Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Bockhorst - Herzlich ...
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Angedacht<br />
„Wie soll ich dich empfangen und<br />
wie begegn‘ ich dir…“<br />
Dieses Lied von Paul Gerhard gehört für mich in die<br />
Adventszeit wie die vielen Lichter, wie das Aroma in den<br />
selbstgebackenen Plätzchen und die adventlichen<br />
Begegnungen mit den Menschen in der Gemeinde und in<br />
der Familie.<br />
1. Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir,<br />
o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier? O Jesu,<br />
Jesu, setze mir selbst die Fackel bei, damit, was dich<br />
ergötze, mir kund und wissend sei.<br />
2. Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin,<br />
und ich will dir in Psalmen ermuntern meinen Sinn.<br />
Mein Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis und<br />
deinem Namen dienen, so gut es kann und weiß.<br />
3. Was hast du unterlassen zu meinem Trost und<br />
Freud, als Leib und Seele saßen in ihrem größten<br />
Leid? Als mir das Reich genommen, da Fried und<br />
Freude lacht, da bist du mein Heil, kommen und hast<br />
mich froh gemacht.<br />
4. Ich lag in schweren Banden, du kommst und machst<br />
mich los; ich stand in Spott und Schanden, du kommst<br />
und machst mich groß und hebst mich hoch zu Ehren<br />
und schenkst mir großes Gut, das sich nicht lässt<br />
verzehren, wie irdisch Reichtum tut.<br />
Es lohnt sich, einmal genauer hinzuhören, denn dieses Lied<br />
entstand in einer schweren Zeit, in der den Menschen die<br />
Melodien und Texte nicht leicht über die Lippen gingen.<br />
Es beginnt mit der Frage: Wie soll ich dich empfangen?<br />
Ich mit einem oft verwirrten Leben. Ich, mit einem Auf und<br />
Ab, bei dem ich nicht weiß, wo es hinführt. Paul Gerhard<br />
nimmt das auf: „Ach Jesu, Jesu, setze mir selbst die<br />
Fackel bei.“ Es ist die Bitte: Mach es doch hell in mir und<br />
mach es doch hell an mir, damit sich etwas ereignen mag<br />
von dem, was dich erfreut. Von dem, was dir<br />
entgegenwächst, und etwas zu dem kommt, was ich neu<br />
kennenlernen möchte.<br />
Ich möchte nämlich angerührt werden von einer Wirklichkeit,<br />
die nicht immer nur verwechselbar ist mit der, in der ich<br />
ohnehin lebe. Ich möchte angesprochen werden von einer<br />
Wahrheit, die mich aufbrechen lässt zu einem verlässlichen<br />
Leben, ich möchte betroffen werden von einem Frieden, der<br />
mich durch die Zeit trägt.<br />
„Mein Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis….“<br />
Ich möchte gern, dass mein Herz sich dir, Gott, öffnet. Denn<br />
ich weiß, wie die Offenheit zu Gott mit der Offenheit zu<br />
Menschen unserer Zeit zusammenhängt. Ich weiß, wie<br />
wichtig es ist, erst dich gefunden zu haben, um dann auch<br />
andere zu finden oder sich von anderen finden zu lassen.<br />
„Ich lag in schweren Banden,….“ Jesus trägt nicht<br />
umsonst den Namen Erlöser. Wie einer, der gekommen ist,<br />
um seinem Namen auch ein Programm anzubieten, aus dem<br />
heraus buchstabiert werden kann: So bin ich für euch da. Als<br />
der, der eine „Los-von-Bewegung“ auslösen möchte, damit<br />
ihr nicht bleiben müsst, die ihr seid.<br />
Und wenn Weihnachten eine einzige Bedeutung hat, dann<br />
diese, dass das Elend und das Leid der Welt an dieser<br />
Stelle ein Gegenüber haben, in dem das Leben gewinnen<br />
wird.<br />
(J. Kuhn: Wenn die Krippe erzählen könnte)<br />
Lassen Sie das Lied in sich nachklingen, singen sie es mit<br />
uns in den Gottesdiensten, nehmen sie es hinein in ihre<br />
persönliche Adventszeit und lassen sie es für sich<br />
Weihnachten werden.<br />
.<br />
Mit allen guten Wünschen<br />
für ein gesegnetes und<br />
frohes Weihnachtsfest<br />
Ihre<br />
Birgit Gillmann