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Wannsee extra APR/MAI 2017

Journal für Wannsee und Umgebung

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6<br />

<strong>Wannsee</strong> <strong>extra</strong><br />

nächsten Winter trocken aufbewahrt.<br />

Doppelt so groß sind die<br />

Zelte in der Mongolei, in denen<br />

nicht selten bis zu 10 Personen<br />

leben. Die kleineren, wie sie im<br />

Jägerhof stehen, werden in ihrer<br />

Heimat eher als Jurten für Kinder<br />

genutzt.<br />

Bei Anne Tlach und den Pädagogen<br />

sind die beiden fremdländischen<br />

Rückzugsorte in die Natur<br />

nicht weniger beliebt als bei den<br />

kleinen Hauptpersonen, die sich<br />

sichtlich wohl in der von Heizlüftern<br />

wohlig erwärmten Jurte<br />

fühlen und einmal wöchentlich<br />

in wechselnder Fünfergruppe<br />

hier einziehen, bevorzugt Kinder<br />

mit Besonderheiten, wozu auch<br />

Hochbegabte, Heimkinder und<br />

geflüchtete Kinder zählen. Offenes<br />

Feuer, wie die Mongolen es<br />

zum Wärmen nutzen, muss aus<br />

Sicherheitsgründen vermieden<br />

werden.<br />

Simon* und Ben sitzen auf<br />

kuscheligen Fellen, sie haben<br />

„Wunschkugeln“ gefilzt, die tausende<br />

von Wünschen enthalten<br />

und in der kindlichen Fantasie<br />

Zauberkräfte besitzen. Sie können<br />

hier frei ihre Fähigkeiten<br />

entwickeln, zu verwerten und<br />

daraus etwas zu machen, was<br />

Natur und Umwelt an Schätzen<br />

bereithalten. „Aus Rinde, Moos<br />

und Wolle der wild im Park lebenden<br />

Mufflons, sind hier unter<br />

den kleinen Händen schon zauberhafte<br />

Originale entstanden“,<br />

freut sich Anne Tlach über den<br />

Natursinn ihrer jungen Schützlinge,<br />

denen nach so viel schöpferischer<br />

Arbeit die Vesper in der<br />

Jurte nochmal so gut schmeckt.<br />

Dies alles aus eigenen Kräften<br />

ohne Fördergelder zu finanzieren<br />

und zu bewegen, hat sich<br />

die Jägerhof gGmbH zum Ziel<br />

gesetzt und seit 2011 damit auf<br />

dem Hof sowohl baulich als auch<br />

pädagogisch bei den hier inklusiv<br />

lernenden Heim-, Schul- und<br />

Kitakindern eine Menge erreicht.<br />

Mit Huhn & Co zum<br />

Therapieziel<br />

Dazu gehört auch ein weiteres<br />

Projekt, das der tiergestützter<br />

Therapie, mit dem der Jugendhilfeträger<br />

besondere Erfolge bei<br />

Kindern mit posttraumatischem<br />

Belastungssyndrom erzielt.<br />

Häufig tritt dieses Syndrom bei<br />

geflüchteten Kindern auf. Wertvolle<br />

Unterstützung dabei erhält<br />

der Jägerhof von Tiertherapeutin<br />

Regine Lorenz und ihrem<br />

Hof in Kleinbeeren. Schweine,<br />

Schildkröte, Esel & Co heißen<br />

dort einmal in der Woche kleine<br />

Besucher tierisch willkommen.<br />

Liebevoll werden die Kinder darauf<br />

von den drei Erzieherinnen<br />

Isabell, Anna und Anne vorbereitet,<br />

die ihre verantwortungsvolle<br />

Aufgabe mit viel Einfühlungsvermögen<br />

erfüllen.<br />

Auch auf dem Jägerhof bellt,<br />

mauzt und gackert es. Da sind<br />

die drei Hühner, die jede innere<br />

Unruhe sofort spüren und auf<br />

sich übertragen, die beiden von<br />

Anne Tach ausgebildeten Katzen,<br />

die den kleinen Jan Empathie<br />

lehrten oder der geduldige<br />

Therapiehund, auf den gestützt<br />

der etwa dreijährige Hussan<br />

nun wieder erste eigenständige<br />

Schritte wagt. Fast zwei Jahre<br />

war er mit seinen Eltern von Afghanistan<br />

auf der Flucht, war nur<br />

getragen worden, damit man<br />

schneller vorankam und hatte<br />

so eigenständiges Laufen fast<br />

verlernt.<br />

Noch mehr geeignete Tiere wie<br />

Schafe und Kühe für eine sinnvolle<br />

tiergestützte Therapie auf

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