Standpunkt 444, 5.5.2017
Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland
Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland
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BL 2<br />
HAUS DER WIRTSCHAFT<br />
5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />
POLIT-APERO – Am nächsten Polit-Apéro der Wirtschaftskammer diskutieren am kommenden<br />
17. Mai im Haus der Wirtschaft die Parteispitzen der bürgerlichen Parteien FDP, SVP und CVP.<br />
Energiestrategie und Engpassbeseitigung<br />
Am 21. Mai 2017 entscheidet das<br />
Schweizer Stimmvolk über das erste<br />
Massnahmenpaket zur Energiestrategie<br />
2050. Die kantonalen Parteipräsidenten<br />
der bürgerlichen Parteien,<br />
Christine Frey, Landrätin und Parteipräsidentin<br />
FDP Baselland, Oskar<br />
Kämpfer, Landrat und Parteipräsident<br />
SVP Baselland, und Brigitte Müller-<br />
Kaderli, Parteipräsidentin CVP Baselland,<br />
werden am kommenden Polit-<br />
Apéro vom Mittwoch, 17. Mai 2017,<br />
darüber diskutieren.<br />
POLIT-KOLUMNE<br />
Christine Frey, Landrätin und Parteipräsidentin<br />
FDP Baselland.<br />
Umbau der Energieversorgung<br />
Das Parlament hat zur Umsetzung der<br />
Energiestrategie 2050 das Energiegesetz<br />
revidiert und ein erstes Massnahmenpaket<br />
beschlossen. Ziel der<br />
Energiestrategie 2050 ist der etappenweise<br />
Umbau der Schweizer Energieversorgung<br />
bis 2050. Der Energieverbrauch<br />
soll gesenkt, die Energieeffizienz<br />
erhöht und die erneuerbaren<br />
Energien gefördert werden.<br />
Des Weiteren wird über die Volksinitiative<br />
zum «Ausbau des Hochleistungs-Strassennetzes»<br />
diskutiert. Das<br />
Baselbiet ist bekannt für seine Staus.<br />
Insbesondere die weiträumigen Rückstaus<br />
auf den Zu- und Ausfahrtsstrassen<br />
der A2 und A3 sowie der<br />
A22 und A18 sind ein grosses Problem<br />
und verursachen signifikanten<br />
volkswirtschaftlichen Schaden. Wenn<br />
die Beseitigung der Engpässe gelingen<br />
soll, muss die Baselbieter Regierung<br />
eng mit den angrenzenden Kantonen<br />
entsprechende Konzepte ausarbeiten,<br />
um diese gemeinsam in<br />
Bern vertreten zu können.<br />
Landrätin Saskia Schenker, Leiterin<br />
Polit-Team der Wirtschaftskammer,<br />
wird die Themen zu Beginn kurz vorstellen.<br />
Moderiert wird die Podiumsdiskussion<br />
von Daniel Schindler,<br />
Kommunikationsbeauftragter der<br />
Wirtschaftskammer. Im Anschluss an<br />
die Podiumsdiskussion haben die Teilnehmer<br />
bei einem Apéro riche die Gelegenheit<br />
zum Gedankenaustausch<br />
und Netzwerken mit den anwesenden<br />
Selbstbedienung für Schlaumeier<br />
Das abgegriffene Witzchen über angeblich<br />
stinkfaule Bundesbedienstete in<br />
Bern hat seine besten Zeiten hinter<br />
sich: «Warum nehmen Bundesangestellte ein<br />
Sandwich mit ins Büro? Damit wenigstens der<br />
Magen arbeitet ...» Hahaha! Hingegen wäre<br />
ein treffsicherer Spruch über die vielen<br />
Schlaumeier in der Bundesverwaltung angebracht,<br />
die sich mit Nebentätigkeiten während<br />
der Arbeitszeit oft mehrere Zehntausend<br />
Franken dazuverdienen, ohne dass der<br />
Bundes rat oder das Eidgenössische Personalamt<br />
(EPA) zum Rechten schauen.<br />
Denn schliesslich ist alles geregelt. Und zwar<br />
so, dass sich das Herumvagabundieren<br />
zwischen Büros und Sitzungszimmern für die<br />
«Fleissigsten» der Bestverdiener lohnt. Im<br />
Bundespersonalgesetz (BPG; Artikel 23) liest<br />
man: «Die Angestellten melden ihren Vorgesetzten<br />
sämtliche (...) gegen Entgelt ausgeübte<br />
Tätigkeiten, die sie ausserhalb ihres<br />
Arbeitsverhältnisses ausüben.»<br />
Weiter in Artikel 21: «Die Ausführungsbestimmungen<br />
können das Personal verpflichten,<br />
Einkommen aus Tätigkeiten zu Gunsten<br />
Dritter ganz oder teilweise dem Arbeitgeber<br />
(Bund) abzuliefern, wenn es diese auf Grund<br />
des Arbeitsverhältnisses ausübt.»<br />
Oskar Kämpfer, Landrat und Parteipräsident<br />
SVP Baselland.<br />
Peter Amstutz, ehemaliger<br />
Leiter der Bundeshaus-<br />
Redaktion der «Basler Zeitung»<br />
Die Ablieferungspflicht wird in der<br />
Bundespersonalverordnung (BPV) wie<br />
folgt relativiert: «Üben Angestellte eine<br />
Tätigkeit zugunsten Dritter aufgrund ihres<br />
Arbeitsverhältnisses mit dem Bund aus, so<br />
müssen sie ein damit erzieltes Einkommen<br />
dem Bund abliefern, soweit es zusammen mit<br />
ihrem Lohn in einem Kalenderjahr 110 Prozent<br />
des Höchstbetrages der Lohnklasse nach<br />
Arbeitsvertrag übersteigt.»<br />
Man rechne: Direktoren von Bundesämtern<br />
verdienen rund 320 000 Franken pro Jahr<br />
(brutto) oder 1600 Franken pro Arbeitstag<br />
(200 Tage). Plus 10 Prozent Nebenerwerb<br />
(32 000 Franken) während der ordentlichen<br />
Arbeitszeit – macht 352 000 Franken.<br />
Und das ist noch nicht alles. Da gibt es nämlich<br />
noch eine Verordnung des Eidgenössischen<br />
Finanzdepartements (EFD) zur Bundespersonalverordnung.<br />
Dort steht, wie man<br />
rechnet, um möglichst viel einkassieren zu<br />
können und so wenig wie möglich an Finanzminister<br />
Ueli Maurer abliefern zu müssen.<br />
Vom Nebenerwerb dürfen tatsächlich per<br />
Pauschalabzug 40 Prozent (!) «für Steuern,<br />
Gewinnungs kosten und Beiträge an die<br />
Sozial versicherungen und die berufliche<br />
Vorsorge» abgezogen werden.<br />
Beim obigen Zahlen beispiel heisst das:<br />
Ein Bundesamtsdirektor hat nichts zu<br />
befürchten, wenn er unter dem Strich<br />
fast 45 000 Franken nebenher einstreicht und<br />
so auf ein Gesamteinkommen von 365 000<br />
Franken jährlich oder 1825 Franken pro<br />
Arbeitstag kommt.<br />
Vielleicht holt er gar noch mehr heraus.<br />
Er muss nur dafür sorgen, dass ihm üppige<br />
Entschädigungen als angebliche Pauschalspesen<br />
ausbezahlt werden, und dass er die<br />
Nebeneinkünfte mithilfe mehrerer «Arbeitgeber»<br />
so portioniert, bis er durch die<br />
Maschen schlüpft. Kommt es aber doch dazu,<br />
dass jemand im EPA findet, eigentlich wäre<br />
etwas an die Bundeskasse zurückzuzahlen,<br />
dann findet sich im Gesetz ein bequemer<br />
Notausgang (Artikel 21): «Hat der Bund an<br />
Brigitte Müller-Kaderli, Parteipräsidentin<br />
CVP Baselland.<br />
Politikerinnen und Politikern und den<br />
anderen Gästen. Die Einladungen<br />
wurden per Post an die Mitglieder mit<br />
dem Upgrade Politik der Wirtschaftskammer<br />
Baselland versendet. Um Anmeldung<br />
wird aus organisatorischen<br />
Gründen gebeten. Jennifer Tschanz<br />
Polit-Apéro Wirtschaftskammer Baselland<br />
Mittwoch, 17. Mai 2017, 18.00 Uhr,<br />
Haus der Wirtschaft, Altmarktstrasse 96,<br />
4410 Liestal<br />
der Ausübung einer Tätigkeit zugunsten<br />
Dritter ein wesentliches Interesse, so können<br />
die Angestellten von der Ablieferungspflicht<br />
ganz oder teilweise befreit werden.»<br />
Paradiesische Zustände oder übler Missbrauch?<br />
Stossend für «Otto Normalbürger»<br />
und die Steuerzahler im Lande<br />
sind diese komfortablen Verhältnisse allemal.<br />
Denn im Grunde genommen geht es um die<br />
Frage, wieso die Bundesangestellten sich<br />
keinen Deut um das hierzulande sonst so<br />
hochgelobte Milizprinzip scheren und keinen<br />
Finger krümmen ohne zusätzliche Bezahlung.<br />
Raffgier statt ehrenamtlicher Tätigkeiten im<br />
Landesinteresse, und das in den obersten<br />
Lohnklassen der Eidgenossenschaft, darin<br />
liegt die Fragwürdigkeit der geltenden Spielregeln.<br />
Ob sie noch lange Bestand haben werden,<br />
bleibt abzuwarten. Denn 53 Nationalratsmitglieder<br />
haben im Herbst 2016 per Motion<br />
(verbindlicher Auftrag) vom Bundesrat<br />
verlangt, er solle die Ablieferungspflicht<br />
der Nebenerwerber «für Tätigkeiten, die im<br />
Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis<br />
beim Bund stehen», so ergänzen und abändern,<br />
dass solche Entschädigungen vollumfänglich<br />
in die Bundeskasse zurückfliessen.<br />
Nicht verschwiegen sei, dass<br />
zum Beispiel die SRG schon heute von<br />
Geschäftsleitungs mitgliedern alles zurückverlangt,<br />
was diese im Dienste von SRG-Tochtergesellschaften<br />
als Nebenerwerb beziehen.<br />
Es brauche nun «eine differenzierte<br />
Lösung», so lautet die Schlussfolgerung<br />
des Bundesrats vom 16. November 2016<br />
zum ganzen Problemkreis. Und vielleicht<br />
lässt er solchen Worten sogar Taten folgen,<br />
wenn er verspricht: «Der Bundesrat ist bereit,<br />
die Bundespersonalverordnung zu überprüfen<br />
und die notwendigen Anpassungen vorzunehmen.»<br />
Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich<br />
nicht mit jener der Wirtschaftskammer decken.<br />
KMU BUSINESS-TREFF<br />
Wirtschaftskammer Baselland<br />
und AVIVA Selection laden ein.<br />
Nachhaltige<br />
Personalsuche<br />
Eine nachhaltige Personalauswahl senkt Kosten. FOTO FOTOLIA<br />
Am KMU Business-Treff vom kommenden<br />
18. Mai erläutert AVIVA Selection den Teilnehmenden<br />
die wichtigsten Fragen bei der<br />
Personaleinstellung. Philipp Stäuble und Thomas<br />
von Ballmoos von AVIVA Selection werden anhand<br />
von konkreten Beispielen zeigen, wie Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer die Sicherheit in<br />
Personalentscheiden erhöhen und ihre Mitarbeitenden<br />
weiterentwickeln können, damit ihr Betrieb<br />
erfolgreich in die Zukunft steuert.<br />
Unternehmer stehen immer wieder vor der Herausforderung,<br />
Personalentscheide zu fällen. Sie<br />
entscheiden, wer in welche Position befördert<br />
wird. Sie verändern ihre Unternehmensprozesse,<br />
Strukturen und Teams, um sie den Marktbedingungen<br />
anzupassen. Im Wachstum stellen<br />
sie zusätzliche Mitarbeitende ein. Es geht um<br />
das wichtigste Gut eines Unternehmens, den<br />
Menschen.<br />
Will, kann, bleibt die Person?<br />
Um diese Entscheide erfolgreich fällen zu<br />
können, müssen sich Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer drei Fragen stellen: Will die Person<br />
die neue Aufgabe/Herausforderung wirklich annehmen<br />
– kann sie diese Aufgabe und damit<br />
ihre Erwartungshaltung tatsächlich erfüllen –<br />
und zuletzt: bleibt sie für längere Zeit in dieser<br />
Position und somit dem Unternehmen erhalten?<br />
Nur wenn alle drei Fragen mit einem deutlichen<br />
Ja beantwortet werden können, werden Fehlbesetzungen<br />
verhindert und Kosten gesenkt.<br />
Was grosse Konzerne und Unternehmen mit ganzen<br />
Expertenstäben intern abwickeln, ist auch<br />
für KMU im entsprechenden Rahmen praktikabel<br />
und nutzenstiftend einsetzbar. Dies kann nicht<br />
nur bei Neueinstellungen hilfreich sein, sondern<br />
auch beim bestehenden Personal, sei es als Standortbestimmung,<br />
als Potenzialbeurteilung zur<br />
sinnvollen Beförderung oder als Entscheid über<br />
die Investition in eine Weiterbildung.<br />
Die Teilnehmenden sind nach dem Referat herzlich<br />
zu einem Apéro riche eingeladen. Dort bietet<br />
sich die Gelegenheit zum Gedankenaustausch<br />
mit den Referenten und den anderen Gästen.<br />
Die Einladungen wurden per Post an die Einzelmitglieder<br />
und an die Mitglieder mit dem Upgrade<br />
Networking der Wirtschaftskammer verschickt.<br />
Um Anmeldung wird aus organisatorischen<br />
Gründen gebeten. Jennifer Tschanz<br />
KMU Business-Treff für Einzelmitglieder und Mitglieder<br />
mit dem Upgrade Networking der Wirtschaftskammer<br />
Baselland:<br />
«Nachhaltige Mitarbeiterauswahl:<br />
KMU-Erfolgsfaktor Nr. 1»,<br />
Donnerstag, 18. Mai 2017, 18.00 Uhr,<br />
Haus der Wirtschaft.<br />
AVIVA SYSTEMS SCHWEIZ AG<br />
AVIVA Systems Schweiz AG ist ein 1996 gegründetes<br />
Schweizer Beratungsunternehmen.<br />
Die Globalisierung und Digitalisierung der<br />
Wirtschaft hat die bisherigen traditionellen<br />
Prozesse grundlegend verändert.<br />
Das unternehmerische Ziel ist die Suche nach<br />
innovativen Lösungen und kompetenten Spezialisten.<br />
Das breite, nationale und internationale<br />
Netzwerk ermöglicht es dem Unternehmen<br />
dabei, umfangreiche Projektvorhaben in<br />
der Personalbeschaffung erfolgreich zu realisieren.<br />
www.aviva-selection.ch<br />
IMPRESSUM<br />
standpunkt<br />
Herausgeber/Verlag:<br />
Schweizerischer Gewerbeverband sgv,<br />
Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,<br />
Tel. 031 380 14 14 – verlag@sgv-usam.ch<br />
Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern<br />
Tel. 031 380 14 14 – redaktion@sgv-usam.ch<br />
Regionalbund «<strong>Standpunkt</strong>»<br />
Herausgeber: •Wirtschaftskammer Baselland<br />
•Arbeitgeber Baselland •Unabhängiges<br />
Podium für eine liberale Wirtschaft und<br />
Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,<br />
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />
Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50<br />
Internet: www.kmu.org<br />
E-Mail: standpunkt@kmu.org<br />
Verantwortung: Christoph Buser, Direktor<br />
Redaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra)<br />
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