 17. Dezember vom<br />

Muotathal ins autofreie Bergdorf Stoos. Die 1.7 Kilometer<br />

lange Bahn fährt dabei durch drei Tunnel und über zwei<br />

Brücken – mit einer Steigung von bis zu 110 Prozent.<br />

PREISE<br />

Erwachsene ab CHF 37.–/Tag<br />

Senioren ab CHF 34.–/Tag<br />

.<br />

Jugendliche ab CHF 25.–/Tag<br />

Kinder ab CHF 13.–/Tag<br />

Die Skiarena Andermatt-Sedrun beherbergt die Skigebiete<br />

Gemsstock, Nätschen-Gütsch und Sedrun-Oberalp.<br />

Seit 2014 finden intensive Umbau- und Erweiterungsmassnahmen<br />

statt. Insgesamt 130 Million Franken sollen<br />

in die Skiarena investiert werden. Das gesamte Projekt<br />

sieht den Bau von 14 Transportanlagen sowie den Ausbau<br />

der Beschneiungsanlagen, Pisten und Restaurants<br />

vor. Das neue Riesen-Skigebiet in der Zentralschweiz<br />

soll dann endgültig zum Winter 20<strong>18</strong>/19 vereinigt sein.<br />

Mit dem Masterplan sollen die beiden Skigebiete zusammengelegt<br />

werden. Nach Abschluss stehen insgesamt<br />

120 Pistenkilometer zur Verfügung.<br />

61


DATENSCHUTZ/WERBUNG<br />

NEUN MYTHEN RUND UM DAS THEMA<br />

DATENSAMMELN<br />

© auremar/Fotolia<br />

Wie würden Sie reagieren, wenn die<br />

Dame an der Supermarktkasse über<br />

Ihre Probleme beim Wasserlassen<br />

Bescheid weiss? Oder der Metzger<br />

von nebenan über Ihre finanziellen<br />

Engpässe? Wahrscheinlich empört. In Zeiten des Internets<br />

ist es inzwischen jedoch ganz normal, dass Unternehmen<br />

und andere Organisationen bestens über private<br />

Dinge informiert sind. Denn bei jedem Ausflug ins<br />

Web hinterlassen Nutzer unbemerkt Spuren, die sich<br />

zu detaillierten Persönlichkeitsprofilen verdichten lassen.<br />

Diese Nutzerprofile können Informationen über<br />

Gesundheitszustand, politische Gesinnung oder so -<br />

gar sexuellen Vorlieben enthalten. „Meine Daten sind<br />

sicher!“ – Ein weit verbreiteter Irrtum. Genau wie andere<br />

Mythen, die sich in den Köpfen vieler Internet-Nutzer<br />

verankert haben.<br />

DIE DATEN SIND IN GUTEN HÄNDEN<br />

1Aus der Vergangenheit wissen wir, dass gesammelte<br />

Daten früher oder später meistens missbraucht werden.<br />

Selbst bei den grossen Unternehmen sind sie alles andere<br />

als sicher: Über Missbrauchsfälle von Verbraucher daten<br />

wird immer wieder berichtet. Grund dafür ist meist der<br />

mangelnde Schutz der Unternehmen vor Angriffen. Schnell<br />

geraten Namen, Adressen, Geburtsdaten, Anmeldedaten<br />

und sogar Kontonummern millionenfach auf den lukrativen<br />

Schwarzmarkt für persönliche Daten. Hinzu kommt: Jedes<br />

US-Unternehmen muss die Dateien seiner Kunden herausrücken,<br />

wenn Geheimdienste wie die NSA anklopfen.<br />

ES WERDEN „ANONYME“<br />

METADATEN GESAMMELT<br />

2Datensammler haben es besonders auf sogenannte<br />

Meta- oder Verkehrsdaten abgesehen. Dabei handelt<br />

es sich nicht um konkrete Inhalte, sondern vielmehr<br />

um Informationen, die Rückschlüsse auf ein bestimmtes<br />

Verhalten zulassen. Diese lassen sich häufig mittels Cookies<br />

ermitteln, die etwa tracken, wann eine Person die Internetseite<br />

besucht hat. Damit bekommt man erstaunlich viele<br />

Informationen zusammen. Eine Studie der Universität<br />

Stanford zeigte: Allein durch die Auswertung von Metadaten<br />

waren die Forscher über bestimmte Krankheiten und<br />

den Drogenkonsum freiwilliger Probanden im Bilde. Dazu<br />

kommt: Ein genaues Persönlichkeitsprofil lässt sich mit<br />

ausgeklügelten Algorithmen anhand von Metadaten jedes<br />

Internet-Nutzers bilden und eindeutig einer Person zuordnen.<br />

© fotomek/Fotolia<br />

62


F<br />

TRACKING IST BÖSE<br />

3Nicht immer. Techniken, die das Verhalten von Surfern<br />

auswerten, dienen oft zur Verbesserung von<br />

Webseiten. So kann etwa ein Shop-Betreiber Probleme<br />

erkennen und die Seite optimieren. Jedoch ist es eher die<br />

Regel als die Ausnahme, dass der Nutzer vermeintlich kostenlose<br />

Webseiten-Betreiber mit seinen Daten bezahlt. Eines<br />

dieser schwarzen Schafe unter den Trackern ist Google<br />

Analytics, wo es allein ums Abgreifen persönlicher Daten<br />

geht. Tracker wie dieser verfolgen Surfer über sämtliche<br />

Websites und Geräte hinweg und erstellen so detaillierte<br />

Persönlichkeitsprofile.<br />

PERSÖNLICHKEITSPROFILE<br />

ENTSTEHEN NUR FÜR WINDOWS-PC<br />

4Der PC steht in der IT-Welt für das Sicherheitsrisiko<br />

schlechthin: Viren, Ransomware und Trojaner. Immer<br />

trifft es gefühlt Windows-Computer. Für Datensammler<br />

spielt es aber keine Rolle, mit welchem Gerät Nutzer surfen.<br />

Egal ob PC, Mac, Smart-TV, Spielekonsole, Tablet oder Handy,<br />

alle gesammelten Daten werden Geräte-übergreifend<br />

miteinander verknüpft und zu detaillierten Persönlichkeitsprofilen<br />

verdichtet.<br />

APPS SIND HARMLOSER ALS INTERNETSEITEN<br />

5Das Gegenteil ist der Fall – Apps sind noch viel<br />

schlimmer. Denn im Vergleich zum Browser können<br />

sie Hersteller-Protokolle zum Datenaustausch nutzen, um<br />

Schutzfunktionen wie Firewalls auszutricksen. So geniessen<br />

sie oft zusätzlich Zugriff auf Positionsdaten, Kamera, Kalender<br />

und Kontakte. Das geschieht oft ohne Einwilligung des<br />

Nutzers. Obendrein lassen sich Daten über Kennziffern eindeutig<br />

einer bestimmten Person zuordnen. Zwielichtige<br />

App-Entwickler freut’s: sie sammeln fleissig vertrauliche Daten,<br />

übermitteln die ungefragt an Dritte und machen damit<br />

Geld.<br />

GÜTESIEGEL SCHÜTZEN VOR DATENSAMMLERN<br />

6Gütesiegel wie „Trusted Shops“ oder „TÜV-Süd“<br />

suggerieren: Hier sind Kunden sicher. Das gilt<br />

aber nicht unbedingt für den Datenschutz. Wer auf einer<br />

Shop-Seite etwa Name, Anschrift und E-Mail-Adresse eintippt,<br />

muss dem Betreiber vertrauen, dass dieser sich an die<br />

geltenden Datenschutzbestimmungen hält. Tests haben<br />

gezeigt, dass sich nicht alle daran halten. Hinzu kommt,<br />

dass Gütesiegel nichts darüber aussagen, welche Anbieter<br />

Nutzerdaten gewinnbringend weiterverkaufen.<br />

COOKIES SIND GEFÄHRLICH<br />

7Cookies haben einen schlechten Ruf, doch tatsächlich<br />

nutzen professionelle Datensammler inzwischen<br />

ganz andere Werkzeuge. Der oft gut gemeinte Rat, Cookies<br />

generell abzuschalten, ist nicht nur ineffektiv in puncto Datenschutz,<br />

sondern geht auch noch zu Lasten des Komforts:<br />

Internet-Seiten speichern dadurch keine Anmeldedaten,<br />

Warenkörbe oder Einstellungen mehr.<br />

ICH HABE NICHTS ZU VERBERGEN<br />

8Wer soll schon etwas mit meinen Daten anfangen?<br />

Die interessieren doch keinen. Ausserdem habe<br />

ich sowieso nichts zu verbergen. So denken viele, aber zu<br />

sicher sollte man sich nicht sein. Ist für Krankenkassen etwa<br />

nicht der Gesundheitszustand von potenziellen Neukunden<br />

interessant? Oder für die Bank die Spielsucht? Oder<br />

für den Scheidungsanwalt die Anmeldung bei einem Seitensprungportal?<br />

Oder einem potenziellen Arbeitgeber die<br />

Mitgliedschaft in der Gewerkschaft?<br />

DATEN SAMMELN DIENT DER SICHERHEIT<br />

9Nicht nur Unternehmen, auch Geheimdienste<br />

setzen auf Profildaten. Das verbessere die Sicherheit,<br />

etwa vor Terroranschlägen, so der Irrglaube. Die Argumentation<br />

lautet oft: Wenn nichts passiert, dann haben wir<br />

das der guten Überwachung zu verdanken. Nach einem<br />

Anschlag werden dann die Forderungen nach noch mehr<br />

Überwachung lauter. Doch wie sinnvoll ist diese Forderung,<br />

wenn man bedenkt, dass das Risiko im Strassenverkehr zu<br />

sterben weitaus höher liegt als bei einem Terroranschlag?<br />

© Zerbor/Fotolia<br />

63


DATENSCHUTZ/WERBUNG<br />

DIGITALES<br />

TAGEBUCH –<br />

WAS UNSER<br />

ONLINE-<br />

VERHALTEN<br />

VERRÄT<br />

Die Schweizer sind 24 Stunden, sieben<br />

Tage online. Eine bis fünf Stunden verbringen<br />

sie pro Woche im Netz. Dabei<br />

suchen, liken und teilen die Schweizer alles<br />

Mögliche. Kein Wunder also, dass das<br />

Internet Tagebuch über den Alltag eines Durchschnitt-Schweizers<br />

führen kann. Die Anti-Tracking-<br />

Experten von eBlocker haben den Tagesablauf des<br />

normalen Internet-Users zusammengefasst. Was das<br />

Internet über unseren Tag weiss:<br />

7:00 UHR: MORGENDLICHE RITUALE<br />

Nachrichtencheck beim Frühstück: Tracker erfassen,<br />

wann eine Person das erste Mal am Tag online ist. Allein<br />

aus dieser Information lassen sich Rückschlüsse auf den<br />

Tagesablauf ziehen. Auch smarte Lautsprecher wie Google<br />

Home oder Amazon Echo mit ihren Sprachassistenten<br />

wissen alles über ihre Nutzer: welche Musik er gerne beim<br />

Frühstück hört oder was er für seine Partnerin über Amazon<br />

bestellt. Die politische Gesinnung ergibt sich hingegen<br />

aus dem Surfverhalten: Wer etwa bevorzugt bei TAZ.de<br />

oder tagesanzeiger.ch vorbeischaut, gehört aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach dem linken Lage r an.<br />

Verlassen des Hauses: Smarte Heizthermostate drosseln<br />

automatisch die Temperatur, wenn jemand die eigenen<br />

vier Wände verlässt. Uhrzeit und Regelmässigkeit können<br />

eindeutige Indizien dafür liefern, ob jemand einer geregelten<br />

Arbeit nachgeht.<br />

8:30 UHR: BEWEGUNGSPROFILE<br />

Fahrt zur Arbeit: Das Smartphone samt GPS erfasst ein<br />

detailliertes Bewegungsprofil. Wie fährt der Nutzer zur<br />

Arbeit und wie lange hält er sich dort auf? Und in welchen<br />

Geschäften erledigt er seine Einkäufe und wo wohnen<br />

seine Freunde? Solche und viele andere Daten lassen<br />

sich aus Bewegungsprofilen ableiten.<br />

12:30 UHR: FINANZKRAFT<br />

Online-Shopping: Das Online-Kaufverhalten offenbart<br />

eine ganze Menge über die individuelle Situation. Wer<br />

statt Marken günstige No-Name-Ware bevorzugt, dem<br />

mangelt es scheinbar an Geld. Wer dann noch alltäglich<br />

mehrere Runden Online-Poker zockt, gilt mit Sicherheit<br />

nicht als besonders kreditwürdig.<br />

<strong>18</strong>:00 UHR: FITNESS-LEVEL<br />

Feierabend: Essen und Lebensmittel per Online-Dienst<br />

direkt ins Haus zu bekommen – kein Problem. Egal ob<br />

Supermarkt oder Pizza-Dienst: Derartige Bestellungen<br />

lassen ebenfalls interessante Rückschlüsse auf den Lebensstil<br />

zu, beispielsweise wie bewusst sich jemand ernährt.<br />

Kombiniert mit Daten zu Pulsfrequenz und sportlichen<br />

Aktivitäten, ermittelt von der Smartwatch, ergibt<br />

sich so ein detailliertes Gesundheitsprofil.<br />

20:00 UHR: MEDIENNUTZUNG<br />

Abend vor dem Fernseher: Welcher Sender und welches<br />

Programm geschaut wird, protokollieren Smart-TVs haarklein.<br />

Fans von Sendungen mit weniger hohem Anspruch<br />

laufen womöglich Gefahr, als weniger gebildet zu gelten.<br />

Noch besser funktioniert die mediale Auswertung bei<br />

Video-Portalen wie Netflix, YouTube oder Amazon Prime<br />

Video zur Erstellung von Nutzerprofilen.<br />

23:00 UHR: SEX<br />

Nachtleben: Auch über sexuelle Vorlieben wissen Tracker,<br />

Suchmaschinen und auch Gerätehersteller bestens Bescheid<br />

– sogar, wie lange Personen (bis zum Abschalten<br />

eines Pornos) brauchen.<br />

64


F<br />

<strong>18</strong>:00<br />

Wer nicht will, dass Internetfirmen ein Tagebuch über den<br />

eigenen Tagesablauf führen, sollte sich genau über Datenschutz<br />

informieren und Massnahmen zum Schutz der<br />

Privatsphäre ergreifen. Heute gibt es dafür zahlreiche<br />

Möglichkeiten: Mittels Software kann der Datenfluss im<br />

Internet überwacht und gegebenenfalls ausgeschaltet<br />

werden. Für weniger technikaffine Surfer gibt es inzwischen<br />

auch die Möglichkeit, eine Art Anti-Tracking-Boxen<br />

an den Router anzuschliessen. So sind zumindest alle Geräte<br />

in den eigenen vier Wänden ausreichend geschützt.<br />

23:00<br />

8:30<br />

7:00<br />

© Prostock-studio/Fotolia<br />

12:30<br />

65


RECHTLICHES/VERTRÄGE/TARIFE<br />

PRIVATE NACHRICHTEN VON ANDEREN<br />

NICHT VERÖFFENTLICHEN<br />

© Drobot Dean/Fotolia<br />

Wer kennt es nicht: Man schickt schnell<br />

einen Screenshot der Unterhaltung<br />

mit dem aktuellen Date-Partner an<br />

die Freunde, um das Geschriebene<br />

genau zu analysieren. Oder man<br />

klickt sich durch die kuriosen Textnachrichten und<br />

Chats bei „Chat von gestern Nacht“. Doch ist das überhaupt<br />

zulässig?<br />

Im Nachbarland Deutschland gibt es zu diesem Thema<br />

inzwischen klare Urteile: Private SMS, Messenger-Nachrichten,<br />

E-Mails oder Briefe sollten Empfänger nicht ohne Weiteres<br />

veröffentlichen. Ansonsten drohen Unterlassungsklagen<br />

und Schadensersatzansprüche. Prominentestes Beispiel<br />

aus der jüngsten Vergangenheit dürfte der Prozess<br />

rund um Til Schweiger sein, der eine Facebook-Nachricht<br />

eines Fans öffentlich verbreitete. Der Schauspieler hatte<br />

den Prozess aber gewonnen, nicht zuletzt, weil es keine eindeutige<br />

Rechtsgrundlage gab. Die klagende Frau berief sich<br />

auf das Persönlichkeitsrecht, das Gericht war allerdings der<br />

Meinung, dass das Informationsinteresse und das Recht auf<br />

freie Meinungsäusserung des Angeklagten die Veröffentlichung<br />

rechtfertigten. Aber das ist die Ausnahme.<br />

In der Schweiz kann ähnliches passieren. Das Persönlichkeitsrecht<br />

„schützt die Würde und den Wert des Menschen<br />

vor unzulässigen Eingriffen durch andere Menschen“,<br />

heisst es seitens der Schweizer Behörden. Und dieses Recht<br />

kann nirgends so leicht verletzt werden wie im Netz.<br />

Die Barrieren dafür sind niedrig, Bilder und Texte sind auf<br />

einer eigenen Webseite oder in sozialen Medien schnell<br />

hochgeladen und kosten im Regelfall gar nichts. Zudem<br />

gibt es im Netz keinerlei Kontrollinstanz.<br />

Eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts liegt immer dann<br />

vor, wenn der Betroffene keine ausdrückliche Zustimmung<br />

zur Veröffentlichung privater Inhalte erteilt hat. Dieses Recht<br />

gilt jedoch nicht, wenn der Inhalt von grossem öffentlichem<br />

Interesse ist – zum Beispiel, wenn dadurch eine Straftat aufgedeckt<br />

wird oder eine der Personen öffentlich bekannt ist.<br />

Das Persönlichkeitsrecht schützt und beinhaltet das Recht<br />

am eigenen Bild, Recht am eigenen Wort (gesprochen und<br />

geschrieben), Recht am eigenen Namen, Schutz der Privat-,<br />

Geheim- und Intimsphäre. Es gibt weitere Schutzbereiche,<br />

diese sind aber zu speziell, um diese allgemein zu behandeln.<br />

Wie stark der Schutz des Persönlichkeitsrechts ausfällt,<br />

hängt davon ab, in welcher Sphäre die Verletzung stattfand.<br />

66


F<br />

Die Öffentlichkeitssphäre hat dabei den geringsten Schutz,<br />

die Intimsphäre den höchsten. Während die Schutzfähigkeit<br />

der anderen Sphären je nach Einzelfall überprüft werden<br />

muss, gilt bei der Intimsphäre jeglicher Eingriff als Verletzung<br />

des Persönlichkeitsrechts. Zur Intimsphäre gehören<br />

die innere Gefühlswelt, der Sexualbereich sowie der Kernbereich<br />

der Ehre.<br />

Zudem gilt es bei einer Rechtsverletzung zu unterscheiden,<br />

ob es sich um ein Werturteil oder eine Tatsachenbehauptung<br />

handelt. Letzteres ist Beweisen zugänglich und damit<br />

nachprüfbar. Unwahre Tatsachenbehauptungen generell<br />

sind verboten. Bei Werturteilen oder Meinungsäusserungen<br />

greift zusätzlich noch das Recht auf freie Meinungsäusserung.<br />

Diese ist in der Regel nicht objektiv und kann nur<br />

schwer widerlegt werden. Eine Rechtsverletzung tritt dann<br />

nur ein, wenn es sich um eine Schmähkritik oder eine Herabsetzung<br />

der Person handelt.<br />

GRUNDSÄTZLICH GILT BEI DER VERÖFFENTLICHUNG<br />

IMMER EINE RECHTSVERLETZUNG<br />

Zunächst einmal stellt die Veröffentlichung privater Nachrichten<br />

eine Rechtsverletzung dar. Denn private Nachrichten<br />

stehen unter dem Schutz der Privatsphäre. Daher entscheidet<br />

allein der Verfasser der Nachricht darüber, ob diese<br />

öffentlich gemacht werden darf oder nicht. Denn vor den<br />

Richtern gilt: Der Inhalt der Nachricht ist Ausfluss der Persönlichkeit<br />

des Verfassers.<br />

Denn das Recht am eigenen Bild gilt nur dann, wenn die<br />

Person klar im Mittelpunkt der Aufnahme steht. Bewegt sie<br />

sich jedoch in der Öffentlichkeit und ist nur Beiwerk, gilt<br />

dieses Recht nicht.<br />

Beim Recht an der eigenen Stimme wird es wieder schwieriger.<br />

Schutzfähig sind nur Stimmen, die individualisierbar<br />

sind. Das trifft in der Regel nur auf grosse Sänger, Schauspieler<br />

oder Synchronsprecher zu. Auch hier gilt wieder:<br />

Wird die Aufnahme bei einer öffentlichen Veranstaltung gemacht,<br />

ist sie nicht geschützt.<br />

Rufmord stellt ebenfalls eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts<br />

dar. Dieser liegt vor, wenn eine Person in ihrer<br />

Ehre oder das Ansehen des „Namens“ verletzt wird. Falsche<br />

Informationen zählen nicht dazu, sofern sie keine negativen<br />

Auswirkungen auf diese Person haben. Wenn Nina Müller<br />

zum Beispiel im Profil einer anderen Person als 24-jährige<br />

Erzieherin genannt wird, in Wirklichkeit aber schon 25 Jahre<br />

alt ist, liegt keine Rufschädigung vor, gegen die Nina Müller<br />

vorgehen kann. Wird sie aber als 24-jährige „Tippse“ ›<br />

Selbiges gilt für das eigene Bild. Jeder Mensch darf selbst<br />

darüber bestimmen, ob und in welchem Zusammenhang<br />

Bilder von ihm veröffentlicht werden. Das Recht hat aber<br />

Ein schränkungen. So kann ein Betroffener verbieten, dass<br />

ein Portrait-Foto veröffentlicht wird, nicht aber ein Kar nevals-Foto,<br />

bei dem er Teil einer öffentlichen Veranstaltung ist.<br />

Das Recht am eigenen Bild<br />

schützt davor, dass Fotos<br />

einer Person ungefragt<br />

verbreitet werden könen.<br />

© REDPIXEL, DC Studio/Fotolia<br />

67


RECHTLICHES/VERTRÄGE/TARIFE<br />

Kommt es zu einer Klage vor dem Zivilgericht, muss der Kläger<br />

angeben, was er von der beklagten Partei verlangt: Beseitigungs-,<br />

Unterlassungs- oder Feststellungsbegehren<br />

sowie Genugtuung oder Schadensersatz. Bei jeder Art von<br />

Forderung muss jedoch darauf geachtet werden, dass die<br />

Verjährung noch nicht eingetreten ist. Diese beträgt ein<br />

Jahr, nachdem der Geschädigte Kenntnis von der Persönlichkeitsverletzung<br />

erhalten hat, spätestens zehn Jahre<br />

nach der rechtsverletzenden Handlung. Lediglich für Beseitigungs-<br />

und Unterlassungsbegehren gelten diese Fristen<br />

nicht. Diese können gefordert werden, solange die Persönlichkeitsverletzung<br />

besteht.<br />

bezeichnet, sieht der Fall schon wieder anders aus. Nicht<br />

nur, dass die Berufsbezeichnung falsch ist, sie ist auch<br />

abwertend. In diesem Fall könnte Nina Müller vor Gericht<br />

gehen.<br />

BEANTRAGUNG DER LÖSCHUNG<br />

Wer seine Persönlichkeitsrechte durch einen Post in den sozialen<br />

Netzwerken verletzt sieht, der sollte im ersten Schritt<br />

direkt auf den Verfasser des Posts zugehen und ihn um die<br />

Löschung bitten. Dabei sollte dem Verfasser eine Frist gesetzt<br />

werden. Zeigt das keine Wirkung oder verweigert der<br />

Verfasser die Löschung, sollte man direkt mit dem Betreiber<br />

der Plattform Kontakt aufnehmen. Zuvor kann ein Blick in<br />

die Nutzungsbestimmungen der Seiten aber nicht schaden.<br />

Wendet man sich an den Betreiber, muss man diesem<br />

deutlich erklären, warum eine Rechtsverletzung vorliegt<br />

oder warum der Inhalt gegebenenfalls sogar gegen die<br />

Nutzungsbedingungen verstösst. Auch wenn viele soziale<br />

Netzwerke inzwischen eigene Teams haben, die sich mit<br />

der Bearbeitung solcher Beschwerden befassen, kann es<br />

mehrere Tage dauern, bis alles gelöscht ist. Erzielt man mit<br />

einer Beschwerde beim Betreiber aber auch keinen Erfolg,<br />

kann man nur noch rechtliche Schritte einleiten.<br />

© Paul/Fotolia<br />

Hatte der Geschädigte Erfolg und der Post wurde gelöscht,<br />

kann es nach wie vor vorkommen, dass er über Suchmaschinen<br />

gefunden wird, wenn eine Zwischenspeicherung<br />

der Seiten erfolgt. Meist löst sich das Problem von selbst, da<br />

die Suchmaschinen nach einer bestimmten Zeit geänderte<br />

Seiten in der Suche übernehmen bzw. entfernen. Das kann<br />

jedoch mehrere Monate dauern. Wer das nicht in Kauf nehmen<br />

will, sollte sich an die Suchmaschinenbetreiber wenden.<br />

Oft gibt es auch die Möglichkeit, den Suchroboter gezielt<br />

auf eine Seite zu lenken, um diesen über eine Änderung<br />

in Kenntnis zu setzen.<br />

Eine Persönlichkeitsrechtsverletzung liegt nicht vor, wenn<br />

in dem Post die betroffene Person unkenntlich gemacht<br />

oder der Name entfernt wurde. Dies ist häufig bei Seiten<br />

wie etwa „Chat von gestern Nacht“ der Fall, die in erster<br />

Li -nie mit der Veröffentlichung der Nachrichten unterhalten<br />

wollen, nicht aber erkenntlich machen, um wen es sich dabei<br />

handelt.<br />

© vege/Fotolia<br />

68


DATENSCHUTZ/WERBUNG<br />

WIE STEHT ES UM DAS URHEBERRECHT<br />

IM NETZ?<br />

© Zerbor/Fotolia<br />

Mal eben schnell ein Bild aus der Suchanfrage<br />

rauskopiert, dort mal eben ein Zitat<br />

von einer Facebook-Seite verwendet<br />

und gestern erst eine Sequenz aus einem<br />

YouTube-Video in einem eigenen Video<br />

eingesetzt. Im Internet ist ja auch alles öffentlich zugänglich.<br />

Aber darf deswegen auch alles bedenkenlos<br />

verwendet werden? Wie steht es mit dem Urheberrecht<br />

im Netz?<br />

Das Urheberrecht schützt jede Form von geistigen Schöpfungen<br />

der Literatur, Kunst oder des individuellen Charakters.<br />

Ein Urheber ist eine natürliche Person, die das Werk erschaffen<br />

hat.<br />

Betrachtet man diese Definition, wird schnell klar, dass auch<br />

im Netz das Urheberrecht gilt und man sich nicht einfach<br />

so an den Werken anderer bedienen darf. Dennoch hat sich<br />

seit der Einführung des Internets die Zahl der Urheberrechtsverletzungen<br />

deutlich erhöht. Wie beim Persönlichkeitsrecht<br />

liegt dies vor allem an den geringen Barrieren,<br />

dem (nahezu) kostenlosen Zugang zu allem und der<br />

fehlenden Kontrollinstanz.<br />

KOSTENLOSE INHALTE KÖNNEN URHEBERRECHT<br />

VERLETZEN<br />

Vielen ist auch nach wie vor nicht bewusst, dass nicht alles,<br />

was im Internet angeboten wird, auch generell zur freien<br />

Verfügung steht. Nicht zuletzt weil sogenannte File Sharing-<br />

70


F<br />

Plattformen die neusten Hits aus Musik und Film kosten -<br />

los zum Download anbieten. Zwar wird in der Schweiz niemand<br />

belangt, wenn er für den privaten Gebrauch Filme<br />

oder Musik illegal herunterlädt. Aber die Schweizer Regierung<br />

will verhindern, dass die Rechte von Film- und Musikschaffenden<br />

ständig verletzt werden und setzt sich seit<br />

einigen Jahren für die Eingrenzung der Angebote ein. Zudem<br />

ist die zivilrechtliche Verfolgung von Anbietern oder<br />

Nutzern sogenannter Peer-to-Peer-Netzwerke einfacher<br />

geworden. Doch in Zeiten von Streaming-Diensten wie<br />

Netflix, Spotify und Co. nimmt die Internet-Piraterie in der<br />

Unterhaltungsbranche immer weiter ab.<br />

PIRATERIE NIMMT MIT ZUNAHME<br />

VON STREAMINGDIENSTEN AB<br />

Die Piraterie mit Musik und Filmen war bis vor rund fünf Jahren<br />

ein grosses Problem. Besonders Seiten wie Kino.to oder<br />

FileSharing-Plattformen wie LimeWire verzeichneten Besucherzahlen<br />

von mehreren hunderttausend täglich. Diese<br />

Urheberrechtsverletzungen im grossen Stil haben der Unterhaltungsindustrie<br />

enormen Schaden zu gefügt.<br />

Abgesehen von den Neuerungen in der Schweiz gilt es<br />

grundsätzlich auch im Internet folgendes zu beachten: Wer<br />

nicht selbst den Inhalt erstellt hat, macht sich ohne Nutzungserlaubnis<br />

des Urhebers strafbar. Besonders das Teilen<br />

von Bildern in den sozialen Medien erfreut sich heutzutage<br />

grosser Beliebtheit. Da bei dürfen nur Bilder beziehungsweise<br />

Inhalte im eigenen Profil geteilt werden, die entweder<br />

die Zustimmung des Urhebers oder freie Lizenzen und<br />

entsprechende Nutzungsrechte haben.<br />

Das Teilen in sozialen Netzwerken stellt aber nicht nur beim<br />

Hochladen von Inhalten auf die eigene Profilseite ein Problem<br />

dar. Das Teilen an sich zählt als Vervielfältigung und<br />

benötigt daher die Zustimmung des Rechteinhabers. ›<br />

Das Schweizer Recht sieht vor, dass Hosting-Provider dazu<br />

verpflichtet sind, illegale Inhalte von ihren Servern zu entfernen<br />

und dafür zu sorgen, dass diese auch nicht wieder<br />

auftauchen. Und das, obwohl die Hosting-Anbieter meist<br />

selbst nicht für die Urheberrechtsverletzungen verantwortlich<br />

sind.<br />

Mangelnden Urheberschutz geniessen in der Schweiz vor<br />

allem Lichtbilder. Sie fallen nur unter das Gesetz, wenn sie<br />

einen künstlerischen Charakter haben. Eine Neuerung des<br />

Ge setzes sieht aber vor, dass künftig alle Fotografien unter<br />

den Urheberrechtsschutz fallen.<br />

Die Gesetzesneuerung sieht auch vor, dass Bilder oder Texte<br />

für wissenschaftliche Zwecke unentgeltlich und ohne Zustimmung<br />

des Rechteinhabers verwendet werden können.<br />

© Maksym Yemelyanov/Fotolia<br />

© JiSign/Fotolia<br />

71


RECHTLICHES/VERTRÄGE/TARIFE<br />

Somit stellt die Vervielfältigung (auch wenn es nur um ein<br />

Vorschaubild geht) bereits eine Verletzung des Rechts dar.<br />

Grundsätzlich könnte man davon ausgehen, dass derjenige,<br />

der einen Share-Button für soziale Netzwerke zur Verfügung<br />

stellt, auch damit einverstanden ist, dass der Inhalt<br />

geteilt wird. Nicht selten ist es aber so, dass der Betreiber<br />

Bilder von Fotografen verwendet, die ihre Zustimmung zur<br />

Verbreitung nur für die Webseite, nicht aber für die sozialen<br />

Netzwerke erteilt haben. Ähnlich verhält es sich mit den<br />

Vorschaubildern und -texten in Suchmaschinen. Technisch<br />

gesehen handelt es sich auch hierbei um eine Vervielfältigung.<br />

Dennoch geht die Rechtsprechung inzwischen davon<br />

aus, dass die Urheber stillschweigend ihr Einverständnis<br />

für die Vervielfältigung in Form einer Vorschau geben.<br />

GRUNDREGELN<br />

. Veröffentlichen Sie nur eigene Inhalte. Sollten Sie<br />

sich für ein Bild, Text oder Video einer anderen<br />

Person entscheiden, fragen Sie den Urheber<br />

vorher um Erlaubnis<br />

. Holen Sie sich von anderen Personen, die Teil<br />

des Posts sind, vorher das Einverständnis ein<br />

. Bedenken Sie, dass das Teilen und Liken von<br />

fremden Beiträgen im Zweifel zu gerichtlichen<br />

Konsequenzen wegen Urheberrechtsverletzung<br />

führen kann. Sie können auch dann belangt<br />

werden, wenn der Seitenbetreiber eine Rechtsverletzung<br />

begangen hat und Sie dessen Inhalte<br />

geteilt haben<br />

© Zerbor/Fotolia<br />

Ausserdem besteht ein allgemeines (und damit schützenswertes)<br />

Interesse an elektronischen Diensten wie Suchmaschinen,<br />

die das Internet erst wirklich praktikabel machen.<br />

Hinzu kommt, dass es sich bei dieser Art der Vervielfältigung<br />

um einen rein technischen Vorgang handelt. Dennoch<br />

will die Justiz diesen Ansatz nicht auf die Verbreitung<br />

in sozialen Netzwerken anwenden. Grund dafür ist, dass<br />

diese den Teilvorgang nicht als rein technischen Vorgang<br />

sieht. Er wird schliesslich immer von einem Menschen ausgelöst.<br />

Daher besteht in der Regel ein Anspruch des Urhebers.<br />

Demnach steht fest, dass jegliche Form des Teilens in<br />

sozialen Netzwerken eine Vervielfältigung des geschützten<br />

Werkes darstellt. Hat man nicht die Zustimmung des Urhebers,<br />

kann es unter Umständen zu teuren Abmahnungen<br />

kommen. Das Risiko dafür ist allerdings derzeit noch recht<br />

gering. Das gleiche gilt für „Likes“. Markiert man einen Beitrag<br />

mit „Gefällt mir“, wird davon eine Kopie erstellt, die<br />

Freunde und Follower im Profil sehen können. Auf der sicheren<br />

Seite ist man beim Liken und Teilen nur dann, wenn<br />

der Urheber selbst die Optionen in seinem Post zur Verfügung<br />

stellt.<br />

GEMEINFREIE STÜCKE<br />

DÜRFEN VERÖFFENTLICHT WERDEN<br />

Wer ein Video mit Eindrücken von der letzten Urlaubsreise<br />

postet und dafür ein (gekauftes) Musikstück verwendet,<br />

läuft ebenfalls Gefahr eine Abmahnung zu kassieren. Denn<br />

nur weil das Musikstück käuflich erworben wurde, hat man<br />

längst nicht das Recht es öffentlich zu verbreiten. Im Zweifel<br />

sollte daher für solche Videos immer auf sogenannte gemeinfreie<br />

Musikstücke zurückgegriffen werden.<br />

Lange Zeit war nicht klar, ob eine Verlinkung auch zu<br />

Urheberrechtsverletzungen führen kann. Inzwischen haben<br />

aber mehrere Gerichte mit ihren<br />

Urteilen entscheiden, dass die Verlinkung<br />

das Urheberrecht nicht verletzt<br />

und daher grundsätzlich zulässig ist.<br />

Generell gilt: Durch das Fehlen klarer<br />

Regelungen bewegen sich besonders<br />

Social Media-Nutzer beim<br />

Teilen, Verlinken und Posten häufig<br />

in einer Grauzone. Wer allerdings<br />

einige Grundregeln beachtet, der<br />

muss keine teuren Abmahnungen<br />

fürchten.<br />

72


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Die Suche nach einem geeigneten Cartoonisten, Illustrator oder<br />

Karikaturist stellt sich oft als langwierig und kompliziert heraus.<br />

Umso besser, wenn es jemanden gibt, der einem die lästige Aufgabe<br />

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RECHTLICHES/VERTRÄGE/TARIFE<br />

FANS UND MUSIKER TEILEN<br />

RECHTE UND TANTIEMEN<br />

DURCH NEUE RECHTEVERMARKTUNG<br />

Die Zukunft der Rechte an Musik ist da<br />

und jeder kann daran teilhaben. Seit<br />

November haben Musikfans ausserhalb<br />

der USA die Gelegenheit, einen Teil des<br />

legendären Songs „Jodeci Freestyle“<br />

von Drake zu besitzen. Durch Teilnahme am Initial<br />

Song Offering (ISO) besitzen Musikfans Anteile an<br />

Rechten und künftigen Tantiemen dieses geistigen<br />

Eigentums.<br />

„Wir sind höchst erfreut darüber, dass Musikfans an dieser<br />

unterhaltsamen und innovativen Form der Anteile<br />

an Musik teilnehmen können“, sagte Steve Stewart, CEO<br />

von Vezt. „Dies ist nicht wie Streaming oder Downloads<br />

eines einzelnen Titels. Die Fans werden tatsächliche Anteile<br />

am Song besitzen und haben Rechte an den Tan tiemen,<br />

welche der Titel in den nächsten drei Jahren generiert.“<br />

WIE FUNKTIONIERT DAS?<br />

Vezt macht einen Anteil von zehn Prozent des Copyrights<br />

des Titels „Jodeci Freestyle“ verfügbar. Nach 100 Käufen<br />

endet das Angebot. Dafür müssen die Personen die Kryptowährung<br />

Vezt (VZT) erwerben. „Der ISO ist ein revo lu -<br />

tionäres neues Verfahren, mit dem Künstler und Rechte-<br />

Inhaber die Kontrolle über neue oder bestehende Titel<br />

haben. Die Auswertung geschieht einfach durch Auswahl<br />

der Anteile der Titel zum Verkauf“, sagt CFO Robert Menendez.<br />

„Vezt ist der neue Markt für Songs und ermöglicht<br />

Musikern, mehr Musik zu schaffen.“<br />

Künstler und Rechteinhaber legen fest, wie viel sie für<br />

einen Teil der Rechte an einem Titel erzielen möchten,<br />

setzen die Frist für das Rückfallen fest sowie das Datum<br />

des ISO. Die Rechte-Erwerber (z. B. Fans, Musikprofis und<br />

Marken) erwerben auf Vezt im Rahmen des ISO Rechte<br />

an Titeln und die Einkünfte werden dem Konto der Künstler<br />

gutgeschrieben. Die Daten der Titelrechte sind in<br />

der Blockchain von Vezt codiert. Die Tantiemen werden<br />

durch die Performing Rights Organizations (PRO) in 137<br />

Ländern eingezogen sowie von STEM.is, das digitale Tantiemen<br />

von Spotify, iTunes, YouTube, Pandora etc. aggregiert.<br />

Vezt transferiert diese Einkünfte an die Rechte-<br />

Käufer. So wird ein neuer Markt geschaffen, welcher der<br />

Kreati vität von Musikern keine Grenzen setzt. Die zugesprochenen<br />

Rechte für einen Teilnehmer sind anteilig<br />

und ba sieren auf dem Erwerb von VZT-Kryptowährung.<br />

Je mehr Kryptowährung erworben wird, desto mehr<br />

Rechte werden zugeteilt. Rechte-Käufer können einen<br />

Titel nicht weiter lizenzieren oder andere Inhaber von<br />

der Lizen zierung abhalten, da sie keine Mehrheitsrechte<br />

besitzen.<br />

Ziel von Vezt ist es, die finanzielle Macht wieder in die<br />

Hände der Künstler zu geben. Das Unternehmen will<br />

eine einfache und transparente Möglichkeit für Künstler<br />

schaffen, ihre Musik zu monetarisieren, die über die traditionellen<br />

Veröffentlichungsmodelle der Musikindustrie<br />

hinausgehen. Zudem sollen die Lizenzgebühren und<br />

-einnahmen transparent und in Echtzeit einsehbar sein.<br />

© DWP/Fotolia<br />

74


F<br />

© agrus/<br />

Fotolia<br />

Langfristig soll auch die Beziehung zwischen Musikern<br />

und ihren Fans gestärkt werden. Derzeit befindet sich die<br />

Plattform noch im Test für ausgewählte Künstler. Ab dem<br />

zweiten Quartal 20<strong>18</strong> soll die Plattform dann aber für alle<br />

Künstler und Investoren zur Verfügung stehen. Vezt-Gründer<br />

Steve Stewart bringt 25 Jahre Erfahrung im Musikbusiness<br />

mit. Er hat bereits mit Grammy Award-Gewinnern<br />

zusammen gearbeitet. Sein Partner Robert Menendez<br />

bringt 15 Jahre Management-Erfahrung mit.<br />

Ein ähnliches Projekt hat ein österreichisches Start-up<br />

angestossen. Musikliebhaber können sich über die Webseite<br />

www.globalrockstar.com an Produktionen beteiligen.<br />

Bis zu 70 Jahre können daraus Erlöse erwirtschaftet<br />

werden. Es ist die erste Royalty-based Crowdfunding-<br />

Plattform, die es Fans ermöglicht in hochwertige Musikproduktionen<br />

zu investieren. Das eingesetzte Kapital wird<br />

zudem für die Vermarktung genutzt. Während des gesamten<br />

Copyright-Zeitraums von 70 Jahren wird man<br />

an jedem Stream, Download oder Verkauf beteiligt. So<br />

können Fans oder Musikliebhaber unter anderem in die<br />

österreichische Sängerin ZOË (Teilnehmerin des Österreichischen<br />

Song Contests), die aufstrebende<br />

Singer- Song writerin Jo Marie aus Deutsch-<br />

land und Murray Yates aus Kanada, der in den USA<br />

mit seinen Hits bereits Goldstatus hat, investieren. „Wir<br />

freuen uns, mit dieser Innovation grossartige Chancen<br />

für Künstler und Inves toren zu schaffen“, sagt Global<br />

Rockstar-Gründer Christof Straub. „Ein Streaming-Hit kann<br />

100.000 Euro am Tag erwirtschaften. Davon können Fans<br />

und Künstler nun gleichermassen profitieren. Mit unseren<br />

160.000 registrierten Usern aus über 150 Ländern freuen<br />

wir uns über unseren einzigartigen Services.“ Neben der<br />

Web seite gehört zu Global Rockstar auch ein Musiklabel<br />

und -verlag.<br />

Das Prinzip funktioniert ähnlich wie bei anderen Crowdfunding-Plattformen.<br />

Ist das Finanzierungsziel erreicht,<br />

geht das Musikstück in die Produktion. Die Investoren<br />

erhalten garantiert Anteile an den Erlösen. Das Musiklabel<br />

und der angeschlossene Verlag kümmern sich um die<br />

weltweite Vermarktung der Produktionen in allen re levanten<br />

Streaming-Diensten und Download-Seiten. Der<br />

Gründer selbst ist seit 15 Jahren im Musikbusiness und<br />

kennt daher die Branche gut.<br />

© Rawpixel.com/Fotolia<br />

75


MODE<br />

UMDREHEN BITTE:<br />

DAS SIND DIE GROSSEN<br />

TRENDS DER BRAUTMODE<br />

76


F<br />

Das neue Jahr hat bereits begonnen und<br />

damit auch wieder die heisse Phase der<br />

Hochzeitssaison. Das Brautkleid ist dabei<br />

ein zentrales Thema. Am Altar oder<br />

vor dem Tresen des Standesbeamten<br />

sieht man nur den Rücken der Braut - und genau darauf<br />

legen die Designer der Brautkleider nun den<br />

Schwerpunkt. Das Rückendekolleté liegt im Trend.<br />

Ausserdem kommt man kaum an Spitze vorbei.<br />

Rund 42'000 Paare treten jedes Jahr in der Schweiz vor<br />

den Traualtar. Bräute wissen: Um beim Ja-Wort im perfekten<br />

Kleid zu stecken, gilt es Monate zuvor die Brautmodengeschäfte<br />

zu durchstöbern. Durchschnittlich 8,4 Monate<br />

vor ihrer Hochzeit kaufen sie ihr Kleid, wie eine Leserumfrage<br />

des Fachverlags Brautmedia ergab.<br />

Die gute Nachricht: Noch nie war dabei die Auswahl derart<br />

gross. „Die Kleider sind in den vergangenen Jahren viel<br />

individueller geworden“, beobachtet Sonja Schulz, Redaktionsleiterin<br />

vom Hochzeitsportal24. Und dennoch lassen<br />

sich Trends erkennen – einen Überblick finden Sie auf der<br />

nächsten Seite. ›<br />

© Ulia Koltyrina, Stephanie Zieber, wacomka/Fotolia<br />

77


MODE<br />

PRINZESSINNEN, MEERJUNGFRAUEN<br />

UND HIPPIE-BRÄUTE<br />

1Diese drei Stile und Schnittformen sind besonders gefragt<br />

und bestimmen den Look der aktuellen Brautmode.<br />

Der Hippie-Look, Boho genannt, war schon 2017 oft zu<br />

sehen, die Kleider wirken nun aber verführerischer. Susan<br />

Lippe-Bernard, Chefredakteurin des Magazins „Braut & Bräutigam“,<br />

macht darunter einen besonderen Trend aus: „Die<br />

kaum unterfütterten Slip-over-Kleider sind sehr gefragt.“ Sie<br />

sind aus weichen Stoffen gefertigt, die luftig locker fallen,<br />

festlich verziert mit viel Spitze und Pailletten.<br />

Ganz anders fällt das Meerjungfrauenkleid. Es setzt die<br />

weiblichen Rundungen in Szene, weil es bis unter den Po<br />

oder kurz über dem Knie eng anliegend geschnitten ist und<br />

erst dann weiter ausläuft. „Sie sehen wir 20<strong>18</strong> mit ganz viel<br />

filigraner Spitze, vom Dekolleté bis zum Saum“, berichtet<br />

Schulz.<br />

Auch die pompösen Prinzessinnenkleider sind zurück. „Sie<br />

haben lange Schleppen, tolle eingearbeitete Spitzen-Korsagen<br />

mit V- oder Herzausschnitt und ab dem Bauchband<br />

ausladenden Tüll-Röcken“, sagt Lippe-Bernard. Letztere seien<br />

oft mit vielen Rüschchen versehen. „Sie erinnern an die<br />

Volant-Röcke aus den 1920er-Jahren“, erklärt Bettina Funke-Redlich,<br />

Hochzeitsplanerin. „Sie sind äusserst symmetrisch<br />

gearbeitet und werden in mehrere Schichten übereinandergelegt<br />

- für einen voluminösen Rock.“<br />

SPITZE<br />

2Egal, für welchen Stil sich die Braut entscheidet: Es<br />

sei fast unmöglich, ein Kleid ohne Spitze zu finden,<br />

berichtet Funke-Redlich. Sie werde unterschiedlich eingesetzt<br />

und verarbeitet – was verschiedene Looks kreiert, von<br />

verspielt über romantisch bis umwerfend weiblich. „Neu<br />

sind Vollspitzenkleider. Oft ist dabei die obere Stofflage eine<br />

komplett mit Spitze besetzte Tüllschicht.“ Neben der filigranen<br />

Spitze gibt es nun auch viele Brautkleider mit<br />

grob gearbeiteter Spitze. „Diese Häkelspitze wird gerne im<br />

Boho-Stil eingesetzt“, erklärt Lippe-Bernard. Oft auch zu<br />

sehen: der sogenannte Tattoo-Effekt, bei dem Spitze auf<br />

© sanneberg/Fotolia<br />

dünnen, transparenten Tüll<br />

gestickt wird, sodass es<br />

aussieht, als sässen die filigranen<br />

Muster direkt auf<br />

der Haut. „Eingesetzt wird<br />

das an Dekolleté und<br />

Schultern, am Rücken sowie<br />

an den Ärmeln“, sagt<br />

Funke-Redlich.<br />

ÄRMEL<br />

3Apropos die Ärmel - denn Brautkleider mit langen<br />

Ärmeln sah man in den vergangenen Jahren kaum.<br />

„Nun haben viele Designer Modelle im Repertoire, bei denen<br />

sich der Tattoo-Effekt von der Brust über die Arme zieht.<br />

Sehr weiblich und anmutig“, beschreibt Lippe-Bernard. Die<br />

Ärmel seien entweder komplett eng anliegend oder laufen<br />

ab dem Ellenbogen trompetenförmig aus.<br />

DAS RÜCKENDEKOLLETÉ<br />

420<strong>18</strong> heisst es: umdrehen bitte! „Das spektakuläre<br />

Rückendekolleté ist definitiv ein Trend des Jahres.<br />

Es wird mindestens so wichtig wie das Brust-Dekolleté“,<br />

meint Lippe-Bernard. Zu sehen sei ein tief ausgeschnittener<br />

Rücken sowohl bei Prinzessinnen-, Meerjungfrauen- als<br />

auch Boho-Kleidern. Oft wird auch mit transparenter Spitze<br />

gearbeitet, die den kompletten Rücken durchschimmern<br />

lässt. „Immer häufiger sehen wir auch Schlüssellochrücken“,<br />

sagt Schulz weiter. Dabei blitzt die Haut aus einem dreieckig,<br />

oval oder herzförmig geschnittenen Loch hervor.<br />

ES MUSS NICHT IMMER<br />

WEISS SEIN<br />

5„Die meisten Bräute kaufen noch weisse bis elfenbeinfarbene<br />

Kleider“, sagt Hochzeitsplanerin Funke-Redlich.<br />

Auf der Stange im Handel hängen aber auch<br />

immer mehr Modelle abseits des Klassischen, etwa in<br />

den Farbtönen Eisblau und Zartrosé. Neu dabei ist der Ombre-Look<br />

für mehrlagige Tüll-Röcke. „Dabei sind die unteren<br />

Lagen eingefärbt, in Cappuccino- bis Blush-Tönen, die<br />

oberen werden immer heller“, erklärt Funke-Redlich.<br />

<br />

Autorin: Jana Illhardt<br />

78


DAS I-TÜPFELCHEN ZUM VALENTINSGE-<br />

SCHENK: SCHMUCK GRAVIEREN LASSEN<br />

F<br />

Der Valentinstag bringt oft hohe Ansprüche<br />

mit sich. Man will dem geliebten Menschen<br />

zeigen, wie gern man ihn hat – meist<br />

mit einem passenden Geschenk. Gravuren<br />

in einem Schmuckstück oder für Männer<br />

in einer Geldklammer können das i-Tüpfelchen der<br />

Liebeserklärung sein. Wie wird aus einem Schmuckstück<br />

zum Valentinstag ein noch spezielleres Geschenk?<br />

Mit einer persönlichen Nachricht in Form einer<br />

Gravur! Was man dazu wissen muss.<br />

LÄSST SICH JEDES MATERIAL<br />

GUT GRAVIEREN?<br />

„Schmuck aus Gold und Silber lässt sich gut gravieren“, erläutert<br />

Hans-Ulrich Jagemann, Goldschmied. Für Edelstahl<br />

als sehr hartes Material braucht es mehr Kraft und ein spezielles<br />

Gravurmittel. „Diese Gravur ist möglich, aber teurer.<br />

Und das kann nicht jeder“, sagt Jagemann.<br />

WAS IST DAS BESONDERE<br />

AN VON HAND GRAVIERTEN TEXTEN?<br />

Die Ergebnisse der verschiedenen Gravurformen unterscheiden<br />

sich. Bei der Handgravur bekommt man wie<br />

bei einer Handschrift leicht ungleichmässige Linien. „Das<br />

ist etwas ganz Individuelles und Persönliches“, sagt Jagemann.<br />

„Das ist ein erlerntes Handwerk, das nicht mehr jeder<br />

kann.“<br />

WELCHE ARTEN DER MASCHINENGRAVUR<br />

WÄHLE ICH FÜR WELCHE STÜCKE?<br />

Bei der modernen Lasergravur werden statt Linien mikroskopisch<br />

kleine Punkte in das Metall eingebracht, die sich<br />

aber optisch zu einer Linie zusammenfügen. Diese Gravur<br />

habe daher einen leichten Schatten, erklärt Jagemann. Und<br />

sie ist nicht so tief, sie könnte daher vergleichsweise<br />

früh wieder verschwinden. Die Fräsgravur dagegen ist besonders<br />

langlebig. Sie wird laut Experte daher vor allem<br />

für Stücke genutzt, die viel angefasst werden und Verschleiss<br />

ausgesetzt sind – etwa Schlüsselanhänger und<br />

Geldklammern aus Echtsilber. Am häufigsten wird die<br />

Diamant gravur angewendet, die laut Jagemann ein gutes<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und sich bei nahezu jedem<br />

Schmuckstück anwenden lässt.<br />

KANN ICH ALTE ERBSTÜCKE MIT GRAVUR<br />

ÜBERSCHREIBEN LASSEN?<br />

Mutters Verlobungsring oder Omas Brosche sind ganz besondere<br />

Geschenke. Allerdings könne nicht jede alte Gravur<br />

darin entfernt werden, betont Jagemann. „Man muss die<br />

Gravur abtragen, bis die Oberfläche wieder einwandfrei ist.“<br />

Was vom Material zurückbliebt, kann dann „dünn wie Papier“<br />

sein - und instabil. Bei vergoldeten und versilberten<br />

Stücken sei das Entfernen alter Gravuren nie möglich, da<br />

die Inschrift schon bis in das darunterliegende Metall reicht.<br />

„Aber man kann eine alte Gravur um eine neue ergänzen“,<br />

sagt der Goldschmiedemeister. So erhält man die<br />

Familienhistorie und verbindet sie mit einer<br />

neuen Inschrift.<br />

<br />

Quelle: dpa<br />

© Jan Engel/Fotolia<br />

© phatthanun/Fotolia<br />

© Floydine/Fotolia<br />

79


KOCHEN<br />

© Maren Winter, kengpatinya, Mushy/Fotolia<br />

80


F<br />

GESCHMORTE<br />

RINDERROULADEN<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

200 g Karotten<br />

200 g Knollensellerie<br />

5 g Distelöl kaltgepresst<br />

4 Stück Cornichons<br />

5 g Senf, scharf<br />

5 g Meerrettich aus dem Glas<br />

4 Stück à 150 g Rindssaftplätzli<br />

5 g Senf, mittelscharf<br />

8 Scheiben Bauchspeck<br />

8 Stück Zahnstocher<br />

100 g Zwiebeln<br />

10 g Knoblauch<br />

1 Zweig Rosmarin<br />

1 Zweig Thymian<br />

10 g Rapsöl<br />

10 g Tomatenmark<br />

5 dl Rotwein<br />

2 dl Portwein<br />

7 dl Brauner Kalbsfond<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung<br />

. Karotten und Sellerie schälen und in 5 mm breite Stifte<br />

schneiden. In Distelöl andünsten und auskühlen lassen.<br />

. Cornichons in feine Streifen schneiden, mit den Karotten<br />

und Sellerie mischen. Mit Senf, Meerrettich, Salz und<br />

Pfeffer würzen.<br />

. Die Rindssaftplätzli auf eine Arbeitsfläche legen, salzen<br />

und pfeffern und mit Senf bestreichen. Speckscheibe<br />

und 2 Esslöffel Füllung darauf geben. Die Seiten einschlagen<br />

und das Fleisch zu einer Roulade aufrollen.<br />

Die Rouladen mit den Zahnstochern zusammenstecken.<br />

. Zwiebeln und Knoblauch schälen und in kleine Stücke<br />

schneiden. Rosmarin und Thymian waschen, trocken<br />

schütteln und grob hacken. Rouladen im Rapsöl auf<br />

allen Seiten goldgelb anbraten und wieder herausnehmen.<br />

Zwiebeln, Knoblauch und Kräuter hineingeben<br />

und anrösten. Tomatenmark dazugeben und sanft mitrösten,<br />

salzen und pfeffern.<br />

. Mit Rotwein und Portwein ablöschen und etwas einkochen,<br />

bis sich der Bratensatz gelöst hat.<br />

. Mit braunem Kalbsfond auffüllen und das Fleisch wieder<br />

dazugeben. 2 Stunden mit geschlossenem Deckel sanft<br />

schmoren, bis es weich ist. Rouladen herausnehmen<br />

und die Zahnstocher entfernen.<br />

. Die Sauce auf die gewünschte Konsistenz reduzieren<br />

(bei Bedarf mit etwas Stärkemehl abbinden). Die Rouladen<br />

zurück in die Sauce geben, einmal aufkochen und auf<br />

dem Teller anrichten. Mit der Sauce übergiessen.<br />

. Als Beilage eignen sich Kartoffelknödel und Rotkraut<br />

hervorragend.<br />

81


ACCESSOIRES/GADGETS<br />

1.<br />

2.<br />

4.<br />

GADGETS<br />

FÜR MÄNNER<br />

Ein Spruch sagt: „Männer werden acht,<br />

danach wachsen sie nur noch“.<br />

Mit diesen Gadget kann jeder Mann<br />

das Kind in sich wieder entdecken.<br />

3.<br />

6.<br />

5.<br />

© mimacz/Fotolia<br />

82


F<br />

1. ANKI OVERDRIVE<br />

3. WATER BEATS LAUTSPRECHER 5. MINDSTORMS<br />

HERSTELLER: ANKI<br />

HERSTELLER: AQUABEAT<br />

Was kann das Gadget: Die Carrera- Was kann das Gadget: Die Wasserfontänen<br />

tanzen zum Beat der<br />

Bahn der Zukunft. Die robotergesteuerten<br />

Supercars werden mittels abgespielten Musik und machen<br />

Smartphone oder Tablet bedient. Schallwellen so sichtbar. Die Laut-<br />

Sie können alleine gegen einen sprecher bieten 2-Watt-Stereosound.<br />

KI-Gegner oder gegen Freunde Eingebaute LEDs sorgen für ein bunantreten.<br />

Die Supercars lassen sich tes Lichtspiel zur Musik. Im Dunkeln<br />

mit Waffensystemen und anderen kommt der Effekt besonders gut zur<br />

Ausrüstungsgegenständen erweitern. Geltung. Die Boxen können an PC,<br />

Je öfter man spielt, desto mehr<br />

Laptop, Mac oder einen an deren<br />

Er weiterungen stehen zur Verfügung. Player angeschlossen werden.<br />

Wie beim Klassiker von Carrera<br />

Durchschnittliche Bewertungen:<br />

können die Strecken aus- und<br />

4,3 von 5 Punkten<br />

umgebaut werden. Verschiedene ›› ab CHF 46.40<br />

Spiel-Modi lassen keine Langeweile<br />

aufkommen.<br />

4. SOUNDBLASTER R3<br />

Durchschnittliche Bewertungen: HERSTELLER: CREATIVE<br />

3,7 von 5 Punkten<br />

Was kann das Gadget: Sie unterhalten<br />

gerne Ihre Gäste auf Partys oder ›› ab CHF 416.70<br />

4,3 von 5 Punkten<br />

›› ab CHF 220.70<br />

sind ein aufstrebender Musiker?<br />

2. COZMO<br />

Dann liefert der SoundBlaster alles,<br />

HERSTELLER: ANKI<br />

was Sie brauchen. Das Komplettpaket<br />

Was kann das Gadget: Ein kleiner beinhaltet eine Audioschnittstelle<br />

Roboter, der aufräumt und dabei und zwei Mikrofone (ein dynamisches<br />

neugierig und verspielt seine Umgebung<br />

erkundet? Kommt Ihnen Eine Gitarre kann angeschlossen<br />

Mikrofon und ein Klemm-Mikrofon).<br />

bekannt vor? Genau Wall-E! Und werden und erlaubt so eine gleichdas<br />

liegt vor allem daran, dass ein zeitige Aufnahme von Musik und<br />

ehemaliger Pixar-Mitarbeiter an Gesang. Das Control Panel kann<br />

dem kleinen Roboter mitgewirkt hat. einfach an den PC oder Mac angeschlossen<br />

werden. Anschliessend<br />

Cozmo verfügt über künstliche Intelligenz<br />

und jede Menge Hightech. wird der passende Modi ausgewählt:<br />

Mit dem Roboter lässt sich sogar Karaoke, Chat, Broadcast oder Aufspielend<br />

leicht programmieren lernen. nahme.<br />

Einziger Haken – während des<br />

Durchschnittliche Bewertungen:<br />

Spielens muss die App aktiv laufen, 4 von 5 Punkten<br />

sonst verfällt der Kleine in den ›› ab CHF 88.80<br />

Tiefschlaf.<br />

Durchschnittliche Bewertungen:<br />

3,6 von 5 Punkten<br />

›› ab CHF 209.50<br />

HERSTELLER: LEGO<br />

Was kann das Gadget: Für LEGO<br />

ist man nie zu alt. Vor allem nicht,<br />

wenn LEGO-Technik eine ganz neue<br />

Generation Bauspass herausbringt.<br />

Mit dem Mindstorms EV3-Set<br />

werden Technik und Kreativität verbunden.<br />

Damit erschaffen Sie eigene<br />

Roboter, die gehen, sprechen, denken<br />

und viele weitere Aktionen ausführen<br />

können. Sie bestimmen, was Ihr Roboter<br />

kann – am PC lassen sich die<br />

Eigenkreationen mittels Programmiersoftware<br />

zum Leben erwecken.<br />

Die Roboter können mit der mitgelieferten<br />

Fernbedienung oder per<br />

Smartphone-App gesteuert werden.<br />

Durchschnittliche Bewertungen:<br />

6. NINTENDO CLASSIC MINI<br />

HERSTELLER: NINTENDO<br />

Was kann das Gadget: Spielen<br />

wie früher – das ist auch mit einem<br />

Remake des Nintendo NES möglich.<br />

Die kleine Konsole kann per HDMI-<br />

Kabel an den Fernseher angeschlossen<br />

werden und beinhaltet 30 vorinstallierte<br />

Spiele, darunter auch<br />

die Klassiker Mario Bros und Super<br />

Mario Bros. Die Spiele können alleine<br />

oder im Multiplayer-Modus gespielt<br />

werden.<br />

Durchschnittliche Bewertungen:<br />

4 von 5 Punkten<br />

›› ab CHF 291.75 ›<br />

© zinkevych/Fotolia<br />

83


ACCESSOIRES/GADGETS<br />

7. 8.<br />

9. 10.<br />

© mimacz/Fotolia<br />

7. NINVIDIA SHIELD<br />

HERSTELLER: NVIDIA<br />

Was kann das Gadget: Streaming-<br />

Game-Liebhaber, die nicht ständig<br />

vor dem PC sitzen wollen, kommen<br />

mit diesem Tablet inklusive Controller<br />

voll auf ihre Kosten. Dank der besonderen<br />

Technik von NVIDIA lassen<br />

sich auf dem Tablet problemlos Spiele<br />

zocken, die sonst auf einem solchen<br />

System nicht laufen würden. Auch<br />

Android-Games können problem -<br />

los installiert und mit bester Grafik-<br />

Auflösung gespielt werden. Inzwischen<br />

gibt es von derselben Produktreihe<br />

auch Media-Server, die sich<br />

mit dem TV verbinden lassen und<br />

so – dank des grösseren Bildschirms –<br />

noch mehr Spielspass garantieren.<br />

Durchschnittliche Bewertungen:<br />

4,2 von 5 Punkten<br />

›› ab CHF <strong>18</strong>5.10<br />

8. NINVIGEAR 360<br />

HERSTELLER: SAMSUNG<br />

Was kann das Gadget: Sie wollen<br />

Regisseur Ihres eigenen 360-Grad-<br />

Videos werden? Mit der Kamera von<br />

Samsung kein Problem. Die Kamera<br />

kann 4K-Aufnahmen mit 24 Bildern<br />

pro Sekunde machen. Wer seine<br />

Erlebnisse direkt mit seinen Freunden<br />

teilen will, kann einen Live-Stream<br />

in sozialen Netzwerken schalten.<br />

Sehenswürdigkeiten oder Konzerte<br />

können im Rundum-Format aufgenommen<br />

werden und lassen sie so<br />

jederzeit wieder erleben.<br />

Durchschnittliche Bewertungen:<br />

3,0 von 5 Punkten<br />

›› ab CHF 221.–<br />

9. FERNGESTEUERTE DROIDEN<br />

HERSTELLER: SPHERO<br />

Was kann das Gadget: Für jeden<br />

Star Wars-Fan ein Muss: Die beliebten<br />

Droiden R2-D2, BB-8 und BB-9D gibt<br />

es auch als ferngesteuerte Mini-Roboter<br />

für zu Hause. Ganz wie die Filmhelden<br />

unterhalten sich die Droiden mit<br />

den Besitzern und sollen sogar in der<br />

Lage sein eine eigene Persönlichkeit<br />

zu entwickeln. Hologramm-Nachrichten<br />

werden mittels Augmented Reality<br />

in der zugehörigen App übermittelt.<br />

Leider ist der Spielspass immer<br />

nur von kurzer Dauer, hält der Akku<br />

doch meist nur eine Stunde.<br />

Durchschnittliche Bewertungen:<br />

4,3 von 5 Punkten<br />

›› ab CHF 153.65<br />

10. RENNSIMULATOR<br />

VESARO I MODULAR<br />

HERSTELLER: VESARO<br />

Was kann das Gadget: Wem Autorennen<br />

auf der Konsole oder dem<br />

PC zu langweilig geworden sind,<br />

für den ist der Rennsimulator genau<br />

das Richtige. Auf Wunsch kann man<br />

sich seinen individuellen Simulator<br />

beim Hersteller zusammenbasteln.<br />

Doch auch die Komplettpakete<br />

lassen keine Wünsche offen. Rennsitz,<br />

Lenkrad, Surround-Sound – es<br />

gibt nichts, was es nicht gibt. Lediglich<br />

der Geldbeutel kann die Auswahl<br />

an Features beschränken.<br />

Durchschnittliche Bewertungen:<br />

keine Bewertungen vorhanden.<br />

›› ab CHF 1'117.40<br />

84


ALLTAG<br />

DAS EWIGE VERMÄCHTNIS<br />

© auremar/Fotolia<br />

Das Internet hat einen festen Platz in unserem<br />

alltäglichen Leben. Kein Wunder<br />

also, dass inzwischen auch das<br />

Thema Tod in die digitale Welt einzieht.<br />

Es gibt Online-Friedhöfe und Dienstleistungen<br />

rund um den digitalen Nachlass.<br />

Inzwischen dürfte den meisten bekannt sein, dass die<br />

grossen sozialen Netzwerke Optionen anbieten, die<br />

regeln, was mit dem eigenen Profil nach dem Tod passiert.<br />

Neben diesen Optionen gibt es auch immer mehr<br />

Anbieter sogenannter Online-Friedhöfe. Dabei geht es<br />

aber nicht um die Bestattung des Verstorbenen, sondern<br />

schlicht um die Erstellung einer persönlichen Gedenkseite.<br />

Der bisher grösste Anbieter ist Soulium.de (ehemals<br />

strassederbesten.de): Über 26‘000 Gedenkseiten und<br />

88.6 Millionen Besucher verzeichnet die Seite. Und das,<br />

obwohl sie etwas an die selbstgebastelten Internetseiten<br />

der 1990er-Jahre erinnert. Dennoch macht dies<br />

deutlich: Der Trend zum digitalen Tod ist definitiv da.<br />

Zudem erlauben immer mehr Städte in den Friedhofssatzungen<br />

das Anbringen von QR-Codes auf Grabsteinen.<br />

Werden diese mit dem Handy abgescannt, gelangt<br />

man auf eine Gedenkseite des Verstorbenen.<br />

Doch was hat es mit virtuellen Gräbern auf sich? Diese<br />

Gedächtnisseiten sind von allen Orten der Welt aus<br />

rund um die Uhr erreichbar und geben den Menschen<br />

auch die Möglichkeit zu trauern und zu gedenken, die<br />

hunderte Kilometer vom realen Grab entfernt sind – in<br />

Zeiten immer mobilerer Lebensformen gar nicht so abwegig.<br />

Zudem lassen sich virtuelle Gräber individueller<br />

gestalten, da es keine Vorgaben von Gemeinden und<br />

finanzielle Grenzen gibt. Fotos und andere persönliche<br />

Dokumente können hinterlegt werden. So bekommt<br />

die Gedenkstätte einen persönlichen Anstrich.<br />

In der digitalisierten Welt scheint es nur die logische<br />

Konsequenz, dass auch die Trauer digital wird. Neben<br />

der Möglichkeit seiner eigenen Trauer Ausdruck zu<br />

verleihen, können Angehörige durch andere digitale<br />

Gräber streifen und sich Trost holen. Vielen fällt es auch<br />

86


F<br />

schwer, sich direkt im Gespräch mit anderen auszudrücken.<br />

Auf den Gedenkseite bekommen diese die<br />

Chance, in Ruhe ihre Gedanken in Worte zu fassen und<br />

aufzuschreiben. Damit wird für viele eine komplett<br />

neue Möglichkeit geschaffen, die eigene Trauer aufzuarbeiten.<br />

Noch dazu ist die Trauer bei einer realen Beerdigung<br />

meist sehr still, auch danach spricht man selten<br />

offen über seine Gefühle. Im Internet scheint es einfacher<br />

zu sein, die Gedanken und Gefühle zu einem gemeinsamen<br />

Freund, Bekannten oder Verwandten auf<br />

einer ganz persönlichen Seite zu teilen und sich gegebenenfalls<br />

mit anderen Trauernden auszutauschen.<br />

Doch nicht nur Gedenkseiten nach dem Tod geben die<br />

Möglichkeit, den Verstorbenen zu würdigen. Zu Lebzeiten<br />

kann man sich selbst ein Vermächtnis setzen auf<br />

longerlive.de. Auf der Webseite bekommen Menschen<br />

die Chance ihre eigene Biografie zu verfassen, Fotos<br />

einzustellen und – ganz in „P.S. Ich liebe dich“-Manier –<br />

E-Mails zu verfassen, die nach dem Tod an bestimmte<br />

Personen versendet werden. Zusätzlich gibt es bei dem<br />

Anbieter die Möglichkeit, den digitalen Nachlass zu<br />

verwalten und Online-Profile zu löschen.<br />

Neben Online-Friedhöfen und der Möglichkeit, die<br />

Socail Media-Profile in den Gedenkzustand zu versetzen,<br />

gibt es noch viele weitere Daten, die im Internet<br />

herumschwirren und um die man sich kümmern<br />

muss: E-Mail-Konten, Online-Banking, Kundenkonten<br />

etc. Wie bereits berichtet, sollte sich darum kümmern,<br />

wer den digitalen Nachlass verwaltet und sich um<br />

eventuelle Löschungen kümmert. Dieser Kontakt sollte<br />

im Testament festgehalten werden, ebenso wie<br />

eine Übersicht oder ein USB-Stick mit allen dafür nötigen<br />

Zugangsdaten. Wer das seinen Angehörigen<br />

nicht zutrauen kann oder möchte, kann inzwischen<br />

auch auf Dienstleister zurück greifen, die sich um alles<br />

kümmern.<br />

Bei allen Angeboten gilt jedoch eins: Es gibt auch viele<br />

unseriöse Anbieter, die die Trauer ausnutzen, um<br />

Geld zu verdienen. Diese schalten Werbung auf den<br />

Gedenkseiten oder geben die Daten weiter. Angehörige<br />

könnten sich davon schliesslich „freikaufen“. Die<br />

hinterfragen diese Angebote in ihrer Lage meist nicht.<br />

Den Trauernden muss klar sein, dass es Folgen haben<br />

kann, wenn sie zu viele private Dinge preisgeben.<br />

Auch wenn per Gesetz das Persönlichkeitsrecht mit<br />

dem Tod erlischt, sollte dieses zum Schutz des Toten<br />

und der Hinterbliebenen auch dann noch bewahrt<br />

werden.<br />

© pixelrobot, pixelfreund/Fotolia<br />

87


ALLTAG<br />

MIT KLEINEN TRICKS<br />

UND KNIFFEN GROSSES BEWIRKEN<br />

Wir verraten Ihnen nützliche Tipps<br />

und Tricks für den Alltag. Wussten<br />

Sie, dass Sie mit Beauty-Utensi -<br />

lien wie Haarspray oder Nagellack<br />

nicht nur Nägel und Haare<br />

in Form bringen, sondern auch<br />

einiges befestigen können?<br />

KNÖPFE BOMBENFEST MACHEN<br />

Wer für das Nähen kein Händchen hat, der kann der ganzen<br />

Sisyphusarbeit vorbeugen, indem er die Knöpfe vor dem<br />

Tragen mit Klarlack bestreicht. Ein Tropfen ist dabei schon<br />

ausreichend. Die Fäden saugen sich mit dem Lack voll. Ist<br />

dieser trocken, reissen die Fäden nicht mehr so schnell ab.<br />

EIERTEST<br />

Sie haben noch Eier im Kühlschrank, wissen aber nicht,<br />

wie lange diese schon darin liegen und ob sie noch gut<br />

sind? Ob ein Ei noch geniessbar ist, lässt sich anhand<br />

eines ein fachen Tests feststellen: füllen Sie ein grosses<br />

Glas mit Wasser und geben Sie das Ei hinein. Sinkt es<br />

nach unten, können Sie es bedenkenlos essen. Schwimmt<br />

es oben ist es verdorben und gehört in den Biomüll.<br />

DUSCHVORHANG SCHIMMELFREI BEKOMMEN<br />

Duschvorhänge neigen schnell zu Schimmelbildung.<br />

Um dem ganzen bei einem<br />

neuen Vorhang vorzubeugen, legen<br />

Sie diesen vor dem ersten Gebrauch<br />

eine Nacht lang in Salzwasser<br />

ein. Hat der Vorhang<br />

schon Schimmel angesetzt,<br />

waschen Sie ihn mit zwei<br />

Handtüchern im Feinwaschgang<br />

und fügen Sie 120 g Natron<br />

zum Waschmittel hinzu.<br />

SAUGNÄPFE<br />

HALTBAR MACHEN<br />

Wer in einer Mietwohnung<br />

wohnt, hat oft das<br />

Problem, dass er keine<br />

Löcher in die Fliesen bohren<br />

will, um etwa Handtuchhalter<br />

oder ähnliches<br />

zu befestigen. Dabei<br />

schaffen Saugnäpfe oft<br />

Abhilfe. Leider halten sie nicht immer lange oder gut.<br />

Ge rade die hohe Luftfeuchtigkeit in Badezimmern macht<br />

ihnen zu schaffen. Dem kann man mit einem dünnen<br />

Film Haarspray entgegenwirken. Dafür die gewünschte<br />

Stelle mit Haarspray einsprühen, kurz antrocknen lassen<br />

und dann den Saugnapf fest andrücken.<br />

GEBISSREINIGER HÄLT NICHT NUR ZÄHNE SAUBER<br />

Die Gardinen haben einen leichten Grauschleier und aus<br />

der Thermoskanne gehen Tee- und Kaffeerückstände nicht<br />

mehr raus? Dafür braucht es keine teuren Spezialreini ger.<br />

Gebissreiniger hilft auch. Zum Waschgang der Gardinen<br />

fünf Gebissreiniger-Tabs hinzufügen und sie werden wieder<br />

strahlend sauber. Ein Tab in der Thermoskanne mit Wasser<br />

löst die Verfärbungen. Selbst zur Reinigung der Toilette<br />

können sie genutzt werden – einfach ein bis zwei Tabs in<br />

die Schüssel werfen.<br />

KEIN FAULIGES WASSER IN DER BLUMENVASE<br />

Stehendes Wasser in Blumenvasen wird schnell faulig.<br />

Damit das nicht passiert sollten Sie dem frischen<br />

Wasser eine kleine Menge Zucker<br />

hinzufügen. Der Zucker<br />

konserviert und sorgt dafür,<br />

dass sich nicht so<br />

schnell Bakterien<br />

bilden.<br />

© Casey E Martin, nemiakana, Natika/Fotolia<br />

88


DANK MOTOR<br />

ENTSPANNTER<br />

FAHREN<br />

Welche Vor- und Nachteile hat ein E-Bike gegenüber einem<br />

normalen Fahrrad? Trainiert das E-Bike die Ausdauer und<br />

Beinmuskulatur trotzdem? Für wen ist das Gerät geeignet?<br />

Wir versuchen Ihnen diese Fragen zu beantworten.<br />

Was ist das Besondere am AureusDrive E-Bike im Vergleich zu<br />

anderen Modellen?<br />

Das AureusDrive E-Bike hat einen der stärksten Mittelmotoren mit<br />

500 W Peak-Leistung und 80 Nm Drehmoment und das zu einem<br />

unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnis. Das E-Bike kann mit den<br />

gleichen Komponenten elektronisch wahlweise für 45 km/h oder<br />

25 km/h eingestellt werden. Da zielen wir auf Ferienländer mit<br />

anderer Gesetzgebung, wo E-Bikes mit Trettunterstützung bis<br />

45 km/h nicht zugelassen sind.<br />

Im Weiteren schätzen wir das schöne Design mit integriertem,<br />

jedoch einfach abnehmbaren (Inframe) Akkupack. Es hat robuste<br />

Komponenten wie Gangschaltung, Wechsler und hydraulische<br />

Scheibenbremsen.<br />

Was möchten Sie mit den E-Bikes erreichen? Was ist Ihr persönlicher<br />

Antrieb?<br />

Grundsätzlich geht es um die zwei Volkskrankheiten – mangelnde<br />

Bewegung und Energieverschwendung. Ein E-Bike braucht 30-mal<br />

weniger Energie für die gleiche Strecke als ein modernes Dieselfahrzeug.<br />

Bis zu einer Strecke von 10 bis 15 Kilometern ist es zeitlich<br />

absolut konkurrenzfähig mit einem Auto. Des Weiteren bewegt<br />

man sich dabei und macht etwas für die Gesundheit. Abso -<br />

lut in den Alltag integriert ohne am Abend extra ins Fitnessstudio<br />

fahren zu müssen.<br />

Wann kann das E-Bike das Auto ersetzen?<br />

Für Distanzen von 10 bis 15 Kilometern ist das E-Bike einem Auto<br />

ebenbürtig, ausser man hat grosse Ladungen zu transportieren.<br />

Beim täglichen Arbeitsweg, Einkauf, Arztbesuch, Sportbesuch etc.<br />

hat man aber selten grosse Ladungen.<br />

Welche Vorteile hat man als E-Bike-Fahrer?<br />

In Städten und Agglomerationen entfallen natürlich die Park gebühren<br />

und die Parkplatzsuche. Sie haben es eilig, finden natürlich<br />

in diesem Moment keinen Parkplatz und wenn Sie ihn ge funden<br />

haben, dann fehlt Ihnen noch das nötige Kleingeld für die Parkuhr.<br />

Eine Parkbusse ist die Konsequenz. Des Weiteren bewegt man sich<br />

täglich, denn sie nehmen für alle kleine Besorgungen automa tisch<br />

das E-Bike nimmt. Und schlussendlich hat man niedrigere Kosten.<br />

90


ANZEIGE<br />

Ein E-Bike braucht für eine Distanz von 100 Kilometer ca. 1.5 ekWh<br />

Strom, das sind Kosten von 30 Rappen. Ein Auto, mit fünf Liter pro<br />

100 Kilometer erzeugt dann Kosten von 7.5 Franken. Das ist also<br />

ein Faktor von 25! Und dies ohne die Versicherungskosten, Motorfahrzeugsteuerkosten,<br />

Amortisation etc. einzurechnen. Wollen Sie<br />

in die Ferien oder, dass die Ölscheichs in die Ferien fahren?<br />

Erzielt man mit einem E-Bike den gleichen Trainingseffekt<br />

wie mit dem normalen Fahrrad?<br />

Die Distanz (Weg), die Geschwindigkeit und die Zeit sind entscheidend.<br />

Fahren Sie die gleiche Zeit mit einem E-Bike wie mit einem<br />

Fahrrad und versuchen Sie auch mit dem E-Bike die Leistungsgrenze<br />

zu erreichen, dann ja. Sie fahren in der gleichen Zeit einfach<br />

weiter. Der grössere Effekt ist jedoch die Häufigkeit. Wenn Sie ein<br />

E-Bike haben, werden Sie es immer nutzen. Sie überlegen nicht<br />

mehr, ob Sie einen steilen Hang überwinden müssen.<br />

Wie lange kann ich mit einem AureusDrive E-Bike fahren, bevor<br />

ich den Akku laden muss?<br />

Je nach Leistungsbedarf. Beim S-Pedelec erzielen Sie eine effektive<br />

Dauerleistung von 350W. Mit dieser Leistung erreichen Sie ca.<br />

40 Kilometer. Das gilt für den Turbomodus. Möchten Sie es ge -<br />

müt licher und fahren im Eco-Modus, dann sind Distanzen weit<br />

über 100 Kilometer möglich. Ist das E-Bike auf 25 km/h begrenzt,<br />

dann erreichen Sie mit einer Akkuleistung etwa die 1,5-fache Distanz,<br />

da Sie deutlich weniger Leistung benötigen und folglich den<br />

Akku schonen.<br />

Welchen Service bekommen Ihre Kunden zusätzlich?<br />

Wir bieten ein Ersatz-E-Bike an, wenn Sie Ihr E-Bike zum Service<br />

oder zur Reparatur bringen. Selbstverständlich machen wir Service<br />

und Reparaturen und bieten einen Bring- und Abholdienst an –<br />

momentan jedoch nur 50 Kilometer rund um Luzern.<br />

Was ist der Unterschied zwischen Pedelec, S-Pedelec und E-Bike?<br />

E-Bike ist die Überkategorie. Darin sind alle Elektro-Zweiräder enthalten.<br />

Solche die Trettunterstützung verwenden und solche die<br />

ohne Trettunterstützung fahren. Pedelec ist die Bezeichnung für<br />

Fahrzeuge, die eine Trettunterstützung nutzen. Treten Sie nicht in<br />

die Pedale, fährt das Fahrzeug nicht. Der Elektromotor eines<br />

Pedelecs unterstützt Sie bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h,<br />

danach schaltet der Motor ab. Ein S-Pedelec unterstützt Sie bis zu<br />

einer Geschwindigkeit von 45 km/h.<br />

AureusDrive soll ein E-Bike für alle sein. Wie ist das möglich?<br />

In erster Linie orientieren wir uns am Preis-Leistungsverhältnis für<br />

ein S-Pedelec. Unsere Mission ist ein erschwingliches S-Pedelec.<br />

Normalerweise kostet ein solches in der Schweiz mindestens<br />

4‘000 Franken. Wir bieten ein qualitatives und gutes Produkt<br />

für 2‘800 Franken an.<br />

Warum ist das AureusDrive E-Bike günstiger als die Konkurrenz?<br />

Momentan gibt es bei den Antrieben eine Monopolisierung. Wir<br />

bringen hier einen neuen Player ins Spiel. Das schafft natürlich<br />

einen gewissen Preisvorteil. Des Weiteren setzen wir auf bewährte<br />

Mittelklasse-Komponenten und auf den Direktverkauf. So ersparen<br />

wir dem Kunden einige Zwischenmargen.<br />

WWW.AUREUSDRIVE.CH


ALLTAG<br />

SEITSTÜTZ MIT ROTATION<br />

Startposition: Stützen Sie sich mit einer Hand auf der Sitzfläche<br />

ab.<br />

Durchführung: Drehen Sie sich mit dem Oberkörper auf<br />

und strecken Sie den freien Arm nach oben aus. Um die<br />

Dehnung zu verstärken, können Sie den Arm weiter in<br />

Richtung Kopf führen. Drehen Sie sich wieder ein. Zweimal<br />

15 Wiederholungen auf jeder Seite.<br />

Gedehnte Muskeln: Schultermuskulatur, seitliche Bauchmuskulatur<br />

BEINHEBEN<br />

Startposition: Fassen Sie mit beiden Hände an die Sitzfläche<br />

des Schreibtischstuhls.<br />

Durchführung: Heben Sie die Unterschenkel an, bis diese<br />

mit den Oberschenkeln auf einer Linie sind. Halten Sie<br />

diese Position kurz und senken Sie die Unterschenkel<br />

wieder ab. Zweimal 15 Wiederholungen.<br />

Trainierte Muskeln: Quadrizeps<br />

1. 2.<br />

FIT DURCH DEN BÜROALLTAG<br />

© fizkes/Fotolia<br />

LIEGESTÜTZ<br />

Startposition: Stemmen Sie sich mit den Armen an die<br />

Schreibtischplatte. Gehen Sie ein paar Schritte nach hinten,<br />

bis Ihr Körper eine schräge Linie bildet.<br />

Durchführung: Wie beim Liegestütz gehen Sie nun mit<br />

dem Oberkörper nach unten und drücken sich mit den Armen<br />

wieder nach oben. Zweimal 15 Wiederholungen.<br />

Trainierte Muskeln: Grosser Brustmuskel, Trizeps (sehr<br />

stark); Schultermuskulatur, Bauchmuskulatur (mässig)<br />

DESK CLIMBER<br />

Startposition: Stemmen Sie sich mit den Armen an die<br />

Schreibtischplatte. Stützen Sie das Gewicht des Oberkörpers<br />

ab.<br />

Durchführung: Joggen Sie leicht und heben Sie dabei die<br />

Knie so hoch wie möglich an.<br />

Trainierte Muskeln: Quadrizeps, Beinstrecker, Gesässmuskel<br />

(sehr stark); Trizeps, Brustmuskulatur, Rückenstrecker, gerade<br />

Bauchmuskeln (mässig)<br />

5.<br />

6.<br />

92


F<br />

STRETCHING OBERER RÜCKEN<br />

Startposition: Stellen Sie sich aufrecht hin und strecken Sie<br />

beide Arme über den Kopf. Fassen Sie sich an den Händen.<br />

Durchführung: Neigen Sie den Oberkörper nach rechts,<br />

bis Sie eine Dehnung in der linken Seite spüren und halten<br />

Sie die Position für 40 Sekunden. Kehren Sie zur Mitte zurück<br />

und beugen sich auf die linke Seite – wieder 40 Sekunden<br />

halten. Drei Wiederholungen je Seite.<br />

Gedehnte Muskeln: Grosser Rückenmuskel<br />

DIPS<br />

Startposition: Drehen Sie sich mit dem Rücken zum Stuhl<br />

und gehen Sie in eine Sitzposition. Stützen Sie sich hinten<br />

mit den Armen auf der Sitzfläche ab. Die Arme sind gestreckt.<br />

Durchführung: Gehen Sie nun leicht nach unten, indem Sie<br />

die Arme anwinkeln. Drücken Sie sich anschliessend wieder<br />

nach oben. Zweimal 15 Wiederholungen.<br />

Trainierte Muskeln: Trizeps<br />

3.<br />

4.<br />

Sitzen ist das neue Rauchen, sagen viele Gesundheitsexperten. Damit Ihr Bürojob<br />

Sie trotzdem fit hält, gibt es ein paar Übungen, die Sie ganz easy am<br />

Schreibtisch machen können.<br />

NACKEN-STRETCHING<br />

Startposition: Setzen Sie sich aufrecht hin.<br />

Durchführung: Fassen Sie mit der rechten Hand an das linke<br />

Ohr. Ziehen Sie den Kopf auf die rechte Seite bis Sie eine<br />

Dehnung auf der linken Seite spüren. Halten Sie die Position<br />

für 40 Sekunden und kehren Sie dann zur Mitte zurück.<br />

Wechseln Sie die Seite. Drei Wiederholungen je Seite<br />

Trainierte Muskeln: Nackenmuskulatur<br />

RÜCKEN-STRETCHING<br />

Startposition: Legen Sie die Unterarme auf den Schreibtisch.<br />

Durchführung: Beugen Sie den Oberkörper nach unten<br />

bis Sie die Dehnung im Rücken spüren. Halten Sie diese<br />

Posi tion für 40 Sekunden. Kommen Sie wieder nach oben.<br />

Drei Wiederholugen.<br />

Trainierte Muskeln: Rückenmuskulatur<br />

7. 8.<br />

©<br />

artinspiring/Fotolia<br />

93


ALLTAG<br />

DIGITALISIERUNG VERÄNDERT<br />

DEN GESUNDHEITSMARKT<br />

© Andrey Popov/Fotolia<br />

Ärztemangel in ländlichen Regionen und<br />

steigende Gesundheitskosten: Die Gesellschaft<br />

wird immer älter und immer mobiler.<br />

Das hat für den Gesundheitssektor<br />

Konsequenzen. eHealth heisst das neue<br />

Zauberwort, welches all diesen Problemen entgegenwirken<br />

soll.<br />

Der Begriff umfasst Organisationen, Sensoren/Aktoren und<br />

IT-Systeme, die sich mit dem Thema Gesundheit und allen<br />

dafür erhobenen Daten auseinandersetzen. In Nordeuropa<br />

ist die Digitalisierung schon angekommen, die Schweiz<br />

versucht inzwischen nachzuziehen und ist auf dem besten<br />

Weg, eHealth erfolgreich in der Gesellschaft zu etablieren.<br />

Schon die einfachsten Dinge gehören dabei zu den möglichen<br />

Massnahmen, um den Gesundheitsbereich für die Digitalisierung<br />

fit zu machen. Dazu zählen etwa Online-Terminvereinbarungen<br />

oder Online-Datenbanken zu allen<br />

möglichen Diagnosen, Symptomen und Krankheiten.<br />

Rund 320 Spitäler und Kliniken in der Schweiz könnten mittels<br />

Digitalisierung vor allem von Kostenersparnissen profitieren,<br />

indem die elektronische Unterstützung zur Effizienzsteigerung<br />

führt. Damit sind langfristig Einsparungen von<br />

bis zu 300 Millionen Franken möglich. Vor dem Hintergrund,<br />

dass sich die Gesundheitskosten in der Schweiz seit 1997<br />

verdoppelt haben, ist dies ein wichtiger Aspekt. Experten<br />

gehen davon aus, dass die Kosten bis 2030 um weitere<br />

60 Prozent steigen werden. Einen Grossteil der Kosten verursachen<br />

chronische Krankheiten. Durch eine umfassende<br />

Digitalisierung können diese künftig besser und schneller<br />

erkannt werden. Denn Algorithmen und Datenbanken<br />

können mit typischen Krankheitsbildern und Symptomen<br />

gefüttert werden. Trifft ein Symptom oder ähnliches auf<br />

den Patienten zu, wird die notwendige Therapie vorgeschlagen.<br />

So kann schon früh einer auftretenden Krankheit<br />

entgegengewirkt und so möglicherweise vor dem<br />

chronischen Verlauf bewahrt werden.<br />

Derzeit gibt es vier Bereiche zum Thema digitale Gesundheit:<br />

Trend Health, eHealth, Tech Health und Data Health.<br />

Am weitesten verbreitet ist vermutlich der Bereich Trend<br />

Health – er beinhaltet vor allem Fitness-Tracker und Gesundheits-Apps.<br />

Medizinische Aussagen lassen sich aufgrund<br />

der dort erfassten Daten nicht machen, geben aber<br />

94


F<br />

einen Aufschluss über die Person. Im Bereich eHealth dagegen<br />

steht der medizinische Nutzen der Daten im Mittelpunkt.<br />

Die Daten werden von entsprechendem Fachpersonal<br />

erhoben und in digitalisierter Form zum Austausch bereitgestellt.<br />

TECHNOLOGIE BESTIMMT<br />

DEN TECH HEALTH-BEREICH<br />

Innovationen im medizintechnischen Bereich spielen im<br />

Tech Health-Bereich eine Rolle. Die Generierung und Auswertung<br />

von Daten ist Ziel von Data Health. Dieser Bereich<br />

bildet die Grundlage für die anderen Bereiche.<br />

Der Trend Health-Bereich hat in den vergangenen Jahren<br />

den Grundstein gelegt für die weitere Entwicklung des<br />

eHealths. Die Menschen versuchen mit Hilfe von Wearables<br />

und Gesundheits-Apps ihr körperliches Wohlbefinden zu<br />

steigern und ihre Gesundheit zu fördern. Das lässt den<br />

Schluss zu, dass die Menschen immer offener gegenüber<br />

digitalen Gesundheitslösungen werden und diese auch zunehmend<br />

einfordern.<br />

WIE KANN EINE DIGITALISIERUNG<br />

DER GESUNDHEITSBRANCHE AUSSEHEN?<br />

Fast jeder Schweizer verfügt heute über ein Smartphone.<br />

Darüber können Vitaldaten überwacht und abgerufen werden.<br />

Die Medikamenten-Einnahme wird überwacht und<br />

gegebenenfalls daran erinnert. Zudem können Me dik a-<br />

men tennachbestellungen automatisch ausgelöst werden.<br />

© macrovector/Fotolia<br />

Die Patientenakte ist zentral gespeichert und kann von dem<br />

behandelnden Arzt jederzeit abgerufen werden. Doppelte<br />

Untersuchungen werden damit hinfällig. Der behandelnde<br />

Arzt bekommt zudem einen Überblick über alle Symptome<br />

und Krankheitsbilder des Patienten und kann so eine genauere<br />

Diagnose treffen. Patienten können Termine vereinbaren.<br />

Sprechstunden können auch am Telefon oder per<br />

Videochat geführt werden. Für Patienten gibt es die Chance,<br />

die eigenen Vitalwerte und Gesundheitsdaten zu überwachen<br />

und entsprechend einzugreifen. Verschlechtert<br />

sich der Gesundheitsstatus eines Patienten dramatisch,<br />

kann auch ein Notruf abgesetzt werden.<br />

Bisher ist der traditionelle Weg des Patienten zum Arzt geprägt<br />

durch direkten, physischen Kontakt. Der Patient muss<br />

selbstständig Diagnosen, Verlaufsdokumente, Röntgenbilder<br />

und ähnliches zum Termin mitbringen. Nicht immer<br />

sind die für die Diagnoseerstellung nötigen Dokumente vorhanden.<br />

Der neue digitale Pfad schliesst dies direkt aus. In<br />

einer elektronischen Patientenakte sollen alle Untersuchungen,<br />

Behandlungsverläufe und Diagnosen zentral abgelegt<br />

werden. Mit Waerables und Gesundheits-Apps werden zudem<br />

die Vitalfunktionen und andere Gesundheitsdaten<br />

überwacht. Bei Bedarf werden die Daten an den zuständigen<br />

Arzt weitergeleitet. Patienten bekommen die Möglichkeit,<br />

rund um die Uhr einen Termin zu vereinbaren. Der Arzt<br />

hat die Möglichkeit, aus der Fülle der Daten eine gezieltere<br />

Diagnose zu treffen.<br />

Das im Jahr 2015 verabschiedete Gesetz zur Bearbeitung<br />

von Daten und Dokumenten des elektronischen Patientendossiers<br />

(EPD) regelt die Nutzung der Patientendaten. Der<br />

Austausch der Daten unter Fachpersonal ermöglicht dauerhaft<br />

bessere Behandlungsergebnisse und damit mehr Patientensicherheit.<br />

Zudem fallen doppelte Untersuchungen<br />

und Behandlungen weg, was den Behandlungsprozess ›<br />

© boygostockphoto/Fotolia<br />

95


ALLTAG<br />

langfristig verkürzt und die Kosten senkt. Patienten haben<br />

die Möglichkeit auf ihre Daten selbst zuzugreifen. Das Gesetz<br />

eröffnet zudem die Möglichkeit, selbst darüber zu entscheiden,<br />

welchem Fachpersonal welche Daten zugänglich<br />

gemacht werden. In Dänemark gibt es bereits ein solches<br />

System. Die Patienten haben eine Benutzer-ID, einen Zugangscode<br />

und eine Schlüsselkarte. Zudem erhalten sie<br />

Kenntnis darüber, wer und wann auf die abgelegten Daten<br />

zugegriffen hat. Das dortige Fachpersonal darf zudem erst<br />

auf diese Daten zugreifen, wenn diese aktiv in die Behandlung<br />

ein gebunden werden. So ist sichergestellt, dass die<br />

sensiblen Patientendaten nicht in die falschen Hände gelangen.<br />

In puncto Nachhaltigkeit kann die Digitalisierung der Gesund<br />

heitsbranche ebenfalls punkten: pro Tag werden<br />

820‘000 Blatt Papier verbraucht. Wenn künftig Akten, Patientenrechnungen<br />

und Co. digital verwaltet werden können,<br />

senkt das den Papierverbrauch und schont damit die Umwelt.<br />

Das führt mittelfristig ebenfalls zur Kostenreduktion.<br />

Spitäler, Kliniken und Ärzte greifen dank eHealth<br />

künftig auf eine grosse Menge Daten zu. Das ermöglicht<br />

genauere Diagnosen und füttert<br />

künstliche Intelligenzen mit Informationen, die<br />

in weiterer Zukunft wichtig sein können – etwa,<br />

wenn Roboter einen Teil der Pflege übernehmen<br />

sollen. Doch diese Daten gilt es zu schützen –<br />

ebenso wie die digitalisierten Bereiche. Denn<br />

sie sind besonders attraktiv für Cyberkriminelle.<br />

Ist die IT-Infrastruktur nicht ausreichend geschützt,<br />

kann ein solcher Angriff das komplette<br />

System lahmlegen (in der Vergangenheit konnte<br />

das in britischen Krankenhäusern beim Angriff<br />

durch den WannaCry-Virus beobachtet werden).<br />

Investitionen in die Datensicherheit haben<br />

daher neben der Weiterentwicklung der Digitalisierung<br />

oberste Priorität.<br />

Die Schweizer Post hat den Trend ebenfalls bereits<br />

erkannt und führt seit dem Sommer eine<br />

digitale Gesundheitsplattform für die Region<br />

Südostschweiz. Schon in der Vergangenheit<br />

hat die Post zur Modernisierung<br />

des Gesundheitswesens beigetragen. So<br />

gibt es beispielweise in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kanton Genf seit 2013 das Patientendossier<br />

„MonDossierMedical“, welches auch Medikations-<br />

und Behandlungspläne umfasst. Es ist damit das erste<br />

Dossier in der Schweiz, das produktiv eingesetzt wird<br />

und alle Schweizer und internationalen Vorgaben erfüllt.<br />

Neu hinzu kam nun eine Patientenplattform im Kanton<br />

Graubünden. Es ermöglicht einen Austausch digitaler Gesundheits-<br />

und Behandlungsdaten. Das Angebot umfasst<br />

auch B2B-Anwendungen wie Überweisungen oder E-Rezepte.<br />

Laut dem Verein eHealth Südost ist auch die Einrichtung<br />

eines Service-Centers geplant. Dieses ist für die<br />

Re gistration von Patienten, deren Aufklärung und Schulung<br />

sowie Datenschutz- und Datensicherheitsaufgaben<br />

zu ständig.<br />

Die Digitalisierung der Gesundheitsbranche bringt nicht<br />

nur eine Kostenersparnis, sondern vereinfacht künftig auch<br />

die Medikation und Behandlung. Durch die Möglichkeit,<br />

Medikations- und Behandlungspläne zu erstellen und Patienten<br />

an die Einnahme zu erinnern, wird es für Patienten<br />

und Ärzte künftig einfacher, Krankheiten zu behandeln.<br />

Technische Entwicklungen, wie etwa der 3-D-Druck,<br />

könnten künftig Organspenden überflüssig machen<br />

und bieten bessere Prothesen. Mittels künstlicher<br />

Intelligenz können Diagnosen schneller erstellt<br />

werden und Krankheiten somit früher<br />

erkannt werden. Patienten sind zudem<br />

nicht mehr an die physischen Sprechstunden<br />

gebunden. Diese kann künftig<br />

auch via Telefon oder Videochat stattfinden<br />

– besonders in ländliche Gegenden<br />

hat dies Vorteile.<br />

Die Digitalisierung befindet sich derzeit<br />

noch in der Einführungsphase – bisher<br />

sind erst 39 Prozent des Gesundheitsbereichs<br />

in der Schweiz digitalisiert. Zum Vergleich:<br />

der wirtschaftliche Bereich ist es bereits<br />

zu 73 Prozent. Trotz der Skepsis gegenüber<br />

der Weitergabe der eigenen Daten wären<br />

über 30 Prozent der Schweizer bereit, ihre Gesundheitsdaten<br />

an Krankenversicherungen<br />

und Co. gegen einen Anreiz (zum Beispiel<br />

günstigere Prämien) weiterzugeben. Die<br />

Schweizer Gesundheitsbranche investiert<br />

derweil einiges in den Aufbau des digitalen<br />

Gesundheitsmarktes.<br />

© niyazz/Fotolia<br />

96


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98


F<br />

ZAHLENRÄTSEL<br />

Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen.<br />

Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben.<br />

Bei richtiger Lösung ergeben die schattierten<br />

Felder – zeilenweise von oben nach unten gelesen<br />

– ein indisches Sprichwort.<br />

ALLER 2017<br />

SUDOKU<br />

Ziel des Spiels ist es, dass die Blöcke<br />

mit den Ziffern 1 bis 9 so ausgefüllt<br />

werden, dass jede Ziffer in<br />

einer Spalte (horizontal), in einer<br />

Reihe (waagerecht) und in einem<br />

Block (3x3 Zellen) nur einmal vorkommt.<br />

© XtravaganT/Fotolia<br />

Die Lösung der Rätsel<br />

finden Sie in der nächsten<br />

Ausgabe<br />

99


HOROSKOP 20<strong>18</strong><br />

HOROSKOP JANUAR<br />

STEINBOCK<br />

(22. Dezember bis 20. Januar)<br />

Liebe: Liebe lässt sich nicht herbeireden!<br />

Es hilft nichts. Ihre romantischen Gefühle werden<br />

leider durchaus nicht immer geteilt.<br />

Beruf: Schlappen im Beruf dürfen nicht als persönliche<br />

Kränkung aufgefasst werden. Auch anderen gelingt<br />

nicht alles auf Anhieb.<br />

Gesundheit: Was immer Ihr Körper verlangt, geben Sie<br />

es ihm. Wenn Sie glauben, extrem fit sein zu müssen,<br />

wird er eigenwillig sein.<br />

WASSERMANN<br />

(21. Januar bis 19. Februar)<br />

Liebe: Der amouröse Trend ist etwas<br />

störanfällig. Doch wenn Sie Klartext sprechen, denken<br />

Sie daran: Der Ton macht die Musik.<br />

Beruf: Wer so in Fahrt ist wie Sie, muss sich auf Zusammenstösse<br />

am Arbeitsplatz gefasst machen. Es geht<br />

nicht nur um Ihre Knochen.<br />

Gesundheit: Übernehmen Sie sich nicht. Sie müssen<br />

jetzt mit Ihren Kräften haushalten. Von den Sternen<br />

haben Sie keine grosse Hilfe.<br />

FISCHE<br />

(20. Februar bis 20. März)<br />

Liebe: Ihrem Charme kann keiner<br />

widerstehen. Wer als Single lebt, wird sich zwischen<br />

mehreren Partnern entscheiden müssen.<br />

Beruf: Sie haben die besten Chancen, ein aussichtsreiches<br />

Geschäft unter Dach und Fach zu bringen. Aber<br />

pokern Sie nicht zu hoch!<br />

Gesundheit: Ihre Vitalität ist beachtlich. Trotz Belastungen<br />

sind Sie in Hochform. Ihr Körper braucht jetzt<br />

besonders viel Bewegung.<br />

WIDDER<br />

(21. März bis 20. April)<br />

Liebe: Hängen Sie etwaigen Liebeskummer<br />

endlich an den Nagel. In naher Zukunft winkt<br />

eine spannende Eroberung, die Altes vertreibt.<br />

Beruf: Der glückliche Gewinner! Sie haben kosmische<br />

Spitzenwerte. Im Beruf können Sie sich an den positiven<br />

Veränderungen erfreuen.<br />

Gesundheit: Jupiter hält Erkrankungen fern. Das ist gut<br />

so, denn Venus und Mars machen Sie sehr fit, verführen<br />

zum Leichtsinn.<br />

STIER<br />

(21. April bis 20. Mai)<br />

Liebe: Amor macht Ihretwegen Überstunden.<br />

Reservieren Sie sich deshalb viel Zeit für Ihren<br />

Partner und dazu den siebten Himmel.<br />

Beruf: Sie sollten im Beruf deutliche Signale aussenden<br />

können. Weisen Sie dreiste Widersacher notfalls in ihre<br />

Schranken zurück.<br />

Gesundheit: Mars sorgt für Energieschübe und Tatkraft.<br />

So toll, wie die Sterne jetzt stehen, dürfen Sie ruhig darauf<br />

lospowern.<br />

ZWILLINGE<br />

(21. Mai bis 21. Juni)<br />

Liebe: Sie brauchen mehr Zuwendung<br />

als sonst. Doch dürfen Sie nicht erwarten,<br />

dass die Warnsignale von jedem verstanden werden.<br />

Beruf: Sehen Sie über das Gehabe von Kollegen hinweg.<br />

Sie haben derzeit viel Besseres zu tun, als sich<br />

auf Spielchen einzulassen.<br />

Gesundheit: Ihre Kondition ist etwas schwankend.<br />

Schränken Sie schädliche Genüsse ein. Vermeiden Sie<br />

am Sonntag Familienstress.<br />

100


F<br />

© Decorwith.me/Fotolia<br />

KREBS<br />

(22. Juni bis 22. Juli)<br />

Liebe: Die Sterne lassen Ihren Stolz<br />

aufblühen und Ihre Ansprüche bis ins Unendliche<br />

wachsen. Doch zu viel Dramatik und Show stossen ab!<br />

Beruf: Anstatt sich im Job allein durchzubeissen, sollten<br />

Sie auf Teamwork bauen. Selbstüberschätzung fordert<br />

sonst hartes Lehrgeld.<br />

Gesundheit: Im Grossen und Ganzen wird kein Grund<br />

zur Klage bestehen. Ausgewogene Kost und viel Schlaf<br />

sind Voraussetzung.<br />

LÖWE<br />

(23. Juli bis 23. August)<br />

Liebe: Äusserst betörende Flirts<br />

schmeicheln Ihrer Eitelkeit und stärken Ihr Selbstbewusstsein.<br />

Sie möchten schier dahinschmelzen!<br />

Beruf: Zeigen Sie dem Chef Ihre eigenen Trümpfe.<br />

Mit viel Ausdauer und Geschick könnte in nächster Zeit<br />

ein Durchbruch gelingen.<br />

Gesundheit: Vitalität und Ausdauer fordern dazu auf,<br />

die Grenzen höher anzusetzen. Legen Sie los, doch überschätzen<br />

Sie sich nicht.<br />

JUNGFRAU<br />

(24. August bis 23. September)<br />

Liebe: Frische Liebe ist wie eine innere<br />

Revolution. Teilen Sie sich mit und Kontakte werden viel<br />

erfüllender und vertiefen sich!<br />

Beruf: Bedenkenloses Zupacken ist im Job ebenso<br />

falsch wie übertriebene Vorsicht. Distanz hilft Ihnen,<br />

einen Mittelweg zu finden.<br />

Gesundheit: Mit helfendem Mars-Einfluss ab Freitag<br />

sind Sie stärker belastbar. Entdecken Sie den grossen<br />

Spass an sportlicher Bewegung.<br />

WAAGE<br />

(24. September bis 23. Oktober)<br />

Liebe: Der Trend ist derzeit nicht besonders<br />

aussergewöhnlich. Ihre Liebes- und Lebenskunst<br />

aber können Sie nun unter Beweis stellen.<br />

Beruf: Damit man Sie bei der nächsten Beförderung<br />

nicht übersieht, müssen Sie zeigen, wie belastbar Sie<br />

sind. Bewahren Sie den Humor!<br />

Gesundheit: In der berühmten Ruhe vor dem Sturm ist<br />

es gut, wenn Sie darauf achten, wie Sie mit Ihren Kräften<br />

und Ihrem Willen umgehen!<br />

SKORPION<br />

(24. Oktober bis 22. November)<br />

Liebe: Verständnisvolle Zärtlichkeiten<br />

glätten Ihre Seele. Lassen Sie auch andere an Ihrem<br />

Seelenleben teilhaben.<br />

Beruf: Knifflige Aufgaben bereiten Ihnen keine Schwierigkeiten.<br />

Für Entscheidungen im Beruf besitzen Sie<br />

einen sicheren Instinkt.<br />

Gesundheit: Sie sind beneidenswert fit und können<br />

sich austoben. Ihre Lieblingssportart wird Ihnen helfen,<br />

in Schwung zu bleiben.<br />

SCHÜTZE<br />

(23. November bis 21. Dezember)<br />

Liebe: Himmel und Donnerwetter!<br />

Die Sterne versprechen beides. In der Engelschar<br />

grummelt es: Sie werden eine kalte Dusche bekommen.<br />

Beruf: Die Gefahr, sich zu verzetteln, ist gross. Stellen<br />

Sie sobald wie möglich einen Plan auf, um Verlustgefahren<br />

einzudämmen!<br />

Gesundheit: Schlechte Angewohnheiten können sich<br />

jetzt ungünstiger auf die Gesundheit auswirken, als es<br />

Ihnen bewusst ist.<br />

© AllebaziB/Fotolia<br />

101


VORSCHAU/TERMINE<br />

FONTIMES-VORSCHAU<br />

ELEKTRO-<br />

MOBILITÄT<br />

WOHIN<br />

GEHT DIE REISE<br />

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DER FRÜHLING<br />

NAHT<br />

OSTERN STEHT<br />

VOR DER TÜR<br />

© stadtratte/Fotolia<br />

SICHERHEIT<br />

WELTWIRT-<br />

SCHAFTS-<br />

FORUM WILL<br />

GEGEN CYBER-<br />

KRIMINALITÄT<br />

VORGEHEN<br />

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TERMINE<br />

SWISS-MOTO<br />

22. – 25. Februar 20<strong>18</strong>, Zürich<br />

Messe für Motorrad-, Roller- und Tuning-Liebhaber<br />

›› www.swiss-moto.ch<br />

BEAUTY FORUM SWISS<br />

03. – 04. März 20<strong>18</strong>, Zürich<br />

Internationale Kosmetik-, Schönheits- und Friseurmesse<br />

›› www.beauty-forum.ch<br />

ABSOLVENTENTAG ZHAW<br />

01. März 20<strong>18</strong>, Winterthur<br />

Messe für Hochschulabsolventen und Arbeitgeber<br />

›› www.absolvententag.ch<br />

INTERNATIONALER AUTO-SALON<br />

08. – <strong>18</strong>. März 20<strong>18</strong>, Genf<br />

Eine der bekanntesten Automobil-Ausstellungen<br />

›› www.salon-auto.ch<br />

© Picture-Factory/Fotolia<br />

102


F<br />

103


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F<br />

104<br />

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