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Spielzeitheft - Theater Augsburg

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42<br />

s c H A u s p I e l<br />

G R o s s e s H A u s<br />

PREMIERE<br />

8. März 2008<br />

Inszenierung<br />

Markus Trabusch<br />

Bühnenbild<br />

Bernhard Kleber<br />

Kostüme<br />

NN<br />

Dramaturgie<br />

Juliane Votteler und Hilko Eilts<br />

Sophokles<br />

König Ödipus<br />

Theben steuert auf eine Katastrophe zu: Stürme verheeren die Stadt, die<br />

Frauen gebären keine Kinder mehr, Felder und Weiden sind unfruchtbar.<br />

In der Stadt wird vermutet, dass all dies kein Zufall ist, sondern Folge<br />

menschlichen Verhaltens. Offenbar zürnen die Götter. Ursache – so<br />

erklärt das Orakel – ist die Verfehlung eines Mitbürgers: Er soll den<br />

vorhergehenden Herrscher Thebens, König Laios, ermordet haben.<br />

Ödipus, seit einigen Jahren äußerst erfolgreicher und geschätzter Nachfolger<br />

von Laios, der zudem die Witwe von Laios geheiratet hat, setzt<br />

unverzüglich einen schonungslosen Aufklärungsprozess in Gang – der<br />

tatsächlich innerhalb von wenigen Stunden die Wahrheit ans Licht<br />

bringt.<br />

Diese Geschichte ist in der Zuspitzung durch Sophokles zu einer der<br />

berühmtesten im Gedächtnis der Menschheit geworden. Das hat nicht<br />

nur damit zu tun, dass Sigmund Freud die Grundkonstellation des Mythos<br />

zu einer Urszene der Psychoanalyse machte und den Ödipus-Mythos zu<br />

Beginn der Moderne damit wirkungsvoll aktualisierte. Vielmehr werden<br />

in dieser Tragödie einige Grundkonflikte des Menschen exemplarisch<br />

verhandelt: wie zwiespältig der Wissensdrang des Menschen sein kann,<br />

wie zerbrechlich menschliches Glück ist – und wie Menschen unschuldig<br />

schuldig werden können. All das wirkt modern, geradezu heutig. Doch<br />

eine irritierende Differenz bleibt: Schuld auf sich zu nehmen ist dem<br />

modernen Menschen fremd geworden.

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