Wannsee extra Nr. 5/2017
Journal für Wannsee und Umgebung - Oktober/November 2017
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<strong>Wannsee</strong> <strong>extra</strong><br />
1. Mannschaft des F.C. Hertha 03 Zehlendorf im Jahr 1924/25.<br />
„Das allgemeine Freizeitangebot<br />
ist im Vergleich zu früheren Jahren<br />
so umfangreich geworden,<br />
dass an den Wochenenden selbst<br />
Mitglieder aus dem eigenen Verein<br />
nur noch vereinzelt den anderen<br />
Mannschaften beim Spiel<br />
zuschauen“, bedauert Kellner.<br />
Daher will er zukünftig vermehrt<br />
an die Öffentlichkeit treten, um<br />
das Interesse zum Verein zu<br />
stärken. Außerdem will er auch<br />
vermehrt Kleinsponsoren erreichen<br />
und ihnen mehr Beachtung<br />
schenken, da er sie für ebenso<br />
wichtig hält wie die Hauptsponsoren.<br />
Spendengelder sind stets<br />
willkommen, besonders für die<br />
Jugendmannschaften und die<br />
Anschaffung von Spielzubehör.<br />
Derzeit arbeitet der Team-Manager<br />
dazu an einer Kooperation<br />
mit der Onkel-Tom-Ladenstraße,<br />
wo der Verein über Plakate auf<br />
die aktuellen Spiele aufmerksam<br />
machen möchte und im Gegenzug<br />
den Einzelhändlern an der<br />
Ladenstraße durch ihre Erwähnung<br />
bei Veranstaltungen Nutzen<br />
brächte.<br />
So geht Oliver Kellner mit viel<br />
Elan und Freude an seine Aufgabe<br />
heran, und es ist zu erwarten,<br />
dass Hertha 03 zukünftig noch<br />
öfter in den Medien vertreten<br />
sein wird.<br />
Hertha 03 gestern…<br />
Im Jahr 1903, als erstmals Vorortschnellzüge<br />
von Berlin über<br />
Zehlendorf nach <strong>Wannsee</strong> fuhren,<br />
war Zehlendorf mit 9.663<br />
Einwohnern nur dünn besiedelt.<br />
Am 10. März gründeten damals<br />
dreißig fußballbegeisterte Anwohner<br />
den Tor- und Fußballclub<br />
Germania 03 Zehlendorf. Die<br />
Gründungsmitglieder prägten<br />
die Vereinsentwicklung, die mit<br />
Schwierigkeiten wie fehlenden<br />
Sportgeräten, Bällen, Torpfosten<br />
und -Latten zu kämpfen hatte.<br />
Bekleidungsstücke ersetzten in<br />
diesen Tagen die Tore. Doch bald<br />
schon konnte die Jugend stolz<br />
die neu angeschafften Torstangen<br />
von der in der Machnower<br />
Straße gelegenen Gaststätte Frey<br />
zum Spielort tragen. Erste Spiele<br />
fanden draußen im Machnower<br />
Busch statt, den man nur mit der<br />
Eisenbahn und anschließend zu<br />
Fuß erreichen konnte. Als Spielfeld<br />
diente ein Sturzacker, der zu<br />
jedem Spiel neu abgesteckt werden<br />
musste und im Winter mit<br />
seinem hart gefrorenen Boden<br />
kräfteraubender Stemmarbeiten<br />
für die Torstangen bedurfte. Härte<br />
wurde auch in den damaligen<br />
Spielen sichtbar, jeder spielte<br />
eben wie er konnte nach eigenem<br />
Vermögen…<br />
Etwa vier Jahre später bot der<br />
Verein nicht nur das Fußballspielen,<br />
sondern auch Faustballturniere<br />
und Staffelläufe an.<br />
Im Frühjahr 1909 wurde<br />
schließlich mit 46 Mitgliedern<br />
und zwei Mannschaften der<br />
Fußball-Spielbetrieb des unter<br />
dem Namen F.C. Hertha Zehlendorf<br />
laufenden Vereins an dem<br />
Ort aufgenommen, wo später<br />
Zehlendorf 88 seinen Sitz fand.<br />
Weiter beim Verband gemeldet<br />
war Germania 03 Zehlendorf, so<br />
dass es nun zwei Fußballvereine<br />
in Zehlendorf gab. Zwischen<br />
beiden Vereinen fand ein reger<br />
Spielerwechsel statt. Im Laufe<br />
des Jahres 1911 fanden beide<br />
Vereine unter dem Namen VfB<br />
Zehlendorf 03 schließlich zueinander.<br />
Nach unruhigen Spielzeiten,<br />
in denen einige Mitglieder<br />
des VFB Zehlendorf 03 sich als<br />
F.C. Hertha 06 Zehlendorf dem<br />
BFC Hertha 1892 angeschlossen<br />
hatten, vereinigten sich endlich<br />
am 15. Januar 1919 der VfB Zehlendorf<br />
03 und Hertha 06 zum<br />
F.C. Hertha 03 Zehlendorf, mit<br />
Gründungsdatum 10. März 1903.<br />
Der in Groß-Berlin eingemeindete<br />
Bezirk Zehlendorf stellte am<br />
Siebenendenweg ein Feld für<br />
den Spielbetrieb zur Verfügung,<br />
jedoch ohne Umkleideräume. Im