Ratgeber Auto
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FREITAG, 4. MAI 2018<br />
SEITE 21<br />
<strong>Auto</strong>-Rikscha wartet auf ersten Einsatz<br />
Fast ein Jahr musste sich ein Mann aus der Feldberger Seenlandschaft gedulden, bis er das Transportmittel seiner Wahl bekam.<br />
Das exotische Gefährt mit Namen Tuk-Tuk wurde eigens für ihn in Thailand gefertigt. Doch noch bereitet die Zulassung Probleme.<br />
Von Marlies Steffen<br />
Schlicht. Motor an, Passagiere<br />
einladen und losfahren<br />
– so einfach geht das nicht.<br />
Diese Erfahrung muss Volker<br />
Peters aus Schlicht in der<br />
Gemeinde Feldberger Seenlandschaft<br />
gerade machen.<br />
Motiviert durch sogenannte<br />
<strong>Auto</strong>-Rikschas, die mittlerweile<br />
in vielen Orten der Bundesrepublik<br />
unterwegs sind,<br />
schaffte er sich ein Gefährt<br />
mit dem drolligen Namen<br />
Tuk-Tuk an. Ein dreirädriges<br />
Fahrzeug, in dem außer<br />
dem Fahrer auch Passagiere<br />
Platz finden können. Das Teil<br />
wurde direkt in Thailand gefertigt.<br />
Volker Peters hat ein<br />
Dreivierteljahr darauf gewartet.<br />
Das Fahrzeug besitzt<br />
unter anderem Alu-Felgen,<br />
Chrom-Bügel, ein <strong>Auto</strong>radio<br />
und eine <strong>Auto</strong>matik-Steuerung.<br />
Es läuft mit einem Benzinmotor.<br />
Drei Räder sind<br />
eines zu wenig<br />
Volker Peters möchte das<br />
Tuk-Tuk in der Feldberger<br />
Seenlandschaft für die Beförderung<br />
von Fahrgästen<br />
nutzen. Er plant, Einheimische<br />
und Urlauber zum<br />
Reiherberg zu kutschieren,<br />
zum Hullerbusch und überall<br />
dorthin, wo es noch schöne<br />
Plätze in der von der Eiszeit<br />
geprägten Landschaft gibt.<br />
Zugelassen ist das Fahrzeug,<br />
auch die Nutzung der<br />
von Peters gewünschten<br />
Routen ist genehmigt. Doch<br />
Volker Peters möchte sein Tuk-Tuk für Touren anbieten. <br />
Foto: MarliES Steffen<br />
das bedeutet noch lange kein<br />
grünes Licht für den Tuk-<br />
Tuk-Fahrer. In Deutschland<br />
dürfen Fahrzeuge mit drei<br />
Rädern nicht für eine Personenbeförderung<br />
genutzt<br />
werden. Das ist per Gesetz<br />
geregelt. Peters hat das erst<br />
zur Kenntnis nehmen müssen,<br />
als er das Fahrzeug schon<br />
angeschafft hatte. Jetzt hofft<br />
er bei den Behörden auf „gut<br />
Wetter“. „Ich habe mich von<br />
den Fahrzeugen leiten lassen,<br />
die bundesweit schon unterwegs<br />
sind“, verdeutlicht er.<br />
Volker Peters hofft nun auf<br />
eine Ausnahmegenehmigung<br />
von der zuständigen Behörde<br />
beim Landkreis Mecklenburgische<br />
Seenplatte. Im kreislichen<br />
Ordnungsamt sei indessen<br />
bereits recherchiert<br />
worden, was in einem solchen<br />
Falle genehmigungsfähig<br />
wäre. Ob eine Ausnahmegenehmigung<br />
erteilt werden<br />
könne, hänge vom jeweiligen<br />
Fahrzeug ab. „Gesetzlich<br />
vorgeschrieben ist jedenfalls<br />
für Kraftfahrzeuge zur Personenbeförderung,<br />
dass sie<br />
zwei Achsen und vier Räder<br />
haben müssen,“ verdeutlichte<br />
Haidrun Pergande, Pressesprecherin<br />
des Landkreises.<br />
Nordkurier-Recherchen<br />
haben allerdings ergeben,<br />
dass die Sache mit den drei<br />
Rädern kein Verhinderungsgrund<br />
sein muss. Es gibt Ausnahmen.<br />
Zum Beispiel Christa<br />
Schultheiß aus Marbach<br />
in Baden Württemberg. Die<br />
Unternehmerin aus der Tourismus-Branche<br />
hat von einer<br />
solchen Ausnahmeregelung<br />
profitiert. „Aber ich habe<br />
auch anderthalb Jahre dafür<br />
gekämpft“, sagte die Marbacherin,<br />
die zwei E-Tuk-Tuks<br />
für Stadtführungen anbietet.<br />
Für sie ist die Sache mit den<br />
drei Rädern per Gesetz nicht<br />
einmal mehr zeitgemäß.<br />
„Wenn das Fahrzeug eine EU-<br />
Zulassung hat, könne man<br />
auch davon ausgehen, dass<br />
die Tuk-Tuks sicher sind.“<br />
Bei ihrem Kampf um eine<br />
Ausnahmeregelung musste<br />
Christa Schultheiß mehrere<br />
Instanzen durchlaufen. Ihr<br />
Antrag auf Ausnahmeregelung<br />
wurde auch nicht vom<br />
zuständigen Landkreis genehmigt.<br />
„Die Sache ging bis ins<br />
Regierungspräsidium nach<br />
Stuttgart“, sagte Schultheiß.<br />
Am Ende bekam sie ihr Anliegen<br />
abgesegnet, muss sich<br />
aber an Auflagen halten: Sie<br />
muss sich strikt an vorgegebene<br />
Strecken halten, die<br />
nicht stark vom <strong>Auto</strong>verkehr<br />
frequentiert werden. „Man<br />
muss den offiziellen Weg gehen,<br />
und man muss viel Geduld<br />
haben“, empfiehlt die<br />
Marbacherin Volker Peters<br />
in Schlicht in Mecklenburg-<br />
Vorpommern.<br />
Schultheiß verweist indessen<br />
auch darauf, dass in<br />
den Niederlanden die Uhren<br />
anders ticken würden.<br />
In Amsterdam würde es<br />
sogar ein Tuk-Tuk-Projekt<br />
geben, das Langzeitarbeitslosen<br />
eine Beschäftigung<br />
bietet. In Rotterdam sei die<br />
Stadt sehr aktiv in Sachen<br />
Tuk-Tuk-Unterstützung. „In<br />
den Niederlanden hätte ich<br />
keine Schwierigkeiten gehabt“,<br />
sagt die Frau aus Baden<br />
Württemberg.<br />
In Berlin, sagt sie zudem,<br />
sei die Sache noch anders geregelt<br />
worden. Hier würde<br />
ein Tuk-Tuk-Fahrer in einem<br />
eigenen Fahrzeug voran fahren<br />
und weitere Personen,<br />
die beispielsweise an einer<br />
Stadtführung in einem solchen<br />
Gefährt interessiert<br />
sind, würden dann ihre Tuk-<br />
Tuks selbst steuern. Es bestehe<br />
auch die Möglichkeit,<br />
ein Tuk-Tuk den Passagieren<br />
selbst zu überlassen. „Dann<br />
sei man aus der Haftung heraus“,<br />
so Christa Schultheiß.<br />
Was von alldem für Volker<br />
Peters aus Schlicht möglich<br />
ist, muss sich erst noch zeigen.<br />
Der Mann hatte das Fahrzeug<br />
eigentlich angeschafft,<br />
weil es auch Nachfolger für<br />
die vor Jahren aus Feldberg<br />
abgewanderte Tschu-Tschu-<br />
Bahn sein sollte. Für diese<br />
gebe es immer noch Anfragen<br />
im Haus des Gastes, hatte Peters<br />
dort erfahren.<br />
Tuk-Tuk hat<br />
Sympathisanten<br />
Seine erste Bewährungsprobe<br />
sollte das Tuk-Tuk eigentlich<br />
zum Kreiswandertreffen am<br />
12. Mai haben. Seit Peters<br />
mit dem Tuk-Tuk zum Rosenmontagsumzug<br />
in Feldberg<br />
unterwegs war, hat er viele<br />
Sympathisanten für seine<br />
Idee. Auch Martin Krüger<br />
vom Feldberger Karnevalsverein,<br />
der praktisch sein<br />
Nachbar in Schlicht ist, hat<br />
sich für Peters ins Zeug gelegt.<br />
Maßgeblich sind indes<br />
die Gesetze. Und maßgeblich<br />
ist, wie sich Behörden<br />
auch trauen, Spielraum in<br />
Gesetzen auszuloten, wie<br />
Christa Schultheiß aus Marbach<br />
sagt.<br />
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