WELT_149_Internet
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Grußwort<br />
Liebe Rinderhalter und Rinderzüchter,<br />
liebe Kunden und Freunde<br />
der Bayern-Genetik GmbH!<br />
Eine unerwartete Nachricht<br />
aus Neuseeland erreichte die<br />
internationale Milchwirtschaft<br />
im Februar 2018, die sofort<br />
für einige Unruhe sorgte.<br />
Fonterra, gelistet unter den<br />
Top-10 der weltgrößten<br />
Molkerei-Unternehmen, gab<br />
die strategische Zusammenarbeit<br />
mit der a2-Milk Company<br />
bekannt. Hinter dieser<br />
Ankündigung stehen nicht<br />
nur merkantile Beweggründe,<br />
sondern die Einsicht, dass<br />
man die Thematik „a2-Milch“<br />
völlig falsch eingeschätzt hat.<br />
Vorausgegangen war die Ablösung<br />
Fonterras als „wertvollstes<br />
Unternehmen“ in Neuseeland<br />
durch eben diese a2-Milk<br />
Company mit einem Börsenwert<br />
von mittlerweile 10 Mrd.<br />
NZ-Dollar. Mit diesem Deal ist<br />
zu erwarten, dass die Milchviehherden<br />
„Down-Under“<br />
sukzessive auf die Produktion<br />
von Milch mit dem natürlichen<br />
ß-Kasein-Genotyp A2A2 umgestellt<br />
werden. Bei Fonterra,<br />
das bislang, ebenso wie viele<br />
andere Molkereiunternehmen<br />
auch, die „a2-Milch“ als reinen<br />
Werbegag bezeichnete,<br />
scheinen die jüngsten wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen,<br />
teilweise gefördert von der<br />
neuseeländischen Regierung,<br />
ein schmerzliches, aber nachhaltiges<br />
Umdenken auszulösen.<br />
Doch damit nicht genug<br />
- Ende März 2018 kommt<br />
die nächste überraschende<br />
Information aus dem Hause<br />
von Nestlé, dem weltgrößten<br />
Nahrungsmittelkonzern. Der<br />
Schweizer Hersteller von<br />
Babynahrungsmitteln beliefert<br />
den chinesischen Markt ab<br />
sofort mit „ATWO“ Milchpulver,<br />
also auch aus Milch von<br />
A2A2-Kühen, wobei diese A1-<br />
freie Milch in Irland gemolken<br />
wird. Die Bayern-Genetik hat<br />
Sie, verehrte Leser, erstmals<br />
2010 auf diese Entwicklung<br />
und die Chancen, im Hinblick<br />
auf die steigende Zahl milchempfindlicher<br />
Verbraucher,<br />
hingewiesen.<br />
Zumindest haben nun einige<br />
Familienbetriebe in Deutschland<br />
und Österreich das<br />
Thema aufgegriffen und ihre<br />
Kuhherden entsprechend bei<br />
der Bayern-Genetik untersuchen<br />
lassen. Aus diesen<br />
rein bäuerlichen Initiativen<br />
resultieren erste Erfolge – so<br />
ist Milch von A2A2-Kühen ab<br />
sofort in einigen Supermärkten<br />
erhältlich und für Verbraucher<br />
verfügbar, die an einer<br />
„Milchunverträglichkeit“ leiden<br />
und dadurch die Chance<br />
erhalten, zum Milchkonsum<br />
zurückzukehren. Die Milchwirtschaft<br />
benötigt schnellstmöglich<br />
alternative Produkte,<br />
um der vermeintlich neuen<br />
Volkskrankheit „Laktoseintoleranz“<br />
positiv entgegentreten<br />
zu können. Sollten Sie Fragen<br />
zu diesem Thema haben, die<br />
Bayern-Genetik steht Ihnen<br />
mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Die Zukunft der Familienbetriebe<br />
ist für die Bayern-<br />
Genetik eine ganz entscheidende<br />
Frage, egal ob diese im<br />
Neben-, Zu- oder Vollerwerb<br />
bewirtschaftet werden.<br />
Deshalb möchten Ihnen in<br />
der Fleckvieh-Welt immer<br />
wieder Betriebe exemplarisch<br />
vorstellen, bei denen<br />
wir interessante Aspekte in<br />
der Wirtschaftsweise, in der<br />
Zuchtphilosophie und/oder<br />
der Zukunftssicherung sehen.<br />
Den Anfang macht hier der<br />
„Richter-Hof“ aus Kärnten/<br />
Österreich von Familie Fritzer,<br />
aus dem auch unser Mitarbeiter<br />
Lucas Fritzer stammt,<br />
den bereits viele Kunden in<br />
den vergangenen Jahren<br />
kennengelernt haben. Dieser<br />
„Erbhof“ hat sich in den<br />
letzten Jahren kontinuierlich<br />
weiterentwickelt, wobei die<br />
Fleckviehzuchtherde eine<br />
ganz entscheidende Komponente<br />
darstellt. Die „universelle<br />
Kuh“ für die Qualitätsproduktion<br />
von Milch, Fleisch<br />
und Zuchtprodukten, auch<br />
für die reine Fleischnutzung,<br />
steht ganz im Mittelpunkt des<br />
züchterischen Strebens.<br />
Typ – Was ist das? Brauchen<br />
wir dieses Merkmal und<br />
wie kann ich gegebenenfalls<br />
darauf züchten? Diese Fragen<br />
haben für die Rasse Fleckvieh<br />
nach unserem Dafürhalten<br />
eine existenzielle Bedeutung<br />
erhalten, seit die genomische<br />
Zuchtwertschätzung Einzug<br />
gehalten hat und auf der<br />
männlichen Seite dem Erscheinungsbild<br />
eines Jungbullen<br />
vor dessen Nutzung in der<br />
KB, kaum mehr Beachtung<br />
geschenkt wird. Die Bayern-<br />
Genetik hat jetzt einen Typ-<br />
Zuchtwert für geprüfte Bullen<br />
entwickelt, der es Ihnen,<br />
verehrte Leser, ermöglicht,<br />
Ihre Herde ganz gezielt in die<br />
von Ihnen gewünschte Richtung<br />
zu führen. Für uns steht<br />
dabei der „Allround-Typ“ im<br />
züchterischen Fokus, da er<br />
ein Garant ist, um die Rasse<br />
Fleckvieh in der Balance von<br />
Milch & Fleischleistung zu<br />
halten. Erste Informationen<br />
zum Typ-Wert erhalten Sie in<br />
dieser Ausgabe.<br />
Martin Wimmer, Agrarstudent<br />
in Weihenstephan und Praktikant<br />
bei der Bayern-Genetik,<br />
hat sich in seiner Bachelor-<br />
Arbeit mit der Inzucht bei der<br />
Rasse Fleckvieh beschäftigt,<br />
insbesondere seit Einführung<br />
der genomischen Selektion.<br />
Wir halten die Ergebnisse aus<br />
seiner Arbeit für sehr interessant<br />
und hilfreich.<br />
Nach der April-Zuchtwertschätzung<br />
kann man die<br />
Erleichterung bei der Bayern-<br />
Genetik spüren – der unserer<br />
Meinung nach im Prüfeinsatz<br />
zu stark eingesetzte, natürlich<br />
hornlose Fleckviehbulle<br />
BFG MAHANGO Pp kommt<br />
positiv aus dem unselektierten<br />
Testeinsatz. Mit den<br />
Leistungen seiner männlichen<br />
und weiblichen Nachkommen<br />
wird er dem Prädikat „Vererber“<br />
gerecht und kommt zu<br />
einem Zeitpunkt in die Zucht<br />
zurück, wo immer häufiger<br />
nach „Universalbullen“<br />
gefragt wird, ja geradezu<br />
gewartet wird. Optimales Exterieur,<br />
Hornlosigkeit, Fitness<br />
in Verbindung mit hoher Milch<br />
& Fleischleistung, mehr kann<br />
man von einem Bullen nicht<br />
erwarten! Aus diesem Grund<br />
stellt Ihnen, verehrte Leser,<br />
Thomas Pfaller, den Zuchtbetrieb<br />
von Familie Feierfeil in<br />
dieser Ausgabe einmal näher<br />
vor.<br />
Nach einem zu langen Winter<br />
wünschen wir Ihnen, dass<br />
Sie der Büroarbeit häufiger<br />
entfliehen können und sich<br />
als „freier Bauer“ wieder auf<br />
Ihren landwirtschaftlichen<br />
Nutzflächen zu „schaffen“<br />
machen können.<br />
Ihr<br />
Thomas Grupp<br />
FLECKVIEH<strong>WELT</strong> 1/2018 3