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Standpunkt 444, 5.5.2017

Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

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SCHWEIZERISCHE<br />

5. MAI 2017 DIE ZEITUNG FÜR KMU<br />

Regionalbund<br />

AZA 4410 Liestal<br />

<strong>Standpunkt</strong>-Ausgabe Nr. <strong>444</strong> – 20. Jahrgang<br />

DIE MEINUNG<br />

DENKMALSCHUTZ – Aus Respekt vor den Behördenauflagen und den damit anfallenden Kosten<br />

streichen Bauherren geplante Investitionen – notwendige Sanierungen werden nicht durchgeführt.<br />

Knatsch mit Denkmalpflege<br />

Von Christoph Buser,<br />

Landrat, Direktor<br />

Wirtschaftskammer<br />

Baselland.<br />

Nun sind Praktiker<br />

an Bord zu holen<br />

Das Foto unseres Interviewpartners im<br />

vorliegenden <strong>Standpunkt</strong> (Seite 3) ist<br />

bezeichnend: An der elektrischen Säge<br />

arbeitet Schreinermeister Stephan Häfelfinger<br />

in seiner Werkstatt in Sissach an einem<br />

Produkt für einen Kunden. Es muss schnell<br />

gehen. Es soll kostengünstig produziert<br />

werden. Gefragt ist höchste Präzision. Wie<br />

immer.<br />

So wie Stephan Häfelfinger geht es den<br />

meisten Unternehmerinnen und Unternehmern.<br />

Sie sind konstant beschäftigt. Neben<br />

der Arbeit bleibt wenig Raum für anderes. Sie<br />

haben schon gar keine überflüssige Zeit für<br />

administrative Leerläufe. Und sie denken<br />

stets im Sinne der Kundinnen und Kunden<br />

– in Häfelfingers Fall sind dies auch Bauherren,<br />

die ein Objekt energetisch sanieren<br />

und deswegen investieren wollen.<br />

Nicht immer kommt es dazu. Insbesondere<br />

bei denkmalgeschützten Gebäuden<br />

lassen die Probleme nicht lange<br />

auf sich warten. Die Vorschriften seien zu eng<br />

gefasst, würden zu strikt ausgelegt, heisst es.<br />

Dahinter steckt gewiss kein böser Wille. Es ist<br />

Ausdruck davon, dass in der Denkmalpflege<br />

die Sicht der Praktiker und der investitionswilligen<br />

Bauherren weniger stark einfliesst<br />

als die mannigfaltigen Ansprüche in Bezug<br />

auf den Ortsbildschutz.<br />

Diese einseitige Sicht nützt unter dem Strich<br />

niemandem, sondern richtet ganz im Gegenteil<br />

grossen Schaden an: Bauherren scheuen<br />

sich vor notwendigen Investitionen. KMU<br />

können wichtige Aufträge nicht durchführen.<br />

Die Dorfkerne im Baselbiet werden nicht<br />

mit neuem Leben gefüllt. Sie sterben einen<br />

langsamen Tod – seit Jahren.<br />

Für die Denkmalpflege ist es an der Zeit, den<br />

Leuten aus dem Gewerbe mit ihrem Fachwissen<br />

vermehrt zuzuhören. Diese sind auch<br />

über die sich stetig ändernden technischen<br />

Details im Bild. Stephan Häfelfinger liegt<br />

richtig: Nun sind Praktiker an Bord zu holen.<br />

HEUTE IM STANDPUNKT<br />

Aufgrund der Anforderungen der Denkmalpflege werden im Baselbiet viele Sanierungen zu aufwendig. Im Bild: Ein Blick über die<br />

Dächerlandschaft der Gemeinde Wenslingen.<br />

FOTO ZVG<br />

Wer sich darüber wundert, dass im<br />

Baselbiet in einzelnen Dorfzentren<br />

die Häuserzeilen zu verfallen scheinen,<br />

hatte es möglicherweise bisher<br />

noch nicht mit der Denkmalpflege<br />

zu tun. Deren Auflagen sind teilweise<br />

derart hoch, dass sanierungswillige<br />

Bauherren aus Respekt vor<br />

den massiven Mehrkosten ihre<br />

Gebäude lieber gar nicht erst anfassen.<br />

Die Folge: fehlende Investitionen,<br />

unattraktive Dorfzentren, ausbleibende<br />

Kunden, wegfallende Jobs<br />

und Lehrstellen.<br />

Was in der Konferenz der Gewerbeund<br />

Industrievereine (KGIV) schon<br />

seit Längerem für Unmut sorgt und<br />

darum 2016 als Schwerpunkt gesetzt<br />

wurde, bestätigt der Sissacher<br />

Schreinermeister Stephan Häfelfinger:<br />

«Die Vorschriften und Auflagen<br />

vonseiten Denkmalpflege sind<br />

oftmals einfach zu eng gefasst. Hier<br />

fehlt schlichtweg die Sichtweise der<br />

Bauherren.»<br />

Immerhin räumt der Chef von sechs<br />

Mitarbeitenden und zwei Lernenden<br />

im <strong>Standpunkt</strong>-Interview ein, dass<br />

die zuständigen Stellen beim Kanton<br />

seit einiger Zeit besser erreichbar<br />

seien als in der Vergangenheit.<br />

Dass die verantwortlichen Stellen seit<br />

Oktober 2016 eine Telefonsprechstunde<br />

eingeführt haben und jeweils<br />

am Montagnachmittag von 14 bis<br />

16 Uhr eine Sprechstunde anbieten,<br />

ist eines der Resultate zweier Gespräche<br />

mit Regierungsrätin Sabine Pegoraro<br />

im April und August vergangenen<br />

Jahres. Damals stellten die Vertreterinnen<br />

und Vertreter der KGIV der<br />

Bau- und Umweltschutzdirektorin die<br />

Ergebnisse einer Umfrage vor, welche<br />

die Fachgruppe unter ihren Mitgliedern<br />

zwischen Februar und März 2016<br />

durchgeführt hatte. Titel: «Herausforderung<br />

Denkmalschutz – Erfahrungen<br />

in der Zusammenarbeit mit der<br />

Denkmalpflege».<br />

Willkür und fehlende Planbarkeit<br />

Wie die Antworten der Gewerbler<br />

klar zeigten, war das Frustpotenzial<br />

gross. So gab nicht weniger als ein<br />

Fünftel der Teilnehmenden an, schon<br />

Probleme mit dem Denkmalschutz<br />

gehabt zu haben. Moniert wurde insbesondere,<br />

dass bei Entscheidungen<br />

eine gewisse Willkür wahrgenommen<br />

werde. Auch die fehlende Planbarkeit<br />

und Rechtssicherheit gab zu Kritik<br />

Anlass. Zudem verteure das Ausführen<br />

der Arbeiten nach strikten<br />

Vorlagen das Bauen erheblich.<br />

Gravierende Folgen<br />

Laut Schreinermeister Stephan Häfelfinger<br />

sind die Folgen nach wie vor<br />

gravierend: «Im extremen Fall verzichten<br />

die Bauherren auf eine<br />

Sanierung.» Wichtige Investitionen<br />

etwa im Einbruchschutz oder bei der<br />

FIRMENWEGWEISER – Der Landrat hat ein Postulat von Hansruedi Wirz<br />

überwiesen. Es soll Fälle wie jenen der Grovana Uhrenfabrik AG verhindern.<br />

Vorstoss Wegweiser überwiesen<br />

energetischen Sanierung würden deswegen<br />

nicht vorgenommen.<br />

Mehr auf die Fachleute hören<br />

Einen möglichen Lösungsansatz sieht<br />

Häfelfinger darin, die Branchenfachleute,<br />

die mit den technischen Details<br />

am besten vertraut sind, beim Denkmalschutz<br />

stärker miteinzubeziehen.<br />

«So wären tragbare Kompromisse<br />

möglich», sagt der Sissacher Fensterbauspezialist.<br />

Daniel Schindler<br />

SEITE 3<br />

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POLIT-APERO2<br />

Die Spitzen von FDP, SVP und CVP<br />

diskutieren im Haus der Wirtschaft.<br />

ENERGIEEVENT 5<br />

Die Energiestrategie 2050 ist<br />

ein ausbalancierter Kompromiss.<br />

FACHKRÄFTEBEDARF 6<br />

Wirtschaftskammer arbeitet<br />

in Kooperationsgruppe mit.<br />

Der Fall der Grovana Uhrenfabrik AG,<br />

die ihren Firmenwegweiser nach gut<br />

45 Jahren hätte entfernen sollen, hat<br />

viel Aufsehen erregt. Nach einem Bericht<br />

im <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft<br />

(siehe Ausgabe 441) gingen auch andere<br />

regionale Medien der Frage<br />

nach, wieso der Kanton dieses und<br />

weitere Schilder abhängen lassen<br />

wollte.<br />

Im Fall der Grovana Uhrenfabrik AG<br />

in Tenniken zeigte der Kanton ein<br />

Einsehen. Das Unternehmen darf<br />

sein Schild, das den Kundinnen, Kunden<br />

und Lieferbetrieben den Weg<br />

zum Firmensitz weist, stehen lassen.<br />

Damit sich dieser und ähnliche Fälle<br />

nicht wiederholen, hat Landrat Hansruedi<br />

Wirz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer<br />

Baselland, ein Postulat<br />

eingereicht. Dieses wurde vom<br />

Landrat am vergangenen 6. April<br />

überwiesen. Für Landrat Christoph<br />

Buser, Direktor der Wirtschaftskammer<br />

Baselland, steht fest, dass die<br />

Behörden im Fall der Firmenwegweiser<br />

kulanter als bisher sein sollten.<br />

Deshalb unterstützt er den Vorstoss<br />

von Hansruedi Wirz. Reto Anklin<br />

SEITE 5<br />

<strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft: Offizielles Informationsorgan der Redaktion: Telefon 061 927 64 64 – Fax 061 927 65 50 – Internet: www.kmu.org – e-mail: standpunkt@kmu.org


BL 2<br />

HAUS DER WIRTSCHAFT<br />

5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />

POLIT-APERO – Am nächsten Polit-Apéro der Wirtschaftskammer diskutieren am kommenden<br />

17. Mai im Haus der Wirtschaft die Parteispitzen der bürgerlichen Parteien FDP, SVP und CVP.<br />

Energiestrategie und Engpassbeseitigung<br />

Am 21. Mai 2017 entscheidet das<br />

Schweizer Stimmvolk über das erste<br />

Massnahmenpaket zur Energiestrategie<br />

2050. Die kantonalen Parteipräsidenten<br />

der bürgerlichen Parteien,<br />

Christine Frey, Landrätin und Parteipräsidentin<br />

FDP Baselland, Oskar<br />

Kämpfer, Landrat und Parteipräsident<br />

SVP Baselland, und Brigitte Müller-<br />

Kaderli, Parteipräsidentin CVP Baselland,<br />

werden am kommenden Polit-<br />

Apéro vom Mittwoch, 17. Mai 2017,<br />

darüber diskutieren.<br />

POLIT-KOLUMNE<br />

Christine Frey, Landrätin und Parteipräsidentin<br />

FDP Baselland.<br />

Umbau der Energieversorgung<br />

Das Parlament hat zur Umsetzung der<br />

Energiestrategie 2050 das Energiegesetz<br />

revidiert und ein erstes Massnahmenpaket<br />

beschlossen. Ziel der<br />

Energiestrategie 2050 ist der etappenweise<br />

Umbau der Schweizer Energieversorgung<br />

bis 2050. Der Energieverbrauch<br />

soll gesenkt, die Energieeffizienz<br />

erhöht und die erneuerbaren<br />

Energien gefördert werden.<br />

Des Weiteren wird über die Volksinitiative<br />

zum «Ausbau des Hochleistungs-Strassennetzes»<br />

diskutiert. Das<br />

Baselbiet ist bekannt für seine Staus.<br />

Insbesondere die weiträumigen Rückstaus<br />

auf den Zu- und Ausfahrtsstrassen<br />

der A2 und A3 sowie der<br />

A22 und A18 sind ein grosses Problem<br />

und verursachen signifikanten<br />

volkswirtschaftlichen Schaden. Wenn<br />

die Beseitigung der Engpässe gelingen<br />

soll, muss die Baselbieter Regierung<br />

eng mit den angrenzenden Kantonen<br />

entsprechende Konzepte ausarbeiten,<br />

um diese gemeinsam in<br />

Bern vertreten zu können.<br />

Landrätin Saskia Schenker, Leiterin<br />

Polit-Team der Wirtschaftskammer,<br />

wird die Themen zu Beginn kurz vorstellen.<br />

Moderiert wird die Podiumsdiskussion<br />

von Daniel Schindler,<br />

Kommunikationsbeauftragter der<br />

Wirtschaftskammer. Im Anschluss an<br />

die Podiumsdiskussion haben die Teilnehmer<br />

bei einem Apéro riche die Gelegenheit<br />

zum Gedankenaustausch<br />

und Netzwerken mit den anwesenden<br />

Selbstbedienung für Schlaumeier<br />

Das abgegriffene Witzchen über angeblich<br />

stinkfaule Bundesbedienstete in<br />

Bern hat seine besten Zeiten hinter<br />

sich: «Warum nehmen Bundesangestellte ein<br />

Sandwich mit ins Büro? Damit wenigstens der<br />

Magen arbeitet ...» Hahaha! Hingegen wäre<br />

ein treffsicherer Spruch über die vielen<br />

Schlaumeier in der Bundesverwaltung angebracht,<br />

die sich mit Nebentätigkeiten während<br />

der Arbeitszeit oft mehrere Zehntausend<br />

Franken dazuverdienen, ohne dass der<br />

Bundes rat oder das Eidgenössische Personalamt<br />

(EPA) zum Rechten schauen.<br />

Denn schliesslich ist alles geregelt. Und zwar<br />

so, dass sich das Herumvagabundieren<br />

zwischen Büros und Sitzungszimmern für die<br />

«Fleissigsten» der Bestverdiener lohnt. Im<br />

Bundespersonalgesetz (BPG; Artikel 23) liest<br />

man: «Die Angestellten melden ihren Vorgesetzten<br />

sämtliche (...) gegen Entgelt ausgeübte<br />

Tätigkeiten, die sie ausserhalb ihres<br />

Arbeitsverhältnisses ausüben.»<br />

Weiter in Artikel 21: «Die Ausführungsbestimmungen<br />

können das Personal verpflichten,<br />

Einkommen aus Tätigkeiten zu Gunsten<br />

Dritter ganz oder teilweise dem Arbeitgeber<br />

(Bund) abzuliefern, wenn es diese auf Grund<br />

des Arbeitsverhältnisses ausübt.»<br />

Oskar Kämpfer, Landrat und Parteipräsident<br />

SVP Baselland.<br />

Peter Amstutz, ehemaliger<br />

Leiter der Bundeshaus-<br />

Redaktion der «Basler Zeitung»<br />

Die Ablieferungspflicht wird in der<br />

Bundespersonalverordnung (BPV) wie<br />

folgt relativiert: «Üben Angestellte eine<br />

Tätigkeit zugunsten Dritter aufgrund ihres<br />

Arbeitsverhältnisses mit dem Bund aus, so<br />

müssen sie ein damit erzieltes Einkommen<br />

dem Bund abliefern, soweit es zusammen mit<br />

ihrem Lohn in einem Kalenderjahr 110 Prozent<br />

des Höchstbetrages der Lohnklasse nach<br />

Arbeitsvertrag übersteigt.»<br />

Man rechne: Direktoren von Bundesämtern<br />

verdienen rund 320 000 Franken pro Jahr<br />

(brutto) oder 1600 Franken pro Arbeitstag<br />

(200 Tage). Plus 10 Prozent Nebenerwerb<br />

(32 000 Franken) während der ordentlichen<br />

Arbeitszeit – macht 352 000 Franken.<br />

Und das ist noch nicht alles. Da gibt es nämlich<br />

noch eine Verordnung des Eidgenössischen<br />

Finanzdepartements (EFD) zur Bundespersonalverordnung.<br />

Dort steht, wie man<br />

rechnet, um möglichst viel einkassieren zu<br />

können und so wenig wie möglich an Finanzminister<br />

Ueli Maurer abliefern zu müssen.<br />

Vom Nebenerwerb dürfen tatsächlich per<br />

Pauschalabzug 40 Prozent (!) «für Steuern,<br />

Gewinnungs kosten und Beiträge an die<br />

Sozial versicherungen und die berufliche<br />

Vorsorge» abgezogen werden.<br />

Beim obigen Zahlen beispiel heisst das:<br />

Ein Bundesamtsdirektor hat nichts zu<br />

befürchten, wenn er unter dem Strich<br />

fast 45 000 Franken nebenher einstreicht und<br />

so auf ein Gesamteinkommen von 365 000<br />

Franken jährlich oder 1825 Franken pro<br />

Arbeitstag kommt.<br />

Vielleicht holt er gar noch mehr heraus.<br />

Er muss nur dafür sorgen, dass ihm üppige<br />

Entschädigungen als angebliche Pauschalspesen<br />

ausbezahlt werden, und dass er die<br />

Nebeneinkünfte mithilfe mehrerer «Arbeitgeber»<br />

so portioniert, bis er durch die<br />

Maschen schlüpft. Kommt es aber doch dazu,<br />

dass jemand im EPA findet, eigentlich wäre<br />

etwas an die Bundeskasse zurückzuzahlen,<br />

dann findet sich im Gesetz ein bequemer<br />

Notausgang (Artikel 21): «Hat der Bund an<br />

Brigitte Müller-Kaderli, Parteipräsidentin<br />

CVP Baselland.<br />

Politikerinnen und Politikern und den<br />

anderen Gästen. Die Einladungen<br />

wurden per Post an die Mitglieder mit<br />

dem Upgrade Politik der Wirtschaftskammer<br />

Baselland versendet. Um Anmeldung<br />

wird aus organisatorischen<br />

Gründen gebeten. Jennifer Tschanz<br />

Polit-Apéro Wirtschaftskammer Baselland<br />

Mittwoch, 17. Mai 2017, 18.00 Uhr,<br />

Haus der Wirtschaft, Altmarktstrasse 96,<br />

4410 Liestal<br />

der Ausübung einer Tätigkeit zugunsten<br />

Dritter ein wesentliches Interesse, so können<br />

die Angestellten von der Ablieferungspflicht<br />

ganz oder teilweise befreit werden.»<br />

Paradiesische Zustände oder übler Missbrauch?<br />

Stossend für «Otto Normalbürger»<br />

und die Steuerzahler im Lande<br />

sind diese komfortablen Verhältnisse allemal.<br />

Denn im Grunde genommen geht es um die<br />

Frage, wieso die Bundesangestellten sich<br />

keinen Deut um das hierzulande sonst so<br />

hochgelobte Milizprinzip scheren und keinen<br />

Finger krümmen ohne zusätzliche Bezahlung.<br />

Raffgier statt ehrenamtlicher Tätigkeiten im<br />

Landesinteresse, und das in den obersten<br />

Lohnklassen der Eidgenossenschaft, darin<br />

liegt die Fragwürdigkeit der geltenden Spielregeln.<br />

Ob sie noch lange Bestand haben werden,<br />

bleibt abzuwarten. Denn 53 Nationalratsmitglieder<br />

haben im Herbst 2016 per Motion<br />

(verbindlicher Auftrag) vom Bundesrat<br />

verlangt, er solle die Ablieferungspflicht<br />

der Nebenerwerber «für Tätigkeiten, die im<br />

Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis<br />

beim Bund stehen», so ergänzen und abändern,<br />

dass solche Entschädigungen vollumfänglich<br />

in die Bundeskasse zurückfliessen.<br />

Nicht verschwiegen sei, dass<br />

zum Beispiel die SRG schon heute von<br />

Geschäftsleitungs mitgliedern alles zurückverlangt,<br />

was diese im Dienste von SRG-Tochtergesellschaften<br />

als Nebenerwerb beziehen.<br />

Es brauche nun «eine differenzierte<br />

Lösung», so lautet die Schlussfolgerung<br />

des Bundesrats vom 16. November 2016<br />

zum ganzen Problemkreis. Und vielleicht<br />

lässt er solchen Worten sogar Taten folgen,<br />

wenn er verspricht: «Der Bundesrat ist bereit,<br />

die Bundespersonalverordnung zu überprüfen<br />

und die notwendigen Anpassungen vorzunehmen.»<br />

Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich<br />

nicht mit jener der Wirtschaftskammer decken.<br />

KMU BUSINESS-TREFF<br />

Wirtschaftskammer Baselland<br />

und AVIVA Selection laden ein.<br />

Nachhaltige<br />

Personalsuche<br />

Eine nachhaltige Personalauswahl senkt Kosten. FOTO FOTOLIA<br />

Am KMU Business-Treff vom kommenden<br />

18. Mai erläutert AVIVA Selection den Teilnehmenden<br />

die wichtigsten Fragen bei der<br />

Personaleinstellung. Philipp Stäuble und Thomas<br />

von Ballmoos von AVIVA Selection werden anhand<br />

von konkreten Beispielen zeigen, wie Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer die Sicherheit in<br />

Personalentscheiden erhöhen und ihre Mitarbeitenden<br />

weiterentwickeln können, damit ihr Betrieb<br />

erfolgreich in die Zukunft steuert.<br />

Unternehmer stehen immer wieder vor der Herausforderung,<br />

Personalentscheide zu fällen. Sie<br />

entscheiden, wer in welche Position befördert<br />

wird. Sie verändern ihre Unternehmensprozesse,<br />

Strukturen und Teams, um sie den Marktbedingungen<br />

anzupassen. Im Wachstum stellen<br />

sie zusätzliche Mitarbeitende ein. Es geht um<br />

das wichtigste Gut eines Unternehmens, den<br />

Menschen.<br />

Will, kann, bleibt die Person?<br />

Um diese Entscheide erfolgreich fällen zu<br />

können, müssen sich Unternehmerinnen und<br />

Unternehmer drei Fragen stellen: Will die Person<br />

die neue Aufgabe/Herausforderung wirklich annehmen<br />

– kann sie diese Aufgabe und damit<br />

ihre Erwartungshaltung tatsächlich erfüllen –<br />

und zuletzt: bleibt sie für längere Zeit in dieser<br />

Position und somit dem Unternehmen erhalten?<br />

Nur wenn alle drei Fragen mit einem deutlichen<br />

Ja beantwortet werden können, werden Fehlbesetzungen<br />

verhindert und Kosten gesenkt.<br />

Was grosse Konzerne und Unternehmen mit ganzen<br />

Expertenstäben intern abwickeln, ist auch<br />

für KMU im entsprechenden Rahmen praktikabel<br />

und nutzenstiftend einsetzbar. Dies kann nicht<br />

nur bei Neueinstellungen hilfreich sein, sondern<br />

auch beim bestehenden Personal, sei es als Standortbestimmung,<br />

als Potenzialbeurteilung zur<br />

sinnvollen Beförderung oder als Entscheid über<br />

die Investition in eine Weiterbildung.<br />

Die Teilnehmenden sind nach dem Referat herzlich<br />

zu einem Apéro riche eingeladen. Dort bietet<br />

sich die Gelegenheit zum Gedankenaustausch<br />

mit den Referenten und den anderen Gästen.<br />

Die Einladungen wurden per Post an die Einzelmitglieder<br />

und an die Mitglieder mit dem Upgrade<br />

Networking der Wirtschaftskammer verschickt.<br />

Um Anmeldung wird aus organisatorischen<br />

Gründen gebeten. Jennifer Tschanz<br />

KMU Business-Treff für Einzelmitglieder und Mitglieder<br />

mit dem Upgrade Networking der Wirtschaftskammer<br />

Baselland:<br />

«Nachhaltige Mitarbeiterauswahl:<br />

KMU-Erfolgsfaktor Nr. 1»,<br />

Donnerstag, 18. Mai 2017, 18.00 Uhr,<br />

Haus der Wirtschaft.<br />

AVIVA SYSTEMS SCHWEIZ AG<br />

AVIVA Systems Schweiz AG ist ein 1996 gegründetes<br />

Schweizer Beratungsunternehmen.<br />

Die Globalisierung und Digitalisierung der<br />

Wirtschaft hat die bisherigen traditionellen<br />

Prozesse grundlegend verändert.<br />

Das unternehmerische Ziel ist die Suche nach<br />

innovativen Lösungen und kompetenten Spezialisten.<br />

Das breite, nationale und internationale<br />

Netzwerk ermöglicht es dem Unternehmen<br />

dabei, umfangreiche Projektvorhaben in<br />

der Personalbeschaffung erfolgreich zu realisieren.<br />

www.aviva-selection.ch<br />

IMPRESSUM<br />

standpunkt<br />

Herausgeber/Verlag:<br />

Schweizerischer Gewerbeverband sgv,<br />

Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,<br />

Tel. 031 380 14 14 – verlag@sgv-usam.ch<br />

Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern<br />

Tel. 031 380 14 14 – redaktion@sgv-usam.ch<br />

Regionalbund «<strong>Standpunkt</strong>»<br />

Herausgeber: •Wirtschaftskammer Baselland<br />

•Arbeitgeber Baselland •Unabhängiges<br />

Podium für eine liberale Wirtschaft und<br />

Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,<br />

Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />

Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50<br />

Internet: www.kmu.org<br />

E-Mail: standpunkt@kmu.org<br />

Verantwortung: Christoph Buser, Direktor<br />

Redaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra)<br />

Produktion: IWF, Postfach 633, 4410 Liestal<br />

Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen<br />

Adressänderungen:<br />

Bitte an Wirtschaftskammer Baselland<br />

E-Mail: standpunkt@kmu.org<br />

Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger<br />

Quellenangabe ist erlaubt.


DENKMALSCHUTZ<br />

Haus der Wirtschaft -– Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung<br />

BL 3<br />

DENKMALSCHUTZ<br />

Schwerpunkt der KGIV von 2016 ist<br />

auch 2017 aktuell – trotz Gesprächen.<br />

Frustpotenzial<br />

bleibt bestehen<br />

Dorfkerne beleben, alte Gebäude nutzen und mit<br />

Licht füllen – dies wären aus Sicht der Konferenz<br />

der Gewerbe- und Industrievereine (KGIV) erstrebenswerte<br />

Massnahmen, um die Baselbieter<br />

Gemeinden auch für Kundinnen und Kunden<br />

wieder attraktiver zu machen. Doch die Investoren<br />

haben die Rechnung ohne den Wirt – in diesem<br />

Fall die Denkmalpflege – gemacht.<br />

So beklagte sich unter anderem der Gemeindepräsident<br />

von Oberdorf, Piero Grumelli, in einem<br />

vielbeachteten Gastkommentar am 23. März 2017<br />

in der Sissacher «Volksstimme»: «Die Denkmalpflege<br />

und auch der Heimatschutz möchten Vergangenes<br />

für die Zukunft erhalten – was sehr<br />

löblich ist – und zerstören gleichzeitig das, was<br />

sie im Grunde schützen wollen.» Wer einmal das<br />

Vergnügen hatte, ein altes Haus in der Kernzone<br />

eines Dorfs sanieren zu müssen, der wisse, wie<br />

mühsam das sei, so Grumelli.<br />

Jedes fünfte KMU beklagt sich<br />

Nicht ohne Grund hat darum die KGIV das Thema<br />

bereits 2016 als einen ihrer Schwerpunkte gesetzt.<br />

Aufgrund zahlreicher negativer Erfahrungen von<br />

Gewerblern hat die KGIV deswegen schon<br />

zwischen dem 29. Februar und dem 13. März<br />

des vergangenen Jahres eine Mitgliederumfrage<br />

durchgeführt. Thema: «Herausforderung Denkmalschutz<br />

– Erfahrungen in der Zusammenarbeit<br />

mit der Denkmal pflege».<br />

Die Antworten zeigten auf: Das Frustpotenzial<br />

ist gross. Ein Fünftel der Teilnehmenden gab an,<br />

schon Probleme mit dem Denkmalschutz gehabt<br />

zu haben. So wurde etwa kritisiert, dass bei Entscheidungen<br />

eine gewisse Willkür wahrgenommen<br />

werde. Zudem zeigte sich ein grosser Unmut<br />

über fehlende Planbarkeit und Rechtssicherheit.<br />

Auch würden Entscheidungen vielfach auf den<br />

Kompetenzen der Staatsangestellten basieren,<br />

weniger auf rechtlichen Grundlagen. Und<br />

schliesslich verteure das Ausführen der Arbeiten<br />

nach strikten Vorlagen das Bauen massgeblich.<br />

Gewerbe setzt Telefonsprechstunde durch<br />

Im Rahmen einer Austauschsitzung am 18. April<br />

2016 und einer weiteren Besprechung am 19. August<br />

stellten Vertreter der KGIV Regierungsrätin<br />

Sabine Pegoraro und der kantonalen Denkmalpflege<br />

die Umfrageresultate vor. Einige konkrete<br />

Fälle wurden im Detail besprochen. Besonders<br />

intensiv diskutiert wurde über das Thema «Willkür»<br />

bei der Fallbearbeitung.<br />

Auch die schwere Erreichbarkeit der Verantwortlichen<br />

aufgrund ihrer Teilzeitanstellungen war<br />

ein grösserer Stein des Anstosses. Als konkretes<br />

Ergebnis der Gespräche wurde vereinbart, eine<br />

Telefonsprechstunde einzuführen. Seit Oktober<br />

2016 wird nun jeweils montags von 14 bis 16 Uhr<br />

eine Sprechstunde angeboten. Damit soll sichergestellt<br />

sein, dass alle Verantwortlichen am<br />

gleichen Nachmittag in der Woche per Telefon<br />

gut erreichbar sind.<br />

Im Weiteren wurde erreicht, dass für die Gemeinden<br />

ein Musterzonenreglement erarbeitet wird.<br />

Dies erhöht die Planungssicherheit. Die Leitung<br />

der Planungsgruppe unterliegt dem Verband<br />

Basellandschaftlicher Gemeinden (VBLG). Dieser<br />

ist derzeit im Begriff, die Arbeitsgruppe zu gründen.<br />

Bis Ende Jahr sollen gemäss Aussagen erste<br />

Ergebnisse vorliegen.<br />

Laut KGIV-Geschäftsführer Christoph Buser bleibt<br />

der Denkmalschutz ein Schwerpunktthema der<br />

Fachgruppe. «Wir sind gespannt auf die revidierte<br />

Vorlage zur Gesetzesrevision ‹Denkmal- und<br />

Heimat schutzgesetz›, welche die Regierung demnächst<br />

vorstellen will», sagt Buser. Derzeit sei<br />

noch nicht klar, welche Veränderungen das<br />

Gesetz erfahren werde. Die Vorlage des Regierungsrats<br />

stehe noch aus. «Die KGIV wird auch<br />

diesen Prozess eng begleiten und zu gegebenem<br />

Zeitpunkt informieren», sagt Buser. Zudem werde<br />

die KGIV bei Bedarf weiterhin Einzelfallbegleitungen<br />

anbieten.<br />

Daniel Schindler<br />

INTERVIEW – «In den massgeblichen Gremien der Denkmalpflege sind modernere Ansätze gefragt,<br />

die auch den Bauherren entgegenkommen», sagt Schreinermeister Stephan Häfelfinger.<br />

«Es braucht mehr Leute vom Fach»<br />

Für Stephan Häfelfinger, seit 2004<br />

Inhaber und Geschäftsführer der<br />

gleichnamigen Schreinerei am Laimackerweg<br />

2 in Sissach, steht fest:<br />

Beim Baselbieter Denkmalschutz<br />

braucht es mehr Fachleute aus der<br />

Praxis. Nur so seien für die Kundschaft<br />

– insbesondere die Bauherren<br />

– tragbare Kompromisse zu erreichen,<br />

sagt der eidg. dipl. Schreinermeister<br />

und Chef von sechs Fachkräften<br />

und zwei Lernenden im<br />

<strong>Standpunkt</strong>-Interview.<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Herr Häfelfinger, wo<br />

drückt in Ihrer Branche der Schuh<br />

im Zusammenhang mit dem<br />

Denkmalschutz?<br />

• Stephan Häfelfinger: Ich habe das<br />

Gefühl, dass vielfach noch veraltete<br />

Detaillösungen vorhanden sind, an<br />

denen man hängt. Häufig ist es so,<br />

dass der Kunde schon teurer bauen<br />

muss, weil ein Objekt unter Denkmalschutz<br />

steht. Schliesslich ist er<br />

gezwungen, eine abgespeckte oder<br />

gar veraltete Lösung umzusetzen. Er<br />

muss mehr Geld ausgeben und ist<br />

dann technisch trotzdem nicht auf<br />

dem neusten Stand. Die Vorschriften<br />

und Auflagen vonseiten Denkmalpflege<br />

sind oftmals einfach zu eng<br />

gefasst. Hier fehlt schlichtweg die<br />

Sichtweise der Bauherren.<br />

Was sind die Folgen?<br />

• Im extremen Fall verzichten die<br />

Bauherren auf eine Sanierung. Das<br />

ist unbefriedigend für alle Beteiligten.<br />

Wichtige Investitionen werden nicht<br />

vorgenommen, sei es im Einbruchschutz,<br />

sei es bei der energetischen<br />

Sanierung. Das betrifft gerade auch<br />

unser Spezialgebiet: die Fenster.<br />

Wo liegen in diesem Bereich die<br />

Herausforderungen?<br />

• Es sind in der Regel Kleinigkeiten,<br />

es handelt sich vor allem um technische<br />

Herausforderungen. Man<br />

Hat nicht nur an der Säge viel zu tun, sondern auch mit dem Denkmalschutz: Stephan Häfelfinger fordert, dass in den ent sprechenden<br />

Gremien mehr Fachleute aus dem Gewerbe vertreten sind, damit Kompromisslösungen gefunden werden, die sowohl dem Denkmalschutz<br />

als auch den Bauherren entgegenkommen.<br />

FOTO DAN<br />

braucht heute zum Beispiel zwei oder<br />

drei Dichtungen mehr als noch vor<br />

Jahren, wenn man eine Fenstersanierung<br />

energetisch optimal durchführen<br />

will. Und das braucht halt Platz.<br />

Diesen dürfen wir oftmals aus Gründen<br />

des Denkmalschutzes nicht ausnutzen.<br />

Es gab schon Fälle, in denen<br />

wir wegen der entsprechenden Auflagen<br />

viel Material hätten wegspitzen<br />

müssen, um Platz zu schaffen – und<br />

der Bauherr das nicht auf sich nahm.<br />

Wer wäre in dieser Frage<br />

gefordert?<br />

• Es müssten beide Seiten – Denkmalschutz<br />

und Gewerbe – zusammensitzen<br />

und pragmatische Lösungen<br />

suchen. Das müsste wohl sogar<br />

branchenspezifisch geschehen, damit<br />

auch die Fachleute vertreten sind.<br />

Diese kennen die technischen Details,<br />

die sich stetig ändern. So wären tragbare<br />

Kompromisse möglich. Und so<br />

könnte man die Lösungsansätze an<br />

den heutigen Stand anpassen. Das<br />

heisst: In der Denkmalpflege und<br />

auch beim Ortsbildschutz braucht es<br />

mehr Leute vom Fach.<br />

Ist es seit den Gesprächen der<br />

KGIV mit der Denkmalpflege im<br />

vergangenen Jahr zu Verbesserungen<br />

gekommen?<br />

• Besser wurde die Erreichbarkeit der<br />

Behörden. Das ist positiv. Aber die<br />

Detailausarbeitung ist noch nicht<br />

vollzogen. Hier braucht es moderne<br />

Ansätze. Es müssen Kompromisslösungen<br />

sein, die nicht nur dem<br />

Denkmalschutz entgegenkommen,<br />

sondern auch den Bauherren.<br />

Welchen Rat geben Sie den Bauherren<br />

in dieser Situation?<br />

• Versuchen Sie, die Denkmalpflege<br />

frühzeitig miteinzubeziehen. Man ist<br />

dort durchaus kooperativ. Mir scheint<br />

es, dass sich dies ebenfalls verbessert<br />

hat nach dem Austausch mit der<br />

KGIV. Interview: Daniel Schindler<br />

VORSTÖSSE – Sowohl im Kanton als auch auf Bundesebene wollen Parlamentarier den zunehmenden<br />

Einschränkungen für Investoren und Gebäudeinhaber aufgrund des Denkmalschutzes Herr werden.<br />

Denkmalpflege: Politiker sind alarmiert<br />

Firmengelände, die brachliegen. Alte<br />

Fabrikationsgebäude, die kaum erneuert<br />

werden. In die Jahre gekommene<br />

Häuser, die niemand saniert. Die Bausubstanz<br />

im Baselbiet ist mancherorts<br />

fragwürdig. Das liegt nicht zuletzt am<br />

Bund – genau genommen am ISOS-<br />

Inventar (Bundesinventar der<br />

schützens werten Ortsbilder der<br />

Schweiz von nationaler Bedeutung).<br />

Dieses ist für das Baselbiet seit dem<br />

1. Juni 2013 in Kraft. Und seither sind<br />

Gebäudeeigentümer mit teils erheblichen<br />

Einschränkungen konfrontiert,<br />

etwa bei eigentlich nicht bewilligungspflichtigen<br />

Solaranlagen.<br />

Wird sich schon bald mit einem Vorstoss von Hansruedi Wirz, Landrat und Vizepräsident<br />

der Wirtschaftskammer Baselland, befassen: Der Baselbieter Landrat. FOTO ARCHIV<br />

Gemeinden zu wenig informiert<br />

Für Landrat Hansruedi Wirz ist diese<br />

Situation unannehmbar. Das gelte umso<br />

mehr, als es für die Gemeinden die<br />

Möglichkeit gäbe, eine raumplanerische<br />

lnteressenabwägung vorzunehmen.<br />

Die ISOS-Schutzzonen sind zwar<br />

fachlich zu überprüfen, nicht aber<br />

eins zu eins umzusetzen.<br />

«Dies ist jedoch längst nicht allen<br />

Gemeinden bekannt und löste bzw.<br />

löst zuweilen Unsicherheiten aus»,<br />

schreibt Hansruedi Wirz in einem<br />

parlamentarischen Vorstoss, der demnächst<br />

überwiesen werden dürfte.<br />

Laut Wirz soll die Regierung sicherstellen,<br />

«dass alle Gemeinden über<br />

die Möglichkeit einer raumplanerischen<br />

lnteressensabwägung bei ISOS<br />

informiert werden». So können sie<br />

mühsame Hürden für die betroffenen<br />

Liegenschaftsbesitzer aus dem Weg<br />

räumen.<br />

Überdies will Wirz wissen, wie viele<br />

Gebäude im Baselbiet aufgrund der<br />

ISOS-Kategorisierung und -Schutzzoneneinteilung<br />

oder aufgrund von<br />

anderweitigen denkmalschützerischen<br />

Vorgaben nicht genutzt werden<br />

können, weil die Auflagen und damit<br />

verbundenen Kosten für potenzielle<br />

lnvestoren zu hoch ausfallen.<br />

Bereits erledigt ist eine Interpellation<br />

von Wirtschaftskammerdirektor und<br />

Landrat Christoph Buser. Dabei ging<br />

es um die Frage, welche Bauten und<br />

Anlagen im Kantonsbesitz aktuell<br />

im Bauinventar Baselland (BIB) als<br />

«kantonal zu schützen» und gleichzeitig<br />

im kantonalen Inventar der<br />

geschützten Kulturdenkmäler (IKD)<br />

aufgeführt sind.<br />

Dies vor dem Hintergrund, dass<br />

solche Gebäude gemäss Denkmalschutz<br />

möglicherweise höheren<br />

Anforderungen genügen sollen, weil<br />

diese zu einem späteren Zeitpunkt ins<br />

IKD aufgenommen werden könnten.<br />

«Entsprechend würden die Bauherrschaften<br />

seitens der Kantonalen Denkmalpflege<br />

vorsorglich mit zusätzlichen<br />

baulichen Anforderungen konfrontiert»,<br />

schreibt Buser.<br />

Vorstösse beim Bund noch hängig<br />

Auf Bundesebene noch offen sind<br />

zwei Interpellationen von Daniela<br />

Schneeberger. Während der eine Vorstoss<br />

der Baselbieter Nationalrätin<br />

fordert, unnötige Hürden aufgrund<br />

von ISOS bei der Bewilligung von<br />

Solaranlagen abzubauen, verlangt der<br />

andere, die ISOS-Aktualisierungen auf<br />

Stufe Bund herunterzufahren. Damit<br />

soll die Planungssicherheit für die<br />

Kantone und die Gemeinden verbessert<br />

werden. Daniel Schindler


BL 4<br />

HAUS DER WIRTSCHAFT<br />

5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />

ARBEITGEBER-ZMORGE – Die Bürgschaftsgenossenschaft Mitte (BG Mitte) zeigte am vergangenen<br />

Arbeitgeber-Zmorge, wie sich KMU mit der Hilfe von Bürgschaften finanzieren können.<br />

Mehr Kredite dank Bürgschaften<br />

«Mit der richtigen Bürgschaft erhalten<br />

KMUler mehr Kredite.» Das<br />

erklärte der Direktor der Bürgschaftsgenossenschaft<br />

Mitte (BG Mitte),<br />

André Kormann, am vergangenen<br />

Arbeit geber-Zmorge im Bad Bubendorf<br />

Hotel.<br />

Die BG Mitte ist eine von vier Bürgschaftsgenossenschaften<br />

in der<br />

Schweiz und unter anderem auch zuständig<br />

für die Kantone Baselland und<br />

Basel-Stadt. Für das Arbeitgeber­<br />

Zmorge vom vergangenen 5. April war<br />

der Direktor aus Burgdorf angereist,<br />

um das Unternehmen BG Mitte genauer<br />

vorzustellen. Die Bürgschaftsgenossenschaft<br />

Mitte fördert und<br />

unterstützt KMU-Betriebe durch die<br />

Verbürgung von Bankkrediten.<br />

EXPORTBAROMETER<br />

S-GE und Credit Suisse veröffenlichten<br />

Exportbarometer für 2. Quartal 2017.<br />

Exportaussichten<br />

hellen sich auf<br />

Die Exporterwartungen der kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (KMU) in der Schweiz haben<br />

sich im 2. Quartal 2017 weiter aufgehellt.<br />

Deutschland bleibt mit Abstand das Hauptexportland.<br />

Rund 80 Prozent der KMU planen<br />

Ausfuhren nach Deutschland.<br />

Eine Mehrheit von 48,4 Prozent der Unternehmen<br />

erwartet, mehr exportieren zu können. Im<br />

Vorquartal waren es erst 37,4 Prozent. Das<br />

Exportbarometer der Grossbank Credit Suisse<br />

und der Exportförderorganisation Switzerland<br />

Global Enterprise (S-GE) ist mit 2,04 Punkten so<br />

hoch wie zuletzt vor mehr als fünf Jahren.<br />

Bund unterstützt Finanzierungen<br />

Dieter Baumann, Regionalverantwortlicher<br />

BG Mitte, erläuterte den<br />

rund 40 Gästen die Bürgschaftsverfahren<br />

der BG Mitte genauer.<br />

Finanzierungen von Klein- und<br />

Mittel unternehmen werden vom<br />

Bund unterstützt. Die operativen Anbieter<br />

sind Bürgschaftsgenossenschaften,<br />

die mit den von ihnen getragenen<br />

Bürgschaften KMU zu Bankkrediten<br />

verhelfen können.<br />

«Die Gründung, die Übernahme oder<br />

der Ausbau eines Unternehmens sind<br />

meistens mit einem hohen Kapitalbedarf<br />

verbunden», sagte Baumann.<br />

Um über diese Mittel zu verfügen,<br />

können Unternehmerinnen und<br />

Unternehmer – neben der Suche nach<br />

externen Investoren – bei einer Bank<br />

einen Kredit aufnehmen.<br />

Die Bürgschaftsgenossenschaft unterstützt<br />

die Kreditgewährung durch das<br />

Stellen einer Bürgschaft. Wenn sie<br />

nach Prüfung des entsprechenden<br />

Gesuchs vom Vorhaben des Unternehmens<br />

überzeugt ist, garantiert – also<br />

Dieter Baumann, Regionalverantwortlicher der Bürgschaftsgenossenschaft BG Mitte, referiert vor den Gästen des Arbeitgeber-Zmorge<br />

im Bad Bubendorf Hotel.<br />

FOTO TSCHANZ<br />

bürgt – sie für einen Kredit bei der<br />

Bank. Dieter Baumann betonte am<br />

Arbeitgeber-Zmorge, dass die BG<br />

Mitte von jedem Kunden eine Rückbürgschaft<br />

verlangt. Das bedeutet,<br />

wenn die Bank die Bürgschaft der BG<br />

Mitte einfordert, fordert die BG Mitte<br />

ihrerseits ihre Bürgschaft beim Unternehmer,<br />

dem Rückbürgen, ein.<br />

Haften mit Privatvermögen<br />

Kann der Unternehmer seinen Kredit<br />

bei der Bank mit seinem Geschäftsvermögen<br />

nicht mehr zurückzahlen,<br />

kommt die BG Mitte der Bürgschaftsverpflichtung<br />

nach. Gleichzeitig haften<br />

aber die Unternehmerin oder der<br />

Unternehmer mit ihrem Privatvermögen<br />

gegenüber der BG Mitte.<br />

In der Schweiz gibt es vier Bürgschaftsgenossenschaften:<br />

BG Mitte,<br />

BG Ost-Süd, «Cautionnement romand»<br />

für die Westschweiz und die SAFFA,<br />

eine Bürgschaftsgenossenschaft ausschliesslich<br />

für Frauen.<br />

Die Genossenschaften können Darlehen<br />

von bis zu 500 000 Franken<br />

mit einer Laufzeit zwischen zwei bis<br />

zehn Jahren verbürgen. Aktuell<br />

wächst der Bestand an Bürgschaften<br />

in der Schweiz jährlich um 5 bis<br />

10 Millionen Schweizer Franken.<br />

Maximalbetrag wird erhöht<br />

Spätestens ab 2019 wird der Maximalbetrag<br />

neu bei einer Million Schweizer<br />

Franken liegen. Nach dem Referat<br />

gab es ein reichhaltiges Frühstücksbuffet,<br />

bei welchem sich die Gäste<br />

untereinander und mit den Referenten<br />

bilateral weiter austauschen<br />

konnten. Jennifer Tschanz<br />

Die Zuversicht fusst auf der anziehenden Industrieproduktion<br />

in den USA und in Europa, wie<br />

CS und S-GE mitteilen.<br />

Die Rangliste jener Exportmärkte, in denen die<br />

KMU neu aktiv werden möchten, wird von den<br />

USA angeführt mit 18 Prozent der Nennungen.<br />

Die Schwellenländer dürften nur wenig zum<br />

Exportwachstum beitragen, heisst es im Communiqué<br />

von CS und S-GE weiter. Dies, obwohl<br />

die Industrieproduktion in China die Talsohle<br />

langsam durchschritten haben dürfte. Steigende<br />

Ausfuhren erwarten alle acht untersuchten Branchen.<br />

Am optimistischsten zeigt sich der<br />

Konsum gütersektor. Zuversichtlich sind auch<br />

die Branchen Elektrotechnik, Dienstleistungen<br />

und Maschinenbau. Zunehmender Protektionismus<br />

ist für KMU kein Thema. 83 Prozent der<br />

befragten Unternehmen sehen sich derzeit nicht<br />

mit neuen oder verschärften protektionistischen<br />

Massnahmen konfrontiert.<br />

sda<br />

LINK<br />

www.s-ge.com<br />

PUBLIREPORTAGE<br />

«Ich empfehle die IWF Web Solutions für Grossprojekte weiter»<br />

Die IWF Web Solutions hat ein Webportal<br />

inklusive Applikation für 20 Kantone<br />

entwickelt. Es geht um den Vollzug<br />

der Gebäudeförderung gemäss dem<br />

harmonisierten Fördermodell der Kantone<br />

(HFM 2015). Im Interview erklärt<br />

Caterina Mattle, Generalsekretärin<br />

der zuständigen Konferenz der Kantonalen<br />

Energiedirektoren (EnDK), weshalb<br />

man sich für die Lösung der IWF<br />

Web Solutions entschieden hat.<br />

Frau Mattle, welches waren die Anforderungen<br />

der EnDK an das neue Webportal?<br />

• Caterina Mattle: Die EnDK hat für<br />

20 Kantone den Aufbau einer gemeinsamen<br />

EDV-Lösung für den Vollzug der<br />

Gebäudeförderung ab 2017 in Auftrag<br />

gegeben. Diese umfasst sowohl den Bereich<br />

Gebäudehülle als auch den Bereich<br />

Haustechnik. Basis waren die Fördertatbestände<br />

des Harmonisierten Fördermodells,<br />

HFM 2015. Das Webportal und<br />

die dazugehörige Datenbank mussten<br />

bis zum 1. Januar 2017 für den Neustart<br />

des Gebäudeprogramms betriebsbereit<br />

sein.<br />

Wie wurden die Gesuche vor der Einführung<br />

dieses neuen Systems abgewickelt?<br />

• Die Gesuche wurden bis Ende 2016<br />

für den Teil Gebäudehüllensanierung<br />

durch eine nationale Dienstleistungszentrale<br />

für alle 26 Kantone über eine<br />

zentrale Webplattform abgewickelt. Für<br />

die Förderung der haustechnischen<br />

Massnahmen organisierte sich jeder<br />

Kanton selber: EDV-technisch reichte<br />

die Unterstützung dazu von einfachen<br />

Exceltabellen bis zu webbasierten<br />

Datenbanken. Aufgrund des Systemwechsels<br />

per 2017 entfiel zum einen<br />

diese gemeinsame Basis für den Bereich<br />

Gebäudehülle und zum andern drängte<br />

sich auch für den Bereich Haustechnik<br />

die Verwendung einer professionellen<br />

EDV-Unterstützung auf.<br />

Weshalb hat sich die EnDK für ein neues<br />

System entschlossen?<br />

• Die Kantone wären gezwungen gewesen,<br />

in kürzester Zeit eigene Systeme<br />

zu entwickeln. 20 Kantone haben darauf<br />

den Entscheid getroffen, Ressourcen zu<br />

optimieren und ein gemeinsames<br />

System mit der IWF Web Solutions zu<br />

entwickeln.<br />

Werden die notwendigen Anforderungen<br />

mit der von der IWF Web Solutions entwickelten<br />

Anwendung erfüllt?<br />

• Ja, die Feedbacks der Benutzerinnen<br />

und Benutzer sind sehr gut. Diese sind<br />

sehr zufrieden mit dem entwickelten<br />

System.<br />

Ist zufrieden mit der IWF Web Solutions<br />

und empfiehlt diese für Grossprojekte:<br />

Caterina Mattle, Generalsekretärin der<br />

Konferenz der Kantonalen Energiedirektoren<br />

(EnDK).<br />

Wie lange dauerte der Entwicklungsprozess?<br />

• Wir konnten bei der Entwicklung auf<br />

das im Kanton Baselland bereits vorhandene<br />

System aufbauen. So ist es uns<br />

gelungen, die Entwicklung in einem<br />

Rekordtempo von gerade mal neun<br />

Monaten umzusetzen.<br />

Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten<br />

Funktionen des neuen Webportals<br />

der EnDK?<br />

• Im Zentrum der Entwicklung steht das<br />

Webportal, welches es den Gesuchstellern<br />

erlaubt, online ihr Beitragsgesuch<br />

zu erfassen. Die dazugehörige<br />

Datenbank übernimmt die erfassten<br />

Daten für die kantonalen Bearbeitungsstellen<br />

und begleitet diese im Gesuchsbearbeitungsprozess<br />

von A bis Z.<br />

Wieviele Unternehmen haben sich an<br />

der entsprechenden Ausschreibung beteiligt?<br />

• Insgesamt haben sich aus der ganzen<br />

Schweiz acht Unternehmen an der Ausschreibung<br />

beteiligt.<br />

Weshalb hat sich die EnDK bei der Umsetzung<br />

für die IWF Web Solutions entschieden?<br />

• Die Lösung der IWF Web Solutions<br />

basiert auf dem im Kanton Baselland<br />

bereits für die Administrierung der<br />

Förderung verwendeten System. Dies<br />

ermöglichte die Entwicklung der von den<br />

20 Kantonen gewünschten Lösung<br />

innert Rekordzeit.<br />

Wie verlief die Zusammenarbeit mit der<br />

IWF Web Solutions?<br />

• Wir sind sehr zufrieden mit der<br />

Zusammenarbeit. In den gemeinsamen<br />

Sitzungen haben wir das System Punkt<br />

für Punkt durchgesprochen, und der IWF<br />

Web Solutions ist es gelungen, die vielfältigen<br />

Anforderungen innert Kürze<br />

pragmatisch umzusetzen.<br />

Würden Sie die IWF Web Solutions für<br />

solche Grossprojekte weiterempfehlen?<br />

• Ja, auf jeden Fall.<br />

VORZEIGEPROJEKT<br />

Das Projekt für die EnDK wurde<br />

vollständig bei der IWF Web Solutions<br />

mit eigenen Ressourcen in Liestal<br />

entwickelt – ohne Programmierung<br />

in einem Billigland. Dies ermöglichte<br />

es, den sportlichen Zeitplan und<br />

die hohen Qualitätsanforderungen<br />

zur vollsten Zufriedenheit der EnDK<br />

zu erfüllen.<br />

Zum Einsatz kamen weitverbreitete,<br />

hochmoderne und sehr gut wartbare<br />

Open-Source-Komponenten. Ein<br />

Sicherheitscheck durch externe<br />

IT-Security-Spezialisten bestätigte<br />

die eingesetzten Sicherheitsmechanismen<br />

zum Schutz der Daten.<br />

Die agile Softwareentwicklung<br />

erfolgte mittels eines zertifizierten<br />

Scrum-Masters, der den gesamten<br />

Prozess managte und Hindernisse<br />

rasch beseitigte. Der Betrieb und die<br />

geforderte Verfügbarkeit werden in<br />

leistungs starken Rechenzentren mit<br />

hundert prozentiger Datenhaltung in<br />

der Schweiz sichergestellt.<br />

Kontakt:<br />

IWF AG<br />

Patrick Gross<br />

c\o Haus der Wirtschaft<br />

Altmarktstrasse 96<br />

CH-4410 Liestal<br />

Telefon: +41 61 927 68 50<br />

E-Mail: info@iwf.ch<br />

Website: www.iwf.ch


ENERGIEPOLITIK<br />

Haus der Wirtschaft -– Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung<br />

BL 5<br />

KMU-POLITIK<br />

Nach <strong>Standpunkt</strong>-Artikel: Landrat<br />

überweist Vorstoss «Betriebswegweiser».<br />

Jetzt handelt<br />

auch die Politik<br />

Der Fall der Tenniker Grovana Uhrenfabrik AG<br />

hat die Politik hellhörig gemacht. Während gut<br />

45 Jahren zeigte ein Firmenwegweiser den<br />

Kundinnen und Kunden sowie den auswärtigen<br />

Zulieferbetrieben den Weg zum Betrieb. Damit<br />

sollte nach dem Willen der Behörden bald<br />

Schluss sein. Sie verlangten von Grovana-CEO<br />

und -Mitbegründer Christopher Bitterli die Entfernung<br />

des Betriebswegweisers.<br />

Wie Recherchen des <strong>Standpunkt</strong>s ergaben, handelte<br />

es sich nicht um einen Einzelfall. Weil der<br />

Fall Grovana exemplarisch ist, reichte Landrat<br />

Hansruedi Wirz (SVP), Vizepräsident der Wirtschaftskammer,<br />

einen parlamentarischen Vorstoss<br />

ein. Dieser wurde vom Landrat in seiner<br />

Sitzung vom vergangenen 6. April überwiesen.<br />

Kulant und gewerbefreundlich<br />

Mit dem Postulat wird die Regierung gebeten,<br />

«sicherzustellen, dass bei der Bewilligung der<br />

Signalisierung von Betrieben (Industriezonen,<br />

Gewerbebetriebe, Betrieben, denen eine<br />

öffentliche Funktion zukommt) hohe Kulanz<br />

angewendet wird und die Schweizerische<br />

Signalisations verordnung gewerbefreundlich<br />

ausgelegt wird».<br />

ENERGIEGESETZ – Energie-Event der Liga Baselbieter Stromkunden zeigte auf: Die Förderung der<br />

Energieeffizienz ist unbestritten, Differenzen bestehen aber im Bereich Versorgungssicherheit.<br />

«Ausbalancierter Kompromiss»<br />

Dagegen hielt Nationalrat Christian<br />

Imark, SVP Solothurn: Es dürfe nicht<br />

sein, «dass der Energiemarkt an den<br />

Subventionstropf gehängt wird».<br />

Es sei unbestritten, dass man investieren<br />

müsse, damit der Energiemarkt<br />

wieder gesunde. Um dies zu erreichen<br />

sei aber das Marktdesign zu<br />

verändern, damit die Energieversorgungsunternehmen<br />

wieder Gewinne<br />

erwirtschaften könnten, sagte Imark<br />

laut Medienmitteilung. Dies sei<br />

aktuell nicht möglich und werde es<br />

auch mit der Energiestrategie 2050<br />

nicht.<br />

Die Ziele seien unrealistisch und<br />

führten zu einer Kostenexplosion. Im<br />

Weiteren verwies Imark auf steigende<br />

Abhängigkeiten vom Ausland und<br />

warnte davor, «ein ganzes Land an<br />

den Fördertopf» zu hängen.<br />

Laut Medienmitteilung war man sich<br />

an der Veranstaltung einig, dass die<br />

Versorgungssicherheit sichergestellt<br />

werden muss und dafür Investitionen<br />

notwendig sind. Über die Frage der<br />

Finanzierung hingegen seien die Meinungen<br />

auseinandergegangen.<br />

Schild des Anstosses: Dieser Firmenwegweiser<br />

war – wie viele andere –<br />

den Behörden ein Dorn im Auge.<br />

<br />

FOTO ZVG<br />

Falls ein Verwaltungsentscheid bestehe,<br />

Betriebswegweiser nicht mehr oder nur sehr<br />

beschränkt zu genehmigen, soll der Regierungsrat<br />

diesen Entscheid rückgängig machen.<br />

Weiter werde der Regierungsrat gebeten, aufzuzeigen,<br />

wie der Kanton Baselland den Nachweis<br />

abschätzt, ob ein Betrieb «häufig aufgesucht»<br />

und «schwer auffindbar» ist.<br />

Haben am Energie-Event der Liga Baselbieter Stromkunden die Klingen gekreuzt: Aeneas Wanner, Geschäftsführer von Energie Zukunft<br />

Schweiz, Stefan Müller-Altermatt von der CVP Solothurn und Christian Imark von der SVP Solothurn (v.l.).<br />

FOTO FRÜH<br />

Die im Rahmen der Energiestrategie<br />

2050 vorgesehenen Investitionen sind<br />

zwingend nötig, um den dysfunktionalen<br />

Energiemarkt wieder auf ein<br />

gesundes Fundament zu stellen und<br />

Wettbewerb zu ermöglichen. Dies<br />

sagte Nationalrat Stefan Müller-Altermatt,<br />

CVP Solothurn, vor rund<br />

160 Gästen am Energie-Event der<br />

Liga Baselbieter Stromkunden vom<br />

5. April im Hotel Engel in Liestal.<br />

Um die landesweite Stromversorgung<br />

langfristig zu sichern, seien die vorgeschlagenen<br />

Investitionen ein Muss,<br />

so Müller-Altermatt. Der Schlüssel<br />

liege in der Etappierung, sagte Müller-Altermatt<br />

laut Medienmitteilung<br />

der Liga Baselbieter Stromkunden.<br />

Eigenverantwortung statt Zwang<br />

Die Subventionen würden klar befristet<br />

und das aktuelle Fördermodell<br />

der kostendeckenden Einspeisevergütung<br />

(KEV) marktnäher ausgestaltet,<br />

so Müller-Altermatt. Die<br />

Bewilligungs- und Realisierungsverfahren<br />

für Wasser- und Windkraftwerke<br />

würden vereinfacht und beschleunigt.<br />

Das Energiegesetz baue<br />

auf Anreize und Eigenverantwortung,<br />

nicht auf Zwang. Und: Der<br />

Status quo sei keine Option.<br />

Investitionen wieder ermöglichen<br />

Auch Aeneas Wanner, Geschäftsführer<br />

Energie Zukunft Schweiz, sprach sich<br />

für das neue Energiegesetz aus: «Die<br />

Versorgungssicherheit kann nur<br />

sichergestellt werden, wenn wir wieder<br />

Rahmenbedingungen schaffen,<br />

die Investitionen ermöglichen.» Ohne<br />

Förderung sei dies nicht möglich.<br />

Wirtschaftsrat fasste Ja-Parole<br />

Laut Ligapräsident und Wirtschaftskammerdirektor<br />

Christoph Buser<br />

liegen Energieeffizienz und Energieeinsparungen<br />

im Interesse aller. Die<br />

Energiestrategie 2050 schaffe die entsprechende<br />

Planungssicherheit und<br />

damit die Basis für einen gesunden<br />

Energiemarkt, heisst es in der Mitteilung.<br />

Es handle sich «um einen gut<br />

ausbalancierten Kompromiss».<br />

Der Wirtschaftsrat hatte bereits in<br />

seiner Sitzung vom vergangenen<br />

30. März mit einer deutlichen Zweidrittesmehrheit,<br />

bei wenigen Enthaltungen<br />

die Ja-Parole zum Energiegesetz<br />

beschlossen (siehe <strong>Standpunkt</strong><br />

443).<br />

Daniel Schindler<br />

Verordnung lässt Interpretationsspielraum<br />

Für Hansruedi Wirz steht fest: Die Bedingungen<br />

für Betriebswegweiser, die in der Schweizerischen<br />

Signalisationsverordnung (SSV Art. 54)<br />

festgehalten sind, lassen Interpretationsspielraum<br />

zu. Dort heisst es, Betriebswegweiser<br />

können bewilligt werden, wenn sie den Weg zu<br />

häufig aufgesuchten Zielen weisen, die abseits<br />

von Durchgangsstrassen und wichtigen Nebenstrassen<br />

liegen und ohne besondere Wegweisung<br />

schwer auffindbar sind.<br />

Werde der Interpretationsspielraum im kantonalen<br />

Bewilligungsverfahren nicht genutzt und<br />

zum Beispiel «häufig aufgesuchte Ziele» sehr<br />

zurückhaltend beurteilt, werde die Gesuchstellung<br />

für KMU mit grossen Hürden versehen,<br />

schreibt Hansruedi Wirz in seinem Postulat. Es<br />

sei «irritierend, wenn aufgrund neuer Bewilligungsgesuche<br />

eine Neubeurteilung der Ausschilderung<br />

vor Ort erfolgt und bestehende<br />

Betriebswegweiser nach 30 Jahren entfernt<br />

werden müssen». Das sieht nun offensichtlich<br />

auch der Baselbieter Landrat so.<br />

Grosses Medienecho auf <strong>Standpunkt</strong>bericht<br />

Auf die Problematik aufmerksam wurde das<br />

Kantonsparlament nach einem Artikel im <strong>Standpunkt</strong><br />

der Wirtschaft (Nr. 441). Der Bericht wurde<br />

zuerst am 8. März vom Internetportal «onlinereports»<br />

aufgegriffen und danach vom «SRF-<br />

Regionaljournal Basel-Baselland» am 20. März<br />

und von der «Schweiz am Sonntag» am 26. März<br />

weiterverbreitet.<br />

Gegenüber der «Schweiz am Sonntag» hatte die<br />

Baselbieter Polizei bestätigt, dass alleine 2016<br />

rund 20 Unternehmen die Aufforderung erhalten<br />

hatten, ihre Betriebswegweiser zu entfernen,<br />

wobei in der Hälfte der Fälle eine Lösung<br />

gefunden werden konnte. Dies, indem etwa<br />

nachträgliche Bewilligungen erteilt wurden oder<br />

die ursprünglichen Bewilligungen noch irgendwo<br />

in den jahrzehntealten Firmenarchiven auftauchten.<br />

Zu diesen Fällen gehört auch die<br />

Grovana Uhrenfabrik. Daniel Schindler<br />

FAMILIENFREUNDLICHKEIT IN KMU – Die AGEBA TREUHAND AG bietet ihren Mitarbeitenden<br />

attraktive Anstellungsbedigungen. Dabei müssen sich beide Seiten flexibel zeigen.<br />

Flexible Arbeitszeiten zahlen sich aus<br />

Die Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf ist für ein modernes Unternehmen<br />

ein entscheidender Erfolgsfaktor.<br />

Dies zeigt das seit zwei Jahren laufende<br />

Projekt der kantonalen Fachstelle<br />

für Familienfragen auch am Beispiel<br />

der AGEBA TREUHAND AG.<br />

Die in Muttenz domizilierte Firma<br />

wird im Projektbericht beschrieben<br />

als «eine attraktive und fortschrittliche<br />

Arbeitgeberin, die bereit ist,<br />

bestehende Strukturen zu hinterfragen<br />

und in die Zukunft zu investieren».<br />

Sie schaffe Chancengleichheit<br />

für Frauen und Männer, indem<br />

sie Rahmenbedingungen schaffe, die<br />

es den Mitarbeitenden ermöglichen,<br />

Beruf und Familie in Einklang zu<br />

bringen.<br />

Thomas Germann, Mitinhaber und Geschäftsführer AGEBA TREUHAND AG, und Carina<br />

Cavalieri, dipl. Wirtschaftsprüferin und Treuhänderin mit Fachausweis. FOTO MWB<br />

Attraktive Anstellungsbedingungen<br />

Den insgesamt 23 Mitarbeitenden der<br />

AGEBA TREUHAND AG werden nicht<br />

nur anspruchsvolle und verantwortungsvolle<br />

Aufgaben sowie interessante<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

geboten, sondern auch attraktive Anstellungsbedingungen.<br />

«Die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie ist uns<br />

wichtig. Als fortschrittlicher Arbeitgeber<br />

gewähren wir flexible Arbeitszeiten»,<br />

sagt Mitinhaber und Geschäftsführer<br />

Thomas Germann. Dass<br />

dies nicht nur schöne Theorie ist, sondern<br />

auch gelebt wird, bestätigt<br />

Carina Cavalieri, dipl. Wirtschaftsprüferin<br />

und Treuhänderin mit Fachausweis.<br />

Die junge Mutter arbeitet als<br />

Mandatsleiterin in einem 60-Prozent-<br />

Pensum. Ihre fixen Arbeitstage sind<br />

Montag, Mittwoch und Donnerstag.<br />

«Auch in einem Teilzeitverhältnis<br />

muss die Arbeit zeitnah erledigt werden,<br />

was jeweils im intensiven ersten<br />

Halbjahr, wenn die Revisionen durchgeführt<br />

werden, sicher eine Herausforderung<br />

darstellt», sagt Cavalieri.<br />

Die Teilzeitmitarbeitenden müssten<br />

sich in den jeweiligen Teams organisieren<br />

und je nach Arbeitsanfall auch<br />

bereit sein, Überzeit zu leisten. Diese<br />

könne in der weniger hektischen,<br />

zweiten Jahreshälfte kompensiert<br />

werden. Auf die Möglichkeit von Teilzeitanstellungen<br />

wird in den Stellenausschreibungen<br />

ausdrücklich hingewiesen.<br />

Der Vollzeitanteil bewegt<br />

sich um 40 Prozent. Die Mehrheit der<br />

23 Mitarbeitenden nutzt Teilzeitpensen<br />

im Umfang von 40 bis 90 Prozent.<br />

Genutzt werden die Teilzeitmöglichkeiten<br />

von acht Frauen und<br />

fünf Männern.<br />

Unterstützung bei der Betreuung<br />

Die AGEBA TREUHAND AG bietet<br />

nicht nur flexible Arbeitszeiten, sie<br />

unterstützt ihre Mitarbeitenden auch<br />

im Falle von Betreuungsaufgaben.<br />

So übernimmt das Unternehmen<br />

einen Teil der Kosten für die Benützung<br />

von Tageskrippen. Im Rahmen<br />

des erwähnten Projekts ist das Unternehmen<br />

daran, einen bezahlten Vaterschaftsurlaub<br />

von fünf Tagen einzuführen.<br />

Für Germann zahlen sich<br />

flexible Arbeitszeiten und ein familienfreundliches<br />

Klima in zufriedenen<br />

und vor allem langjährigen Mitarbeitenden<br />

aus. Marcel W. Buess<br />

Der <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft stellt<br />

2017 in einer Serie KMU vor, die am<br />

kantonalen Programm «Familien-Checkup»<br />

teilgenommen haben.<br />

LINK<br />

www.ageba.ch<br />

www.familienfreundliche-kmu.bl.ch


BL 6<br />

BERUFSBILDUNG<br />

5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />

KOOPERATIONSGRUPPE FACHKRÄFTEBEDARF – Die Wirtschaftskammer Baselland, die Handelskammer beider Basel und der<br />

Kanton Basel-Landschaft wollen mit der Kooperationsgruppe Fachkräftebedarf gemeinsam dem Fachkräftemangel entgegenwirken.<br />

Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel<br />

Im Rahmen der kantonalen Wirtschaftsoffensive<br />

will der Baselbieter<br />

Regierungsrat zusammen mit der<br />

Wirtschaftskammer Baselland und<br />

der Handelskammer beider Basel abklären,<br />

wo die Wirtschaft zusätzlichen<br />

Bedarf an Fachkräften hat. Sie<br />

will auch Massnahmen einleiten, um<br />

einem eventuellen Fachkräftemangel<br />

entgegenzuwirken.<br />

Die Regierung hat die Bildungs-, Kultur-<br />

und Sportdirektion beauftragt,<br />

eine Kooperationsgruppe Fachkräftebedarf<br />

zu konstituieren. Die Gruppe<br />

hatte am 16. November vergangenen<br />

Jahres ihre erste Sitzung. Sie wird<br />

nun jährlich über die Entwicklung<br />

des Fachkräftebedarfs berichten und<br />

Empfehlungen aussprechen.<br />

Erfolgsgarant der Wirtschaft<br />

Entscheidend für eine erfolgreiche<br />

Wirtschaft sind gut ausgebildete<br />

Arbeitskräfte, und zwar in jenen Berufen<br />

oder Tätigkeiten, in denen die<br />

Wirtschaft auch tatsächlich Bedarf<br />

an zusätzlichen Arbeitskräften hat.<br />

Insbesondere das duale System erlaubt<br />

eine indirekte Bedarfslenkung<br />

durch die Menge an angebotenen<br />

Lehrstellen: Die vor der Berufswahl<br />

stehenden jungen Menschen müssen<br />

dazu ermuntert werden, bei ihrer<br />

Entscheidung für einen bestimmten<br />

Beruf auch darauf zu achten, ob die<br />

Wirtschaft Bedarf an solchen Berufsleuten<br />

hat.<br />

Zusätzlich muss auch die bereits aktive<br />

Erwerbsbevölkerung kontinuierlich<br />

– und den Bedürfnissen der Wirtschaft<br />

entsprechend – weiter ausgebildet<br />

werden.<br />

Wie sieht Situation aktuell aus?<br />

Um den Bedarf der Baselbieter KMU<br />

besser abschätzen zu können, hat<br />

der Kanton in Zusammenarbeit mit<br />

der Wirtschaftskammer Baselland<br />

sowie der Handelskammer beider<br />

Basel 2015 eine Befragung bei den<br />

Mitgliedern der beiden Wirtschaftsverbände<br />

durchgeführt. Gemäss der<br />

Umfrage sind sich die Befragten einig,<br />

dass der Fachkräftemangel mit<br />

einer gestärkten dualen Berufsbildung<br />

wesentlich vermindert werden<br />

könnte.<br />

Damit der Kanton Basel-Landschaft<br />

sein Bildungsangebot in Zukunft<br />

konkreter auf den Bedarf der KMU<br />

ausrichten kann, muss er zunächst<br />

die derzeitige Situation mit den<br />

Wirtschafts verbänden analysieren.<br />

Erst dann können die Bildungsangebote<br />

soweit wie möglich dem Bedarf<br />

angepasst werden.<br />

Fest steht bereits jetzt, dass eine Förderung<br />

von Berufsabschlüssen in den<br />

Bei technischen und naturwissenschaftlichen Berufen herrscht Fachkräftebedarf.FOTO ZVG<br />

Bereichen MINT (Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaft und Technik)<br />

und Gesundheit notwendig ist,<br />

um die zukünftige Nachfrage zu<br />

decken.<br />

Im Vordergrund steht also die Förderung<br />

der technischen und gewerblich-industriellen<br />

Berufe. Zusätzlich<br />

soll die duale Berufsbildung bei schulisch<br />

starken Jugendlichen bekannter<br />

und attraktiver gemacht werden.<br />

Workshop an der Berufsschau<br />

Der Frage, wie es in anderen Bereichen<br />

konkret aussieht, wird sich die<br />

Kooperationsgruppe Fachkräftebedarf<br />

noch annehmen. Die Wirtschaftsverbände<br />

werden zu diesem<br />

Thema das Gespräch mit ihren Mitgliedern<br />

suchen. So wird die Wirtschaftskammer<br />

am kommenden<br />

27. Oktober anlässlich der Berufsschau<br />

Workshops zum Thema Fachkräftemangel<br />

durchführen. Es ist<br />

wichtig, dass Kanton und Wirtschaftsverbände<br />

gemeinsam in diese Diskussion<br />

einsteigen. Schliesslich geht es<br />

um die Standortattraktivität des Kantons<br />

und um die beruflichen Chancen<br />

der Jugendlichen. Urs Berger<br />

INFOANLASS FÜR KMU<br />

Am Montag, 12.Juni 2017, und am<br />

Mittwoch, 14. Juni 2017, findet im<br />

Haus der Wirtschaft ein Informationsanlass<br />

für KMU statt. Er beginnt<br />

jeweils um 18 Uhr und endet<br />

um 19 Uhr mit einem Apéro.<br />

Der Besuch ist kostenlos. Informiert<br />

wird über die Förderung der<br />

Berufsmaturität und die Erhöhung<br />

der Ausbildungsplätze in den Bereichen<br />

Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften und Technik<br />

(MINT). Es sprechen:<br />

• Christoph Buser, Begrüssung<br />

• Urs Berger, «Fit in die Lehre –<br />

Imageförderung der dualen Berufsbildung»<br />

• Heinz Mohler, «Förderung der<br />

Berufsmaturität – Erhöhter Bedarf<br />

an hochqualifizierten Fachkräften»<br />

sowie «Fachkräftebedarf in den<br />

MINT-Bereichen – Was muss getan<br />

werden? Was können KMU tun?»<br />

• Corinne Champion, «Erleichterter<br />

Einstieg in die Berufsbildung<br />

mit dem KMU-Lehrbetriebsverbund»<br />

Anmeldeschluss ist am Montag,<br />

5. Juni 2017. Anmeldung unter<br />

Angabe des Teilnahmedatums bei:<br />

m.maeder@kmu.org<br />

ANZEIGE<br />

OBERWIL/BIEL-BENKEN – Generalversammlung<br />

genehmigt einen Projektierungskredit.<br />

Neue Weihnachtsbeleuchtung<br />

Roland Schläpfer, Aktuar und Detailhandels-Vertreter im Vorstand, und e. Landrat<br />

Thomas Schulte, Präsident (rechts).<br />

FOTO MWB<br />

Die vom Gewerbeverein Oberwil und<br />

Biel-Benken (GVOB) organisierte<br />

Weihnachtsbeleuchtung ist in die<br />

Jahre gekommen. Während der vergangenen<br />

22 Jahre schmückte sie im<br />

Advent die Oberwiler Hauptstrasse.<br />

Der GVOB hatte dafür 45 000 Franken<br />

investiert. Die Gemeinde war jeweils<br />

für die fachgerechte Lagerung und<br />

den Aushang der Leuchtkörper verantwortlich<br />

und übernahm die<br />

Stromkosten.<br />

Laut GVOB-Präsident Thomas Schulte<br />

dürfte die Beleuchtung dieses Jahr<br />

noch funktionieren, «aber dann ist es<br />

definitiv vorbei». Somit stellte sich an<br />

der Generalversammlung vom vergangenen<br />

19. April im Alters- und<br />

Pflegeheim Dreilinden die Frage: «Wie<br />

weiter?» Der Vorstand wollte an der<br />

Tradition festhalten. «Weil mit einer<br />

vom GVOB lancierten Weihnachtsbeleuchtung<br />

zweifellos ein Imagegewinn<br />

für das lokale Gewerbe und sicher<br />

auch eine Ankurbelung des Adventsgeschäftes<br />

erzielt werden kann», sagte<br />

Schulte. Die Argumentation überzeugte.<br />

Die Vereinsmitglieder beauftragten<br />

den Vorstand, ein Projekt zur<br />

Finanzierung einer neuen Weihnachtsbeleuchtung<br />

auszuarbeiten.<br />

Vorfreude auf Gwärbmäss<br />

Die GVOB-Aktivitäten im laufenden<br />

Jahr stehen ganz im Zeichen der<br />

Gwärbmäss17, die vom 5. bis 8. Oktober<br />

in und um die Oberwiler<br />

Wehrlin halle stattfinden wird. OK-<br />

Präsident Reto Dellenbach orientierte<br />

die Vereinsmitglieder über den<br />

Stand der Vorbereitungen. In der Halle<br />

und auf den Aussenplätzen werden<br />

sich 45 GVOB-Betriebe präsentieren.<br />

Die zu vergebenden Ausstellungsflächen<br />

seien komplett ausgebucht. Als<br />

Hauptsponsoren konnten die Basellandschaftliche<br />

Kantonalbank und<br />

die Helvetia-Hauptagentur Oberwil<br />

gewonnen werden. Gesucht seien<br />

nun acht bis zehn Co-Sponsoren.<br />

Landrat Christoph Buser, Direktor der<br />

Wirtschaftskammer, zeigte sich vom<br />

Vorbereitungsstand beeindruckt und<br />

dankte dem GVOB namens des kantonalen<br />

Dachverbands für das grosse<br />

Engagement. Marcel W. Buess


KMU-ORGANISATIONEN<br />

Haus der Wirtschaft -– Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung<br />

BL 7<br />

GEWERBEVEREIN LAUSEN<br />

Präsidiumssitz<br />

bleibt vakant<br />

Der Lausner Vorstand mit dem zurückgetretenen<br />

Michael Tschopp (Mitte) und den wiedergewählten<br />

(von links) Heinz Tschopp, Alexandra Häfelfinger, Ruth<br />

Lüthi und Thomas Schafroth.<br />

FOTO ZVG<br />

Nach dem Rücktritt von Sabina Fondra im vergangenen<br />

Jahr blieb der Präsidiumssitz beim<br />

Gewerbeverein Lausen vakant. Dies wird sich<br />

vorläufig nicht ändern, wie Vizepräsident<br />

Thomas Schafroth an der Generalversammlung<br />

vom vergangenen 6. April im Gemeindesaal bekanntgab.<br />

Zudem musste Schafroth den Rücktritt<br />

von Michael Tschopp, der sich um die Vereinsanlässe<br />

gekümmert hatte, vermelden. Tschopp<br />

wird weiter als Mitglied der Märtkommission bei<br />

der Organisation des Lausner Märts mithelfen.<br />

Für eine neue Amtszeit bestätigte die Versammlung<br />

die bisherigen Vorstandsmitglieder Thomas<br />

Schafroth (Vizepräsident und Aktuar), Ruth<br />

Lüthi (Kassierin), Heinz Tschopp (Märtchef) und<br />

Alexandra Häfelfinger (Beisitzerin).<br />

Namens des kantonalen Dachverbands dankte<br />

Urs Berger, Stv. Direktor der Wirtschafts kammer<br />

Baselland und Leiter Berufsbildung, dem<br />

Gewerbe verein Lausen für seine Arbeit und gratulierte<br />

zum Erfolg mit dem traditionellen Märt.<br />

Er wies auf die soeben lancierte Lehrbetriebskampagne<br />

hin und dankte den Lausner Lehrbetrieben<br />

für ihr Engagement. Im Weiteren machte<br />

er auf die Berufsschau aufmerksam, die im<br />

kommenden Oktober in Liestal stattfinden wird.<br />

Lausner Märt hat sich als Volksfest etabliert<br />

Die diesjährige Austragung des von Urs Berger<br />

gelobten Lausner Märts fand am 22. April statt<br />

– wie gewohnt am Samstag nach Ostern. Mit<br />

mehr als hundert Marktständen ist der vom Gewerbeverein<br />

Lausen organisierte Anlass ein weit<br />

über den Gemeindebann hinaus bekannter und<br />

beliebter Anlass geworden.<br />

Der Märt, der dieses Jahr zum 34. Mal stattfand,<br />

bietet dem Lausner Gewerbe und den Verkaufsgeschäften<br />

eine Plattform, um sich den Kunden<br />

zu präsentieren. Zusätzlich beteiligen sich viele<br />

Marktfahrer mit ihrem bunten Angebot. Der<br />

Lausner Märt hat sich längst zu einem veritablen<br />

Volksfest entwickelt. Mit dem Grillplausch in der<br />

Edletenhütte Mitte Juni, dem Gewerbeapéro im<br />

Räbhof Ende September und mit der traditionellen<br />

Herbstwanderung weist das Jahresprogramm<br />

des Gewerbevereins Lausen weitere interessante<br />

Termine auf.<br />

Marcel W. Buess<br />

KMU PRATTELN – Die Generalversammlung hat einen neuen Präsidenten gewählt.<br />

Comment übergibt an Schneider<br />

Mit der Wahl des 35-jährigen Roman<br />

Schneider zum neuen Präsidenten<br />

des Gewerbevereins KMU Pratteln<br />

vollzog die Generalversammlung am<br />

vergangenen 6. April nun auch an<br />

der Vereinsspitze einen Generationenwechsel.<br />

Die Verjüngung des Vorstands,<br />

die während der letzten fünf<br />

Jahre konsequent stattgefunden hat,<br />

ist das Verdienst des abtretenden Präsidenten<br />

Markus Comment.<br />

Der Verein ist sehr gut aufgestellt<br />

Der neu gewählte Präsident, Roman<br />

Schneider, sagte, er sei motiviert, zusammen<br />

mit einem jungen dynamischen<br />

Team den Verein weiterzubringen<br />

und neue Ideen zu entwickeln.<br />

«Dabei können wir auf Bewährtem<br />

aufbauen. Der Gewerbeverein KMU<br />

Pratteln ist sehr gut aufgestellt, was<br />

unsere künftige Arbeit natürlich erleichtert»,<br />

stellte Roman Schneider<br />

in seiner Dankesansprache fest.<br />

Schneider erinnerte die Mitglieder<br />

an das Vereinscredo «Gemeinsam<br />

aktiv – gemeinsam stark». Die lokalen<br />

Betriebe könnten nur gemeinsam<br />

etwas bewirken. «Mit seiner<br />

gebündel ten Kraft kann ein Gewerbeverein<br />

in der Regel mehr erreichen<br />

Vom 21. bis 23. September dieses Jahres<br />

führt der Gewerbeverein KMU<br />

Homburger-/Diegtertal unter dem Titel<br />

«Visita18» in Buckten seine nächste<br />

Gewerbeausstellung durch.<br />

Die erste Ausstellung unter dem Namen<br />

«Visita» fand 2014 in Thürnen<br />

statt. OK-Präsident Hektor Luder informierte<br />

die Vereinsmitglieder an<br />

der Generalversammlung vom vergangenen<br />

28. April in Zunzgen über<br />

die Bildung des elfköpfigen Organisationskomitees<br />

und weitere bereits<br />

feststehende Rahmenbedingungen.<br />

Die Ausstellung wird in der Mehrzweckhalle<br />

und auf dem angrenzenden<br />

Aussengelände stattfinden. Das<br />

OK will an den Erfolg in Thürnen<br />

anknüpfen. Es werden wiederum<br />

mehr als 100 teilnehmende Gewerbebetriebe<br />

angestrebt.<br />

An der «Visita18» können in erster<br />

Linie Mitglieder des Gewerbevereins<br />

teilnehmen. Im Weiteren kann das<br />

Der neue und der abgetretene Präsident von KMU Pratteln: Roman Schneider (links) und<br />

Markus Comment.<br />

FOTO MWB<br />

OK zusätzliche, vor allem auswärtige<br />

Teilnehmer – wie zum Beispiel Telebasel<br />

und die Wirtschaftskammer<br />

wie im Jahr 2014, oder schweizerische<br />

Ferienorte – dazu einladen.<br />

Zwei neue Freimitglieder<br />

Das bisherige Vorstandsteam unter<br />

Präsident René Brodbeck wurde mit<br />

der Wahl von Barbara Saladin (Barbara<br />

Saladin Texterei, Thürnen) als<br />

neue PR-Verantwortliche verstärkt.<br />

Für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit<br />

wurden Philipp Strub, Architekt<br />

(Mitglied seit 1980) und Heinz<br />

Bitterlin-Häring, Geschäftsführer<br />

Holzbau Leuthardt AG (Mitglied seit<br />

1988) mit der Freimitgliedschaft geehrt.<br />

In seinem Jahresbericht erwähnte<br />

René Brodbeck auch die kürzlich lancierte<br />

Kampagne der Gewerbe- und<br />

Industrievereine. Der Einkaufstourismus<br />

und die Interneteinkäufe bei<br />

als auf sich alleine gestellte Firmen»,<br />

sagte Schneider. KMU Pratteln solle<br />

sich nicht nur als kraftvoller Interessenvertreter,<br />

sondern auch als kompetenter<br />

Gesprächs partner der kommunalen<br />

Behörden profilieren.<br />

Pratteln habe sich in den letzten Jahren<br />

zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort<br />

entwickelt. Umso mehr<br />

müsse nun an der weiteren Verbesserung<br />

der Rahmen bedingungen<br />

weitergearbeitet werden. Dies gelte<br />

insbesondere für den Verkehrsbereich,<br />

betonte Roman Schneider.<br />

ausländischen Anbietern nehmen<br />

stetig zu.<br />

Allein im letzten Jahr seien diese<br />

Internetkäufe um 18 Prozent auf<br />

1,3 Milliarden Franken überproportional<br />

gestiegen, führte Brodbeck<br />

aus. Umso wichtiger sei es, den Kon­<br />

Markus Comment nahm vor elf<br />

Jahren Einsitz im Vereinsvorstand.<br />

Von 2006 bis 2012 wirkte er als<br />

Kassier, seit 2012 ist er Präsident. Bei<br />

seiner Wahl gab Comment bekannt,<br />

dass er sich als Übergangspräsident<br />

betrachte. Die Bilanz der fünf jährigen<br />

Amtszeit zeugt aber alles andere als<br />

von Übergang, sondern vielmehr von<br />

Pioniergeist und Aufbau.<br />

Ehrenmitglied Markus Comment<br />

Markus Comment ist es nicht nur<br />

gelungen, junge Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer für die Arbeit im<br />

Vorstand zu begeistern. Mit zeitgemässen<br />

Statuten und einem<br />

modernen Vereinsnamen, mit neuen<br />

Vereins aktivitäten, mit einer konsequenten<br />

Öffentlichkeitsarbeit und mit<br />

einem neuen Gewerbeschaukonzept<br />

hat Markus Comment ein solides<br />

Fundament für die Zukunft gelegt.<br />

Mit Akklamation wurde er zum<br />

neuen Ehrenmitglied ernannt.<br />

Landrat Christoph Buser, Direktor der<br />

Wirtschaftskammer, dankte dem<br />

scheidenden Präsidenten. Comment<br />

sei im Dachverband der Baselbieter<br />

KMU stets eine gewichtige Stimme<br />

gewesen. Marcel W. Buess<br />

HOMBURGER-/DIEGTERTAL – OK informiert Generalversammlung über Gewerbeausstellung.<br />

Buckten erwartet im September die «Visita18»<br />

Der Vorstand mit (v.l.n.r.): Kathrin Schneider, Thomas Mangold, Colette Roussis, Präsident<br />

René Brodbeck, Barbara Saladin (neu gewählte PR-Verantwortliche), Kurt Messer und<br />

Anina Lesmann.<br />

FOTO MWB<br />

sumenten, die ihre Einkäufe bei<br />

lokalen Anbietern tätigen, in aller<br />

Form zu danken. Ohne Einkäufe vor<br />

Ort könnten die Betriebe keine Lernenden<br />

mehr ausbilden. Dies müsse<br />

verstärkt der Bevölkerung bewusst<br />

gemacht werden. Marcel W. Buess<br />

PUBLIREPORTAGE<br />

KURATLE JAECKER – Mach was mit Holz<br />

Marc Lischer,<br />

Geschäftsführer<br />

KURATLE JAECKER<br />

Region Nord.<br />

Der KURATLE & JAECKER-Standort in<br />

Füllinsdorf ist der grösste Holzwerkstoffhändler<br />

der Region. Eine kompetente<br />

Beratung im Verkaufsinnen- und<br />

aussendienst ist durch die Fachleute der<br />

vier Abteilungen Holzbau, Innenausbau,<br />

Türen und Böden garantiert.<br />

Von den 16 000 Produkten, die KURATLE<br />

& JAECKER im Sortiment hat, sind rund<br />

3200 auf einer Fläche von 12 000 Quadratmetern<br />

in Füllinsdorf direkt verfügbar.<br />

Ein grosszügiger Showroom, eine umfangreiche<br />

Terrassenausstellung und die<br />

persönliche Beratung bieten Architekten,<br />

Handwerkern und auch den Endkunden<br />

eine anschauliche Übersicht über das<br />

Angebot. Schnell und über kurze Wege<br />

können Kunden ab dem lokalen Abholund<br />

Auslieferlager auf eine breite Produktpalette<br />

für den Holz- und Innenausbau<br />

zugreifen. Die Schwestergesellschaft<br />

MEIER LOGISTIK AG, liefert täglich<br />

vormittags und nachmittags schnell und<br />

zuverlässig direkt zu den Kunden oder<br />

auf die Baustelle. Unterschiedliche Grössen<br />

der Fahrzeuge sowie Spezialausrüstungen<br />

wie Kran, Stapler oder Hebebühne<br />

ermöglichen eine optimale Belieferung.<br />

KURATLE & JAECKER pflegt mit ihren<br />

Kunden und Lieferanten ein partnerschaftliches<br />

Verhältnis, das mit Anlässen<br />

und Schulungsangeboten gefestigt wird.<br />

Zur langjährigen Tradition gehört auch<br />

die Ausbildung von Lernenden sowie das<br />

Engagement in den Berufsverbänden<br />

der Region.<br />

KURATLE & JAECKER AG<br />

Wölferstrasse 17, 4414 Füllinsdorf<br />

Telefon 061 906 55 55<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7 bis<br />

12 Uhr und 13 bis 17 Uhr. Ausstellung<br />

auch samstags (auf Anmeldung) von<br />

9 bis 13 Uhr.<br />

www.kuratlejaecker.ch<br />

Der Standort von KURATLE & JAECKER an der Wölferstrasse in Fülinsdorf.<br />

Der Showroom.<br />

Die Ausstellungsterrasse.


BL 8<br />

KMU-ORGANISATIONEN<br />

5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />

BRB BAUUNTERNEHMER REGION BASEL – Generalversammlung im Kongresszentrum Basel.<br />

Wertschöpfung im Betrieb halten<br />

Im Jahr 2000 schlossen sich die Baumeisterverbände<br />

der beiden Basel<br />

zum Verband «BRB Bauunternehmer<br />

Region Basel» zusammen. Heute umfasst<br />

der BRB 105 Mitglieder, die 2940<br />

Mitarbeitende beschäftigen und eine<br />

Lohnsumme von 300 Millionen Franken<br />

deklarieren. Die BRB-Mitglieder<br />

erwirtschaften jährlich einen Umsatz<br />

von 730 Millionen Franken. Diese beeindruckenden<br />

Zahlen stellte der seit<br />

einem Jahr amtierende Präsident Rolf<br />

Graf an den Anfang seiner Ansprache<br />

an der BRB-Generalversammlung<br />

vom vergangenen 27. April mit Gästen<br />

aus Politik und Wirtschaft im<br />

Kongresszentrum Basel.<br />

Tradition und Fortschritt<br />

Auch die Baumeisterbranche unterliege<br />

einem stetigen Veränderungsund<br />

Anpassungsprozess, sagte Rolf<br />

Graf. Mit einer Kelle und einem grossen<br />

Holzspachtel versinnbildlichte er<br />

das traditionelle Handwerk. Und der<br />

Tachymeter, den Graf ebenfalls zeigte,<br />

der 3D-Drucker oder andere neue<br />

Technologien symbolisieren den Fort­<br />

schritt. Die Branche brauche beides:<br />

Tradition und Fortschritt.<br />

Graf warnte vor Veränderungen um<br />

der Veränderung willen. «Es braucht<br />

bei jeder Veränderung Zeit, um festzustellen,<br />

ob es sich schliesslich<br />

wirklich um einen Fortschritt handelt.»<br />

Graf rief dazu auf, vermehrt<br />

wieder eigenes Know-how und eigene<br />

Ressourcen zu nutzen. Die Wertschöpfung<br />

müsse unbedingt in den<br />

eigenen Betrieben gehalten werden.<br />

Ehrenmitglied Felix Oehri<br />

Seit Bestehen des BRB amtierte Felix<br />

Oeri als Vizepräsident. Nun sah er die<br />

Zeit gekommen, ins zweite Glied zu<br />

treten, was seine Vorstandskollegen<br />

ausserordentlich bedauern. Rolf Graf<br />

würdigte seinen Vize. In Anerkennung<br />

seiner Verdienste wurde Felix Oeri<br />

zum neuen Ehrenmitglied gewählt.<br />

Zum neuen Vizepräsidenten wurde<br />

das bisherige Vorstandsmitglied<br />

Daniel Allemann bestimmt. Regierungsrat<br />

Hans-Peter Wessels, der<br />

baselstädtische Baudirektor, überbrachte<br />

die Grüsse des Kantons Basel-<br />

Mit einer Kelle und einem grossen Holzspachtel versinnbildlicht Rolf Graf, Präsident des<br />

Verbands BRB Bauunternehmer Region Basel, das traditionelle Handwerk. FOTO ZVG<br />

Stadt und – im Namen der ebenfalls<br />

an wesenden Baselbieter Regierungsrätin<br />

Sabine Pegoraro – des Kantons<br />

Basel-Landschaft. Er dankte dem BRB<br />

für die gute Zusammenarbeit. Er wies<br />

auf das Projekt «Herzstück» hin und<br />

freute sich über die positive Aufnahme<br />

auch aus dem Kreis der regionalen<br />

Bauwirtschaft. Damit dieses Projekt<br />

die nötige Bundesunterstützung erhalte,<br />

sei ein geschlossener Auftritt<br />

der Region Basel in Bern unabdingbar.<br />

«Wir müssen dringend in grösseren<br />

Räumen denken und dürfen nicht innerhalb<br />

von Kantonsgrenzen verharren»,<br />

so Wessels.<br />

Nach der ordentlichen Generalversammlung<br />

referierte Daniel Hanimann,<br />

Delegierter der Schweizerischen<br />

Nationalbank für die Region<br />

Nordwestschweiz, über die schweizerische<br />

Geldpolitik. Marcel W. Buess<br />

GASTRO BASELLAND<br />

Generalversammlung befasst<br />

sich mit neuer Verbandsstrategie.<br />

Verliebt in die<br />

Gastronomie<br />

HOLZBAU SCHWEIZ – Mitglieder des hsrb trafen sich im verbandseigenen Bildungszentrum.<br />

Das Bildungszentrum hat den Praxistest bestanden<br />

Präsident Enrique Marlés orientiert an der Generalversammlung<br />

von Gastro Baselland über die Ziele der<br />

«Strategie 2022». Sie steht unter dem Slogan «#VerliebtindieGastronomie».<br />

SWISS SAFETY – Die Generalversammlung befasste sich mit der Verbandsstrategie.<br />

10 Minuten täglich für Arbeitssicherheit<br />

Getreu dem Grundsatz «Schutz ist ein<br />

Naturgesetz» setzt sich swiss safety,<br />

der Schweizer Branchenverband der<br />

führenden Hersteller und Importeure<br />

von Persönlichen Schutzausrüstungen<br />

(PSA), für die Sicherheit und den<br />

Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz<br />

ein. Aktuell gehören dem Verband<br />

54 Aktiv mitglieder an, wobei im vergangenen<br />

Jahr, in dem der Verband<br />

sein 40-jähriges Bestehen feiern konnte,<br />

sechs Neueintritte zu verzeichnen<br />

waren. Am 20. April dieses Jahres<br />

fand in Zürich die ordentliche Generalversammlung<br />

statt. Neben den statutarischen<br />

Geschäften waren die Verbandsstrategie,<br />

das Projekt «E-Learning»<br />

und die Suva-Kampagne «250<br />

Leben» Gesprächsthemen.<br />

Das neue Bildungszentrum des Verbands<br />

der regionalen Zimmerleute<br />

– holzbau schweiz region basel hsrb<br />

– habe den Praxistest bestanden, vermeldeten<br />

die hsrb-Verantwortlichen<br />

mit Präsident David Schreiber an der<br />

Spitze vor Ort an der Generalversammlung<br />

vom vergangenen 7. April.<br />

Vor fast drei Jahren hatte der hsrb<br />

sein neues Bildungszentrum in Liestal<br />

in Betrieb genommen. Im August<br />

2016 haben 39 Schulabgänger dort<br />

ihre vierjährige Lehre als künftiger<br />

Zimmermann EFZ oder als künftige<br />

Zimmerin EFZ begonnen. Neben den<br />

überbetrieblichen Kursen findet im<br />

hsrb-Ausbildungslokal auch der praktische<br />

Teil der Lehrabschlussprüfungen<br />

statt. In steigendem Masse werden<br />

dort aber auch Weiterbildungen<br />

für bereits gestandene Berufsleute<br />

der regionalen Holzbauunternehmungen<br />

durchgeführt.<br />

Zwei Kurse gleichzeitig möglich<br />

Im vormaligen Kurslokal konnte jeweils<br />

nur ein Kurs durchgeführt werden.<br />

Heute können problemlos zwei<br />

Kurse gleichzeitig stattfinden. Mit dem<br />

ab Schuljahr 2016/2017 eingeführten<br />

vierten Lehrjahr für Zimmer leute EFZ<br />

wird die Auslastung im neuen Kurslokal<br />

im Vergleich zu 2016 nochmals<br />

um rund 30 Prozent steigen.<br />

Aufgrund der grosszügigen Platzverhältnisse<br />

ist das neue Bildungszentrum<br />

aber auch für diese Zunahme<br />

gerüstet und bietet darüber hinaus<br />

weitere Kapazitäten für zusätzliche<br />

Angebote.<br />

Die hsrb-Mitglieder und zahlreiche<br />

Gäste konnten sich an der Generalversammlung<br />

selber von den grosszügig<br />

gestalteten und modern eingerichteten<br />

Räumen überzeugen. In seiner<br />

Präsidialadresse betonte David<br />

Schreiber, dass die Holzbaubranche<br />

selbstbewusst in die Zukunft blicken<br />

könne. «Das langjährige Engagement<br />

in der Entwicklung von nachhaltigen<br />

und integralen Bausystemen wird die<br />

Marktposition weiter stärken», sagte<br />

Schreiber. Die Holzbaubranche habe<br />

bewiesen, dass sie die Anforderungen<br />

von Klima und Energieeffizienz verlässlich<br />

erfüllen könne, sagte der Präsident.<br />

Marcel W. Buess<br />

Geschäftsführer Martin Moos (links) und Präsident Dominique Graber präsentieren die<br />

Bilanz von swiss safety.<br />

FOTO ZVG<br />

David Schreiber, Präsident von holzbau<br />

schweiz region basel hsrb, begrüsst die<br />

Mitglieder zur Generalversammlung.<br />

Erster PSA-Ansprechpartner<br />

Der schweizerische PSA-Markt steht<br />

vor steigenden Herausforderungen.<br />

Dazu gehört der regulatorische Bereich,<br />

der nicht nur von europäischen,<br />

sondern auch von globalen Entwicklungen<br />

beeinflusst wird. Auch der aggressive<br />

Marktauftritt verbandsfremder<br />

Anbieter, der Einkaufstourismus<br />

und das niedrige europäische Preisniveau<br />

beschäftigen den Verband und<br />

seine Mitglieder.<br />

Dementsprechend intensiv hat sich<br />

die Verbandsleitung im Jubi läumsjahr<br />

2016 mit der Zukunfts strategie<br />

von swiss safety befasst, wie Präsident<br />

Dominique Graber im Jahresbericht<br />

festhielt. An den grundsätzlichen<br />

Zielen habe sich nichts geändert.<br />

Swiss safety wolle sich nach<br />

wie vor als feder führender PSA-Ansprechpartner<br />

in der Schweiz positionieren.<br />

Hier sei man auf einem<br />

sehr guten Weg und habe auch die<br />

Zusammenarbeit mit anderen Verbänden<br />

intensivieren können.<br />

Als vorrangige Ziele formulierte die<br />

Verbandsleitung den freien Wettbewerb<br />

und einen einfachen, pragmatischen<br />

Marktzugang in der<br />

Schweiz. In diesem Sinne will swiss<br />

safety die PSA-Branche auch in den<br />

relevanten Gremien von Politik und<br />

Wirtschaft vertreten.<br />

Swiss safety hat sich vor einigen<br />

Jahren der Suva-Kampagne «250 Leben»<br />

angeschlossen und die Charta<br />

unterschrieben. Damit will der Verband<br />

«ein starkes Zeichen für die<br />

Arbeitssicherheit, für das Wohl der<br />

Mitarbeitenden und für die nachhaltige<br />

Senkung» von Arbeitsunfällen<br />

setzen. Der Verband hat zur Kampagnenumsetzung<br />

Praxishilfen wie die<br />

Broschüre «Vorsehen oder Nachsehen»<br />

und Tool boxen entwickelt, welche<br />

den PSA-Abnehmern zur Verfügung<br />

gestellt werden. In diesem Sinne<br />

fordert swiss safety unter dem<br />

Titel «10 Minuten Zeit für die Arbeitssicherheit,<br />

wovon 2 Minuten für die<br />

PSA», dass in den schweizerischen<br />

Betrieben alle Mitarbeitenden täglich<br />

zehn Minuten in die Sicherheit und<br />

den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz<br />

investieren. In diesem Kontext<br />

will der Verband auch ein E-Learning­<br />

Projekt umsetzen. Marcel W. Buess<br />

Seit November 2015 beschäftigt sich der Vorstand<br />

von Gastro Baselland mit seiner strategischen<br />

Ausrichtung. An der Generalversammlung<br />

vom vergangenen 11. April im Gastro-Ausbildungszentrum<br />

in Liestal orientierten Verbandschef<br />

Enrique Marlés und Vizepräsidentin<br />

Fabienne Ballmer über die ersten Ziele der «Strategie<br />

2022».<br />

Unter dem Slogan «#VerliebtindieGastronomie»,<br />

der sich an eine erfolgreiche Kampagne von<br />

Schweiz Tourismus anlehnt, soll die Baselbieter<br />

Gastrobranche neue Impulse erhalten. Nach Ansicht<br />

der Verbandsleitung verfügt der Kanton<br />

über eine sehr gute und zum Teil auch sehr innovative<br />

Gastronomie. «Und das wollen und<br />

müssen wir sichtbarer machen», sagte Fabienne<br />

Ballmer.<br />

Zudem müsse sich die Branche noch intensiver<br />

in Richtung Dienstleistung profilieren. Die Positionierung<br />

der Gastronomen als umfassende<br />

Dienstleister ist deshalb ein zentraler Punkt in<br />

der künftigen Verbandsstrategie. Selbstverständlich<br />

sollen auch die sozialen Medien in die<br />

Strategieumsetzung einbezogen und intensiv<br />

genutzt werden.<br />

Bessere Rahmenbedingungen<br />

Bereits in naher Zukunft will Gastro Baselland<br />

mit einer Medienkampagne die Qualitäten und<br />

das Dienstleistungsangebot der hiesigen Gastrobranche<br />

einer breiteren Öffentlichkeit bekannter<br />

und bewusster machen.<br />

Ausserdem will der Verband in den nächsten<br />

Jahren die beste Ausbildung in allen gastronomischen<br />

Berufen anbieten und dafür sorgen,<br />

dass das Baselbiet zu einem vorbildlichen<br />

gastro nomischen Lehrlingskanton wird. Dazu<br />

brauche es aber bessere Rahmenbedingungen<br />

und mehr finanzielle Mittel, was wiederum eine<br />

Herausforderung für die kantonale Politik darstelle,<br />

stellte Präsident Enrique Marlés an die<br />

Adresse von Regierungsrat Isaak Reber und die<br />

weiteren politischen Gästen der Generalversammlung<br />

fest.<br />

Vorstand erweitert<br />

Mit der Wahl von Denis Schmitt (Restaurant<br />

Le Murenberg, Bubendorf) und von Paul Moser<br />

(Seminar Hotel Wasserfallen, Reigoldswil)<br />

wurde die Verbandsleitung verstärkt. Neben Präsident<br />

Enrique Marlés (Hotel Eremitage, Arlesheim)<br />

und Vizepräsidentin Fabienne Ballmer<br />

gehören dem Vorstand noch die bisherigen Mitglieder<br />

Regula Nyffeler-Birkenmeier (Schützenstube,<br />

Liestal) und Philip Bühler (Hotel Bienenberg,<br />

Liestal) an. Das Ausbildungszentrum wird<br />

von Bruno Gruber geführt. Marcel W. Buess


KMU-ORGANISATIONEN<br />

Haus der Wirtschaft -– Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung<br />

BL 9<br />

BERUFSBILDUNG<br />

Wettbewerb des Maler- und Gipserunternehmer-Verbands<br />

Baselland.<br />

Lernende<br />

gestalten Stühle<br />

ASTAG NWCH – Generalversammlung befasste<br />

sich mit dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.<br />

Es braucht den<br />

Druck der Strasse<br />

Die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs mit<br />

ihren Stühlen (v. l.): Thomas-Rouven Kamber, Nadja Weyeneth,<br />

Jasmin Grüssi und Luzia Götte. FOTO ZVG<br />

Für den diesjährigen Wettbewerb der angehenden<br />

Malerinnen und Maler mussten die Teilnehmenden<br />

aus dem zweiten Lehrjahr einen vorgegebenen<br />

Stuhl in ein dekoratives Objekt verwandeln.<br />

Die vier besten Arbeiten wurden am vergangenen<br />

4. April in der Gewerblich-industriellen<br />

Berufsfach schule in Liestal vom Maler- und<br />

Gipser unternehmer-Verband Baselland prämiert.<br />

Den ersten Platz belegte Nadja Weyeneth, gefolgt<br />

von Jasmin Grüssi auf dem zweiten Rang, sowie<br />

von Luzia Götte und Thomas-Rouven Kamber, die<br />

ex aequo Dritte wurden (siehe unten).<br />

Zwölf völlig verschiedene Objekte<br />

Bei der Bearbeitung konnten die Lernenden auf<br />

das ganze Spektrum des Malerberufs zurückgreifen.<br />

«Aufgrund der offenen Aufgabenstellung<br />

entstanden zwölf völlig verschiedene und<br />

sehr kreative Objekte», teilt der Maler- und<br />

Gipserunternehmer-Verband mit.<br />

An der Prämierungsfeier lobte die Organisatorin<br />

des Wettbewerbs, Berufsschullehrerin<br />

Nadine Ferretti, die vielen tollen Werke. Verbandspräsident<br />

Lucian Hell prämierte im Beisein<br />

zahlreicher Eltern, Geschwister und Berufsbildner<br />

die besten Objekte. Reto Anklin<br />

DIE BESTPLATZIERTEN<br />

1. Rang:<br />

• Nadja Weyeneth, Froesch + Scherr AG<br />

2. Rang:<br />

• Jasmin Grüssi, Maler Moor AG<br />

3. Rang:<br />

• Thomas-Rouven Kamber,<br />

Thomas Kamber Malergeschäft<br />

• Luzia Götte, Moritz AG<br />

Nationalrat Adrian Amstutz, ASTAG-Zentralpräsident, spricht an der Generalversammlung<br />

der ASTAG Nordwestschweiz.<br />

FOTO MWB<br />

Die jeden Tag spürbaren Kapazitätsgrenzen<br />

des schweizerischen Strassennetzes<br />

beschäftigen nicht nur den<br />

Schweizerischen Nutzfahrzeugverband,<br />

sondern auch die ASTAG-<br />

Sektion Nordwestschweiz. Sowohl der<br />

ASTAG-Zentralpräsident, Nationalrat<br />

Adrian Amstutz, als auch Sektionspräsident<br />

Eric Jecker thematisierten<br />

die Stauproblematik an der Generalversammlung<br />

vom 27. April auf dem<br />

Hofgut Grosstannen in Bubendorf.<br />

Die ASTAG dürfe nicht nachlassen,<br />

auf der politischen Ebene Druck zu<br />

machen, damit eine ausreichende<br />

Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung<br />

stehe, sagte Jecker. Nur so könne die<br />

Branche ihren Versorgungsauftrag<br />

auch in Zukunft erfüllen.<br />

NAF als wichtiger Meilenstein<br />

Nationalrat Adrian Amstutz hob die<br />

Bedeutung des von Volk und Ständen<br />

am vergangenen 12. Februar angenommenen<br />

«Bundesbeschlusses zur<br />

Schaffung eines Nationalstrassenund<br />

Agglomerationsverkehrs-Fonds<br />

(NAF)» hervor. Damit sei endlich die<br />

Die Konkurrenz durch nicht zugelassene<br />

Fahrlehrer beschäftigt den Regionalen<br />

Fahrlehrerverband Basel<br />

RFB seit geraumer Zeit. Es geht dabei<br />

um nicht ausgebildete Privatpersonen,<br />

die Fahrstunden gewerbsmässig<br />

und zu deutlich tieferen Tarifen anbieten.<br />

Die Anbieter unterliegen nicht<br />

den strengen Regeln wie offiziell zugelassene<br />

Fahrlehrer. Dies wirft Fragen<br />

zum Versicherungsschutz und<br />

zur Haftung auf.<br />

Das Thema wurde an der RFB-<br />

General versammlung vom vergangenen<br />

25. April in der Cafeteria der Motorfahrzeug-Prüfstation<br />

in Münchenstein<br />

(MFP) diskutiert. Der Verband<br />

wolle diese Privatprüfungen an der<br />

kommenden Fahrlehrerkonferenz, an<br />

der neben RFB und MFP auch die<br />

Motorfahrzeugkontrolle beteiligt ist,<br />

nochmals zur Sprache bringen, sagte<br />

Verbandspräsident Marco D’Amico.<br />

Fundierte Ausbildung erforderlich<br />

Wer sich zur Fahrlehrerin und zum<br />

Fahrlehrer ausbilden lassen will,<br />

muss von Gesetzes wegen über eine<br />

abgeschlossene Berufslehre oder eine<br />

gleichwertige Ausbildung verfügen.<br />

Voraussetzung geschaffen, damit genügend<br />

Mittel für Betrieb, Unterhalt,<br />

Sanierung und Ausbau der Nationalstrassen<br />

zur Verfügung stehe. Nun<br />

gelte es dafür zu sorgen, dass dieser<br />

Auftrag auch zügig erfüllt werde.<br />

Im Rahmen des NAF werden schweizweit<br />

rund 400 Kilo meter Strassen ins<br />

nationale Netz aufgenommen. Regierungsrat<br />

Anton Lauber zeigte sich in<br />

seiner Grussbotschaft ebenfalls dankbar<br />

über den positiven NAF-Entscheid.<br />

Grossrat Remo Gallacchi,<br />

Statthalter des städtischen Kantonsparlaments,<br />

beleuchtete in seinem<br />

Grusswort die spezielle baslerische<br />

Verkehrspolitik, welche mehr ideologisch<br />

als sachlich begründet sei.<br />

Verkleinerung des Vorstands<br />

Turnusgemäss fanden in diesem Jahr<br />

die Wahlen der Verbandsgremien<br />

statt. Die Mitglieder stimmten einer<br />

Statutenänderung zu, wonach der<br />

Vorstand künftig aus mindestens fünf<br />

GENERALVERSAMMLUNG – Unmut wegen nicht ausgebildeter Personen.<br />

Fahrlehrer wehren sich gegen Privatprüfungen<br />

Angehende Fahrlehrerinnen und<br />

Fahrlehrer müssen seit mindestens<br />

drei Jahren den schweizerischen<br />

Führer ausweis der Kategorie B besitzen<br />

und zum berufsmässigen Personentransport<br />

(Taxi-Prüfung) berechtigt<br />

sein. Der eidgenössische Fachausweis<br />

kann nach einer 850 Stunden<br />

dauernden Ausbildung erworben<br />

werden, wobei noch ein Praktikum<br />

von 200 bis 250 Stunden absolviert<br />

werden muss. Erst mit dem Fachausweis<br />

«Fahrlehrer/Fahrlehrerin» gibt<br />

es die «Kantonale Bewilligung zur<br />

Berufsausübung». Marcel W. Buess<br />

Mitgliedern und nicht wie bisher aus<br />

10 bis 20 Mitgliedern bestehen soll.<br />

Bisher umfasste die Verbandsleitung<br />

13 Mitglieder. Die Praxis habe gezeigt,<br />

dass ein solch grosser Vorstand im<br />

heutigen dynamischen Umfeld eher<br />

schwerfällig sei. Deshalb wolle man<br />

mit einem verkleinerten Vorstand<br />

künftig effizienter arbeiten, sagte Präsident<br />

Jecker.<br />

Die zurücktretenden Vorstandsmitglieder<br />

Felix Bühler, Ernst Bürgin und<br />

Willi Schärer wurden deshalb nicht<br />

ersetzt. Wiedergewählt wurden neben<br />

Präsident Eric Jecker die restlichen<br />

bisherigen Mitglieder: die beiden Vizepräsidenten<br />

Hanspeter Felix und<br />

Rolf Valentin sowie Gaby Grollimund,<br />

Urs Haener-Gasser, Timo Haevel, Urs<br />

Hügin, Kurt Schaufel berger und<br />

Landrat Markus Meier, Stv. Direktor<br />

der Wirtschaftskammer, als Sekretär.<br />

Die neue, für vier Jahre gewählte Verbandsleitung<br />

weist so nur noch neun<br />

Mitglieder auf. Marcel W. Buess<br />

RFB-Präsident Marco D’Amico präsentiert<br />

an der Generalversammlung das Jahresprogramm.<br />

FOTO MWB<br />

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BL 10<br />

TRADITIONSBETRIEBE<br />

5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />

JENZER FLEISCH & FEINKOST AG – 1898 kamen Friedrich und Elise Jenzer-Küffer nach Arlesheim und übernahmen – zunächst in Pacht –<br />

die «Metzgerei zum Ochsen». Heute führt der Urenkel Christoph Jenzer den Betrieb, der weit über Arlesheim hinaus bekannt ist.<br />

Feine Kost seit bald 120 Jahren<br />

Nächstes Jahr kann die traditionsreiche<br />

und weit über Arlesheim hinaus<br />

bekannte Metzgerei Jenzer – seit<br />

1999 trägt der Familienbetrieb den Namen<br />

«Jenzer Fleisch & Feinkost AG»<br />

– ihr 120-jähriges Bestehen feiern.<br />

Im Jahr 1898 zogen die frisch verheirateten<br />

Friedrich und Elise Jenzer-<br />

Küffer aus dem bernischen Melchnau<br />

nach Arlesheim. Mit dem Ziel, eine<br />

eigene Existenz aufzubauen, arbeiteten<br />

sie in der damaligen «Metzgerei<br />

zum Ochsen». Während gut 25 Jahren<br />

führten sie den Betrieb in Pacht, 1923<br />

übernahmen sie den erstmals im<br />

18. Jahrhundert in einer bischöflichen<br />

Abrechnung erwähnten Gasthof mit<br />

der Metzgerei im Eigentum.<br />

DIE ÄLTESTEN<br />

BASELBIETER BETRIEBE<br />

IN KÜRZE<br />

Jenzer Fleisch & Feinkost AG<br />

Ermitagestrasse 16<br />

4144 Arlesheim<br />

Gegründet:<br />

1898<br />

Damit begründete der gelernte<br />

Metzger Friedrich Jenzer, der Urgrossvater<br />

des heutigen Firmenchefs<br />

Christoph Jenzer, die mittlerweile<br />

bald 120-jährige Familientradition.<br />

Vom Schlachten zum Veredeln<br />

1929 verstarb der Firmengründer im<br />

Alter von 57 Jahren. Im Nachruf des<br />

«Wochenblatts» wurde die Persönlichkeit<br />

von Friedrich Jenzer wie folgt<br />

umschrieben: «Fleiss und Ordnung<br />

waren seine Parole, ohne böse Worte<br />

wusste er dies in seinem Geschäft<br />

zur Geltung zu bringen. Bekannt als<br />

aufrichtiger Geschäftsmann, dem<br />

sein Wort noch etwas galt.» Enkel<br />

Ruedi Jenzer schreibt in der ausführlichen<br />

und lesenswerten Firmenchronik<br />

von 2013: «Dieser Geist soll<br />

in unserem Familienbetrieb weiterleben.»<br />

Ein Jahr nach dem Tod des Vaters<br />

bauten die Söhne Fritz und Walter,<br />

welche nun die Verantwortung trugen,<br />

den neuen «Gasthof zum Ochsen»<br />

mit der «Metzgerei + Wursterei<br />

Fr. Jenzer». Die Brüder teilten sich<br />

ihren Broterwerb auf: Fritz betrieb<br />

die Metzgerei und Walter führte die<br />

Gaststätte. Mitten in den Kriegsjahren<br />

wurden an der Dorfgasse grosszügig<br />

konzipierte Produktions- und<br />

Schlachtlokalitäten gebaut. Dies erforderte<br />

ein gerütteltes Mass an<br />

Risiko bereitschaft, denn damals war<br />

das Fleisch rationiert, die Menschen<br />

Die Belegschaft von Jenzer Fleisch & Feinkost 2007 vor dem Hauptgeschäft in Arlesheim.<br />

hatten wenig Geld zur Verfügung und<br />

die Hypothekarzinsen waren sehr<br />

hoch. Die Baumaterialien – wie zum<br />

Beispiel Beton – waren ebenfalls rar.<br />

Doch der unternehmerische Wagemut<br />

zahlte sich aus. In den folgenden<br />

drei Jahrzehnten konnte immer mehr<br />

Vieh geschlachtet und die Wurstproduktion<br />

massiv gesteigert werden.<br />

1987 wurde der eigene Schlachtbetrieb<br />

eingestellt. Seither fokussiert<br />

sich das Unternehmen konsequent<br />

auf die Fleischveredelung wie die<br />

Wurst- und Traiteurproduktion.<br />

Arlesheim, Reinach und Muttenz<br />

1959 und 1990 wurde der Metzgerladen<br />

jeweils umgebaut und auf den<br />

neuesten Stand gebracht. 1966 übernahm<br />

der Enkel des Firmengründers,<br />

Ruedi Jenzer, zusammen mit seiner<br />

Frau Lisbeth Jenzer-Monteverdi die<br />

Metzgerei. Während viele Metzgerbetriebe<br />

ihre Türen schlossen, baute<br />

der Vater des heutigen Firmenchefs<br />

den Betrieb zügig aus. 1977 wurde<br />

in Reinach eine Filiale eröffnet.<br />

Neben Arlesheim und Reinach betreibt<br />

Jenzer – seit 1999 – auch in<br />

Muttenz ein Fachgeschäft. Vor<br />

20 Jahren ging die Unternehmensleitung<br />

mit dem heutigen Geschäftsführer<br />

Christoph Jenzer und seiner Frau<br />

Barbara von der dritten in die vierte<br />

Generation über. Marcel W. Buess<br />

Die dritte Generation 1942 auf Velos: Fritz,<br />

Ruedi, Ruth und Cousine Silvia. Dahinter<br />

Fritz und Bertha Jenzer, Ladentochter Grittli<br />

Schöpf und Frieda, die Ochsenwirtin (v.l.).<br />

FOTOS ZVG<br />

Bild von 1920: Unter der Tür stehen Firmengründer Friedrich Jenzer und sein Bruder<br />

Jakob, Friedrichs Söhne Walter und Fritz (v.l.) sowie Jakobs Ehefrau Marie (ganz links).<br />

In den 1970er-Jahren zeigen sich drei Generationen<br />

Jenzer auf einem Bild: Grossvater<br />

Fritz, Vater Ruedi und Sohn Christoph<br />

Jenzer, der heutige Firmenchef.<br />

Anzahl Mitarbeitende:<br />

85<br />

Anzahl Lernende:<br />

• 7 Fleischfachmänner/-frauen EFZ<br />

Mitglied von<br />

Arlesheimer Gewerbe- und Industrieverein<br />

Der <strong>Standpunkt</strong> stellt in einer Serie die ältesten<br />

Mitgliedsbetriebe der Baselbieter Gewerbeund<br />

Industrievereine vor.<br />

Als Nächstes erscheint: Jos. Schneider AG,<br />

Garten- und Landschaftsbau, Allschwil, gegründet<br />

1896, Mitglied von KMU Allschwil-Schönenbuch.<br />

LINKS<br />

www.goldwurst.ch<br />

INTERVIEW – «Wir verlassen uns nicht nur auf unser altbewährtes Handwerk, sondern passen es der Zeit an und setzen Trends um»,<br />

verrät Christoph Jenzer das Erfolgsrezept der «Jenzer Fleisch & Feinkost AG». Er führt das Familienunternehmen in der vierten Generation.<br />

«Wir versuchen jeden Tag, die Qualität unserer Produkte zu optimieren»<br />

«Dä mit de Goldwürscht», Lehrmeister<br />

des Jahres – nur zwei Schlagzeilen,<br />

welche den Erfolg des Arlesheimer<br />

Traditionsbetriebs unterstreichen.<br />

Seit 20 Jahren trägt der<br />

innovative Christoph Jenzer die<br />

Hauptverantwortung für die «Jenzer<br />

Fleisch & Feinkost AG». Wie begründet<br />

sich dieser Erfolg, wie trotzt man<br />

dem fortschreitenden Metzgersterben?<br />

Das Gespräch mit Christoph<br />

Jenzer gibt dazu Antworten.<br />

Christoph Jenzer,<br />

Geschäftsführer<br />

Jenzer Fleisch<br />

& Feinkost.<br />

ierten, gab es einen handfesten Hintergrund:<br />

Am Qualitätswettbewerb<br />

der Metzgerfachausstellung MEFA gewannen<br />

wir in jenem Jahr eine Goldmedaille.<br />

Zur Feier dieses Erfolgs versteckten<br />

wir in jedem 400. Klöpfer<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Herr Jenzer, statt<br />

vom Klöpfer spricht man bei Ihnen<br />

von der «Goldwurst». Ist das<br />

einfach nur eine gelungene<br />

Marketing strategie?<br />

• Christoph Jenzer: Als wir den Claim<br />

«Dä mit de Goldwürscht» 1991 kreein<br />

Gold vreneli. So entstand der bis<br />

heute geltende Qualitätsbegriff<br />

«Goldwurst». Natürlich ist es Marketing,<br />

doch ohne qualitativ hochstehende<br />

Produkte hätte jede noch so<br />

ausgeklügelte Werbeidee sehr kurze<br />

Beine. Wir sind stolz, dass wir bereits<br />

für verschiedene Fleischerzeugnisse<br />

mit Gold und anderen Preisen ausgezeichnet<br />

worden sind.<br />

Vor 70 Jahren gab es in Arlesheim<br />

noch vier lokale Metzger, seit 1990<br />

nur noch Ihren Betrieb.<br />

• Das ist richtig. Vor 25 Jahren existierten<br />

schweizweit noch fast 4000<br />

Betriebe. Unterdessen ist die Tausendergrenze<br />

klar unterschritten. Pro<br />

Woche wird ein Betrieb geschlossen.<br />

Entweder, weil die Grossisten immer<br />

präsenter werden, oder weil die<br />

Nachfolger für die Geschäftsübernahme<br />

fehlen.<br />

Eine gesicherte Betriebsnachfolge<br />

dürfte alleine nicht ausreichen.<br />

Welches ist Ihr Erfolgsrezept?<br />

• Eine gelebte Familientradition von<br />

mehr als 100 Jahren darf nicht unterschätzt<br />

werden. Wir verlassen uns<br />

aber nicht nur auf unser altbewährtes<br />

Handwerk, sondern passen es der<br />

Zeit an und setzen Trends um. So<br />

haben wir vor 30 Jahren den eigenen<br />

Schlachtbetrieb aufgegeben und uns<br />

seither konsequent auf die Fleischveredelung<br />

konzentriert. Seit 1995<br />

verkaufen wir nur noch Fleisch aus<br />

besonders artgerechter Tierhaltung.<br />

Mit einem ganzheitlichen Konzept,<br />

das wir «Jenzer-NATURA-Qualität»<br />

nennen, versuchen wir jeden Tag, die<br />

Qualität unserer Produkte zu optimieren.<br />

Im letzten Jahr wurden Sie zum<br />

«Zukunftsträger 2016 – Lehrmeister<br />

des Jahres» gewählt.<br />

• Darüber habe ich mich sehr gefreut.<br />

Eine konsequente und zeitgemässe<br />

Ausbildung des beruflichen<br />

Nachwuchses ist ebenso wichtig für<br />

den Erfolg eines Betriebs wie die<br />

Qualität der Produkte. In den vergangenen<br />

20 Jahren haben wir 40 Lernende<br />

ausgebildet. Wir gelten als<br />

führender Ausbildungsbetrieb für angehende<br />

Betriebsleiter und Metzgermeister<br />

in der Schweiz.<br />

Interview: Marcel W. Buess


RATGEBER<br />

Haus der Wirtschaft -– Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung<br />

BL 11<br />

WIRTSCHAFTSFORUM<br />

Nachhaltiges Wachstum<br />

in sich ändernder Welt<br />

Das «European Experts Economic Forum – EEEF»<br />

will der Gesellschaft und insbesondere Jungunternehmerinnen<br />

und -unternehmern neue Wege<br />

zu nachhaltigem Wachstum in einer sich<br />

schnell ändernden Welt aufzeigen. Die Tagung<br />

vom kommenden 26. Mai im Kongresszentrum<br />

Basel wird von der Junior Chamber International<br />

(JCI) Basel organisiert.<br />

Zu den sechs Keynote-Sprechern gehört auch<br />

Michael Møller, Generaldirektor der UNO in<br />

Genf. Møller referiert darüber, welche Rolle die<br />

Jugend und die Wirtschaft beim Erreichen der<br />

17 globalen Nachhaltigkeitsziele der UNO spielen.<br />

Ein weiteres Referat hält Daniel Enz. Er ist<br />

einer der 100 besten Verkaufstrainer Europas,<br />

wie es im Programm heisst. Enz führt die Teilnehmenden<br />

in seinem Vortrag durch die emotionalen<br />

Höhen und Tiefen eines Verkäufers.<br />

Gemma Aiofli, Head of Compliance, Corporate<br />

Governance and Collective Action am Basel Institute<br />

on Governance, referiert über Good Governance<br />

und Antikorruptionsmassnahmen in<br />

mittelgrossen Unternehmen.<br />

ra<br />

European Experts Economic Forum – EEEF,<br />

26. Mai 2017, 8 bis 17.15 Uhr,<br />

Kongresszentrum Basel,<br />

Teilnahmegebühr (inkl. Mittagessen): 149 Franken.<br />

Weitere Informationen im Internet<br />

unter untenstehender Adresse.<br />

LINKS<br />

www.eeef.ch<br />

RATGEBER RECHT – Der Arbeitgeber darf sich die Gesundheitsdaten der Arbeitnehmenden<br />

nur beschaffen, wenn die Angaben für die Durchführung des Arbeitsvertrags erforderlich sind.<br />

Die Gesundheitsdaten sind geschützt<br />

Krankheit und Unfall waren im Jahr<br />

2015 mit einem Anteil von 77 Prozent<br />

die – Ferien ausgenommen – statistisch<br />

erheblichsten Abwesenheitsgründe<br />

der Arbeitnehmenden in der<br />

Schweiz. Die gesundheitsbedingte<br />

Arbeitsunfähigkeit führt beim Arbeitgeber<br />

zu unmittelbaren Konsequenzen.<br />

So gilt die Lohnfortzahlungspflicht<br />

und eine Kündigungssperre.<br />

Der Arbeitgeber hat deshalb ein berechtigtes<br />

Interesse an der Beschaffung<br />

von Gesundheitsdaten der erkrankten<br />

Mitarbeitenden, um die<br />

Dauer und das Ausmass der Krankheit<br />

in Erfahrung zu bringen. Doch<br />

welche Informationen darf der<br />

Arbeitgeber berechtigterweise einholen,<br />

und wie beschafft er sich<br />

diese Angaben?<br />

Nadja Knecht,<br />

Substitut bei<br />

der Kanzlei<br />

LEX ­PARTNERS.<br />

MCS.<br />

Besonders schützenswerte Daten<br />

Als Gesundheitsdaten werden Informationen<br />

über medizinische Befunde<br />

im weitesten Sinne bezeichnet, die<br />

einen direkten oder indirekten Rückschluss<br />

auf den psychischen oder<br />

körperlichen Gesundheitszustand<br />

eines Menschen erlauben. Gesundheitsdaten<br />

gelten gemäss Datenschutzrecht<br />

als besonders schützenswerte<br />

Personendaten. Deren Erhebung<br />

unterliegt deshalb restriktiven<br />

Voraussetzungen: sie hat stets geeignet,<br />

erforderlich und für den Zweck<br />

angemessen zu sein sowie für die<br />

betroffene Person transparent zu erfolgen.<br />

Regelung im Arbeitsvertragsrecht<br />

Speziell im Arbeitsvertragsrecht werden<br />

die Bedingungen für die Beschaffung<br />

von Gesundheitsdaten während<br />

des Arbeitsverhältnisses konkretisiert.<br />

Demnach ist eine Gesundheitsdatenerhebung<br />

nur zulässig, wenn<br />

sie für die Durchführung des Arbeitsvertrags<br />

erforderlich ist und der Persönlichkeitsschutz<br />

der Angestellten<br />

gewahrt bleibt.<br />

Arztzeugnis liefert wichtige Daten<br />

Fällt der Arbeitnehmer wegen Krankheit<br />

aus, liefert das Arztzeugnis, welches<br />

der Arbeitgeber gestützt auf den<br />

Arbeitsvertrag oder das Personalreglement<br />

verlangen kann, wichtige Gesundheitsdaten.<br />

Diese erlauben es,<br />

den Grad der Arbeitsunfähigkeit festzustellen.<br />

Das Arztzeugnis enthält Angaben<br />

über den Bestand der Erkrankung,<br />

den Beginn und die Dauer der Krankheit<br />

sowie den Grad der krankheitsbedingten<br />

Arbeitsunfähigkeit. Sind<br />

Mitarbeitende wegen einer Krankheit<br />

nur teilweise arbeitsunfähig, kann<br />

für den Arbeitgeber ein sogenanntes<br />

ausführliches Arbeitsunfähigkeitszeugnis<br />

von Interesse sein. Es gibt<br />

darüber Auskunft, welche Tätigkeiten<br />

vom Arbeitnehmer trotz bestehender<br />

Krankheit ausgeführt werden<br />

dürfen, wie hoch die Präsenzzeit<br />

sein darf oder wie die Arbeitszeit auszugestalten<br />

ist.<br />

Kosten trägt der Arbeitgeber<br />

Für diese ausführliche Beurteilung<br />

sind dem Arzt vorgängig die nötigen<br />

Unterlagen über das Arbeitsplatzprofil<br />

zuzustellen. Die Kosten zur Erstellung<br />

eines solchen Zeugnisses trägt<br />

der Arbeitgeber.<br />

LEGAL-TEAM<br />

Nadja Knecht ist Mitarbeiterin<br />

von Christoph Mettler in der<br />

Kanzlei LEXPARTNERS.MCS.<br />

Letzterer ist Partner im Legal-Team<br />

der Wirtschaftskammer. Das<br />

Legal-Team steht den Mitgliedern<br />

der Wirtschaftskammer für<br />

Auskünfte zur Verfügung. Es ist<br />

erreichbar unter der Telefonnummer<br />

061 927 66 70 oder via<br />

E-Mail an dessen Leiterin,<br />

Fürsprecherin Barbara Gfeller:<br />

b.gfeller@kmu.org.


BL 12<br />

FIRMENREGISTER<br />

5. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie<br />

NÜTZLICHE ADRESSEN<br />

Anlageberatung / Vermögensverwaltung<br />

Eventtechnik Audio/Video/Licht<br />

Immobilienmarkt<br />

Patent- und Markenanwälte<br />

Treuhand/Revision<br />

AMMANN & BAIER AG<br />

Bahnhofstrasse 11, 4133 Pratteln<br />

www.ammannbaier.ch<br />

061 823 90 23<br />

Arbeitshebebühnen<br />

WS-Skyworker AG<br />

Arbeitsbühnen-Vermietung<br />

www.ws-skyworker.ch<br />

061 813 03 03<br />

Bedachungen/Zimmerei/Spenglerei<br />

Ritter Bedachungen und Zimmerei<br />

Geissbrunnen 51, 4457 Diegten<br />

www.ritter-bedachungen.ch<br />

061 971 57 23<br />

Beratung/Coaching<br />

adlatus Nordwestschweiz<br />

Beratung KMU Nachfolgeplanung<br />

www.adlatus-nordwestschweiz.ch<br />

079 415 14 43<br />

Bodenbeläge<br />

Glatt & Vettiger AG<br />

Oristalstrasse 87, 4410 Liestal<br />

www.glatt-vettiger.ch<br />

061 921 94 37<br />

Brandschutz<br />

Roth AG Lausen<br />

Malerei/Brandschutz/Isolation<br />

Industriestrasse 12, 4415 Lausen<br />

www.roth.ch<br />

061 926 77 20<br />

Schreinerei Schneider AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schreinerei-schneider.ch<br />

061 826 90 90<br />

Briefkästen & Reparaturen<br />

Fünfschilling AG<br />

Binningen - Basel - Kaiseraugst<br />

www.fuenfschilling.ch<br />

061 426 91 41<br />

Carrosserie & Fahrzeugbau<br />

WENGER Carrosserie/Fahrzeugbau<br />

Klingentalstrasse 77, 4057 Basel<br />

www.wenger-basel.ch<br />

061 686 99 00<br />

Computer<br />

Transoft GmbH – gegr. 1982<br />

Hard- und Softwaredienstleister<br />

transoft@magnet.ch<br />

061 301 33 36<br />

Druckerei & Lettershop<br />

DICAD GmbH<br />

Ribigasse 5, 4434 Hölstein<br />

www.dicad.ch info@dicad.ch<br />

061 953 00 22<br />

b.t boutique für bild + ton ag<br />

Moosmattstrasse 12, 4304 Giebenach<br />

www.btaudio.ch<br />

061 816 60 60<br />

Facility Services<br />

Gottlieb AG, Facility Services<br />

Markgräflerstrasse 50, 4057 Basel<br />

www.gottlieb.ch<br />

061 689 91 91<br />

Fenster<br />

Gerber-Vogt AG<br />

Fenster- und Fassadenbau<br />

www.gerber-vogt.ch<br />

061 487 00 00<br />

MEVO-Fenster AG<br />

Chr. Merian-Ring 25, Reinach<br />

www.mevo.ch<br />

061 717 10 10<br />

Schreinerei Schneider AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schreinerei-schneider.ch<br />

061 826 90 90<br />

Flachdach/Abdichtungen<br />

A + B Flachdach AG<br />

4102 Binningen/Basel<br />

www.abflachdach.ch<br />

061 381 70 00<br />

TECTON-FLADAG AG<br />

Rütiweg 3, 4133 Pratteln<br />

www.tecton.ch<br />

061 827 99 20<br />

Garten & Umgebung<br />

Frey-Gärten GmbH<br />

Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />

www.frey-garten.ch<br />

061 922 12 20<br />

Grafik/Werbung<br />

Grafik – massgeschneidert für KMU<br />

Erwin Schönholzer, Grafik-Atelier<br />

Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />

info@esch.ch<br />

061 927 65 25<br />

Haushaltgeräte<br />

M. Wagner & Co. AG<br />

Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln<br />

www.wagnerhaushalt.ch<br />

061 821 11 12<br />

Immobilien Management<br />

PRIVERA AG<br />

Mühlemattstrasse 22, 4104 Oberwil<br />

www.privera.ch oberwil@privera.ch<br />

058 715 60 07<br />

ERA Immobilien Birseck<br />

Baslerstrasse 41, 4106 Therwil<br />

www.ERAimmobilien.ch<br />

061 721 15 15<br />

Informatik<br />

CSF AG<br />

Sorgenfreie IT<br />

www.csf.ch info@csf.ch<br />

061 467 99 33<br />

SOWACOM «Your all-in-one IT-Partner»<br />

Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />

www.sowacom.ch<br />

061 406 14 14<br />

Integrationsfragen<br />

Ausländerdienst Baselland<br />

Bahnhofstrasse 16<br />

4133 Pratteln<br />

www.ald-bl.ch info@ald-bl.ch<br />

061 827 99 00<br />

Internet/Telefonie<br />

ImproWare AG – Breitband.ch<br />

Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln<br />

www.breitband.ch<br />

061 826 93 07<br />

SOWACOM «Ihr Swisscom Platin-Partner»<br />

Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />

www.sowacom.ch<br />

061 406 14 14<br />

Isolation<br />

Roth AG Lausen<br />

Malerei/Brandschutz/Isolation<br />

Industriestrasse 12, 4415 Lausen<br />

www.roth.ch<br />

061 926 77 20<br />

Kassen- und Branchenlösungen<br />

paul stoffel data ag<br />

Marschalkenstrasse 81, 4054 Basel<br />

www.kassen-stoffel.ch<br />

info@kassen-stoffel.ch<br />

061 283 31 61<br />

Lichtkuppeln (RWA-Systeme)<br />

ISBA AG Tageslichtsysteme<br />

Industriestrasse 15, 4222 Zwingen<br />

www.isba.ch<br />

061 761 33 44<br />

Parkettbeläge<br />

Glatt & Vettiger AG<br />

Oristalstrasse 87, 4410 Liestal<br />

www.glatt-vettiger.ch<br />

061 921 94 37<br />

BOHEST AG<br />

Holbeinstrasse 36–38, 4051 Basel<br />

www.bohest.ch mail@bohest.ch<br />

061 295 57 00<br />

Braunpat Braun Eder AG<br />

Reussstrasse 22, 4054 Basel<br />

www.braunpat.ch info@braunpat.ch<br />

061 307 90 30<br />

Personal Search & Recruiting<br />

ProSearch<br />

Elisabethenstr. 23, 4051 Basel<br />

www.prosearch.ch<br />

061 561 77 70<br />

Schreinereien<br />

Schreinerei Schneider AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schreinerei-schneider.ch<br />

061 826 90 90<br />

Schwimmbad & Naturpool<br />

Frey-Gärten GmbH<br />

Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />

www.bluebase-pool.ch<br />

061 922 12 20<br />

Transport & Logistik<br />

Felix Transport AG<br />

Talstrasse 47, 4144 Arlesheim<br />

www.felixtransport.ch<br />

061 766 10 10<br />

Treuhand/Revision<br />

AGEBA TREUHAND AG<br />

Hofackerstrasse 3a, 4132 Muttenz<br />

www.ageba.ch info@ageba.ch<br />

061 467 96 66<br />

BDO AG<br />

Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal<br />

www.bdo.ch<br />

061 927 87 00<br />

BDO AG<br />

Münchensteinerstr. 43, 4052 Basel<br />

www.bdo.ch<br />

061 317 37 77<br />

BDO AG<br />

Baselstrasse 160, 4242 Laufen<br />

www.bdo.ch<br />

061 766 90 60<br />

Duttweiler Treuhand AG<br />

Arisdörferstrasse 2, 4410 Liestal<br />

www.duttweiler-treuhand.ch<br />

061 927 97 11<br />

ONLINE TREUHAND AG<br />

Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach<br />

www.onlinetreuhand.ch<br />

061 717 81 91<br />

Ramseier Treuhand AG<br />

Krummeneichstrasse 34,<br />

4133 Pratteln, www.rta.ch<br />

061 826 60 60<br />

Testor Treuhand AG<br />

Holbeinstrasse 48, 4002 Basel<br />

www.testor.ch<br />

061 205 45 45<br />

TRETOR AG<br />

Dornacherstrasse 230, 4053 Basel<br />

www.tretor.ch<br />

061 270 10 70<br />

TRETOR AG<br />

Industriestrasse 7, 4410 Liestal<br />

www.tretor.ch<br />

061 926 83 83<br />

Treuhand Böhi<br />

Schützenweg 3, 4102 Binningen<br />

www.treuhandboehi.ch<br />

076 507 07 67<br />

Unternehmensberatung<br />

Temporalis Consulting GmbH<br />

4153 Reinach, Baselstrasse 159<br />

www.temporalis-consulting.ch<br />

061 751 86 90<br />

Vermessung<br />

Jermann Ing. + Geometer AG<br />

Arlesheim, Liestal, Sissach, Zwingen<br />

www.jermann-ag.ch<br />

061 706 93 93<br />

Versicherungen & Vorsorge<br />

Die Mobiliar, 4147 Aesch<br />

Generalagentur Stephan Hohl<br />

www.mobiaesch.ch<br />

061 756 56 56<br />

Wasserschadensanierung<br />

Trocktech AG Entfeuchtungstechnik<br />

Mühlacker 70, <strong>444</strong>4 Rümlingen<br />

www.trocktech.ch<br />

062 299 00 81<br />

Weine und Destillate<br />

Siebe Dupf Kellerei AG<br />

Kasernenstrasse 25, 4410 Liestal<br />

www.siebe-dupf.ch<br />

061 921 13 33<br />

Werbeanlagen & Beschriftungen<br />

Neonwidmer AG Werbeanlagen<br />

Weidenweg 18, 4147 Aesch<br />

www.neonwidmer.ch<br />

061 751 44 55<br />

Wintergärten/Verglasungen<br />

Furrer Metallbau AG<br />

Kanalstrasse 1, 4415 Lausen<br />

www.furrer-metallbau.ch<br />

061 921 58 80<br />

Workshops / Seminare<br />

Coaching Schweizer GmbH<br />

Kanonengasse 24, 4410 Liestal<br />

www.coaching-schweizer.ch<br />

061 922 01 59<br />

Anzeigenservice «<strong>Standpunkt</strong>» und «Firmenregister» Erika Sprecher, Haus der Wirtschaft, 4410 Liestal Telefon: 061 927 65 38 E-Mail: werbung@standpunkt.ch

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