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WELT_149_Internet

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Rinderzucht in Kärnten<br />

Betriebszweig ist die Aufzucht<br />

von Zuchtstieren für<br />

Milchvieh- und Mutterkuhbetriebe.<br />

Innovationen<br />

„Wer nicht innoviert, verliert<br />

und wer nicht erfindet, verschwindet“<br />

– Auf dem Richter-Hof<br />

ist stets eine Prise<br />

„Neugier für Neues“ zu spüren.<br />

Familie Fritzer ist wohl<br />

der erste „Soja-Silage-Pionierbetrieb“<br />

in Österreich.<br />

Seit 2014 wird damit experimentiert<br />

und Soja zur Silagegewinnung<br />

unter der Anleitung<br />

der Bayern-Genetik<br />

angebaut. Als dieses Produktionsverfahren<br />

bei den Innovationstagen<br />

vorgestellt wurde,<br />

erkannte man auf dem<br />

Richter-Hof von Anfang an<br />

die Möglichkeit, zumindest<br />

einen Teil des Rohproteins<br />

auf dem eigenen Betrieb zu<br />

produzieren und gleichzeitig<br />

in die vorhandenen Ernteabläufe<br />

zu integrieren. Die Soja<br />

wird am Richter-Hof etwas<br />

später, nach dem 2. Schnitt<br />

Mitte Juni, nach Kleegras<br />

oder Wintergetreide-GPS<br />

angebaut. Die Ernte erfolgt<br />

dann gemeinsam mit dem 4.<br />

Schnitt oder mit der Silomaisernte.<br />

Dabei kann die Ernte<br />

in die Silierkette integriert<br />

werden und verursacht keinen<br />

Mehraufwand. Positiver<br />

Nebeneffekt bei dieser Strategie<br />

ist ein sehr guter Siliererfolg<br />

der Soja-GPS, die im<br />

„Sandwich“ mit Gras oder<br />

Mais siliert wird. Nach der<br />

Ernte findet man ein sehr<br />

schön geräumtes Feld vor,<br />

mit bester Bodenstruktur<br />

und hervorragend geeignet<br />

für eine Direktsaat der Nachfrucht.<br />

Zudem bringt die<br />

Sojapflanze als Leguminose<br />

einen positiven Vorfruchtwert.<br />

Die Frischmasseerträge<br />

liegen, trotz der sehr kurzen<br />

Vegetationszeit von 11-<br />

12 Wochen, bei ca. 30t/ha.<br />

Um die Pflanze etwas genauer<br />

kennen zu lernen, wurden<br />

2017 auch Einzeluntersuchungen<br />

durchgeführt, wobei<br />

extra Proben von Blättern,<br />

Schoten und Stängel<br />

gezogen wurden. Die Ergebnisse<br />

waren überraschend,<br />

da in der silierreifen Sojapflanze<br />

auch im Stängel ein<br />

hoher Anteil an Rohprotein<br />

zu finden ist (Tab. 5).<br />

Verfüttert wird die Silage als<br />

Bestandteil der aufgewerteten<br />

Mischration mit ca. 5 kg<br />

FM pro Kuh und Tag. Da die<br />

speziell dafür verwendeten<br />

Sorten keine Bitterstoffe<br />

enthalten, wird die Silage<br />

auch sehr gerne gefressen<br />

und wirkt sich dadurch sehr<br />

positiv auf die Pansenaktivität<br />

aus.<br />

Eine harmonische Familie<br />

und starker Zusammenhalt<br />

sind die Voraussetzung für<br />

diese Art von Milchviehbetrieb<br />

und die beste Versicherung<br />

für die Zukunft. Eine<br />

andere Tatsache bleibt natürl<br />

Sojapflanze Ende August mit<br />

einer Höhe von 90 cm.<br />

<br />

Foto: Fritzer<br />

Was ist letztlich<br />

am wichtigsten?<br />

l Blick auf das Soja-Feld im Juli.<br />

<br />

Foto: Fritzer<br />

<br />

l Tab. 5:<br />

Inhaltstoffe in den einzelnen Pflanzenteilen<br />

der Sojapflanze<br />

84 Pflanzen/m² kg FM Eiweiß-% (TS) Rohfett-% (TS)<br />

Blätter 1,24 34,19 1,67<br />

Schoten 0,16 29,93 0,85<br />

Stängel 3 15,71 0,82<br />

lich bestehen, man muss<br />

den Betrieb mit der richtigen<br />

Genetik unter dem Motto<br />

„Maß & Ziel“ aufbauen, um<br />

am Markt wirtschaftlich<br />

erfolgreich zu sein. Fleckvieh<br />

ist nicht nur für Familienbetriebe<br />

mehr als eine Alternative!<br />

<br />

<br />

FLECKVIEH<strong>WELT</strong> 1/2018 17

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