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ALLTAG langfristig verkürzt und die Kosten senkt. Patienten haben die Möglichkeit auf ihre Daten selbst zuzugreifen. Das Gesetz eröffnet zudem die Möglichkeit, selbst darüber zu entscheiden, welchem Fachpersonal welche Daten zugänglich gemacht werden. In Dänemark gibt es bereits ein solches System. Die Patienten haben eine Benutzer-ID, einen Zugangscode und eine Schlüsselkarte. Zudem erhalten sie Kenntnis darüber, wer und wann auf die abgelegten Daten zugegriffen hat. Das dortige Fachpersonal darf zudem erst auf diese Daten zugreifen, wenn diese aktiv in die Behandlung ein gebunden werden. So ist sichergestellt, dass die sensiblen Patientendaten nicht in die falschen Hände gelangen. In puncto Nachhaltigkeit kann die Digitalisierung der Gesund heitsbranche ebenfalls punkten: pro Tag werden 820‘000 Blatt Papier verbraucht. Wenn künftig Akten, Patientenrechnungen und Co. digital verwaltet werden können, senkt das den Papierverbrauch und schont damit die Umwelt. Das führt mittelfristig ebenfalls zur Kostenreduktion. Spitäler, Kliniken und Ärzte greifen dank eHealth künftig auf eine grosse Menge Daten zu. Das ermöglicht genauere Diagnosen und füttert künstliche Intelligenzen mit Informationen, die in weiterer Zukunft wichtig sein können – etwa, wenn Roboter einen Teil der Pflege übernehmen sollen. Doch diese Daten gilt es zu schützen – ebenso wie die digitalisierten Bereiche. Denn sie sind besonders attraktiv für Cyberkriminelle. Ist die IT-Infrastruktur nicht ausreichend geschützt, kann ein solcher Angriff das komplette System lahmlegen (in der Vergangenheit konnte das in britischen Krankenhäusern beim Angriff durch den WannaCry-Virus beobachtet werden). Investitionen in die Datensicherheit haben daher neben der Weiterentwicklung der Digitalisierung oberste Priorität. Die Schweizer Post hat den Trend ebenfalls bereits erkannt und führt seit dem Sommer eine digitale Gesundheitsplattform für die Region Südostschweiz. Schon in der Vergangenheit hat die Post zur Modernisierung des Gesundheitswesens beigetragen. So gibt es beispielweise in Zusammenarbeit mit dem Kanton Genf seit 2013 das Patientendossier „MonDossierMedical“, welches auch Medikations- und Behandlungspläne umfasst. Es ist damit das erste Dossier in der Schweiz, das produktiv eingesetzt wird und alle Schweizer und internationalen Vorgaben erfüllt. Neu hinzu kam nun eine Patientenplattform im Kanton Graubünden. Es ermöglicht einen Austausch digitaler Gesundheits- und Behandlungsdaten. Das Angebot umfasst auch B2B-Anwendungen wie Überweisungen oder E-Rezepte. Laut dem Verein eHealth Südost ist auch die Einrichtung eines Service-Centers geplant. Dieses ist für die Re gistration von Patienten, deren Aufklärung und Schulung sowie Datenschutz- und Datensicherheitsaufgaben zu ständig. Die Digitalisierung der Gesundheitsbranche bringt nicht nur eine Kostenersparnis, sondern vereinfacht künftig auch die Medikation und Behandlung. Durch die Möglichkeit, Medikations- und Behandlungspläne zu erstellen und Patienten an die Einnahme zu erinnern, wird es für Patienten und Ärzte künftig einfacher, Krankheiten zu behandeln. Technische Entwicklungen, wie etwa der 3-D-Druck, könnten künftig Organspenden überflüssig machen und bieten bessere Prothesen. Mittels künstlicher Intelligenz können Diagnosen schneller erstellt werden und Krankheiten somit früher erkannt werden. Patienten sind zudem nicht mehr an die physischen Sprechstunden gebunden. Diese kann künftig auch via Telefon oder Videochat stattfinden – besonders in ländliche Gegenden hat dies Vorteile. Die Digitalisierung befindet sich derzeit noch in der Einführungsphase – bisher sind erst 39 Prozent des Gesundheitsbereichs in der Schweiz digitalisiert. Zum Vergleich: der wirtschaftliche Bereich ist es bereits zu 73 Prozent. Trotz der Skepsis gegenüber der Weitergabe der eigenen Daten wären über 30 Prozent der Schweizer bereit, ihre Gesundheitsdaten an Krankenversicherungen und Co. gegen einen Anreiz (zum Beispiel günstigere Prämien) weiterzugeben. Die Schweizer Gesundheitsbranche investiert derweil einiges in den Aufbau des digitalen Gesundheitsmarktes. © niyazz/Fotolia 96
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